Einzelbild herunterladen
 

9

Arbeiter Sport

Weihetage in Leipzig .

ls am Freitagmorgen die Mitglieder der Bundesverwaltung zu ihrer ersten Tagung im neuen Hause zusammentraten, waren noch viele fleißige Hände am Wert, um das prächtige Bauwert für den Weiheakt herzurichten. Am nächsten Morgen präsentierte sich dann das schöne. Haus prächtig geschmückt, blizsauber den erwar tungsvollen Gästen, die schon in hellen Scharen aus allen Gegenden des Reiches herbeigeeilt waren. Meist waren es ältere Bundes­veteranen, die es trotz aller Nöte der Zeit möglich gemacht hatten, an der denkwürdigen Feier teilzunehmen. Stolz und Freude leuchtete allen aus den Augen über das nun vollendete, über alles Erwarten großartige Werk. Wohl selten hat es im Leben deutscher Arbeiter schönere, harmonievollere Tage gegeben als diese vom herrlichsten Sonnenschein überleuchteten Tage von Leipzig . Dem erhebenden Eindruck, den dieses fast ganz aus eigenen Mitteln des Bundes geschaffene. Wert auf den Beschauer macht, fann sich niemand entziehen. Nicht nur das Aeußere des Baues, fo die schön gegliederte Sandsteinfront, ist voll föftlicher Anmut, sondern auch die innere Einrichtung, von den prächtigen Hör- und Uebungsräumen bis zu den blizsauberen, lichten Schlafzimmern, fügt sich zu einem selten schönen Einklang der Formen und des Stils. Das Vestibül mit seiner schönen, äußerst geschmackvoll ver­mendeten Keramik nimmt das Auge des Besuchers gefangen. Dieser Eindruck verstärkt sich, je weiter man in das Innere des großen Baues vordringt. Ein Rundgang durch dieses Haus müßte felbft den ärgsten Griesgram heiter stimmen.

und

heftigem Kampf Berlin mit 5: 3. Die stürmischen Burufe während des Spiels und einige ungeklärtheiten veranlaßten den Schiedsrichter, über die gewöhnliche Spielzeit hinaus noch fünf Minuten weiter spielen zu lassen.

Die Veranstaltung war ein gelungener Werbeabend für den Radfahrerbund Solidarität".

Abbaden der Freien Schwimmer Charlottenburg .

Das Abbaden der Freien Schwimmer Charlotten burg" und der aus Siemensstadt war diesmal trotz der späten Jahreszeit von einem Wetter begünstigt, wie es sich zu solchen Ver­anstaltungen nicht besser wünschen läßt. In gemeinsamer Arbeit haben diese Vereine ein Fest aufgezogen, das sich beinahe mit früheren Leistungen der Charlottenburger sehen lassen konnte. Nach einem Aufmarsch aller Startenden mit Festgesang und Ansprache folgte ein Frauenreigen, den die Mitwirkenden mit Rosen­bügeln versehen schwammen. Auch ein flottes Wasserball. piel und Stafetten wurden mit Interesse verfolgt. Ret tungsvorführungen zeigten die ernste Seite des Schwimm­sports und wurden als solche gewürdigt.

Sport und Körperkraft.

