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Fortschreitende Vertrustung der Eisenindustrie.

Ein mitteldeutscher Stahltrust.

Der Prozeß der vollständigen Bertrustung der deutschen   Stahl| deutendes Aktienpaket der Sächsischen Gußstahlwerfe erworben hat, industrie geht seiner Vollendung entgegen. Nach dem oberschlesischen dieses gerade zum Zweck der Angliederung des Döhlener Wertes an und dem Ruhrmontantruft ist nun ein mitteldeutscher Trust den mitteldeutschen Stahltrust getan hat. Das ist um so wahrschein­im Werden. Das Stahl- und Walzwerk Hennigsdorf( Ge- licher, als die Sächsischen   Gußstahlwerke die gesamte Handels= meinschaftsbesitz von AEG. und Linte- Hofmann- Lauchhammer), das organisation der Firma Otto Mansfeld gekauft hat, die dem Stahlwert auch hammer( Alleinbesitz von Linte- Hofgiann) und neuen Trust als eigene Wertshandelsgesellschaft durchaus willkommen das dem Ruhrmontantrust gehörende Weber Wert in Bran- sein müßte. denburg sollen zu einer Unternehmung verschmolzen werden. Die Schäßung des Trusttapitals lautet auf 50 Millionen Mark. Den Mittelpunkt des werdenden Trusts bildet

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der Linke- Hofmann- Lauchhammer  - Konzern, der als letzter der großen Vertikalfonzerne( 70 Millionen Aktien kapital) vor der Auflösung steht und durch die Trustbildung eine grundlegende Umstellung erfahren wird. Seine Maschinen, Lofo­motiven und Waggonfabiten finden nur ungenügend Aufträge. Seine Stahlwerte Lauchhammer   und Hennigsdorf   sind durch die Lage der verarbeitenden Konzernwerte ungenügend be­schäftigt. Die Finanzlage des Konzerns war schon vor Monaten schwierig. Zeichen dafür waren die Zusammenlegung des Hennigsdorf  fapitals auf ein Drittel und der Kurenverkauf an die Stadt Bres lau, die mit diesem Erwerb weitgehende Einschränkungen in der Breslauer Wertzentrale von Linte- Hofmann zu verhindern gesucht hat, die die schwierige Finanzlage sonst unvermeidlich gemacht hätte. Rohstoffgrundlage des Trusts ist bekanntlich der Schrottanfall von Berlin  , wie überhaupt die Martinstahlproduktion für die zu vereinigenden Werte charakteristisch ist. Die Herauslösung der Stahlwerke aus dem Linte- Hofmann- Konzern und die Vereinigung mit dem abseits liegenden Brandenburger   Weber- Wert des Ruhr montantruſts bedeutet nicht nur die Preisgabe des Bertikalcharakters für Linte- Hofmann, sondern das

endgültige Berschwinden des Bertikalfonzerns aus der deutschen  Stahlindustrie überhaupt.

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Die neue Damag 2. G. in Duisburg  , die infolge der Gründung des Stahltrusts ins Leben trat, wird nach einer Dar­stellung der Firma folgende Betriebe umfassen: Die Werksanlagen in Duisburg  , Benrath   und Wetter sowie in Duisburg­Meidrich, die bisher der Deutschen Maschinenfabrik- 2.- G., der Maschinenbau- A.- G. Ligler und der Maschinenbaufabrik Jäger G. m. b. H. gehörten; die Werksanlagen der Maschinenfabrik Thyssen u. Co. A.-G. in Mülheim Ruhr sowie die dieser Firma gehörige Beteiligung an der Firma Weuste und Overbeck: die der Deutschen   Maschinenfabrit- 2.- G. gehörigen Betriebsstätten in mährisch Ostrau   und Ottweiler   Saar  . Der Vorstand besteht unter Borsiz des Generaldirektors Dr. Reuter aus fol­genden Mitgliedern: Otto Bamberger  , Dr. Heinrich Bilger, Otto Blant, Gottlob Faßnacht, Dr. Karl Härle, Hermann Hink, Rudolf Stahl   und Hermann Tigler.

