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daß auf diesem Wege die Seuche etwa eingeschleppt sein tönnte. Trozdem empfiehlt es sich, feine rohe Milch zu trinken und Obst vor dem Genuß gründlich zu waschen.

Zusammenfassend sei jedoch noch einmal retent, daß eine Seuchengefahr oder eine Weiterverbreitung des Typhus für Berlin überhaupt nicht in Frage kommt.

Aus verschmähter Liebe. Versuchter Totschlag und mißlungener Selbstmord. Ein doppeltes Revolverattentat brachte den Hilfselektromonteur Gustav M. wegen Anklage des versuchten Totschlages in zwei Fällen vor das Schwurgericht I. Er hatte je einen Schuß auf seine Frau und deren Nachbarin und dann zwei Schüsse auf sich selber ab­gegeben. Dem Untersuchungsrichter erklärte M., daß er zur Woh­nung seiner geschiedenen Gattin gekommen sei, um sich auf dem Flur das Leben zu nehmen; daß er aber hier eine Unterhaltung und ein Lachen über sich erlauscht habe und derartig in Wut geraten sei, daß er auf die Frau und die Nachbarin geschossen habe. Wie alles gekommen sei, fönne er nicht sagen.

Er erwies sich als erblich belasteter Psychopath. Er neigt zur Schwermut und fällt leicht in Erregung. In Jahre 1916 heiratete er die junge A. 2. Die Ehe verlief glücklich, bis er im Jahre 1917 eingezogen wurde. Die Briefe seiner Frau ins Feld, in denen sie ihm mitteilte, daß sie sich abends von bekannten Männern nach Hause begleiten lasse, veranlaßten ihn, zweimal zu deser tieren. Nach dem Kriege führten Arbeitslosigkeit und Eifersüchtelei zum Ehezerwürfnis. Er wollte es nicht dulden, daß sie sich am Hausflatsch beteilige und zu viel mit den Nachbarn verkehre; sie wieder war darüber ungehalten, daß er kein Geld nach Hause brachte und machte ihm Szenen. Er begann zu trinken, beschimpfte seine Frau, bedrohte fie, geriet in schlimme Gesellschaft, hatte sich dreimal wegen Diebstahls zu verantworten. Er behauptete aber gestohlen zu haben, weil seine Frau immer wieder Geld verlangt habe. Sie erlernte das Nähen und verdiente sich nun ihr Geld durch Heimarbeit. Als er das letztemal im Ge­fängnis saß, erlangte sie die Ehescheidung. Als er aus dem Gefängnis fam, ließ ihn die Frau nicht mehr zu sich, gab ihm auch nicht seine Sachen heraus. Er wohnte nun bei der Mutter, flagte ihr immer sein Leid, weinte oft nachts nach seiner Frau: er hatte eben nie eine andere Frau gekannt und fonnte sich auch keine andere suchen. Am Vorabend der Tat erzwang er eine Aussprache, die ihm zeigte, daß für ihn gar keine Hoffnung bestehe, zu seiner Frau zurückkehren zu können. Da beschloß er, sich das Leben zu nehmen. Er faufte bei einem Trödler einen Revolver, verbrachte den Tag in voller Einsamkeit, ohne einen Bissen zu sich zu nehmen, und begab sich gegen 6 Uhr nach der Wohnung seiner Frau. Ein­mal hatte er schon versucht, sich mit den Hosenträgern an ihrer Tür zu erhängen. Nun sollte sie ihn erschossen auf dem Flur finden. Es tam aber anders. Das Gericht glaubte ihm nicht, daß er nicht die Absicht gehabt habe, die Frau und deren Nachbarin zu töten und verurteilte ihn wegen doppelten versuchten Totschlags zu einem Jahr und sechs Monaten Gefängnis. Es blieb aber zweifelhaft, ob er in dem Augenblick den Vorsatz gehabt habe, die Frau nicht zu

töten.

Die Polizeiausstellung im Aufbau.

