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Verth. Grieving: Nun antworten Sie auf die Frage mit Ja oder Nein.

Münter : Ich kann es nicht wissen.( Bewegung.) Verth. Wallach: Zaun leiden Sie wohl an Gedächtniß. schwäche?

Münter : Nein, durchaus nicht.

Zeuge Kerkhoff bestreitet jede Beeinflussung.

namhaft gemachten Personen zu laden und schließt die Verhand Der Gerichtshof beschließt, die beiden von Schmielowski noch lung um 10/4 Uhr abends auf Sonnabend früh 1/29 Uhr.

Gerichts- Beitung.

befreundeten Familie nach Rummelsburg gefahren und hatte sich| Ernst am Schluß der letzten Saison noch zu reussiren fuchte. I abends wiederum in Begleitung ihrer Bekannten nach dem Bahn- Das Haus war gut zur Hälfte besetzt und spendete der sich im hof begeben, wo die übrigen einen gerade bereitstehenden Bug alten Geleise bewegenden Aufführung den den gewohnheits­bestiegen, während Frau S. zurückbleiben mußte. Sie rief ihren mäßigen Beifall, an dent es an dieser Kunststätte bes Freunden zu, daß sie den nächsten Zug benutzen werde. Von tanntlich nie fehlt. Die Aufführung hielt sich, wie ehedem; diesem Augenblick an ist die alte Frau verschwunden. die alten Kräfte waren bis auf zwei geblieben und unter ihnen Von der Armendirektion wird uns zu dem vorgestern und Frische im Augenzwinkern hervor. Die Herren Tielscher, ragte, wie früher schon, Fräulein Jda Schlüter durch Anmuth geincloeten Falle des Möbelpolirers Maaß, dem die verlangte Be- Weiß und Kettner thaten so närrisch, wie es sich im Adolph erdigung seines todten Kindes verweigert sei, nunmehr mitgetheilt, Ernst Theater traditionell geziemt, und auch die Damen des daß Maaß selber überhaupt nicht bei dem mit ihm in demselben Chors hatten das fade nichtssagende Lächeln, welches sie immer Hause wohnenden Armenkommissions- Vorsteher gewesen sei. Am auszeichnet, getreulich in die neue Saison hinübergerettet. Zwei 13. August hatte die Braut des Maaß, die unverehelichte Ar- neue Kräfte, Herr Jürgas vom Lessing Theater und Fräulein beiterin Witte um Bewilligung des Armenbegräbnisses für ihr Sorten vom Residenz Theater gaben sich Mühe, die an dieser am 11. August verstorbenes Kind nachgesucht. Der Armen- Runststätte üblichen Manieren getreulich nachzuahmen. Man urtheilung erfolgt. Ein bettelnder Konditor wurde von einem Wegen Majestätsbeleidigung ist auch gestern eine Ver fommissionsvorsteher habe diesem Antrage stattgegeben, und so sieht, die Sache war recht langweilig.. fort die erforderliche Weisung ausgestellt. Die zur Erlangung Kriminalbeamten gepackt und soll aus Wuth darüber ein den des Armenbegräbnisses erforderlichen Maßnahmen seien von den Theater- Chronik. Opernhaus. Sonntag: Lohengrin. Raiser beleidigendes Wort ausgestoßen haben. Die Strafe lautete Betheiligten offenbar zu spät eingeschlagen worden; die Organe Anfang 7 Uhr. Lohengrin: Herr Otto Holdad( Antrittsrolle). wegen des Staatsverbrechens auf vier Monate Gefängniß, der Armenverwaltung treffe keine Schuld an der etwaigen Wer- Heerrufer: Herr Mitterlein, als Gast. Montag: Hänsel und außerdem wurde wegen Bettelns auf vier Wochen Haft sowie zögerung der Beerdigung. Gretel. Carneval . Dienstag: Cavalleria rusticana. Das goldene auf Ueberweisung an die Landespolizeibehörde erkannt. Kreuz. Anfang 7 Uhr. Mittwoch: Der Troubadour. Manrico: Herr Heinrich Bötel vom Stadt Theater in Hamburg . Luna: Nechtsanwalt Nadbyl- Oppeln hatten sich gestern die beiden Wegen Beleidigung des Zentrums Abgeordneten Herr Strathmann vom Stadt Theater in Mainz , als Gäste. Direktoren der Preußischen Renten- Versicherungsanstalt zu Berlin , Donnerstag: Hänsel und Gretel. Die Puppenfee. Freitag: Tann Hartung und Engels, vor dem hiesigen Schöffengericht häuser. Anfang 7 Uhr. Sonnabend: Neu einstudirt: Der Postillon zu verantworten. Der Abg. Nad byl begründete im Ab­von Lonjumeau. Sonntag: Die Afrikanerin. Anfang 7 Uhr. Montag: geordnetenhause einen auf die staatliche Beaufsichtigung der Die Meistersinger von Nürnberg . Anfang 62 Uhr.