einheitlichen Sozialversicherung die Machtposition der Arbeitgeber vielleicht nicht so zur Geltung kommt, wie es jetzt auf Teilgebieten der Fall ist, z. B. in der Unfall- und Invalidenversicherung, und vor allem in den Betriebs- und Innungsfrankenkassen.
Daß die Unternehmer auch anders fönnen, hat vor Jahresfrist die Behandlung der Angestelltenversicherung im Reichstage ergeben. Von der Regierung wurden Beitragserhöhungen vorgeschlagen, die zur Bestreitung der Rentenlast in den nächsten Jahren nicht notwendig find; der Reichsversicherungsanstalt vielmehr gestatten, Millionen beträge anzusammeln. Die fozialdemokratische Reichstagsfraktion lehnte diese erhebliche Beitragserhöhung ab; sie wurde jedoch von den Parteien der Unternehmer glatt bewilligt. Die Folge davon ist, daß die Angestelltenversicherung nach dem Geschäftsbericht von 1925 rund 145 Millionen Ueberschuß hatte, der zur Rücklage für Versicherungsleistungen verwendet wurde.
Gegen die soziale Belastung wettern die Unternehmer viel mehr als gegen die Steuerpolitik. Aus einem sehr verständlichen Grunde. Weil sie durch die Beitragsleistung viel schärfer herangezogen werden als durch unser gegen wärtiges unsoziales Steuersystem. Nur ein Beispiel: In der Invalidenversicherung zahlt der Arbeitgeber wie der Arbeiter je 50 Proz. der Beiträge. Sind in einem Betriebe 1000 Be schäftigte, für die durchschnittlich 1,20 m. Wochenbeitrag er hoben wird, so muß jeder Beschäftigte 60 Pf., der Arbeitgeber aber 1000 mal 60 Pf. gleich 600 m. wöchentlich bezahlen. Würden die sozialen Leistungen aus anderen Steuern gezahlt, so würde zweifelsohne der Arbeiter in ganz anderem Maße zur Zahlung herangezogen. Der zum Beispiel genommene Arbeitgeber zahlt sicherlich nicht 1000mal soviel Einfommensteuer, ganz zu schweigen von den indirekten Steuern und Zöllen, die die Lebensführung des einzelnen Unternehmers im Verhälinis zu seinem Einkommen bei weitem nicht so start belasten, als den einzelnen Arbeiter.
Die Arbeiter und Angestellten haben gar feine Ursache, auf die Redensarten der Unternehmer auch nur das Geringste zu geben. Die jetzige Form der Steuer für die Sozialversicherung ist eine viel gerechtere als die meisten anderen Steuern. Je mehr Mittel den Versicherungen gegeben werden, um so mehr werden sie in die Lage verseßt, ihre sozialen Verpflichtungen zu erfüllen. Deshalb muß der Kampf um den Ausbau der Sozialversicherung fortgefeßt werden. Bon einem Abbau darf schon gar keine Rede sein!
Ein Königsbesuch.
Aber der ,, tatbereite Führer" fehlt. Rosenheim hatte kürzlich seinen Königsbesuch. Herr Rupprecht von Wittelsbach begab sich von seinem Besud) beim Präsidenten der Republik dorthin, um hier gefällig ezreden gegen die Republik anzuhören und sich als den König feiern zu laffen. Erbaulich, das Ereignis im Mies. bacher Anzeiger" nachzulesen:
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Miesbacher Baterländischen Berbände, die im Schweinsteigerfchen Ein Strom von Gästen traf ein. Darunter auch unsere Lastauto mit Anhängewagen der Waizinger- Brauerei schmung voll in der Stadt am Inn " landeten.
Böllerschüsse verkündeten die Antunft des Königs. Im Nu war die ganze Stadt auf den Beinen. Musit sette ein, fam näher und näher. Aus einzelnen zerrissenen Klängen schwoll die jauchzende Melodie an wie Sturmflut.