Ein Eisentrust auch in Schweden  .

Die Welteisentrise, die hinter den deutschen   Trustbildungen steht, hat sich auch in Schweden   sehr start fühlbar gemacht. Schweden  hatte im Krieg eine glänzende Konjunktur, die seine eisenerzeugenden und-verarbeitenden Werte start entwickelten. Die Inflationstonjunktur in Mitteleuropa  , die Eisenarmut Deutschlands  durch den Versailler Vertrag steigerten die Erzverschiffung und Eigenverhüttung Schwedens   gewaltig. Die fortschreitende Ge­fundung Mitteleuropas  , die starke preisunterbietende Konkurrenz der technisch überlegenen Ruhrindustrie führten zu doppelt wirksamen Rückschlägen.

Mit diesen Umgruppierungen im Linke- Hofmann- Konzern fällt auch auf andere wichtige Borgänge der letzten Zeit flares Licht, deren Hintergründe sich bisher nicht ohne weiteres erfennen ließen. So wird man die von Linke- Hofmann betriebene Bildung eines Waggontrusts mit van der 3ypen- Charlier, Talbot, Busch 1924 drängten die Banken, denen die Montanwerke ähnlich wie Der Bertruftungsgedanke in Schweden   ist relativ alt. Schon Bautzen  , Waggonfabriken Gotha und Uerdingen   sowie der Eisen in Deutschland   stark verschuldet waren, zur trustmäßigen Bu­bahnverkehrsmittel A.-G. als den Versuch betrachten dürfen, die unvermeidliche Konzentration der Waggonindustrie der 1 m ſammenfassung. Für den Plan, der acht Werke umfaßte, war da­sammenfassung. Für den Plan, der acht Werke umfaßte, war da­gruppierung und Sanierung des Linte- Hofmann- Son- mals zwischen dem an mehreren Werken durch hohe Beteiligung zerns vorzuspannen. Die Verselbständigung der Linte- Hofmannschen interessierten Staat und den Gläubigerbanken eine Einigung aber Maschinenfabrikation, die mit dem Bau von Raupenschleppern nicht zu erzielen. Jetzt schreiten die Banken unter Führung von bereits begonnene Umstellung des Lokomotivbaues, würde als Svensto- Handelsbanken selbst zur Konzentration. Am 1. Ja drittes Glied der horizontalen Auseinanderziehung und Nerliede- nuar 1927 soll ein Bertrag zwischen vier Werken in Kraft treten, rung des Konzerns fich zwanglos der allgemein geworbenen Ten denz sich einfügen, die verarbeitende Metallindustrie Deutschlands   von der eisenerzeugenden Schwer­industrie zu trennen. Die Linke- Hofmann- Lauchhammer 21.-G. wird sich dabei, allerdings unter Zusammenlegung ihres Kapitals, aus einem Werkskonzern in eine Holdinggesell

schaft verwandeln.

Ob noch weitere Werte dem mitteldeutschen Stahltrust ein­gegliedert werden, ist bis heute wenigstens noch fraglich. Es scheint aber, daß das Eisenhüttenwert Thale   im Harz  , das neben Martin- und Elektrostahlanlagen über Walzwerke und Verarbei­tungsbetriebe verfügt und nach Loge und Technik organisch in den Trust hineinpaßt, ebenfalls einbezogen wird. Ebenso scheinen auch die Sächsischen Gußstahlwerke in Döhlen einbezogen zu werden, von denen der Beherrscher des Eisenhüttenwerks Thale, die Aquilas 2.- G.- Frankfurt, ebenfalls ein Attienpafet besitzt. Es ist durchaus möglich, daß das von der Deutschen Bant geführte Konsortium, das kürzlich von der Eisengroßhandelsfirma Otto Mansfeld ein be­

Vom brasilianischen Kaffeehandel.

