Einzelbild herunterladen
 
Nr. 44« 4Z.�ahrgakg
I. Seilage öes Vorwärts
Donnerstag, 2Z. September 7426
liiÄ'L/iel
Die Neigung. Bogel   in der Hau». lichkeit zu halten, wurzelt tief im Volksleben. Ihre erzieherische, sittliche und auch wirtschaftliche Bedeutung wird kein Einsichtiger oerkennen. Insbesondere in der Großstadt ist die Neigung zur TierpsKge weit ver- breitet. Ein oder mehrere Aquarien mit heimischen oder fremdländischen Fischen besetzt, ein Laubfrosch im Be- hälter, ein oder mehrere Käfige, die von unseren kleinen befiederten Freunden, den Vögeln, bewohnt sind, sollen nach de« Tages Last und Müh« Ablenkung von den täglichen Sorgen, Erholung und Freude an den zierlichen Geschöpfen der Natur bringen. So werden innerhalb des Häusermeeres von Berlin   ein« größere Anzahl von Vögeln in den Käsigen gehalten und verpflegt und zaubern ihren Besitzern mehr oder weniger die Freiheit der Natur und ihrer Ge« schöpfe hervor. Di« Liebe des Volkes zu den Geschöpfen der Natur ist groß. Meist mühsam abgespart von dem wöchentlichen Arbeits- lohn, wird ein Vogel erworben und liebevoll verpflegt. Eher setzt der Pfleger seine Bedürfnisse an das Leben herab, che er seinen Liebling in irgendeiner Weis« vernachlässigt. Ausländische Vögel. Die Liebe de» Volkes zur Logelwelt wird offenbar, sobald man bedenkt, wie groß der Umsatz der üblichen Bedarssartikel der Vogel- pfleg«, wie Futtermittel usw. fit. Auch der jährlich» Umsatz an lebenden Vögeln gibt darüber Auskunft, allerdings wird davon ein Teil noch außerhalb versandt. Doch sind e, wiederum Verhältnis- mäßig wenige Handlungen, die sich auch mit dem Versand befassen. welch« Sögel   finden wir in den Handlungen? Es ist bunt- zusammengewürfelte Gesellschaft aus aller Herren Länder, die da in den Käsigen haust. Da sind neben heimischen Arten Afrikaner, oft- mal» dicht gedrängt in langer Reihe nebeneinander auf einer Stange sitzend, ferner Australier. Amerikaner, Inder und sonstig» Asiaten. Sie haben häufig ein» lange Reis« hinter sich, eh« ste zum Verkauf kommen. Wohl am häufigsten find jene kloinen bunten und auch manches Mal grauaesarbten.Sencaalsinken" zu sehen, die in Nord- wcstasrika in den dürren Steppen Senegombiens gefangen werden. Vor allem handeln französisch« Finnen, dl» im französischen   Kolonial- gebiet den Fang ausüben, mit diesen Vögeln. Sie verfrachten sie auf Seedampfer und bringen sie In die Hafenstädte Südfrankreich  ». Hier werden ste sortiert und nach einigen Tagen der Ruh»«nt- sprechend den eingelaufenen Bestellungen überallhin, namentlich nach Deutschland  , v«rsandt. Meist sind e, farbenprächtige klein, Finken- vögel, wie der rot« Amorani. der blau« Schmetierllngssink und wie len« kleinen zierlichen und beweglichen Dögel sonst noch heißen. Auf- sollend, Erscheinungen sind die laagschwänzlge» widafinken und die
ls häufig in prächtigen Farben prangenden Webervögel. Letztcrc sind nicht immer in ihrem bunten Prachtkleide. Außerhalb der Brutzeit sind sie häusig recht einfach g«> färbt, ähnlich den Weibchen, die niemals ein derartig buntes Fedcrkleid tragen. Auch kleine Taubenarte», Glanzstaare, Papageien und andere Dogelarten tom- men dorther. Infolge der großen Einfuhren an lebenden Vögeln in der Nachkriegszeit sind die preise für die üblichen Arten verhältnismäßig niedrig. Sie haben fast den Sland der Vorkriegszeit erreicht, so daß auch der von irdischen Glücksgulern