Und ein Einzug entfaltete sich, wie ihn Rosenheim , diese fest. gewohnte Stadt, noch nie gesehen hat. Es war mirtlich der Einzug eines Königs, der Einzug eines Boltsfönigs, dessen stilles Herrschertum über unsere Herzen teine Bei marer Verfassung beeinträchtigen fann.
Rosenheim beherbergte gestern König Rupprecht von Bayern und den Erbprinzer Albrecht in seinen Mauern. Gleichzeitig trafen Freiherr von Cramer- Klett , Graf Anton von Arco- Ballen, Oberst Xylander und andere Persönlichkeiten aus der Umgebung des Königs ein. Die beiden Bürgermeister von
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Provinz.
Bon Hermann Schüßinger.
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Zwischen Wittenberg und Halle, wo die Berliner Schnellzüge zum erstenmal verschnaufen, beginnt die Provinz". Aeußerlich ist sie erkennbar an den um eine Handbreit länger gewordenen Röcken der Frauen und an den gediegenen, startstoffigen Anzügen der Männerwelt innerlich an der Kreisblatt- Athmosphäre des Hugen berg- Konzerns und dem üblichen Zeitabstand von der Großstadt, der je nach der Bahnverbindung, dem Straßenschotter und der Schulbildung in Pommern , Mecklenburg oder Bayern ein bis zehn Jahre beträgt. Es soll allerdings zwischen Gardelegen und Rostoc einige Dörfer geben, wo der Pfarrer den Landesherrn noch ins Kirchengebet einschließt und das Grammophon im Wirtshaus Puppchen, du bist mein Augenstern!" spielt.
Die Großstadt steht neuerdings zweifellos im Zeichen einer weit gehenden Entpolitifierung der Deffentlichkeit. Gertrud Ederle , Bierfötter und irgendein Maffenmörder ode Bor- Champion ist Trumpf! In Berlin fümmert man sich in erster Linie um den neuen Funt turm und um das Schaufliegen am Tempelhofer Feld, und Hunderttausende rennen allsonntäglich an die Avus" oder zum Flughafen hinaus.
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Auch in der Provinz hat das Sportfieber die Massen erfaßt. Während der Zug durch die Dörfer und Märkte fliegt, sieht man überall die Wiesen mit Fußballtoren besteckt und mit Laufbahnen bekleistert, und die Dorfjugend steht begeistert um ihren Rekordbrecher und Dorf- Champion. Und das ist gut so. Je mehr Sport, desto weniger Sehnsucht nach Wilhelms des Lehten Jugendideal, nach Wagner- Opern und Felddienstübungen", nach Drill und Kommiß.
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In Apolda erstürmt ein Haufe junger Menschen im Sportdreß, mit Hockey- und Tennisschlägern bewaffnet, den Zug und erfüllt den Wagen mit ihren betäubendem Lärm. Alle sind vom Bergturnfest in Erfurt wie besessen und debattieren die Chancen Frizz Müllers für die Hockey- Meisterschaft und der Anna Meier im Kurzstredenlauf wie die wichtigsten Dinge der Welt. Kein Wort über Politit! Die ersten Seiten der Thüringer Allgemeinen Zeitung" werden überblättert und gleich in den Roman oder Sportteil geschaut. Neben diesen Dasen einer höchst erfreulichen Entpolitisierung und Emanzipation von Herrn Hugenbergs Kost trampelt jedoch da draußen, immer noch unbeirrt durch Herrn Silverberg vom Verband der Industriellen, das Gespenst der Hitlerei und der Beamten mit Feldwebelmanieren durch die Provinz. Im Berliner Flughafen und am Anhalter Bahnhof dominiert bereits der Groom", der höflich gewandte, feiner Gesellschaft" verantwortliche Schlaf und Speise wagenmann in der Broving aber schnauzt noch der Feldwebel im Zug und am Bahnhof herum!
