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Das Duell Silverberg- Thyssen.

Die Düsseldorfer Wirtschaftstagung und ihre Lehre. Aus Düsseldorf wird uns geschrieben:

Und

Sozialdemokratische Wohnungspolitik. empfiehlt es sich, die Gelegenheit zu benutzen, einen der größten

In der start besuchten Versammlung der Abteilungs. mietero bleute der SPD. , die am Freitag abend im Graphi= schen Vereinshaus stattfand, referierten die Genossen Ruben und Lange über den Kongreß der Mieteinigungsämter in Düsseldorf .

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Nahrungsmittelbetriebe Deutschlands mit seinen technisch und hygienisch vollkommenen Einrichtungen fennen zu lernen.

Das Weckglas als Diebestresor.

Restlose Aufklärung des Juwelenraubes.

54. Mitgliederversammlung der Organisation mit dem langen Namen: des Vereins zur Wahrung der gemein famen wirtschaftlichen Interessen in Rheinland Der Auftakt zu diesem Kongreß sei eine große Rundge­und Westfalen". Die Düsseldorfer Tonhalle ist überfüllt mit bung der gesamten Arbeiter und Mieferschaft ge- Der Juwelenräuber Spruch, der gestern von Breslau nach einigen Hunderten von Industriellen und ihrer Wortführer. Alle mesen. Bei dieser Kundgebung hätten sich Gewerkschaften aller Rich Berlin übergeführt worden ist, wurde nach seiner Ankunft in Berlin erwarten ein großes forensisches Schauspiel: Dr. Silverberg, tungen zu einer Abwehrfront gegen die lle bergriffe der noch einmal im Zimmer des Kriminalkommissars Trettin einem ein­der seit der Dresdener Tagung des Reichsverbandes meistgenannte aus befizer vereinigt. Der Kongreß selbst brachte ein starkes gehenden Verhör unterzogen. Seinem Charakter entsprechend, gefiel deutsche Industrielle, soll heute vor seinesgleichen als Beklagter Rämpfe gegen die sogenannten unparteiischen Beifizer, welche auf leberwiegen der Laienbeisizer. Es entwickelten sich dort heftige er sich in großen Worten und fam wieder auf seine überspannten. erscheinen. Ehe die Versammlung beginnt, geht es schon unter den dem Wege über die Länder unter dem Vorgeben, daß die Ber- Ideen zu sprechen. Gegen 1 Uhr nachts schien er sich endlich eines Eingeweihten von Mund zu Mund, wer dazu bestimmt worden sei, tragstreue" wieder hergestellt werden müsse, den Abbau des Mieter- Besseren besonnen zu haben. Er mochte wohl einsehen, daß das das kezerische Kaninchen, das einen Abbau der bisherigen indu- schußes betreiben. Im Anschluß an den Kongreß fand eine Kon- Lügengewebe doch in Kürze zerrissen sein würde. striellen Kampffront gegenüber der Sozialdemokratie gefordert hatte, ferenz der Mieterbeifizer( bei den Mieteinigungsämtern In Gegenwart des Chefs der Kriminalpolizei, Regierungs­an den Ohren zu nehmen. Hat doch jene Dresdener Rede unter und Amtsgerichten) statt. Es soll der Versuch gemacht werden, ähn- direktor Dr. Weiß, erklärte er sich bereit, die volle Wahrheit den deutschen Unternehmern, die als Hänse im innerpoltischen Glücklich wie in Berlin im ganzen Reiche die parteigenössischen Mieter zu sagen und das Bersteck der Juwelen bekanntzugeben. Da ihre Besitztitel und ihre Vorurteile nicht gern preisgeben, eine funktionäre zusammenzufassen. Mit den vorläufigen Arbeiten ist es sich um einen Ort außerhalb Berlins handelte, so wurden under­heftige und unbequeme Unsicherheit erzeugt. der Berliner Bezirksmieterausschuß der SPD. betraut worden. In züglich zwei Automobile bereitgestellt, in denen der Verbrecher, dem Bericht über den internationalen Wohnungsbautongreß hob diesmal ungefesselt, zwischen den Beamten der zuständigen Dezernate darum wird heute in Düsseldorf die Szene sehr schnell zum Tribunal. Genosse Ruben hervor, daß es den Hausbefizern angesichts der Er Plaz nahm. In rascher Fahrt ging es nach Anweisung des Spruch