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Kulturschätzen so reiche Land als Pflegestätte demokratischer| heitsregierung ist in solcher Lage eine unmöglich­Lebensgüter einst schäßen lernten. Damals dünkten sich die teit, sie würde ständig im Hinblick auf baldige Wahlen den Regierenden allerdings nicht als europäische Staatsmänner Agitationsanträgen der oppositionellen Mehrheit ausgesetzt sein, wo­und Deutschlands Erneuerer; sie stellten in richtiger Erkenntnis mit unausgesetzt die Währung und Wirtschaft gefährdet würde. Es deutscher Geschichte dem Gemeinschaftsleben im Isar- Athen dürfte also demnächst nur zweierlei geben: entweder in furzer Zeit Reichstagsauflösung oder Bildung einer Regierung auf nicht die Aufgabe, Urzelle deutscher Zukunft zu sein. Staunend liest man in dem offiziellen Beiwort der Baye- breiter Basis. Für eine Reichstagsauflösung fehlt nach Genf die Stimmung und Parole: das deutsche Volk will in seiner großen rischen Volkspartei zur Tagung in Tuntenhausen : Mehrheit Ruhe haben, nachdem es in den legten zwei Jahren sechs mal zur Urne gegangen ist( 2 Reichstagswahlen, 2 Reichspräsidenten­wahlen und 2 Wahlgänge bei dem Volksbegehren und Volksentscheid über die Auseinandersetzung mit den Fürsten ). Bleibt also Re­Die Deutsch nationale Volts gierungsverbreiterung. partei ist dazu jederzeit bereit; die Sozialdemokratie schwankt noch, dürfte aber in furzer Zeit vor eine schwere Entscheidung ge­stellt werden.

Schon die staatlichen Funktionen, die Bayern nach dem Eintritt in das neue Deutsche Reich im Jahre 1871 noch verblieben, waren gerade noch ausreichend, um das bundesstaatliche Königreich mit dem notwendigen staatlichen Inhalt zu erfüllen. Es war mancher Föderalist darunter( unter den Kritikern der Weimarer Verfassung ), dem eine idealere föderalistische Konstruktion des Reichs vorschwebte, als die alte Bismarcksche, doch sehr preußische Lösung war.

Wie wird uns? Besinnt sich der bayerische Föderalismus nach den jahrelangen egaltierten Lobeshymnen auf das ge­priesene Verfassungswerk Otto von Bismards auf seine frühere Kritit? In der Tat war ja die kaiserliche Ber­faffung alles andere, als eine Anerkennung partikularistischer deutscher Bestrebungen. Die Verfassung von 1871 hatte zwar äußerlich noch Merkmale eines fogenannten Bundesstaates; die Tendenz der kaiserlichen Verfassung aber war, langsam zu einem preußischen Einheitsstaate hinzuführen. Angesichts der ununterbrochenen Rette negativer Ergebnisse der baŋe rischen Staatspolitik ist es nicht verwunderlich, wenn die Presse der Bayerischen Volkspartei aus Anlaß von Tuntenhausen ven einer ,, Ermattungskrise" im Lande spricht. Schon muß man sich mit den Kritikern aus dem eigenen Lager auseinander setzen, die der bayerischen Staatsregierung mangelnde Energie im Kampfe für die bayerischen Belange" vorwerfen. Ge­rechte Bergeltung!

Da sie nicht mehr auskommen, und aus dem Raume der Notwendigkeiten sich nicht mehr entfernen fönnen, greifen sie zu dem Mittel, andere für eigene Sünden verantwortlich zu machen. Die Schuld daran, daß es in dem fröhlichen Kampfe wider Weimar und Republik nicht mehr munter weiter geht, wird dem letzten föniglichen bayerischen Kabinett" zuge schoben, das unterlassen habe, von Bayern aus Deutschland zu beeinflussen. Verschwiegen wird dabei, daß dieses königliche Kabinett ein Diener für die Politik eben der Bayerischen Bolts­partei war. Doch mögen das die bayerischen Spezialisten untereinander ausmachen. Wichtiger ist für die deutsche Po­litik, daß im Lager der Getreuen langsam beim Kampf für den Königsgedanten abgeblasen wird. Vorsichtig wie es der Bayerischen Boltspartei ziemt wird zunächst bemerkt, daß die Verwirklichung monarchistischer Pläne in Bayern von Entwicklungen im Gesamtdeutschland

