Internationale Werbewoche.

Massendemonstration am nächsten Sonntag!

In diefen Wochen besteht der Internationale Gewerkschaftsbund | Seht auf eure Unternehmer! Ihre Organisation und 25 Jahre. Dieses Jubiläum wird vom 13. bis 19. September durch Disziplin fei euch Beispiel für euer Borgehen. Macht, politischer Ein­eine große fluß, wirtschaftliche Gleichberechtigung erringt ihr nur, wenn eure Organisationen groß und geschlossen sind.

Internationale Werbewoche begangen. In allen Ländern der Welt demonstrieren in diesen Tagen 20 Millionen organisierte Arbeiter und Angestellte! Sie wett­eifern miteinander, der Gewerkschaftsinternationale neue Scharen

von Mitfämpfern zuzuführen.

Arbeiter und Angestellte Berlins !

Auch ihr habt die Verpflichtung, eure ganzen Kräfte einzusetzen, alle unorganisierten werftätigen Männer und Frauen als Kämpfer für die gemeinsame Sache zu gewinnen.

Un die Arbeit!

Alle eure Berbände rufen euch in diesen Tagen zu Werbeverfamm­Ingen auf. Mit dem Besuch dieser Bersammlungen allein ist es aber nicht getan. Unermüdlich müßt ihr in euren Fabriken, Wert­ftätten und Bureaus und wo es immer sei,

alle Fernftehenden und Gleichgültigen aufrütteln, aufklären und organisieren.

Juchts dürft ihr unversucht laffen, unfere Reihen aufzufüllen! Denft an eure elenden Cohne! Dent an die An­Denft an eure elenden Löhne! Denkt an die An­griffe der Unternehmer gegen den Achtstunden­und an eure Kinder! 2n eure Zukunft!

Wenn ihr alle mühseligkeiten und Lasten der schlechten deut­ schen Wirtschaftslage auf euren Schultern tragen müßt, jo liegt das nur an der Indifferenz und an der Feigheit derjenigen, die noch nicht Energie und Mut genug aufgebracht haben, fich gemerischaftlich 31 organisieren. Ruft alle abseits stehenden Kollegen und Rolle­ginnen immer wieder zusammen.

Wedt die Energien der Säumigen! Stärkt den Muf der Schwachen! Helft ihnen, den Weg zu finden zu dem großen Heere der Arbeit.

Streik der Berliner Mühlenarbeiter.

Wie uns berichtet wird, sind die Berliner Mühlenarbeiter am Gonnabend mittag wegen Lohnstreitigkeiten in den Streit ein­getreten

Warnung vor leichtfertiger Wanderung ins Ausland.

In der letzten Zeit ist es wiederholt vorgekommen, daß sich deutsche Arbeitssuchende nach dem Ausland, insbesondere auch nach der Tschechoslomatei, begeben haben, wo sie dann, da sie die gewünschte Beschäftigung nicht fanden, den dortigen deutschen Hilfsorganisationen zur Last gefallen sind. Da die letzteren den an sie gestellten Ansprüchen nicht mehr gewachsen sind, so sind viele Auswanderer der Not preisgegeben. Es wird deshalb miederholt dringend davor gewarnt, daß deutsche Arbeits­fuchende sich nach dem Auslande begeben, bevor sie dort eine ent­sprechende Beschäftigung gefunden haben.

Am Sonntag, den 19. September, demonstriert die gesamte gewerkschaftlich organisierte Arbeitnehmer­fchaft Berlins in einer Massenfundgebung in Treptow für die Ziele

der Gewerkschaftsinternationale, für nationale und internationale Solidarität und Kampfgemeinschaft.

Die Verbände marschieren zu dem Bersammlungsort induftrie­gruppenweise in geschloffenen Zügen.

Am 19. September muß Berlin unter dem Zeichen der ge­werkschaftlichen Demonstration stehen. Gewaltig muß die Zahl der Bannern der Deffentlichkeit Jahl und Macht der Gewerkschaften Demonstranten sein, die unter einem Meer von roten Fahnen und zeigen.

Kollegen und Kolleginnen, laßt nichts unversucht, den letzten Mann und die letzte Frau in die Armee des proletarischen Be­freiungsfampfes einzugliedern.

In der Werbewoche muß euer ganzes Denken und Sinnen auf die Stärkung der Gewerkschaftsbewegung gerichtet sein!

Sorgt auch dafür, daß am Sonntag, den 19. September, der alte historische Versammlungsplah der Berliner Arbeiterschaft, die Treptower Spielwiese,

einen Maffenaufmarsch

erlebt, wie ihn Berlin noch nicht gesehen hat.

Auf zur Werbearbeit für gewerkschaftliche Einheit, Geschloffen­heit und Größe, für den Internationalen Gewerkschaftsbund ! Für die Verbrüderung aller Arbeiter der Welt! Allgemeiner freier Angestelltenbund, Ortskartell Berlin . Ullgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund, Ortsausschuß Berlin .

Die Bedeutungslosigkeit der Gelben.

Die gelben Möchtegerne werden in den Siemens- Betrieben be­sonders gehegt und sind hier wohl auch am stärksten vertreten, so daß sie kürzlich in ihrem Vereinsblättchen großmäulig mit ihrer Stärke und ihrem Einfluß prahlten. Wie es damit bestellt ist, zeigten wieder einmal die Wahlen am Dienstag und Donners­tag zu den Arbeiter- und Angestellten- Konsumvereinen der Wer. nerwerfe und des Blodmerfs der Siemens u. Halste A. G. Es waren fünf Listen aufgestellt. Die Wahl zeitigte fol­gendes Ergebnis:

Liste I Freie Gewerkschaften 7773 Stimmen II Wertegemeinschaft( Gelbe) III Wener- Union.