- Schauspiel Bersicherungs- Gesellschaften bezüglichen Antrag in einer längeren haus. Sonntag: Die Quizows. Montag: Wie die Alten fungen. Rede, welche das lebhafte Intereffe des Hauses erregte, denn der Dienstag: Nathan der Weise . Mittwoch: Ein Sommernachts- stenographische Sigungsbericht verzeichnet an vielen Stellen den traum. Donnerstag: Halali. Die stille Wache. Freitag: Don Zwischenruf Hört! Hört!" Die Rede enthielt scharfe Angriffe Garlos. Anfang 7 Uhr. Sonnabend: Der Revisor. Sonntag: gegen die Verwaltung der Preußischen Renten- Versicherungsanstalt. Wie die Alten fungen. Montag: Egmont. Anfang 7 Uhr. Der Redner fuchte nachzuweisen, daß letztere ihre statuten­Das Deutsche Theater giebt in dieser Woche Wieder- mäßigen Versprechungen nicht erfüllt habe und daß aus ihren bolungen von Don Carlos" am Sonntag und am Freitag. Am Jahresberichten fein Mensch flug werden könne; der Redner Dienstag, Donnerstag und Sonnabend werden Die Weber " ge- geißelte dann besonders einzelne Poften des Jahresberichts, wie geben, welche am letzteren Tage die 100. Aufführung erfahren. 3. B. die Höhe der Agenturprovisionen, die Größe der Außen­Für Mittwoch ist Das Lumpengefindel" angefeßt, für den nächst stände, die Verhältnisse des der Gesellschaft gehörigen Rittergutes, folgenden Sonntag, Der Kaufmann von Venedig"." Die Weber " welches sie bei der Zwangsversteigerung hatte erwerben müssen, eröffnen auch wieder am nächstfolgenden Sonntag die Nach ferner eines auf gleiche Weise erworbenen Hauses zc. 2C. mittagsaufführungen zu ermäßigten Preisen, welche nunmehr in Rede gipfelte in dem Schlußsaß, daß, wenn ein Privat­der früheren Weise regelmäßig an allen Sonntagen fortgesetzt mann in solcher Weise wirthschaftete, dessen Verwandten be­werden. Im Lessing- Theater wird der französische antragen würden, ihn unter Kuratel zu stellen, da er nicht Wir schrieben damals: Nimmt man aber an, der Darlehns: Schwant., Cherchez la femme" am Dienstag, Donnerstag und im ftande sei, die Folgen seiner Handlungsweise zu übersehen." fucher hätte die gewünschten 300 Mart wirklich erhalten, so hätte Freitag wiederholt. Am Montag findet eine Aufführung von Gegen diese Anschuldigungen erließen die Angeklagten ein er für drei Monate 31 Mart 50 Pfennig( 7 Mart Informations- Niobe" in Verbindung mit Ludwig Fulda's einaktigem Lust Flugblatt Zur Abwehr". Sie widerlegten darin Punkt für gebühr, 20 Mart Provision und 4 Mart 50 Pfennig Binsen, im fpiel inter vier Augen" statt. Am Mittwoch wird Die Punkt die Anschuldigungen des Abg. Nadbyl und wiesen nach, ganzen also nicht weniger als 42 pet. per anno zahlen müffen. Schmetterlingsschlacht" gegeben, während für den Sonnabend daß dieselben völlig in der Luft schwebten und gänglich haltlos Diese Mittheilung stimmt auch heute noch, trotz der Be- dieser Woche eine Novität angekündigt wird und zwar das vier- seien, da der Jahresbericht durchaus den gesetzlichen Erforder= richtigung des Herrn Buchholz; sie wird durch die eigene Mit aftige Schauspiel Mariana" von José Echegaray , in welchem niffen entspreche und jedem, der überhaupt. einen Geschäftsbericht theilung dieses Herrn, daß für die von ihm vermittelten Ge- Marie Reisenhofer die Titelrolle spielen wird. Am nächsten zu lesen verstehe, teinerlei Zweifel über die Verhältnisse schäfte bis 8 pt. pro Jahr in Rechnung fommen, sogar noch Sonntag gelangt Mariana" zur ersten Wiederholung. Die der Anstalt lasse. In dem Flugblatt wurde das Be­bahin erweitert, daß die Darlehnssucher bis zu 44 pet. per anno Uebergabe des Berliner Theaters an Herrn Direktor dauern darüber ausgesprochen, daß ein Abgeordneter, der Der erhaltenen Darlehnssumme zu zahlen haben. Der feine Prasch hat gestern stattgefunden. Herr Direktor Prasch beginnt durch ein besonderes Privileg gesetzlich geschüßt sei, ohne Unterschied zwischen einem Geldverleiher und einem Geld- die neue Saison mit" Penthesilea " von Kleist. vermittler dürfte für die Geldbedürftigen im Effekt sehr gleich­giltig sein. Der Geldvermittler Buchholz hätte also unseres Er- manns Bebern" breitet sich immer mehr aus. In alle ist Die Furcht der Polizei vor der Wirkung von Haupt achtens besser gethan nicht zu berichtigen. die für eine sozialdemokratische Versammlung geplante Vorlesung der Weber" polizeilich verboten worden. Jetzt ist eine unfrei willige Reflame für Hauptmann's Wert, das zum nicht geringen Theil durch das Wirken der Polizei populär geworden, eigentlich wirklich nicht mehr von Nöthen.

