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Aufdeckung großer Kokainſchiebungen.

15 Personen verhaftet.

Eine vielköpfige Bande von Kotainschiebern, deren Treiben sich über ganz Europa erstreckte, konnte jetzt endlich unschädlich gemacht und hinter Schloß und Riegel gesetzt werden. Der Kampf des Sonderdezernats der Kriminalpolizei gegen das leberhandnehmen des Kotanigenuffes ist einer der schwierigsten, den die Behörde aus zufechten hat.

Jezt endlich ist es nach langen Beobachtungen gelungen, zwei der Händlerketten bis zum Anfangspunkt aufzurollen. Man ge langte zu überraschenden Aufschlüssen. Ein Berliner Apotheker Hahn wurde als Kokaingroßhändler entlarvt und fest­genommen. Von ihm bezogen durch Vermittlung eines Drogisten Leferiz und eines Russen namens Michailow eine Reihe von Emi­granten das gefährliche Gift, das sie für eigene Rechnung teils in Deutschland verkauften, teils nach Paris und im Osten nach Riga verschoben. Man gab sich in diesen Kreifen nicht mit Kleinigkeiten ab, sondern bezog ftets 300 bis 500 Gramm. Der Haupt­macher war ein ehemaliger russischer Landwirt Otto von Siewers. Mit zwei oder drei Helfershelfern reiste er von Berlin nach Paris und verstand es, das verbotene Gift über die Grenze zu fchmuggeln. Als Siewers am vergangenen Donnerstag abend aus Baris nach Berlin zurückkehrte, wurde er auf dem Bahnhof 300 von Kriminalfommissar Nebe in Empfang genommen. Bei dem Berhafteten fand man noch 2 Gramm Kotain und 25 Centime. Bon der in Paris erzielten Einnahme, die etwa 10 000 Franken betragen hatte, war dies der klägliche Rest. Alles andere hatte er verjubelt. Er hatte die Absicht gehabt, in Berlin gute Freunde anzupumpen, um neue Geschäfte in Riga tätigen zu fönnen. Außer reinem Ko fain verschob Siewers aber auch minderwertiges gefälschtes Beug, hauptsächlich falizylfaures Natron oder Borag. Bisher wurden 15 Personen, meist russische Emigranten, die an den Schiebungen beteiligt sind, festgenommen,

Das Ende einer zerrütteten Ehe.

Mordversuch und Selbstmord.

Einen blutigen Abschluß fand am Sonntag morgen die Ehe des 33 Jahre alten Bantbeamten Helmuth Voigt, der mit seiner 37 Jahre alten Ehefrau Charlotte in der Rigaer Str. 64 wohnte.

Am Sonntag früh, gegen 6% Uhr, hörten Hausbewohner in der Wohnung des Paares mehrere Schüffe fallen. Sie benachrichtig ten die Polizei und die Beamten fanden Voigt mit schweren Schußverlegungen am Kopf und in der Brust be­finnungslos am Boden liegen. Die Frau war spurlos verschwunden. Da der Mann noch schwache Lebenszeichen von sich gab, brachte man ihn sofort in das Krankenhaus Am Friedrichshain . Auf dem Tisch im Zimmer fand man einen Brief der Frau Voigt, in dem sie mit­teilte, daß sie in den Tod gehen und ihre beiden 12 und 5 Jahre alten Kinder, die sich zurzeit bei dem Großvater in Altenburg be. finden, mitnehmen werde. Zur Ausführung dieses Entschlusses ist fie aber nicht gekommen. Gegen 9 Uhr besuchte sie, wie festgestellt wurde, eine bekannte Familie in der Brückenallee 22. Sie flagte dort über die 3errüttung ihrer Ehe und entfernte fich schließlich mit dem Bemerken, daß sie noch Einfäufe zu besorgen habe. Statt dessen aber lief sie in dem Hause die Treppe hinauf bis zum Boden und stürzte sich aus dem Fenster auf den Hof hinab, wo sie mit zerschmetterten Gliedern tot liegen blieb. Wenige Stunden später, um 3 Uhr nachmittags, erlag im Kranken­haus auch der Mann seinen Berlegungen.

