sache, daß Heinig. Mitglied der Gesellschaft der Freunde des neuen Rußlands ist und daß gerade von ihm eine voreingenommene, einfach alles herunterreißende Kritik am allerwenigsten zu erwarten wäre. Denn, unter uns gesagt, eine solche Art der Berichterstattung würde gar nicht die Reisespesen lohnen. Daß in Rußland manches faul ist, weiß man. Daß dort noch immer ein so blizdummes Polizeisystem herrscht wie in der Zarenzeit, daß man dort noch immer eine ganz lächerliche, dem Westeuropäer ganz unverständliche Furcht vor dem freien Wort empfindet, ist zur Genüge bekannt.
beteiligung gefährlich und zweitens find die internen Parteiversammlungen die einzige Informationsquelle, um mehr zu erfahren, als in der párteioffiziösen Bresse mitgeteilt wird. Kein Mensch wagt aber in den Versammlungen aufzutreten und etwa eine abweichende Meinung zu äußern. Das einzige Zufluchtsmittel sind die sogenannten 3ettel", die nach alter bolschewistischer Sitte dem Referenten heraufgereicht werden. alter bolschewistischer Sitte dem Referenten heraufgereicht werden. Abstimmung erfolgt nicht, denn alle sind immer einmütig für die Einheit der Partei" und für die jedesmalige„ leninistische Linie". „ Einheit der Partei" und für die jedesmalige„ leninistische Linie". Ein paar Leute treten auf, das sind diejenigen, die sich bei den Parteibehörden beliebt machen wollen und die hezen dann in Es ist auch nicht notwendig, einen Berichterstatter nach der gemeinsten Weise gegen jeden, der Mut gehabt hat, als Rußland zu schicken, um festzustellen, daß es unmöglich ist, Oppofitioneller aufzutreten und der bei dem Kampf in die russischen Methoden schablonenhaft auf Europa zu überhöchsten Sphären"( ein typischer russischer Ausdruck aus der tragen. Das weiß schließlich heute auch schon jeder Kommunist. Aber ganz abgesehen davon, gibt es in Rußland doch viele Dinge, die genau kennenzulernen, gerade auch für den Sozialisten besonders interessant ist. Und befänden sich unter diesen Dingen auch solche, die Anerkennung und Nachahmung verdienten wem fönnte das lieber sein, als uns, die wir ständig unter dem Argument der Gegner zu leiden haben, in Rußland habe der Marrismus" auf allen Gebieten vollständig versagt?!
Der Kommunismus lebt von der illusionären Vorstellung eines russischen Sowjet paradieses. Es wäre falsch, daraus zu schlußfolgern, die Sozialdemokratie brauche zu ihrer Eristenz die Vorstellung einer Sowjet hölle. Die deutsche Sozialdemokratie ist start genug, umdem heutigen Rußland und dem russischen Bolschewismus ganz unvoreingenommen gegenübertreten zu fönnen. Von einer Berichterstattung, die Licht und Schatten gerecht verteilt, hat sie nicht das allermindeste zu befürchten. Aus solchen Gedanken ist der Plan einer Rußlandreise des Genossen Heinig entstanden, der nun durch das vielberedete ,, Mißverständnis" durchkreuzt worden ist, aber das Mißverständnis liegt ganz auf der russischen Seite.
Die chinesische Mauer ist gefallen, die russische steht noch. Auch sie endlich einmal zu beseitigen, wäre ein revolutionärer Aft. Wir halten es, wie gesagt, aus, wenn über Rußland außer dem Schlechten, das es dort unstreitig gibt, auch Gutes berichtet wird. Die russische Regierung follte sich auch start genug fühlen, in der ausländischen Presse- von der inländischen reden wir erst gar nichtein unbequemes Wort zu ertragen. Sie sollte Abstand nehmen von einer Pressepolitit, die sie, wie der vorliegende Fall zeigt, vor den Augen der ganzen Welt blamiert.
Was die Wolfchewisten Diskussion nennen.
