48 Staaten eigentlich ebenfalls das Wort ergreifen. Das würde mit den Uebersetzungen nahezu 100 Reden ausmachen, so daß die Aufnahmefizung mindestens drei Tage und drei Nächte ununterbrochen dauern müßte.
Im übrigen ließ sich Stresemann von den bereits seit mehr als einer Woche in Genf anwesenden deutschen Pressevertretern über verschiedene Einzelheiten der letzten Zeit informieren. Der Der rege Gedankenaustausch hat gezeigt, daß die deutsche Delegation die vergangenen und bevorstehenden Dinge durchaus realpolitisch beurteilt und daß sie sich nicht an belanglose Aeußerlichkeiten flammert.
Insbesondere wird mit Entschiedenheit betont, daß es jetzt feinen Sinn hat, nachträgliche Betrachtungen über gewiffe Einzelheiten der angewandten Geschäftsordnung anzustellen, selbst wenn fie nicht hundertprozentig den Wünschen der Reichsregierung entsprochen haben sollten. Sehr energisch wird der Versuch der deutschnationalen Bresse verurteilt, die Tatsache der bevorstehenden Wahl Polens in den Bölferbundsrat immer wieder in den Vordergrund zu stellen, als wäre dies und nicht die einstimmig beschlossene Aufnahme Deutschlands das Ereignis. Auf diese Weise erreicht man lediglich, daß die große Bedeutung der Aufnahme Deutschlands herabgesetzt wird. Damit wird vielleicht den Polen ein Gefallen getan, aber nicht den deutschen Interessen gedient. Ganz entschieden wird es abgelehnt, aus angeblichen Prestigegründen gegen ein gleichzeitiges Erscheinen Deutschlands und Bolens im Böllerbundsrat in irgendeiner Form zu reagieren. Die deutsche Delegation denkt nicht daran, die Tatsache, daß Deutschland von jeßt ab Mitglied des Rates, und zwar des jezigen Rates, ist, dadurch äußerlich dokumentieren zu lassen, daß sie die Einberufung einer besonderen Ratssitzung pro forma und ohne Tagesordnung beantragen würde. Eine führende Persönlichkeit der deutschen Delegation erklärte drastisch, aber treffend, es wäre einfach kindisch, hier etwas in diesem Sinne zu unternehmen,
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baldige Revision des Völkerbundpaktes im Sinne völli ger Gleichberechtigung, d. h. für die Abschaffung der ständigen Ratssitze. Der Norweger Hambro forderte eine bessere Beteiligung der kleineren Länder an den Ausschuß beratungen.
Der belgische Delegierte und Präsident der sechsten Bölkers bundskommission, Genosse de Broudère,
führte wörtlich aus:„ Der Völkerbund hat soeben den entscheidenden und vielleicht schwierigsten Schritt gemacht, um zu einer universalen Gegen 12% Uhr war die Beratung beendet. Die nächste Voll- Institution zu werden. Wer sich je mit den schwierigen, in Genf versammlung am Freitag, vormittags 10% Uhr, gilt der feierlichen versammlung am Freitag, vormittags 10% Uhr, gilt der feierlichen zu beratenden Fragen beschäftigt hat, der weiß, wie sehr es notAufnahme Deutschlands . Am Sonnabend werden dann die Kom wendig ist, daß der Bölferbund alle großen Nationen umfaßt, missionen in Anwesenheit deutscher Delegierter ihre eigentlichenwendig ist, daß der Völkerbund alle großen Nationen umfaßt, um sein Ziel, die Festigung des Friedens, wirklich zu erreichen. Arbeiten beginnen. Der Eintritt Deutschlands ist in diesem Sinne eines der wichtigsten Ereignisse der letzten Jahre. Er ist von ganz besonderer Bedeutung für jene Staaten, die den Vertrag von Locarno unterzeichnet haben: zum erstenmal werden die Beziehungen großer Staaten von einem internationalen Rechtsprinzip beherrscht werden, das den Krieg vollkommen ausschließt.