Das gefürchtete Ueberfallkommando.

Am Sonntag nachmittag beehrten Einbrecher eine Wohnung in der Regensburger Straße im Bezirk Charlottenburg . Eie erbrachen die Eingangstür, durchstöberten jämtliche Schubfächer und Schränke, und als fie in das letzte Zimmer gelangten, wurden sie durch Hilferufe einer darin befindlichen Hausangestellten gestört und verließen fluchtartig über den hinteren Aufgang den Schauplatz ihrer Tätigkeit. Die Wohnungsinhaberin war abwesend, das Mäd chen, das in der Wohnung war, fonnte vor Schreck faum Worte finden, sie hatte niemand gesehen, wußte natürlich nicht, ob noch einer der Verbrecher in der Wohnung war oder wohin sich die Bande begeben hatte. Das ganze Haus war in hellster Aufregung, aus allen Fenstern sahen bestürzte Gesichter, ein wüftes Durcheinander schreien verängstigter Menschen. Unten aber, im Hausflur, stand stillvergnügt der Herr Hauswart, fichtlich erstaunt ob all der auf geregten Leutchen. Auf die an ihn ergangene Aufforderung, sofort das Ueberfallfommando zu alarmieren, erwiderte er: Fällt mir gar nicht ein, das tostet 25 m." Auf weiteres Drängen eines Haus bewohners schnauzte er diesen mit den Worten an: Bahlen Sie die Es rief dann eine 25 M., dann rufe ich für Ihre Rechnung an." andere Person das Ueberfallkommando an, wobei sich herausstellte, daß die Sache mit den 25 M. natürlich nicht stimmte. Man kann verstehen, daß der gemütliche Herr wegen einigen lumpigen Ein­brechern, die nicht mal einen abgemurfft hatten, sich in seiner Sonn­tagsruhe nicht stören lassen wollte.

Um die neuen Stadträte.

Der Achtzehnerausschuß der Stadtverordneten, der sich heute mit der Vorbereitung der Wahl eines befoldeten Ma­gistratsmitgliedes und des Stadtschulrates zu be­schäftigen hatte, beschloß gegen zwei Stimmen, von einer Aus. schreibung der Stellen abzusehen. Für die Ausschreibung des politischen Stadtrates stimmten die Vertreter der Deutschnatio­nalen und der Deutschen Boltspartei, für die Ausschreibung des Stadtschulrates stimmte nur der Vertreter der Wirtschaftspartei. Borgeschlagen wurde für den politischen Stadtrat von der Sozial­demokratischen Partei das bisherige unbesoldete Magistratsmitglied, der Genoffe Stadtrat Schlichting. Als Stadtschulrat wurde von der Deutschen Volkspartei der bisherige unbesoldete Stadtrat Benede vorgeschlagen. Die Fraktionen werden in den nächsten Fraktionsversammlungen dazu Stellung nehmen. Windhosensturm über Nanen.

Am Sonntag morgen, zwischen 2 und 3 Uhr, wütete ein Wind­hosensturm in der Gegend der Großfuntstation Nauen . In der Stadtforst Nauen wurden etwa 100 Jahre alte Eichen und starke hohe Kiefern entwurzelt und zum Teil auf die Berlin - Rauener Chauffee geworfen. Die Fernsprechleitungen wurden unterbrochen. Personen sind nicht zu Schaden gekommen. Durch sofort vorgenommene Absperr- und Aufräumungsarbeiten wurde erreicht, daß die Straße am Sonntag mittag für den Ver­tehr wieder frei war. Der der Stadt entstandene Schaden ist nicht unbeträchtlich. In der Großfunt station selbst hat der Sturm feinen Schaden angerichtet.