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abhängen würde. Als nächstes Ziel jeder Politik wird jedoch verlangt, daß Deutschland die ihm zukommende Stellung als europäische Großmacht wieder gewinnen und sichern fann. Davor müßten alle anderen Dinge zurücktreten. Armer Rupertus! Zwischen Hochs und geschmalzenen Reden und der Tat liegt eben eine Welt. Und das Haus der Herren von Wittelsbach wird es immer mehr erfahren, daß auch der sich zurückziehenden Leibgarde der Bayerischen- Volkspartei­Mannen der Wille zur Macht und der Einfluß höher steht als das Schicksal noch so angeftammter Prinzen und Brinzeffinnen.

Stegerwald über Silverberg. Die Einladung zur Großen Koalition In seinem Deutschen " beschäftigt sich der chriftliche Ge­werkschaftsführer Adam Stegerwald noch einmal mit der Dresdener Rede Silverbergs und mit der Frage der Großen Roalition. Er führt dazu aus:

Die ersten zwei Jahre seit der letzten Reichstagswahl sind ver­strichen. Nach zwei weiteren Jahren soll die nächste Reichstags­wahl sein. Außenpolitisch liegt ein bestimmter Abschluß vor. Jetzt verlangt die Innenpolitik verstärkt ihr Recht. Eine Minder

Jugend und Bühne.

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Die kulturelle Entwicklung der Gegenwart mit ihren sich oft widersprechenden Tendenzen, ihren Anfäßen zu neuem Schaffen und ihren Rückfällen in eine geistlose Oberflächenfultur hat mehr, wie man es sonst üblich fand, und mehr, wie es noch heute manchem der ,, Atten" als zulässig erscheinen möchte, die Jugend zu positiver Stellungnahme herausgefordert. Und alles, was sich zur Jugend rechnet, widmete sich mit Energie und Enthusiasmus der Klärung folcher Probleme, da gerade die junge Menschheit in stärtstem Maße daran interessiert sein dürfte. Besonders vielseitig ist hierbei die Be­handlung fünstlerischer Fragen. Während auch auf diesem Gebiete die große Maffe natürlich noch abseits steht, ist man in der ernsten Jugendbewegung sei Jahren bemüht, praktische Wege für eine neue Festkultur zu schaffen, die nicht rein in fünstlerischem Sinne- bildungsmäßig bleiben, sondern in möglichst weitem Rahmen alle Teilnehmer in den Bann aktiver Mitwirkung, in den Bann aktivfter fünstlerischer Betätigung ziehen soll. Dabei fand das alte Theater nicht immer die günstigste Beurteilung. Dem Fortschritt auch auf fulturellen, künstlerischen Bahnen holde Jugend vermißte dort oft wahre, innere Bindung zur bewährten" klassischen Kunst. Man ging eigene Wege, spielte selbst Theater und fand auch dabei manches ab­geschmackt und falt. Kleinere Kreise voll Attivität schälten sich aus dem Gros heraus, pflegten edelste Kunst wie Profeffor Jödes Mufit gilden und zahlreiche Singscharen, oder aber sie wandten sich mit Gifer der darstellenden Kunst in Spielgemeinden und ähnlichen Gruppen zu. Auch dies wirkte sich nicht immer zum Besten fein­fühlender, innerer Berbundenheit aller Beteiligten untereinander und wirklich gestaltender Arbeit aus. Und doch bildeten sich vielfach aus Altem schöpfend neue Formen, die vor allem im Laienspiel der Jugend einen prattischen Niederschlag fanden.

Diese Art der Argumentation scheint uns feineswegs durchschlagend. Fühlt sich die Regierung der Mitte zu schwach, obwohl es ihr bisher doch wirklich nicht schwer gemacht worden ist, und scheitert der Versuch, eine Große Koalition zu schaffen, dann bleiben eben doch nur Neuwahlen übrig. Das Ruhebedürfnis des Volfes ist auch nicht so groß, daß es nicht noch einmal an einem Sonntag den fleinen Spaziergang zum Wahllokal machen wollte. Für unsere Anhänger wenigstens fönnen wir die beruhigende Zusicherung geben, daß sie be­stimmt fommen werden. Auch die Wahlparole gegen den bankrotten Nationalismus wäre gerade nach Genf - Thoiry ohne weiteres gegeben.