Bei dem Arbeitersportfest in Te plig- Schönau wurden erst malig portärztliche Untersuchungen der leichtathle­tischen Teilnehmer vorgenommen. Sie bezogen sich auf Vorunter­suchungen zum Zweck der Ausschaltung ungeeigneter Sportler und Nachuntersuchungen, um den Einfluß der sportlichen Betätigung auf den Organismus festzustellen. Das Gesamtfonftitutions= bild wurde von den Aerzten als nicht ungünstig bezeichnet, wobei allerdings die Sportlerinnen besser abschnitten als die Turner, bei welchen Untergewicht und verminderte Körpergröße vereinzelt festgestellt wurden. Hieraus ergibt sich die Schlußfolgerung, daß die Leiter von Turnvereinen periodische Messungen an den Turnern vornehmen lassen müssen, um den fördernden oder nachteiligen Einfluß der vom einzelnen geforderten Leistung auf die Körper­verfassung feststellen und danach das Maß der sportlich erlaubten Belastung für den einzelnen bestimmen zu können. Auch hinsicht­lich der Kreislaufverhältnisse der Sportler waren die Feststellungen erfreulich. Sportler, bei denen die Eiweißausscheidungen über das Rormale hinausgingen, wurden von den weiteren Wettkämpfen zurückgehalten und ihnen eine Nachuntersuchung durch ihren Arzt empfohlen. In dem Protokoll der beiden Aerzte hieß es Schluß: Wird das Leistungsmaß, das der Organismus ſelbſt be­stimmt, überschritten, so wird nicht nur das sportliche Durchschnitts resultat, sondern der einzelne schwer an seiner Gesundheit getroffen. Der an den Sportbetrieb naturgemäß gefnüpfte Wettbewerb mit seiner Forderung nach persönlicher Höchstleistung muß dem ärztlichen Beobachter bedenklich erscheinen. Er wird gefährlich. wenn nicht obligatorische Voruntersuchung aller Teilnehmer sich be­müht, ein gerechtes Verhältnis zwischen Sporteifer und Leistungs­vermögen eines jeden herzustellen."

Fußballspiel Nord- Süd".

am

Mit Wasserspielen und Wafferscherzen, die in reichhaltigem Maße gezeigt wurden, begann der heitere Teil des Festes. Die Höhe des Humors brachte eine Wasserpantomime, die Revue Welle 504 ½" mit beinahe 100 Teilnehmern. Was hier an Vielseitigkeit geboten wurde, war großartig. Funkturm mit Restaurant und Fahrstuhl, Strandtheater, Strandbad, Altweibermühle, Jugend­bronnen war zu sehen, ferner tam ein richtiger Raddampfer namens Ludendorff " mit blauer Brille am Schornstein, der zum Schluß abbrannte. Das Lachen wollte fein Ende nehmen, wenn zum Schluß alles im mehr oder weniger eleganten Bogen ins Wasser fiel. Alles in allem können die Vereine mit ihrem Erfolg zufrieden sein. Wenn auch noch nicht alles so war, wie man es früher bei den Freien Zusammenhang. In der 23. Minute hat. eine gute Gelegenheit zum Erfolg, Schwimmern" gewohnt war, so muß man doch mit Genugtuung feststellen, daß auch in Charlottenburg nach einer Zeit des Still­standes, in der politisches Renegaten- und Mau'heldentum glaubte, etwas erreichen zu können, wieder neues Leben und neue Tatkraft Es wirkte direkt wohltuend, daß die Sendlinge im Aufteimen iſt. Berein, an dessen Aufbau schon vor mehr als 22 Jahren unsere aus der KPD. - Zentrale von der Bildfläche verschwunden sind. Dem Barteigenossen ihr Bestes verwandten, ist der beste Erfolg zum weiteren Aufstieg und zur vollen Gesundung zu wünschen.

Die Altersriegen in Dessau .

