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Sechs bis zehn Prozent monatlich."

Gut gelebt auf Kosten anderer.

Ein bedenkliches Verfahren wandte die Marktfrau Minna Enge an, um ihr Geschäft zu vergrößern. Ihr genügte ihr Fleischver­kaufsstand in der Markthalle nicht und ihr Streben ging danach, ein elegantes Feinkostgeschäft zu eröffnen. Die Mittel suchte sie dadurch zu erhalten, daß fie in verschiedenen Zeitungen inserierte, sie suche Beteiligung an ihrem schuldenfreien gutgehenden Geschäft gegen monatliche Verzinsung von 6 bis 10 Proz. Die guten Verdienst­aussichten lockten zahlreiche kleine Leute.

Aeltere alleinstehende Frauen und Witwen, Rentner, Musik­lehrer, Schauspieler und viele andere Leute brachten ihr vertrauens­voll ihre Ersparnisse hin. Von den ersten Eingängen richtete Frau Enge auch das Feinkostgeschäft ein. Insgesamt erlangte sie auf diese Weise 40 000 Mart Darlehen. Als Sicherheit wurde den Gläubigern das angeblich schuldenfreie Geschäft nacheinander immer wieder verpfändet. Anfänglich hatte sie auch pünktlich die hohen Monatszinsen bezahlt, dann aber verkaufte sie das Geschäft. Von dem Erlös schaffte sie sich ein Auto und Rennpferde an, und verjubelte das Geld in Vergnügungs­lofalen und in Spielflubs. Wenn die Gläubiger nach vielen Be­mühungen ihren Berbleib ausgefundschaftet hatten und mit dem Gerichtsvollzieher auf der Bildfläche erschienen, beschimpfte sie die

Abteilungs- Mieterobleute]

Am Freitag, den 1. Oftober, abends 7 Uhr, findet im oberen Saale des Graphischen Vereinshauses ( Henning), Alexandrinenstr. 44, eine Versammlung statt mit der Tagesordnung: 1. Der Kongreß des Reichsverbandes Deutscher Mietseinigungsämter in Düsseldorf ; 2. Der infernationale Wohnungsbau­Kongreß in Wien : 3. Verschiedenes.

In Anbetracht der großen Wichtigkeit der zur Beratung stehenden Bunkie ist es Pflicht aller Abteitungsmieter- Obleute und aller Genossen, die im Groß Berliner Wohnungswesen tätig sind, diese Bersammlung zu besuchen.

Abonnement 5 M. Starten sind in allen bekannten Verkaufsstellen und im Bureau des Bezirksbildungsausschusses, Lindenstr. 3, 2. of II, Zimmer 8, zu haben. Wir bitten darum, schnellstens die Sammellisten für die Stonzerte zurückzureichen.

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Bezirksbildungsausschuß Groß- Berlin. Nächste Theatervorstellung am Sonntag, den 24. Oktober, nachmittags 3 Uhr, in der Boltsbühne am Bulow pla ß. Zur Aufführung gelangt die Komödie ysistrata" von Leo Greiner ( nach Aristophanes ). Preis der Karte einschließlich leiders ablage und Theaterzettel 1,20 m. Karten find in allen bekannten Ver faufsstellen und im Bureau des Bezirksbildungsausschusses, Lindenstraße 3, 2. of II, Zimmer 8, zu haben.

Aus der Partei.

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Der Bezirksparteitag für Oberbayern - Schwaben , der in Mün­ chen tagte, leistete in zwei Tagen Beratung wertvolle politische und organisatorische Arbeit. Der Tagung wurde durch ein tiefschürfendes Referat des Landtagsabgeordneten Genossen Dill über Wirts schaftskrise und Arbeiterklasse" und durch einen Vor­trag über Die politischen Verhältnisse in Bayern und im Reich" ein besonderes Gepräge gegeben, wozu noch eine Rede des Genossen Erhardt Auer beitrug, in der er ein, sicher nicht für die Deffentlichkeit bestimmtes Dokument über die bayerische Monarchistenbewegung bekanntgab.

Die Aussprache der Delegierten zu den Tagungsordnungs­punkten bewegte sich in durchaus fachlichen Bahnen und zeugte von politischem Verständnis und guter organisatorischer Kenntnis. Der Bezirksvorstand dankte für die wertvollen Anregungen und die Delegierten sprachen dem Vorstand Anerkennung für die geleistete Arbeit aus. Bei der Konstituierung des Bezirksvorstandes, dem auch Genosse Auer angehört, wurde Genosse Gruber wieder zum Vor­fizenden ernannt. Die Tagung fand in einem ihrer Bedeutung ent­fprechenden Rahmen statt; Rednerpult und die Tische des Bureaus waren mit den Farben der Partei und der Republik geschmückt.