Für die fachlichen Schwierigkeiten einer Großen Koalition ist übrigens auch Stegerwald nicht blind. Darüber schreibt er: Im übrigen war Dresden im ganzen gesehen noch eine sehr unausgeglichene Tagung. Die Herausstellung eines großen Ge­dankens gelingt meist auch nicht auf den ersten Wurf. Die Reden der Herren Duisberg, Silverberg und Raftl waren nicht einheit ich abgestimmt. Selbst Silverbergs Rede war in ihren Kon­sequenzen nicht ganz durchdacht. Es ist nämlich nicht an­gängig, im Staat sich mit der Demokratie abfinden, in der Wirtschaft aber sie den Arbeitnehmern vor­enthalten zu wollen. Der deutsche Arbeitnehmer will gleichberechtigter Staats- und Industrie bürger" werden. Auch ist es verfehlt, stets die Gefahren einer überspannten" Sozialpolitik sehen zu wollen, ohne sich gleichzeitig für höhere Entlohnung einzusegen. Für ein geistig und fulturell fortgeschrittenes Bolt mit überwiegend industrieller Struktur gibt es nur zweierlei: entweder hohe Löhne und damit Schaffung aus­reichender Selbsthilfemöglichkeit für den einzelnen oder geringere Löhne und weitgehende Staatsfürsorge gegenüber den wechselvollen Schicksalsschlägen des Lebens.

Wenn Stegerwald der Meinung sein sollte, man könne im Falle von Lohnerhöhungen die Sozialpolitik abbauen, so müßten wir ihm entschieden widersprechen. Doch scheint uns, davon abgesehen, durch seine Ausführungen ein ganz richtiger Gedankengang durchzuſchimmern. Es ist ein etwas naiver Egoismus, der verlangt, die Sozialdemokratie solle in die Regierung eintreten, um den Unternehmern und den bürgerlichen Parteien Schwierigkeiten zu ersparen. Das ist doch nicht die Aufgabe der Sozialdemokratie, sondern ihre Aufgabe ist, den Massen des arbeitenden Boltes Das Leben zu erleichtern. Nur nach diesem Gesichtspunkt wird sich die Sozialdemokratische Partei taktisch entscheiden

fönnen.

und Rechtsblock in Thüringen ! Freudeftrahlend teilt die Tägliche Rundschau" mit, daß Deutschnationale und Volkspartei in Thüringen über ein Zu sammengehen bei den Landtagswahlen verhandeln:

Gerade für das Reich ist das wertvoll; das sollten die Berantwortlichen in Thüringen wohl bedenken. Die maßgebenden Leute dort mögen auch daran denken, daß der Reichspräsident v. Hindenburg bei jeder sich bietenden Gelegenheit zur Einig­feit mahnt. Nur durch Einigkeit im bürgerlichen Lager fann der roten Sturmflut ein Halt geboten werden.

Und gerade die Boltsbühne erscheint uns hierfür als beste Platt­form, auf der Jugend und Bühne sich zu vielseitiger und doch einheit licher fünstlerischer Wirksamkeit zusammenfinden können im Intereffe einer höheren, von gutem Gemeinschaftsgeist getragenen Ethit, mie fünstlerische Gestaltungskraft und neue Kulturerfordernisse es von der Gegenwart verlangen.

al.

Ob diese markante Aeußerung auf die deutschnationale Dreiviertelfeele oder auf die volksparteiliche Einviertelfeele des Blattes zurückzuführen ist, läßt sich von außen nicht feststellen.

Der beleidigte Riese. Futterkrippenpolitik und Stahlhelmjustiz. Aus Braunschweig wird uns geschrieben: Ein interessanter Prozeß spielte sich dieser Tage vor dem Braunschweiger Gericht ab. Der nationalsozialistische Abgeordnete Riese , der der bürgerlichen Arbeitsgemeinschaft im Landtag durch seine Stimme die Mehrheit gibt, fühlte sich durch mehrere kleine Notizen in unserem Braun­ schweiger Parteiblatt beleidigt.

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Bemerkenswert an dem Prozeß war die politische Seite. Aus den Zeugenaussagen mehrerer Nationalsozialisten und aus Rieses eigenen Angaben ging hervor, daß er schon vor Jahren sich im Bund der Geusen", einer Butschorganisation im Lande Braunschweig , eifrig betätigte und dabei auch mit dem Ban­denführer Roßbach Fühlung hatte. Die bekannte Tafeleinladung an Riese fam auch zur Sprache. Der telegraphische Anreger zur Tafeleinladung, der Senatspräsident und welfische Reichstagsabgeord nete ham pe sollte als Zeuge auftreten, war aber nicht erschienen, da er sich auf einer Alpenreise befindet und die Vorladung ihn nicht erreicht habe.