Der Weiheakt vollzog sich in würdiger Festesstimmung. Nach dem Festgesang der allzeit bereiten Thonberg- Stötterizer Sänger unter ihrem rühmlichst bekannten. Dirigenten Paul Mid; a el trug eine junge Sportlerin mit fünstlerischer Vollendung einen von Fritz gildung verfaßten Prolog ror. Hierauf leitete der Bundesvorsitzende die Feier mit wenigen guten Worten ein gab dann dem verdienstvollen Schulleiter, Genossen Benedig, das Wort. Nur wenige, die dem bescheidenen Manne zuhörten, ahnten wohl, daß hier ein Mann sprach, der auf dem Gebiete der neueren Körpererziehung ein Sucher und Neuerer von hohem Rang ist. Seine näheren Freunde aber wissen es: Solange dieser Mann das Institut leitet, wird es nur Aufstieg geben. Unter den nun folgenden Gratulanten sind zu nennen: Wirtschaftsminister Elsner, der für die sächsische Regierung sprach, Stadtrat Stahl- Leipzig, der den verreisten Oberbürgermeister vertrat und zugleich im Namen des Präsidenten des Deutschen Städtetages sprach. Ihnen folgte Genosse Li- höhtem Maße zu einem Werbefest. Rund 3000 der Alten, zu pinjfi im Namen der Partei, und dann die deutschen und aus­ländischen Bruderverbände. Die Reichsminister Dr. Külz und Dr. Reinhold hatten telegraphische Glückwünsche übersandt. Der Sonntag war der Tag der Massen. Den Leipziger Einwohnern dürften noch lange die Ohren gellen von der fast be­täubenden Bucht der Trommeln und Pfeifen des 4000 Mann starten Bundestambourkorps. Das Spielen dieses Riesenorchesters auf dem schönen Auguſtaplay war eine Sensation. Auf dem reizend gelegenen Waldsportplatz des Vereins Vorwärts- Süd" bewegte sich dann später eine vieltausendköpfige feftfreudige Menge, die besonders die sämtlich pünktlich eingelaufenen Stafetten herzlich begrüßte. Bohl faum einer unter all den Tausenden dürfte je schönere Festtage mit erlebt haben als die sonnigen Weihetage von Leipzig . Mögen sie noch lange leuchten weit hinein in eine glückliche Zukunft der deutschen Arbeiterbewegung.

Unter den alten Parteigenossen, die zur Einweihung der Bundes­schule nach Leipzig gekommen waren, befand sich auch Otto Garg aus Brandenburg . Ihn dürfen wir heute als Vater des Ar­beiter Turn und Sportbundes bezeichnen. Wohl feim­ten seinerzeit allenthalben die Samenförner zu fruchtbarer Saat, aber Gary brachte mit anderen Brandenburger Genossen einen Aufruf zur Gründung eines Märkischen Arbeiter- Turnerbundes". Der Aufruf hatte ungeahnten Erfolg. Am 18. September 1892 wurde diese Gründung vollzogen; gleichzeitig erfolgte auf Antrag von Leipzig , Gera , Hamburg und anderen Orten der einstimmige Beschluß, das Wirkungsgebiet auf ganz Deutschland auszudehnen, was auch Pfingsten 1893 in Gera durch Gründung des Arbeiter­Turnerbundes" geschah. Brandenburg ist somit die Wiege des Bundes. Die Freie Turnerschaft Brandenburg entfandte ihren alten, noch heute als Kinderturnwart und Frauenturner tätigen Gary, samt ihrem Borsigenden Siedentopp, der der Bundes­schule im Auftrage des Vereins ein großes Bild von Garg zum dauernden Gedenken überreichte. Neben Garg waren die ersten Vorsitzenden des Bundes erschienen: Morih Fromm, Hermann Rauh und Emil Mauer; Turngenosse Fren war leider ver­hindert, hatte aber ein Glückwunschtelegramm gesandt.

Saalsportfest des A.-R.-B. Solidarität.

Die diesjährige Wanderung" der Altersturner wurde in er­einem großen Teil leitende Funktionäre, waren aus Leipzig ( über 800), Anhalt( 600) und Berlin ( über 1400) herbeigeeilt, der Bundes­vorstand war start vertreten, nur von der Leitung des 1. Kreises, der die Mark Brandenburg umfaßt, war technisch wie geschäftlich wenig zu sehen. In Dessau , wo am gleichen Tage ein schwarzweißroter Armee- und Marinetag stattfand, wurde aus der turnerischen Heer­schau eine Solidaritätstundgebung mit der Gesamt= arbeiterschaft. Rot und Schwarzrotgold standen in Reih und Glied gegen die Repräsentanten des alten monarchischen Obrigkeits. staates. In schlichter, aber sehr eindrucksvoller Form feierte der große sozialistische Gedanke einen Triumph!

