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flebt ein Aufruf des Kartells. Ein gebrechliches Rino hängt an der Straßenede. Das 20. Jahrhundert bricht mit Macht herein...

Menschen nebeneinander gehen können, Rirchen aus dem 13. Jahr-| Hühnerleitern die Häuserfront durchschneiden. Drüben an der Loggia hundert, das Stadttor mit der Zugbrücke, durch das jetzt die Autos vorsichtig fahren: Mittelalter, übertüncht von der Gegenwart. Außer halb der Mauern, die den Bergkegel umgürten, konnte wegen der steilabfallenden Felfen nicht gebaut werden. Innerhalb der Mauern war kein Play. So fonnte die Stadt sich nirgends ausdehnen. Raum verändert, blieb fie, eingeengt im Rahmen der Jahrhunderte, ein Wahrzeichen vergangener Zeit, mit ihrer steinernen Ruhe dem Lärm der Maschinenwelt frozend.

Unten in der Hafenbucht liegen die wenigen neuen Häuser. Sie belagern die alte Festung zu ihren Häupten. Sie fenden ihre Telephondrähte hinauf. Ein paarmal in der Woche kommt der Dampfer. Wer die Stadt in einem Tage sehen will, denn auch die Hotels sind aus dem Mittelalter, muß in Ajaccio   ein Auto nehmen. Er fährt zehn Stunden durch eine der schönsten Gegenden der Welt.

Bonifacio   wurde 828 von Bonifacius  , einem toskanischen Ritter, gegründet. Später pertrieb die Stadt ihre feudalen Herren und wurde ein Piratenstaat. Bis sie im 12. Jahrhundert von Genua  erobert und zwangsweise in eine genuesische Kolonie verwandelt wurde. Von da an blieb sie Genua   treu, bildete eine Art Bafallen­republit mit eigenen Privilegien, fämpfte im 15. Jahrhundert er­folgreich gegen Alfons von Aragon  , dessen Bater vom Papst den hochtrabenden Namen König von Korsika" erhalten hatte, und ließ fich nicht unterkriegen.

Dezimiert von der Pest im Jahre 1528, wurde sie nach einigen Jahren von den verbündeten Franzosen und Türken erobert, später aber durch einen Vertrag an Genua   zurückgegeben. Sie sah in ihren Mauern ein paar berühmte Gäfte. Karl V.   landete in ihrem Hafen, und das Haus, in dem er Unterkunft fand, ist noch heute in seiner ganzen Baufälligkeit zu sehen. Drei Jahrhunderte später streifte der Artillerieoffizier Napoleon Bonaparte   auf ihren Wällen umher. Im winzigen Gasthof der Stadt bekommen wir mühsam zu essen. Man seht uns in ein verborgenes Zimmer an einen Tisch mit zwei Herren. Der eine ist der Pfarrer von Bonifacio  , die wichtigste Ber­fönlichkeit der Stadt, der andere sein Besuch, ein forsischer Graf, deffen Vorfahren berühmt waren durch ihre Kämpfe gegen Napoleon  . Zwischen Weißbrot und Langustensuppe betrachte ich meine Nachbarn. Balzac   hat sie neben mich an das nicht überaus reine Tischtuch gesetzt. Der Curé, wie von Daumier   gezeichnet, voll liebenswürdiger Verschlagenheit, belesen und wizig; der Graf voll gewichtiger Bonhomie, ein Landedelmann aus der ,, Lilie im Tal". Beim Feigendeffert erkundige ich mich nach der Vendetta. Der Curé lächelt. Neulich war meine Kirche voll von Be­waffneten. Die Leute brachten ihre Gewehre mit. Wir können nichts bagegen machen. Ich bin selbst Korse. Glauben Sie mir; es liegt

im Blut."

,, Also Sühne bis zum letzten Mann?"

,, Das kommt vor. Manchmal versöhnen sich die Familien. Die Blutrache hat ihre eigene Gerichtsbarkeit. Der Staat ist machtlos. Die Mörder tauchen unter; fein Gendarm wird ihrer habhaft, am wenigsten im Inneren des Landes."

,, Und die Kirche?"

Die Kirche verurteilt jedes Blutvergießen, aber auch sie hat nichts gegen dieses uralte Gesetz vermocht."

Wir wandeln durch die Stadt. Der Curé öffnet uns die Kirchen. Ich bin fein Kunsthistoriker. Vielleicht fahren meine gelehrten Freunde einmal nach Bonifacio  ; ich bin überzeugt, sie werden in den alten Gängen und. Safristeien merkwürdige Dinge entdecken. Ver­staubte Bilder hängen da herum, von denen feiner weiß, was sie

bedeuten.

Weshalb werden diese Bilder nicht restauriert, Herr Curé?" ,, Das foſtet Geld, mein Freund. Die Kirche ist arm." Birklich? Durch verfallene Torbogen verliert sich der Bild in dimfle Gewölbe. In Amsterdam   fah ich diefe engen Treppen, die wie

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Oben von der Terasse der Zitadelle sieht man die nahe Küste Sardiniens  . Das Meer hat fleine, weiße Schaumwellen. Ein scharfer Wind weht. Die Sutane des Priesters flattert aufgeregt, während er mir mit leiser Stimme die Segnungen der allein felig machenden Kirche vorhält. Ich mache kein Hehl aus meinem Un­glauben.