Ueberproduktion aber hohe Preise.

der der zukünftigen Muttergesellschaft, dem Wert Fagersta  , drei andere Werke durch langfristige Bachtverträge zur Betriebsgemein­Schaft angliedert( Horndal- Gesellschaft, Aktiengesellschaft Kloster und Aktiengesellschaft Gimo- Oesterby). Aehnlich wie bei deutschen  Trustgesellschaften sollen Verwaltung und Handelsorganisation bei der Muttergesellschaft vereinigt werden. Außerhalb bleiben die Werte Forsbade, Smedjebade, Kohlsva und Schebo.

Beherrscher des Trusts werden die Gläubigerbanken sein, die zugleich auch über Majoritäten im Aftienbesitz verfügen. Eine be­fonders große Bedeutung fommt dieser Konzentration nicht zu, da sie zunächst als Versuch angesehen werden muß, den Banten zu ihrem Gelde zu verhelfen. Der westeuropäische Stahlpatt wird übrigens die gesamte schwedische Eisenindustrie vor neue Ent­scheidungen stellen. Einmal dürften die Austauschverträge zwischen Lothringen   und Ruhr die schwedische Erzausfuhr weiter drosseln, zum anderen wird die Marktposition der schwedischen Hütten- und zum anderen wird die Marktposition der schwedischen Hütten- und Walzwerte zweifellos noch stärker gefährdet als bisher.

Gesamt­weltproduktion

in Mipionen Kilo

Ausfuhr Gesamtwert der Anteil Brafiliens in Weltproduktion in Brasi iens Million. Kilo Mill, holl. Gulben in Proz.

1820

100

5,4

160

54

1830

100

21,5

42

21,54

1840

151

78,5

80

52

1855

313

171,5

165

04

1875

500

230

580

46

1895

702

402

645

57

1905

870

660

430

76

1914

1176

510

835

43

1919

850

600

1320

1923

950

700

830

74

1924

1500

858

1000

57

1925

1000

750

1100

75

1926

2160

800

73

Wie aus vorstehenden Zahlen ersichtlich, betrug vor annähernd 100 Jahren der Anteil Brasiliens   an der Gesamtweltproduftion des staffees etwa 21 Proz., während sein Anteil an der heutigen zehn=

fach höheren Produktionsmenge des Welhandels etwa 75 Pro 3. beträgt.

Stabilisiert Belgien   endgültig?

Der belgische Ministerrat hat offiziell mitgeteilt, daß zwischen Belgien   und englischen, holländischen und schweizerischen Banten ein Abkommen über eine Stabilisierungsanleihe abge. schlossen worden ist. Die Anleihe soll über 60 Millionen Dollar lauten( der Betrag scheint uns unwahrscheinlich hoch! D. R.) und foll möglichst bald zur Ausschreibung fommen. Die Stabilisierung des Franken soll unter 175 Franken für ein englisches Pfund vor­genommen werden. Ferner hat der Ministerrat beschlossen, dem franzöfifchen Beispiel zu folgen und Gold- und Silber münzen aufzufaufen. Die Meldung wird ergänzt durch die Mitteilung, daß der Schahminister nach seinen erfolgreichen Ber­handlungen in London   seine Mission a's beendet erklärt hat und daß die Stabilisierunug der belgischen Währung nunmehr als ab­gemachte Sache gelte. Die Angabe, daß man bei 160 Franten für ein englisches Pfund zu stabilisieren hoffe, dürfte faum zutreffen, nachdem die letzten Kurse nicht unbeträchtlich über 170 Franken lagen und in den letzten Wochen bekanntlich mehrmals sogar 185 Franken überschritten haben.

Der Großhandelsinder.

inderziffer des Statistischen Reichsamts ist gegenüber dem 29. Sep­Die auf den Stichtag des 6. Oktober berechnete Großhandels­tember um 1 Broz. auf 128 gestiegen. Von den Hauptgruppen haben die Agrarerzeugnisse um 1,8 Broz. auf 130,3 angezogen, während die Industriestoffe um 0,5 Proz. auf 123,5 nach gaben. Im Durchschnitt September ist die Gesamtinderziffer gegenüber dem Durchschnitt Auguſt um 0,2 Proz. auf 126,8 zurückgegangen. Die Gruppeninderziffer der Agrarerzeugnisse lag im Durchschnitt Sep­tember auf 127,9, die Gruppeninderziffer der Industriestoffe auf 124,7.