Während in Leipzig die ,, Bundeslehrschule" ihrer eigentlichen Bestimmung übergeben wurde, trafen sich in Berlin die Anhänger der Arbeiter- Fußball bewegung, um diesen Tag durch ein Spiel zweier Auswahlmannschaften festlich zu begehen. Nach einer zündenden Ansprache des Sportgenossen Bobel eröffnete bie A.Mannschaft das Spiel. Langfames Abtasten nach schwachen Punkten läßt das Spiel zunächst offen. In der 6. Minute gibt Rechtsaußen von B. den Ball gut zur Mitte. Hier streiten sich aber Halblinks und Mittelstürmer, wer das erfte Tor machen soll, bis der Ball vom Torwart, als lachendem Dritten, auf­genommen und zur Mitte gegeben wird. Jetzt wird A. langsam überlegen. Ein scharfer Schuß des Rechtsaußen verfehlt nur knapp fein 8iel. Schnell läuft Linksaußen durch. Seine gut eingegebene Flanke lenkt der Mittelstürmer ins Tor. 1: 0 für A. Nach Wiederanstoß geht A. wieder vor, doch reicht es nur zur Ede, die aber nichts einbringt. Bei B. vermißte man im Sturm jeglichen doch Rechtsaußen ,, ontelt". Schnell läuft Rechtsaußen von B. vor und kann die Berteidigung gerade noch zur Ede lenten. Gut getreten, fauftet der Torwart jedoch noch besser. Wieder geht der A.- Sturm vor. Eine scharfe Flanke des Lintsaußen geht dicht am Tor entlang und Halbrechts läuft am Ball vorbei, somit wieder eine gute Gelegenheit verpassend. Einen scharfen Schuß des Halb­linken hält der Torwart blendend. Gleich darauf hat der Torwart reichlich Glück, da der Ball scharf vom Pfosten abprallt. Doch 5 Minuten später erreicht ihn das Schicksal. Rechtsaußen von A. läuft zur Mitte. Der Torwart wirft fich dem weit vorgestoßenen Ball entgegen, verfehlt ihn jedoch. Rechtsaußen fegt nach und sendet fajarf ein. 2: 0 für A. Weiter bleibt A. im Vorteil. In der 40. Minute erringen fie das dritte Tor, dem in der 43. das vierte folgt. Nach der Pause ist das Spiel verteilter. Nur dem vollkommen planlosen Spiel des B.- Sturms. hat es A. zu verdanken, daß Erfolge ausbleiben. Die Hinter mannschaft von B. ist jetzt auch besser geworden und tann A. dadurch auch leine Tore mehr erzielen. Schon glaubt alles, daß es bei diesem Resultat bleiben werde. Kurz vor Schluß erringt B. eine Ede, die vom Mittelläufer unhaltbar eingeköpft wird. Dann ist Schluß eines äußerst fairen Spiels. Das Dorher stattgefundene Schülerspiel gewannen die Wilmersdorfer mit 4: 1 über Mahlsdorf . Das Spiel der Alten Herren" endete unentschieden 2: 2.

Weitere Resultate: Spandau konnte gegen Briefelang nur mit 3: 2_ge. winnen. Eine 6: 0- Niederlage mußte sich Kyritz von Rathenow gefallen laffen. Sachsenhausen gelana es, gegen Hansa- Hohenneuendorf unerwartet mit 5: 1 zu fiegen. 3offen holte sich gegen Kirchmöser eine 3: 1- Niederlage. Woltersdorf gewann gegen Ruhlsdorf mit 4: 2.

Wintersport und Naturfreunde.

