poft, im Beirat für die Reichselektrizitätswirtschaft, im Reichs-, nehmen. Deswegen zu behaupten, er hätte ,, die Arbeiter und fohlenrat und im Beirat für die Kaliwirtschaft. Hier wirken Bauern verleumdet", ist eine durch nichts zu überbietende 370 Gewerkschaftsvertreter im Sinne des Gemeinwohls und Albernheit. in der Verfechtung des Gewerkschaftsgedankens.
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Als Ende 1924 und Anfang 1925 die deutsch - französischen und deutsch - belgischen Handelsvertragsverhandlungen so schwierig standen, daß mit der Möglichkeit ihres Scheiterns gerechnet werden konnte, eilten deutsche, französische und belgische Gewerkschaftsvertreter nach Köln , um die handelspolitischen Probleme der beteiligten drei Länder eingehend zu besprechen. Hier wurde der einmütige Beschluß gefaßt, daß die Gewerkschaften der beteiligten Länder in ihrem Heimatland alle Maßnahmen der Regierungen, Parlamente und wirtschaftlichen Unternehmungen scharf bekämpfen werden, die auf handels- oder wirtschaftspolitische Feindschaft hinauslaufen. Tatsächlich haben die Gewerkschaften der drei Länder in diesem Sinne gewirkt. Der Handelsvertrag mit Belgien tam zustande und mit Frankreich wurde ein Provisorium geschlossen. So wichtig auch diese ersten Positionen auf wirtschaftlichem Gebiete für die Gewerkschaften find die große und umfassende Aufgabe der Demokratisierung der Wirtschaft harrt noch ihrer Lösung. Es ist ein Verdienst von Leipart, daß die Frage der Wirtschafts demofratie in Deutschland auf dem letzten Gewerkschaftsfongreß in Breslau zu gründlicher Erörterung gestellt wurde. Sie soll die Arbeiterschaft begeistern und anspornen, zu lernen, was ihnen bislang vorenthalten worden ist: in allen Angelegenheiten der Wirtschaft mit zu beraten und mit zu bestimmen. Der Kongreß richtete an das Reich, an die Länder und Gemeinden jene grundsäglichen Forderungen, die bekannt sind und den Weg der Wirtschaftsdemokratie ebnen sollen. Darüber hinaus rief er die gesamte Arbeiterschaft Deutschlands auf, mit höchster Kraftanspannung für Wirtschaftsdemokratie zu wirken, die zur Gemeinwirtschaft geführt werden müffe, Die politische und wirtschaftliche Freiheit sei die Voraussetzung für die Entfaltung ihrer kulturellen Kräfte.
So hat der Internationale Gewerkschaftsbund von Amsterdam , haben alle seine Landeszentralen, hat der All gemeine Deutsche Gewerkschaftsbund der Arbeiterschaft aller Länder neue und große Biele gesetzt. Die Mitbestimmung der Inhaber der Arbeitskraft in allen Dingen der Wirtschaft, ' das ist jenes neue und nächste gewerkschaftliche Ziel.
Nochmals der Vorwärts" und Rußland . Eine russische Erklärung.
Das offiziöse russische Telegraphenbureau meldet aus Moskau :
Heute fand hier eine Abschiedssizung mit der deutschen Arbeiterdelegation statt. Mitglieder des Präsidiums des Zentralrates der Gewerkschaften der Sowjetunion beantworteten die letzten Fragen Der Delegierten über das Gewerkschaftsleben in Sowjetrußland. Zum Schluß wurde die Frage gestellt, weshalb die Einreise des Korre
( pondenten des„ Vorwärts", Kurt Heinig , in die Sowjetunion nicht genehmigt wurde. Genosse Met nitsch ansti wies in seiner Antwort darauf hin, daß der„ Vorwärts“ täglich Verleumdungen über die Urbeiter und Bauern in Sowjetrußland in feinen Spalten bringt, was die Empörung der werktätigen Massen der Sowjetunion hervorruft. Unter diesen Umständen hielt die Sowjetregierung es nicht für möglich, den Bertreter eines verleumderischen Blattes in das Land der Arbeiter und Bauern hineinzulassen. Die Delegation
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reifte nach Leningrad ab, wo sie ihre Heimreise antritt.