Das mächtige Messegelände am Bahnhof Wizleben befindet sich seit Tagen im Mittelpunkt einer regen Aufbautätigkeit. Hier ersteht zurzeit in Tag- und Nachtschichten die Große Internationale Polizeiausstellung Berlin 1926, die am Sonnabend eröffnet werden soll. 1600 Arbeiter sind zurzeit auf diesem Gelände be­schäftigt, das riesige Wert bis zum Eröffnungstermin fertig zu stellen. Die drei großen Hallen sind in den Dienst der Sache gestellt worden. Sie find zu einem ganzen durch eine Brücke und einen überdachten Gang verbunden worden, so daß eine größt mögliche Geschlossenheit der Ausstellung erreicht wird. Man betritt die Ausstellung durch das Hauptportal in der alten Autohalle, ver­läßt diese durch einen Gang in der Mittelfront, der über die Straße zu der neuen Autohalle führt. Von hier aus führt dann eine Brücke am Ende der Halle über die Ostpreußenallee nach der Funkhalle, die die Geheimnisse der Kriminalpolizei birgt. Auf dem Gelände selbst gaben sich in diesen Tagen große Möbelwagen aus allen Teilen des Reichs und aus dem Auslande ein Stelldichein. Sie waren beladen mit den großen Kisten, die die Sammlungen der einzelnen Polizeidirektionen enthielten. Furchtbare und schreck­liche Dinge waren zum Teil darunter. All die Beweisstücke der großen Mordfälle, die die Oeffentlichkeit in den letzten Jahren be­schäftigt haben, die gräßlichen Zeichen wüster Bluttaten, die oft schon lange ihre Sühne gefunden haben, sie werden der Gesamtheit gezeigt, gegen die sie gezückt waren. Aber es ist schließlich nicht alles so grauenvoll, womit sich die Polizei zu beschäftigen hat. Dort, wo sie zum Schutz der gewerblichen oder wirtschaftlichen Einheit auftritt, gewährt sie interessante Einblicke in ihre Tätigkeit. Cinen der Hauptanziehungspunkte für die Massen der Besucher wird z. B. das Bergwert bilden, das zur Demonstration der ficherheitspolizeilichen Anordnungen seine Stollen weit unter dem Boden des Kaiserdammgeländes getrieben hat.

Der Eintrittspreis für die drei Hallen und das gesamte Frei gelände füllende Ausstellung ist auf 1,50 m. für einmaligen Besuch festgelegt. Für Interessenten, die mit einem einmaligen Besuch nicht auskommen, besteht die Möglichkeit, sich eine Dauerfarte für dreimaligen Besuch zum Preise von 3 M., anstatt 4,50 m., zum siebenmaligen Besuch für 6 M. anstatt 10,50 m. zu lösen. Der Preis für die Dauerfarte, die zum uneingeschränkten Besuch her Ausstellung während ihrer ganzen zweiundzwanzigtägigen Dauer berechtigt, beträgt 9 M. Während alle Arten von Dauerfarten nur an den Kassen der Ausstellung erhältlich sind, fann man Tageseintrittskarten zum Originalpreise auch an den Schaltern der Stadt und Untergrundbahn, sowie bei den Schaffnern der Straßen­bahnlinien 53, 72, 75 und 93 taufen. Die Ausnutzung dieser Möglichkeit ist bei dem zu erwartenden Andrang an den Kaffen des Ausstellungsgeländes besonders zu empfehlen. Am Tage der Eröffnung der Großen Polizeiausstellung( Sonnabend, den 25. Ge ember) ist dem Publikum der Besuch ab nachmittags 1 Uhr

aeftattet.

Zur Begrüßung der Großen Berliner Polizeiausstellung, die am kommenden Sonnabend ihren Anfang nimmt, find an girta zwanzig Stellen Berlins Begrüßungspfosten errichtet worden, die sehr repräsentativ wirken. Hohe Fahnenmasten, die bekränzt und in den schwarzweißen Farben des preußischen Staates reich bewimpelt sind. Weithin sichtbar sind die neuen blauen Wappen der Polizei, die Polizeisterne, angebracht. Die Masten tragen ein Transparent, auf dem Ort und Daten der Polizeirevue angezeigt find.

Nächtlicher Höllenspektakel.