Reichsbannertag in Oranienburg .

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Unter starter Beteiligung der Oranienburger Bevölkerung per­anstaltete gestern das Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold in Oranien burg eine gewaltige Rundgebung. Am Sonnabend versammelten fich Kameraden und Gäste zu einem Begrüßungsabend, zu dem auch die Stadt Bertreter entfandt hatte. Am Sonntag marschierten die Büge und die Partei unter starter ungefähr 4000 Rameraden Beteiligung der Oranienburger Bevölkerung auf dem Schüßenplag auf. Nach einem Begrüßungswort des Kreisvereinsvorfizenden Schwärkte sprach der Bürgermeister Dr. Horr. Seine fym pathischen Worte, die starken Beifall fanden, sind deshalb be. merkenswert, weil Dr. Horr den Rechtsparteien nahesteht. Er setzte fich warm für den neuen Staat ein. Senatspräsident Großmann, der Festredner, erinnerte die Kameraden daran, daß seit einigen Tagen in Genf die schwarzrotgoldenen Banner mehen. Dr. Stresemann hat geerntet, was Männer wie Ebert, Rathenau und Erzberger begonnen Diese Männer mur

Weitere Zunahme der Typhusfälle.

623 Kranke in den Hannoverschen Krankenhäusern.

Die Typhusepidemie in Hannover greift immer erschrecken­der um sich. Am Sonntag morgen waren bereits 481 Rrante in den Krankenhäusern untergebracht, bei denen ein wandfrei Typhus feft gestellt war. Sieben davon waren bereits gestorben. Bis Sonntag abend 7 Uhr hatte sich die Zahl der Erkankten auf 523, die der Toten auf 9 erhöht. Unter den Kranken befinden sich 268 Männer, 202 Frauen und 53 Kinder. Es macht sich bereits ein Mangel an Aerzten und Schwestern­personal fühlbar. Von den Universitäten Frankfurt , Kiel und Göttingen wurden Aerzte nach Hannover gebeten, auch Kranken­schwestern sollen von auswärts herangezogen werden. Die Bade­anstalten wurden geschlossen. Der Herd der Erkrankung ist immer noch nicht gefunden.

Hannover , 13. September. Nach Mitteilung von amtlicher Seite betrug am heutigen Montag früh um 7 Uhr die Zahl der gemel­deten Typhus - und typhusverdächtigen Fälle 630. Davon sind bis­her insgesamt 13 Fälle tödlich verlaufen. Was die Ursache der Epidemie betrifft, so sind nach Mitteilung aus Hannover die Unter­fuchungen der dorthin entsandten Berliner Kommission noch nicht völlig abgeschlossen, so daß es bisher nach wie vor zweifelhaft sein soll, ob es sich um eine Infektion des Trinkwassers handelt. Die Stadt Hannover bezieht ihr Trinkwasser in der Hauptsache von den Wasserwerken in Elze , einem kleinen Heidedorf, Grasdorf und Red lingen.

den für einen Gedanken in den Tod gehegt, mit dem heute selbst die Deutschnationalen sich abzufinden beginnen. Die deutsche Repu­blit hat einen Sieg errungen. Mit einem Hoch auf die freie Repu­blit schloß Großmann seine Ansprache. Nach dem Festakt marschier­ten die Kameradschaften in einem Umzuge, bei dem 52 Banner mit­geführt wurden und 12 Tambourkorps spielten, durch Oranienburg .

Mit dem Auto in den Landwehrkanal.

Sechs weitere Autounfälle.

Heute früh gegen 4 Uhr fuhr eine Kraftdroschke am Lützowufer, Ede Genthiner Straße, in den Landwehrkanal. Der Führer wurde gerettet, das Auto von der Feuerwehr herausgezogen. Die Ursache des Unglücks soll auf Steuerdefekt zurückzuführen sein.