"

IV Gedag( Deutschnationale)

1078

2515

247

520 V Vereinig. leitend. Angest.

-

67 Mandate

8

19

2

4

Das Ergebnis zeigt allerdings, daß noch viel zu viel Gelbe da sind, nicht hundert Stimmen dürften diese Schädlinge der Gewerkschaften aufbringen. Die Beŋer Union , die ebenso

überflüssig wie die Gelben, fonnte bei dieser Wahl auch teine Lorbeern ernien. Bei der Wahl zum Gesamtbetriebsaus. schuß im Siemens- Ronzern, bei der sie bekanntlich mit den Deutschnationalen zusammenging, hat sie deutlich gezeigt, mes Geistes Kind sie ist. Bei solchem Raditalismus ist es nicht ausgeschlossen, daß sie bei der Wahl des Konsumvereinsvorstandes ihre Einheitsfront" mit den Deutschnationalen und Gelben zu­sammen macht.

Der Ortsausschuß des ADGB . hat zum kommenden Mittwoch eine Funktionärtonferenz in den großen Saal des Lehrer­Vereinshauses, Aleranderstr. 41, einberufen. Der Bundesvor­fizende des ADGB. , Genosse Theodor Leipart , wird einen Vor­

trag halten über die kulturelle und volkswirtschaftliche Bedeutung der Gewerkschaften. Zum Eintritt berechtigt die den Funktionären

-

von ihren Gewerkschaften übermittelte Einladung nebst Mitglieds. tarte. Am Donnerstag, den 16. September, findet in den An­dreas- Festfälen eine Gewerkschaftsversammlung der Taubstummen ftatt.

Zum Verbandstag der Arbeitsinvaliden ersucht uns Genosse August Karsten , der Vorsitzende des Verbandes der Arbeitsinvaliden, unseren Bericht in einem Punkt zu berichtigen. Der kommunistische des fommunistischen Abgeordneten Buchmann verlangte, ist nicht Delegierte Alfred Matthes, der die Zulassung und Begrüßung identisch mit dem Verbandsgeschäftsführer Mar Matthes, sondern dessen Bruder. Mag Matthes ist Sozialdemokrat. Die Auseinander­fegung mit Matthes bezog sich auf den ersteren, nicht auf den Mit­vorsitzenden.

Achtung, SPD.- Betriebsfunktionäre!

Der Kämpfer" Nr. 8 ist erschienen und tann sofort in Bureau giuben Straße 3, Zimmer 10, in Empfang genommen werden. Besonders die Bertreter ber Mittel- und Kleinbetriebe merden ersucht, das Material abzuholen. Diese Rummer enthält wichtiges Material zur gewerkschaftlichen Werbewoche. Das Betriebssekretariat.

Achtung, Bezirksamt Friedrichshain ! Am Montag, den 13. Gep­tember, nachmittags 4 Uhr, an der bekannten Stelle Ronferenz aller GPD. Funktionäre. Erscheinen aller Genossen unbedingt erforderlich. Der Fraktionsvorstand.

Friseurgehilfen und-gehilfinnen! Seute, Sonntag, nachmittag 5 Uhr in Saverlands Festfälen, Neue Friedrichstraße, Eingang Rochstraße, Werbeabend der Fachabteilung.

Werbeausschuß der Poft und Telegraphenbeamten und anwärter. Morgen, Montag, abend 8 Uhr in Saverlands Festfälen, Neue Friedrichstraße, öffent liche Boftbeamtenversammlung. Wichtige Tagesordnung. Zahlreicher Besuch wird erwartet.

Deutscher Baugewerksbund, Fachgruppe Stud- und Gipsban. Morgen, Mon­tag, abend 7 Uhr im Dresdener Rafino, Dresdener Str. 96, Mitgliederversamm­lung. Bollzähliges Erscheinen der Rollegen ist notwendig. Mitgliedsbuch legi timiert, ohne dasselbe kein Zutritt. Die Fachgruppenleitung.

Berband der Sattler, Tapezierer und Bortefeuiller. Bu einer öffentlichen Generalversammlung find alle organisierten to leginnen und follegen zu morgen. Montag, abends 7 Uhr, eingeladen. und unorganisierten Berufs­..Die Entwicklung, die Bedeutung und die Aufgaben der Gewerkschaften." Die Ortsverwaltung.

Freie Gemertschaftsjugend. Montag, den 13. September, abends 7 Uhr, im Gigungsfaal des Metallarbeiterverbandes, Linienſtr. 88-85, Zusammen. funft der Gruppenleitungen. 1. Wesen und Werden des Internationalen Ge­wertschaftsbundes. 2. Das Gewerkschaftsfeft. 3. Mitteilungen. Erscheinen aller Funktionäre ist Pflicht. Funktionärkarte und Mitgliedsbuch legitimiert. Gemeinde. und Staatsarbeiter bes 3. Bezirks( Webbing). Dienstag, den 14. Geptember, abends 7 Uhr, wichtige öffentliche Bezirksversammlung in der Schulaula Bankstr. 17. Die wirtschaftliche Lage der städtischen Arbeiter und Angestellten." Referent Stadtv. Rollege Gnadt. Die Bezirksleitung.

Berantwortlich für Politik: Dr. Curt Geyer ; Wirtschaft: Artur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : Dr. John Schikowski; Lofales und Conftiges: Frik Rarstäbt; Anzeigen: Th. Glode; fämtlich in Berlin . Berlag: Vorwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruderet und Berlagsanstalt Baul Ginger u. Co. Berlin GW 68. Lindenstraße 3. Hierzu 4 Beilagen ,,, Unterhaltung und Biffen" unb Aus der Film- Welt".

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