Von Herrn Buchholz, Wallstraße Nr. 36, erhalten wir folgende Buschrift: In der Nr. 176 des Vorwärts" vom 31. Juli d. J. fteht ein Artikel, welcher sich mit meiner Geschäfts­führung und meiner Person befaßt. Es ist in dem Artikel be­hauptet worden, daß ich ein Geldverleiher sei, welcher sich für sein Geld 42 pCt. Zinsen pro Jahr zahlen resp. versprechen laffe. Ich erkläre hiermit, daß diese Behauptung unwahr ist, indem ich kein Geldverleiher, sondern Vermittler bin, der sich für vollendete Abschlüsse solider Darlehnsgeschäfte, wobei ein Binsfuß von 6 bis 8 pet. pro Jahr in Rechnung fommt, ein angemessenes Honorar zahlen läßt. Es ist in dem Artikel ferner behauptet worden, daß ein angeblicher Kaufmann aus wohlhabender Familie, welcher plöglich zu einer Reise 300 M. brauchte, einen ablehnenden Bescheid erhalten habe, troßdem die Auskunft gut ausgefallen fei, und daß ferner der angebliche Kaufmann auf das Darlehn verzichtet habe. Beide mit einander in Wider­spruch stehenden Behauptungen sind unwahr. Die Auskunft ist keineswegs derart ausgefallen, daß er auf ein Darlehn rechnen tönnte, denn sonst hätte er, wie er angiebt, feinen ablehnenden Bescheib erhalten und ist ihm infolge dessen auch gar kein Dar­Lehn angeboten worden.

Ein schweres Brandunglück hat sich am Sonnabend Morgen in der Willibald Alexisstraße 9 ereignet. Die in der Wohnung allein zurückgebliebene achtjährige Gertrud Mudrow scheint mit Streichhölzern gespielt zu haben, denn plößlich wur­den die Nachbarn durch das Jammergeschrei des Kindes alar­mirt. Betten und Möbel waren in Flammen aufgegangen; das arme Rind selbst aber hatte schwere, ausgedehnte Brandwunden am ganzen Körper davongetragen. Die Samariter der Feuer­wehr legten dem Mädchen einen Nothverband an; alsdann er­folgte auf ärztliche Anordnung die Ueberführung des Kindes nach dem städtischen Krankenhause am Urban. Sein Zustand ist kris tisch. Der Brand im Zimmer wurde durch die Feuerwehr ab­gelöscht.

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Eine Theaterdirektion, die der Polizei aus der Hand frißt, hat Budapest . Die Frankfurter Beitung" meldet, daß auf persönliches Ersuchen des Ministerpräsidenten die Auf führung von Hauptmann's Webern" vom Repertoire ab­gefezt ist!

