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geschichte ist eine Verwaltungsbehörde

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und an die Vorschriften der Verwaltungsbehörden braucht man sich nicht ängstlich zu flammern; der Rundfunk hat ganz andere Aufgaben: Er ist Pro­pagandachef der Dichtung. Karl Roedemeyer, Lektor der Vor­tragskunst an der Frankfurter Universität, faßte die Sache nicht ganz so forsch und unbedenklich an. Er erinnerte recht nachdrücklich und mit gutem Grund an die Notwendigkeit, die Stilgrenzen einzuhalten und nicht noch einmal in die Fehler zu verfallen, deren fich in seinen Anfängen der Film schuldig gemacht hat: Mit der Schaubühne in Bettbewerb zu treten. Die Geseze des Dramas dürfen nicht einfach über Bord geworfen werden bloß um einer guten Rundfunkwirkung willen. Das Wirkungsfeld der neuen Technit ist auch so groß genug; denn gerade wir Deutschen haben von jeher das gesprochene Wort dem gedruckten zuliebe vernach läffigt. Es gibt Kunstformen, wie den Brief, das Tagebuch, den Aphorismus, die bewußt von der Persönlichkeit des Darstellenden absehen. Sie zu pflegen ist eine dankbare Aufgabe des Rundfunks; die Beredelung und Pflege des gesprochenen Wortes seine schönste Pflicht neben seinen vielen musikalischen Möglichkeiten. Die Be­hauptung, daß der Presse durch den Rundfunk ein Feind er­wachsen sei, wurde von Siegfried Hartmann widerlegt. Nicht die, sei es mun telegraphisch , telephonisch oder durch das Radio übermittelten Nachrichten machen den Wert der Presse aus, sondern ihre Einordnung und Berarbeitung, ihre Ausdehnung und Ver bindung. Die Zeitung durch den neuesten Nachrichtendienst des Rundfunts erjeßen, hieße das geistige Leben ungeheuer verarmen. Der Rundfunk ist nicht Feind, sondern Helfer der Bresse, indem er die Nachrichtenspesen bedeutend verringert. Die Presse wird sich mehr als bisher auf ihn einzustellen haben.

Der Abend wird bestimmt zum Nachdenken über das Rund­funfwefen angeregt haben.

Schlesinger der Urheber der Ultor- Briefe?

-Umfassendes Geständnis Walter Webers.

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hätten, wurde gezeigt, und man wundert sich, daß die prachtvollen Falter so schädlich sind. Der gefürchtete Koloradofäfer war auch vertreten. Musterlauben vervollständigen die Ausstellung, die als Ganzes auch in der Art der Aufmachung als gelungen be­zeichnet werden konnte. Die Preisrichter hatten es nicht leicht und verteilten nach langer Beratung an die Kolonien und einzelnen Kolonisten u. a. folgende Preise: Kolonie Wiesengrund Friedrichshagen den Wanderpreis des Bezirksverbandes, den 1. Bezirkspreis und den Ehrenpreis der Landwirtschaftskammer. Die anderen Kolonien wurden wie folgt bewertet und bekamen ent­sprechende Preise: Alter Grund- Friedrichshagen 16 Punkte, Sorgen frei- Köpenid 15 Punkte, Waldfrieden 12, Müllerede 11, Grünauer Straße 10, Kämmereiheide 10 Punkte.

Alle Genoffinnen und Genossen beteiligen sich an der

Flugblattverbreitung

für die Internationale gewerkschaftliche Werbewoche am Sonnabend, den 11., und Sonntag, den 12. September.