weniger Be­dacht» an den Erwerb«Iniger Vögel denken kann. Große Tiereinfuhren, sowohl an Grabtieren als auch an Vögeln kommen jährlich aus Südairika und Ilord- ofiaitifa, aus Australien  , Südamerika   und Indien  . Sie gelangen meist in den Besitz weniger großer Firmen, von denen wieder der Verkauf an die deut- schen und ausländischen Handlungen erfolgt. Doch kommen diese Vögel für den allgemeinen Voaelmarkt weniger in Betracht, da sie namentlich ihrer höheren Preise wegen nur von verhältnismäßig wenig Begüterten erworben werden können. Große Mengen von KSfigvögeln liefert auch der asiatische Kontinent, namentlich der ajiatiichc Znselarchlpel. Hier kommen eine große Anzahl beliebter Swbenoögel her. die deni Volte wohlbekannt sind. Die blauarauen weißwangigen Reisslnken. die roten, weißgetupften Tigcrsinkcn, die hübschen Nonnen und Muskalfinten sind stets erhältlich und für die Händler ein lohnendes Absatzgebiet, da auch sie infolg« des großen Angebotes im Preise niedrig sind. Namentlich während der Sommermonate, aber auch im Winter, wenn der Handel mit hei- mischen Vögeln oerboten ist, sind jene kleinen Ausländer der Handels- artikel der zoologischen Handlungen. Die heimischen Stubevvögel. Im Herbst und Winter, vom 1. Oktober dl» zum t. März, finden wir in den Schaufenstern der Handlungen Vertreter unserer heimischen Vogelwelt zum Kauf angeboten, während de» Früh. sehrcs und der Sommermonat« ist der Fang und der Handel mit heimischen vogelarlen verboleli. um ihnen ein ungestörtes Brut- geschäft zu ermöglichen. Der Handel mit heimischen Vögeln hat lange nicht den Umfang angenommen, w!» der mit fremdländischen. Am begehrtesten von heimischen Arten sind Zeisige, Slieglihe und Buch- sinken. Sie werden vielfach gehalten. Auch der Sreufichmibel ist «in gern gesehener Gast. Während der Sommermonat« Ist die Nach- frag« nach jungen rabenorügen Vögeln groß. Namentlich Elstern und Dohlen, aber auch Krähen werden dann gern in noch unselb, ständigem Austande gekauft und ausgefüttert. Besonder» groß ist dann die Freud  «, wenn derJakob" recht zahm und zutraulich bleibt und einige Worte nachplavpert. Dann werden gern die an. deren Unannehmlichkeiten, die die Haltung«ine» Rabenvögel» mit sich bringt, mit In den Kauf genommen. Wir sehen, daß der Vogel- Handel ein großer internationaler Erwerbozwelg ist, bei dem eine groß« Anzahl ron Menschen ihren Lebensunteryast erwirbt. Nicht
zu vergessen sind die Nebenzweige dieses Gewerbes, wie die her- fielluvg von Käfigen, die Belieferung der Futtermittel, die Züchte- reien von Mehlwurmern. die Bäckereien von vogelbiskutt und alle die Berufe, welche die sonst noch nötigen Bedarfsartikel für die Vogel- und Tierhaltung liefern. Ein weiterer Erwerbszweig ist die Vogelzucht, namentlich die Zucht unseres gelben Hausfreundes, des Kaimcienvogels, und jenes tleinen grünen Papageie», de» Welle». flttichs. Sie ist oftmals ein Nebenerwerb, wird ober auch als einzige Erwerbsquelle in großem Umfange betrieben. Eine weniger. wich- tige, aber nicht zu oerachtend« Rolle spielt der Handel mit'selinereu Vogelorten, die meist in die Hände der zoologischen Gärten und der Vogelliebhaber gelangen, die sich mit der Pflege besonderer Voocl- arten abgeben und für den Händler, der bei so speziellen Wünschen auch einen höheren Preis verlangt, oftmals ein einträgliches Ge- schaft ist. * Die vertuste, die bei den Händlern durch