Berlin wird von seinen 50 000 Autos, von seinen Tausenden von Straßenbahnwagen, Eisenbahnwagen, Lokomotiven, Autobussen, Motorrädern nahezu 22 Stunden vom Tag von Lärm überflutet. Aber ein paar Stunden der Ruhe braucht nun auch der lärmge= wohnte Berliner unbedingt, und die Behörden sollten alles tun, um dem Bürger, der nicht gerade an ausgesprochenen Verkehrsstraßen wohnt, seine 6 bis 7 Stunden nächtlicher ungestörter Ruhe zu gewährleisten. Wie wenig mitunter für diese unentbehr­liche Ruhe gesorgt wird, dafür konnten wir vor einiger Zeit ein befremdendes Beispiel aus einem Miethause in Charlotten= burg beibringen. Heute aber fönnen wir über einen weit schlimmer liegenden Fall aus der Linienstraße be­richten. Im Gegensatz zu der parallel laufenden Elsasser und Lothringer Straße ist die Linienstraße eine sehr ruhige Straße und wird deshalb auch von Studierenden der Berliner Hochschulen gern als Wohnstraße bevorzugt. Durch Vermieten von Studenten zimmern haben die Bewohner dort eine bescheidene Nebeneinnahme, die bei Arbeitslosigkeit des Wohnungsinhabers häufig gar nicht zu entbehren ist. Weil nun aber in und vor dem Haus Linien­straße 109 sich nächtliche unerhörte Zustände entwickelt haben, benen merkwürdigerweise die Polizei hilf- und machtlos gegenüber steht, sind die Skud en ten, denen die Nachtruhe unerträglich ge­stört wird, bereits in Scharen abgerückt und die Ver mieter erleiden schweren Schaden.

In dem Hause Linienstraße befindet sich einer jener Bouillon, feller, die aus Gründen, die der Polizei wohl nicht unbekannt find, Nachtfonzession haben. Das fönnte noch hingehen, wenn die sich aus solchem Betrieb ergebende Unruhe auf das betreffende Haus beschränkt bliebe, sofern sich die Mieter selbst damit abfinden. Seit Wochen aber ist das Haus nachts zwischen 1 bis 5 Uhr auch eine Sammelstätte von Autos, die bis zu 20 Stück vor dem Lokal an- und abfahren und halten und mit ihren Hupen und Motoren einen geradezu höllischen Lärm vollführen, dem die Anwohner der Gegend fast in jeder Nacht ihren Schlaf opfern müssen. Der wirtschaftliche Schaden, der ihnen durch das Ausziehen der Studenten erwächst, wurde schon erwähnt. Die Anwohner haben sich an die Polizei, an Stadt- und Bezirksausschüsse gewandt. Umsonst. Der

FUNK

WINKEL

Gerhard Pohl, der schon mehrfach im Rundfunk verständnis. volle Einführungen in die Werke der neueren Literatur gab, sprach diesmal über Leo Nikolajewitsch Tolstoi. diesmal über Leo Nikolajewitsch Tolstoi. Mit liebevollem Ber­ständnis für den Menschen, mit Verehrung und Bewunderung für den Dichter, mit sicherer Kritik für den Propheten. Dieser viel­umstrittene Russe, um den sich wie zu seinen Lebzeiten noch heute zahlreiche Gruppen bilden, die ihn als Künder und Verfechter ihrer Gedanken reklamieren, ist von seinen Anhängern unabsichtlich und absichtlich nur allzu oft mißverstanden worden. In seinem Streben nach reiner Menschlichkeit wurde der alternde Tolstoi zum Fanatiker feiner Ideen. Aber er verrannte sich in Sadgaffen. Und gerade die Tatsache, daß diefer Fanatiker gegen den Dichter, der er einst war, wie gegen einen Feind zu Felde zog, hat manchen Tolstoi ferngerückt. Bohl zeigte die tieferen Zusammenhänge in diesem unruhigen und wirrnisvollen Leben. Dann sprach Kortner aus den Werken des großen Ruſſen. Mit dem Unterton des fanatischen Bekenners wurde der Tolstoi der letzten Epoche lebendig. In einem gut gewählten Abschnitt aus dem Leinwandmesser" aber auch der unsterbliche Dichter. Die Bolkslieder aus Skandinavien , richtiger aus den nordischen Ländern vervollständigten die Abenddarbietungen. Alfred Wildes weicher Tenor eignete sich gut für dieses lyrische Brogramm. Im Rahmen des Nachmittagskonzerts erwies sich Walter Kaempfer als Chopininterpret von nicht alltäglichem Format. Man fann sich die Mazurfen zwar schärfer geprägt denken, Kaempfer brachte sie faum noch in Tanzferm, faftübernüanciert. Auch die Darbietungen des Funforchesters unter Franz v. Szpa nowskis Leitung hielten fich auf erfreulicher Höhe:

Das Rundfunkprogramm.

