20. Bezirk Reinidendorf.
In der Bezirksversammlung von 29. September erfolgte die Beantwortung der Anfrage der bürgerlichen Fraktion betr. Heimbeförderung von mittellosen Teilnehmern am Roten Frontkämpfertag burch das hicfige Wohlfahrtsamt. Unfer Genosse Stadtrat Hecht erklärte, daß die dafür gezahlten Borschüsse gefeßlich begründet find. Ein Teil des gezahlten Geldes ist von den auswärtigen Gemeinden bereits zurüdgezahlt worden. Die meitere Rüdzahlung ist zugesichert. Die Mitglieder der bürgerlichen Fraktion, die sich mit dieser Erflärung zufrieden gaben, wurden von den Kommunisten unter Hohnlachen als Feiglinge" bezeichnet. Den folgenden Vorlagen, die verschiedene Grundstücksfäufe forderten, wurde non der Bezirksversammlung zugestimmt. Demnach soll der Heiligensee mit dem unbenutzten Depot der Straßenbahn für Sport zwecke der Schulen verwandt werden, und am Ufer sollen Bromenadenanlagen entstehen. Die Aussprache über den Grund ftüdsaustauschvertrag mit der in Liquidation befindlichen Gemein nügigen Siedlungs- und Kriegerheimstätten Aftiengesellschaft brachte schwere Angriffe gegen die Firma Wasmuth und deren Hintermänner und den verantwortlichen Beamten der ehemaligen Gemeinde Waidmannsluft. Darauf erfolgte die Beratung der einmaligen Ausgaben des Bezirks für 1927. Die bürgerliche Frattion beantragte die Streichung der 50 000 m. für Ausbau und Einrichtung der Jugendheime, während die Kommunisten eine Erhöhung um 5000 m. verlangten. Beides wurde abgelehnt, so daß die 50 000 m. stehenblieben. In der Aussprache murde besonders barauf hingewiesen, daß der Schulbau in Hermsdorf fofort begonnen werden könnte, daß aber die Ge. nehmigung vom Magistrat noch nicht eingegangen sei. Bürgermeister Reich helm wies darauf hin, daß alle Forderungen wohl begründet fejen, menn auch wegen der gespannten Finanzlage Berlins nicht damit zu rechnen sei, daß vom Magistrat alles genehmigt wer ben wird. Unser Genosse Stadtverordneter Echäfer bemertte, daß die Schulbauten im Bezirk natürlich wichtiger feien als die Neubauten für die Feuerwehr, und machte dann dem Bauamt den Vorwurf, daß es nicht rationell wirtschafte. Dadurch, daß beispiels weise die Oranienburger Straße in Wittenau nur ftüdweise neu angelegt wird, bauert bie Berbreiterung ber Straße nicht nur sehr lange, sondern verursacht auch beträchtliche Mehrlosten. Stadtbaurat rede verteidigte das Bezirksamt und schob das Verschulden dem Magitrat zu, der ein städtisches Gelände, das zum Austausch not. wendig gebraucht wird, nicht zur Verfügung stellen wolle, weil das Berliner Gesundheitsamt ausgerechnet dort ein Ambulatorium er richten wolle.
Die Zusammensehung der Bezirksämter. Die Gemischte Deputation zur Vorbereitung von Organisations. enimürfen verabschiedete das Ortsgefez über die künftige neu
3usammensetzung der Bezirksämter. Die beschlossene Fassung teilt die Bezirtsämter in vier Gruppen:
Gruppe I Die Bezirksämter Charlottenburg, Neukölln. Gruppe 11: Die Bezirksämter Spandau , Wilmersdorf , Schöne berg. Stegliz, Lichtenberg .
Gruppe III: Die Bezirtsämter Zehlendorf , Weißenfee. Gruppe IV: Alle übrigen Bezirksämter.
Es werden besezt die Bezirtsämter der Gruppe I mit 7 befoldeten und 8 unbesoldeten Mitgliedern
II
6
2
"
P
"
"
III" 4 IV
» 7 5
"
B
"
5
"
” 6
"
Ein Werberuf für die neue Schule.
Eltern, beachtet den Umschulungstermin.