In der" Branda" berichtet ein sehr befliffener Stalinjünger Dieser Bericht ist sehr lehrreich. Man erfährt daraus, was die Bolschewisten unter„ innerparteilicher Demotratie" verstehen. Wörtlich heißt es in dem Bericht:
" Für den Gang der Debatte ist die außerordentliche Aktivität der Organisation bezeichnend. An den Versammlungen nahmen 75 bis 80 Broz. aller Parteimitgieder teil. Das bedeutet in Birt lichkeit den gesamten zu mobilisierenden Bestand der Organisation, wenn man Urlaub, Ferien, Reisen und Schichtwechsel der Be triebe in Betracht zieht. Durchschnittlich sprachen in jeder Berjammlung acht bis zwölf Genossen. Es wurden mehr als 10 000 3ettelanfragen gestellt. Bezeichnend ist, daß die
Oppofitionellen sich jeder Beteiligung an den De batten( mit ganz verschwindenden Ausnahmen) enthielten und es dafür vorzogen. die Referenten mit Bettelanfragen zu bombarbieren. Manchmal waren ganze Stöße solcher Bettel von einer Hand geschrieben. Die Oppofitionellen verzichteten auch in der Regel auf jede Abstimmung."
Danach sieht die Parteidemokratie also ungefähr so aus: 3u den Versammlungen erscheint natürlich jeder. Erstens, wäre Nicht
„ Otto und Theophano".
Städtische Oper.
Seit langem spricht man von einer Händel. Renaissance und jeder gute Musiker zollt ihr Beifall. Opernhäuser vom Niveau dürfen sich der Aufgabe nicht entziehen, uns die wesentlichsten Theaterwerke des oratorischen Großmeisters vorzuführen. Was die Volksoper mit dem„, Cäfar" begann, mit der Rodelinde" fortsetzte, was die Staatsoper sich im Moment versagen muß: Händel zu spielen und seinen Stil zu ertasten, das versucht nun die Städtische
Oper.„ Otto und Theophano" heißt das Wert. Von einem gediegenen Rapellmeister( 3 wei g) einstudiert und geleitet, von vor. nehmen Sängern solistisch getragen, von dem besten aller Cembalisten( B. E. Wolff) gestüßt, stimmt das Werk andächtig und feier täglich. Durch den Adel seiner Melodien, durch die Transparenz der Instrumente, durch das reizvolle Mit- und Gegeneinander des Solo und Tuttiorchesters, durch die tiefste Befeeltheit der Arien. Stücke, wie die Klage der Mutter gibt mir meinen Sohn zurüc", oder Theophanos Gesang falsch Gemälde du", oder der nächtlichrezitativische Monolog und das heiter- befchwingte Schlußduett, nun lacht uns die Sonne "- Stüde so fein burchdachten Gesangs und so einfach- grandioser Empfindung vergißt man nicht. Das sind Perlen an einer mufitantischen Kette, die nicht abreißt und nur Echtheit an Gesinnung und Leben zeigt.
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Die Bewegung für den Opernmann Händel hat einen Hagen als Fürsprecher und Musikbearbeiter. Aber sie hat trog aller Schönheit ihren Haken. Händel hat im Oratorium mit Glück und letter Genialität die Stagnation der Datapo- Arie verdrängt durch die Bucht und Dramatik der Chöre. Er hat aus dem Inrisch- religiösen Kunstgebiet ein Epos gemacht. In der Oper aber ist er um die Andeutungen des Theaterschwungs nicht hinweggefommen, wenigstens nicht für uns, die wir am Musifdrama Wagners geschult wurden. Das Theaterstück, das Drama wird furz entfacht, aber es lobert nicht auf. Handlung wird verkündet, aber sie fommt dennoch nicht vom Fled. Aufruhr in Natur, Elementen, Menschenseelen packt nicht mehr. Der Chor bleibt stummer Statist. Andacht und Bewunderung und Liebe haften am Ereignis des Gesangs, und das Theater als Stätte bewegter, unruhevoller Erlebnisse bleikt ruhig, gleichmäßig, unbetroffen. Es ist ein Drama in Zeitlupenaufnahme, und das trotz aller geschickten, energischen Striche. Dazu kommt das herrliche Gleichmaß des Orchesterklangs, in dem die Bläsernüancen faft völlig fehlen. Jedes Teilchen, goldhaltig, glänzt und wirft. Der großen Summe von ruhig gehaltener, edelfter Schönheit gegenüber tritt Müdigkeit ein. Kein Zufall, daß ein geschmackvolles Publikum, das zu bewundern schien, in echte Begeisterung erst gerät, als das Vorspiel zum letzten Aft, ein dem Concerti grossi ebenbürtiges Stüd, erflang. Hier wollte man ein Datapo. Zu Händels Zeiten verlangte man es von den Sängern, die allerdings viel freier
Barenzeit) unterlegen ist. Das alles nennt man Demokratie in der Partei". Und mit solcher Knechtung der Geister will man ineinem Riesenlande wie Rußland den Sozialismus aufrichten!