Raffinierte Auto- und Wechselfchwindeleien. und Käufern, das von der Kriminalpolizei jetzt hinter Schloß und Autogeschäfte eigener Art betrieb ein Konsortium von Händlern Riegel gebracht wurde. Der Urheber und die Seele des Unter­nehmens war ein gewisser Paul Regler aus der Kopenhagener Straße. Der Betrieb spielte sich wie folgt ab: Einem angeblichen Käufer, einem Privatmann, wurde ein neues Auto verkauft. Er stellte einen Schein aus, daß er einen neuen Wagen erworben, 25 Proz. des Kaufpreises darauf gezahlt und für den Rest Wechsel gegeben habe. Diese Wechsel stellte er dann auch aus. Mit dem Schein und den Wechseln begab sich Stahl, der Verkäufer, zu einer größeren Gesellschaft, der er sie abtrat. Die Gesellschaft zahlte ihm nach Abzug einer Risikoprämie die restlichen 75 Prozent durch die Wechsel gedeckten Resttaufgelder. Die Wechsel wurden aber in bar aus und übernahm nun das Einziehen der vermeintlich nicht honoriert, und wenn sich die Gesellschaft nun an die verkauften Bagen halten wollte, die ja nach dem ausgestellten Schein neu sein sollten, so ergab sich, daß der Käufer" nur ein altes, tlapp= erhielt, die nahezu 75 Broz. des angeblichen Kaufpreises des neuen riges Auto besaß. Das Geld, das Stahl von der Gesellschaft Wagens", hatten sich Stahl, Regler und die Käufer" geteilt. Die Gesellschaft ging leer aus. Stahl und Regler wurden zunächst fest genommen, dann auch noch acht ihrer Käufer", darunter ein Kauf mann aus Potsdam . Zwei Käufer" werden noch gesucht, ein Kauf­mann und ein Rennstallbesiger, der in Sportfreisen nicht unbekannt ist. Nach dem Geständnis Stahls haben alle Räufer" gemußt, daß es sich um Schwindelgeschäfte handele und alle von dem erschwindelten Gelde abbekommen.

Krotoschiner in Haft genommen.

Die beiden in Berlin verhafteten Attentäter von Leiferde , Schlesinger und Weber, sind am Mittwoch mittag turz vor 1 Uhr in Hannover angekommen und unter starter Bedeckung nach sem Bolizeigefängnis gebracht worden. Die Ankunft in Hannover sollzog sich fast ebenso unbemerkt, wie die Abfahrt aus Berlin . Im Bolizeigefängnis sind die beiden Verbrecher bisher noch nicht verhört worden, werden vielmehr erst am Donnerstag durch den vom Land­gericht Hildesheim bestellten Untersuchungsrichter kurz vernommen werden. Die Voruntersuchung wird gleichzeitig auch auf den in Han nover bereits in Haft befindlichen Walter Weber ausgedehnt. Dieser hat am Mittwoch mittag noch ein umfassendes Gest än d- ' nis abgelegt. Gegen ihn wird Anflage erhoben werden nicht wegen Beihilfe zur Vorbereitung oder Ausführung des Berbrechens, da Walter Weber rechtzeitig von der Ausführung des Verbrechens zurück­getreten ist, wohl aber wegen Unterlassung der Anzeige eines drohenden Verbrechens. Angeblich will er nicht geglaubt haben, daß sein Bruder und Schlesinger wirklich Ernst machen würden. Als ihm jedoch von dem vernehmenden Beamten entgegen­gehalten wurde, daß er mindestens die Behörde hätte benachrichtigen müffen, erklärte Weber schluchzend: Das fonnte ich nicht. Ich konnte Zu dem Betrug, dem die Reichseisenbahn zum Opfer gefallen doch nicht meinen eigenen Bruder unglücklich machen." Der Lotal ist, erfahren wir, daß der 43 Jahre alte Kaufmann Willy Kroto termin in Leifer de wird frühestens am Freitag, wahrscheinlich schiner, der sich gestern morgen selbst der Behörde zur Verfügung aber erst am tommenden Sonnabend stattfinden. Die Untersuchung stellte, vorläufig in Haft genommen worden ist. Durch die bis gegen Schlesinger wird auch noch darauf ausgedehnt, ob er der Verherige Bernehmung fonnte noch teine klarheit in die An­faffer der beiden, ultor Briefe" ist, die bekanntlich einige gelegenheit gebracht werden. Tage nach der Katastrophe bei der Staatsanwaltschaft in Hannover übergebenen Schriftstücke, durch die er seine Unschuld dartun will, Die Prüfung ber von Krotoschiner einliefen. Wie erinnerlich, stammten beide Briefe aus Berlin. In ist noch nicht abgeschlossen. Im Laufe des heutigen Nachmittag wird dem ersten Schreiben behauptete ,, Ultor", er fei ein zu Unrecht abge. Krotoschiner voraussichtlich dem Untersuchungsrichter vorgeführt bauter Eisenbahnbeamter und habe aus Rache das Attentat begangen. werden, der darüber entscheiden wird, ob die Haft andauern oder In dem zweiten Schreiben, das einen Tag nach dem Anschlag auf den aufgehoben werden soll. Berlin- Bernauer Vorortzug in der Nähe von Karom in Hannover einging, erflärte der anonyme Briefschreiber, daß seine Leute" auch diefe Tat vollbracht, daß dagegen der Anschlag auf die Straßenbahn in Tegel fehlgegangen fei. Es würden weitere Attentate folgen. Beide Briefe zeigten deutlich eine verstellte Handschrift Die Unterschrift ,, llltor" der Rächer, ließ darauf schließen, daß der Mann höhere Schulbildung genoffen haben müffe. Das trifft bei Schlesinger zu, der das Gymnasium bis Unterfekunda besucht und Latein gelernt hat.