Wir geben die nachfolgenden Ausführungen um ihres grund. fählichen Zeiles wieder. Eine weltliche Schule foll hier fülr alle werben.
-
Die 32. Gemeindeschule in Neukölln, deren Charakter als welt liche Bersuchsschule vielen Arbeitereltern Berlins immer noch ziem, lich unbekannt ist, steht seit den sechs Jahren ihres Bestehens in einem schweren Kampfe nicht um ihre gistenz, denn die Zahl der Schüler und Schülerinnen ist bereits auf 650 gestiegen jon= dern um ihre Grundsätze. Es ist an der Zeit, daß wir ber Deffentlichkeit in erster Linie der proletarischen von unserem Leben berichten. Wir möchten gern, daß die Eltern, die ihre Kinder legt zum Herbst umschulungstermin zu uns schicken wollen, über die Grundfáze in unserer Schule besser unterrichtet sind und auch missen, warum sie sie zu uns geben. Es genügt natürlich nicht für die Eltern, zu wissen, daß bei uns nicht geprügelt wird. Es ist zu selbstverständlich, daß eine moderne Schule, wenn sie die An la gen des Kindes entwickeln will, die Persönlichtett auch des sechsjährigen Kindes respektiert und die Menschenwürde nicht mit dem Bafel verlegt. Unsere Kinder müssen in ihrem Schuldasein froh und glücklich sein; wie anders sollte der junge Mensch sonst wohl zu uns Vertrauen fassen und in seinen Arbeiten von seinen innerlichsten Gedanken und Hoffnungen zeugen. Hier ist der Punkt, um den es geht. Hier tritt das Kind in ein ganz entscheidendes Verhältnis zur Kunst". Wegen dieser Bevorzugung der fünftierischen Fächer" unsere tlugen Gegner sprechen gern von der neuen Schule als einer„ ästhetischen", um uns in der Deffentlich feit die Etikette des„ Unpraktischen" und der„ brotlosen Künfte" aufzufleben ist es nötig, vor allen Dingen diese Frage den Arist es nötig, vor allen Dingen diese Frage den Ar. beitereſtern ganz deutlich zu machen. Es läßt sich bas miß trauen des Proletariers gegen eine Schule mit Tanz, Theater und Gesang mit Zeichnen als Hauptfach und mit dem Erlebnisaufsatz als Keimzelle der sprachlichen Entwidlung anders nicht beseitigen.
-
Kind und Kunst.
-
Mit diesem Vorwurf, als ob wir lauter Künstler großpäppelten: Dichter, Schauspieler und Tänzer, Bildhauer und Redner, Maler und Sänger, zieht man gern über uns her. In Wirklichkeit liegt darin ein Kolschrei, den die bürgerliche Schulwelt gegen sich selber richten follte. Sie ist es, die um der türgerlichen Kulturtradition willen Kunst" treiben möchte. Sie drängt nicht wir zur Kunstgeschichte; sie treibt mit ihrer Erziehung zur Kunst hin zum Bilder Opern und Dramen ein; sie besichtigt auf ihre blasierte Art Galerien schmud und zu Gemäldebefprechungen, sie führt hochtrabend in und Kunstausstellungen; fie treibt Forinenlehre für Sonaten und Sinfonien; sie hebt ihre Jugend fünstlich hinauf in die dünfelhafte Atmosphäre der sogenannten„ Gebüldeten" und hat bereits den unausstehlichen