In der Sonntagnacht stieß eine Kraftdroschte mit einem Motor­rade, Führer Friedrich Kurth aus Rosenthal, Hauptstraße, an der Ecke Kurfürstendamm und Brandenburgische Straße zusammen. Dabei wurde Fräulein Lotte Altmann aus Wilmersdorf , Mecklen burgische Straße, vom Soziusfiz des Motorrades geschleudert und erlitt schwere innere und äußere Berlegungen. Sie verstarb auf dem Transport zum Krankenhaus Westend . Kurth erlitt leichte Bein verletzungen und konnte nach feiner Wohnung entlassen werden. Die Schuld trifft den Führer des Motorrades. Auf der Kreuzung der Französischen und Mauerstraße stießen gestern abend gegen 7% Uhr ein Kraftwagen und ein Kraftrad mit voller Gewalt zusammen. Der Fahrer des letzteren, der 26 Jahre alte Kaufmann Arnold Maaß aus der Rosenheimer Straße 33 in Schöneberg , erlitt einen Schulterknochenbruch, und seine Begleiterin, die 22 Jahre alte Hedwig Feuerhat aus der Neuen Winterfeld­Straße 22, Quetschungen des linten Fußes.- Nachts gegen 11% Uhr fuhr der Führer eines Personenkraftwagens in der Graf- Rödern­fuhr der Führer eines Personenkraftwagens in der Graf- Rödern Allee in Reinidendorf gegen eine vorschriftsmäßig beleuchtete Straßensperre. Während das Auto vollständig zer= trümmert wurde, fam der Chauffeur mit leichten Berletzungen davon. In der vergangenen Nacht gegen 1 Uhr fuhr in Rei. nidendorf vor dem Hause Präsidentenstraße 124 ein Kraftwagen die 51jährige Frau Elisabeth Wiersig, die in Neukölln, Laubestraße 8, wohnt, an und schleuderte sie zu Boden. Die Ber unglückte fand mit schweren Verlegungen im Reinickendorfer In der Berliner Straße in Span­Krankenhause Aufnahme. dau, Am Grüßmacher- Graben, stieß der 20jährige Motorradfahrer Artur Leifter aus Staaten mit einem Pferdegespann des Händlers Rudolf Kreuzberg aus Wittenau zusammen. Kopfverlegungen davon und wurde nach dem Spandauer Kranken­hause gebracht. Sein Rad wurde start beschädigt. nachts stießen in der Köpenider Straße vor den Preßluft­werten ein Personenkraftwagen und eine Kraftdroschke zusammen. Die Kraftbroschke wurde umgeworfen und start beschädigt. Personen sind nicht zu Schaden gekommen.

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Liebestragödie in der Neanderstraße.

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L. trug

Um 1 Uhr

Eine Liebestragödie spielte sich in der Nacht zu Sonntag gegen 2% Uhr in der Neanderstraße 21 ab. Hier wohnte als Unter­mieter der 34 Jahre alte Schauspieler Otto Raub zufammen mit der 20 Jahre alten Tänzerin Charlotte 3id. In der letzten Beit war es zwischen dem Paar wiederholt zu heftigen Zwiftigkeiten gekommen. In der Sonnabendnacht hörten die Wirtsleute wieder lebhaften Wortwechsel und bald darauf einige Schüsse. Sie eilten in das Zimmer und fanden die Tänzerin mit Schußverlegungen in der rechten Schläfe blutüberströmt im Bett und den Schauspieler, ebenfalls mit einem Schläfenschuß, auf dem Fußboden liegen. Beide wurden in das Urbanfrankenhaus gebracht.

Wie ermittelt worden

ist, foll Kauß, der sich als Schauspieler bezeichnet und früher Haus diener war, den Strafbehörden bereits bekannt sein. Schon früher ein Freund" von Mädchen, lernte er vor einiger Zeit die Tänzerin kennen, nahm sie zu sich in seine Wohnung und suchte sie auf Abwege zu bringen. Daraus entstanden die fortgesetzten Streitigkeiten, die endlich zu dem blutigen Auftritt führten.