,, Was Sie soeben in der Kirche Saint- Dominique bewundert haben, ist das Werk frommer Mönche. Arme Dominikaner   haben die Erleuchtung des heiligen Franziskus aus dem Marmor des Altars ge­meißelt. All das konnte nur entstehen im Geiste der Liebe."

Da fällt mein Blick auf die steinernen Verließe der Zitadelle. ,, Und die Inquifition, Herr Curé?" Schweigen. Mit einem jähen Schreck rette ich mich in die Gegenwart.

Die große Wäsche in Amerika  .

Aus der Geschichte der Heilquellen.

Für zahlreiche Besucher von Heilquellen, die gerade aus den Kurorten, gestärkt an Leib und Seele, zurüdgefehrt sind, mag es interessant sein, zu erfahren, daß sich schon in der vorgeschicht. lichen 3eit die Menschen gewisser Heilquellen zur Wiederher­stellung ihrer Gesundheit bedient haben. Wie jüngst ein Nauheimer Forscher ausführte, sind vorgeschichtliche Fassungen der Jodquelle Salzbrunn im Allgäu, des Sauerbrunnens von St. Morig im

Engadin   und Sardinischer Quellen gefunden worden. Bei den von den Römern angelegten Mineralthermen traf man mehrfach Weih­steine an, die Apollo und den Nymphen gewidmet waren; fie ent­hielten Münzen, vorwiegend römischer Herkunft, die als Opfergaben dargebracht wurden. Ueber den heißen Quellen, wie z. B. in Baden­Baden, wurden von den Römern große Badegebäude errichtet; neben dem unüberdeckten Bassin in Rechteckform ragte ein runder Ruppelbau empor, der als Schwizraum diente. Während heute schon eine Stunde Badedauer als reichlich hoch gilt, blieb man da­mals bis zu acht Stunden im Bad. Man wollte hiermit einen Badeausschlag hervorgerufen, mit dessen Hilfe man die franten Stoffe aus dem Innern des Körpers auf die Haut treiben wollte, in dem Glauben, nach Abheilung des Hautausschlages die Krankheit aus dem Körper entfernt zu haben. Der Badeeifer fand damals taum eine Grenze. Ganze Nächte wurden im Bade verbracht; ja um in der Walpurgis und Johannis hielt man 24 Stunden aus Hoffnung, nunmehr das ganze Jahr über von Krankheit verschont zu bleiben. Das Kurleben spielte sich demgemäß vorwiegend im Bade ab, wo man und trant, tanzte und Musik machte. Dort, wo warme Bäder zum Kurgebrauch verordnet wurden, standen die Wannen in langer Reihe nebeneinander ebenso wie in den so genannten Wunderbrunnen, die hie und da in Mode" kamen. Mit dem Einbruch der Syphilis am Ende des 15. Jahrhundert mehr noch unter dem Druck des 30jährigen Krieges, ging die Be fucherzahl der Kurorte rapide zurück. Die bisher weltberühmten Orte Wiesbaden   und Baden- Baden   wurden damals zu kleinen un­bedeutenden Badeplätzen. Nur die Bäder gegen Hautleiden konnten sich leidlich halten. Dagegen famen damals die Trinffuren auf, trant man auch damals am Morgen Brunnen, promenierte am Nach­denen vornehmlich die elegante Gesellschaft huldigte. Wie heute, so mittag und tanzte oder spielte des Abends.

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Erst im 18. Jahrhundert kam das gewöhnliche Wasser zur Geltung. Die Familie Hahn( die Wasserhahns) in Schweidnih, der Bauer Vinzenz Prießniz und der Pfarrer Sebastian Kneipp   leisteten die Pionierarbeit. Nach englischem Vorbild wurden Flußbadean­stalten errichtet; aus England stammt auch der Gebrauch der See­bäder, von denen als erstes in Deutschland  ( 1794) Heiligendamm   bei Doberan   in Mecklenburg   gilt. Den Seebädern folgten die Sol­bäder und Solsprudel; und als letzte moderne Errungenschaft sind entstanden, wo Uranpechblende gefördert wird. die neuen Radiumbäder anzusehen, die in der Nähe von Bergwerken