Typus der höheren Tochter und des jungen Kaffee. hausästheten in die Welt gejezt. Wenn wir von dem Verhältnis des Kindes zur Kunst sprechen, so rücken wir von diesen Irrtümern und Häßlichkeiten ganz energisch ab. Es muß endlich einmal ganz deutlich gesagt merten, daß unsere Schule, so sehr mir die soge nannten fünstlerischen Fächer pflegen, mit diesem irreführenden Namen nichts zu tun hat. Die einfichtigen Eltern, die das be Die nachfolgende Tabelle zeigt die augenblidliche Begriffen und an ihren Kindern bei uns erlebt haben, geben rasch fezung der Bezirksämter und gibt Aufschluß über die nach dem das Vorurteil und damit ihr Mißtrauen auf und stehen darum auch abgeänderten Ortsgefeß vorzunehmenden Veränderungen der Bahl bedingungslos hinter uns. Wir haben es in den Kindern mit zwei der Bezirksamtsmitglieder: verschiedenen efen zu tun, die mit der Welt der Erwachse nen verglichen und untereinander unerhört andersgeartet sind: das Kind der Grundschule( 6- bis 10jährig) ist ein anderes wie das Kind Der oberen Klassen, und beide wiederum erscheinen uns von deyi 20 bis 30jährigen Erwachsenen wie durch Abgründe getrennt. Wir haben es also mit einer seltsam anders gearteten Schicht des Geistigen zu tun, mit der Vorstufe des späteren Menschen: mit einem vor fünstlerischen werden. Mit dieser Auffassung des Kindes rüdt natürlich die Aufgabe einer Lebensgemeinschaft, die von diesem persönlichen Leben Kunde geben will, vollends aus dem Bereich bes gewohnten Schulehaltens heraus. Wenn unsere Buben und Mädel malen und schreiben, denten sie natürlich nicht daran, Kunst" zu treiben. Aber sie beginnen, in ihren Arbeiten ein eigenes geistiges Dasein zu führen, das aber auf feinen Fall irgendeine Art Vorbereitung auf einen späteren fünstlerischen Beruf sein will.
Mitte
Bezirtsämter
Befoldete Mitglieder Unbesplbete Mitglieder
8( 1
7( 1
5( 1
5( 1 zu menig) 6 6( 1
Tiergarten
6( 1 zu viel)
Wedding
6( 1
"
Brenzlauer Berg
5( 1
Friedrichshain
6( 1
6
"
Kreuzberg
7( 2
6
"
"
7( 1 4( 3
"
"
wenig)
6( 1
3( 2
7
6( 1
4( 2
7( 1
4( 2
4( 2
6( 1
Weißenfee
56856787545557555445
4( 1°.
4( 1%
www
5( 1 4( 2
"
"
Soweit die Zahl der gegenwärtigen besoldeten Bezirksamts mitglieder die neu festgelegte 3ahl übersteigt, sind freiwerdende Stellen, mit Ausnahme des Borsigenden des Bezirksamtes und feines Stellvertreters, nicht wieder zu besezen(§ 5 des Ortsgesetzes), das heißt eine Reduzierung der Bahl der besoldeten Bezirksamts. mitglieder tritt in den einzelnen Bezirksämtern nicht sofort ein, sondern nach Freiwerden( durch Tod, Pensionierung usw.) einer Stelle. Eine Bermehrung der Zahl der unbefoldeten Stadträte in den Bezirken fann, da hierbei Berhältniswahlen stattfinden, erst nach allgemeinen Neuwahlen der Bezirksversammlungen vorgenom men werden. ( Aus den Kommunalen Blättern".)
Arbeitersport.
Fußballspiele am 10. Oftober.