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Ein Landbundsekretär, der schaukeln muß. Wenn man in den Mittagsstunden von Mariendorf mit der 99 in die Stadt fährt, ist die Bahn in der Regel beängstigend gefüllt. Das ist gewiß nicht schön, wenn sich die Gäste aneinander pressen müssen. Manchmal jedoch erlebt man auch amüsante Dinge, die eine ungemütliche Viertelstunde mehr als vergessen lassen. Stehen da einmal auf der Plattform zwei Herren: der eine auf Elegant_ge­arbeitet, mit Kreissäge und seltsamen grünen Hosen, Reisender offen­bar. Den anderen schmückt ein Jägerhütchen mit Rasierpinsel, Loden­jade und Stulpenstiefeln. Der Lodenmann erzählt von seiner Tätig. feit als Landbundsekretär. Wie anstrengend er es habe. Wie er jährlich foundfo viel Unterfefretäre eindrille für die Landagitation. Und dann kam das Schönste: Wiffen Sie," sagt er, ein Malheur ist das doch mit den gesellschaftlichen Gegenfäßen auf dem Lande. Die Kleinen, die nur eine große Biege und vielleicht noch eine alte Ruh im Stalle haben, stehen nun einmal fast ausnahmslos links. Und was die großen Landwirte find, mit Gut und Vieh und vollen Scheunen natürlich durch die Bank Stahlhelm". Stramm rechts. Da hab ich vor ein paar Tagen in einer Versammlung in der Mark gesprochen. Natürlich bin ich gegen die Juden zu Felde gezogen, wiffen Sie! Alle kleinen Bauern hatte ich gegen mich. Sehen Sie, Berehrtester, da muß man eben hin- und herschaukeln." Sprachs, schüttelte seinem Gegenüber jovial die Hand und sprang an der Belle- Alliance- Straße vom Wagen. Dabei stieß der Landbundmann einen Herrn an, lüftete verlegen den Hut und sagte: Verzeihen Sie." Der andere erwiderte liebenswürdig: D, bitte." Der versehentlich Angerempelte war Ironie des Schicksals ein Jude. Der agrarische Unterhäuptling, der fo forsch gegen die Juden" zu Felde zog, ist wahrscheinlich im Privatleben ein sehr harmloser Mensch. Beruflich aber ist er wie ein uninteressierter Handlungsreisender: Sehen Sie, da muß man eben hin- und herschaufeln."