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Rosenheim, Dr. Kreuter und Gietl, begrüßten die hohen Gäste| allerdings einen deutschnationalen Staatssetretär, ebenso auch der Bezirksamtsvorstand, Regierungsrat Roth . dessen Partei nun zweifellos alle Anstrengungen machen wird, um Endlos war der Feftzug, der nahezu 2000 Personen das Handelsministerium ganz in ihre Hände zu bekommen. umfaßte. Der erste Bug führte etwa 40 Ortsgruppen des Heimat- und Königbundes aus nah und fern mit sich, der zweite Zug brachte 45 Beteranen- und Kriegervereine und verschiedene Militärvereinigungen...
So geht es schwungvoll" fort drei Spalten lang in fönigstreuer Begeisterung. Leider hat der Berichterstatter eins vergessen. Die Stadt Rosenheim zählt etwa 20000 Einwohner, und am Festzug beteiligten sich ganze 2000 Mann aus nah und fern", darunter 40 Ortsgruppen der Königsbündler und 45 Bete ranen- und Kriegervereine. Das war der Strom der Gäste", das die ganze Stadt". Die bayerischen Königsmacher scheinen nach der Nürnberger Pleite sehr anspruchslos geworden zu sein. Dem„ Miesbacher " selbst scheint bei der ganzen Sache nicht ganz wohl gewesen zu sein. Er plaudert in seiner ländlichen Unschuld allerhand aus der Schule. Der„ Kronpring" wird so angeet:
Dem König zur Seite saß der Erbprinz Albrecht, den jungen, schönen Wittelsbacher Kopf leicht gefentt, in vornehmer Bescheidenheit. Ob dieses junge Haupt die Cast einer zufünftigen Krone wohl einst sehr drücken würde? Oder vermöchte ihm das Bewußtsein eines feueren Bermächtniffes, einer großen Sendung dereinst den Nacken zu steifen?
Der König " bekommt folgenden soliden Bogerstoß zwischen bie Rippen:
Ja, der Großteil des Volkes ersehnt die freie, befreiende Tat, nur fehlt der fatbereite Führer, der diese Woge von Kraft und Hingabe nicht im Sande verlaufen läßt.
Den Miesbacher " scheint der Ruhm des Deutschen Tage blattes" nicht schlafen gelassen zu haben, der die in Nürnberg perfammelten Fürsten und Generäle als Nullen bezeichnete. Die Rönigsmacher haben in der Tat ungewöhnliches Pech. Alles gelingt ihnen daneben. Selbst ihre Fanfaren geraten ihnen zu Chamaden.
Noch eine Offiziersversorgungsanstalt.
Auch die Admirale a. D. wollen versorgt sein. TU. meldet: Unter Beteiligung zahlreicher(?) Bertreter der großen Wirtschafts- und Sportverbände und unter dem Vorsitz von Berlin die Gründungsversammlung des Bereins Marine Bizeadmiral und Gouverneur a. D. Mayer Walded fand in jugend Baterland", gemeinnütziger Verein für seemännische und allgemeine Ertüchtigung deutscher Jugend, statt. cheer und viele(?) führende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens bilden das Ehrenpräsidium des Vereins. Der Verein wird Träger einer großen(?) 3ahl von Schulen sein, auf denen die männliche Jugend vom 14. bis 20. Lebensjahre in ein bis zweljährigen Lehrgängen eine allgemeine seemännische Vorbildung erhalten und durch Sport und Wanderungen gestählt werden soll.