-
Bezirk Norben: Staaten gegen Spandau 25 in Staaten, Siemensftabt gegen Anrig in Siemensstadt , Egeraierplag, Nauen gegen Regin in Nauen . Sanfa gegen Fichte- Norb in Sohenneuendorf. Wittenau gegen Nord- Oranienburg in Wittenau , Rorbbahn. Beltener Ballspielflub gecen Minerva in Velten . Sachsenhausen gegen Vorwärts- Sennigsdorf in Sachsenhausen . Nordiska gegen Bankow 08 auf dem Egeraierplaz Schönhauser Allee . Adler 12 gegen Arbeiter Sportverein 24 in der Chriftianiaftraße. Brik gegen Sertha in Briß bei Eberswalde . Cifenspalterei gegen Arminia in Cifenfpalterei. Bittoria gegen Fichyte- Gesundbrunnen in Eberswalde . Tegel 24 gegen Blau- Weiß in Borsig walde , Neue Ernst. Ede Conradstraße. Abler 08 gegen Amateure in Pantow, Andreas Hofer Blah. Union gegen Alemannia in Bankow , Maximilianstraße. Fichte 24 gegen Bader 24 in Niederschönhaufen. Raiserweg. Bernau gegen Wader 20 in Bernau . Joachimsthal gegen Selvetia in Joachimsthal . Bezirk Often: In Abteilung A gleich brei Spiele von großer Wichtigkeit: Astania gegen Retschendorf in Röpenid, Grüne Trift; Bormärts 20 gegen Britannia. Lichtenberg in Sohenschönhaufen. Sommerstraße, und Stralau gegen Lichten. berg I am Bahnhof Stralau Rummelsburg. 3m legten treffen fich zwei alte Rivalen und wird beshalb ein scharfes Spiel geboten werden. Der Treptower Ballspielflub spielt gegen Sadoma im Plänterwald. Richterswalde gegen Berein für Bewegungsfpicle in Richterswalde. Oberfpree gegen Berliner Sportverein 16 in der Buhlheide. Sertha 22 gegen Beuthen in Lichtenberg , Wagnerstraße. Weißenfee gegen Lichtenberg in Weißenfee, Rennbahn. Tasdorf gegen Brandenburg 02 in Tasdorf. Johannisthal gegen Luftig- fibel in Johannis that. Woltersdorf gegen Alt- Glienide in Woltersdorf bei Ertner. Adlershof gegen Adler in Adlershof , Röpenicker Chauffee. Romet gegen Berliner Sportverein 22 in Fürstenwalde. Fichte- Gülboft aegen Lichtenberg III in Treptow , Fichte- Turnplay. Friedrichshagen gegen frisch frei in Friedrichshagen . Ger mania gegen Neuenhagen in Weißenfee, Rennbahn. Bezirk Südwesten: Berlin XII gegen Jüterbog in Steglis, Sting. Ede Gubenbftraße. Teltow gegen Berolina in Teltow . Nowawes gegen Wannsee in Nowawes , Priesterstraße. Geddin gegen Fortuna in Geddin. Brandenbura gegen Wilmersdorf in Brandenbura a. b. Savel. Schmargendorf gegen Zehlendorf in Schmargendorf , Eichtamp. Bittoria gegen Beelik in Tempelhof , verlängerte Raiserin- AugustaStraße. Botsbam aegen Soffen in Potsdam , Bornstedter Felb , Bavvelallee. Wader gegen Frisch- Auf in Santwig, Gemeindepart. Kreuzberg gegen NeuköllnBrik auf dem Tempelhofer Felb. Schöneberg gegen Rolsenburger Sportverein in Schöneberg , Dominicusplok. Fußballring gegen Eudenwalbe III im Beufel
es
es
Das Kind erbte vielleicht ein Malerauge oder ein feines Musi. fantenohr, einen Sinn für Technik und Maschinen, einen Blick für Bahlenzusammenhänge, ein Gefühl für Plastik und Farbenflänge; fommt erbte Arbeitsenergien: Mit diesen Energien jeden Morgen zu uns und will eine Erfüllung dafür bei uns finden. Die Schulzeit ist der erste Att bes Lebens, wo das Kind mit diesen Empfindungen und Erlebnissen als seiner ureigenen geiftigen Tätigkeit wirtschaften sollte.
grund, Bahnhof Beuffelstraße. Rüftig- Borwärts gegen Charlottenburg in Nou töln, Innstraße. Woltersdorf gegen Britannia- Neukölln in Woltersdorf bei Zudenwalde. Frankenfelde aegen Ballfpiciflub Moabit in Frankenfelde. Ruhls. dorf gegen Fichte 21 in Ruhlsdorf. Stern gegen Mariendorfer Sportklub in Marienfelde . Dorfstraße. Beginn der Spiele: nachmittags 8½ Uhr( im Norden 3 Uhr). Borher untere Mannschaften. Bormittags auf fast allen Blägen Jugend- und Schülerspiele.