Wir nehmen an, daß diese Erklärung selbst den Mitgliedern der sogenannten Arbeiterbelegation etwas zu starfer Lobak gewesen ist. Der Vorwärts" hat die Arbeiter und Bauern" Rußlands niemals gefränft, er hat sich nur erlaubt, gegenüber der servilen Beweihräucherung des russischen Regierungssystems, wie sie die von der russischen Regierung abhängige Presse betreibt, eine selbständige Haltung einzu
Romantiker- Ausstellung.
Erst die jüngste Zeit mit ihrem Sinn für Präzision und Sachlichkeit auch in der Kunst hat die Aufmerksamkeit wieder auf eine Epoche deutscher Malerei gelenkt, die in vielem unserem Empfinden durchaus entgegenkommt. Die literarische Romantit am Beginn des 19. Jahrhunderts hat in der Malerei ihr Gegenstück. Der Inhalt ist, soweit man dergleichen in Parallele feßen kann, etwa der gleiche: Wiedererstehung religiöser und vaterländischer Sagen, schwermütig getönte Stimmung der Landschaft, dichterische Verstärkung des ganzen Lebensgefühls. In der Malerei vollzog sich damit aber auch eine völlige Umwandlung des Stils: es war ein Aufstand der Wahrhaftigkeit und männlicher Stärke gegen die verlogen gewordene Weichlichkeit des Rotoko. An Stelle malerischer Flausen setzte die Jugend mit revolutionärem Elan die Härte unbedingten Umrisses und räumlicher Modellierung, die Klarheit der ungebrochenen Lokalfarbe in durchsichtigen Lasuren.
Die Blütezeit dieser Revolution war leider furz, sie währte etwa Don 1800 bis 1820. Die Jünglinge, die so fühn den alten verzopften Akademien Krieg angesagt hatten, wurden, als sie erfolgreich waren, selber zu Akademiedirektoren gemacht und boten als solche das traurige, aber in der Welt übliche Schauspiel des Empörers, der als leitender Beamter Renegat und Philister wird. Man denkt dabei besonders an Cornelius, Schadow, Beit, Kaulbach, Schnorr; der Rest beeilte fich, feine Jugendfünden zu verleugnen und in afademischer Gleichgültigkeit zu versumpfen.
Diefes Renegatentum hat den ganzen Aufschwung diskreditiert. Man denkt nur an lederne Geschichtsschinken und falzlose Altarbilder, wenn man von den Nazarenern" und ihresgleichen hört. Daß fie in der Zeit ihres Aufschwungs Unsterbliches geleistet haben, daß neben ihnen in der Stille föstliche Landschaften und Bildnisse von höchster Innigkeit entstanden: das wurde in hundertjährigem Darüberwegleben vergessen.
Unser Gedächtnis aufzufrischen und die Kostbarkeiten jener zwei Jahrzehnte den Mitlebenden einmal vor Augen zu führen, war der 3weck einer Romantiterausstellung, die der Leipziger Kunst verein in diesen Monaten veranstaltete. Das Beste und Tiefste deutscher Art ist hier versammelt.. Die Abwesenheit des folgenden Niedergangs isoliert die Blütezeit romantischer Kunst zu einer einzig artigen Demonstration, die so etwas wie ewige" Gültigkeit befibt. Von Carstens über Cornelius und J. A. Koch zu den Nazarenern( Overbed, Pforr, Rambour, Beit und den deutschrömischen Landschaftsmalern von Rohden und den Brüdern Oliver bis zu dem Genie Karl Fohrs, zu horny, Dillis, Schnorr von Carolsfeld und Ludwig Richter ist hier eine Auslese romantischer Bild- und Zeichenkunft ausgebreitet, soweit sie zu erreichen war und soweit sie die Romfahrer unter den Deutschen ihrer Epoche betraf.
Diese Einschränkung gibt zu denken. Der Raum langte nicht entfernt, eine Repräsentation der gesamten Epoche darzustellen. Namen, die zu unseren Besten gehören, mußten von vornherein aus schalten. Eine solche Schau beansprucht ganz andere Räumlich feiten, weit umfassendere Mittel.