Todesfälle eintreten, sind durchschnittlich weit geringer, als allgemein angenommen wird. Der moderne Logelhändler kennt und weiß seine Vögel richtig zu füttern und zu oerpflegen. Er muß sich durch richtige Pflege und Unterbringung gegen jeden Vertust schützen, da dadurch seine Ein- nahmen wesentlich verringert werden können. Im allgemeinen er- freuen sich die Logethandlungen Berlins   eines gewissen Aus- schwnnges. Ihre Aufmachung an Reinlichkeit, Sauberkeit und Schön- heitssinn steht hinter denen anderer Geschäfte nicht mehr zurilck. Auch hier Hot die Nachkriegszeit energisch Wandel geschaffen. Natür- lich sind hin und wieder auch Hgndlungeu anzutreffen, die gerade nicht das Vertrauen eines Naturfreundes erwecken können. Doch hier kann da» Publikum selbst dazu beitragen, eine Aenderung herbeizuführe», indem man es oermeidet, in diesen Handlungen etwas zu kaufen._ Vorladungen zum Polizeirevier. Tin? neue Verfügung deS Polizeipriistdenten. Ein bekannt gewordener Fall, in dem ein Mann nur de»- wegen eine Dorladung zum Polizeirevier erhalten hatte, um hier Angaben über eine verloren gegangene An- und Abmeldung zu machen, hat dem Polizeipräsident«» Veranlassung zu einer be- achtenswerten Verfügung gegeben. Nach dieser Verfügung sind Vorladungen von Personen nach dem Geschäftszimmer des Polizeireviers lediglich zum Zweck« der Auskunftserteilung im allgemeinen unstatthaft. Mit der Ein- holung solcher Auskünfte sind vielmehr dieBeamten zur beson- deren Verwendung" tox betrauen. Feststellungen geringfügiger Art, insbesondere bei ein,ach?n Meldestellenermittlungen, können indes auch von uniformierten Beamten erledigt werden. Sollte es sich jedoch um Ermittlungen bei Angelegenheiten von besonderer Wich- tigkeit handeln, so haben sich die Reviervorsteher oder deren Ver- treter selbst in die Wohnung der betreffenden Personen zu begeben. Wenn nach dem Beruf oder dem Bildungsgrade der in Frag« kommenden Personen angenommen werden kann, daß sie«ine klar und deutlich gestellt« Frage schrifttich beantworten können und werden, so können die betreffenden Personen auch durch Heber- sendupg«ine- Fragebogen» um Auskunft ersucht werden. Zur Rücksendung dieses Fragebogens ist ein mit der Anschrift de» Revier» versehener Freiumschlag beizulegen. In geeigneten Fällen kann schließlich ein« Auskunft auch durch Fernsprecher«ingeholt w»rd«n, wie denn telephonisch gegebene Auskünfte vom Revier auch ent- gegenzunehmen sind. Dem pflichtmäßigen Ermessen des Revier- Vorstandes bleibt es überlassen, in diesen einzelnen Fällen die Art der Auskunfterteilung zu bestimmen, wobei im allgemeinen zu be- achten fit, daß unnötige Belästigungen des Publi. tum» unter allen Umständen unterbleiben müssen. Schriftliche Vorladungen zum Erscheinen in den Ge- schästszimmern der Reviere dürfen nur auf Anordnung de» Revier- Vorstandes oder seines Stellvertreters in solche» Fällen ergehen, in denen die betreffenden Personen zu vernehmen sind oder sonst ein« Auskunft größeren Umfanges einzuholen ist. Die Vor- ladungen sind unter Beachtung der üblichen Höflichkeitsformeln ab- zufassen und sind durch die Post zu befördern. Sie sind von dem Reviervorstand oder seinem Bertreter zu unterzeichnen. Di, vor-