Kleingarten- Ausstellung im 16. Verwaltungsbezirk. Die Kleingartenbewegung im landschaftlich schön gelegenen Be­zirt Röpenid ist jüngeren Datums als die im eigentlichen Berlin, hat aber bezüglich der Qualität ihrer Erzeugnisse schon, sehr An­erfennenswertes geleistet. Dies wurde vom Vertreter des Pro­vinzialverbandes, dem es möglich ist, einen Vergleich mit anderen Bezirken zu ziehen, in seiner Begrüßungsrede zur Eröffnung der Kleingarten- Ausstellung des 16. Verwaltungsbezirks in Friedrichs­ hagen betont. Er machte darauf aufmerksam, daß die Außenbezirke fehr viel geeignetes Land für Laubenfolonien haben, und bedauerte, daß man heute meistens für Sport, die Betätigung der Jungen, interessiert ist, für die Kleingartenbewegung als Be­tätigung der Alten so wenig übrig hat. Genosse Stadtrat Ehrlich vom Bezirksamt Köpenid bezeichnete die Bewegung als ein Stück innere Kolonisation, der der befte Erfolg zu wünschen ist. Genoffe Toltsdorf versprach als Vertreter der Fraktion der SPD., daß alle Wünsche der Kleingärtner als im Interesse der Allgemeinheit liegend unterstützt würden. Ein Gang durch die Auss stellung zeigte fehr beachtliche Ergebnisse und große Vielseitigkeit Es wurde ein Kürbis gezeigt, der 74 Bfund wiegt, eine 3. Meter hohe Sonnenrose mit einer ausgereiften Blüte von 40 Zentimeter Durch messer ohne Blätter, eine mannshohe Grünkohlstaude, Kartoffeln mie Kinderköpfe, Kohlrabis von riefiger Größe, Paprikaschoten von der Größe einer Birne. In der Seidenraupenzucht zeigt Friedrichshagen, der Ort der Ausstellung, Ansätze zu neuen Kulturen. Eine Dahlienschau wies etwa 150 Variationen der schönen Blume auf. Allerlei Nüzliches für den Garten und den Haushalt war zu sehen. Eine reichhaltige Sammlung von Schab. linge n des Kleingartens, die ein fleines Museum für sich gefüllt

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Franzosen auf der Funkausstellung.

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fabrikantenverbandes, Paul Brenot, die Große Deutsche Funk Am Mittwoch besuchte der Borfigende des französischen Radio­ausstellung. Seine Eindrücke von der Ausstellung und den Leistungen der deutschen Radioindustrie faßte er in begeisterte Worte. anderen Beranstaltungen ähnlicher Art, so meinte der liebenswürdige Franzose, ständen weit hinter der deutschen zurück. Herr Brenot regte an, eine Verständigung zwischen den Beranstaltern der ver­schiedenen Ausstellungen über die Zeitpunkte zu erzielen. Der erste Schritt in dieser Richtung solle gelegentlich der Pariser Radio Radioausstellungsleiter zu einer Konferenz zusammentreten werden, ausstellung im Oktober getan werden, wo die europäischen an der auch Berlin teilnimmt.

Siegeszug der Kunstseide.

Die rapide Entwicklung dieses Tertilstoffes segte in der Nach triegszeit ein, wo man der Not gehorchend, nicht dem eigenen

Trieb

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Seidenstoffe Ausschau hielt. Das ehedem grobe, unelaſtiſche, wasser. nach billigem, möglichst wirkungsvollem Ersatz der teuren empfindliche Material der Kunstseide der Borkriegsjahre machte- angefeuert durch das ganz enorme Anwachsen der Weltproduktions­3iffer( diese stieg von 19 Millionen Kilogramm des Jahres 1921 auf 44 Millionen im Jahre 1923, 64 Millionen im Jahre 1924 und 89,5 Millionen im Jahre 1925) einem derart vervollkommneten Gewebe Play, das heute vollwertig seinen Plaz neben anderen Tertilrohstoffen behauptet. Man verarbeitet sie in Verbindung mit Wolle und anderen Stoffen, als Effektfäden in Anzugstoffen, Strümpfen usw. Auf der Leipziger Messe wurde sogar ein ganzer Herrenanzug aus Kunstseide vorgeführt. Eine Reihe großer Berliner Ronfektionsfirmen haben zurzeit( bis inklusive 11. September d. J.) eine besondere Deforation ihrer Schaufenster mit kunstseidenen Fa britaten veranstaltet. In der Wäschefabrikation( Luruswäsche) ist die Kunstseide ein großer Konkurrent der feineren baumwollenen und leinenen Gewebe geworden. Möbel- und Dekorationsstoffe werden vielfach in sehr effektvoller, farbenfreudiger Wirkung aus Kunstseide hergestellt, Kleider, Mäntel in besonders leuchtenden Farbtönen sind auf den ersten Blick kaum von reiner Seide zu unter­scheiden. Die Haltbarkeit eines echt seidenen Gewebes fann natür­lich infolge des aus Holzfasern gewonnenen, durch verschiedenartigste chemische Beimischungen, wie Aethernatron, Natronlauge, Schwefel­Die Eignung auf dem Gebiete der Lurusbekleidung eine sehr gute. fohlenstoff usw. erzeugten Materials niemals erzielt werden, doch ist Man hat durch fortwährende Verbesserung mit der Zeit auch die Wafferunempfindlichkeit des Gewebes erzielt, und Kunstfeide fann heute wie jeder andere leichte Woll- oder Seidenstoff mit der ent­sprechenden Vorsicht gewaschen werden.