Riefe gab zu, daß er von seiner Partei den Auftrag hatte, bei der Herzogsabstimmung gegen den Bergleich zu stimmen und er sich ehrenwörtlich sowie durch unter. schrift verpflichtet hatte, im Landtag nur im Rahmen des nationalsozialistischen Programms zu wirken, fein Landtagsmandat auf Anregung der Parteileitung sofort niederzulegen und die Hälfte feiner Landtagsdiäten der Parteikasse abzuliefern. Diesen Verpflich tungen ist Riese nicht nachgetommen. Den Diätenanteil hat er nicht abgeliefert. Die Weisungen der Partei hat er in den Wind geschlagen, vor allem bei seiner Stellung zur Herzogsabfindung. Er wurde deshalb aus der Partei ausgeschlossen. Sein Mandat hat er trotzdem und trotz seines Ehrenwortes noch heute inne. Den Eintritt in die parlamentarische Arbeitsgemeinschaft will er auf Wunsch Ludendorffs vollzogen haben. Er ist trotz Hampe, wie er aussagte, zwar nicht zur herzoglichen Tafel ein­geladen gewesen, aber er hat in Braunschweig mit dem Vertreter des Erherzogs über die Abfindung verhandelt, hat auch einmal den Wunsch geäußert, in Gmunden mit dem Herzog persönlich darüber zu sprechen.

Diese gerichtlichen Feststellungen liefern ein neues Beispiel für die sonderbare Moral im schwarzweißroten Lager. Das Gericht er­blidte natürlich trotzdem in den Artikeln des Boltsfreund" eine Be­leidigung Riefes und verurteilte den beklagten Redakteur zu 300 M. Geldstrafe oder 20 Tagen Gefängnis und den Kosten des Verfahrens. Die Bezeichnung Jufferfrippenpolifit" werde leider in der Deffent­lichkeit von allen Parteien erhoben, froßdem fei fie eine Beleidigung. Ob im umgekehrten Falle der Ausdruck auch strafbar gewesen wäre?

Völkische Verleumder.

Ein Prozeß gegen den ,, Völkischen Beobachter". München , 22. September. ( Eigener Drahtbericht.) In den letzten

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drei Tagen wurde vor dem Münchener Schwurgericht ein Prozeß gegen den früheren Redakteur des Bölkischen Beobachters", Her mann Esser, wegen Beleidigung des Münchener Stadtrats ver handelt. Der Böltische Beobachter" hatte vor Jahren die da­malige. Lints mehrheit des Münchener Stadtrats des Ber truges und der Beruntreuung innerhalb des Wohlfahrtss amtes bezichtigt. Die Zeugenaussagen erbrachten im wesentlichen die Haltlosigkeit der Anwürfe, und es wäre zweifellos zur Berurteilung des völkischen Hezers gekommen, wenn nicht am zweiten Berhandlungstage eine überraschende Wendung dadurch ein­getreten wäre, daß sich ein Redakteur der rechtsgerichteten Mün chener Zeitung" als Verfasser des Artikels bekannte. Effer gelang es dann zu beweisen, daß er in der fraglichen Zeit den Völkischen Beobachter" zwar verantwortlich gezeichnet habe, selbst aber gar nicht in München anwesend war. Der Staatsanwalt ließ infolge­dessen die Anklage fallen und beantragte Freisprechung.

Der Kampf gegen die Siffenverwilderung in Sowjetrußland. mädchen haben in Sowjetrußland großes Aufsehen und einen Mehrere außerordentlich rohe Sittlichkeitsverbrechen gegen junge Sturm der Entrüstung erregt. Die Presse beschäftigt sich täglich mit gemeine Berrohung und Entfittlichung handele. In allen größeren diesem Thema und weist darauf hin, daß es sich feineswegs nur um die einzelnen Verbrechen, sondern um eine umfichgreifende all­Städten und sogar in den Dörfern gebe es große Banden von Tagedieben, Trunkenbolden und Messerstechern, die den Begriff Freiheit" in Zügellosigkeit umdeuteten und einen unerträglichen Terror ausübten. Mit diesen Rohlingen( ruff. Chuligany) müsse ein Ende gemacht werden und dabei dürfe die Regierung auch vor den schärfften Maßnahmen nicht zurückschreden, weil Sittlichkeits­Derbrechen, wie die jetzt vorgefallenen, den Ruf des Sowjetstaates auch im Auslande kompromittieren müßten.