Sie muß aber fommen, und sie wird gemacht werden. Eine die ganze Epoche zwischen dem Ende des Rokolo und dem Beginn der
Zu der Frage, warum der Führer der Gelben, Geisler, und der Berichterstatter der Pommerschen Tagespost" und der Deutschen Tageszeitung", Herr v. Rohr Haus Demmin, in Rußland gegenüber dem Genossen Heinig eine Vorzugsbehandlung genießen, hat sich der russische Regierungsvertreter vorsichtshalber nicht geäußert. Wir haben sie schon wiederholt gestellt, warten aber immer noch auf Antwort.
Die gefangenen Menschewiki.
In der ,, Roten Fahne" bringt es der Redakteur Steinide fertig, den Lesern zu erzählen, ein wie herrliches Leben im Gefängnis die georgischen Menschewiti( Sozialdemokraten) führen, die seinerzeit verurteilt worden sind, weil sie den Aufstand gegen Rußland im Jahre 1924 organisiert haben sollen. Danach muß jeder Leser Luft verspüren, auch einmal nach Rußland zu reifen und sich dort einsperren zu lassen, weil er dann nichts anderes mehr zu tun hat, als elegant gekleidet spazieren zu gehen und an weiß gedeckten Tischen ausgezeichnet zu effen. Und doch meldet sich selbst in diesem schamlosen Schwindelbericht die Stimme der Wahrheit. Es ist die Stimme eines bolschewistischen Kommissars, die dem verzückten Offiziofus erklärt:
... Aber die gefangenen Menschewifi wollen a Is Partei organisatorische Freiheiten! Nun, die können und werden wir ihnen jetzt und für alle Zukunft niemals geben. Wir werden den Herren nicht gestatten, von neuem einen Aufstand zu organisieren, von neuem mit den Imperialisten zu fonspirieren, den Aufbau unseres Landes zu stören. Diese Gelegenheit werden wir ihnen niemals geben. Wir können einzelne Führer amnestieren, aber nie und nimmer, nach dem, was vor= aufgegangen ist, die menschenvistische Partei. Für fie gibt es, folange die Macht der Arbeiter und Bauern steht, feine Amneffie. Also die menschewistische, die sozialdemokratische Partei darf in Georgien und in ganz Rußland feine organisatorische Freiheit haben. Sie darf teine Vereine bilden, feine Beitungen herausgeben, in feiner Weise auf die Deffentlichkeit einzuwirken versuchen. Die gefangenen Menschewiti verlangen für ihre Partei organisatorische Freiheiten", d. h. Rechte, die die Kommu nistische Partei in Westeuropa ganz selbstverständlich für sich in Anspruch nimmt- deshalb hält man sie weiter gefangen! Man muß schon ein Redakteur der„ Roten Fahne" sein, um ein folches System lobenswert zu finden.
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Eine Erklärung der Weddinger Oppofition. Die Weddinger Opposition" der Bezirke Westsachsen, Niedersachsen und des 6. Bezirks Berlin veröffentlicht in der fassungen der russischen Opposition solidarisiert und sich " Roten Fahne" eine Erklärung, in der sie sich mit den Aufzugleich gegen die teils schon hinausgeworfenen, teils mit dem Hinauswurf bedrohten Führer mit folgenden Worten wendet:
Wir haben uns an der Herausgabe der Erklärung zur russischen Frage" nicht beteiligt, weil wir jede Gemeinschaft mit jenen chwankenden Führern, wie Ruth Fischer , Maslow, Scholem usw. ablehnen. Diese Genossen, die, als sie die Führung der KPD. innehatten, die reformistische Boltsblocktheorie schufen, einen falschen innerpolitischen Kurs durchführten, den EKKI.- Brief, der den jetzt herrschenden rechten Strömungen in der KPD . die Plattform zur Eroberung der Partei gab, unterschrieben( Ruth Fischer ), die sich unter fragwürdigen Bedingungen bereit erklärten, ihren Standpunkt zu verleugnen und gegen die Opposition zu fämpfen( Scholem ), diese Genossen werden nie die ehrlichen Führer der deutschen Linten sein tönnen. Durch die schwankende Haltung dieser Genossen war es den Rechten erst möglich, die Führung der Partei zu erobern. Die falsche reformistische Politif des jetzigen 3. der deutschen Partei fann nur deshalb noch triumphieren, weil Ruth Fischer und Maslow die Linke spalteten und sie zerschlugen.
