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Sonntag

19. September 1926

Der Nare und die Dirne."

( Mozartjaal.)

Aus der Film- Welt

Selma Lagerlöfs   Novelle Jens Heimweh" gab die An­regung zu dem Film. Aber der Film ist in Amerika   gedreht, und wenn auch sein Regisseur Victor Sjöström   früher zu den besten schwedischen Regisseuren gehörte, so ist es doch fein Schwedenfilm geworden. Die Stimmung der Landschaft, all das kleine Drum und Dran, das man mehr ahnt als sieht, und schließlich auch die Menschen, haben nicht den spezifisch schwedischen Hauch. Aber trotzdem, obwohl weder die Lagerlöf ins Bildliche übersetzt ist, noch das besondere Ineinander von schwedischen Menschen und Landschaft getroffen ist, wurde ein Film von fraftvoller Eigenart und startem Eindruck geschaffen. Alles Interesse ist tonzentriert auf zwei Personen, den Bauern, einen schweren, in sich verschlossenen Arbeiter der Scholle, und seine Tochter, die zuerst Freude in sein Leben gebracht hat und nun von ihm zur Brinzessin erklärt wird. Aber eines Tages muß sie ihn verlassen, um in die Stadt zu ziehen und Geld für den Bater zu verdienen, der den schuldigen Bachtzins nicht mehr aufbringen fann. Run beginnt seine Tragödie. Felsenfest ist er überzeugt, daß feine Tochter zum festgesezten Termin zurückkehrt. Aber sie kommt nicht, und statt ihrer bringt der junge Gutsherr Nachricht, daß nicht nur die Bacht bezahlt, sondern auch Haus und hof von der Tochter erstanden ist. Aber sie selber, die Bielersehnte, fommt nicht! Lag für Tag steht der Alte an der Schiffslände, um sie abzuholen, und wird im Laufe der Jahre darüber zum Narren. Das Schicksal des Mädchens in der Stadt erleben wir nicht. Wir erfahren nur vom Hörensagen, daß sie den anderen Weg einschlagen mußte, um das Geld zu schaffen. Aber eines Tages ist sie plößlich da, um ihren armen Eltern dauernd Wohltaten zu erweisen. Die Mutter meist fie mit Kälte von sich, aber der Bater triumphiert, daß seine Brinzessin zurückgekommen. Jedoch die ganze Herrlichkeit bricht zufammen. Die ganze Ehrbarkeit" des Dorfes wendet sich gegen die Gefallene. Sie beschließt, in die Stadt zurückzukehren; ver­zweifelt folgt ihr der Vater und springt ins Wasser, als er das Schiff nicht mehr erreichen fann. Aber auch der Gutsherr, der sie zuerst verführte, findet dabei seinen Tod. Die Prinzessin steht einsam und verlassen auf dem Schiff.( Das Programm gibt statt dessen noch einen weiteren Verlauf mit Berlobung an.)

Ergreifend sind die Schicksale der beiden Menschen gestaltet. Lon Chaney   hat den erdgebundenen Bauern. der sich ein Reich der Phantasie schafft, in Kinderfreude und nachher in Narrheit mit zwingender Gewalt verförpert. Wir fühlen mit ihm sein hartes Los und empfinden mit ihm die Freude am Kind, zu dessen Bate er die Sonne nimmt, und wir fönnen ihm folgen, wenn er aus den Bezirken der Wirklichkeit flüchtet in sein erträumtes Kaisertum von Portugallien. So entzückend Norma Shearer   als junges Mädchen war und so sehr sie sich in die Situation der zurückgekehrten Ge­fallenen hineinvertieft, so vermag sie hier doch nicht das Lezte zu geben. Von eisiger Starrheit ist die Mutter, nichts als ein Arbeits­fier und ein Opfer der Dorfmoral. Sjöström liebt es, die Handlung mit fleinen symbolhaften Zügen zu umranken. Er ist ein Meister des andeutenden Details. Wunderbar, wenn er z. B. die Beine von Mann und Frau beim Pflügen zeigt. Sie zieht den Pflug, den er lenft.

Dieser amerikanische   Schwedenfilm gibt das beste Zeugnis von dem alten Sjöström, der zu den Traditionen seiner Heimat zurüd­gefehrt ist.

Die Hand im Dunkeln." ( Ufatheater Kurfürstendamm  .)