Noch eine neue Verjüngungsmethode. Ein Londoner Arzt, Dr. Waters, gab in einem Bortrag vor geladenem Publikum eine Darstellung einer neuen Berjüngungstherapie, die er erfunden zu haben behauptet. Er ist der Meinung, daß eine chirurgische Behandlung des fünften Rüdenwirbels mindestens ebenso gute und dauerhafte Resultate erzeuge wie die Operation von Steinach und Woronoff; außerdem sei seine Methode absolut Ausstellung graphischer Arbeiten. Der Bildungsver ohne Risiko. Die besonderen Eigenschaften dieses Rückenwirbels band der Deutschen Buchdruder zeigt im Buchfeien bisher noch nicht bekannt gewesen; sie äußerten sich in einem gewerbefaal des Buchdruderhauses in der Dreibund höchst geheimnisvollen Einfluß auf das Gesamtbefinden des ftraße eine Ausstellung graphischer Arbeiten deut. Menschen. cher Kunstgewerbe- und Buchdruderfachschulen. Da es fichwohl ausnahmslos um Schülerarbeiten handelt, ist diese Schau besonders bemerkenswert. Die Arbeiten verraten oft einen überraschend sicheren künstlerischen Geschmad, der von einer guten fachlichen Schulung gelenkt wurde. Der. Laie wird mit Drucken für Künstlerentwürfe hielt, häufig in Idee und Ausführung Staunen erkennen, daß das, was er in Inseraten- und anderen ein einfacher Seher schuf. Das Ziel der modernen Buchdrucktechnik ist Vereinfachung; Wirkung durch sinnvoll angewandte mathema­tische, vielleicht auch durch konstruktivistische Formen. Plakate, Inse. rate, Ratalogblätter sind am sinnvollsten und einprägsamsten, je weniger ablenkenden Kleinkram sie enthalten. Die Ideen des Bau­hauses find fraglos auf diesem Gebiete führend geworden. Was Dessau ausstellt an Bucheinbänden, Prospekt und Plakatdrucken, findet in den Richtungen der meisten übrigen Fachschulen start Ber. wandtes. In der Magdeburger Schule fommen mehr fonftrut. tivistische Elemente zur Geltung. Besonders ein kleines Innen­plakat für Radioreflame erreicht hiermit eine erstaunliche fünft­lerische Wirkung. In anderen Arbeiten zeigt sich dann stärker wieder der Einfluß des Bauhausstils. Auch die gut vertretenen Lehrstätten von Frankfurt a. M., Köln , die kleine Fachschule von Das Laienspiel wird somit jezt in weiten Kreisen der Jugend Botsdam mit einigen recht beachtenswerten Arbeiten und noch als wirksamstes Mittel künstlerisch gestaltender Tätigkeit bei ge- manche andere Schulen, die ihren Arbeiten durchaus ihren eigenen selligen Veranstaltungen angesehen. Längst sind auf diesem alten Typ aufprägen, haben irgendwie Elemente der Bauhausrichtung Kulturboden noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, längst hat übernommen. Die Breslauer Schule läßt stärker das moderne man noch nicht alle Kräfte auf einer gemeinsamen Bahn vereinen funstgewerbliche Element überwiegen, in einigen schöngeschriebenen können. Doch neue Linien deuten sich an und bedürfen nur eines Blafaten, in Entwürfen zu Kartonumhüllungen für den Handels­Anstoßes und tatkräftigster Mithilfe aus aktiven Künstlerkreisen, um gebrauch, vor allem in einer Reihe sehr geschmackvoll handgebun die Schwelle zu der nächsten Stufe eines fünstlerischen Laienspiels dener Bücher. Eine persönliche Note, die namentlich in fleineren überschreiten zu können. Da ist es außerordentlich begrüßenswert, Drucken wirkungsvoll zur Geltung fommt, prägt die Kunstgewerbe­wenn nunmehr der Verband der deutschen Volksschule Raffel ihren Arbeiten auf. Die reichhaltige, anschauliche Aus­bühnenvereine die Initiative ergriff und für den 23. bis ftellung wird mit Recht nicht nur den Beifall der im Buchdruck 26. September im Ferienheim der Naturfreunde in Friedrich gewerbe Tätigen, sondern auch aller am modernen Buchdruck roda( Thür. Wald) einen Kursus über das Thema Jugend und Interessierten finden. Bühne veranstaltet, in deffen Rahmen Oberspielleiter Karl Bogt theoretisch und praktisch das Laienspiel behandelt. Außerdem werden Für das orthopädische Schulfurnen hat der jüngst in Röln sprechen: Dr. Bruno Löwenberg- Berlin über Jugend und tagende Deutsche Orthopädentongreß folgende Gesichts­Theater" und Fritz R. Schulz- Berlin über die Zusammenarbeit punfte als gemeinsame Richtlinien festgestellt: 1. Forderung der täg von Jugend und Boltsbühne". Wie bekannt wird, haben sich lichen Turnstunde; 2. Bereicherung des Schulturnens durch stärkere Jugendliche aus allen Gauen Deutschlands zahlreich zur Teilnahme Betonung der Haltungsübungen; 3. Keine orthopädische Heilbehand an diefer wichtigen Jugendtagung gemeldet. Bir dürfen alfo hoffen, lung in der Schule; 4. dagegen Hilfsturnen für Rückenschwächlinge daß dort auf dem Wege gegenseitiger Aussprache und praktischer Mit- unter ärztlicher Auswahl und Aufsicht; 5. Zusammenarbeit zwischen arbeit die bisher nebeneinander gehenden Arbeiten der einzelnen orthopädischem Arzt und Turnlehrer; 6. Keine Kurpfuscherei der Jugendgruppen und Jugendverbände auf gemeinsamer Bafis vereint Turnlehrer wie in Schweden ; 7. Freihalten der Sportärzte von merden, damit eine Bindung zur attiven Künstlerschaft vollziehend. I orthopädischer und sonstiger Heilbehandlung.