-
Touristenverein„ Die Naturfreunde"( Zentrale Wien ). Abt. Charlottenburg : Freitag, 8. Oftober, 8 Uhr, im Seim Berliner Str. 187( Arantentassenhaus). Gefchäftliches und Seiterer Abend im neuen Seim. Sonntag, 10. Oftober, Etrausberg, Shlandfee. Abt. Südoft: Freitag, 8. Oktober, im Heim Reichen. berger Str. 66. Sozialismus und Kirche". Abt. Cübweft: Freitag, 8. Dt. Lichtbilbervortrag: tober, 8 Uhr, im Heim Bärwaldstraße( Badeanstalt). Abt. Reukölln: Freitag, 8. Oftober, im Seim Kopfftr. 55 Schwarzwald ". Jugendgruppe Geschäftliches. Dienstag, 12, Oftober, 8 Uhr, Spielen und Turnen in Briz, Werderstraße. Donnerstag, 14. Oftober, 8 Uhr, Geschäftliches im Heim Sanderftr. 11. Abt. Tempelhof : Freitag, 8. Oktober, 8 Uhr, im Seim Mariendorf, Dorfstraße, Vorlesung: Bub und Mäbel". Montag, 11. Dt. fober, 8 Uhr, in Sichtenrade, Kaiser- Wilhelm- Str. 78. Abt. Treptow : Chor Freitag, 8. Ottober, 8 Uhr, im Seim Elfenste. 3 Lichtbilbervortrag. bes Werbebezirts Rorben: Freitag, 8. Ottober, 8 Uhr, in der Danziger Str. 62 ( Barade), 8. Uebungsstunde. Mitglieder, welche Intereffe am Gesang haben, find zur Mitarbeit eingeladen. Abt. Friedrichshagen : Sonntag, 10, Oftober, Fürstenwalde- Rauener Berge. Abt. Friebrichshain: Sonntag, 10. Ottober, Melchow- Ueber See. Treffpunkt 16 Uhr Stettiner Bahnhof. Abt. Brenz lauer Berg: Sonntag, 10. Oktober. Strumme 2aate. Treffpunkt 7 Uhr Alexanderplat. Abt. Lichtenberg : Sonntag, 10. Oftober, Befuch des Roos.. Abt. Webbing: Sonntag. 10. Oktober, Fintenkrug- Krämer. Treffpunkt 7 Uhr Butligftraße. Photogemeinschaft: Montag, 11. Oftober, im Seim Eberty. ftraße 12. Retouche( 1. Abend). Naturwissenschaftliche Abteilung: Montag, 11. Oftober, im Seim Stralauer Str. 55, Entwidlung des Denkens. Sonntag, 10. Oftober. Bilzwanderung nach Melchow . Abfahrt 7 Uhr Stettiner Bahnhof. Abt. Schöneberg : Montag, 11. Oftober. 8 Uhr, im Seim Sauptstr. 16 ( Thüringenzimmer), Ortsgruppe Berlin : Mittwoch, 13. Oktober. im Gefangs faal des Sophien- Enzeums, Weinmeisterftr. 16/17, 8 Uhr, Die Volksbühne als Kulturfaftor". Referent Genoffe Lau, Friedrichroda . Freitag, 15. Oktober, im Sigungsfaal der Bezirksverordneten, Dordftr. 11, Lichtbildervortrag: Durch bie Schweiz an die oberitalienischen Geen". 100 farbige Lichtbilder. Referent Genoffe Krämer. Anfang% 48 Uhr. Karten au 40 Bf. an der Abendkasse. Abt. Norden: Sonntag, 10. Oftober, Bernau . Abfahrt 7,16 Uhr Bahnhof Gesundbrunnen.
-
Zurnspiele. Raffball. Die Männerfpiele beginnen um 4 Uhr. und zwar hat Weißenfee 1 auf dem Rennbahnplak Schmante 1 au Gaste, während 22 II in Hohenschönhausen, Sommerstraße. gegen Schwedt fpielt. Bei den Turne rinnen findet nur das Spiel Fichte 9a aegen Weißenfee um 3 Uhr auf bem Blak Reinidendorf, Schäferfee. statt. während die Jugendmannschaften Fichte 9 und Fichte 7 um 2 Uhr auf demselben Blas beginnen. Fichte 22 fpielt gegen Fichte 13 2 Uhr in Hohenschönhausen, Gommerstraße. Am Montag, 11. Ot. tober, findet bei Wolter. Rungestr. 17, um 7 Uhr der Turnspielerhörfentag statt. Handball: Die Bereinsmannschaften der Freien Turnerschaft Groß- Berlin fpielen Sonntag, 10. Oktober, vormittags. auf dem Plah Am Urban". 9-10 Uhr Turnerinnen gegen Neuköllns Bereinsmannschaft; Männer 10-11 Uhr gegen Fichte- Gud.