Die große Wäsche ist den deutschen   Hausfrauen eine ungeheure Last, denn sie wird mit geringen Unterschieden im allgemeinen im Haushalt noch so behandelt wie vor 1000 und 2000 Jahren. Vielleicht ist die Geife etwas besser geworden und an Stelle des Kohlenherdes ist der Gasherd getreten, aber im Grunde ist alles beim alten ge= blieben. In Amerita dagegen haben es die Hausfrauen besser. Die Waschanstalten, die dort die Wäsche verwalten, sind aufs modernste eingerichtete große Unternehmungen, die den größten Wert darauf legen, die Wäsche nicht nur gut und sauber, sondern auch schonend zu behandeln. Eine Waschanstalt, die mit irgendwelchen äßenden Mitteln wie Chlor usw. arbeiten würde, würde im Laufe weniger Wochen ihre Rundschaft verlieren. Aber zum Lobe dieser Wasch­anstalten muß es gefagt werden, daß sie, wie übrigens auch viele deutsche große Waschanstalten, ihre Ehre darin fuchen, nur die aller­deln, wie sie wirklich im kleinen Haushalt nicht behandelt werden kann. besten Seifefabrikate zu verwenden und die Wäsche so zart zu behan­Die Maschinenindustrie  , die ja ziemlich weit fortgeschritten ist, hat die nötigen Mittel geliefert, um die Wäsche auch ohne Reiben und Bressen fauber zu bekommen. Das Waschen selbst geschieht nach Familien ge­trennt, so daß Ansteckungsgefahr nicht zu befürchten ist und auch die Möglichkeit der Vertauschung der Wäschestücke vollkommen ausge fchaltet ist. Die Wäsche wird in ein Seifenbad getan und hier nach wissenschaftlichen Vorschriften so lange geschwenkt, bis sie die letzten Schmußspuren verloren hat. Auch das Wringen der Wäsche ist voll­hauptsächlichste Ursache dafür ist, daß die Wäsche zerreißt. An Stelle tommen überflüffig geworden, zumal dieses Wringen gerade die des Wringens ist die Zentrifuge getreten. Die Wäsche wird in Zentrifugen solange hin und her gewirbelt, bis sie völlig trocken ist. Da sie immer an einer Stelle liegen bleibt, so ist jede Möglichkeit des Berreißens ausgeschlossen. Die Zentrifuge fann mit ihrer ungeheuren Schleuderkraft natürlich ganz anders die Nässe aus der Wäsche heraus- Können Pilze als Boltsnahrungsmittel gelfen? Die Frage nach holen wie die Menschenhände mit ihrem Kneten und Pressen. Ein dem Nährwert der Pilze ist noch unentschieden. Die einen betonen ungeheurer Raum mit Treibhaustemperatur dient dazu, in wenigen den hohen Stickstoffgehalt der Pilze, der beispielsweise einem Eiweiß­Minuten die letzte Feuchtigkeit aus der Wäsche zu entfernen, so daß gehalt von 42 Broz. der Trockenjubstanz beim Champignon, von nimmt. Bei den ungeheuren Unkosten der Wäscheanstalten muß die sprechen soll, andere hingegen weisen auf die schwere Berdaulichkeit die Erledigung der gesamten Wäsche nur furze Zeit in Anspruch 37 Broz. beim Steinpilz, von 30 Proz. beim Eierschwamm ent Abfertigung der Wäsche sehr schnell vorwärts gehen, damit ein großer dieser Eiweißstoffe hin. Sollten es demnach nur die Reiz- und Ge­Umfaß erzielt werden kann. Auch die Blätterei erfolgt auf mechani- schmackstoffe sein, welche die Pilze zu einem beliebten Boltsnahrungs­schem Wege. Die Oberhemden werden ebenso wie die anderen mittel gemacht haben? Der japanische Forscher Saburo Hara in Hemden auf eine Büste getan und hier einfach angepreßt, so daß das Totio machte nun fürzlich auf eine andere, bisher ganz übersehene ganze Hemb in faum einer Sekunde vollkommen geplättet ist. Möglichkeit aufmerksam, nämlich auf einen etwaigen Gehalt an soge­Taufende von Hemden tönnen an einem Tage auf dieser Büfte ge= nannten Vitaminen", jenen Ergänzungsnährstoffen, deren plättet werden. Die Kräuselung von Spizen, die etwa notwendig ist. Fehlen in der Nahrung zu schweren Krankheitserscheinungen führt. wird von einigen Mädchen bewerkstelligt, die die geplättete Wäsche Tatsächlich konnte er durch sorgfältige Fütterungsversuche bei Mäusen in Empfang zu nehmen haben. Auf diese Weise kommt die Wäsche und Meerschweinchen feststellen, daß 3. B. Steinpilze und Cham­im Laufe von wenigen Stunden vollkommen gewafchen, getrocknet pignons als Nahrungsmittel den besten Hefepräparaten und dem und gebügelt in den Haushalt zurüd, von dem aus fie hingefchickt Brote hinsichtlich ihres Gehaltes an den so lebensnotwendigen worden ist. Vitaminen durchaus gleichwertig sind.

L. Wollwäpfn­

Z.L.

Beachten Sie eins, meine Damen: alles harte Reiben ist von grösstem Nachteil für diese empfindlichen Stoffe. Sie wissen auch, dass Wollsachen- besonders farbige- nicht heiss ge= waschen werden dürfen! -Das ideale Wollwaschmittel ist PERSIL, es besitzt eine ausserordentliche Rei= nigungswirkung, vermeidet alles un­nütze Reiben und zeigt seine hervor= ragende Waschkraft schon in einfacher kalter Lauge. Machen Sie einen Versuch, Sie werden Ihren Jumpern, Strickkleidern und Jacken ein neues farbenfrisches Aussehen geben und doppelte Freude daran haben.

Dr. M.

E. Sch.