Geschädigten noch und drohte ihnen, sie würde ihren Bräutigam anstaltet am Sonntag, den 3. Oktober, nachmittags 3 Uhr, im großen Parteinachrichten

holen, und dieser werde aus ihnen Hadepeter machen. Frau Enge hatte sich wegen Betruges vor dem Schöffengericht Mitte zu verantworten. Zu der Verhandlung hatte sich die große Schar der geschädigten kleinen Leute eingefunden. Der Verteidiger wendete ein, daß es sich um ein Buchergeschäft gehandelt habe, und daß die Geschädigten ihren Verlust sich selbst zuzuschreiben hätten. Das Schöffengericht fam auch nur zu der milden Strafe von sechs Monaten Gefängnis und stellte der Angeklagten nach Ver­büßung eines Teiles der Strafe für den Rest Bewährungsfrist in Aussicht.

53 000 Marf im Auto verloren. Zwei Beamte des Auswärtigen Amtes, die bei der Reichshauptkasse den Betrag von 353 000 Mart erhoben hatten, ließen eine Attentasche mit 53000 m. in der Autodroschte liegen, die sie zum Amt gebracht hatte. Als sie ihren Berlust bemerkten, war die Autodroschte bereits fortgefahren.

Berlegung von Haltestellen in der Leipziger Straße . In Ver­bindung mit der polizeilichen Verkehrsregelung durch Lichtsignale werden die Straßenbahnhaltestellen in der Leipziger Straße in die Mitte zwischen zwei Querstraßen verlegt. Die Verlegung hat bereits begonnen und wird voraussichtlich Ende dieser Woche durchgeführt sein.

Die deutschnationalen Beamtenfreunde. Zu unserem Bericht über die Stadtverordnetenversammlung in der vorigen Woche, in dem gesagt war, daß die deutschnationalen Beamtenfreunde" gegen die seinerzeit zurückgestellten Aenderungen der Beamtenbesol. dungsordnung gestimmt hätten, bittet uns der Vorsitzende der deutschnationalen Stadtverordnetenfrattion, Justizrat Lüdede, mit­zuteilen, daß hier dem Berichterstatter ein Irrtum unterlaufen sein muß. Die deutschnationale Stadtverordnetenfraktion hätte vielmehr in ihrer Fraktionsfizung am 21. dieses Monais einstimmig be­schlossen, dem fraglichen Antrage der SPD. zuzustimmen. Wenn einige deutschnationale Stadtverordnete nicht mitgestimmt haben, so hätte das daran gelegen, weil sie die Frage des Vorstehers nicht verstanden haben. Gegen den Antrag habe fein einziger deutsch nationaler Stadtverordneter seine Stimme abgegeben.

Arbeiler- Kultur- Kartell Groß- Berlin. Erstes Arbeiter- Sinfonie. Konzert am Sonnabend, den 9. Oftober, abends 7, Uhr, im großen Taal der Philharmonie, Bernburger Straße. Werke von Beethoven , Mahler, Strawinsky . Preis der Einzelfarte 1,50 M. Alle vier Konzerte im

Die Jugendabteilung des Männerchors harmonie, Charlottenburg , ver­Saale des Spandauer Bod" anläßlich des 1. Stiftungsfestes ein Konzert unter Mitwirtung des Männerchors, Eintritt 30 Pf. Alle Freunde der Jugendchorbewegung sind freundlichst eingeladen.

Zwei Todesurteile. Das Breslauer Schwurgericht verurteilte gestern den früheren Reichswehrgefreiten Viktor Schön­born aus Carlowig bei Breslau , der am 5. April 1925 seine Braut, die Näherin Leibner, erschossen hatte, wegen Mordes zum Tode und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte.

Das Schwurgericht Hannover verurteilte den Tischler Heinrich Both wegen Mordes und versuchten schweren Straßenraubes zum Tode und den Arbeiter Strohoffer wegen versuchten schweren Straßenraubes zu vier Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehren­rechtsverlust. Die beiden, die bereits längere Zuchthausstrafen ver­büßt haben, überfielen im November v. J. auf der Straße Han­nover- Harenberg einen Radfahrer, um ihn zu berauben. Both feuerte drei Schüsse auf den Ueberfallenen ab, der später im Kran­fenhause seinen Verletzungen erlag.