D.

Die feit einigen Jahren leider ganz vernachlässigte und eigent­lich nie recht geachtete Gattung des Defeftipfilms scheint neue­stens wieder mehr in Aufnahme zu fommen. Da wäre etwa an das Stüd von Griffith zu denken, das hier in der letzten Woche lief, demnächst wird man sehen, was den deutschen Regisseuren Lupu Bid und Dr. Wendthausen auf diesem Gebiete gelungen ist. Auch Die Hand im Dunkeln" stellt eine groteste Unterart davon dar. Ganz abgesehen von dem Vergnügen tombinatorischer Spielerei und von den Spannungsreizen, bie es gerade dem logischen Kopfe bieten fann, entspricht das Detektivgenre in feinen eigentümlichsten Motiven, denen des verwickelten Geheimnisses und der schriftweisen Aufhellung, der Verfolgung und der lleberraschung, durchaus den besonderen Ausdrudsmöglichkeiten des Streifens. Wenn bisher ein hochwertiger Detektivfilm noch faum sichtbar geworden ist, so muß es feinen Grund wohl in der gewissen Geringfdjägung haben, mit der die Gattung gern als Hintertreppe" abgetan und demgemäß auch ohne fünstlerischen Ehrgeiz behandelt wird.

Auch das vorliegende Beispiel überragt kaum das Niveau rascher Unterhaltungsware. Immerhin find ein paar originelle Lichter aufgefezt und gute Anfäße gemacht. Berschiedene Hände tauchen auf: eine fnipft den elektrischen Draht durch, eine andere stellt die Verbindung wieder her, eine maust die fostbare Perlenfette, um die es hier geht, eine andere legt sie( oder eine Nachahmung?) wieder an Ort und Stelle, der Schatten einer Hand mit Revolver eribeint, ein anderer mit einer Art. Man weiß nicht, wem die Hände zu gehören. Die Unheimlichkeit ihres rätfelhaften Aglerens wäre noch ganz anders gesteigert zu denken., Zu solchen Konsequenzen ist der Einfall jedoch nicht getrieben. Außerdem bleibt jene Präzision ber Berwicklung zu vermissen, die nach erfolgter Aufklärung plöhlich alles bis ins einzelne fristallklar und restlos erscheinen ließe. Brei­ten zerdehnen, Boffenhumore verdünnen die Spannung. Wieder einmal gehen die billigen Wige und aufdringlichen Tertbemertungen der deutschen Bearbeitung auf die Nerven. Andererseits erquiet die überaus drollige Erscheinung eines steifbeweglichen Dieners, der ein wahrer Meister der absolut unverständlichen Zeichensprache ist. Den Namen dieses Darstellers möchte man sich gern einprägen, aber die jezt zum Magazin" avancierten Programmhefte der Ufa halten ein Berzeichnis der Mitwirkenden immer noch nicht für erforderlich. Regie führt unter der Oberleitung Cecil de milles" W. K. Ho ward; für Rod la Rocque   in der Hauptrolle ist wenig genug herausgekommen dabei.

Mdt.

Robin Hood  ." ( Capitol)

