Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Ur. 188.

werden.

Tokales.

Mittwoch, den 14. August 1895.

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Diarr hoe

12. Jahrg.

Brech Magen- Darms durchfall tatarrh

48

zusammen

IITTI  

Woche

1

52

2

66

139 150

3

45

4

69

169 195

232

653

225

652

53 65

50

216

239 269 279 314 1101

211

1088

Stellen heute auch ängstlicher als je vor einem Mißbrauch des stehende Abtheilung der Charitee mit Säuglingen überfüllt ist, Vereins- und Versammlungsrechtes besorgt sein mag, so hat der und daß eine große Anzahl der armen kleinen Wesen abgewiesen Parteigenossen von Rigdorf! Nachdem die Volksver. Magiftrat keinen Grund, diese ganz unberechtigte Besorgniß so werden muß, um nun nirgends ein Unterkommen zu finden. Was fammlung vom 24. Juli d. J. den Beschluß gefaßt hat, daß der zu bethätigen, wie er das augenscheinlich in diesem Falle thut. das für den Heilprozeß und die Ernährung der Kinder in der Vorwärts", wie die gesammte Parteiliteratur in eigener Regie Auch sonst sind ja in Rassenangelegenheiten öffentliche Verfamm- Großstadt heißt, bedarf keiner weiteren Ausführung. Sollte es Der Partei vertrieben werden soll, ist es Pfiicht eines jeden Ge- lungen sogar gesetzlich vorgeschrieben. Warum trägt man denn nicht möglich sein, wenn man nicht gleich ein besonderes Kranken­nossen, im Sinne dieses Beschlusses zu wirken und namentlich hier Bedenken, zu diesem nach Lage der Sache zweckmäßigsten haus für Säuglinge bauen will, dem Uebelstande zunächst dadurch dafür zu sorgen, daß unsere Parteiorgane mehr als jetzt gelesen Mittel für die gewünschte öffentliche Erörterung zu greifen? abzuhelfen, daß man in allen Krankenhäusern Abtheilungen für In Sachen Jwanoff und Naynoff erhalten wir von Säuglinge einrichtet? Die Wirkung einer solchen Maßregel Abonnementslisten liegen aus bei Schüdt, Kottbuser Herrn Kreb 3, dem wegen der famosen Dynamitgeschichte würde wahrscheinlich schon recht bald in der Statistik der Kinder­Damm 101; Barthel, Hermannplay 7; Hilpert, Karls- längere Zeit unschuldig in Untersuchungshaft gewesenen sterblichkeit zum Ausdruck kommen. gartenstraße 1; Heickhaus, Hermannstr. 52; Herrmann, Anarchisten, eine Zuschrift, in der entschieden gegen die in einem Kirchhofstr. 1; Schimmtäse, Bergstr. 162; Wilhelm Theil der Presse enthaltene Unterstellung Verwahrung eingelegt find auch im Juli dieses Jahres in Berlin   bedeutend mehr An Brechdurchfall, Diarrhoe und Magen- Darmkatarrh Krüger, Prinz- Handjernstraße; Jonas, Schönweiderstr. 31; wird, als habe Herr Krebs   mit den nunmehr freigesprochenen Personen gestorben als in demselben Monat der letzten Jahre. Lehmann, Kirchhofstr. 28; Stodt, Knesebecstraße 44; bulgarischen Studenten in politischer Beziehung gestanden. Dies Nach Ausweis der bis jetzt vorliegenden Wochenberichte des Rezerau, Berlinerstr. 79; Heinemann, Prinz- Handjery- sei schon aus dem Grunde unmöglich gewesen, weil die beiden Statistischen Amtes der Stadt Berlin  " starben in den vier Wochen Straße 10. Bulgaren   das Deutsche   nur radebrechten und sich schwer ver- vom 30. Juni bis 27. Juli 1895 an: Die Vertrauensperson. ständlich machen konnten. Auch hat Herr Krebs niemals Die föniglich preußische Sozialreform. Eine Reihe anarchistische Schriften im Zimmer der Studenten gesehen, Morgenblätter vom Tienstag enthalten folgende Notiz: während diese sich bei ihm eingemiethet hatten, noch hätte von Von dem Zimmererausstand auf dem Gelände der Versammlungen bei ihnen die Rede sein können; es sei denn, Berliner   Gewerbe- Ausstellung, über den wir im man betrachte das Abendbrot, welches Raynoff mit zwei gestrigen Abendblatt   berichteten, geht uns noch folgende Meldung oder drei Freunden hier und da auf seinem Bimmer theilte, zu: Am Nachmittag versammelten sich die Ausständigen auf spizelhaften Argwohns voll, als geheime Zusammenkünfte. im ganzen dem linksseitig von der Treptower Chauffee belegenen Theile, Wie wir noch erfahren, sind die jungen Leute vor ihrer davon Kinder um die am Fischereigebäude, dessen Zimmererarbeiten gleichfalls