Gelbe Aufregung.
Hugenberg gegen Silverberg.
In der gesamten Rechtspresse hat sich ein großes Lärmen ob der Rede des Industriellen Dr. Silverberg auf der Tagung des Reichsverbandes der deutschen Industrie erhoben. Zunächst war es eine Kafophonie von wilden Tönen der Aufregung und Entrüstung, jetf ordnen sich allmählich die Stimmen, man fönnte sogar sagen, eine gewisse Regie werde erkennbar. Allmählich fühlt die Presse der Rechten die Punkte der Silverbergrede heraus, die für sie am schmerzlichsten sind. Sie darf es nicht zugeben, daß die Sozialdemokratie die Massenpartei der deutschen Arbeiterschaft ist! Darum läßt Hugenberg im Tag" den deutschnationalen Reichstags= abgeordneten Lambach vom Deutschnationalen Handlungsgehilfenverband gegen Silverberg schreiben, darum heißt es in den hamburger Nachrichten":
„ Entschiedenen Widerspruch aber fordert die Behauptung Dr. Silverbergs, die große Mehrheit der Ar beiterschaft finde in der Sozialdemokratie ihre politische Vertretung. Im Gegenteil hat sich ein sehr erheblicher Teil der deutschen Arbeiterschaft von der Sozialdemokratie abgewandt, darüber fönnen Winnigs Schriften Herrn Dr. Gilverberg aufklären. Die Sozialdemokratie ist eine Klaffenpartei, eine Art Islam , aber niemals die politische Ver tretung der deutschen Arbeiterschaft, auch wenn es die sozialdemokratische Presse noch so lärmend und ungeſtüm behauptet. Jene Abkehr der Arbeiterschaft von der Sozialdemokratie, ihr erwachtes Gemeinschafts- und Nationalgefühl foll man fördern und hegen; aber ihr nicht die Sozialdemokratie noch besonders empfehlen."
Der spaltende Bürgerblock.
In Sachsen wird der Jungdo gesprengt. Unter Führung des Meineids- Ehrhardt sucht man in Sachsen den Bürgerblock für die Landtagswahlen zusammenzubrauen. Die Wehrverbände", das heißt der Stahlhelm, die Widinger und die Wehrwölfe, schließlich auch die Bertreter des Jungdeutschen Ordens haben sich auf die bürgerlichen Parteien ge= stürzt, um sie zu einem Stahlhelmbled zusammenzuschmieden.
