Die Entwicklung der Uhr.
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Um dem Laien einen Ueberblick über die Entwicklung der Uhr und ihre Technik zu geben, hatte ber 3entralverband der deutschen Uhrmacher die Berliner Pressevertreter eingeladen. Sie zeigten eine fleine, aber sehr gewählte Sammlung von Uhren, in der die bemerkenswertesten Formen seit den„ Nürenberger Ei" vertreten waren. Der Weg führt zur Einfachheit und 3 med mäßigkeit. Ueberall fann man dies erkennen, besonders aber bei der Deforation der Uhr. Noch in den achtziger Jahren findet man Blumenmuster und andere überflüssige Deforationen sogar im Innern der Uhr, im Gehäuse. Und auf dem Deckel tummeln fich Ornamente in allen Stilen vom Matart bis zum Jugendstil, und niemals fehlt auch auf der billigsten Uhr das ablige Wappen schild für das Monogramm, Geschmacklosigkeiten, die heute definitiv überwunden sind. Uebersichtlich und flar hatte man die Gehäuse angeorbnet. Erstaunlich die technische Feinarbeit bei den fleinen Damenarmbanduhren, wenn man sie mit der alten Nürnberger vergleicht. Dr. Felsing gab einen furzen geschichtlichen Abriß und fügte hinzu, daß heute die deutsche Uhrmacherinnung den größten Wert auf wirklich vollende Fabritate lege. Eine große Fachschule ist für Uhrmacher gegründet worden. Man hat auch bereits ein Zeichen eingeführt, mit dera die geprüfte und als tauglich befundene Bare versehen wird.
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Schwarzweißrofe Provofateure. Auf dem Blücherpla fam es gestern abend zwischen 8 und 9 Uhr zu einem Tumult, der leid ernstere Folgen hätte haben können. Kurz vor 8 Uhr sammelte sich auf dem Play Stahlhelmer und erwölfe in voller Uniform, um schließlich, nachdem sie Verstärkungen erhalten hatten, drei Lastautos zu besezen. Die schwarzweißroten Helden Teil im ausgesprochenen Flegelalter, mit Sturmriemen unterm Kinn und eingedrillten„ Soldatenmanieren" benahmen sich rüpelhaft. Von Minute zu Minute vergrößerte sich die Menschenmenge, die über das dreiste Auftreten der Femejünglinge in helle Aufregung geriet. Als seltsam muß es erscheinen, daß der diensttuende Offizier des anwesenden Ueberfallkommandos den monarchistischen Kampfbündlern gestattete, eine geschlagene Dreiviertelstunde mit entrollten Fahnen auf dem Platz zu halten. Der Forderung des Bublifums, für Einrollen der Fahnen Sorge zu tragen, wurde nicht stattgegeben. Diese Konzession an die Rechtsradikalen hätte beinahe zu erheblichen Zwischenfällen geführt. Auch war der barsche Ton, den einige Beamte den Baffanten gegenüber anschlugen, nur dazu angetan, böses Blut zu machen.
Der Installateur vergaß hierbei, das Gasrohr mit einem Dichtungs-| stöpsel zu versehen, so daß größere Mengen Gas ungehindert aus. strömen fonnten. Bald war das Zimmer mit Cas angefüllt. In der sechsten Abendstunde betrat Frau B. ahnungslos das Zimmer. In demselben Augenblick erfolgte unter heftiger Detonation eine Explosion. Die Wohnungsinhaberin zog sich erhebliche Brand munden zu, es gelang ihr aber noch, aus dem brennenden Zimmer ins Freie zu gelangen. Die Feuerwehr wurde herbeigerufen, die
Bezirksausschuß für Arbeiterwohlfahrt
Dienstag, den 12. Oftober 1926, abends 71, Uhr, in den Sophiensälen, Sophienstraße 17/18
Wohlfahrts- Konferenz
Tagesordnung: 1. Kultur- und Wohlfahrtstagung 1926. Ref.: Genoffin Todenbagen. 2. Der Sulturkampf in der Jugendfürsorge. Ref.: Genoffin achenheim. 3. Distuision. 4. Verschiedenes. Wir erwarten vollzähliges Erscheinen! Ausweis „ Arbeiterwohlfahrt" legitimiert. Türkontrolle 1. Kreis
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das Feuer, das sich auf das Wohnungsinventar ausgedehnt hatte, bald ablöschen konnte.