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materialistischen Zeit seit Menzel umfassende Romantiker] schau wird die breiteste Deffentlichkeit und nicht nur Deutsch lands über die bisher verborgenen Werke deutscher Kunst vor finden als in der Nationalgalerie, die seit der Jahrhundert hundert Jahren gründlich aufklären. Wo fönnte sie anders stattschau feit 1906 so manche grundlegend wichtigen Veranstaltungen fah? Und wer könnte berufener sein, sie durchzuführen, als Justi, au dessen größten Verdiensten es gehört, die Lücken ausgefüllt zu haben, die selbst Tschudi gelassen hatte, was Repräsentation der deutschen Romantik in der Nationalgalerie betrifft! Aufruf, unsere eigene Kunst fennen zu lernen. Erst wenn die Leipzig darf nur ein Auftakt sein, der erste höchst beachtenswerte Nationalgalerie sich zu der größeren Aufgabe bekennt, wäre der 1906 war man noch außerstande, das eigentliche Resultat jener Sinn dieser schönen und anregenden Ausstellung wahrhaft erfüllt. Jahrhundertschau zu begreifen: unsere Zeit wird sie dahin ergänzen, daß wir erkennen: in der Kunst der deutschen Roman titer ersehen wir das große Gegengewicht zur französischen Malerei und die Berechtigung auf eigenen Füßen zu stehen, deutsch zu malen und nicht französisch. Dr. Paul F. Schmidt.
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Erster Autorenabend der Bolfsbühne. Hans Reimann fönnte eine Erfindung seiner selbst sein: der rosige, rundliche Sachse mit dem hilflos verlegenen Mund und den Augen, die immer um Berzeihung zu bitten scheinen, daß der ganze Mensch da ist. Man nimmt ihn nicht ernst das ist seine Tragit. Denn eigentlich ist er mit einer großen Melancholie auf die Welt gekommen; aber wenn er sie auf sächsisch ausspricht, ja, wenn sie nur über sein freundliches Sachsengesicht huscht, so lächeln die Menschen. Und Hans Reimann lächelt verständnisvoll mit. Ueber die Primitivität des ganzen Daseins, das uns nur darum so groß angelegt und bedeutend erscheint, weil wir alle ziemlich interessiert daran sind. Aber eigentlich ist es ein Quart, ohne feste Substanz, in dem wir gewöhnlich mit michtigen Mienen umherrühren. Aus dem wir eine Welt machen wollen. Hans Reimann löst teine großen Probleme. Auf die Frage, ob diese Welt wirklich wird, zuckt er die Achseln. Aber er sieht alle die, die heutigen Tages auf ihre Fasson an dieser Aufgabe mitarbeiten, und lächelt. Boll Spott; voll Ironie; voll Mitleid. Lächelt fächsisch über die Heutigen, deren er auch einer ist. Und die Menschen verstehen ihn meist; lachen manchmal, wo er nur lächelt oder auch schmunzelt; freuen sich aber, daß es jemand gibt, der sie lehrt, die großen kleinen Dinge des Lebens so untragisch zu nehmen. Die Volksbühne fonnte ihre Autorenabende nicht besser als durch Hans Reimann beginnen lassen. Der Erfolg war sicher über Erwarten groß; denn der Bechst ein Saal erwies sich für die Erschienenen als fast zu flein. Reimann las viel Bekanntes, einiges Neue. Das dankbar undankbare Bublifum wollte immer mehr hören.
Tes.
Für die Unterstützungskaffen der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger . Wohlfahrtsveranstaltungen, die Künstlerverbände zugunsten ihrer Unterstügungskassen inszenierten, haben meist einen recht geringen materiellen Erfolg gehabt; teils, meil Künstler im allgemeinen schlechte Kaufleute sind, teils aber soll sich das nicht derhehlen weil das Wort„ Wohlfahrt" nichts
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man
Dadurch, daß der Genoffe Weber und einige andere Genoffen der Weddinger Oppofition sich diesen schwankenden Elementen zu gefellten, haben sie das Recht verwirkt, noch irgendwelche Erklärungen im Namen der Weddinger Opposition abzugeben, noch in ihrem Namen aufzutreten.
