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Bischen Staates por dem preußischen Richter| ähnlichem Geschick zeugt, wie die Zustimmung zu dem kommu-| Ihre Flucht war damit hinreichend geklärt, weil Sie lediglich als dar." So ist es in der Tat. Vor der Gefahr, daß Richter nistischen Mißtrauensvotum. Zeuge nicht gefunden werden wollten? Zeuge: Ja. oder Schiedsrichter auf Grund des geltenden Rechts die Frage des Fürstenvermögens entschieden hätten, ist die preußische Regierung in diesem Vergleich ausgewichen und angesichts des drohenden Milliardenschadens, der wesentlich größer ist als das, was nach dem Vergleich den Hohenzollern  bleibt, fann ihr die sozialdemokratische Landtagsfraktion dabei nicht in den Arm fallen.

Wir haben flipp und klar die Frage gestellt, ob uns jemand einen praftischen Weg zeigen fann, auf dem der Staat mit geringerem Schaden aus dem Fürstenver­mögensstreit herauskommt als in diesem Vergleich. Niemand hat einen solchen Weg gewiesen und niemand kann ihn weisen. Die Kommunisten haben uns auf die proletarische Diftatur verwiesen. Sollte sie kommen, nun gut, dann wird fie diesen Vergleich zerreißen wie alle anderen Gesetze. Aber da wir noch nicht den genauen Tag wissen, an dem sie errichtet wird unsere fommunistischen Freunde haben den Termin be­reits mehrfach verlängert so müssen wir einstweilen mit den gegebenen Machtverhältnissen rechnen, und da Boltsentscheid und Reichstag feine praktische Begrenzung der unmäßigen Fürſtenansprüche gebracht haben, müssen wir eben diesen Vergleich als einzig möglichen Schutz vor dem drohen­den großen Uebel der Fürstenprozesse passieren lassen.

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Von der Rückberufung der Hohenzollern   ist dabei natürlich keine Rede. Mit Ausnahme des früheren Kaisers find sie ja alle im Lande, und dieser ist durch das Gesetz zum Schutz der Republik vorläufig verbannt. Die Frage seiner Rückkehr ist lediglich Sache der Zuständigkeit des Reiches und wird durch den preußischen Vergleich in feiner Weise auch nur indirekt berührt. Die preußische Regie= rung hat heute die Erklärung abgeben lassen, daß sie eine solche Rückkehr meder für wün­schenswert noch für möglich hält.

Mit diesem Mißtrauensvotum glaubte die Deutsche   Bolts­partei wohl einen Revolver in der Hand zu haben? Sie will wohl die Koalitionsparteien zur Liebe zwingen? Nach einer Aeßerung der Kölnischen Zeitung  " muß man es an­nehmen. Sie veröffentlichte am Montag an der Spize des Blattes eine Buschrift von besonderer Seite der Bolkspartei, in der es heißt:

Borf.: Mit Ihrer Flucht hängt wesentlich die Finanzierung Ihres Lebensunterhalts in der Zeit der Flucht zusammen. Boher haben Sie die Mittel bekommen? Jeuge: Ich habe bei Leutnant Heinz in Münster   gearbeitet. Heinz war nach Auflösung der Brigade Oberfeld an einem Pferdetransport beteiligt. Dort habe ich als Bureauangestellter gearbeitet. Borf.: Haben Sie auch aus München   Gelder bekommen? Für die Volkspartei bleibt teine andere Wahl, als jetzt unter 3euge: Ich persönlich nicht. Die 2000 Mart wurden von All­annehmbaren Bedingungen in die Breußenregierung weŋer angefordert und Böhm hat sie geschickt. Mit diesem Geld einzutreten oder eine Opposition zu machen, die zur Auf wurde lediglich meine Rückfahrt nach Bayern   bestritten. Man sagie lösung des Landtages führt. Im Laufe des Winters wird mir nämlich, ich sollte nun wieder nach Bayern   zurückkehren, um die Regierung im Landtag eine Reihe von Finanzgesetzen vorlegen weiter zu arbeiten in Waffenbergungsangelegen. müssen, die bei einer starten Opposition der Volkspartei nicht verheiten. Bors.: Sie sind in der ganzen Zeit, in der Sie in Süd­abschiedet werden können. Mit der Drohung, daß ein Kampf deutschland   waren, Gast von guten Freunden gewesen? Zeuge: der Boltspartei in Preußen Rückwirkungen auf das Reich haben Jawohl, oder doch wenigstens von Leuten, die in ähnlichen Kreisen werde, wird man diesmal nicht wirken. Die Reichspolitik fann verfehrten wie ich. auch das Minus, daß durch die ungeklärten Verhältnisse in Preußen erwächst, nicht ausgleichen. Wird jetzt das Zentrum seinen offen­baren Willen, die Bolkspartei in die Regierung zu bringen, durch fehen können? Wird einer der beiden demokratischen Minister sich zum Verzicht durchringen? Es liegt soviel an und in dieser Frage. Sehr lange auf Antwort zu warten hat die Volks. partei feinen Grund."

Die Volkspartei will zurückkehren zu jener Taktik der Einheitsfront mit den Kommunisten, mit der fie fläglich Schiff­bruch gelitten hat? Die Kommunisten sollen ihr in die Roalition helfen? Viel Vergnügen zu so selbstmörderischer Taktik.

Schweighard im Verhör.

Er sucht sich auszureden. Er sucht sich auszureden.- Die Rolle des flüchtigen Stempfle.

Der Bergleich mit den Hohenzollern   wird am Freitag Vor dem Femeausschuß in München   wurde weiter Schweighart, dieser Woche Gefeßestraft erlangt haben. Die Sozialdemo- des Mordes an der Sandmeier verdächtig, als Zeuge vernommen. kratische Fraktion wird ihm aus ihren grundsäglichen politi- Seine Bereidigung wird ausgesetzt und er wird vom Vorsitzenden schen Erwägungen heraus die Zustimmung versagen, aber sie wird auch seine Annahme nicht hindern, da kein ver­genau darüber belehrt, daß er nicht als Angeklagter, sondern sozu­antwortungsbewußter Mensch die dann eintretende unendlich daß er aber die Aussage verweigern könne, wenn er sich dadurch jagen als von dem Gericht Freigesprochener vor dem Ausschuß stehe, viel größere Schädigung der Staatstaffe verantworten fönnte. felbst, belasten fönnte. Schweighart steht heute im 32. Lebensjahr, war am Ende des Krieges Leutnant, dann berufslos und erst nach feiner Enthaftung wegen des Falles Sandmeier( Dezember 1922) Forstprattitant auf einem Gut der Gräfin Törring. Heute ift er Angestellter in dem Autogeschäft des Böhm, der ihn seit dem Jahre 1921 mit Geld und anderem unterstützt. Böhm wird am Dienstag vor dem Ausschuß als Zeuge gehört. Dienstag vor dem Ausschuß als Zeuge gehört.

Koalitionssehnsucht.

Allerlei Manöver der Deutschen Volkspartei  .

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Die Deutsche Volkspartei   will in die Preußenfoalition. Sie ist bei den Demokraten bisher auf Ablehnung gestoßen. Im Zentrum hat man ihre Sehnsucht bisher höflich aber fühl aufgenommen. Die Volkspartei hat darauf mohl um ihre Roalitionsfähigkeit zu beweisen erklärt, daß sie für den fommunistischen Mißtrauensantrag gegen den neuen Innenminister, Genossen Grzesinfti, stimmen werde. Nun tönnte es scheinen, als ob eine entscheidende Wens dung in der bisherigen Sachlage eingetreten sei. Durch das Nachrichtenbureau des Vereins deutscher Zeitungsverleger und durch die Telegraphen- Union wurde gestern abend folgende

Nachricht verbreitet:

Der Vorsitzende der Zentrumsfraktion des Preußischen Land­ tages  , Abg. Dr. Borsch, hat heute nachmittag i m offiziellen Auftrage feiner Fraktion den Vorsitzenden der Deutschen Volkspartei   im Preußischen Landtage, Dr. von Campe, zu einer Besprechung über die Frage der Regierungsumbildung in Breußen aufgefordert."