Ein an Enttäuschungen reicher Sommer geht zu Ende. Damit auch für fchlaf beginnen. Mit Unrecht! Denn nie wandert es sich schöner durch den stillen schweigenden Wald als wenn der Schnee sein weißes Tuch über Papier­veste und Berbotstafeln breitet. Die ganze Schönheit des Winters offenbart Es gibt nichts Schöneres, als an Schnee­fich aber erst dem Sti- Läufer. fonntagen mit den Brettern bewaffnet der Großstadt zu entfliehen und draußen die winterliche Natur zu genießen. Die Naturfreunde haben eine Gemeinschaft der Schneeschuhläufer ins Leben gerufen und wollen in diesem Winter ver. fuchen, bei genügender Beteiligung fyftematische Arbeit zu leisten: Troden­turfus, Weihnachtsfahrt und anderes. Nähere Auskunft erteilt Emil Forbrich. Nächste Zusammenkunft am Dienstag, 28. Gep tember, 28 Uhr, im Jugendheim Treptow, Elsenstr. 3( am Bahnhof Treptow ).

manchen Wanderfreund die Zeit, in der Rudsad und Wanderstab den Winter.

Länderringkampf Rußland- Deutschland.

Für die Interessenten der Schwerathletik wird am Freitag, 24. September, in den Germaniasälen, Chauffeeftr. 110, ein außerordentliches fportliches Er eignis geboten werden. Eine Ringermannschaft aus Rußland unternimmt eine Tournee durch Deutschland und wird erstmalig in Berlin mit einer kombinier ten Kreismannschaft in den Kampf treten. Bon denischer Seite ist alles getan worden, um ehrenvoll diesen Rampf zu bestehen. Jn 16 Städten werden die Ruffen unseren deutschen Mannschaften gegenübertreten. Die Feuertaufe sollen fie in Berlin bekommen, wo sie beweisen sollen, was sie können. Beranstalter diefer Rampftournee ist der Arbeiter- Athletenbund Deutschlands .

Dauerrudern der Arbeiterwassersportler.

ein Werbeabend im großen Saale des Boltshauses stattfand. Neukölln, Sermanns, gent Die Leipziger langten bereits am Sonnabend in Dessau an, wo ein kurzer Kommers im schwarzrotgold und rot geschmüdten Volks Die Berliner fuhren am Sonnabend zunächst nach Coswig , wo haus stattfand. Ein Teil der Altersturner fonnte es sich nicht ver­fagen, den Kommers bis in den frühen Morgen fortzusetzen und durch Lärmen allen anderen die Nachtruhe zu nehmen. Dabei ereignete fich leider ein schwerer Unglücksfall. Man sollte diesen Bacchus anhängern in aller Deutlichkeit zu verstehen geben, daß diese Ent­würdigung des Arbeitersports nicht mehr geduldet wird. Am Sonn­tag erfolgte frühmorgens Abmarsch nach dem Park von Wörlig, der in fleinen Gruppen unter Leitung von Führern besichtigt wurde. Sechs Stunden waren hier dem Wandern und Besichtigen gewidmet, woran die inzwischen eingetroffenen Leipziger teilnahmen. Nachdem die Kleinbahn alle Teilnehmer nach Dessau gebracht hatte, erfolgte hier ein wirkungsvoller Umzug durch die Stadt. Hakenkreuzler und Rechtsverbände waren zum Armee- und Marinetag versammelt, durch Beflaggung der Häuser in schwarzweißrot und den anhaltischen Landesfarben grünrotweiß sollte Dessau im Zeichen der Rechts­putschisten stehen. Aber als der lange Zug der Altersturner mit den roten Vereinsfahnen, mehreren Musik- und Tambourforps an marschierte, strömte die Bevölkerung in großen Scharen herbei und bildete Spalier. Dicht gedrängt versammelte fich eine unübersehbare Menge auf dem Marktplatz. Die Dessauer Arbeiterfänger bewill­tommneten alle Anwesenden durch ihren Gesang, Begrüßungs­ansprachen folgten, und als der Gesang der Internationale über den weiten Platz schallte, war es wie ein Gelöbnis, daß freie Turner und Gefamtarbeiterschaft eins sein müssen, um dem Ansturm der Reaktion, besonders in der Provinz, einen festen Damm entgegenseßen zu fönnen. Im eigenen Heim der Dessauer Arbeiterschaft, dem großen Tivoli- Garten nebst Sälen, bildete ein gutes Programm den Ab­schluß des Tages. Auf dem danebenliegenden Sportplatz der Dessauer Arbeitertuner fanden Spiele statt. Ein Faustballspiel Leipzig gegen Groß- Berlin- Süd konnten die ersten knapp mit 52:54 Punkten für sich entscheiden. Um 8 Uhr abends brachten Sonderzüge dann die Teilnehmer wieder in ihre Heimat. Der Leitung der Veranstaltung, ebenso den mitwirkenden Mufiftapegen, Sängern usw. fann für die organisatorisch wie technisch gute Durchführung die Anerkennung nicht versagt werden. Die Verpflegung und Unterbringung der Massen brachte aber reichliche Schwierigkeiten, die besonders in Coswig nicht ganz überwunden werden konnten. Die alte Turner. stadt Dessau werden die Alterstuner noch lange in guter Erinnerung behalten.