Die große Reichsgastwirtsmesse wird heute in der alten Autohalle am Kaiserdamm eröffnet. Die Meffe ift täglich von 10 bis 8 Uhr abends, am Sonnabend und Sonntag von vormittags 10 Uhr bis 10 Uhr abends während ihrer ganzen Dauer auch für das Publikum geöffnet!

midgets Revue auf, jenen Zwergen, die ein ganzes Programm Die Scala wartet im September noch einmal mit Singer auf die Bühne stellen, in dem alles geschieht, was man fonft auf einer Varietébühne zu sehen bekommt. Dann gibt es wieder eine Reihe Blessings, den Radfahraft von Rodella Ruis und Artix, alter Bekannter, so den ausgezeichneten equilibristischen Akt der zwei liche Barbette. Man sieht diese Nummer besonders gern wieder, den Banjofönig Piper und der oder die immer noch unverwüst­ba sie eine so besondere Art der Artistit enthält, daß etwas Aehnliches. wie auch der Träger der Vorführungen felbft, faum jemals gezeigt werden kann. Es ist beste internationale Klaffe. Leider wird man den Gedanken an das Serual- Psychologische diefes Rätsels nicht ganz los. Bei dieser Gelegenheit wäre vielleicht einmal zu fragen, artistischer Nummern nicht vermeiden ließe. Die meisten der Namen ob sich die ständige Wiederholung befannter, wenn auch guter tehren im Jahre zwei, drei-, ja jogar viermal wieder. Gibt es in der Welt nicht mehr Artisten, die in einem Beltstadtvarieté etwas Neues zeigen fönnen?

Das Apollotheater in der Friedrichstraße, die Stätte feligen Lindeschen Operettenwirtens, hat sich neu aufgetan. Die reichlich ver staubte Außenfront, die noch aus den Gründerjahren stammt, hat man ihres zahlreichen Emblemenschmudes entkleidet und sie in ein and nehmbares neues Gewand gesteckt. Die Erneuerung des Inneren bezog sich mehr auf das rein Dekorative. Die unglückliche Lage des Theaterraumes, der lange Gang, der zu ihm führt, fonnte leider nicht verändert werden. Das Eröffnungsprogramm wird von zwölf Nummern bestritten, die sich oft an Lustigkeit überbieten. Es sind feine außerordentlichen Kanonen dabei, aber es wird eine ganz an nehmbare Varietétunft geboten, die wenigstens nicht langweilig wirft. Da ist denn auch wieder Hartstein eingezogen mit seinem etwas Derstaubten ,, Stolz der 3. Kompagnie". Man weiß nicht mehr recht, wie lange es her ist, seitdem sich der Komiter auf dieses Milieu eingestellt hat, aber immerhin, es wirft noch und erfüllt wenigstens den Zweck, daß niemand auf den Gedanken fommt, der feligen Rafernenhofperiode Tränen nachzuweinen. Eine reizende Tanznummer sei aus dem Programm gegriffen, die vier Rénés. Die Sache ist nicht sehr anspruchsvoll aufgemacht, aber sie wirkt deshalb um so stärfer. Nichts weiter als vier wirtlich be gabte Mädchen, die in zart beleuchteten Schleiern einfache Tänze spielen. Auf jeden Fall eine Nummer, die sich über den Rahmen des Barietés erhebt.