Der staatsgefährliche Rosegger. Man schreibt uns aus Deutsch­böhmen: Peter R. Rosegger, der erklärte Freund des 1. Brä­fidenten der tschechoslowakischen Republik Masaryk, der Dichter der Alpen , dessen Werke die staatlich approbierten Schulbücher der Tschechoslowakei schmücken, ist dennoch noch staatsgefährlich. Die deutsche Elbstadt Aufsig erhielt den oberbehördlichen Befehl, den Roseggerpart umzutaufen, da der Name Rosegger un­statthaft sei. Die Stadt hat jedoch sofort die Beschwerde an das Innenministerium ergriffen. Und dieses Ministerium hat ebenfalls dekretiert, daß der Name als staatsgefährlich zu ver­schwinden habe. Die Stadt betritt jetzt den legten Weg und geht an den obersten Gerichtshof, der hoffentlich die Würde des Staates nach außen wahren und ihn vor der Lächerlichkeit gegenüber dem Auslande bewahren wird.

Vera Cruz durch Wirbelsturm zerstört. Die Stadt Vera Cruz ( Merito) ist am Dienstag morgen durch einen furchtbaren Wirbel­sturm nahezu vollständig zerstört worden. Gleichzeitig wurde die Stadt durch eine Flutwelle Meter tief unter Wasser gesetzt. Sämtliche Verbindungen mit Vera Cruz sind gestört, die Büge gelangen nur bis 25 Kilometer westlich der Stadt. Man be­fürchtet, daß zahlreiche Menschen ums Leben getom­men sind. Der Sturm hat in einer Breite von 120 Kilometer zwischen der Küste und dem Gebirge große Verwüstungen angerichtet.

Einsendungen für diese Rubrik sind Berlin SW 68, Lindenstraße 3,

Afs

für Groß- Berlin

ftets an das Bezirkssekretariat, 2. Hof, 2 Trep. rechts, zu richten.

1. Areis Mitte. Achtung! Die für Freitag, 1. Oktober, angesetzte Gigung der Elternbeiräte findet umständehalber erst am Freitag, 8. Oftober, Uhr, bei Junike, Artillerieſtr. 11, statt. Vortrag des Genossen Lehrer Richard Schröter. Alle Mitglieder müssen an diesem Tage unbedingt er­scheinen.

4. Kreis Prenzlauer Berg . Freitag, 1. Oktober, 6 Uhr, im Zimmer 29 des Bezirksamts wichtige Frattionssikung.

5. Kreis Friedrichshain . Achtung! Die Adresse des Kreiskassierers Paul Ben ist seit heute Goßlerstr. 1, vorn 3 Tr.

7. Kreis Charlottenburg . Arbeiterwohlfahrt: Am 1. Oktober, 8 Uhr, im Rathaus, Rimmer 3, Gigung aller in der Wohlfahrtspflege tätigen Ge­nossen und Genosfinnen. Referent Genosse Stein.

Heute, Donnerstag, den 30. September:

21. Abt. Die Bezirksführer werden gebeten, wegen Quartalsschluß alle Marken schnellstens abzurechnen.

33. Abt. Die Adresse des Raffierers Paul Ben ist seit heute Goßlerstr. 1, vorn 3 Tr.

81. Abt. Friedenau . Alle Genoffinnen und Genoffen beteiligen fich heute an der Werbefeier der Sozialistischen Arbeiterjugend um 8 Uhr im Jugend­heim Offenbacher Str. 5a. Eintritt frei.

Morgen, Freitag, den 1. Oktober:

28. 26t. 7% Uhr bei Büttner, Schwedter Str. 23, Gigung sämtlicher Funk tionäre.

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9. Abt. Sonnabend, 2. Oktober, pünktlich Uhr, wichtige Vorstandssigung bei Hufenbach, Perleberger Str. 64. Erscheinen aller, auch der Frauen leitung, unbedingt erforderlich.