Sofort wagt sich der Vorsitzende, der Kommerzienrat Reusch folge, die die Wiener Kommune mit ihrer Wohnungs- nach Friedrichshagen hinaus. Unterwegs erzählte der junge aus Oberhausen , mitten ins Kampfgetümmel. Wohl stimmte er, eine baupolitit erzielt hat, schwer wurde, irgendwelche Argumente Mensch prahlerisch von den Erfolgen, die er als Patrouillen. schöne Geste, Silverberg zu, wenn dieser sagte, es fönne in Deutsch zugunsten des privaten Wohnungsbaues vorzubringen. Die Frage, gänger während des Krieges erzielt habe. Jetzt werde land nicht gegen und nicht ohne die Arbeiterschaft regiert werden. ob Hoch- oder Flachbau, offene oder geschlossene Wohnungsbauweise er den Beamten einmal ein feines Stüd Pfadfinderarbeit" vor­Aber diese Arbeiterschaft ist nach Reusch eben das richtige sei, sei nebensächlicher Natur. Das Grundlegende sei, führen. Am Ende der großen Mauer des Wasserwerkes in Friedrichs nicht die Sozialdemokratie; es sei nicht angängig", eine daß die Wohnungspolitik und die Wohnbaupolitik Sache der öffent- hagen hielten die Wagen an. Spruch führte von hier aus im einzelne Partei als Arbeiterpartei zu bezeichnen. Das ist überhaupt entzogen werden müsse. Auch die Schulen seien ja einmal in Privat- gewachsener Föhren zu. An einem dieser Bäume trat im Licht der lichen Körperschaften sei, die der privaten Einflußsphäre vollkommen grellen Licht der Scheinwerfer die Beamten auf eine Gruppe hoch­das Hauptargument der Gegner Silverbergs; daraus resultiert ihr händen gewesen. Heute werde jeder verlacht, der die Schulen wieder Echeinwerfer ein deutlich erkennbares 3eichen hervor. Es Borwurf, daß er parteipolitisch" gesprochen habe. Gleich erhebt sich in die Privathände zurücklegen wolle. Die Wohnung sei tein Gegen hatte die Gestalt eines Halbmon des. Drei Schritte von Silverberg zur Antwort. Er spricht mit leiser Ironie. stand für die Rentabilitätserzielung. Wenn in Wien mit der Wohn- diesem gezeichneten Baum entfernt wies Spruch auf den Boden Er redet den Widerspenstigen sanft zu, bleibt in den wesentlichsten baupolitik so große Erfolge erzielt worden seien, so sei das nicht und gab an, daß man hier graben solle. In einer Tiefe von Punkten bei seinen Anschauungen, versucht nur hin und wieder eine zum wenigsten dem Umstand zu danken, daß die Wiener Gemeinde 80 Zentimetern stieß man auf einen harten Gegenstand, der vor­andere Interpretation. Noch deutlicher als in Dresden zeigt er aber ihre Häuser zum großen Teil in Gegenden mit teurem Grund und sichtig herausgeholt wurde. Zur allgemeinen lleberraschung war auch, welche Bedingungen er der Partei, die die größten Preis des Grund und Bodens gefallen sei. Da sich in Wien die Boden gebaut hat und durch niedrige Mieten erreicht hat, daß der es ein Weck glas, wie es zum Einkochen von Früchten usw. ver­Massen der Arbeiter hinter sich habe", stellen wolle, ehe sie der Ehre private Häuserwirtschaft nicht mehr rentiere, habe die Gemeinde von wendet wird. In dem Glase befand sich eine Schachtel aus teilhaftig werden könne, von der Wirtschaft" als regierungsfähig privater Seite erhebliche Anlaufsangebote erhalten, und sie habe es Aluminium und in ihr, sauber in Watte verpackt, die wert­vollsten Stücke der Juwelenbeute. So holte man eine Perlen­anerkannt zu werden. Sie muß: erreicht, daß jetzt ein Biertel des Wiener Grund und Bodens in tette im Werte von 24 000 Mart, einen großen Brillant­ihrer Hand sei. ring, verschiedene Ohrringe u. a. m. heraus. Auch jezt stand Spruch teilnahmslos daneben. Die Auffindung seines Beuteversteckes und seine Leerung schienen teine besondere Erregung in ihm auszu­lösen. Willig ließ er sich zu den wartenden Autos zurückführen. Nach Berlin zurückgekehrt, wurde er nur furz befragt und dann ins Bolizeigefängnis eingeliefert.