Der Weg des blinden Bruno. 5) Roman von Ostac Baum, Da, ist denn?'' fragte er leise. Lorenz antwortete nicht. Bruno schloß behutsam die Tür hinter sich, als er hinein- kam. und blieb stehen. Ln der Verwirrung wußte er nicht, wohin. Wortlos faßte ihn der Vater, führt« ihn neben sich zum Bettrand und ließ die kleine Hand nicht mehr aus der seinen. Keiner sprach«in Wort. Nur leise, mühsam unterdrückt hörte man Melli und die anderen weinen. Warum spricht die Mutter nichts, wenn sie mich rufen ließ?" dachte Bruno. Was tat er hier? Wo war dt« Mutter? Ts becingstigts, umschnürte ihn die entsetzliche, gespensterhafte Vorstellung, daß die Mutter nicht da war. Er faßte auch mit der Rechten die Hand des Baters:Wo ist die Mutter? Der Vater schrie auf. umschlang ihn, riß ihn zu seinem feuchten Gesicht empor und nach einem langen schrecklichen Augenblick stellte er ihn wieder auf die Erde, aber sagte kein Wort._ Da hört« man draußen Schritte. Sie klangen rücksichts- los, laut und grob. Es war der Doktor. Ohne Gruß trat er «in, ging mit schnellen Schritten zum Bett, stand da«ine Weile und tat wohl etwas, dann seufzte er tief auf, trat zum Vater und drückte ihm die Hand. Im Vorbeigehen strich er Bruno über den Kopf und war wieder fort. « # Um nächsten Morgen saß Bruno überwach und blaß auf seinem Bett und hiett den Kopf zur Seite. Der Vater tonnte diese eigentümliche nachlässige Haltung, die die Blindheit des Knaben deutlich verriet, nicht leiden und verbot ihm immer sehr streng, sich so gehen zu lassen. Aber heute bemerkte er "Bruno, hörte, wie die anderen bei Tische saßen und früh- stückten. Er tonnte nicht begreifen, wie sie es über sich brachten. Es war ihm, als seien sie im Einverständnis mit dem Bösen, das um sie her vorging, als billigten sie es und willigten ein. Er schüttelte sich und wandte mit zuckendem Mund den Kopf weg. als man auch ihm zu essen brachte. Aber als der Vater später mit ihm noch einmal ins Schlafzimmer gehen wollte,-he man die Leiche überführte, flüchtet« er und hielt sich am Bettrand fest, als fürchte er Gewalt. Tiefer senkte der Dater das Gesicht und winkt« Melli fast zornig ab, die sich dem Knaben mit einem Gebet- buch näherte.
Unten beim Hausmeister bat der Vater dann, als er fort- ging, man möchte eines der Kinder zu Bruno hinaufschicken, um ihn zu zerstreuen und abzulenken. Aber die Kinder weigerten sich trotz Drohungen und Versprechungen: sie hatten eine Scheu vor dem blinden Kinde. Rur Anni, die auch der Professor hauptsächlich gemeint hatte, legte die Schulbücher weg und ging hinauf. Bruno saß allein. Vor ihm auf dem Tisch lag der Bau- kästen, die Mappe mit Reliefblldern. seine sonst so geliebte Schachtel zerlegbarer Zinnsoldaten, sein Häuschen voll med- sicher Tischchen, Stühlchen, winziger Teppich«, Schränke und Sofas. Nichts berührte er. Er saß, den Kopf auf die Seite gelegt, und sann, eingezwängt in seine unbarmherzig an- drängenden Gedanken. Wieso weiß man plötzlich nichts von dem, was doch weiter da ist. wie es war, ganz sol Nicht ein bißchen anders! Wieso ißt man nicht mehr und hört nicht» mehr und will nichts mehr, und das alles auf einmal, nicht nach und nach? Biel  - leicht find meine Augen schon gestorben, und darum ist es so werkwürdig, daß ich doch weiß, ich habe sie: ich spüre sie, als ob sie ganz wären wie meine Hand und mein Ohr, und die Leute sagen, es fehle ihnen die Hauptsache: jeder hätte sie ganz anders! Wer weiß, was die Mutter von uns allen jetzt nicht begreift. Vielleicht kann sie nur nicht reden und sich bewegen und nicht sagen, daß sie noch hört und riecht!" Anni