Begrüßungsworte sozialistischer Delegierter. Genf , 9. September. ( Eigener Drahtbericht.) Der belgische Außenminister Genosse Emile Vandervelde
gab mir folgende Erklärungen:„ Ich bin einer der wenigen, vielleicht der einzige der hier in Genf anwesenden Politiker, die in allen entscheidenden Augenblicken, die Westeuropa seit 1914 erlebte, in der Regierung faßen. Ich bin in die Regierung zum erstenmal eingetreten, als der Krieg ausbrach. Ich war in Versailles , als der Völkerbundpakt abgeschlossen wurde. Ich bin wieder in die Regierung zurückgekehrt nach dem Abschluß des Ruhrkonflikts. Ich war Locarnist", che man an Locarno dachte. Um so mehr habe ich, als ich den Vertrag von Locarno unterzeichnete, die tiefe Genugtuung empfunden, jene auf die Bölferannäherung und den Frieden hinzielenden Bemühungen von Erfolg gefrönt zu sehen, zu deren Gelingen die Sozialistische Arbeiter Internationale seit den Konferenzen von Paris , Frankfurt und Hamburg so fräftig beigetragen hat. Jetzt vollzieht sich der Schlußaft. Nach den Märzstürmen scheint die Sonne wieder. Die Verträge von Locarno find in Kraft getreten.
nur damit Deutschland den Polen zurufen könnte:„ Aletsch, wir sind ihrer Macht, so doch in ihrer Würde gleichgestellt sind. Ich
vor euch drin gewesen!" Im übrigen werde die Tatsache, daß Deutschland schon jetzt dem Rat angehört, und zwar dem alten Rat, dadurch dokumentiert, daß zu dem nach der morgigen Bollsitzung stattfindenden Bankett, das die internationale Vereinigung der beim Völkerbund akkredierten Journalisten veranstaltet, offizielle Einladungen nur an die Vertreter der gegenwärtigen Ratsmächte einschließlich Deutschlands ergangen sind. Stresemann wird auch dort eine Rede halten.
Diefer realpolitische Standpunkt, frei von Mervofität Diefer real politische Standpunkt, frei von Nervosität und von Mißtrauen, der in der deutschen Delegation mit außerordent licher Lebhaftigkeit entwickelt wurde, kann von uns nur mit um so größerer Genugtuung begrüßt werden, als er sich fast restlos mit der in den letzten Tagen hier vertretenen Meinung deckt, während fast alle übrigen Blätter geneigt waren, aus jeder formaljurist i= schen Mücke einen politischen Elefanten zu machen. Es wäre allerdings beffer gewesen, menn bereits in den letzten Tagen die zuständigen Stellen in Berlin selbst gegen die deutschnationale Pressehezze ebenso entschieden reagiert hätten, wie es jetzt von der deutschen Delegation in Genf geschieht..
Die Debatte der Vollversammlung. Genf , 9. September. ( Eigener Drahtbericht.) Die Völkerbund versammlung setzte am Donnerstag in zweistündiger Sizung die Aussprache über den Tätigkeitsbericht des Rates und des Sekretariats fort. Der Kanadier Forster sang zunächst, wie seine Vorredner am Tage zuvor, das hohe Lied auf Deutschland , um dann die Erlangung der Mitgliedschaft der Bereinig. ten Staaten als wesentlichste Aufgabe des Wölferbundes für die Zukunft zu bezeichnen. Eine Betrachtung über die Gesamtentwicklung des Bundes hatte sich Lord Cecil zur Aufgabe gestellt. Er untersuchte, was in erster Linie zu den Aufgabengebieten des Bölkerbundes gehört, und fand, daß die betreffenden Bestimmungen viel zu unbestimmt seien. Am Schluß beantragte er unter Bezugnahme auf Artikel 3 und 4 des Volkerbundpattes, einen Ausschuß zur Prüfung der Hauptarbeitsgebiete des Bölkerbundes einzuseßen. Der Vertreter von San Salvador plädierte anläßlich der Austrittserklärung Brafiliens für eine
Geboren den 10. September 1866.