Diese Nachricht, die von der Deutschen Bolts­partei stammt, hat, wie wir erfahren, den Vorsitzenden der Zentrumsfraktion des Landtags, Herrn Dr. Porsch, sehr überrascht. Wie behauptet wird, haben inoffizielle Besprechun gen stattgefunden, aber von einer derartigen Aufforderung sei feine Rede gewesen. Es scheint also, daß die Koalitionssehn­sucht der Volkspartei eine Zweckmeldung geboren hat, die von

Der letzte Aristokrat.

Bon Paul Gufmann.

Vor einigen Tagen war von der Leitung des Rundfunks für die Stunde der Lebenden" ein Vortrag über den Dichter Stefan George   mit anschließender Rezitation seiner Gedichte angefagt worden. Der Vortrag war beendet, als zum Erstaunen der Hörer verkündet wurde, daß der Dichter Einspruch gegen die Wiedergabe feiner Dichtung erhoben hätte. Somit blieb sein Wesen hinter vagen Andeutungen verhüllt, und es war nur den wenigsten flar, daß dieser Einspruch eine feindliche Haltung gegen das bedeutete, dem der Rundfunk dient, gegen das Bolt. Der Vortragende hatte mit Recht Géorge als den Neubeleber einer erlesenen Sprachkunst geschildert, er hatte aber nur ohnen lassen, was jener Dichter eigentlich ist, die letzte Säule einer versunkenen Welt.

Es ist eine Ironie des Schicksals, daß zur felben Zeit, wo Tolstoi in flammenden Aufrufen und erschütternden Werken die Befreiung des Menschen von jeglicher Art Gewalt predigte, wo 3ola seine Heldenepen von den aufstrebenden Massen schrieb, Gerhart Haupt­ mann   vom Elend der Weber und der Bauern packende Dramen dichtete, eine ästhetische Bewegung einseßte, deren Anführer ben Cäsarenirrfinn eines Heliogabel, die Priestergestalt Leos des Drei­zehnten, die Körperschönheit antifer Epheben feierte. Berfuntene Landschaften von gefünftelter Pracht sind die Hintergründe, vor denen müde Berächter der Wirklichkeit ein schattenhaftes Dasein pofierten. Es ist dieselbe Zeit, wo Wilhelm den großen Friedens fürsten spielte, wo alle Art hohles Theater über den Mangel an Wesenheit hinweg täuschte. Ach ja, es war ebenfalls ein schönes Wortgeklingel, wenn der Dichter George den Stlaven, vom Dolch Algabals zu Tode getroffen, ausrufen läßt: Ich sterbe gern, weil mein Gebieter schrat" und der sich dann noch ästhetisch an farbigem Bilde weidet: Mit rotem Blute spielt die grüne Lache." Dieselbe Zeit, in der George und seine Jünger dantest einher wallten, war es auch, wo Wilhelm eine feudale Ritterzeit in Bauten und Trachten wiederherstellen wollte. Jene Jünger, die in den Formen verwester Zeiten dachten und fühlten, welche die Bannerträger einer edlen Zukunft zu fein fich vermaßen, fie waren im Grunde die Fastnachts narren einer sterbenden Bergangenheit.