Turnfpiele.

Der Arbeiter- Radfahrerbund Solidarität", Gau 9, ver anstaltete sein diesjähriges Gausaalsportfest am Sonnabend in der Neuen Welt". In der Mitte des Saales war für die Borführung ein freier Raum abgesteckt, der übrige Saal war dicht besetzt mit Mitgliedern und Freunden des Bundes. Mit einem Vierundzwanziger Begrüßungsreigen der Orts gruppe Berlin wurden die Vorführungen eröffnet. Ein Sechser Schulreigen der Damen aus der Gruppe Reinickendorf folgte. Die gut gelungenen Schleifen und das Gruppenfahren gefielen all­gemein. 3wei junge Kunstfahrer. Sorgan und Gütling, ernteten reichen Beifall mit ihren artistischen Leistungen auf dem Rade. Hermann Schliebner vollführte mit seinen drei Söhnen Balanceafte. Auf hohen Gestellen, die über das Rad montiert waren, turnten seine Söhne. Nach einem Aufzug der Banners Innerhalb des Stiftungsfestes in Wilmersdorf fand am Sonn­gruppen und der Auffahrt der Saalmannschaften sprach der Bundes faffierer 3immermann: Der Bund will durch sein heutiges abend ein Handballspiel Groß- Berlin, Vereinsmannschaft, Fest zeigen, daß die Reigenmannschaften des Gaues gute Leistungen gegen Adlershof statt. Beide Mannschaften traten vollzählig an. vollbringen fönnen. Wir wollen für die Volfsertüchtigung Mit dem Anwurf von Adlershof entwidelt sich ein flottes und ver und Gesundheit der arbeitenden Schichten wirken. teiltes Spiel. Nach 10 Minuten fann Adlershof durch Halblinks In unseren sportlichen Arbeiten bleiben alle politischen Auseinander zum ersten Tor einsenden, dem Groß- Berlin baid durch Halbrechts segungen beiseite. Die Brüderlichkeit gilt als oberstes Gebot bei den Ausgleich entgegenfegen fann. Adlershof fann bis Halbzeit noch uns; wir haben uns den Namen Solidarität" gegeben als Symbol: brei Tore einsenden. In der zweiten Hälfte befindet sich Groß Einer für alle, alle für einen. Aus dem sehr reichhaltigen Bro. Berlin oft vor dem Adlershofer Heiligtum, fann aber feinen Tors gramm wären noch zu nennen das Kunstfahren von Boeisen erfolg erringen, denn Halbrechts schießt viermal daneben. Ablers. und Bier und des Bergarbeiters Brogula, die Leistungen of fann das Resultat auf fieben erhöhen. Mit einbrechender zeigten, die selbst in guten Varietés felten sind. Das Radpolo Dunkelheit beendet der Schiedsrichter, welcher das Spiel vollständig fpiel zwischen den Ortsgruppen Tegel und Berlin 8. Abteilung in der Hand hatte, ein troß großen Eifers faires Spiel. ergab einen äußerst spannenden Kampf. Tegel ging mit einem Sonntag vormittag betraten die Turnerinnenmann Borsprung von fünf Toren in die Halbzeit, doch fonnte die 8. Ab. fchaften der Bezirke Süden und Wedding den Plaz. Bis zur teilung, in der zweiten Halbzeit start aufholend, noch vier Tore Halbzeit konnte Wedding drei Tore erringen und es später bis auf für sich buchen. Die Berliner Ortsgruppen gaben in Sechzehner. vier Tore bringen. Süden konnte dem nichts entgegensetzen. Der Reigen ihr Können zum besten, wobei das harmonische Zusammen- Halblinken von Wedding wäre zu empfehlen, das Protestieren wirken der Fahrer besondere Anerkennung fand. Der Achter während des Spieles zu unterlassen. Am Nachmittage fonnte Süden Reigen der Ortsgruppe Luckenwalde benutzte zur Vorführung aus. im Männerfaustball Wilmersdorf mit 23 zu 44 Angaben schlagen, schließlich das Hinterrad und die Lentstange als Sigplay. Das während im Trommelball Wilmersdorf Süden mit 66 zu 84 Angaben Städteradballspiel Wien - Berlin gewann nach äußerst| besiegte.