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schaftsbewegung zeigt im September feit langen Monaten wieder Die Genoffenfchaftsbewegung im September. Die Genossen­haftsbewegung zeigt im September seit langen Monaten wieder eine 3 unahme an Genossenschaften. Es sind 132 Ge­nossenschaften neu errichtet, 108 aufgelöst( einschließlich Nichtigkeits­erflärungen) und 7 Genossenschaften gingen in Konturs. Sowohl Ronkurse wie Richtigkeitserklärungen und Auflösungen insgesamt haben erheblich nachgelassen. Bei den Kreditgenossen= haften find 14 Bugänge und 20 Abgänge zu verzeichnen. Die städtischen gewerblichen Genossenschaften find mit 9 Neuerrich tungen vertreten. tungen vertreten. Bei den Handwerkergenossenschaften gab es 13 Neugründungen und 12 Auflösungen, insgesamt waren unter den fchaften, um im Zusammengehen mit Bau- und Siedlungs Reugründungen start vertreten Bauhandwerfer- Genossen­genossenschaften der Wohnungsnot abzuhelfen und gleichzeitig die Arbeitslosigkeit im Baugewerbe zu beseitigen. Bei den Kon sumvereinen, den Verbrauchergenossenschaften, gab es 4 neue Konsumvereine und 11 Liquidationen. Die Mieterbaugenossen. schaften gehen noch immer aufwärts und haben von allen Gruppen­genossenschaften als einzige eine ständige Bermehrung aufzu weisen. Bei den landwirtschaftlichen Genossenschaften gab es im September 51 Neugründungen, denen nur 36 Auflösungen gegen­überstehen. Es zeigte sich alse eine Vermehrung des Be­tereigenossenschaften entfällt. standes, der in der Hauptsache auf die Elektrizitäts- und Mol­

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Ueberzeichnung der Hamburger Elektrizitätsanleihe. Die Zeich mungsliste für 15 Millionen 7prozentiger Goldobligationen der Ham­burger Elektrizitäts- A.- G., die ursprünglich bis 11. Oftober zur Beichnung ausliegen sollte, ist wegen Ueberzeichnung geschlossen worden.

Kaffeetrise brachte Brasilien   an den Rand des wirtschaftlichen Zu­sammenbruches, da der Kaffeeausfuhrzoll etwa 50 Proz. der gesamten Bundeseinnahmen und über 90 Proz. der Gesamteinnahmen des betroffenen Regierungen auf Wege finnen, das Kaffeeangebot auf dem Staates Sao Paulo   ausmacht. Die wirtschaftliche Katastrophe ließ die Weltmarkte in ihrem Sinne zu kontrollieren. Der erste Balori­sationsversuch( Rationierung des Weltmarktes) wurde erfolg­reich 1906 durch den Staat Sao Paulo   mit Unterstützung der Bundes­regierung unternommen. Die Ausfuhr des brasilianischen Kaffees sollte nur dergestalt stattfinden, daß das Angebot niemals die Nach­frage übersteigen solle, so daß sich der Kaffeepreis auf dem Welt­martte stets ziemlich in gleicher Höhe halten muß. Ist die Welternte Der deutsche Automobilkonzern aufgelöst. Wie gemeldet wird, größer als die durchschnittliche Jahresnachfrage, so sollten die über- haben die dem Deutschen   Automobilkonzern angeschlossenen Firmen halten werden. Außerdem wurde vorläufig auf fünf Jahre Neufchloffen. Die Maßnahme ist weniger bedeutungsvoll als sie scheint, fchießenden Mengen unter Regierungslombard zurüdge-( Dur, Magiro, Presto, Bomag) die Auflösung des Konzerns be anlegung von Raffeeplantagen verboten. Die Folge denn der Konzern" war nur eine Einrichtung zum gemeinsamen aller dieser Maßregeln war die zunehmende Monopolstellung Vertrieb der erzeugten Autos und Laftwagen, feineswegs ein Konzern Brasiliens   auf dem Weltfaffeemarkte. zu gemeinsamer Produktion. Die Firmen werden in der Zukunft ihre Produkte wieder durch die eigene Absazorganisation auf den Martt bringen. Immerhin ist der Vorgang für die Lage in der Autoindustrie charakteristisch. In der Vergangenheit wurde vielfach, menn von der notwendigen Konzentration der Autoindustrie die Rede war, gerade auch auf den DAK.( wie auch auf die GDA.- Gemein schaft Deutscher Automobilfabriken) als mögliche Ausgangspunkte hingewiesen. Bekanntlich ist vor Monaten schon durch den Austritt der Hansa- Lloydwerke die GDA. auf die Nationale Automobil- A.- G. und die Brennabormerte beschränkt worden, wobei die weitere Existenz der GDA. überhaupt fraglich erschien. Jezt folgt die Auflösung des Deutschen Automobilkonzerns. Die Konzentrationsmöglichkeiten in der Automobilindustrie von ge meinfamem Absatz her scheinen also sehr gering zu sein, so daß zunächst wohl eine Verschärfung des Konkurrenzkampfes und die weitere Ausscheidung nichtton turrenzfähiger Werte wahrscheinlicher ist, verbunden mit Konzentrationen unter den Starken.