Es war freilich kein gewöhnliches Spiel, das da aufgeführt wurde, sondern das geistige Raffinement von Jahrtausenden stand dieser doch wesentlich bürgerlichen Kunst zu Gebote. Bildung im höchften Sinne war es, was fie beseelte, weder Gefühl noch Glaube an irgendein Ideal. Gerade das Spiel galt ihnen als aristokratisch, das Spiel mit Borten, mit Bildern, mit dem religiösen Beremoniell heidnischer und katholischer Riten. Gewiß, es war strengste fünstlerische Zucht und höchste Geistigkeit in ihrem Gehaben, die Geistigkeit des gealterten Goethe, aber ohne dessen weltweites Gefühl, ohne seine Leidenschaft, ohne seine Güte. Und diese Gütelosigkeit im letzten Grunde ist es, die George verhindert, vor das Bolt zu treten, vor

sammen in der eingehendsten Weise die Hauptver bachts Der Borsitzende erörterte mit dem Zeugen Schweighart zu= gründe im Fall Sandmeier und im Fall Gareis. Dabei erklärt Schweighart, daß er weder in Odelshausen bei den Angehörigen der Gandmeier gewesen sei, noch in der Wohnung der Sandmeier in München  . Er bestreitet desgleichen, daß er in der mordnacht mit der Sandmeier irgendetwas zu tun gehabt habe. Diesen Aussagen, die Schweighart bereits in den wiederholten Untersuchungsverfahren gemacht hat, stehen bekanntlich die eldlichen Aussagen einer Reihe von Zeugen gegenüber. Schweighart bleibt hinsichtlich der Verdachtsmomente gegen ihn im Fall Gareis. aber auf seinen Behauptungen bestehen. Das gleiche ist der Fall Er behauptet, während jener Zeit( Januar 1921) in Graz   ge­wesen zu sein. Sein genauer Aufenthalt ist aber noch nicht einwandfrei festgestellt.

Ueber feine Flucht freuz und quer durch Deutschland   und Defter. Ueber seine Flucht kreuz und quer durch Deutschland   und Defter reich im Anschluß an die Ermordung der Sandmeter machte Schweig­hart eine Reihe sehr unwahrscheinlicher Angaben, die noch weiterer Aufklärung harren. Vorf.: Waren Sie mit Berch­told gut befreundet? Zeuge: Jawohl! Vorf.: Können Sie sich erklären, weshalb Berchtold behauptet, er tenne Sie überhaupt nicht? Er hat frampfhaft versucht, Ihren Namen zu verschweigen, trotzdem Sie auf Ihrer Flucht bei ihm nächtigten. Haben Sie eine Erklärung dafür? Zeuge: Nein! Vorf.: Sie wollen also sagen,

jenes Bolt, aus dem alle echte Kunst ihre Nahrung ziehen muß, wenn sie nicht verdorren soll. Der Priester einer verfuntenen ästhetischen Welt verachtet eine Einrichtung, die auch den ärmsten Tagelöhner, die Blinden und Bresthaften instand setzt, die göttlichen Liebesworte des Franz von Assisi   und die heroischen Hymnen Beethovens zu ver nehmen. Das helle Licht dieser Zeit bekommt den Magiern und ägyptischen Brieſtern schlecht, die nur hinter einer Wolke von Weihrauch sich den Begünstigten zeigen. Auf Welle 570 fann zwar die Neunte Sinfonie, dahinbrausen, aber das Enge, Brüchige und Bergängliche tut gut, seinen priesterlichen Nimbus im privaten Allerheiligsten der Lugusdrucke zu wahren.