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1. Auf bestimmte Dofirinen verzichten und darf sie höchstens noch als theoretische Lehrbuchmeinungen" behalten.

2. Jede Rücksicht auf die Straße unterlassen. Dabei sagt Silverberg zur Bekräftigung, daß die Sozialdemo. fratie nicht die Kraft und die Fähigkeit habe, den Staat zu re­gieren. Er will vermutlich sagen allein" zur regieren, aber er verschluckt das entscheidende Wort. Aus den Bedingungen Silver­bergs ergibt sich mit letzter Deutlichkeit, daß selbst die fortgeschritte neren Unternehmer seiner Prägung die Lage vollkommen verkennen. Ihr Pronunziamiento verlangt von der Sozial: demokratie eine Regierungsbefähigung, die sich erst im prattischen Verzicht auf die Anwendung bestimmter politischer Kampfmittel und Grund= anschauungen bewähren soll. Sie soll den Klassenfampf ftreichen aus der lebendigen Gegenwart, das verlangt Herr Silver­berg, einer der erprobtesten industriellen Klassentämpfer. Sie soll auf die Straße" feine Rücksicht nehmen. Das ist, mit Beriaub, eine Redephrase, dehnbar wie Gummi, weil der politische Gegner zur Not jede Forderung der Sozialdemokratie auf solche Art infamieren fann.

die das tu

Mit einem Wort: auch Herr Silverberg ist sich darüber gar nicht flar, daß eine wirtschaftliche und politische Gemeinschaftsarbeit nur lebensfähig werden kann, wenn jede Gruppe im vollen Befin ihrer prattischen und agitatorischen Kraft bleibt und die volle Autorität vor den Massen ihrer Anhängerschaft behält. Eine Sozialdemokratie, was Herr Silverberg fordert, hätte die Regierungsfähig feit verloren, weil sie bei ihren Mitgliedern und Wählern jeder Fähigkeit zur Kraftentfaltung verluftig gegangen wäre. eben nur so: Macht gegen Macht nach den Wahrheiten der Demokratie mit einer Notbrücke zur politischen Verständi­gung. So verstanden, würde die Sozialdemokratie über eine neue Regierungsbildung auf dem Boden wirtschaftlicher Berständigung" mit si reden lassen, anders nicht.

Es geht

Wie weit wir davon noch entfernt sind, zeigt bald nachher die Rede Friz Thyssens. Silverberg sei parteipolitisch" ge­wesen, er aber sei der Arbeiterschaft gegenüber neutral: Die Seele der Arbeiter sei weder eine sozialistische, noch eine flerifale, fon dern eine deutsche Seele. Alle Arbeiter stehen uns gleich nahe." Seltsam, was blante Bersammlungsreihorit Erfolge vor Männern erzielt, die sonst sehr nüchtern und realpolitisch denken. Thyssen, der Deutschnationale, im merkwürdigen neutralen" Man­tel, findet einen stärkeren Beifall als vorher Silverberg. Die Hörer vernehmen aus Thyssens Rede vor allem nur das Nein, auf das sie gewartet hatten.