Von einer Kaffeeproduktion Brasiliens   für den Weltmarkt kann erst seit etwa 1850 gesprochen werden. Wohl ist der Anbau nachweisbar feit dem Ende des 18. Jahrhunderts, doch war die Produktion derart geringfügig, daß sie gegenüber den damaligen Hauptproduktionsländern Java, Arabien   usw. beinahe verschwand.- regierung unternommen. Der um die erwähnte Periode einfegende verstärkte Anbau erstreckte fich hauptsächlich auf das mehr und mehr erschlossene Innere der Provinzen Sao Paulo   und Minas. Als Ausfuhrhäfen tamen an= fänglich Rio und Bahia, erst um 1840 Santos in Frage. Die 1864 zum Kaffeetransport benüßte Dom- Pedro- Bahn, weiter die im Jahre 1867 in Betrieb genommene Santos- Sao- Paulo- Jundiahy- Strecke reduzierte in sehr erheblichem Maße die bis dahin beinahe 40 Proz. des Gesamterlöses verschlingenden Transporttoften. Ursprünglich wurde der Kaffeeanbau hauptsächlich mit Hilfe von 1850 wurden, vor Stlavenhandelsverbot, noch etwa 60 000 Negerftlaven nach Brasilien   eingeführt; die Marktpreise für diese schwankten zwischen 3000 und 5000 Mart. Im Jahre 1888 hatte die Kaiserin ein allgemeines Gilavenhaltungsverbot ausgesprochen, das jedoch seinen Einfluß auf die Kaffeeproduktion aus noch zu erwähnenden Gründen nicht besonders bemerkbar machte. Schon vor dem Sturze des Kaiserreiches im Jahre 1889 hatte die Regierung zur Zahlung von Unterstüßungssummen an die Kaffee­plantagen( für freigegebene Stlaven usw.) massenhaft Papier  geld bruden lassen. Die dadurch verursachte Inflation des Milreis tam auf indirektem Wege wiederum den Pflanzern zugute, da der Wert des Milreis im Inlande immer noch etwa über die Hälfte größer war als der Auslandskurs. Weil für die ausgeführten Waren nur Baluten angenommen wurden, hatten die Pflanzer den Vorteil, die Differenz zwischen innerer und äußerer Kauffraft des Milreis auf die Berbesserung ihrer Plantagen anlegen zu können. Neue Maschinen wurden angeschafft, Neuanpflanzungen vorgenommen, hunderte neuer Plantagen angelegt, furz alles getan, um die Bro­buition zu steigern. Das Resultat dieser Produktionssteigerung fonnte erst nach 4 bis 6 Jahren sichtbar werden, da bis dahin die neuange­pflanzten Bäume nicht tragen würden.