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Das erste, was dabei erreicht wurde, ist die Sprengung des Jungdeutschen Ordens . Dessen Hochmeister" Mahraun und„ Hochfapitel" haben sich energisch gegen die Einmischung der Jungdeutschen in den Parteiismus" gewandt und den sächsischen Brüdern" sozufagen verboten, den Sammelbrei mitzumachen. Darauf erklärte der Großkomtur" Sachsens , von Tschammer und Often, er spiele nicht mehr mit, wenn er nicht ein bißchen Bürgerblod gegen die Sozialdemokratie machen könne, trat aus und verschwand. Jetzt folgt ihm die ganze Ballei sächsische Lausitz" nach. Sie hat am Sonntag in Löbau diese Entschließung gefaßt:
,, Die heute in Löbau versammelten jungdeutschen Meist er und Brüder als Vertreter der Ballei sächsische Lausitz haben mit tiefem Schmerze von dem Gegensatz zwischen der Leitung des Ordens und ihrem Führer in Sachsen Kenntnis genommen. Nach eingehender Aussprache ist vollige lebereinstimmung darüber erzielt worden, daß die von dem bisherigen Großfomtur von Sachsen eingeschlagene Politik, die fich allzeit jeder Einmischung in Barteipolitik ferngehalten hat, die einzig mögliche für die nationale Entwidlung unseres Sachsenlandes gewesen ist. Sie danken ihrem bisherigen Führer für die opfervolle Arbeit, die er für die jung= deutsche Bewegung und für die Sammlung staatserhaltender Kräfte in Sachsen geleistet hat. Aus diesem Grunde find fie nicht in der Lage, die Beschlüsse des Hochkapitels vom 25. und 27. Auguft d. J. fowie des Komfurfapitels in Dresden vom 31. August 1926 anzuerkennen. Schweren Herzens hat sich deshalb die Ballei sächsische Laufig entschlossen, eine Trennung von der Reichsleitung des jungdeutschen Ordens so lange vorzunehmen, bis in Berlin die Erfenntnis durchgedrungen ist, daß das fortgesette Sturm= Taufen gegen alle gesunde nationale Aufbauarbeit anderer unendlich viel schadet und bis dadurch die Ertenntnis fich ausgewirkt hat und er offen und willig sich in die große Front der nationalen Bewegung eingeordnet hat. Unbeschadet dessen werden die Brüder der Ballei sächsische Lausitz getreu ihrem Gelöbnis am jungdeutschen Gedanken weiter festhalten und in sich brüderlich zusammenstehen, bis die von inhen heiß ersehnte Stunde tommt, in der sie sich vertrauensvoll der Leitung des Jungdeutschen Ordens mit gutem Gewissen vor Gott und Vaterland wieder anschließen können."
Der„ tiefe Schmerz" und die heiße Sehnsucht" sind nur nette Kulissen für die Tatsache, daß den Meistern und Brüdern" der Kampfblod gegen die sozialistische Arbeiter. fchaft wichtiger ist, als alle Gelübde an die Mystik ihres Ordens!
Die Blöckner haben inzwischen eine Sigung nach der anderen, um die Einheitsfront gegen die Sozialdemokratie
er sei bereit, mitzuarbeiten, wenn sich alle bürgerlichen Parteien an den Antisozialistenblock beteiligten. Der Zentrums- Landesvorstand hat diese Haltung gebilligt.
Das ist der Schmerz der Gelben: jene Gruppen und Grüppchen aus gelben, national mastierten Wert zustande zu bringen. Der Bertreter des 3entrums hat erklärt, vereinen, aus Renegaten des Sozialismus und Stipendiaten der Arbeitgebervereinigung werden allerdings rücksichtslos preisgegeben, wenn die Anschauungen der Silverberg- Rede bei den Industriellen Gemeingut werden. Wer wie Silverberg offen mit der Arbeiterschaft reden und verhandeln will als anerkannte Macht zu anerkannter Macht, für den darf fein Raum mehr sein für die Methoden der Korrumpierung der Arbeiterschaft durch gelbe Werkvereine und durch die üblen Machenschaften, die in der Arbeitgebervereinigung vor einiger Zeit beliebt waren.
Es ist daher nicht überraschend, daß eine Anschauung, die das Gift dieser Methoden aus den Beziehungen zwischen Arbeitern und Unternehmern entfernen will, sich den be sonderen Haß Hugenbergs zugezogen hat. Wer in irgendeiner Beziehung für Reinlichkeit eintritt, muß damit rechnen. Mit Schmußereien und Böbeleien hat die Hugenbergpresse den Feldzug gegen Silverberg begonnen man fann vor aussehen, daß sie unter eigener oberster Regie ihres Besizers ihn in entsprechender Tonart fortseßen wird.
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mit Berzierungen, Ausdruck, Schmuck der Arien umgingen als unsere Sänger. Vielleicht agierten sie auch mehr, und der Chor bewegte sich nicht so parzivalhaft stumm, als gälte es einer Trauerfundgebung. Grete Stüd gold warf den ganzen Bauter ihrer Stimme und die Anmut eines gleichmäßigen Spiels in die Wagschale, Guttmann den großen Zug feiner gebildeten Sprache. Beide fommen, wie Marie Schulz Dornburg , vom Oratorium her, und alle trei manifestierten das im gesunden Stil ihres Singens. Rödin und Ditter fonnten schon mehr Elan und Temperament zeigen, die Berglund blieb blaß. Interessierte sie ihre Rolle nicht sonderlich?