Dann redet Duisberg, der Borsigende des Reichsverbandes. Ritterlich springt er Silverberg bei, ja, das ist keine geringe Ueber­raschung für viele, er stimmt ihm zu. Unter weitreichender, ver­ständnisinniger Heiterfeit sagt er, er habe eine gewisse Freude baran gehabt, zu beobachten, wie es wirft, wenn man in den Teich der Deffentlichkeit einen diden Stein werfe und dann höre, wie die Frösche quaten. Duisberg sagt offen: es war ein tattischer Streich, der die Bildung einer trag fähigen Regierung erleichtern solle.

Damit entließ Duisberg die Kaze aus dem Sac. Es war also auch Herrn Silverberg nicht ganz ernst gemeint; sein Programm war ein Versuchsballon! Er hat, das ist sein Berdienst, das Gelände aufgeklärt. Weber die Rechtsparteien, noch das Gros der so­genannten industriellen Führerschaft vermögen sich zu einer Ber­ständigung mit der größten Arbeiterpartei zu bekennen und zu befehren. Silverberg steht mit einigen Spißen, die über den Wirtschaftsegoismus des Tages hinweg fehen fönnen, ziemlich alein auf weiter Flur. Das hat diese Düsseldorfer Auseinandersetzung noch deutlicher als die Dresdener Tagung erwiesen. Erst wenn ein ganz harter 3wang durch einen neuen Spruch des Volkes vorliegen wird, kann sich diese Situation wesentlich verändern. Nur die wirtschaft liche und politische Macht der Sozialdemokratie imponiert der Unter nehmerschaft, die gewöhnt ist, vor flaren Tatsachen der Geschichte die Maste zu wechseln.

Wiener Ehrung für Ebert.

Wien , 2. Oftober.( WTB.) Die( sozialdemokratische) Gemeinde Bien hat den Beschluß gefaßt, eine im Stadtbezirk Fünfhaus errichtete ohnungsanlage für 200 Familien nach dem verstorbenen ersten Reichspräsidenten Eberthof zu benennen.

In Danzig versucht der Senatspräsident Sahm eine neue Regierung zu bilden. Die Deutschnationalen wollen feine parla­mentarische, sondern eine Beamtenregierung. Da dieser Vorschlag aber undurchführbar ist, fommen die Berhandlungen nicht vorwärts. Reichsfinanzminifter Reinhold, der auf Ferien in Spanien ist, hatte in Madrid eine lange Unterredung mit dem Finanzminister,

In der Diskussion unterstrich Genosse Fechner vom Bartei vorstand die Ausführungen der Referenten und hob hervor, daß sich auch in maßgebenden Barteiinstanzen in intensiver Weise mit der Wohnungsfrage beschäftigen. Genosse Tomschif aus Wien schilderte in eingehender Weise die Geschichte der Wiener Wohnbau politik und riet den deutschen Genossen zu größerer Attivität in der Wohnungsfrage. Genoffe Most empfahl die Unterstützung der Genossenschaften, die sich mit dem Wohnungsbau für kinderreiche Familien befassen und die sehr bedeutsame Erfolge erzielt hätten. Jedenfalls gab die Tagung jedem Teilnehmer bedeutsame An­regungen mit auf den Weg, und damit ist sie ein Erfolg für das Weitertreiben einer Wohnungsbaupolitit im sozialistischen Sinne.

Der Totschlag an der Prostituierten.

Ein Gegenstück zum Fall Gerth.