Admiral
Kultusminister und Handelsminister erkrankt. München , 8. September. ( Eigener Drahtbericht.) Innerhalb der poften frei, da Kultusminister Matt und Handels. bayerischen Regierung werden in der nächsten Zeit zwei Minister. minister Meinel infolge dauernder Krankheit von ihren Aemtern zurücktreten werden. An die Spitze des Kultusministeriums, das schon von jeher als eine Domäne der Bayerischen Boltspartei angesehen wurde, wird zweifellos wiederum ein Mitglied der Bayerischen Boltspartei oder zum mindesten eine ihr nahestehende Persönlichkeit treten. Als Kandidat nennt man ben Staatsrat im Ministerium des Aeußeren Schmelzle, der seit 1921 die bayerische Politit gegen das Reich maßgebend beeinflußte, ferner den Vater des bayerischen Konkordats, Ministerialrat Goldenberger, Oberregierungsrat Deder, den politischen Sekretär des gegenwärtigen Kultusministers, und zuletzt den baneri fchen Gesandten in Stuttgart Tischer. Schwieriger ist die Frage der Neubesetzung des Handelsministeriums, Meinel stand der Meinel stand der Deutschen Boltspartei nahe. Ihm zur Seite gab man
hausen genommen, in der Meinung, ich könnte damit noch in derselben Nacht wieder zurück. Der Schaffner sieht auf die Uhr: Zehn Minuten über Zwölf!" und pfaucht mich an:
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Der Wagen erzittert unter seiner mächtigen Stimme und die Bassagiere betrachten mich, den seiner persönlichen Freiheit Be raubten, mit großen, ängstlichen Augen wie einen ertrappten Taschen dieb. In Erfurt holt mich der Herr Oberkondukteur wie einen Schwerverbrecher ab und schleppt mich zum Bahnhofskomman danten" will fagen :„ Stationsvorsteher". Der brummt mir, furz angebunden, die doppelte Fahrtage neben dem gelösten Billett noch auf. Eine bescheidene Rückfrage wegen einer etwaigen Beschwerde, die ich mir an das weniger martialisch aussehende Fräulein an der Kaffe zu richten wage, wird von dieser mit einem Wortschwall voll Gift und Galle quittiert.
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,, Bas? Beschweren wollen Sie sich? Beschweren kann sich der Beamte! Nicht Sie! Sie sind ohne gültige Fahrtarte ertappt- Sie etcetera!"
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Ich stürze in die Knie wie ein alter Droschtengaul unter einem falten Wasserstrahl, setze mich langsam in Trab und freue mich, daß ich elender Reichsbanner- Muschkote ohne einen Fußtritt des Herrn Feldwebels und ohne ein Strafmandat des Fräuleins Oberbahnfetretär davongekommen bin.
Am anderen Morgen stehen drei Stahlhelm- Kompagnien" feldmarschmäßig aufmarschiert am Bahnhofplatz, mit„ Augen rechts" bzw." Die Augen links". Vor ihrer Front steht nämlich eine jungsozialistische Wandergruppe mit einem Fähnlein, wie ein Taschentuch so groß, und grinst über die edigen Stahlhelmschädel hinweg in den taufrischen Sonntagmorgen hinein. Die Halsmuskeln der StahlDie Halsmuskeln der Stahl helmer tnaden hörbar, als sie an den roten Wandervögeln vorbei marschieren und das Publikum es tommt mir wenigstens so vorlacht leise vor sich hin. Man geht zum„ Bergturnfest" und nicht zur Stahlhelmfeier. Es dämmert in der Provinz!
Opernhauses Unter den Linden werden voraussichtlich nicht vor Opernaufführungen im Schauspielhaus. Die Umbauarbeiten des Ablauf dieser Spielzeit beendet sein. Die Leitung der Staatsoper hat jedoch durch das Entgegenkommen des Intendanten Brofeffor Jeßner die Möglichkeit gefunden, im Staatlichen Schauspielhaus am Gendarmenmarkt gelegentlich Opernaufführungen besonderen Hauses entsprechen. Zunächst wird dort Richard Strauß „ Ariadne " Charakters zu veranstalten, die der künstlerischen Eigenart des unter Leitung des Komponisten aufgeführt, später die fünf Hauptwerke Mozarts, wovon Bauberflöte"," Figaro" und" Don Gio vanni " neu inszeniert werden.
schlefien in der Nähe von Broschliz Ausgrabungen gemacht, die Das ältefle deutsche Dorf. Vor einigen Wochen wurden in Ober. darauf schließen lassen, daß hier das älteste deutsche Dorf entdeckt worden ist. Städte, die aus der Römerzeit stammen, sind bekanntlich
Deutschnationaler Parteitag.