Entschuldigung für alle, auch für nichtgepackte Zuhörer: das Haymsche Buch zergliedert eine dahinfliegende Kriegs- und Trugs: geschichte in fleinste Episoden, die ihren Zusammenhalt auch in der schönsten Musit nicht mehr wahren fönnen. Es geht viel vor sich, ehe Otto seine Theophano frönt, ehe Adalbert, der Sohn Gismondas, seine falsche Otto- Maske ablegt, dem Kerker entflieht, Theophano als Beute mitnimmt, ehe der Seeräuber Emireuus sich märchenhaft als Bruder der Theophano entpuppt, ehe der König Gnade übt und ehe Friede auf den Brettern ist, die da die Welt bedeuten.
Ein Drama von geringer Bewegung, ein Oratorium ohne Chor, ein Gleichmaß an würdiger Stimmung, ein theatralisches Still. stehen, aber eine herrliche, glüchafte, wundervoll- reflexive Mufit. Sprache. Es lebe das Oratorium Händels! Kurt Singer .
Das neue Reims - die schönste Stadt Frankreichs . Der Wiederaufbau des im Kriege zerstörten Reims ist jetzt vollendet, und französische Blätter feiern die neuerſtandene Stand als die schönste Frankreichs , Reims hatte vor dem Kriege gegen 11 000 Häuser, die zum allergrößten Teil beschädigt wurden. Aus den Ruinen ist nun ein ganz neues Reims entstanden, das faft 15 000 Wohnhäuser umfaßt. Sie find alle mit dem neuesten Komfort eingerichtet und haben eine hohe fünstlerische Schönheit. Es gibt feine Ladenfront in dem neuen Reims , die nicht aus Marmor bestände; die Hausflure selbst der fleinsten Häuser find mit Mosait ausgelegt. Die Straßen find breit und sauber. Die Hotels und Restaurants haben die besten Einrichtungen, die man in Frankreich findet. Die Läden sind mit besonderen Lurus ausgestattet. Besonders die Friseurgeschäfte überraschen den Besucher durch die neuesten Anlagen, die es auf diesem Gebiet gibt. Vor dem Kriege hatte Reims eine Einwohnerschaft von 300 000 Menschen Unterkunft. Nur die Kathedrale ist bisher in Das neue Reims und seine Vorstädte gewähren 25 000 Seelen. ihrem beschädigten Zustand geblieben als ein Denkmal der Kriegsschreden, und es ist noch zweifelhaft, ob sie wiederhergestellt werden soll.
Das Faschistenlied vor Gericht. Das faschistische Italien hat ein schwerer Schlag getroffen. Ihr Heiligtum, ihre Sieg- und Alpen bis hinunter an die Südfpize Siziliens durchflingt, ist geflaut. Triumphfanfare, die Giovinezza", die Jatlien vom Nordrand der Bis jetzt haben sie sie als eine Fruchi des italienischen Geistes und der italienischen Seele gepriesen. Und nun muß gerade das, worauf fie ganz besonders stolz sind, das Lied der ewigen Jugend, ihre
Nun haben aber die Demofraten erflären lassen, daß sie mit Rücksicht auf das Verlangen von zwei Berufsverbänden, die ihr naheständen, gezwungen seien, aus den weiteren Blockverhandlungen auszuscheiden.
Danach dürfte auch die Borausseßung des Zentrums weggefallen sein. Der Bürgerblod würde also den bisherigen Rechtsblod: Bolfs. partei und Deutschnationale umfassen, wozu noch die neuen Bertreter der Wehrverbände" kommen. Die Industrie unterstützt den Antifozialistenblock nach Kräften. Was Silverberg in Dres. den sagte, gilt für Sachfen natürlich nicht!
Teilnahme von 52 Bertretern von Staaten der ganzen Welt erDer 5. Internationale Straßenkongreß wurde in Mailand unter öffnet. Die Zahl der Konferenzteilnehmer beträgt 2000. Deutsch land ist nicht vertreten, doch sind verschiedene freie Delegierte aus Deutschland erschienen.