20 000 Sonntagsgäfte in der Funtausstellung. Die Große Deutsche Funfausstellung am Kaiserdamm, die dritte ihrer Art, ist die ertragreichste gewesen. Der letzte Tag der Ausstellung brachte noch nahezu 20 000 Besucher. Während der Leichtathlethik- Beran­staltungen im Stadion des Sportklubs Charlottenburg , zu Füßen des Funkturms, mußte das Funkturmrestaurant, das den besten Blick über die gesamte Sportanlage bietet, wegen des unerhörten Andranges sowohl am Sonnabend wie am Sonntag vorübergehend geschlossen werden. Die in der alten Autohalle stattfindende Reichs­gaft wirtsmesse, die ebenfalls Sonntag außerordentlich starken Besuch aufzuweisen hatte, bleibt noch den Montag über bis abends 8 Uhr geöffnet.

Feuer im Polizeiamt Schöneberg . Heute vormittag furz vor 11 Uhr wurde die Schöneberger Feuerwehr nach dem Polizeiamt Schöneberg , Gothaer Straße, gerufen, wo in einem Papier lagerfeller Feuer ausgebrochen war, das eine ungewöhnlich starke Rauchentwidlung zur Folge hatte. Die Mannschaften mußten mit Rauchschuhgeräten und Gasmasten vorgehen und läschten das Feuer bald ab.

Mon

Der Arbeiter- Esperanto- Bund für das deutsche Sprachgebiet Ortsgruppe Berlin , beginnt in dieser Woche mit einer Reihe neuer Kurse in der internationalen Hilfssprache Esperanto. tags 7%-9% Uhr Wedding , Schule Ruheplatstraße, Rei nickendorf, Schule Lette- Allee, Norden, weltliche Schule Buttbuser Straße, Mittwochs 7%-9% Uhr Norden, Schule Danziger Str. 23, Donnerstags 7%-9% Uhr Osten, Jugend­heim Am Ostbahnhof 17, Freitag 8-10 Uhr Zentrum, Schule Gipsftr. 23a,

Die Tatsache, daß in Hannover die Typhuserkrankungen einen so bedenklichen Umfang angenommen haben, beschäftigt naturgemäß auch alle anderen großen Stadtverwaltungen, und besonders auch die Berliner Gesundheitsbehörde. Wenn auch im Augenblick noch nicht feststeht, daß die Verbreitung der Typhusbazillen durch das in der Tat feimhaltige Trinkwasser in Hannover hervorgerufen worden ist, so besteht doch der Verdacht, daß entweder das Leitungsnetz oder ein Oberflächenreservoir in Hannover von Typhusbazillen verseucht worden ist. Die Berliner städtischen Behörden haben, wie uns mitgeteilt wird, ihrerseits fofort alle Borsichtsmaßnahmen getroffen, um ähnliche Vorkommnisse in der Reichshauptstadt vorzubeugen. Durch Chemiker werden gegen­wärtig sowohl Proben aus den Tiefbrunnen geförderten Wassers, als auch Proben aus dem Müggelsee auf Reimfreiheit untersucht, die Kiefelgurläger, die Filter usw. werden auf Keimfreiheit ganz besonders scharf beobachtet. Berlin erhält sein Trinkwasser zu 90 Prozent aus den riesigen Tiefbrunnen, die die Berliner und die Charlottenburger Wasserwerke an der Peripherie der Großstadt an­gelegt haben. 10 Prozent des Trinkwassers werden jedoch dem Müggelsee entnommen und mit dem Tiefbrunnenwasser vermischt. In Zeiten erhöhten Wasserbedarfs wird sich das Mischungsver­hältnis allerdings ungünstiger gestalten, da dann erheblich mehr Oberflächenwasser in das Berliner Rohrnez geleitet wird, als unter normalen Umständen.