Zuerst hat man Furcht, daß diese fröhlichste und lustigste Figur der altenglischen Sage, den das Bolt mit einem Kranz von Balladen umgeben hat, in einem historischen Fum mit all dem Plunder der Rostüme und Sittenschilderung versinkt. Das Leben am Hofe von Richard Löwenherz  , der freilich als eine Art König Gambrinus dargestellt ist, wird breit geschildert, ein mittelalterliches Turnier, in dem der Graf Huntington  , der spätere Robin Hood  , slegt, wird mit allen Schikanen vorgeführt. Auch die Bekehrung des weiber­scheuen Grafen zur Liebe, sein Auszug mit seinem König und seine Flucht nach England erweckten noch fein besonderes Interesse. Aber Dann kommt Fahrt und Farbe in die Szene. Das alte luftige Eng­land wird wieder lebendig, die Bande Robin Hoods  , die gegen die Brausamkeiten des angemaßten Königs Johann einen fröhlichen Guerillafrieg führt, tummelt sich in den grünen Wäldern, allen vor­an Robin Hood   selber, den Fairbanks Douglas mit dem ganzen Charme seiner Persönlichkeit ausstattet. Er bringt geradezu eine tänzerische Beschwingtheit in den lustigen Burschen, den Aushecker versteht aus seiner Schöpfung heraus, wie das englische Volk sich von tausend Streichen und Hort der Armen und Verfolgten. Man diese Lieblingsfigur schaffen fonnte, der ein Mann der Freiheit und ein Stück Eulenspiegel zugleich ist. Wie er die braven Soldaten des Königs Johann anführt, wie seine Leute von den Bäumen aus auf die gepanzerten Ritter springen und sich statt ihrer in den Sattel setzen, oder wie Robin mit drei Mann die Stadt Nottingham   er­obert, das ist wirklich ergöhliche Geschichte. Aber die Hauptprobe besteht der in allen Satteln Gerechte erst in der Burg seines Feindes, die er tollfühn erflettert, um seine geraubte Geliebte zu schüßen, und in der eine gegen hunderte dank seiner Gewandtheit den Kampf besteht. Auf dem Höhepunkt, als er, endlich überwältigt, als Ziel für die Bogenschüßen aufgestellt ist, erscheint natürlich sein getreuer Richard, um die Pfeile mit seinem Schilde aufzufangen. Auch unter den Kumpanen Robin Hoods   sind viele prächtige Gestalten, deren Bekanntschaft aus Scoots immer noch lesenswerten Joanhoe" man gern in der bildlichen Leibhaftigkeit erneuert.

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Brandstifter Europas  ." ( Ufatheater Friedrichstraße.)

I.

Was die Spazzen längst müde geworden sind, von den Dächern der Archive zu pfeifen, nämlich die zahlreichen, darum aber noch nicht belangreichen dokumentarisch verbürgten" Einzelbegebenheiten aus der Wirksamkeit der großfürstlichen Kriegspartei am russischen Hofe all das wird hier zu einem Film zusammengestückelt. Er all das wird hier zu einem Film zusammengestüdelt. Er rühmt von sich, ein Beitrag zur Kriegsschuldlüge zu sein. Er mill also historische Wahrheit mit Hilfe dargestellter Episoden vermitteln. Nun, in einer Episode kann zuweilen tiefste historische Wahrheit wetterleuchten aber aneinandergereihte Episoden ergeben nur ein banales Zerrbild der Geschichte. Und ein Regisseur mit Ein­fühlungsgabe fann aus einer Episode einen Film gestalten, hinter dessen Personenfonflitten gesellschaftliche Kräftespannungen era. scheinen aber zusammengeflebte Episoden liefern nur einen lang­weiligen Bildstreifen. Mit der historischen Wahrheit und mit dem Filmwert ist es also beide Male nichts. Was der Streifen schonungs. los enthüllt, ist die Armseligkeit einer Regie, die Mar Neufeld führte, während er zugleich der Dämonie des Bauernmönches Rasputin   mit einem großen Aufwand an Besoffenheit, Sinnesgier und Argwohn zum Flimmerdafein verhalf. Auch sonst sind sie alle, alle dg oder wenigstens ihre Masken, die von mittelmäßigen Schauspielern herumgereicht werden, u. a. der famose Oberst Redl Dom f. u. t. Generalstab, der sich gleich erschießen darf, nachdem er den Aufmarschplan an das verführerische Weib ausgeliefert hat. An Motiven find bei den dargestellten Personen, die doch immerhin Exponenten der herrschenden Schicht eines gewaltigen Reiches maren, einzig erkennbar: der Schnaps, die Weiber und ein Patriotismus, der ein Sublimat aus beiden ist. Am Schluß wird sodann Lenin  heraufbeschworen, der gelegentlich einer Begegnung mit dem fliehen. den Großfürsten dessen Knute mit einem theatralischen Effekt zer­R. R. brechen darf. Kasperletheater der Weltkriegsgeschichte.

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Durchlaucht macht eine Anleihe." ( Gloria- Palast.)