Jungsozialisten, heute, Donnerstag, den 30. September: Gruppe Weißensee : Uhr im Jugendheim Vortrag: Alltag und Lebens­tunst". Gruppe Prenzlauer Berg : 7% Uhr im Jugendheim Danziger Straße 62, Baraden, wichtige Mitgliederversammlung. Gruppe Neu. fölln II: 8 Uhr im Jugendheim Rogatstr. 53 Vortrag: ,, Entwidlung und Wesen des Staates". Referent Bruno Neumann. Gruppe Charlotten­ burg : 8 Uhr im Jugendheim Rosinenstr. 4 Aussprache über die Werbe­woche.

Jungfozialisten, morgen, Freitag, den 1. Oftober:

Gruppe Norden: 28 Uhr im Jugendheim Orthstr. 10, am Brunnenplay. An Stelle des wegen Krankheit der Genoffin Michaelis ausfallenden Bor Gruppe trages Ausspracheabend über unsere Blätter. Erscheint zahlreich. Bankow: Pünktlich 8 Uhr im Städtischen Jugendheim, Kissingenstr. 48, Rimmer 5, Leseabend. Genosse Mehring liest aus Kreatur" und anderem.

1876

Beginn des Jubiläums: Freitag, den 1. Oktober

Zur Beachtung!

Einfender oder überbringer diefes Ausfchnittes erhält geg. Zahlung von M. 4.20 ausgehändigt oder franko innerhalb Deutſchlands geliefert: 1 Pfd. Hinz& Küfters Jubiläums- Kaffee in künftlerifcher Blechdofe

oder

folgendes Jubiläums- Paket: 1/4 Pfd. Hinz& Küfters Jubiläums- Kaffee. M.1.05

1/10 Pfd. H.& K. Tee Nr.0

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engl., edelfte Sorten 1.­1/2 Pfd. H.& K. Kakao Spezial"

1 Pfd. Malzkaffee

1 Glas Vanille, feinfte Bourbon, 2 Schoten

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1.­

0.50

0.65 M. 4.20

I Paket Nährzwieback| unbe. 3 Tafeln Schokolade

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Adreffe:

rechnet

Zentralbüro: Charlottenburg , Berliner Str. 13-14

50

50 lange Jahre

haben wir in Ehren unfere Gefchäfte geführt und den Ruhm unferer Firma als befte Kaffee­Handlung Deutſchlands aufgebaut!

Dank

fagen wir Ihnen und allen verehrten Kunden, von denen viele jahrzehntelang mit uns durch gute und fchlechte Zeiten gegangen find. Wir bitten Sie, das uns fo oft be­wiefene Vertrauen auch ferner zu bewahren. Es wird unfer Beftreben fein, uns dasfelbe durch gute Lieferung und forgfame Bedienung täglich neu zu verdienen. Für unfere Kaffee- Liebhaber haben wir zu unferem Jubiläum eine Kaffee- Mifchung aus feinften Edelforten zufammenge­ftellt, die ihresgleichen nicht haben dürfte, und die wir als Jubiläums- Mifchung zu M. 4.20 d. Pfd. als befonders preiswert empfehlen. Profeffor Riemer­fchmid hat uns eine hochkünftlerifche Kaffeedofe ent­worfen, die wir unferer verehrten Kundfchaft in gediegener Ausführung als Jubiläums- Gefchenk verehren. Für die Kinder liegen in unferen Verkaufsftellen ganze Berge von Tafeln Schokolade ebenfalls als Geschenk bereit.

1926

Verkaufsgefchäfte: Berlin

N, Müllerftraße 181 N, Friedrichftraße 118-119 N, Schönhaufer Allee 6-7 N, Schönhaufer Allee 106 N, Rofenthaler Str. 40-41 W, Potsdamer Straße 75 W, Link ftraße Nr. 37 W, Friedrich ftraße 85a NW, Flensburger Str., Bg. 414 NW, Wilsnacker Straße 16 O, Gr. Frankfurter Str. 146 S, Cottbuffer Damm Nr. 14 Charlottenburg, Rankeftraße 7 Charlottenbg., Berliner Str.13-14 Charlottenbg., Wilmersd.St.111 Wilmersdorf, Uhlandftr. 89-90 Schöneberg , Kolonnenftraße 2 Neukölln, Bergftraße 5 Steglitz, Albrechtftraße 2 Steglitz, Schloßftraße 119 Spandau, Potsdamer Str . 37 Zum Jubiläum neu eröffnet:

N, Brunnenstraße Nr. 67 NW, Turmftraße Nr. 37 O, An der Jannowitzbrücke 4 SO, Falckenfteinftraße Nr. 36

Heine

Hinz& Kiister Kaffee Küfter