Vor dem Landgericht II begann heute die Verhandlung gegen den Hoteldiener Kurt Brandt, der angeklagt ist, am 12. Juni dieses Jahres die Prostituierte Helene Dupi erwürgt zu haben. Der Fall hat seinerzeit viel Aufsehen erregt. Der Angeklagte behauptet, sich der Einzelheiten der Tat nicht zu erinnern. Der Angeklagte ist ein uneheliches Kind und wurde bei den Geschwistern seiner Mutter regen Geschlechtsverkehr mit Prostituierten zu führen. Auch das erzogen. Aeußerst sinnlich von Natur begann er sehr früh einen Trinken gewöhnte er sich sehr früh an. Sein Leben gestaltete sich mehr als unstet. Die Siemenswerfstätten in Berlin verließ er am 17. Juni nach zehntägiger Arbeit wegen eines Streites mit seinem Meister. In der Nacht vom 11. auf den 12. Juni ereignete sich die Tat. Am Tage vor der Tat hatte er mehr als gewöhnlich getrunken. Darüber, was er vom Nachmittage an getan hat, fann er nur unflar Aufschluß geben. In einem Lotal faufte er u. a. eine Reitpeitsche nächsten Morgen, als er im Zimmer der in der Nacht erwürgten wozu, das kann er nicht sagen. Jedenfalls fand er sie aber am Dupi ermachte. Er begann nun, sich zu überlegen, wie er zu der Dupi gefommen sei. Am selben Abend stellte er sich der Polizei, nachdem er um 10 Uhr in Weißensee die Montagszeitung gekauft hatet und im Bericht über den Mord seinen Namen erwähnt fand. Er erinnerte sich nur soviel, daß er am Abend vorher auf dem Bayerischen Blaz von einer Frau untergebatt wurde und nichts wissen. Allerdings hat er im Polizeirevier bei seiner Ber­daß er Zigaretten getauft hat. Weiter weiß er nichts oder will er nehmung noch andere Einzelheiten genannt. Die Verhandlung dauert fort.

Die Verkehrsampeln verschwinden!

Als seinen Mittäter bezeichnet er auch jetzt wieder seinen Freund Paul Gerlach. Außerdem ist man zu der Ueberzeugung gelangt, daß die beiden Schwestern zum mindesten von dem Ueberfall gewußt oder bei dem Bergraben der Beute geholfen haben. Sie wurden deshalb erneut festgenommen und ebenfalls in Polizei­gewahrfam eingeliefert:

Republikanischer Tag in Blankenfelde ( Telfow). Am Sonn­abend, den 2., und Sonntag, den 3. Oktober, findet in Blankenfelde , Kreis Teltow , ein Republikanischer Tag des Reichsbanners Schwarz­Rot- Gold statt. Freunde und Genossen werden gebeten, diesen Sonn­tag zu einem Ausflug nach Blankenfelde zu benutzen.

Der Kreisverein Neukölln- Briß des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold ver anstaltet in den Sonntag bormittagsstunden in der Groß­Siedlung Brit einen Werbeumzug. Die in der Siedlung woh­nenden Parteigenossen und Republikaner werden gebeten, ihre Wohnun­gen zu beflaggen und so die Veranstaltung zu unterstützen. Explosionsunglück bei der Reichswehr .

Gestern abend gegen 5 Uhr erfolgte auf den Schießständen bei Barnstorff bei Rostoc eine Explosion von Munition, wobei zwei Mann schwer und einer leicht verlegt wurde. Die näheren Umstände sind bisher noch nicht bekannt. Die Unter­suchungskommission ist zurzeit auf den Schießständen, um die Einzelheiten aufzuklären.

" Bolt und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrift, und Der Kinderfreund" liegen der heutigen Postauflage bei.

Sport.

Großkampffag im Sportpalast. Im Sportpalast, der gestern feine Pforten zum Saisonbeginn öffnete, fand vor leider nur

schwach befeztem Hause ein Großborkampftag statt, der sportlich auf die Begegnung des Ereuropameisters Ban t'hof mit dem beachtenswerte Kämpfe brachte. Das Hauptinteresse richtete sich deutschen Schwergewichtsmeister Mar Schmeling. In der achten Runde wurde Ban t'hof wegen Nierenschlages, nachdem er zuvor zwei Berwarnungen wegen gleicher unerlaubter Hiebe erhalten hatte, disqualifiziert. Schmeling, der bessere von beiden Borern, lag ohnehin nach Punkten vori. Der Kampfabbruch zugunsten Schmelings löste starken Beifall, aber auch Protestrufe bei einem Teil der Zuschauer aus. Erich Brandel- Berlin wurde von Egene Alonzo ( Belgien ) bereits in der ersten Runde überraschend to. geschlagen. Teddy Sandwina- Berlin lieferte Mar Diefmann- Berin über vier Runden einen hervorragenden Kampf, der unentschieden endete. Schließlich traten um die Endausscheidung im Mittelgewicht der Ermeister Adolf Wiegert und Walter Funte in den Ring. Wiegert, äußerst hart im Schlag, aber sehr lange Zeit ohne Kämpfe, mußte sich von dem flinken Walter Funte auspunkten lassen. Funte wird nunmehr mit Domgörgen um die Mittelgewichtsmeisterschaft boren, mo er wahrscheinlich wenig zu bestellen haben wird.