Die lekte größere sportliche Beranstaltung der Freien Ruderer und Ranu fahrer" ist auch in diesem Jahre das Dauerrudern über 17,5 Rilometer auf der Strede Bootshaus Borwärts" bis Rohrwallinsel Köpenid und zurück zum Bootshaus" Vorwärts". Zu dem Rennen der Ruderer haben alle Berliner Arbeiter- Rudervereine gemeldet, so daß die stattliche Anzahl von 34 Booten an den Start gehen wird. Die Kanufahrer haben es gar auf 40 Meldungen gebracht. Vor allem fei hervorgehoben, daß auch die jüngsten Glieder der Arbeiter- Ruderbewegung, der Ruderverein" Butab"( Bund der technischen An­gestellten und Beamten) und Recomania" vertreten sind. Es starten beispiels­im weise im Junior- Doppel­" Junior- Riemenvierer" zehn Boote und vierer" neun Boote. Außer dem Rennen im Doppelkajak für ge­mischte Mannschaften" gehen auch die Ranufahrer über die 17,5 Rilo­meter lange Strede. Abgesehen von der Länge der Strede stellt das Dauer­rudern besondere Anforderungen an die Mannschaften, da durch den Start­abstand von 2 Minuten zwischen den einzelnen Booten die Ronkurrenz" wenig oder gar nicht sichtbar ist. Jede Mannschaft muß also aus sich selbst zur höchften Leistung fommen. Aber auch an die Steuerleute werden beim Dauer­rubern höchste Anforderungen gestellt, da es sich hier nicht um eine abgesperrte Strede handelt und sich jeder den nächsten Weg suchen muß, natürlich unter Rücksichtnahme auf den übrigen Verkehr. Die Rennen beginnen am Sonntag vormittag 9 Uhr. Start und Riel am Bootshaus Borwärts" in Oberschöne­ weide , Wilhelmstrand. Fahrverbindung bis Baumschulenweg, dann übersehen

lassen.