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Tes.

Yvonne Georgi , die jetzt als Ballettmeisterin am Stadttheater in Hannover wirft, tanzt am 25. September im Blüthner Saal

Ein Wilhelm- Busch - Abend von Refi Langer, veranstaltet von der Hedwig Wangel - hilfe e. V. zum Besten des Tor der Hoffnung". heim und Fachschule für weibliche Strafentlassene, findet am 25., abends 8 Uhr, im lindworth Sharwenta Saal statt.

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Die Galerie J. Casper, Surfürstendamm 233, eröffnet am 25. September 4 Uhr eine Ausstellung des graphischen Werks von Mar Liebermann,

im wesentlichen aus den Verlagen Bruno u. Paul Cassirer . Die Aus. ftellung wird bis 18. Oktober gezeigt werden.

theater befindet sich in einer sehr fritischen Finanzlage. Eine Versammlung Finanzielle Krife des Gothaer Landestheaters. Das Gotbaer Randes. bübne stellte feit, daß eine größere finanzielle Sicherstellung des Theaters der Arbeitsgemeinschaft zur Erhaltung und Förderung der Gothaer Landes. notwendig sei, um die ungehinderte Durchführung der diesjährigen Spiel­zeit zu ermöglichen. Es sind Verhandlungen mit den zuständigen Stellen im Gange.

Ein neuer Komet. Nach einer Meldung, die die Britische Astronomische Gesellschaft erbalten hat, hat Professor Will einen neuen Rometen entdedt. Der Romet ist bis jetzt mit keinem der bekannten Schweiffterne zu identifizieren; er ist beinahe mit bloßem Auge sichtbar, doch konnte seine Bewegungs­richtung noch nicht festgestellt werden.

Entdeckung einer vorgeschichtlichen Stadt im Kautasus. Eine von der russischen Gelehrtengesellschaft für Orientkunde zu Studienzweden in den Stautasus entfandte Expedition hat in der Umgebung von Manglis in Bentraltautasien die Reſte einer Stadt aus vorgeschichtlicher Zeit entdeckt. Aus den Ruinen läßt sich erkennen, daß es sich um die sogen. fyflopische Bauart handelt. 11. a. wurden die Reste eines Gebäudes gefunden, welches nach Meinungen von Sachverständigen eine Kultstätte der Sonnenanbetung gewesen ist.