Die Meineids- Aktion

Db nicht wieder einmal eine arme Mutter von der gegen Schröder und Genoffen.

Noth getrieben worden ist, auf eine fremde Arbeitsstätte zu gehen und ihr Liebstes dem eigenen Schicksal zu überlassen?

Von der Polizei wurde gestern die etwa dreißig Jahre alte Hedwig Schulz im Osten der Stadt aufgegriffen. Das Mädchen giebt an, aus einem Krankenhause entwichen zu sein, will aber nicht sagen, aus welchem und wann das geschehen sein soll.

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( Fortsetzung aus der 2. Beilage.)

Aus der Abendfißung vom Freitag sind folgende Vorgänge beachtenswerth: Bergmann Propst hat nur das letzte Wiederaufstehen Schröder's gesehen. Bergmann Friede war draußen, fab aber, daß Schröder einen Stoß bekam und zur Thür hinausflog. Wors.: Fiel er denn draußen? Beuge: Ja, in der Thür. Vorf.: Schröder selbst sagt das nicht.

Zeuge: Dann wird Schröder verwirrt gewesen sein. Bor: Schröder, äußern Sie sich dazu.

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Die

sich an Ort und Stelle über den wahren Stand der Dinge unqualifizirbare Angriffe in die Welt schleudere und in einer zu unterrichten, leichtfertig so schwere, in Form und Inhalt gleich durch Sachkenntniß nicht getrübten Unbefangenheit Irrthümer auf Mißverständnisse häufe." Es wurde ihm der Vorwurf ge= macht, daß er damit die Aufgaben und Pflichten eines Ab­geordneten verletzt habe und die Meinung ausgedrückt, daß der Grund zu seinem Vorgehen wohl nur darin zu suchen sei, daß vielleicht einer seiner Verwandten sich bei der Anstalt versichert und in seinen Erwartungen sich getäuscht gesehen habe. St.-A. Oppermann erblickte namentlich in der letzteren An­deutung Abgeordneten- Mandat in persönlichem, finanziellem Intereſſe den schweren Vorwurf, daß Herr Nadbyl sein mißbrauche. Ihm werde der schwere Vorwurf gemacht, daß er in bewußt frivoler Weise falsche Anschuldigungen erhoben und damit ein unanständiges Verhalten gezeigt habe. Unter zu billigung des Schußes des§ 193 und Berücksichtigung des Um­standes, daß die Angeklagten schwer gereizt worden, beantragte

Der Staatsanwalt je 50 M. Geldstrafe. Justizrath Adel be

Freisprechung.

antragte dagegen völlige Der Abges ordnete Nadbyl habe thatsächlich ohne genügende Sach­fenntniß und ohne fich pflichtgemäß зи informiren schwere Anschuldigungen gegen ein hochangesehenes Institut er hoben, deren völlige Haltlosigkeit jeder Sachverständige sofort bezeugen könnte. In feiner Rede seien auch die schwersten pers sönlichen Beleidigungen gegen die beiden Angeklagten enthalten und man werde es diesen nicht verübeln können, wenn sie gegen ein solches Vorgehen eines Abgeordneten mit Entschiedenheit Stellung nehmen. Gegenüber den verblüffenden Angriffen habe die Abwehr eine staunenswerthe Ruhe bewahrt und die Schuß­grenzen des§ 193 seien nirgends überschritten. Der Gerichtshof folgte diesen Ausführungen, indem er beide Angeklagte freis

Schröder: Es war im Saal, ganz nahe an der Thür. fann ich es nicht angeben. Beuge: Ich meine, es war in der Thür, auf einen Fußsprach.

Angelweite der Thür. Verth. Grieving:" In der Thür" heißt rheinisch: in der Stellmachermeister Johann Wißmann in einer Verhandlung vor

Vors.: War der Arm, von dem der Stoß ausging, uniformirt?

Beuge: Das fonnte ich im Knäuel nicht unterscheiden. Betriebsassistent Tusch hat Schröder einmal straucheln sehen, ohne die Ursache wahrzunehmen.