Die Weddinger Opposition ist also gegen die Hinauss geworfenen, weil sie ihr nicht entschieden genug sind. So kommt es, daß die früheren diftatorischen Führer der KPD . jetzt von allen Seiten fallen gelassen werden.
Die Weddinger Opposition will sich aber auch nicht hinauswerfen lassen, sondern sie will versuchen, die Partei von innen heraus zu erobern. Darum sagt sie weiter: Die Weddinger Opposition wird so wie bisher im Rahmen der Partei mit aller Schärfe ihre Auffassungen, d. h. die Auffassungen der alten Linken, vertreten. Ihr Ziel ist die Durchsetzung einer flaren revolutionären Linie in der KPD . und der Komintern . Sie wendet sich gegen alle organisatorischen Maßregelungen, weil die falsche Politik des 3K. der KPD . mit mechanischen Maßnahmen nicht durchgesetzt werden kann und soll. Sie wird mit aller Kraft die Einheit der Partei wahren, ganz gleich, von welcher Seite dieselbe gefährdet wird.
Die parteioffiziöse Entgegnung der Roten Fahne" erflärt alle Angriffe auf die Parteiführung wegen ihres angeb= lichen Rechtskurses für unbegründet. Die Auseinandersegung zwischen den beiden Richtungen wird der kommende Parteitag bringen.
Verkrachter Ordnungsbund.
Der Landbund macht nicht mit, er will allein herrschen.
Weimar , den 18. September. ( Eigener Drahtbericht.) Wie vor einigen Tagen gemeldet wurde, sind die nationalistischen Verbände der Stadt Gotha mit dem Verlangen an die bürgerlichen Parteien Thüringens herangetreten, den kommenden Landtagswahl. tampf gemeinsam gegen die Sozialdemokratie zu führen. Während diese Bemühungen aber auf keinen Erfolg rech nen durften, haben auf Beranlassung des Mitteldeutschen Handwerksbundes und des Thüringischen Einzelhandelverbandes Verhandlungen mit Deutschnationalen, Volkspartei, Landbund und De
mofraten wegen einer gemeinsamen Liste gegen die Sozialdemokratie stattgefunden. Der Ausgang der Verhandlungen ist nunmehr bekanntgeworden. Der Landbund hat es abgelehnt, fich diesmal an gemeinsamen bürgerlichen Listen zu beteiligen. Diese Bereinigung, die in Thüringen nicht nur die wirtschaftlichen Interessen der Großagrarier vertritt, sondern auch im Gegensatz zu anderen Landesteilen Deutschlands eine rein politische Bartei ist, glaubt sich, allein auf das Land gestüßt, zu größerem Einfluß im Parlament berechtigt. Die Demokraten haben aus staatspolitischen Gründen eine Absage erteilt. Dagegen haben sich Volksparteiler, Deutschnationale und die in der Wirtschaftspartei zusammengefaßten Mittelstandsvereinigungen zu einer Liſte bereitgefunden. Ob sie zustande kommt, ist allerdings noch eine Frage.
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Der deutsche Städtetag. Arbeitslosenversicherung aber fein Flickwerk. Deutschen Städtetages setzte heute ihre Berhandlungen fort. Der Steffin, 18. September. ( WTB.) Die Vertretertagung des Borsigende Oberbürgermeister Dr. Böß- Berlin gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß gestern alle Mitglieder des Reichswirtschaftsrats sich für ein Arbeitslosenversicherungsgefeg ausgesprochen haben. Man müsse aber Wert darauf legen, so betonte Dr. Böß, die Arbeitslosenversicherung von vornherein als ein Ganzes auszubauen. Es dürften feineswegs nur Teilfragen gelöst und andere Fragen wiederum der Selbstverwaltung überlassen werden. Darauf sprachen Professor Dr. v. 3 wie dined- Südenhorst, Stadtverordneter Görlinger Köln und Rechtsrat Dr. Kleindienst über das Erwerbslosenproblem.