Freitag, den 24. September.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

4 Uhr nachm.: Zehn Minuten für die Frau( Dorothee Goebeler: Nachmittagskonzert der Berliner Funkkapelle. Leitung: Konzert­Die Frau und die Geselligkeit des Winters"). 4.30-6 Uhr abends: meister Ferdy Kauffman. Anschließend: Ratschläge fürs Haus, Theater- und Filmdienst. 6.30-7.20 Uhr abends: Hans- Bredow­Schule( Bildungskurse). Abteilung Gartenbau. Professor Dr. Karl Ludwigs: Formveränderungen unserer Gartenpflanzen durch 7 Uhr abends:( Hochschulkurse). Schädlinge und Krankheiten". Abteilung Geschichte. Dr. Albert Brackmann : Grundzüge der landes"). 7.30 Uhr abends: Felix Hollaender : Einführung zu dem europäischen Geschichte.(" Der angebliche Untergang des Abend­Sendespiel, Macht der Finsternis". 8 Uhr abends: Sendespiele. Macht der Finsternis", Drama in vier Akten yon Leo Tolstoi . Peter, ein reicher Bauer: Emil Lind . Anissja, seine Frau: Lucie Höflich . Akulina, Peters Tochter aus erster Ehe: Lore Braun. Anjutka, Peters Tochter aus zweiter Ehe: Blandine Ebinger . Nikita, Knecht in Peters Hause: Fritz Kortner . Akim, sein Vater: Paul Graetz . Matrjona, seine erste Frau: Elsa Wagner . Marinka, seine zweite Frau: Charlotte Hagenbruch . Dimitritsch, ein alter Knecht: Albert Florath . Martha, Peters Schwester; Ma­rinkas Mann; Akulinas Bräutigam: Polizeibeamter; Unteroffizier; Gemeinde ältester; Fuhrmann; Gevatterin; Nachbarin; Frei­werber; Heiratsvermittlerin; Brautführer; erstes Mädchen; zweites Mädchen; Gäste; Hochzeitsleute; Fern; Musikanten; Weiber; Mädchen. Die Handlung spielt in einem großen Dorf. Zeit: Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten, Gegenwart. Dritte Bekanntgabe der neuesten Theater- und Filmdienst. 10.30-12.30 Uhr abends: Tanzmusik ( Kapelle Kermbach. Leitung: Kapellmeister Otto Kermbach ). Königswusterhausen, Freitag, den 24. September.

Anschließend:

nächtliche Lärm bleibt und wird immer toffer. Wenn aber ein harmloser Betrunkener nachts einmal auf der Straße sein Liedchen grölt, bekommt er Polizeistrafe. Wollen hier die Be­hörden untätig zusehen, bis den Anwohnern die Geduld reißt, d. h. bis ihre aufgepeitschten Nerven durchgehen und die Menschen zur Selbsthilfe schreiten? Dann würde die Polizei wahrscheinlich sofort einschreiten gegen die, die sie jetzt zu schützen anscheinend nicht im­stande ist. Die Polizei ist aber unter allen Umständen verpflichtet, nächtlichen ruhestörenden Lärm, wie er hier von Autos und randa­lierenden betrunkenen Lebemännern und Kontrolldirnen vollführt wird, zu unterdrücken.