Achtung, Stadtverordnetenfraffion! Die nächste Fraktions­sigung findet Dienstag, den 21. September, statt. Neuer Anschlag auf einen Eisenbahnzug. In der Nacht zum Sonntag wurde auf der Strecke Oppeln― Carlsruhe in Oberschlesien ein Anschlag versucht. Kurz vor Karlsruhe bemerkte der Lokomotivführer des Personenzuges 1209. eine Störung. Da sich beim Einlaufen in die Station Carlsruhe an der Maschine kein Schaden herausstellte, wurden die Schienen untersucht und festgestellt, daß an jener Stelle im Walde die Laschen von den Schienen gelöst und die Schienen gehoben worden waren. Ermittlungen mit einem Polizeihund wurden sofort aufgenommen. Man ist den Tätern bereits auf der Spur.

Sport.

Wide schlägt Nurmi in Weltrekordzeit.

Am zweiten Tage des internationalen Sportfestes des SCC. wurde der Finne Nurmi im Laufen über zwei englischen Meilen ( 3218 Meter) von Wide Schweden in der neuen Weltrekordzeit Don 9: 01% geschlagen. Auch Nurmi unterbot noch die alte Welt­höchstleistung des Amerikaners Shrubb von 9: 09,6 mit 9:05. Der in Berlin lebende Finne Katz wurde dritter in 9: 22%, während der Amerikaner Goodwin geschlagen auf dem letzten Platz endete.

Steher auf der Rütt- Arena!

Die Rütt Arena hat nun ihre Steherpremiere hinter sich. Schade, daß nur eine schwach besuchte Bahn Reuae diefer Premiere war. Das ungewiffe Wetter mag ausschlaggebend ge­wesen sein.

Die drei Dauerrennen über zweimal 15 und einmal 30 Kilo meter nannte man Steher- Bremiere". Dem Debütanten Paul Roch gelang es, die beiden ersten Läufe zu gewinnen. Den ersten Lauf fuhr er in 16 Min. 17,3 Set. gegen Lewanow( 130), Golle ( 250) und Thomas( 1250 Meter zurück). Den zweiten Lauf gewann Roch in 16 Min. 13,1 Set. vor Golle( 40), Lewanow( 120) und Thomas( 370 Meter zurüd). Lewanow vermochte dann den dritten Lauf über 30 Kilometer zu gewinnen. Er fuhr die 30 Kilo­meter in 31 min. 09,4 Gel. Zweiter wurde Koch( 270) vor Thomas ( 520) und Golle( 980 Meter zurück). Im Gesamtergebnis ging Lewanow( 59,750 Kilometer) als Sieger hervor. Den zweiten Platz nur 20 Meter zurück belegte Koch( 59,730 Kilo­meter). Dritter Golle( 58,730 Kilometer) vor Thomas( 57,850 Kilo­meter gefahren). Im Gesamtergebnis des Mannschafts= Omniums Rütt- Fricke gegen Hahn- Tietz wurde die Sechstage­Mannschaft( 46 Punkte) von Rütt- Fride mit 54 Punkten geschlagen. -Im Willi- Hinz- Erinnerungspreis", einem Handicap über 800 Meter, fiegte Stolz, während der Preis von Tempelhof ", ein Mannschaftsrennen nach Sechstageart, von De Martini­Longardt gewonnen wurde. Der Italiener siegte dann noch im Berfolgungsrennen gegen Passenheim .

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Rennen zu Mariendorf am Sonntag, den 12. September.

1. Rennen. 1. Beter( Weiß), 2. Notula, 3. Sonntagsprinz. Toto: 45:10. Blat: 23, 98, 31: 10. Ferner liefen: Hersteller, Coriolanus, Minz,

2. Sennen. 1. Mary Guy( J. Mills), 2. Aga, 3. Malteser. Toto: 45:10. Bessio, Alpentönig, Malmö , Harlekin , Weinbrand, Sphing I, Jeanette, Tudora. Blag: 10, 10, 11:10. Ferner liefen: Quinteſſenz, Sabana, Erster Seehofer,

Regenbogen.