Die nordischen Länder haben von jeher ihre literarischen und tünstlerischen Größen moralisch und praktisch höher zu würdigen gewußt, als es etwa bei uns vor dem Kriege die gesellschaftliche Ordnung und nach dem Kriege die öffentlichen Mittel zuließen. Auf den Etats sämtlicher skandinavischer Staaten stehen regelmäßig Posten für sogenannte Dichtergagen, die die Allgemeinheit dem ernsten Schrifttum als Dant wie als willkommenen Zuschuß befchert. Aber auch in bezug auf äußere Kundgebungen und Ehrungen stellt man die Geistesgrößen dort in eine Reihe mit den führen den Männern des öffentlichen Lebens, denen man namentlich in den Ländern ohne demokratische und parlamentarische Ueberlieferung immer noch eine Sonderstellung über der Kunst und Geistesarbeit anweiſen möchte. Es sei an die triumphale Heimfahrt des toten Björnson aus Paris in die Heimat erinnert, die aus Staatsmitteln und auf einem Kriegsschiff erfolgte, an Strindbergs Beisehung, an der alle Berufe und Bevölkerungsklassen offiziell beteiligt waren. Und ebenso wie vor nunmehr gerade 20 Jahren Kopenhagen dem bald danach verstorbenen Dichter Holger Drachmann eine imposante Feier zum 60. Geburtstag unter allgemeiner öffentlicher und privater Beteiligung rüstete, wird heute derselbe Tag für Jeppe Aatjaer, gleichfalls auf dem Kopenhagener Rathaus, als eine Huldigungsfeier des ganzen Landes für diesen Dichter des Volkes begangen. Bezeichnend für die Liberalität der öffentlichen Meinung Dänemarks ist es, daß die großen Kopenhagener Zeitungen fämt licher Parteirichtungen, auch die tonservativen, diesen Ehrentag des von jung auf überzeugten Sozialisten Aatjaer in dieser großzügigen Weise zu feiern in die Wege geleitet haben.
Aakjaer ist über die Grenzen seines Landes hinaus wenig be tannt, ehestens noch in Deutschland . Er ist bei seiner politischen Ueberzeugung sehr national betont, genauer: landschaftlich nach seiner engeren Heimat Jütland . Er kam dort im Herzen des dänischen Festlandes, unweit dem Städtchen Stive, auf dem väterlichen Hofe Aatjaer, dessen Namen Jeppe Jensen später annahm, zur Welt und er fitzt jezt, seit wohl zwei Jahrzehnten, nicht weit davon auf seinem eigenen Hof, den er auf jütländisch Jenle"( Allein) getauft hat. Die Namen Aafjaer und Jenle sind heute in Dänemark jedem Kind vertraut, denn Aafjaers Bücher werden im ganzen Lande gelesen, feine Verse, vielfach von den besten Komponisten vertont, überall gefungen, und Jenle ist nicht nur der private Wohnsitz des Dichters, sondern auch die Versammlungsstätte aller freiheitlich gesinnten Elemente des Landes, die sich allsommerlich dort auf Aafjaers Ruf einmal zusammenfinden.
Diese Doppelheit von Schriftsteller und tätigem Boltsmann ist für Aakjaer persönlich ebenso fennzeichnend wie für die Freiheit politisch- fultureller Entwicklung, die in Dänemart möglich ist. Aaljaer hat sich seine Geiftesbildung nicht nur selbst erwerben müssen, er hat sie sich auch unter den günstigen Bedingungen seines Landes erwerben fönnen. In jungen Jahren hat er richtige Bauernarbeit geleistet, fam aber bald auf die Volkshochschule , an der er später selbst Behrer werden sollte, und schuf sich zunächst ein großes Bubli tum durch populäre Bildungsvorträge, wie sie dem Kreise der Volks.
Der Völkerbund hört auf, eine Liga von Siegern zu sein und wird eine Vertretung von Nationen, die, wenn auch nicht in war von jeher der Ansicht, daß der Völkerbund , um zur vollen land, die Türkei und die Bereinigten Staaten um Blüte seiner Autorität zu gelangen, auch Deutschland , Rußfassen muß. Der Eintritt Deutschlands bedeutet in dieser Hinsicht eine erste Etappe. Die anderen werden folgen. Als Vertreter eines Boltes, das fein anderes Ziel fennt, als die Festigung des Friedens, und als Sozialist, dem es vor allen Dingen auf die Wahrung der Interessen der Arbeitertlaffe anfommt, möchte ich heute mit besonderer Freude die für mich symbolische Anwesenheit des hochverehrten Genossen Breitscheid als deutschen Delegierten begrüßen."