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An

Elternbeiratswahlen in Friedrichshagen und Steglit. Sonntag, den 26. September, findet in der Zeit von 9 bis 3 Uhr für die Knabenschule in Friedrichshagen die Wahl des Elternbeirats statt. Wegen eines Formfehlers hatte der Wahl­Schulaufbau" für un­vorstand die Listen Kind in Not" und gültig erflärt. Dem hiergegen eingelegten Einspruch hat die Schul­aufsichtsbehörde stattgegeben. Die Eltern der SPD. und KPD . haben sich jetzt auf einen gemeinsamen Wahlvorschlag, Kennwort: Einheitsliste gegen Schulreattion, geeinigt. Heute abent 8 Uhr findet in Schröders Gesellschaftshaus, Friedrich­ftraße 137, eine öffentliche Bersammlung statt, in der Bezirksstadtschulrat Goß spricht. Die Genossen werden zu reger An den Gemeindeschulen 2, 3, 4, 8 Beteiligung aufgefordert.

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und 9 in Steglig finden am kommenden Sonntag, den 26. Sep­tember, die Neuwahlen zum Elternbeirat statt. Alle Parteigenossen und Freunde von Schulfortschritt wählen die Vereinigte Liste Schulaufbau"," Kind in Not". Rein wahlberechtigtes Elternpaar darf sich durch Lauheit oder Interesselosigkeit der Stimme durch Fernbleiben von der Wahl enthalten.

Das Fest ber silbernen Hochzeit feierten am Dienstag, 21. September, der Stellmacher Otto Friedrich und seine Ehefrau Sba, RD 18, Weberstr. 26.

Eisenbahnattentat dreier Schüler.

Zwölf- und Dreizehnjährige als Urheber. Drei zwölf und dreizehnjährige Schüler führten auf der Strecke Aschersleben - Halberstadt einen Anschlag aus, um einen Zug zur Entgleifung zu bringen. Auf dem einen Gleis befestigten fie größere Steine mit Draht, auf dem Gegengleis errichteten sie sogar ein 5 Meter langes hindernis. Das Unterfangen war um so gefährlicher, weil am Tatort die Strecke ein Gefälle aufweist und in einer unübersichtlichen Kurve liegt. Die drei Schüler hatten sich auf der Böschung verftedt, um Augenzeugen der Entgleisung zu sein. Der Personenzug Halle - Halberstadt , der zuerst die gefährdete Stelle passierte, überfuhr das Hindernis, ohne daß die schwere Maschine aus dem Gleise sprang. Der Zugführer meldete jedoch sofort den Vorfall, und Beamten, die die Strecke unter­fuchten, gelang es, die drei Schüler festzunehmen, als fie die Flucht ergreifen wollten.

Schweres Eisenbahnunglück bei Paris .

Am Mittwoch morgen 6 Uhr fuhr bei Bulaines- sur- Seine, 75 Kilometer von Paris entfernt, der Schnellzug Lyon -­Paris auf drei Wagen, die ein vorausfahrender Personen­aug unbemerkt auf freier Strecke infolge Bruchs der Kuppelung verloren hatte. Der Lokomotivführer bemerkte das Hindernis und bremste mit aller Gewalt, er fonnte aber den Zusammenstoß nicht mehr verhindern. Die Wagen des Personenzuges sowie die Lokomotive des Schnellzuges wurden schwer beschädigt, während zwei Packwagen und drei Personenwagen des Schnellzuges fast völlig zertrümmert wurden. Fünf Reisende fanden den Tod, zwanzig wurden schwer verlegt. Der Personen­zug hatte inzwischen seinen Verlust bemerkt und war wieder zurück­gefahren. Mit ihm wurden die Reisenden des D- Zuges und die Berletzten nach Paris befördert.

Eine Leichenhalle als Wohnung.

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Weimar , 23. September .( Eigener Drahtbericht.) In dem fleinen Ort Wallrabs bei Hildburghausen in Südthürin gen haben die Verwaltungsbehörden einem Arbeiter mit seiner Familie, der zwangsweise aus seiner Wohnung herausgesetzt worden war, die Leichenhalle des Drtes als Wohnraum zuge wiesen. Das geschieht in dem Thüringen , das nächst Württemberg den am meisten abgebauten Mieterschuh und die am meisten abgebaute Wohnungswirtschaft hat, in dem gleichen Thüringen , in dem Duhende von Schlössern als Leer­räume den ehemaligen Monarchen zur Verfügung stehen. Man muß schon sagen, es ist weit gekommen in Deutschland .