Ausweisung aus Preußen noch zum Unterschreiben eines Reverses unter 2 Jahr von der Firma Pumplun u. Ko. ausgeführt werden, beschäftigten veranlaßt worden, in dem von ihnen als von revolutionären In den vier Wochen vom 2. bis 29. Juni 1895 waren an Skollegen zur Arbeitseinstellung zu bewegen, was ihnen jedoch| Sozialisten resp. Anarchisten die Rede ist. Herr Krebs ver- den genannten Krankheiten zusammen 81, 96, 116, 147, in nur sehr geringem Maßstabe gelang. Drei Leute sichert noch, daß er von dem Unglück, welches die beiden im ganzen 440 Personen gestorben. Die Zunahme von Woche hielten Ansprachen, und als sich einer, Hermann Göde, Studenten betroffen, und seiner bezeichnenden Ursache erst im zu Woche hat beim Brechdurchfall( und infolge dessen auch bei aufreizender Ausdrücke bediente, verhafteten ihn Gefängniß Kenntniß erhalten habe. der Summe) auch im Juli fortgedauert. Die stärksten Opfer hat die herbeigerufenen Rixdorfer Gendarmen. Die Aus= Wie von Amts wegen die geistige Arbeitskraft ent- bewohnten Stadttheilen gefordert, besonders auf dem Wedding  , der Sommer bisher wieder in den vorwiegend von Arbeitern ständigen selbst wurden von dem sechs Mann lohut wird. In der ersten Beilage des„ Lokal- Anzeigers" in der Oranienburger Vorstadt, Rosenthaler Vorstadt, Stralauer starken Gendarmenaufgebot vom Terrain verwiesen Nr. 373 findet sich folgende Anzeige: und auf die Treptower Chaussee bis hinter die Verbindungsbahn zurückgedrängt, wo sich die Wienge zerstreute. Ein Theil zum 1. Oktober d. J. zwei und zum 1. April t. J. drei Bei der Gemeinde- und Amtsverwaltung hierselbst können Viertel und Luisenstadt jenseits des Kanals. Die nene Haltestelle Mahlsdorf   an der Ostbahu, der Zimmerleute, der sich an diesem Auftritte nicht betheiligt junge Leute, welche die Abschlußprüfung eines Gymnasiums, zwischen Kaulsdorf   und Hoppegarten  , soll am 1. September in hatte, nahm am Nachmittag die Arbeit wieder auf. Ein Realgymnasiums, einer Ober- Realschule bestanden haben, oder Betrieb genommen werden. Die Fahrpreise dorthin sind vom größeres Aufgebot der Treptower und Rixdorfer das Reifezeugniß einer Realschule besigen, nicht über vier Schlesischen Bahnhof, Jannowißbrücke und Alexanderplatz II. KI. Gendarmerie durchstreift die Gegend, um undzwanzig Jahre alt sind und sich drei Jahre 30 Pf., III. KI. 20 Pf.; von den Stadtbahnstationen Börse bis Ordnung zu halten. lang aus eigenen Mitteln oder durch Unter Thiergarten 45 oder 30 Pf.; vom 3oologischen Garten 55 oder Hat der Staat der Sozialreform es nicht herrlich weit gestütung ihrer Angehörigen standesgemäß zu 35 Pf. und von Charlottenburg   60 oder 40 Pf. bracht seit dem 5. Februar 1890, an welchem Tage die be- erhalten vermögen, als 3ivil- Supernumerare fannten taiserlichen Erlasse erschienen, die von der eintreten. Echriftliche Gesuche mit Schulzeugnissen, Lebenslauf, und 93 wurden nächtlich Obdachlose Städtisches Obdach. Im Juli 1895( verglichen mit 1894 staatlichen Pflege des Friedens zwischen Arbeitgebern und Sustentations- und event. Beschäftigungs- und Führungsattesten Arbeitnehmern sprachen, und die ferner die Staatsbehörden an- find thunlichst bis zum 1. September d. I. an mich einzusenden. der Polizei ausgeliefert wiesen, mit dem Arbeiter Fühlung zu behalten? Hätte am Schöneberg  , den 7. August 1893. Der Gemeinde- und Amts­Frauen Personen Personen von je 1000 5. Februar 1890 auch nur ein Mensch, die Sozialdemokratie vorsteher. ausgenommen, den Eifer zu ahnen gewagt, mit dem die Organe der Staatsbehörden, nämlich die die Gegend durch fireifenden Treptower und Rixdorfer Gendarmen, förmlich nach Fühlung mit den Arbeitern verlangen? Kann die Pflege des Friedens zwischen Arbeitgebern und Arbeit­nehmern wohl eine schnellere, energischere Förderung finden, als indem man den Arbeiter, der ein Wort zu viel sagt, ein sperrt? Boshafte Menschen hätten alle Ursache, der föniglich preußischen Sozialreform, Jahrgang 1895, die weiteste Aus­dehnung zu wünschen, wenn sie nicht im Reiche der Gottesfurcht und frommen Sitte bereits seit langem weit und breit prattizirt