Sehnsucht nach den Ministersesseln.
Der Parteitag der Deutschnationalen wurde gestern mit einer Sigung der Parteileitung in Köln eröffnet, auf der Graf West arp über die politische Lage, über die Frage einer Arbeitsgemeinfchaft mit anderen Parteien und über die Frage der Regierungsbildung im Reiche berichtete. Bezeichnend für die Stimmung, die diesen Parteitag beherrscht, ist ein Referat, das Abg. Freytagh- Loringhoven vor den in Köln erschienenen deutschnationalen Beamtenvertretern hielt. Er führte nach der TU. aus, bei aller Mißbilligung der heutigen Zustände sei die Deutschnationale Partei durch und durch staatserhaltend. Damit vertrage sich andauernde grundsägliche Opposition nicht. Die Lösung könne nur in neuer Beteiligung an der Regierung gefunden werden. Freytagh- Loringhoven gehörte bisher zur intransigenten völtischen Opposition der Deutschnationalen . Er hatte enge Tuchfühlung mit den Aldeutschen und war eifriger Leitartikler der ,, Deutschen Zeitung". Wenn dieser Politiker, der den Sturz Strefe manns nicht laut genug fordern konnte, an dem Tage, an dem der intritt Deutschlands in den Bölterbund Tat sache geworden ist, den Eintritt der Deutsch nationalen in eine Regierung fordert, die diesen Eintritt vollzieht, so zeigt das, wie skrupellos die Heuchelei der Deutschnationalen gewesen ist.
Sie haben die richtige Auffassung". Köln , 8, September.( TU.) Ueber die Tagung der Parteileitung und der Parteivertreter der Deutschnationalen Volkspartei am Mittwoch in Köln wurde folgender parteiamtliche Be richt ausgeben:
Die Parteileitung beschäftigte sich in furzer Sigung nach einem Referat des Grafen We starp mit der politischen Lage. Die AusSprache stellte fest, daß die Borgänge dieser Tage in Genf alle jene Besorgnisse der nationalen Opposition zum Schaden carno- Wertes gewesen waren. Das falsche Spiel, das die BerDeutschlands verwirklichten, die bereits Hauptpunkt des Lotragspartner schon in Locarno gespielt haben, hat sich jetzt in Genf faffung von der Gleichberechtigung Deutschlands als Großmacht fortgesetzt. Auf dem Parteitag soll deshalb die richtige Aufräftig zum Ausdrud gebracht werden. Für die Arbeitsgemeinschaft aller staatserhaltenden Kräfte im Sinne des Vorschlages Gaŋl 3arres wurde die schon öfters betätigte Bereitschaft bestätigt. Die Parteivertretung behandelte in überaus zahlreich besuchter Versammlung die gleichen Themata. Bon den prominenten politischen Führern war neben dem Parteivorsitzenden Grafen West arp unter anderen auch Exzellenz Wallraf, Minister Schiele und Winkler anwesend. Man be merkte Frau Behm, Herrn Behrend, den Führer der Deutsch nationalen in Bayern Professor Hilpert, Exzellenz Hergt, GeWürttemberg sowie viele prominente Industrielle des westfälisch. heimrat Hugenberg, Fürst Bismard , Minister Neuhaus, die Herren Biswinger und Freiherr von Staufen aus niederrheinischen Industriegebietes."
Hinterbliebenenrenten.
Fristenablauf der Angestelltenversicherung.