Arbeiter Radfahrerbund Solidarität". Touren für Sonntag, 10, Oftober: Bezirk 1, 2. 9rbt.: 6 Uhr Freienwolde. 1 Uhr Bernau . Start Dieffenbach. Straße 36. Bezirk 2, Dr'sar. Mentola: Rundfahrt Teltow- Machnom- Rehlendorf( Gerede). Start 8 Uhr: 1. Abt. Serkberaplak, 2. Abt. Bahnhof Sermannftrake. Abt. Motorfahrer: Rundfahrt Wittenmalbe- Tonin- Trebbin- Groß | beeren. Start 9 Uhr Bahnhof Neukölln, Ortsgr. Schöneberg : Liepnisfee.
Ein Kinderbrief.
Die alte Schule lehrte im ersten Jahre Lesen und Schreiben, und das fiebenjährige Mädel übte im zweiten Schuljahr zu Hause dreimal: die Quelle, die Quelle, die Quelle, dreimal: der Frühling, der Frühling, der Frühling. Man spürt deutlich, daß das Kommando zur Hausarbeit vom Lehrer gegeben wurde. Wenn die Initiative aber im Kinde liegt, so schreibt es wie dieser siebenjährige Junge, der vom Harz her so schrieb:
lieber onfel ad.
hier ist es sehr schön. hier gibt es auch schlangen, blind schleichen und freuzottern. vor ein paar tagen haben wir auf einer tur eine tote freuzotter gesehen die ein mann vor furzem tot geschlagen hatt. die haben wir uns ganz genau begutft und papa und ich haben sie noch mal feste mit unsern stökken gehauen. papa wollte nicht, das wir den stock am griff anfaffen sollten weil wir die schlange auf den Kopf gehauen hatten und gift dran fein tönnte. piele grüße dein hanfi.
Ist der Junge ein Rünstler? Eine müßige Frage. Diefer Brief ist der ganze Junge. Aber er hat mit dem Künstler gemeinsam, daß er mit geschlossenen Augen etwas Erlebtes im Geiste ganz anschaulich vor sich sieht. Je älter er wird, desto sicherer wird er mit aller Bildkraft der Linie, der Schatten und Lichter, des Räum jeßen. Er hat die Jüusion der Wirklichkeit! Ich weiß nicht, ob lichen und Stimmungsmäßigen sich in ein Geschautes per das nun eine Erzichung zum Ingenieur, zum Mathematiter, zuli Kunstmaler oder Handwerker werden soll. Hier öffnet sich für uns der Blick in die künstlerischen Fächer", und das wird hoffentlich jedem deutlich, daß sie aus ihrer bisherigen Rolle von Nebenfächern in das Zentrum der Schule rüden müssen. Die natürliche Welt des Kindes wird den Wiſſenſchaftler mit feinem abftratten Denken zurüdso geschloffen drängen. Und doch steckt nicht so sehr der Künstler auch das Motiv ist, wie der Zoologe, der Schlangenbändiger in dem Brief.
Bielleicht find wir uns schon darüber einig, daß die eigenartige Borstufe des Kinderlebens gar nichts mit dem Kunstbetrieb der Erwachsenen zu tun hat. Sie bedeutet vielmehr die allgemeine Grundlage für jebmede spätere Arbeit; fie wendet sich gleicherweise an die fünstlerischen wie wissenschaftlichen und handwerklichen Seiten des jungen Menschen. Sie fann zum Geographen wie zum Historifer, zum Arzt wie zum Ingenieur führen, zum Stizzieren wie zum Briefschreiben, zur Realistit wie zur Phantastik; die Kraft des inneren Schauens ist ein Wert, der im Polizeibericht so notwendig ist wie bei der künstlerischen Konzeption, für den Blick finders. des Seefahrers wie für die glücklichen Stunden des technischen ErDer neue Schüler.