gute ameritanische Komiter Du Ponts, ber einiges an trođenem Außerdem sind als Artiften von gutem Durchschnitt zu nennen: Die Humor aufweist, was auch unserem Empfinden nicht ganz fremd ist. Josef Blant Company( Jongleure und Equilibristen), die Afrobatif der Bastiens und der Perch- und Balanceaft der Fred- Louis Comp. Die erzentrischen Tänzer Sielle und Mills mit der Toranto Band von Canada" fönnen vielleicht künstlerisch gewertet werden, wenn man in diesen Dingen mehr als tänzerische Spielerei sieht. Ein russisches Septett und lebende Bijouterien( grazioje Darstellung weiblicher Körper als dekorative Figurinnen) sowie der polnische Pianist Dorian ( mehr beweglich als temperamentvoll) soffen nicht vergessen werden. Das japanische Soga Trio am Schluß leistete gute Balancier. arbeit, die auf Tradition hält.
Die Arbeiterbildungsschule nimmt Ende Oktober ihre Arbeiten auf. Die Etoffpläne find erschienen und können in den bekannten Stellen eingesehen werden.
Bezirksbildungsausschuß Groß- Bertin. Sonntag, den 24. Oftober, nachmittags 8 Uhr, im Theater der Boltsbühne am Bülowplas. Aufgeführt wird bie Komödie Chfiftrata" von Leo Greiner ( nach Aristophanes ). Preis ein schließlich leiderabiage und Theaterzettel 1,20 M. Karten sind in den befannten Verkaufssteйen zu haben.
Schwere Grubenexplosion in Südafrika .
Nach Zeitungsmeldungen ereignete fich in einer Grube bei Durban eine schwere Explosion. Man glaubt, daß 4 weiße und Grubenschacht ist vollständig zerstört und die Bergleute sind ver 116 farbige Bergarbeiter getötet worden sind. Der schüttet. Bis jetzt haben die vorhandenen giftigen Gase jede Hilfeleistung unmöglich gemacht.
zum Die Konsumgenossenschaft Berlin und Umgegend bietet allen Berbrauchern die Möglichkeit, an den nächsten drei Sonntagen in der Zeit von 9 Uhr vormittags bis 12 Uhr mittags ihre Betriebs- bergamt Dortmund teilt mit: Auf der Beche Prosper III" in Bergunfall auf der Zeche Prosper III". Das preußische Oberanlagen in Berlin- Lichtenberg , Rittergutstr. 16/30 zu besichtigen. Bottropp hat sich morgens gegen 8,15 Uhr auf der ersten Sohle Um einen zu starten Andrang zu verhindern, sind die Ausgabestellen in einem Rutschenbetrieb im Flöz Zollvereinigung VIII" ein für diese Besichtigungen auf drei Sonntage verteilt. Für Sonntag, schwerer Bruch ereignet. Von den auf der Unfallstelle beschäf den 10. Oktober, fommen alle in Neuföffn und die im Bezittigten sieben Arbeitern find sechs verschüttet worden. Zwei Charlottenburg gelegenen Abgabestellen in Frage und ferner die 8., 9., 20., 23., 37., 46., 52., 54., 86., 107, 121. und 179. Abgabe stelle der Genossenschaft. Da sich an dieser Besichtigung auch nichtmitglieder beteiligen tönnen, empfiehlt es sich, die Ge legenheit zu benutzen, um eines der größten Nahrungsmittelbetriebe Deutschlands mit seinen technisch und hygienisch vollkommenen Einrichtungen fennenzulernen.