-

Touristenverein ,, Die Naturfreunde"( Zentrale Wien ). Abt. Friedrichshain : Dienstag, 21. September, 28 Uhr, Jugendheim Ebertyfir. 12 Leseabend. Frei­tag, 24. September, 28 Uhr. Lichtbildervortrag in der Schule Lange Str. 31: Die Mark Brandenburg". Eintritt 30 Pf. Abt. Friedenau : Dienstag, 21. September, 8 Uhr, Jugendheim Offenbacher Str. 5a. Naturschutz und Naturfreunde. Abt. Norden: Dienstag, 21. Geptember, 8 Uhr. Heim Sonnen­burger Str. 20, Zimmer 5. Borlesung: Ernstes und Heiteres". Abt. Tier. garten: Dienstag, 21. September, 8 Uhr, Heim Wiclefftr. 5, 8immer 6. Ar­beiterdichtungen. Abt. Treptow : Dienstag, 21. September, 8 Uhr, Heim Elfenſtr. 3 Gefangsgruppe. Freitag, 24, Geptember, 8 Uhr, Ernstes und Seiteres aus dem Parlament". Ref.: Gen. Adolf Soffmann. Abt. Wedding : Dienstag, 21. Geptember, 8 Uhr, Heim Lütticher Str. 47/48. Faltbootwandern. Mufitgemeinschaft: Mittwoch, 22. September, 8 Uhr, bei Lehmann, Gaudy­ftraße 21, Uebungsstunde.. Abt. Prenzlauer Berg : Donnerstag, 23. Geptember, Besuch der Urania. Treffpunkt 7 Uhr Aleganderplag( Berolina).- Abt. Lichten. Abt. berg: Donnerstag, 23. Geptember, 8 Uhr, Heim Barkaue 10 Bortrag. Friedrichshagen : Donnerstag, 23. September, 18 Uhr, bei Fren, Friedrich­Abt. Gesundbrunnen : Donnerstag, 23. Geptember, 8 Uhr, im ftraße 73. Schiller- Enzeum, Bant Ede Böttcherstraße, Lichtbildervortrag: Märkische Land schaften". Abt. Reinickendorf : Donnerstag, 23. September, 8 Uhr, im Heim Reinickendorf - Ost, Scebad. Heiterer Abend. Abt. Neukölln: Donnerstag, 23. September, 8 Uhr, im Heim Sanderstr. 11 Heimabend. Freitag, 24. Sep­tember, im Heim Kopfstr. 55 Lichtbildervortrag: Mit Räscher und Lupe". Ortsgruppe Berlin : Mittwoch, 22. September, 28 Uhr, in der Ghule Bantom, Bollantstr. 130, Lichtbildervortrag mit farbigen Lichtbildern: Die Lüneburger Heide ". Referent Dr. Alose. Musik, Gesang( Lönslieder). Aus der Bewegung. Eintritt 40 Pf.

-

-

Die Abt. Often des Berliner Arbeiter- Schackbundes verlegt ihr Spiellokal von Paul- Singer- Str. 21 nach Weberstr. 6 bei Boß. Dienstag, 21, Eeptember, 8 Uhr, findet dort eine Werbeveranstaltung ftait. Meister Often wird an allen verfügbaren Brettern fimultan spielen. W. Grothe, Berlin . spielt gleich­zeitig an vier Brettern blind. Gäste willkommen. Spieltag der Abt. Often jeden Dienstag.

Sportliche Bereinigung Nordost". Neue Anfängerkurse im Jiu- Jitsu . Abt. Nordost Montag und Donnerstag 7-10 Uhr Turnhalle Chriftburger Str. 7. Obt. Oft Dienstaa 8-10 Uhr Turnhalle Ehrenbergstraße( Bahnhof Warschauer Straße). Reine Kursus- oder Sondergebühren, nur übliche Beiträge.

Berliner Arbeiter- Schach- Alub. Die Obleute werden nochmals aufgefordert, die noch fehlenden Mitgliedskarten und die Listen mit Beruf, Eintritt und Geburtstag für alle abgegebenen Karten einzusenden.

Revenche- Borkampf. Dienstag, 21. Geptember. 8 Uhr, fämpft der russische Mitteleewichtsmfeifter Gradopelow in der Revande gegen Echula( Nordwest).. Im ersten Rampf mit dem russischen Meister mußte Schulz in ber 4 Runde eine to.- Niederlage hinnehmen. Der Kampf geht über 5 Runden zu 2 Minuten in der Turnhalle Bromberger Str. 13/14.