Schröder gestoßen und infolge deffen gefallen sei? Verth. Wallach: Ist am Abend gesprochen worden, daß

Polizeibericht. Am 16. d. M. vormittags wurde in der Ballisadenstraße ein fünfjähriger Knabe durch einen Geschäfts­wagen überfahren und am Unterschenkel erheblich verlegt. In der Gartenstraße wurde nachmittags ein Lehrling beim Transport einer Maschine am Unterschenkel schwer verletzt. Abends wurde ein Kaufmann in seinem Geschäft in der Beuthstraße er­hängt vorgefunden. In der Eberswalderstraße gerieth ein fünfjähriger Knabe, als er mehreren Radfahrern ausweichen wollte, Beschuldigungen ungeheuerlichster Art brachte der unter die Räder einer Droschte und erlitt anscheinend fd, were Verletzungen am Kopfe. In der Rungestraße fiel ein 11jähriger der 140. Abtheilung des Schöffengerichts zum Vorschein. Er war der Beleidigung einer Frau Lippert beschuldigt. Bei dieser Knabe von einem Rollwagen, auf dem er sich als Begleiter des Kutschers befand, herab, wurde überfahren und auf der Stelle hatte er längere Zeit in Schlafstelle gewohnt und es bestand getödtet. Auf dem Hofe eines Grundstücks in der Weber­Verkehr, der nach den Aeußerungen der Lippert nicht ohne während dieses Zeitraumes zwischen beiden ein sehr intimer straße fand zwischen dem Eigenthümer deffelben und einem Miether wegen Miethsstreitigkeiten eine Schlägerei statt, bei der der Haus­Folgen geblieben sein soll. Wißmann leugnet jedoch die Vaters besitzer burch zwei Messerstiche am Stopfe verletzt wurde. Ein schaft, er behauptet, daß die Lippert einen äußerst zuchtlosen Lebenss Hospitalit sprang in der Absicht, sich das Leben zu nehmen, von wandel geführt habe, und daß dieselbe mehrere Male, wenn sich 3euge: Das ist vielfach gesagt worden. der Schillingsbrücke in die Spree, wurde jedoch noch lebend aus bem Wasser gezogen und nach der Charitee gebracht. Bergmann Bläser: Ich konnte die Vorgänge nicht beob- die Folgen zeigien, ein Verbrechen gegen feimendes Leben bes Am achten, weil zu viele Leute aufgestanden waren. gangen habe. Außerdem aber hätte dieselbe auch ihren neun­17. d. M. Morgens wurde ein Milchhändler im Keller eines fährigen Sohn im Jahre 1885 dadurch absichtlich ums Leben Hauses in der Frankfurter Allee erhängt vorgefunden. Vorstanden, ob er nicht gehört habe, daß er, Beuge, gefagt habe: zu trinten gegeben und demselben dann, als sich ein furchtbarer Angell. Wilting frägt den Zeugen, der neben ihm ge­mittags stürzte der Eigenthümer eines in der Bernauerstraße be- ftanden, ob er nicht gehört habe, daß er, Beuge, gesagt habe: gebracht, daß fie dem Kinde eine große Quantität Heringslate Wenn das so ist, dann wollen wir lieber gehen." Tegenen Hauses beim Anstreichen eines Bodenfensters auf den Brand und quälender Durst bei dem Kinde einstellte, das Beuge: Eine leise Erinnerung habe ich davon. Hof hinab und starb auf der Stelle. Am 16. b. M. fanden Wasser vorenthalten habe. Eins ihrer Kinder habe sie Bergmann Schmielowsti wohnt in demselben Hause einmal zu erwürgen versucht. Er habe bereits vor längerer sechs unbedeutende Feuer statt. wie Kerkhoff; er hat an der Treppe gestanden und gehört, wie Beit eine Gingabe wegen diefer Strafthaten an die Staats­Münter zu Kerthoff gekommen und gefagt hat: Kerkhoff, Sie anwaltschaft gemacht, ihm fei jedoch der Bescheid geworden, wissen doch, daß ich den Schröder nicht hingestoßen habe. Nun daß die Sache nicht weiter verfolgt werden würde. Der Staats gehen Sie zum Amt und sagen Sie, was ich Ihnen gefagt habe. anwalt stellte fest, daß der Angeklagte allerdings eine derartige ( Bewegung.) Eingabe gemacht habe, daß aber wegen fehlender Beweismittel Münter bestreitet das entschieden, er führt die Aussage die Verfolgung der Sache als aussichtslos abgelehnt werden auf Feindschaft zwischen Schmielowsti und Kerkhoff zurück. mußte. Wißmann will nun ferner von der Lippert, von der Kerkhoff, fann sich nicht darauf befinnen, ob Münter er fich getrennt habe, um sein ganzes Geld in Höhe von uns ihm vorgefagt habe, Sie wissen doch, daß ich nicht gegefähr 10 000 m. gebracht worden sein. Sie soll ihn später in stoßen habe. einem fort bestürmt haben, wieder zu ihm zu ziehen und sie zu Borf.: Schmielowski, wieso haben Sie sich die Sache so beirathen, obwohl er noch verheirathet sei. Da er hierauf nicht genau gemerkt. Beuge: Ja, wir haben noch gelacht und gesagt: Wem vorgefagt wird, der fann jetzt gut Beuge sein. Uebrigens haben mit mir noch zwei Personen das gleiche gehört. Münter hat den Kerkhoff vielfach besucht.