Noch haben wir eine Welt gegen uns; aber schon erkennen die Raufherren und Bureauchefs, die Industriellen und Fabrikanten, die Gelehrten der Universitäten und Professoren der Kunst- und Handwerferschulen, die unserer Schule nähergetreten sind, daß die Lehrlinge aus den Gemeinschaftsschulen einen besonderen Fonds haben. Sie sind selbständiger, gewefter, interessierter: sie strahlen etwar aus, was unbedingt sympathisch ist: sie sind nicht so scheu und stumpf und unbeholfen. Diese Wendung muß immer deutlicher fichtbar werden, je weiter die Schule überwunden" wird: fie fommt, wenn der Wechsel vom Buch zur Sache ernsthaft gemacht wird, vom Bortemachen zur Beschäftigung, von den aufgegebenen Schularbeiten zur selbstgewählten Lieblingsarbeit. Da entsteht sofort ein höherer Schwung; da zündet etwas, wenn das Kind nicht mehr im Zeichensaal vor den langweiligen ausgeftopften Tieren figt, fon dern zu Hause vorm Spiegel, um ein Selbstporträt zu machen.
Bermessen? Die Scheu vor dem Porträtmalen ist wiederum ein g Ergebnis der alten Schule; diesem Hohen" durfte sich so ein Durch schnittsbengel nicht nahen, der noch mir und mich vermechfelie. Man brang eben mit der ganzen Bucht der Methoden, wie wir sie alle boch selbst erlebt haben, dahin, daß der Schüler Bescheidenheit" bemies; bie Folge mar, daß er in einer beflagenswerten Inreife ins Leben trat. Und nun fam er aus seiner Not und unbeschreibItchen Sehnsucht nach etwas höherem als Rechtschreibung und Rechnen nie heraus.
*
Gerade dieser vernichtenden Niederlage der alten Schule gegenüber tritt die hohe Bedeutung der neuen Schule glänzend zutage, und die Arbeitereltern, die das begriffen haben und für ihre Kinder die neue Schule wollen, erwarten wir beim Schulanfang in der Rütlistraße in Neukölln. Wir sind bereit, alle rechtgesonnenen Genossen als Gäste unter der neuen Jugend an unserem Leben teilnehmen zu lassen und in der Ausstellung unsere Kinderarbeiten zu Adolf Jensen , Leiter der Versuchsschule. zeigen.
Start 8 Uhr Stubenrauchstr. 5a. Drtsgr. Treptow - Baumschulenweg: StreifOrtsgr. Charzüge durch den Grunewald . Start 8 Uhr. 8½ Uhr Treptow . lottenburg: Schnikeljagd Jungfernheide. Start 9 Uhr Galvaniſtr. 13. Beaist 21, Ortsgr. Heiners. Ortsgr. Wilmersdorf : 7 Uhr Rauen . Start Aue. Ortogr. Tegal: 1 Uhr borf: 9 Uhr Birkenwerder ( Japan ). Start Kirche. Wintenkrug. Start Schlieperffr. 64. Ortsgr. Bankow: Stolzenhagener Sec. Start 29 Uhr Granis. Ede Riffingenstraße. Waffersportverein Recomania". Abrudern am Sonntag, 10. Oktober. Treffpunkt Bootshaus Röpenid mittags 12 Uhr. 8iel: Müggelschlößchen" am Müggelfee.
Altersriegenturner und Sportler, Freitag, 5. November, findet das Alters riegenturnen in der Turnhalle Brinzenftaße statt. Tagesordnung: 1. Neumahl des Altersriegenvorstandes. 2. Stritit der Altersriegenpartie. 3. Alters. riegenfchauturnen, evtl. mit ben Frauen zusammen. 4. Feftfegung des Datums der nächsten Altersriegenpartie und Ortfeftfegung.