Um die Jahrhundertwende machte sich die verstärkte Produktion in solchem Maße geltend, daß die Weltmarkttaffeepreise unaufhalifam zu finden begannen. Während Brasiliens   Anteil an der Welt markterzeugung im Jahre 1890 noch 5 000 000 Sad( 62 Proz.) betrug, schnellte die Ziffer im Jahre 1900 auf 72 Broz., 1901 auf 84 Bro3. der Gesamtweltproduktion. Die dadurch verursachte

Die durch den Weltkrieg verursachte Stagnation am Weltmarkt hatte auch auf die Wirtschaftslage Brasiliens   feinen Einfluß aus= geübt. Dagegen war der Kaffee verbrauch nur in sehr geringem Maße durch den Krieg beeinflußt, hauptsächlich durch die fehlende Abnahmemöglichkeit der Mittelmächte. Troy alledem besteht heute auf dem Kaffeemartte eine sehr fühlbare Untererzeugung, die auch durch die aufgestapelten Ausgleichsvorräte der brasilianischen Sociedade promotora da defesa do café" nicht behoben ist. Die dadurch wieder höher gewordenen Marktpreise, verbunden mit einer neuen Inflation in Brafilien( Pariturs 1 Milreis gleich 1,25 m., Kurs 1919 etwa 56 Pf.) haben eine neue Scheinblüte der Kaffeeplantagen hervorgebracht, die feit 1923 wieder Neuan­pflanzungen mit sich geführt hat. Nach 4-6 Jahren, also etwa 1930 dürfte wieder eine leberproduktion der brasilianischen Blantagen fichtbar werden; ob die Regierung dann imstande sein wird, durch Valorisationslager den Ausgleich auf dem Weltmarkt zu beherrschen, ist zweifelhaft.

Wenn auch an der Beibehaltung der Monopolftellung Brasiliens  auf dem Kaffeemarkte nicht gezweifelt werden soll, so dürfte es sich doch für die brasilianische Regierung als unmöglich erweisen, den jezigen hohen Weltmarktpreis des Kaffees beizubehalten. Auch würde bei einem niedrigeren Preis der Verbrauch sicherlich be­deutend zunehmen, und die heute recht gefüllten Lagerhäuser der Sociedade promotora" rascher leeren, als bei einem fünstlich hoch gehaltenen Leberpreis. Die allgemeinen Aussichten Brasiliens   find, was Kaffee anbetrifft, recht trübe. Nachfolgend einige vergleichende Daten über die zunehmende Bedeutung der brasilianischen Kaffee­ausfuhr:

Dankschreiben

( wie solche täglich unaufgefordert bei uns eingehen)

Die internationale Schienenausfuhr. Das amerikanische   Handels­departement veröffentlicht eine Aufstellung über den Weltschienen­erport im Jahre 1925, nach der Amerifa mit rund 152 000 Tonnen als Exporteur a n fünfter Stelle steht. Den erſten Platz nimmt Deutschland   mit 288 000 Tonnen ein. Ihm folgen Frankreich   mit 237 000, England mit 217 000 und Belgien  mit 168 000 Tonnen. Von dem deutschen   Export gingen drei Achtel nach europäischen   Ländern und fünf Achtel nach Uebersee, besonders nach Südamerika   und Asien  . Die Abfagländer Englands sind Afrika  und Australien  , während Frankreich   ungefähr zwei Drittel seiner Ausfuhr in Europa   absetzte.

Die viele Reklame, die von den Fabriken für Zahnpasten gemacht wird, hat mich seinerzeit veranlaßt, die am meisten geführten Sorten einmal auszu­probieren. So habe ich denn acht verschiedene Sorten in Gebrauch gehabt. Zuletzt bin ich jedoch zu dem Entschluß gekommen, daß Chlorodont unbedingt die beste ist. Zunächst ist sie bedeutend weicher und dann auch viel wohl­

schmeckender als die anderen. An Reinigungskraft ist sie den anderen bedeutend überlegen. Dann hat man auch bei Chlorodont nicht den ekelhaften Geschmack von hochprozentigem Wasserstoffsuperoxyd.

Heinz Klingenberg  , Beuel a. Rhein  

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