" Gionivezza", einen Wermutstropfen erhalten. Es ist gar keine italienische Melodie, sondern zur Hälfte eine deutsche !
In Florenz streitet man sich vor den Gerichten hin und her, wer der Autor der Faschistenhymne sei. Auf der einen Seite steht Manno Manni, der die Nuznießung des Liedes hat, habe die Hymne der Komponist Giuseppe Blanc und behauptet, der Florentiner wertet. aus seiner Operette„ Das Fest der Blumen" entnommen und perdanach sei das Lied von den Faschisten zur offiziellen Hymne erhoben Dann hätten es die Soldaten im Kriege gesungen, und worden. Einmal wurde Herr Manni bereits von einem florentinischen Gericht wegen geistigen Diebstahls verurteilt, aber das Appellationsgericht sprach Manni frei mit der Begründung, daß feine Handlung fein Verbrechen darstelle.
hüten, zu sagen, dieses Plagiat sei ein Verbrechen, da Herr Manni Kein Wunder: das florentinische Appellationsgericht wird sich den Nachweis erbrachte, der Komponist Blanc hätte die Hauptmelodie aus einem schönen deutsch - schweizerischen Volkslied" Die Mädchen von Emmenthal" gestohlen. Die Mädchen von Emmenthal werden sich freuen, daß sie so populär geworden sind. Aber wie wäre es, wenn die nun wiederum Klage gegen Herrn Blanc und die Faschistenverbände wegen Vorspiegelung falscher Tatsachen erheben würden. Sei es, wie es sei: blamabel ist die Sache, und für die Faschisten wäre es höchste Eile, ihre Giovinezza" zu entthronen, da sie übermäßig viel deutsches Blut in ihren mufifalischen Adern hat. Scho.
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Eine deutsche Kunststiftung für den Völkerbund. Die Reichsregierung hat für das Internationale Arbeitsamt des Bölkerbundes in Genf drei große Glasfenster geftiftet. Sie sind von Max Bechstein entworfen, von Buhl und Wagner, Gottfried Heinersdorff in Berlin - Treptow ausgeführt worden. Die drei Fenster stellen die Arbeit dar: in bewegten Arbeitsgruppen aus Industrie, Handel und Landwirtschaft. Sie werden zurzeit in Genf eingesetzt und werden dort ein würdiges Zeugnis ablegen für den Stand der deutschen Kunst und des deutschen Handwerks.
Die Bildnisausstellung der Deutschen Kunstgemeinschaft" im Schloß wird am Donnerstag, den 9. September, 5 Uhr nachmittags eröffnet. Der Bolfschor Königsberg gibt am Sonnabend in der Neuen Welt", Uhr, ein Gaftfonzert. Bei der Begrüßungsfeier wirken die gemischten Chore Br. Berlin" und" Befangsgemeinschaft Rosebery d'Arguto", sowie der Friedrich Hegarchor" als Männerchor mit.
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Eine hiftorische Ausstellung in Dresden . Vom 7. bis 10. Eeptember veranstaltet das sächsische Staatsarchin in Dresden - Neuftadt eine Aus. stellung zur Geschichte des Dreißigjährigen Krieges. Schätze zeigen. Die Ausstellung wird große und einzigartige, bisher unbelannte historische
Der Geburtenüberschuß im Deutschen Reiche betrug nach einer Meldung der Deutschen Medizinischen Wochenschrift" im Jahre 1925 546 426 gegenBevölkerung gegen 8,2 1924. Den höchsten Ueberschuß hatten Oberschlesien , über 508 878 im Borjabr. Die Ziffer beläuft sich auf 8,7 bro 1000 der Westfalen, Oldenburg und Ostpreußen , den niedrigsten Hamburg mit 3,8 und Berlin mit 0,3.
„ Das Leben der heiligen Johanna von Anatole France ift von Friederike Maria Zweig für die deutsche Ausgabe bearbeitet und übersezt worden. Das Wert wird vom J. M. Spaeth- Verlag in Berlin in diesen Tagen herausgebracht.