Theater der Woche.

Der Zusammenbruch des gesamten Berkehrs in den wichtigsten Straßenzügen der City hat die maßgebenden Leiter der Verkehrs­behörden veranlaßt, heute bereits eine Neuregelung vorzu­nehmen, um zu verhindern, daß die Szenen, die fich während des ganzen Tages im Stadtinnern abspielten, eine Wiederholung finden. Man ist dazu übergegangen, an den Hauptfreuzungen wieder den Verkehr entsprechend den Bedürfnissen des Augenblics durch Be amte regeln zu lassen, die die Verkehrsampeln entsprechend der Frequenz grün, gelb oder rot aufleuchten laffen. Zu dieser durch aus notwendigen Regelung der Berkehrsneuregelung" hat man sich im Polizeipräfidium einmal entschlossen, nachdem Regierungsdiretter Mosle selbst bie Wirkungen der automatischen Berkehrseinteilung in der City mehrere Stunden mitgemacht hatte, dann aber auch, weil die Leiter der Straßenbahn- und Omnibusgesellschaften überein­stimmend erklären, daß ber augenblicliche 3ust and unhalt­bar sei. Sowohl von der Direktion der Straßenbahn als auch von der Omnibusgesellschaft wird bestätigt, daß das Publikum die Ver­fehrsmittel fluchtartig verlassen habe, daß der Fahrplan auf den Linien restlos zusammenbrach und daß man Ver­spätungen erlebte, wie sie in Berlin einfach noch nicht da baus: 3. Die befte Polizei.( Rein Rartenverkauf.) 4. Kyrig- Byrig. 5. Am­gewesen seien. Die Anbringung der Verkehrsampeln in Berlin far beim besten Wielin nicht als eine glückliche, geschweige ideale Lösung bezeichnet werden. Die Kraftdroschtenbefizer hatten das Polizeipräsidium schon vor Wochen darauf aufmerksam gemacht, daß die Ampeln viel zu hoch hängen, und daß der Chauffeur, der unter feinem festen Verdeck fitzt, die Lampen überhaupt nicht sehen kann. die Berkehrsampeln schleunigst wieder beseitigt. An ihre Stelle Der allgemeine Wunsch der Automobilisten geht dahin, daß man sollten überall die drehbaren Winter treten, die sich in Berlin bisher ganz ausgezeichnet bewährt haben. Diese Ansicht vertreten nicht nur die Fahrzeuglenter, fondern auch die Schupobeamten, die übereinstimmend erklären, daß der Verkehr mit diesen Signalein. richtungen sich in geradezu mustergültiger Weise abgewickelt habe.