Der zweite französische Bölkerbundsdelegierte, Genoffe Paul- Boncour ,
Ist es nicht auffallend, daß wenige Jahre nach dem Krieg es gerade den am Rhein liegenden Staaten gelungen ist, eine Regelung durchzuführen, vor der ein Teil der Welt heute noch zögert? Für die Sozialisten ist diese Tatsache der Gegenstand großer Freude und tiefster Genugtuung; sie dürfen sich das Zeugnis ausstellen, daß sie durch ihre unermüdlichen Anstrengungen wesentlich zu dem Erfolg des Werkes beigetragen haben. Bergessen wir jedoch nicht, daß wir erst den Rahmen des Friedens endlich geschaffen haben. Nun gilt es, ihn mit Inhalt zu erfüllen, die allgemeine und allseitige Abrüstung durchzuführen, die materielle sowohl wie die moralische Entwaffnung, die vielleicht noch schwerer ist. Das ist die Aufgabe, für die wir alle uns nun mit einem durch den ersten Erfolg gestärkten Mut einsetzen müssen. Die Anwesenheit Deutschlands im Völkerbund erhöht die Aussichten auf den Erfolg wesentlich."
Das Reich dankt Preußen.
Auf den Glückwunsch des Preußischen Ministerpräsidenten hat
Reichskanzler Marg mit folgendem Telegramm geantwortet:" Für die Worte besonders herzlicher und hoffnungsfreudiger Anteilnahme anläßlich der Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund und Völkerbundsrat spreche ich zugleich namens der Reichsregierung der preußischen Staatsregierung meinen verbindlichsten Dank aus. Die Reichsregierung erwartet mit Ihnen, daß die mit diesem Ereignis verknüpften Hoffnungen zum Segen unseres deutschen Bolkes in Erfüllung gehen werden. Es wird unser aller vornehmste Aufgabe sein, an ihrer Berwirklichung mit ganzer Kraft zu arbeiten."
Glückwunsch Deutschösterreichs.
Bundestanzler Dr. Ramet hat aus Genf an den Reichskanzler das folgende Telegramm gerichtet:
Am Tage, da der einmütige Beifall aller im Völkerbunde vertretenen Staaten den Eintritt Deutschlands in den Bund begrüßte, drängt es mich, Ihnen, Herr Reichskanzler, sowie dem deutschen Volke die innere Befriedigung Desterreichs darüber auszu= sprechen, daß nunmehr die hohen geistigen Kräfte Deutschlands berufen sein werden, an der Erfüllung der idealen Miffion des Völkerbundes mitzuwirken. Bundestanzler Dr. Rudolf Ramet,
äußerte: Für uns französische Sozialisten, die wir auch in einer Zeit, in der die Linke in Frankreich die Mehrheit nicht hatte, ununterbrochen für den Ausgleich zwischen Deutschland und Frankreich fämpften und für den Eintritt Deutschlands in den Bölkerbund, bringen die gegenwärtigen Tage Stunden der Erfüllung. Sie fönnen sich denken, daß der Bericht erstatter der französischen Kammer für die Berträge von Locarno , der ich war, tiefe Genugtuung darüber empfindet, daß diese für die künftigen Beziehungen unserer beiden Länder so hochwichtigen Berträge endlich in Kraft treten. Dadurch, daß Deutschland nun gleichberechtigt dem Wölferbund beigetreten ist, erhalten alle Fragen, die noch zu regeln sind, einen Rahmen, in dem eine für alle Teile würdige Erledigung erleichtert wird. Ich bleibe auch im überzeugt, daß es uns gelingen wird, in der
Entwaffnungsfrage, die ich für eine der allerwichtigsten halte,
eine Lösung zu finden, welche die Sicherheit aller garantiert, unter einem internationalen, vom Völkerbund durchzuführenden Kontroll system, dem sich alle Länder zu unterwerfen haben. Damit werden alle notwendigen Garantien geschaffen werden. Für die französische sozialistische Partei, die seit Jahren für die Verständigung mit Deutschland eintrat, bildet dessen Eintritt in den Bund eine Quelle neuer Hoffnungen in bezug auf die friedliche Entwicklung Europas in der Zukunft."