würde.

Neber die sozialreformatorische Thätigkeit der preußischen Behörden beim Treptower Zimmererstreik berichten die Abend­blätter mit Behagen des weiteren:

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Drei Jahre umsonst arbeiten; was soll man mehr von einer Gemeinde in nächster Nähe der Hauptstadt des Staates der Sozialreform verlangen?

aufgenommen

Männer

1895

1894 1893

8 980 10 419 11 983

981 949 836

9 961

11 368

12 819

V

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217 243

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208

330

315

21

29

25

am 1. Auguft 14 Familien m. 60 Pers.

34

112

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68

239

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Im Familien Obdach befanden sich am 1. Juli Der Selbstmord der kleinen zehnjährigen Frühstücks- 1895 22 Familien mit 90 Personen austrägerin Selma Torn hat einen Ordnungsmann aus seiner 1894 55 sanften Ruhe aufgescheucht, und in einer Zuschrift an sein Leib- 1894 76 und Magenblatt, die„ Vossische Zeitung", läßt er sich folgender- Von einer Befferung der Erwerbsverhältnisse, die manche maßen aus: Leute aus der durch künstliche Mittel bewirkten Abnahme der Frequenz des Obdachs beweisen wollen, hat die Arbeiter­bevölkerung noch nichts gemerkt.

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im Winter im Stockdunkeln, werden die armen Kinder,