Mit dem Arm in die elektrische Drehrolle. Ein folgenschwerer Unfall trug sich gestern nachmittag in einem Geschäft in der Müggelftraße zu. Die 36jährige Ehefrau Klara Krausenid aus der Müggelstr. 26 war mit dem Rollen von Wäschestücken an einer elettrischen Drehrolle beschäftigt. Grau R. geriet, wahr fcheinlich infolge einer fleinen Unachtsamkeit, zwischen den mehrere 3entner schweren Kasten und der Mangel. Der rechte Arm wurde der Bedauernswerten vollständig abge riffen. Durch einen Wagen des Städtischen Rettungsamtes wurde bie Schwerverletzte in das St. Hubertus- Krankenhaus geschafft.
Zu der Familientragödie in der Ebelingstraße 3, über die wir im geftrigen Abendblatt ausführlich berichteten, erfahren wir noch, daß der frühere Straßenbahnschaffner Ludwig Teller( nicht Keller) turz nach der Einlieferung in das Krantenhaus am Friedrichshain an den Folgen der schweren Kopfschüsse, die das Schadeldach zer trümmert hatten, verstorben ist. T. wurde in das Schauhaus gefchafft. Das Befinden der Ehefrau des Täters gibt zu Besorgnissen feinen Anlaß.
Eine schwere Gasexplosion, die vermutlich durch die Fahr. läffigkeit eines Installateurs hervorgerufen wurde, ereignete sich am Sonnabend abend gegen 6 Uhr in dem Hause Blumenstr. 42. Im Quergebäude hat hier die Witwe Bartsch eine eller mohnung inne. Im Laufe des Tages wurde in einem Zimmer megen einer notwendigen Reparatur eine Gaslampe abmontiert.
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Die Stadtverordnetenversammlung hat in dieser Woche zwei Sigungen, eine am Dienstag um 6 Uhr und eine am Donnerstag um 45 Uhr. Auf der Tagesordnung steht unter anderm auch schon die Ausschußberichterstattung über den Nach. tragshaushalt
Eine Bekanntmachung des Präsidenten des Landesfinanzamtes Berlin über den Steuerabzug vom Arbeitslohn ist im Anzeigenteil der heutigen Nummer enthalten.
Aerzte als Besucher des gefchloffenen Teils der Polizeiaus. ftellung. Der Vorstand der Aerztekammer gibt befannt, daß der geschlossene Teil der Polizeiausstellung, Aerzten, die ein besonderes berufliches Interesse hieran nachweisen tönnen, zugängig ist. Die Erlaubnis zur Besichtigung wird im Bureau der Polizeiausstellung, Halle Nr. 1, eine Treppe, gegen eine entsprechende Legitimation erteilt.
Im Oftoberprogramm der Scala läßt sich das Matray. Ballett, rach langer Zeit aus England zurückgefehrt, als Mittelpunkt gut an. Unbestritten das zum Teil recht erfolgreiche Bemühen, etwas Neues zu schaffen und den artistischen Tanz zu einem Ausdruck in geschlossener Szene zu verhelfen. Es ist wohl das Erfreulichste, was man auf der tarzenden Barietébühne jeit langem gesehen hat. Erstklassig ferner der fabelhafte Drahtseilakt
räumungsarbeiten sind in vollstem Gange, jedoch ist damit zu rech von ihnen fonnten leicht verletzt geborgen werden. Die Aufgeborgen werden kann. Die Untersuchung der Bergbehörde ist nen, daß von den verschütteten Bergleuten nur einer lebend im Gange.
Von der Walze erfaßt Am Sonnabend ging der Arbeiter Friedrich Schulz aus Effen, Warnungssignale gebend, por einer Dampfwalze in der Königstraße her, als er plötzlich von der Walze erfaßt und völlig plattgewalzt wurde.
200 Tote in Hannover . Die Gesamtzahl der Typhustoten in Hannover belief sich am Schluß der vergangenen Woche auf 200. Amtlich wird erflärt, daß die Inphusepidemie dank der getroffenen umfangreiden Befämpfungsmaßnahmen nunmehr ihren Höhepunkt überschritten habe; für Handel und Verkehr bestehe feine Gefahr mehr.
Welterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle für Berlin. ( Nachdr. verb.) indig, unbeständig und Regenschauer, Quittenberaturen etwas niedriger. Für Deutschland : Ueberall frischer Wind und Astühlung, zeitweise Regen.
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