Zuchthäusler als Journalisten. Gefängniszeitungen sind zwar schon verschiedentlich entstanden, aber die erste größere Zeitungs­organisation, die eine ganze Menge von Zuchthäusern und Gefäng­niffen mit Nachrichtenstoff versorgt, ist die seit 1924 in Görlig er­scheinende Buchthauszeitung Der Leuchtturm". Ueber dieses Bei­tungsunternehmen wird im Zeitungsverlag" näheres berichtet. Der Chefredakteur ist der Görliger Strafanstaltsinspektor, aber die ein zelnen Redakteure sind alles Sträflinge, und der Inhalt ist zum größten Teil von Zuchthäuslern geschrieben. Die Auflageziffer be trägt.20 000, und die Leser sind nur Insassen der verschiedenen Entstanden ist die Zeitung aus der Verordnung, daß die Gefangenen preußischen und auch einiger nichtpreußischer Gefangenenanstalten. über die laufenden Tagesereignisse dauernd unterrichtet werden sollen. Da sich die mündliche Drientierung nicht bewährte, tam man in Görlig auf den Gedanken, eine eigene Buchthauszeitung heraus. zugeben. Der Leuchtturm" bringt so ziemlich alles, was eine Zei­tung ihren Lesern bieten muß. Nur fehlt natürlich die Parteipolitit pöllig und der Leitartikel ist durch eine chronifartige Uebersicht der jede Berichterstattung über Berbrechen und Aehnliches. Eine beson­Wochenereignisse ersetzt. Ebenso fehlt aus naheliegenden Gründen dere Note erhält das Blatt durch die Veröffentlichungen aus den Kreisen der Anstaltsinfaffen. Die Eingänge find sehr beträchtlich und bestreiten zum großen Teil die Gedichte und Beiträge novellifti­scher oder weltanschaulicher Art, die in dem unterhaltenden Teil er­scheinen. Die gesamte technische Herstellung erfolgt in der Straf­anstalt; der Satz wird in Handsak   geleistet; für den Druck steht eine Blatt wird den Gefangenen zum Preis, von 10 Pf. im Monat Schnellpresse zur Verfügung; selbst Illustrationen fehlen nicht. Das geliefert.

Geschichte der altpersischen Literatur hochbedeutsamer Fund wurde Dichter, Mathematiter und Kalenderreformator. Ein für die kürzlich bei Erdarbeiten in der Nähe von Karatschi   in dem indo­britischen Bezirk Sindh   gemacht, dem Land, das dem Indus   oder Sindhfluß seinen Namen verdankt. In einem ausgegrabenen Messingkasten hat man ein Manuskript gefunden, das viele bisher unbekannte Vierzeiler des weltberühmten perfifchen Dichters Omar Chaiiam enthielt. Diese Dichtungen find durch Uebersetzungen auch in Deutschland   verbreitet worden. Bisher war es völlig unbekannt, daß Omar Indien besucht hatte, eine Tatsache, die besonders des halb von Bedeutung ist, weil in den aufgefundenen Bersen des be rühmten persischen Dichters auch auf Median hingewiesen wird, einen der Eroberer des Sindhlandes, dessen Geschichte im Nebel

Bors.: Warum sind Sie Ende Dezember, als Sie nach Kufstein  fuhren, auf versteckten Wegen über die Grenze gegangen? Zeuge: Ich stieg in Kufstein   über die Bretterwand der Zollkontrolle und bestach drei dort stehende Zollbeamte mit einigen Litern Wein, wie das so üblich ist in Desterreich. Ich blieb dann bis zu meiner Berhaftung in Desterreich, um ruhig arbeiten zu können. Borf.: Warum sind Sie unter falschem Namen gegangen? Zeuge: Ich durfte meinen richtigen Namen wegen der Zusammen­hänge mit der Waffenbergungsangelegenheit nicht abgeben.

Vorf.: Warum haben Sie denn in Desterreich mehrere falsche Namen benugt? Sie wechselten doch dreimal Ihren Namen?

Zeuge: Weil ich immer wieder mit anderen Behörden zu tun hatte. Ich habe nie länger als zwei Monate einen gleichen falschen Namen behalten.