Betriebsanlagen

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Bom 3. Oktober bis 11. Oktober 1926. Boltsbühne: Enfiftrata. Oper am Blak der Republik: 3. Die Waltüre. 4. Die Iuftigen Weiber von Windfor. 5. Cavalleria Rusticana. Bajazzi. 6. 8ar 7. Mona Lisa . 8. Mastenball. 9. Erstaufführung: Die Liebe zu den drei Orangen. 10. Carmen. 11. Oberon. Staatliches Schauspiel­phitrion. 6., 9., 10. Napoléon . 7. Die Räuber. 8., 11. Serodes und Mari­amne.( 11. Rein Rartenverkauf.) Schiller- Theater: 3., 8. Minna von Barnhelm. 4., 9. Beer Gynt. 5., 6., 7., 10., 11. Die Welt, in der man sich Tangweilt. Deutsches Theater: Beripherie. Kammerspiele: Bis 7. Androflus und der Löwe. Ab 8. Der fliegende Sut. Die Komödie: Die Gefangene.. Leffing- Theater: 4. Gefchloffen. Ab 5. Mensch und Uebermensch. Theater in der Königgräger Straße: Mrs. Chenens Ende. Stäbtische Oper, Charlotten burg: 3. Margarethe. 4., 10. Fatiniga. 5. Die Boheme. 6. Carmen. 7. Die Rauberflöte. 8. Tosca . 9. Don Pasquale. 11. Fidelio. Großes Schauspiel. haus: Bon Mund zu Mund. Theater bes Westens: Der Rug nach dem Westen. Die Tribüne: Bis 4. Unterwegs. Ab 5. Die Wildente. Deutsches Künstler Theater: Das große Abenteuer. Romödienhaus: Einbruch. Ber­ liner Theater: Mik Amerika. Reues Theater am Zoo: Ich hab dich lieb! Trianon Theater: Dirnentragödie. Refibenz- Theater: Absteiaequartier. Rentral- Theater: Ich hab mein Sera in Heidelberg Theater in ber Rommandantenstraße: Bis 7. Taifun. Ab 8. Egmont. Nelson- Theater: Die tanzenden Fräuleins. Romische Oper: Adrienne. Buffspielhaus: Bis 8. Rutuli. Ab 9. Serzogin von Elba .. Metropol- Theater: Wieder Metropol. Theater am Schiffbauerbamm: Das Grabmal bes unbekannten Soldaten. Thalia- Theater: Der Biberpela. Theater am Rollendorfplak: Dnbut. Theater am Kurfürstendamm : Es geht schon beffer. Aleines Theater: Menschen­freunde. 10% Uhr Nachtſpiele Bella Siris. Wallner- Theater: Safemanns Töchter. Theater in der Klosterstraße: Ghetto . Rose Theater: Ehrliche Arbeit. Rafino- Theater: Gräfin Tippmamfel. Theater in ber Zügewftrage: Spreewaldmädel. Theater im Abmiralspaleft: Haller- Revue: An und aus. Wintergarten und Scala: Internationales Bariete. Rachmittagsvorstellungen. Bolfsbühne: 3., 10. Fauft. Staatliches Schauspielhaus: 3., 10. Doppelfelbstmord. Großes Schauspiel­

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Die Stonfamgenoffenschaft Berlin und Umgegend bietet allen Berbraudze die Möglichkeit, an den nächsten vier Sonn tagen in der Zeit ron 9 Uhr vormittags bis 12 Uhr mittags in Berlin Lichtenberg , Rittergutstr. 16/30, zu besichtigen. Um einen zu starten Andrang zu verhindern, sind die Abgabestellen für diese Besichtigung auf vier Sonntage verteilt. Für Sonntag, den 3. Oftober, fommen folgende Abgabestellen vom östlichen Teil Berlins in Betracht: 29, haus: 10. Von Mund zu Mund. Theater bes Bestens: 3., 10. Der Rug Mach dem Westen. Renes Theater am Ros: 7., 9. Der Hüttenbefizer. 10., 11% Uhr: 30, 31, 47, 84, 123, 133, 139, 140 und 152( Bezirk Lichtenberg ), Die Nadel. Theater in ber Rentral Theater: 9. Der luftige Fridolin. Dom nördlichen Teil Berlins die Abgabenstellen: 1, 5, 39, 51, 55, 116, Rommandantenstraße: 10. Die zärtlichen Berwandten. Theater am Schiff. 119, 125 und 182, außerdem die Abgabestellen in den Kommunal- bauerbamm: 3., 10. Das Grabmal des unbekannten Soldaten. - Thalia­bezirfen Treptow und Spandau sowie Eichwalde . Da an diesen Be Theater: 10. Lottchens Geburtstag und Erster Alaffe. Aleines Theater: 3. Schneewittchen. fichtigungen fich auch nichtmitglieder beteiligen tönnen, talspalaft: 3. 10. Saller- Revue: An und aus. Rose- Theater: 9., 10. Aschenbrödel. Theater im Admi

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