hochschule und gleichzeitig den radikalen Anschauungen der damals gesellschaftlich gebundenen Klassen entsprachen. Aatjaer wurde zwar schon mit 19 Jahren wegen seines oppositionellen politischen Auftretens gesetzlich gemaßregelt, aber er war fast ein Dreißiger, als er die Universität beziehen fonnte, über dieses Alter sogar hinaus, als er sein erstes Buch veröffentlichte. Dies galt einem scharfen Angriff auf den Führer der sogenannten Inneren Mission, einer lebensfeindlichen, volksverdummenden kirchlichen Sonderrichtung, die namentlich unter der armen Heide- und Küstenbevölkerung Jütlands auf großen Zulauf rechnen durfte. Und ebenso wirfte er als junger Student alsbald für die Ausbreitung des sozialistischen Gedankens, indem er innerhalb der bürgerlich- radikalen Studentengesellschaft" hunderts sprach er es von den Studenten seiner Gesinnung in Bersen einen sozialistischen Klub gründete. Noch Ende des vorigen Sohraus:„ mit denen die Arbeit zu teilen, die Hanimer und Pflug führen". Bom Bolte wir kommen, zum Bolte wir gehen, fein Glück sei auch unser Gesez.
Matjaers eigentliches literarisches Werk umfaßt heute nach drei Jahrzehnten wohl an vierzig Bände. Aeußerlich den breitesten Raum nehmen darin seine Romane ein, die fast ausschließlich seinem en geren Abstammungs- und Wirkungskreis entstammen, dem jüt ländischen Bauern- und Häuslerleben. Er hat diese Klasse( wie auch Johan Skjoldborg ) sozusagen literaturfähig gemacht, aber er hat doch vor allem seinen lebenden Vorbildern damit die soziale Gleich berechtigung und den kulturellen Aufstieg erkämpfen wollen. Wohl sein befanntester Roman Kinder des Zorns", der mit einigen anderen ins Deutsche übersetzt sein dürfte, führt in dieser Hinsicht wohl die stärkste Sprache. Neben dieser sozialen Dominante klingt jedoch auch der landschaftliche Ton bei ihm sehr start hindurch. Im Bunde mit dem ihm menschlich wie in Entwicklung und geistigem habitus sehr nahestehenden Johan Skjoldborg und mit Johannes B. Jensen hat er die jütische Bewegung" in der Literatur geschaffen, die sich in bewußten Gegensatz zu den Infeldänen und besonders der Kopenhagener bürgerlich fosmopolitischen Richtung fette, was nicht hindert, daß man ihn heute gerade dort am freigebigsten feiert.
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Die Nationalehre. Deutschnationales zu Genf .
Reichsboten", dem Blättchen der deutschnationalen Pastoren, liest man:
Mit dem Begriffe deutscher Nationalehre hat es nach dem Eintreffen Dr. Stresemanns in Genf aufgehört. Die eigenmächtige Paftpolitik des deutschen Außenministers hat sich durchgesezt, daß ihr Erfolg nicht auch Deutschlands Erfolg sein fann, muß heute endlich jedem flar sein, der nicht durch Silberstreifen geblendet ist."
Alfo: Stresemann hat die deutsche Nationalehre" gemeuchelt. Aber deutsch nationale Ehre läßt es trotzdem zu, mit Stresemann zu regieren und Völkerbundspolitik zu treiben, nicht wahr?
lung, die mit einem ländlichen Fest verbunden ist, zu der Teilnehmer aus dem ganzen Lande in Scharen fommen und auf der er neben führenden Politikern eine weit ins Land wirkende Ansprache hält; allein durch seine Tätigkeit als Schriftsteller, als Volksbildner und Rezitator eigener Werte fonnte er sich selbst diese Stellung schaffen, wozu sonst im allgemeinen nur politische oder wirtschaftliche Machtein Vorfaftoren hinter einem einzelnen die Möglichkeit bieten bild, das ihm persönlich ebenso zur Ehre gereicht wie dem kulturellen Niveau feines Heimatlandes, das solche Persönlichkeitsentwicklung aus dem Bolte zum Besten des Volkes wiederum gedeihen. läßt. A. F. C.