3. Rennen. 1. Altgold( E. Elias). 2. Prinzeß Fortung, 3. Höhen sonne. Toto: 40:10. Platz: 19, 43, 26:10. Ferner liefen: Divisionär,

lona W., Kerrigan ir.. Venus, Jimiene, Erbgraf, Bergschwalbe, Quera, Gorrona, Mc. Kinney, Interessent, Ludmill I, Alpenfer, Wainsca, Jeffries jr., Fenelon , Hetmann.

4. Rennen. 1. teden: 1. Florentiner( Ch. Mills), 2. St. Ro­berts, 3. Billy Bunker. Toto: 24:10. Blag: 14, 20. 16:10. Ferner liefen: Fels, Mary H., H. Blad, Jim fr., Eatyre, Doritha, Peter Speedway. 2. Stechen: 1. Peter Epeedway( E. Treuberg), 2. Billi Bunker, 3. St. Roberts. Toto: 25: 10. Plat: 22, 19, 17: 10. Ferner liefen: Florentiner, 3. Stechen: 1. Peter Speed­Fels, Mary H., Blad, Jim jr., Doritha. way( Treuherz), 2. St. Roberts, 3. Bit Bunter. Toto: 26:10. Play: 17, 17, 14:10. Ferner liefen: Florentiner, Fels, Mary H., Doritha.

5. Sennen. 1. Cleo Volo( Ch. Mills), 2. Geroftrat, 3. Manzanares. Zoto: 17: 10. Plat: 14, 22, 21:10. Ferner liefen: Denkmünze, Belwin, Importation, Königsadler, Barmaid, The Kitty, Quintora, Willy A.

6. Rennen. 1. Aberglaube( J. Mills), 2. Soubrette, 3. Bechfacel. Toto: 80: 10. Plag: 16, 30, 13: 10. Ferner liesen: Ostermagda, True For, Starlata.

7. Rennen. 1. Katharina( Jauß sen.), 2. Kurfürst, 3. Baron Silvester. Toto: 197: 10. lab: 129, 37, 23: 10. Ferner liefen: Edelsteins Sobit, Lucie Halle, Jram, Edstein, Diana Magowan, Zbifus, Niederländer, Stönig Robert, Crispa, Erifa, Cofimo, Aldebaran, Goudster jr., Erbpring jr., rassier, Turiddu, Arnfried, Freibeuter, Mantua , D. Captain Leerberg. 8. Rennen. 1. Ballonkönigin( W. Triphan), 2. Manfred, 3. Unheil. Toto: 107: 10. Plat: 22, 39, 33: 10. Ferner liefen: Kronprinz I, Heidebring I, Mrs. Bosworth, Francisco, Verdun , Gawein , Baron Agworthy, Dompfaff I, Rammerfänger, Ocean Girl, Quadrat, Frankenstein.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Werbeausschuh ber Post- und Telegraphenbeamten und anwärter. Heute, Montag, abends 8 Uhr, in Saverlands Festfälen, Neue Friedrichstraße, öffentliche Postbeamtenversammlung. Wichtige Tagesordnung. Zahlreicher Besuch wird

erwartet.

Sterbetafel der Groß- Berliner Partei- Organisation

13. Abt. Am Freitag verstarb nach schwerem Leiden unsere alte Genolfin Otto. Die Einäfcherung findet morgen, Dienstag, nachm. Uhr, im Krematorium Gerichtstraße statt. Rege Beteiligung erbeten.

98. Abt. Neukölln. Am Donnerstag ist der Genoffe Schiemann verstorben. Etnäscherung Dienstag, nachm. 5 Uhr, in Baumschulenweg.