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Dieser traurige Vorgang ist auf Mißstände zurückzuführen, die nicht scharf genug zu verurtheilen sind. Bu nächst das leidige Frühstücksaustragen durch Schulkinder. leber eine entsetzliche Polizeithat weiß die Germania  " Das Gefeß schützt Jugendliche vor Nachtarbeit schon bei Beginn das folgende zu berichten: In der Nähe von Luckenwalde   ist der Nacht, warum nicht bei deren Ausgang? Der Berliner   Ge- feit etwa zehn Tagen eine kriegsstarke Kompagnie des bayerischen meindelehrer weiß am besten, wie diese bedauernswerthen Kinder Eisenbahnbataillons, welche unter Führung des Hauptmanns Der Zimmererstreit auf dem Ausstellungsplatz ist wirkungslos zu leiden haben. Schlaff und abgespannt sißen sie da und ver- Frhr. v. Godin an den llebungen der preußischen Eisenbahn­verlaufen. Heute früh waren über fünfzig Zimmerlente an dem mögen nicht dem Unterricht zu folgen, auch wenn sie sonst zu brigade   theil nimmt, auf den Dörfern einquartirt. Nachts ge­Hauptgebäude beschäftigt, worunter sich mehr als dreißig befanden, hören. Und ist das ein Wunder? In frühem Morgengrauen. rieth ein Mann dieses Bataillons, welcher in Jänickendorf  , wo noch vor der Frühstückspause mehrere entlassen, weil sie schlaftrunken und matt, vom Lager geriffen. wächter derartig gestochen wurde, daß er liegen blieb. Nach einer dortigen Nachtwächter in Konflikt, wobei er von dem Nacht­unter den Arbeitenden für den Streit agitirten. Bei dem Müchtern eilen sie nach der Bäckerei, erhalten dort eine Menge Version soll der Soldat bis zum Morgen hilflos liegen geblieben Arbeitsantritt waren sechs berittene und vier Beutel, die in knapp bemessener Zeit oft in recht zerstreut Fußgendarme anwesend; Zwischenfälle sind nicht vor­gekommen, man bemerkte nur hier und da auf der Treptower- liegende Häuser auszutragen sind. Wie oft sieht man nicht diese sein, ohne daß der Nachtwächter Anzeige erstattet hätte. Der kleinen zitternden Mädchen und Burschen an dunkeln falten Schwerverlette wurde alsdann nach dem Luckenwalder   Kranken­Chauffee kleine Gruppen von Streikenden, die sich bald wieder Wintermorgen vor noch verschlossener Hausthür kanern! Und baufe gebracht und ist dort an den Folgen der Verwundung ge­zerstreuten. Nachmittags werden die Arbeiten in vollem Umfange dieser Arbeit Entgelt? Drei Mart im Monat, wenn nicht storben. Näheres über die in manchen Punkten noch dunkle An­wieder aufgenommen werden, da für die Streikenden bei dem davon noch ein Fehlen an Backwaare zu ersetzen ist, an dem gelegenheit dürfte die sofort eingeleitete Untersuchung ergeben. großen Arbeiterangebot schnell Erfaß gefunden worden ist. natürlich immer der kleine Austräger schuld ist. Das ist Die Achtung, welche das Unternehmerthum der sogenannten Der Magistrats- Kommissar für die Orts- und Betriebs- der Verdienst für eine tägliche zweistündige Thätigkeit, zu einer Arbeiterschuß- Gesetzgebung entgegenbringt, wird durch nachstehende Krankenkassen erläßt mit dem Datum vom 5. August cr. folgende Beit, die der Ruhe auf Kosten der Gesundheit entzogen ist. Doch Mittheilung, die wir einer mit polizeilichen Kreisen in Fühlung Bekanntmachung: nicht genug mit diesem Mißbrauch der Kinderarbeitskraft, den stehenden Korrespondenz entnehmen, drastisch illustrirt: In bezug Nachdem die hiesige Allgemeine Orts- Krankenkasse gewerb die Eltern, leider nicht immer durch die Noth gezwungen, ge- auf die Sonntagsruhe sieht in der letzten Zeit die Polizei den licher Arbeiter und Arbeiterinnen beantragt hat, der Berliner   statten.( Kann der Verfasser einen solchen Fall namhaft machen? gewerblichen Arbeitgebern sehr scharf auf die Finger. Fabriken Asphalt- Gesellschaft Ropp u. Ko. zu Berlin  " die Gründung einer St. d.„ V.") Wie das Beispiel der kleinen Torn zeigt, mußte sie und ähnliche Anlagen werden jetzt häufig revidirt. Daß das eigenen Betriebs- Krankenkasse aufzugeben, hat der Herr Ober- nicht nur den Austräger, sondern auch den Kassirer machen. nicht überflüssig ist, zeigt ein Fall, in dem ein Reviervorstand an präsident von Berlin   durch Erlaß vom 25. Juli d. I. Wenn wirklich dann die Kleine, wie behauptet wird, Geld unter einem Sonntage auf einem einzigen Grundstück nicht weniger als O. P. 9888 angeordnet, daß den von der genannten Gesell- schlagen hat, wen trifft die Schuld? Sicher nur den, der vier Arbeitsstellen fand, auf denen der Betrieb nicht ruhte. schaft beschäftigten Personen Gelegenheit zu einer Aeußerung einem zehnjährigen Kinde Kassengeschäfte über­über die geplante Errichtung einer Betriebs- Krankenkasse zu geben trägt, das außerdem auch den Behauptungen der Kunden, Eine wahre Pauik herrschte in der Nacht vom Sonntag Allgemeinen Orts- Krankenkasse