Arbeiter Rabfahrerverein Groß- Berlin. Sonntag, 10. Oftober, frith 7 Uhr, Potsdam . Befichtigung von Sanssouci . Nachmittags 1 Uhr Streifzüge durch ben Grunewald . Enbziel Rehlendorf, Karlstr. 12. Motorfahrer eine Stunde Später am Start. Start Waldemarstraße Ede Mariannenplak. Gäste will tommen. Boranzeige: Sonnabend. 16. Oktober, 16. Stiftungsfest im Reichen. berger Sof, Reichenberger Str. 147.
Rabrennen im Ereptomer Bart. Der ARB. Solidarität" veranstaltet Sanntag, 10. Oktober, 8 Uhr früh. einen Sportwerbetag im Treptower Park auf der großen runben Stadionwiese mit Radrennen, Rasenradball und Langfamfahren, 50- Runden- Mannschaftsfahren nach Sechstageart mit fünf Wertungen. Die besten Fahrer des Bundes, wie Mahlow , Eichler, Binide, Behrendt, Meste, Sogel usw., haben gemeldet, so daß in allen Rennen spannende Rämpfe zu erwarten find. Aur Bezirksmeisterschaft im Langfam. fahren auf der 100- meter- Bahn liegen gleichfalls Meldungen vor. Im Mafenrabballspiel stehen sich die gute Berliner Mannschaft und die bekannte Mannfchaft aus Reinidendorf gegenüber. Rennfahrer und Wettfahrausschuß müssen um 7 Uhr zur Stelle fein.
Arbeiter Turn- und Sportbund , 1. Kreis. 8u dem öffentlichen Uebungsabend der Kreisschule Sonntag, 10. Oftober, 2% Uhr, in der Turnhalle Elisabethftr. 57/58 find Einladungskarten ausgegeben. Interessenten ohne Rarte lönnen nur augelaffen werden, soweit Plat in der Salle vorhanden ist.
Mannschaftswettkämpfe und Meisterturnier 1926/1927 bes Berliner ArbeiterSchachflubs. Sonntag, 10. Oftober, vormittags 10 Uhr, findet die erfte Runde in ber A und E- Gruppe ftatt. Die Borrunde für das Meisterturnier beginnt Montag, 11. Oktober. 8 Uhr. im Klubhaus Roter Stern". Deffauer Str. 2. Jeber 2. Spieler muß ein Schadspiel mitbringen, desgleichen find alle vor. handenen Schachuhren mitaubringen. Spielregeln werben an biefem Abend ausgegeben. Schachwetttämpfe für Sonntag, 10. Oktober: A- Gruppe: Lichten. bera 1 gegen Webbing 2 Scharnweber. Ede Jungstraße bei Rrihn. Gesundbrunnen 1 gegen Roter Stern 1 Rofonieftr. 147. Weften 1 gegen Charlottenbura 1 Raifer- Friedrich- Ede Culmstraße bei Grimm. Often 1 genen Sildweft 1 Weberftr. 6 bei Voß. Webbing 1 fpielfrei. E- Gruppe: ReinidendorfOft 1 gegen Sumboldthain 3 Raftanienmäldchen, Resibenafte. 109. Weißenfee 2 gegen Gülben 3 Lehberftr. 122 bei Gallas. Friedrichshain 2 gegen Often 3 Straßmann Ede Wilhelm- Stolac- Straße. Oftkap 2 gegen Schillerpart 2 Rigaer Str. 95. Rönigstadt 1 fpielfrei.
Walblauf des Schwimmvereins, Borwärts" Berlin 1897 E. B. Der Schwimma verein„ Borwärts" veranstaltet am 10. Oktober, 3 Uhr, einen Waldlauf für Schwimmvereine. Start und Riel bei Dreyers Waldhittte" am Wassersportplay Blötensee. Ausncfchrieben sind für Frauen 500 Meter. Jugendliche ( 14-18 Jahre) 3000 Meter, Männer 3000 und 5000 Meter. Danach cemütliches Reifammenfein mit Tang. Nodmeldungen bis Freitan. 8. Oktober, E. Serden, N 20, Prinzenallee 53 III.- Gonntag, 17. Oftober, 3 Uhr, ver. anftaltet bie Gruppe Süden ein internes Schwimmfest im Stadtbad Kreuzberg, Bärwaldstraße.
ant