Witterungsübersicht vom 17. August 1895.

Stationen.

Swinemünde

Hamburg

Berlin

Barometer­

stand in mm,

reduzirt auf

d. Meeressp.

Windrichtung

768

769

768

NO

Wiesbaden

769

NNW NW WNW Still

München

769

A

Wien.

766

NW

Haparanda.

759

N

Petersburg

763

NO

Cork

764

Aberdin

765

Paris..

768

SW OND

Windstärke

(-238 1320421

-

Wetter

Temperatur

nach Celsius

wolkenlos halb bedeckt

16

14 heiter 14 woltenlos 13 woltenlos 12 halb bedeckt 13

( 5° G. 4° R.)

wolkig

15

Dunst

11

wolfig

heiter

21

wolkenlos

14

mit

Wetter- Prognose für Sonntag, 18. Auguft 1895. Ruhiges, trockenes, vorwiegend heiteres Wetter

zunehmender Erwärmung.

Berliner Wetterbureau.

Kunst und Wissenschaft. Das Adolph- Ernst Theater ist am Freitag wieder eröffnet

Vors.: Ist das wahr?

Münter : Ja, ich hatte wegen eines Roftgängers mit ihm

zu thun?

Werth. Wallach: Ift von dieser Sache nicht gesprochen

worden?

Münter : Auch von dieser Sache zuweilen.

Verth. Grieving: Herr Münter, haben Sie vor einer halben Stunde draußen gefagt: Die Sache steht glänzend für

mich."

Münter : Ich kann mich nicht entfinnen.

Verth. Grieving: Das müssen Sie doch wissen. Münter : Nein, das weiß ich nicht genau.

Bors. Nun sagen Sie es doch, Münter.

eingegangen sei, so sei die Frau wüthend auf ihn und es habe sich schließlich ein sehr feindseliges Verhältniß heraus­gestellt. Am 23. Juni d. J. sei er zum Kirchhof gegangen und sei hier mit der Lippert zusammengetroffen, welche mit ihren noch lebenden Kindern gerade vom Kirchhof herunterkam. Die Frau babe zu ihren Kindern rohe Bemerkungen über ihn ge macht und da habe er allerdings derselben das Wort Kindesmörderin", sowie einige andere Worte, welche sich auf ihren unsittlichen Lebenswandel bezögen, zugerufen. Da der Angeklagte die gegen Frau Lippert erhobenen schweren Beschuldigungen aufrecht erhielt, so mußte zum Zwecke der Bes weiserhebung die Bertagung der Sache eintreten.

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Auf dem Gebiete der Kautionsschwindelei bewegte sich eine Antlage wegen Betruges, welche gestern vor der 130. Ab­theilung des Schöffengerichts gegen den Schankwirth August Brünning verhandelt wurde. Wie der Angeflagte angab, hat er die Absicht gehabt, in seinem Reller einen Bierverlag ein

Münter: Ich kann es nicht sagen.( Im Zuhörerraum zurichten. Da es ihm dazu an den nöthigen Mitteln fehlte, worden. In Ermangelung etwas besserem wurde Madame erregt der aufgeregte geftitulirende Gendarm große Bewegung. suchte er durch die Zeitung einen fautionsfähigen Hauss Suzette" gegeben, jene wenigstens durch ihre Melodien halb- Der Vorsitzende droht mit der Räumung des Zuhörer- diener. Es meldete sich der Hausdiener Kubick, dem die wegs passable Operette des Franzosen Audran, mit der Herr Traumes.) Hälfte des des Reingewinns aus dem Bierverlags Geschäft