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matra, wie sie der neue Film der„ Urania " bietet, hat ihre hohen „ Unfer Affen und Palmen". Eine Reise nach und durch SuReize. Bereits auf der Hinfahrt macht man die Bekanntschaft einheimischer Bassagiere, die an Bord ihre Sitten und Gebräuche zeigen. Die Flußfahrt führt weiter ins Land, läßt sich die Landschaft mit ihrer herrlichen Vegetation entfalten und gewährt Einblicke in die reiche Tierwelt. Man ist wirklich unter Affen und Palmen". Wir schauen den munteren Spielen der zahlreichen Affengesellschaften zu, betrachten die Webervögel mit ihren selbstgewebten Restern ein Teddybär flettert im Baum, ein Schuppentier huscht vorbei und geht auf die Jagd, eine Riesenschlange wird gefangen. Die seltsamen fliegenden Hunde, die massenhaft in fahlen Bäumen hängen, werden aufgeschreckt und beginnen ihren gespenstischen Flug. Dann wendet sich der Film der malayischen Bevölkerung zu, die bei der Arbeit, bei ihren Festen und Vergnügungen vorgeführt wird. Eine eigenartige Kultur erschließt sich vor unseren Augen, die noch den Zauber der Geschlossenheit aufweist. Eine Hochzeitsprozession mit prächtigen Aufzügen führt mitten ins Leben hinein. Reisbau und Kokosnußernte( mit Hilfe abgerichteter Affen!), das Leben und Treiben auf einem großen Wochenmarkt, die Sportfeste ( Ringtämpfe der Wachteln und Tauben, Bushelkämpfe) runden das Bild ab. Das Soziologische tommt natürlich zu furz dabei. Aber das Auge nimmt vielfältigen Ertrag mit und lernt einen intereffanten und schönen Menschenstamm fennen, der sich zu einer hohen Stufe entwickelte.
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Die jütische Bodenständigkeit ist auch die Wurzel von Aakjaers stärkster dichterischer Manifestation, seiner Lyrif, wenn auch literarhistorisch gesehen John Burns hierbei Bate gestanden hat. Er handhabt diese Lyrit ebenso ursprünglich im Dialekt wie im Hochdänischen, und ihre unmittelbare Abficht liegt gerade darin, daß er auch hier immer in den Anschaungen und in dem Lebenstreife feiner Klaffe verbleibt. Das, was ehedem von der„ höheren" Poefie als nüchtern und lediglich nugbringend verächtlich beiseitegelassen wurde, erhebt Aaljaer gerade in eine verklärte Sphäre, das Getreide als Nahrungsmittel, ein unbekanntes Unkraut am Wege alles letzten Endes wieder unbewußte Symbole für die Bedeutung des mühhochschule für Musik, Charlottenburg , Fasanenstraße 1, zu seligen Aderarbeiters, des Ausgestoßenen der Gesellschaft. Dabei ist Alakjaer weit entfernt von einem grauen, engbrüftigen ArmeLeute- Stil; Schwung und Wohlflang leben in seinen Bersen, leuchten ein zuversichtliches Selbstbewußtsein.
Seinen Hof Jenle" hat er sich selbst erschrieben", seine Berehrer haben ihm ein Stück Land dazu geschenkt, und hier veranstaltet er alljährlich im Hochsommer eine große politische Bersamm
Staatliche Schauspielschule . Die der Hochschule für Musik angegliederte Staatliche Schauspielschule zu Berlin Leitung: Inten dant Prof. Leopold Jeßner , stellv. Leitung: Karl Ebert beginnt ihren neuen Lehrgang am 12. Oftober. Die Ausbildung dauert 2 Jahre, die Unterrichtsgebühr beträgt für das Halbjahr 100 Mr. zuzüglich 10 Mr. Beitrag für den Studentenfonds, fann aber in befonderen Ausnahmefällen erlassen werden. Anmeldungen zu der am 27. September ſtattfindenden Aufnahmeprüfung find schriftlich bis zum 20. September an das Bureau der Staatl. atadem. richten. Der Anmeldung find beizufügen: 1. ein selbstgeschriebener Lebenslauf, 2. eine Geburtsurkunde, 3. Abgangszeugnis der besuchten Schule, 4. bei Minderjährigen die Genehmigung der Eltern oder Vormünder.