Bolfsentscheid über die Flagge Südafrikas . Der füdafrikanische Premierminister erklärte, die Frage der Einführung einer eigenen Flagge werde einer Volksabstimmung unterbreitet werden.
anderes als ein zeitgemäßes Aushängeschild für irgendeinen Ball oder Tanzbazar war. Die Lust an festlicher Buntheit verlockte hier eine Schicht, die sonst gern ihre Fernheit von den gesellschaftlichen die unmoralische Sitte des" Tanzes für die Armen" zu übernehmen, Verlogenheiten der bürgerlichen und aristokratischen Kreise betonte, und hier wie dort gingen die Armen gewöhnlich leer aus. Es war sogar nicht selten, daß solche Veranstaltungen noch beträchtliche Zuschüsse erforderten. Man muß sich das vor Augen halten, um einer neuartigen Hilfsaktion, die die Genossenschaft der Deutschen Bühnenangehörigen für ihre Unterſtügungsfassen unternimmt, das rechte sches Geschäft, das die Genossenschaft mit einem großen Warenhaus Verständnis entgegenzubringen. Es ist ein regelrechtes, faufmänni abgeschlossen hat: Die Firma zahlt eine ansehnliche Summe in für einige Nachmittagsstunden zahlreiche wirklich Prominente der die Unterstüßungskasse; dafür stellen sich an einem bestimmten Tage Bühne und des Films als Empfangsdamen und-herren in den verschiedenen Abteilungen des Hauses zur Verfügung. Es ist anzunehmen, daß alle Teile dabei auf ihre Rechnung tommen: das Kaufhaus, in das sich die Schau- und Kauflustigen drängen werden, die meisten der Verkäufer auf Stunden", die sicher an ihrer neuen Beschäftigung ein Mords- Gaudi haben werden, und eben die Unterstügungskaffen. Die Höhe der Summe, die ihnen aus dieser Veranstaltung zufließt, wurde leider nicht genannt. Nach den Angaben des Präsidiums der Deutschen Bühnengenossenschaft soll sie indessen sehr beträchtlich sein. Vorerst wird diese Hilfsaktion am Montag nachmittag im Raufhaus des Westens stattfinden; im Cktober will man fie an der gleichen Stätte wiederholen. Andere Städte, darunter Wien , haben den Gedanken gleichfalls aufgegriffen und wollen an seine Ausführung gehen. x93.
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Erstaufführungen der Woche. Freifag. Th. in d. Kommandantenstr.: Taifun". Sonnabend. Deutsches Künstler- Th. : Das große Abenteuer".
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Urania- Borfräge. Mont. bis Sonnf.( 5 t. 9):, Unter Affen und almen". Mont.( 5 u. 7), Dienst.( 7), Mittw.( 5 u. 7), Donnerst.( 7), Freif.( 5 u. 7), Sonnab.( 7), Sonnt.( 5 u. 7): Die Wistottens". Dienst.( 7): Berjüngung". Das Wunder der Drüsen". Refi Langer bringt ihre Chanson- Revue im Grotrian Steinwegiaal, Bellevueftraße 14, vom 21. bis 30., täglich 8%, Uhr, zur Ausführung.
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Der Literaturhistorifer Sauer, Professor der deutschen Literaturwissenshaften an der Deutschen Universität in Prag , ist im 71. Lebensjahr verhieben. Sauer iſt hauptsächlich als Grillparzer- und Goetheforscher ſowie durch die Herausgabe der Werke Grillparzers und Stifters hervorgetreten.
Eine Liga zum Schuh des Genies. In New York hat sich eine Liga gebildet, deren hauptsächlichster Programmpunkt der Schutz des Genies ift. Wissenschaft und Runit beigetreten, und in einer in der Presse veröffentDer Liga sind bereits eine große Anzahl prominenter Persönlichkeiten aus lichten Erklärung wird behauptet, daß es fünftighin nicht mehr vorkommen würde, daß amerikanische Erfinder verhungern.
Europafahrt schwarzer Intellektueller. Bereits jetzt wird angekündigt, daß sich im Mai nächsten Jahres 500 amerikanische Neger, die den freien Berufen angehören, Aerzte, Rechtsanwälte, Schriftsteller usw., auf einem ebenfalls von Schwarzen bemannten Schiffe nach Europa begeben werden. Sie wollen fich hier bis zum September aushalten und in England, Frank reich, Belgien , Holland , Deutschland und Italien die Krantenpflege, die Justiz, das Parlamentswesen, die Bibliotheken usw. studieren.