trat herein.Guten Tag!" sagte sie und Bruno fuhr zusammen. Er erkannte sie nicht. Er glaubte, dies« hohe, fast singende Stimme nie gehört zu haben. Vielleicht war das die Mutter, die nur«ine andere Stimme bekommen hatte, weil die ihre gestorben war. Er war ganz verwirrt von den nach Zusammenhang ringenden Rätselfragen. Hast du aber schönes Spielzeug," sprach Anni tapfer weiter und senkte den Blick auf den Tisch, um das auf die Seite gelegte Gesicht nicht zu sehen, das so traurig war mit den aufgeregten, beweglichen Zügen und den stillen, gleichsam nicht dazu gehörigen Äugen. Bruno öffnete den Mund, aber er sagte noch nichts. Er legte die Hände auf sein Spielzeug. Wer kam da zu ihm? Heute freut mich das alles nicht," sagte er endlich. Äch!" meinte das Mädchen betrübt,aber ich bin doch hergekommen, mit dir zu spielen! Da werde ich wieder gehen!" Nein," rief Bruno und richtete sich auf,ich will ja gar nicht traurig sein. Bleib doch!" Anni wäre, auch gar nicht gegangen. Sie stand ganz ehrfürchtig vor einer solchen Menge herrlicher teuerer Sachen, die sie kaum je in den Schaufenstern beisammen gesehen hatte.
.Was ist das?" fragte sie und zeigte auf ein kleines Zebra. Was?" fragte er erstaunt, da sie ihm nichts in die Hand gegeben hatte.'. Na, das dal" rief sie ungeduldig, ganz erfüllt von ihrer Neugier und sah schon auf die vielen anderen fremdartigen Gestalten der Menagerie,das mit den schwarzen und gelben Streifen I" Streifen?" dachte Bruno und sagte, ein wenig gedämpft. als fürchte er, die Zaubererscheinung zu verscheuchen:wer bist du?" Ick?" Sie lachte. Er war doch hundert und hundert- mal aus der Treppe, im Hausflur an ihr vorbeigegangen. �ich?" Er nickte nur zögernd, weil er au» dem Ton herauszu- hören glaubt«, daß es dumm war, danach zu fragen. Was? Du weißt nicht, wer kch bin? Was sind das Streifen?" fragte er schnell, um ihr« Auf- merksamkeit von seiner scheinbar so beschämenden Frage ab- zulenken. Nein, was du alles fragstl" Sie lachte. Bruno senkte den Kopf. Wie sollte er nur mit ihr reden? .La, das ist herzig I" rief sie plötzlich entzückt. Ste hast« eine Hühnersteige entdeckt, in der auch Küchlein und Eier waren,so genau ist das gemacht, als wenn es lebte!" Was?" dachte Bruno, aber er getraute sich nicht mehr zu fragen. Hmmer wieder erblickte das Mädchen neue Herr- lichkeiten. Vor Bewunderung ganz außer sich, vergaß sie, daß sie in der Fremde war und stöberte dorm herum. Bruno bemühte sich vergebens zu erraten, was sie tat. So was Niedliches, zum Küssen!" Er fühlte sich wie weggestoßen, der Beachtung nicht wert. Sie entfernte sich gleichsam von ihm. Du, halt das mal! Ich möcht' es aufspannen," rief Anni, sprang voll Eifer zur Seite. Bruno streckte hilflos die Hand aus aber da packte es ihn wild. Er wars sich zornig im Sessel zurück, duckt« den Kopf und das Weinen brach bitter los, gegen das er schon eine gute Weile angekämpft hatte. Anni fiel die Pappwand des Hauses aus der Hand, da« sie eben aufstellen wollte. Erschrocken sah sie auf ihre Hände herab und bekam ein schweres Herz. Sie hatte ja vor lauter Staunen über die schönen Dinge ganz vergessen, weshalb sie hergekommen war. Bruno," sagte sie leise und setzte sich zu ihm,du bist mir sehr böse?" Sie wollte ihm die Hände vom Gesicht nehmengeh, schau mich doch an!" Aber er weinte nur immer stärker, je mehr ste fich Müh« gab, ihn zu versöhnen._..(Fortsetzung folgt.)