Das Septemberprogramm des Wintergartens läßt uns eine ganze An­zahl lieber, guter Bekannter wiedersehen. Es sind die glänzenden Seulen jongleure Swifts mit dem unvermeidlichen föstlichen Rudolf, da ist die Arthur Klein Familie mit ihren fütnen Rabatten. Hilde Bards fommt, beide Nummern haben unerhört rhythmischen Schmiß. Eine glan. Bazzband und Jadsons Violets Girls werden lebhaft bewill zende Schaunummer find die Chinesischen Gladiatoren. Bas aber ein männlicher Athlet feuchend, schwikend und muskelspannend zeigt, das leistet die sehr schöne Claudia Alba ebensogut mit heiter lächelnder Grazie. 2ola Menzelt und ihr Partner Solomon off sollen Ameritas bestes Tanzpaar sein. Sei es oder fet es nicht, die Tänzerin be lebt und beseelt ihre Produktion, der Tänzer läßt alles übel Feminine ver missen und so hat man helle Freude an diesen ans Afrobatische grenzenden Tänzen, bei denen sich die Spizentechnik der Tänzerin noch einmal prächtig bewährt.

Die Ordner der Proletarischen Feierstunden werden gebeten, am Sonn tag, den 12. September, früh 9 Uhr, im Großen Schauspielhaus( Eingang Schiffbauerdamm) vollzählig zum Ordnerdienst zu erscheinen. Sprechchor für Proletarischen Feierstunden. Heute abend, 8 Uhr, in

der Aula der Sophien- Schule, Weinmeisterstr. 16/17, Пebungsstunde.

Typhus in Pommern.

Die Typhusfälle in Pommern mehren fich. In Heinrichs hof mußte die Schule geschlossen werden. In Gollnow ist die Zahl der Typhuserkrankungen in den letzten beiden Tagen Don 18 auf 30 gestiegen, so daß das Kreisfrankenhaus be reits voll belegt ist. Ein Walderholungsheim ist als Ersagtranten­haus eingerichtet worden. Das Baden im Freien wurde verboten, eine Molkerei, die als Krankheitsherd erkannt wurde, ist geschloſſen worden. Auch in Stettin sind einige Krankheitsfälle vorgekommen,

Geschäftliche Mitteilungen.

Es ist von großem Intereffe, die Ursache und ble Entstehung von Go In diefer Reit der großen Umwälzungen gibt es fo viele Erfindungen, Neu wohnheiten und Dingen zu erfahren, die unfer tägliches Leben ausfüllen. einrichtungen und Verbesserungen auf allen Gebieten, daß man kaum die Reit bazu findet, einmal über ihre Entstehung nachzudenken. Benige Saus Napoleons III. zu verdanken ist, und daß erst nach langjährigen Berfuchen und frauen, bie feit Jahr und Tag ihre Speisen mit Blauband" statt Butter bereiten, wiffen, daß die Entstehung der Margarine einer Anregung Berbesserungen eine Margarine auf den Markt gekommen ist, wie die Blau­und ein der Butter gleichwertiger Nährwert find jeber Hausfrau bekannt. band". Ihre Eigenschaften, der gute Geschmack und Geruch, ihre Saltbarkeit

Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle für Berlin.( Nachdr. berb.) Meist troden und zeitweise heiter, weiterhin ziemlich fühl, nur etwas windig. Für Deutschland: Meist trockenes, tühles und windiges Better.

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Fitu biste

Sei schön

durch Sport

und

Elida!

Festes Zugreifen bei Sport und im Hause tüchtig handanlegen ist zwar ein gutes Training für Körper und Geist, aber eine große Gefahr für Hände und Teint.

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Elida Jede Stunde Cream: Früh, nach dem Waschen, nach der Hausarbeit, nach dem Tanz verwende sie zu jeder Stunde, denn sie verschwindet in wenigen Sekunden völlig in der Haut, ist stets unsichtbar, aber nie unwirksam. Eine ideale Unterlage, auf der Puder fest haftet. Nicht fettend, naturellfarben, Tube 1 M.

ELIDA

JEDE STUNDE CREAM