mit dem Bemerken in Kenntniß Behörde verbietet ja Kindern so manches, z. B. den gewerbs Signallaternen oder sonstige Beleuchtungsapparate angebracht, ift. Diese Personen werden daher hiermit von dem Antrage der wenn diese unehrlich sein wollen, schutzlos gegenübersteht. Die zum Montag auf einigen von Friedrichshagen   nach Berlin   zurück­ehrenden Dampfern. An der Oberbaum- Brücke waren keine gefeßt, daß von ihnen binnen drei Wochen vom Tage der Vermäßigen Straßenhandel, den Besuch von Vergnügungsstätten öffentlichung dieser Bekanntmachung schriftlich oder mündlich im und so weiter. Sehr recht! Warum denn aber nicht das Aus- o daß die Führer der Fahrzeuge die Durchfahrt im Dunklen Büreau des unterzeichneten Magistrats- Kommissars, Stralauer- tragen von Waaren vor Schulanfang? An gereifteren Kräften, suchen mußten, wobei es sich ereignete, daß die Schiffe mehrmals ftraße 3-6, Bimmer 18, gegen die Errichtung der Betriebs- die diese Arbeit gern thun möchten, ist gewiß in Berlin   kein anwesende Publikum gab, nachdem es sich von dem ersten, nicht an die Pfeiler prallten. Das zahlreiche auf den Dampfern Krankenkasse   Widerspruch erhoben werden kann. Mangel. Zum Echluß sei noch eines zu erwähnen gestattet. In dieser Bekanntmachung betritt das öffentliche Ankündigungs. Von Zeit zu Zeit läuft die Meldung durch die Blätter, daß ein geringen Schrecken erholt hatte, laut seinen Unmuth kund. Ueber wesen ein neues und wichtiges Gebiet. Bisher haben wir die Handlungslehrling, der mit bedeutenden Beträgen zur Bant die Haltung der Schiffsmannschaft wurde in den Lokalen, in Bekanntmachung nur im„ Gemeinde- Blatt" gefunden und wir oder zur Post geschickt wurde, nicht wieder gekommen ist und denen die Passagiere nach beendeter Fahrt eingekehrt waren, nur möchten bezweifeln, daß auch nur einer von den Betheiligten sie mit dem Gelde das Weite gesucht hat. Ist es aber denn Brücke dergleichen„ Unregelmäßigkeiten" nicht mehr vorkommen Zwar heißt es, daß nach Fertigstellung der dort zu Gesicht bekommen hat. Richtig ist ja, daß die ganze durchaus nothwendig, so junge, kaum der Schule entwachsene würden; jedoch hat das Publikum schon jetzt ein Recht darauf, Angelegenheit nur für einen engeren Streis von Personen ein Leute mit oft sehr bedeutenden Summen in Versuchung zu daß dergleichen schreiende Mißstände beseitigt werden. unmittelbares Interesse hat, aber jedenfalls ist die Veröffentlichung führen?" dieser Bekanntmachung im„ Gemeinde- Blatt" die allerunzweck- Das sind Vorhaltungen, die man sonst meistens nur von mäßigste. Waren die Großen auf dem Rathhause im Zweifel, sozialdemokratischer, also umstürzlerischer Seite zu hören gewohnt wie die Angelegenheit am besten zu behandeln sei, so hätten sie ist. Sie werden auch nicht allzulange die Ruhe des Philisters fich nur an die Adresse einer der ja wohl ziemlich zahlreichen stören. Sobald das unglückliche Opfer der modernen Aus­Persönlichkeiten zu wenden brauchen, die in der Berliner   Arbeiter beutungssucht begraben ist, wird der Fall auch wieder vergessen bewegung einige Bedeutung erlangt haben und von denen wir fein, und die modern- kapitalistische Auslegung des Bibelworts mit Sicherheit annehmen, daß auch ihre Adressen auf der" Laffet die Kindlein zu mir kommen" wird nach wie vor bei den Polizei nicht ganz unbekannt sind. Jeder dieser Männer besten Staatsstüten ihre Geltung behalten. würde den Magistrat auf das unzweckmäßige der vorliegenden Die Zahl der Geburten scheint in Berlin   1895 wiederum Art seiner Bekanntmachung nicht blos, sondern der ganzen Be­handlung der Angelegenheit aufmerksam gemacht haben. Asphalt hinter der des Vorjahres zurückbleiben zu wollen. Nach den arbeiter, die bei der jezigen Temperatur ihre Tagesarbeit voll: bis Juni veröffentlicht sind, wurden im ersten Halbjahr 1895 Monatsberichten des„ Kaiserlichen Gesundheitsamtes", die jetzt endet haben, dürften taum Luft verspüren, sich nach Feierabend 24 842 Kinder( 23 451 lebend, 891 todt) geboren. Dagegen wurden dem Hause Provingstr. 79 in Reinickendorf  . Dort war bei dem Nicht gelinde Aufregung herrschte vergangene Woche in mit schriftlichen Aufklärungen für den Magistrat zu befaffen und in demselben Zeitraum des Vorjahres nach Angabe der 1894er Bäckermeister Hermann Günther das Dienstmädchen Jda H. seit wenn die Leute von der Arbeit hinweg ins Magistratsbureau Monatstabellen des„ Gesundheitsamtes" in Berlin   24 654 Kinder einigen Wochen in Stellung. In der verflossenen Woche war sich begeben wollten, so würde das den Herren dort auch wenig( 23 853 lebend, 801 todt) geboren, also über 300 mehr. paffen, denn man verkehrt dort nicht gern mit Leuten, die nun es den Nachbarn aufgefallen, daß das Mädchen meistens auf