Die Amerikaner fönnen beim besten Willen feinen Fürsten ernst nehmen. Sie staunen ihn an, wie eine merkwürdige Abart der menschlichen Gattung, wie ein Fabelwesen. Wenn ein Fürst mit einem Hermelinman el auftritt, so macht er sich meistens selbst über feine Theatergarderobe luftig. Er weiß in diesem Augenblid nicht, wie die Beine zu halten sind, das Käppi sist nicht, wie es figen soll, und sogar Adolf Menjou verliert seine selbstverständliche Eleganz unter dem Gewicht erdrückender Würde, die er tragen muß. Sonst aber ist er ein wirklich netter Mensch. Die Valuta seines Landes ist ins Bodenlose gesunten, und um eine Sanierung herbeizuführen, reift er nach Amerika  . Der Delmagnat Arthur Trent beleiht auch die Delfelder in Transpleitanien, aber unter Bedingungen, die den König zu einem armen Mann machen. Den Vertrag muß er jedoch unter­schreiben, sonst inszeniert Trent einen großen Standal, denn er hat den König mit einer jungen Amerikanerin in einer pretären Situa tion überrascht. Am Schluß heiratet der Fürst eine unwahrscheinlich reiche und häßliche Erbin, und die junge Amerikanerin macht mit ihrem Bob in Familienglück. Das letzte Bild ist sogar foloriert, das Baar wandelt stimmungsvoll unter Rosen. Wie Menjou diesen Fürsten   spielt, ist für einen anderen unerreichbar. Ein zurückhaltender Schauspieler von einer Unaufdringlichkeit und selbstverständlicher Liebenswürigkeit, von einer bezaubernden Eleganz und Wandelbar keit, die in dieser Einfachheit wirklich einzig dasteht. Neben ihm verblassen die anderen Darsteller. Grete Love ist nur facharinierte Lieblichkeit, Grete Nissen spielt eine Halbweltdame, mie fie in Kabaretts vergangener Zeiten auftrat, und die Herren beschränken sich auf mehr oder minder gelungene Typen. F.S.

ENVER BEYO

Der Wolgafchiffer."

( Ufa- Palast am 300.)

Bellage

des Vorwärts

Eine Liebesgeschichte, die zur Zeit der russischen Revolution spielt. Die Revolution als Milieu oder auch nur als Hintergrund haben sich bereits Theater und Oper erlaubt. Als Auftakt sieht man, wie der Verlobte der Prinzessin Vera, ein Fürst, einen Wolgaschiffer demütigt. Der zahlt die Demütigung der Prinzessin heim, als er Herr ihres väterlichen Schlosses ist. Er soll sie sogar töten, kann das aber nicht und bringt sie in Sicherheit. Da fällt das Paar den Weißen in die Hände, und der Bräutigam der Prinzessin spricht dem Roten das Todesurteil. Nun bekennt sich Vera zu ihm, will mit ihm gemeinsam sterben, doch die Bolschewisten kommen und bringen dem Todeskandidaten die Rettung. Das rote Tribunal läßt die Wahl: Anpassung an das neue Rußland oder Verbannung. Bera bleibt beim Wolgaschiffer, und der Fürst zieht in die Fremde.

Cecil de mille  , Amerifas großer Regisseur, läßt diesen Film in wunderbaren Bildern abrollen. Wie tief erfaßt ist diese Stimmung an der Wolga  ! Die Schiffer, die das Schiff vorwärts ziehen, find prächtig als Einzeltypen, und doch sind alle die gedrückten, die ge­tretenen Menschen, teuchend im Joch. Noch als er den Palast stürmt, hat Fedor, der Wolgaschiffer, den schweren Tritt des Lafttiers. Und mie bildlich fein sind sie geschildert, die Wolgafchiffer als Herren des Palastes! Die Füße, die schweren Flußsand gewöhnt sind, sie taften unbeholfen in den weichen Fellen, die den Fußboden bedecken. fie gleiten aus auf dem glatten Parkett. Schleppend sind freilich die Szenen, wie der junge Schiffer die Prinzessin töten soll, mie er fie quälen will und wie dann ihr persönlicher Mut seine Wirkung nicht verfehlt. Aber diese breite Ausmalung ist für diesen Regisseur Notwendigkeit, denn er betrachtet die Revolution nicht als ein foziales Problem, sondern als einen Kompler begreiflicher Rache­taten. Hervorragend find auch die tollen Bergnügungen der Auf ständischen im Balast verbildlicht. Ganz große Momente find danit wieder, wenn das Schiff, auf dem unterm Persenning Revolutionäre  und Munition verstaut sind, die Wolga entlang gezogen wird. Die un heimliche Spannung löst sich, als ein Volltreffer in den Palast fällt und einen Kronleuchter zu Boden schmettert. Gut gezeichnet sind die Träger der Hauptrollen. Der Fürst, der Wolgaschiffer, die Brinzessin, fie find alle drei tapfere Menschen. Der Fürst fann nicht aus seiner Erziehung und die Prinzessin fann das nur, meil für sie die ftarten Gefühlsmomente ausschlaggebend find. William Boyd   und Elinor Fair   spielten ohne Mäßchen, das ist in diesem Falle für sie das höchste Lob. Als man zum legtenmal im Film das Schiff fah, und zwar die Revolutionäre an Bord und die Damen im Flitterkleidchen und die Herren in Uniform in's Joch gespannt, geriet bei der Uraufführung die Publikumsseele in's Kochen. Es wurde auf Hausschlüsseln gepfiffen und es wurde Beifall getobt. Alles in allem aber, wenn ein Amerikaner ein solches Thema der artig gestalten kann, daß es für Europäer überhaupt ertragbar, ja packend ist, dann hat er für die Produktion seines Landes eine Spitzenleistung vollbracht.