Sport.

Rennen zu Karlshorst am Donnerstag, den 23. September. 1. Rennen. 1. Bellac ( B. Wolff), 2. Fuchfie( Stangl), 3. Capua ( Schreier). Toto: 14:10. Plat: 11, 12, 16:10. Ferner liefen: Belladonaa, Countryside, Irkutst, Bußta.

2. Rennen. 1. Myron( Hauser), 2. Sturm( log), 3. Philister ( Schniker). Toto: 21:10. Blak: 12, 16:10. Ferner liefen: Spiritist, Harry Whinstone, Czernin.

3. Rennen. 1. Rüdficht( R. Derschug), 2. Husdent( Kränzlein), 3. Ratibor ( Bismart). Toto: 27:10. Blag: 14, 21, 21:10. Ferner liefen: Enzian , Duilom, Normanne, Sieglinde II, Surba, Bing Bong, Clothilde, Raffle, Arboritin.

4. Rennen. 1. Stanbritter( Rentn. Jay), 2. Immelmann( Schniper) 3. Dtavi( v. Borle). Toto: 20: 10. Blak: 13, 12: 10. Ferner liefen: Stummer Teufel, Entschluß, gef.

5. Rennen. 1. Münzmeister( Dertel), 2. Laufjunge( Rutulies), 3. Prometheus ( Moris). Toto: 45: 10. Blag: 12, 14, 14: 10. Ferner liefen: Biffieben, Automedon, gef., Alexander der Große , Hubel, Mimosa, Stili.

Frangle). 6. Mennen. 1. Eigensinn( Hauser), 2. Final( R. Thiel), 3. Tuberose Zoto: 14: 10. Blaz: 10, 13: 10. Ferner Kefen: Genius, Benezianerin.

7. Rennen. 1. Felfenquelle( Staudinger), 2. Sarazener( Hr. König), 3. Jrrlehre( v. Bachmahr). Toto: 854: 10. Play: 78, 16, 18:10. Ferner liefen: Mainberg, Traunegg, Chiemgaunerin, Magier, Herbert, Enkel.

12-12.30 Uhr nachm.: Karl Graef: Die Kunst des Spiechens für Schüler. 3-3.30 Uhr nachm.: O. M. Alfieri und v. Eyseren: Spanisch. 3.80-4 Uhr nachm.: Karl Graef: Die Kunst des Fünf Steher am Sonntag auf der Rüft- Arena. 2ewanow, Roch, Sprechens. Einführung. 4-4.30 Uhr nachm.: Dr. Käthe Gaebel: ban Ruhsfebeldt, Dobe und Torry werden sich am tommenden Warum brauchen wir eine Berufsberatung? 4.30-5 Uhr nachm.: Sonntag auf der Sütt- Arena im Bruno- Demte Erinne. Aus dem Tätigkeitsbereich der Staatlichen Stelle für Naturdenk- rungspreis" treffen. Hervorragende Fliegerrennen umrahmen das Programm. malspflege in Preußen. 5-6 Uhr abends: Dr. Muckermann: Das Problem der Menschenrassenmischung und-beeinflussung, 6.30 bis 7 Uhr abends: Dr. Feilchenfeld: Aufbau und Aufgaben der deutschen Handelskammern. 7-7.30 Uhr abends: Dr. Margot Riess: Der Arbeiter in der Kunst. 730-8.25 Uhr abends: Wissen­schaftliche Vorträge für Aerzte. 830 Uhr abends: Uebertragung aus Frankfurt a. M. Sonatenabend.

Wefterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle für Berlin .( Nachdr. verb.) Wechselnd woltiges und wieder ziemlich fühles, etwas windiges Better ohne erhebliche Niederschläge. Für Deutschland : In der nordöstlichen Hälfte Deutschlands unbeständig und strichweise Regen, im Südwesten troden und zeitweise heiter; überall ziemlich fühl.

MAGGI

Fleischbrüh Würfel

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MAGGIs Fleischbrühwürfel

sind mit bestem Fleischextrakt und feinsten Gemüseauszügen auf das sorgfältigste hergestellt.- Man achte beim Einkauf auf den Namen MAGGI und die gelb- rote Packung.