lobendes erwähnt.

Spät umgefattelt hat ein Mediziner, der seit dem 17. Dt­tober v. J. der hiesigen Universität als akademischer Bürger an gehört. Es ist der Oberstlieutenant a. D. Haberecht, der früher als Major ini 95. Infanterieregimente stand.

fetzer Lehrling Max Freimuth aus der Arndtstraße eine Herz­Infolge von Alkoholismus   hat sich der 17jährige Schrifts lähmung zugezogen. Der junge Mann tam Dienstag früh gegen 21/2 Uhr nach Hause und wurde eine halbe Stunde später von einem heftigen Erbrechen befallen. Bevor noch ärztliche Hilfe herbeigeholt werden konnte, hatte eine Herzlähmung seinem Leben ein Ende gemacht.

einmal bei ihrer Arbeit sich nicht ganz sauber halten können. Für die Kinder im jüngsten Alter, die Säuglinge, ist, wenn der Haustreppe tampirte, dort ihr Essen einnahm und auch sonst Sollte hier etwas Praktisches erreicht werden, so mußte man sich fie trant werden, in Berlin   noch herzlich schlecht gesorgt. Nur die es selber betreffenden Arbeiten verrichtete. Auf Befragen an die Betheiligten unmittelbar wenden. Ueber die hierzu ein einziges Krankenhaus, die königl. Charitee, nimmt Säuglinge erfuhren sie von dem Mädchen, daß die Herrschaft sie nicht mehr geeignete Form ist kaum ein Arbeiter in Zweifel. Haben wir zur Behandlung auf, die mit inneren Krankheiten behaftet sind. in ihrer Wohnung dulden wollte. Sie müsse meinem engen, denn unser Versammlungsrecht blos dazu, damit man sich ängst. Das Augustahospital behandelt zwar auch Säuglinge, aber nur dunkeln Raum schlafen, der früher als pühnersta II benutt lich hütet, davon Gebrauch zu machen, auch in Fällen, wie dem äußerlich erkrankte. Alle anderen Krankenhäuser nehmen nur worden sei, und jedenfalls dadurch habe sie Ungeziefer am vorliegenden, wo es die einzig zweckmäßige Form zur Erledigung Kinder auf, die mehr als ein Jahr alt sind. Bei dieser Lage der Körper bekommen. Als die Herrschaften dies bemerkt hatten, einer öffentlichen Angelegenheit bot? Wenn man an gewissen Dinge ist es selbstverständlich, daß die für sie zur Verfügung hätten sie ihr streng verboten, die Wohnung wieder