Hoheit tanzt Walzer." ( Alhambra.)

e. b.

Während das Fürstenpaar seine hohe Brautnacht bei erleuchteten Fenstern im Schloß begeht, feufzt unten im Bart der Hofkapell­meister, der einst die Durchlaucht liebte und spielt zerfnitterten Herzens zum letzten Male den Schönbrunner Walzer. Die Leinwand tauscht in die Höhe, und auf der Bühne steht Walter Rilla   im roten Hoffapellmeisterfrack, seine Geige schlucht, ein riesiger Lorbeer franz tommt auf die Bühne gerollt, und das Publikum rast vor Be­geisterung. Denn dieser Film ist so richtig für Gartenlaubenherzen gemacht. Er spielt in der Zeit der herzigen Habsburger  . Sie ist Prinzessin und er nur ein begabter Mufiter. Sie liebt Extravaganzen und er ebenfalls, und auf einem Ball für biedere Bürger lernen fie sich kennen und lieben. Und dann kommt das Schicksal in Gestalt eines obsturen Balfanprizen, und sie müssen sich trennen. Friz Freister und Jack Bachrach entnahmen den Stoff der Ascherschen, gleichnamigen Operette. Freisler führt auch die Regie. Der Film fekt so nett und wißig ein. Der Rapellmeister spielt einen Walzer auf seiner Veranda, und unten auf dem hof tanzt danach groß und flein. Hübsche Bilder und gute Photographie. Die stillen Spitzweg straßen des Biedermeiers erwachen zu neuem Leben. Prachtvoll ist das Milieu getroffen, die Handlung läuft schnell ab, man lacht über spaßige Einfälle. Alles ist unbeschwert und heiter, voll tänze­rischer Grazie, aber dann am Schluß wird es ganz schlimm. Regiffeur und Schauspieler verlieren ihre Haltung, nur auf den Publikumserfolg pird hingearbeitet. Sentimentalität um jeden Breis! Unterdrücktes Schluchzen, wenn die jung vermählte Fürstin den letzten Walzer tanzt mit schmerzverzerrtem Geficht, und ihr Ge liebter, der das Orchester dirigiert, auf der Estrade einen Herzframpf erleidet. Der Film, der verheißungsvoll einsetzte, versandet. Und was fümmern uns heute noch die Schmerzen dieser Fürstlichkeiten. Von den Darstellern an erster Stelle Walter Rilla  , der sich wenigstens auch bei entschiedenster Rührseligkeit um männliche Haltung bemüht. Brägnant in Nebenrollen Ehrle und Eugen Neufeld  . Clare Nommer aber, am Anfang von ausgelassener Laune, foftet zu start die Sentimentalität aus.

Hölle der Liebe." ( Schauburg.)

F. S.

Soll man wieder bloß das Treiben auf den Tanzdielen im ewig gleichen Rhythmus und die Narrenstreiche junger reicher Leute auf der Filmwand sehen, die das Geld ihres Stammhauses nachts verspielen, in dem Banne irgendeiner Talmigöttin? Nein, der Manu friptverfasser Erich Herzog rafft sich auf und gibt der Hand­lung, die damit einen falschen Titel führt, einen tieferen, ans Tragische führenden Sinn. Freilich muß man dabei eine Menge Unwahrschein

5.0

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