Am 31. Dezember d. J. läuft für diejenigen Hinterbliebenen von Angestellten, die in der Angestelltenversicherung versichert waren, aber noch nicht die Wartezeit von in der sie noch nachträglich einen Antrag auf Bewilligung 120 Beitragsmonaten erfüllt hatten, die Frist ab, von Witwen- und Waisenrenten stellen können. Anträge fönnen gestellt werden bei der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte , Ruhrstraße 2.
in den ehemals von alten Römern besetzten deutschen Gebieten mehrfach vorhanden; aber trotzdem dürfte feines der Städte das Alter dieses ältesten deutschen Dorfes aufzuweisen haben; denn wir wiffen, daß erst seit 3äfar, also ungefähr um die Zeit vor Chrifti Geburt, die Römer in großem Stil Deutschland zu besiedeln anBronzezeit und hat somit ein Alter von 3000 bis 3500 Jahren auffingen. Das Dorf Profchlig aber stammt bereits aus der älteren zuweisen. Es sind hier Kannen und Stelette gefunden worden, die darauf hinweisen, daß an der Stelle, wo jetzt das Dorf Proschlik liegt, bereits um 1500 por Chrifti Geburt eine Dorffiedlung vor handen war,
Sicherlich handelt es sich bei diesem Denkmal aus frühester Zeit um die ältesten Kulturgegenstände, die hier aufgefunErdbodens allerlei Gegenstände ausgegraben, die aus jüngerer Zeit den worden find. Denn es wurden auch in höheren Schichten des stammen, aber immerhin noch 2000 bis 2500 Jahre alt sind. Wir haben somit offenbar eine der ältesten Siedlungen vor uns, die sich noch bis heute an derselben Stelle erhalten hat. Schon vor ungefähr zwei Jahren sind in Oberschlesien Funde gemacht worden, die sogar darauf hindeuten, daß das Land bereits vor mehr als 15 000 Jahren von Germanen besiedelt war.
tistik des Handelsamts der Vereinigten Staaten steht dort die FilmWirtschaftliche Bedeutung der Filmindustrie. Nach einer Staindustrie nach der Höhe des in ihr investierten Kapitals bereits an dritter Stelle. Das investierte Kapital beträgt rund 500 Millionen Dollar; nur in der Konservenindustrie und in der Automobilindustrie sind die Kapitalinvestitionen noch höher. Die Zahl der in der ganzen Welt bestehenden Kinotheater schätzt das amerikanische Handelsamt auf etwa 47 000. In den Vereinigten Staaten haben den Religionsunterricht eingeführt. bereits 25 000 Kirchen eine regelmäßige Benutzung des Films für
Das abbrödelnde englische Parlamentshaus. Das englische Parlamentshaus hat in den letzten Jahren über 35 Tonnen Material an abgebrödelten Figuren und sonstigem Baumaterial verloren, fo daß eine durchgreifende Restauration notwendig wurde. Die langsam aber sicher ihrer Auflösung entgegen durch den Rauch, der magnesiumhaltigen Steine, aus denen das Gebäude besteht, gehen aus den Kaminen von chemischen Fabriken auf der anderen Seite der Themse herüberkommt.
nischen Young Men Christian Association, Sherwood Eddy , bereift Eine zeitgemäße Beschäftigung. Einer der Führer der amerikazurzeit mit einer Gruppe von Schülern Sowjetruhland und hatte in Mostau mit einigen Profefforen der dortigen Univerfität eine öffentliche Disputation über die Existenz Gottes. Schluß über die von beiden Seiten vorgelegten Thesen ab, wobei Das Publikum, das aus etwa 8000 Köpfen beftand, stimmte zum allerdings die russischen Thefen die Majorität erhielten.
Staatsoper. Wegen Erkrankung von Frau Leider muß die fir Sonn abend angefette Oberon". Aufführung auf Montag, den 20, verschoben werden. Die gefausten Eintrittsfarten behalten hierfür Gültigleit oder fönnen bis Sonnabend abend zurüdgegeben werden. Der Spielplan dieser Boche lautet nunmehr: Sonnabend: Rosenkavalier ( statt Oberon"), Sonntag: Rienzi "( statt Rosenkavalier ).