Der Name Janos Schmidt wurde mir aufoffroyiert. Der Paß wurde mir von Berchtold in Salzburg  , wohin ich lelegraphisch von ihm bestellt war, in die Hand gedrückt. Borf.: Haben Sie Berchtold nicht gefragt, woher der Paß ist? Zeuge: Nein. Erst später hat mir der Berchtold gesagt, daß der Vorf.: Sie haben dem Kern gegenüber, Paß von Stempfle war. Zeuge: Das habe ich nie gesagt, Kern gegenüber nie. den Sie in Wien   trafen, nach dessen eidlicher Aussage erklärt, Sie Jelen wegen der Forstenrieder Sache auf der Flucht.

Am Schluß des Fragespiels des Vorsitzenden erklärt der Abg. Levi, er verzichte auf Fragen, weil er zuvor die Zeugen Böhm und Ailweyer, die Schweighart auf der Flucht stets geholfen haben, hören müsse. Schweighart wird hierauf entlassen.

Am Dienstag soll der Rest der Zeugen vernommen werden, darunter Timm, Böhm, Herzog Ludwig, Bracher, der aus dem Zuchthaus Straubing vorgeführt wird, ferner All. weger, Stempfle und Ranzler, die bisher nicht auf­

zufinden waren. Am Mittwoch wird der Vorsitzende dem Ausschuß bestimmte Richtlinien für die Würdigung der Beratung in München  vorlegen, so daß am Mittwoch nachmittag die Tätigkeit des Feme­ausschusses in München   beendet sein dürfte.

Regierung und Zuckerzoll. Eine Erklärung des Reichsernährungsministeriums. Das Reichsernährungsministerium macht darauf aufmerksam, daß die Veröffentlichung der Industrie- und handelszeitung" 3011s feinen offiziösen Charakter trage. Es handle fich lediglich um über die Stellung der Reichsregierung zur Erhöhung des 3uder­der Industrie- und Handelszeitung" ausschließlich die Berantwor die private Meldung dieses Berichterstatters, für die die Redaktion tung trage.

gegenüber einem Ausdruck unserer Notiz in Nr. 478 Bolitik und Wirth und Himmelsbach. Die Firma Himmelsbach legt eße" Wert auf die Feststellung, daß Reichskanzler a. D. Birth mit der Firma Himmelsbach nicht verwandt ist, sondern in geschäftlicher Beziehung zu der Firma steht. So war es ja auch gemeint!

der Sage verschwindet. Auch das Leben des Dichters Omar Chajjam  ist, wie das aller alten persischen Dichter, von Sage und Legende umwoben. In der Literatur ist er als der gelehrteste Mann seiner Epoche und der erbittertſte Feind eines heuchlerischen Klerus her. vorgetreten, den er in seinen berühmten Bierzeilern in schonungs­losester Weise verspottet. Der Dichter hat aber auch eine Anzahl wissenschaftlicher Arbeiten verfaßt, besonders eine grundlegende Ar­feine Reform des persischen Kalenders nach einem ähnlichen Brin­beit über Algebra und astronomische Fragen. Bekannt ist auch zip, wie es Papst Gregor XIII  . später ersonnen hat.

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Fort mit der Hölle! Einen Borstoß gegen die Vorstellung von einem Ort ewiger Qualen hat der bekannte englische   Schriftsteller Jerome K. Jerome   bei einer Festlichkeit unternommen, die zur Feier des Jubiläums des hl. Franz in London   veranstaltet wurde. " Die Zeit ist gefommen", erklärte er, da die christliche Kirche welchen Bekenntnisses sie auch sei den Namen ihres Begründers von dem Stigma befreien muß, er habe als ein Gott der Grausam­erscheint, bedeutet es nur wie der griechische Hades den Ort der feit und Rache gepredigt. Wo das Wort Hölle im alten Testament nicht wörtlich genommen werden. Die firchlichen Behörden würden Schatten. Einige Worte Christi, die sich darauf beziehen, dürfen am besten tun, wenn sie die Hölle abschafften, und sie würden danst im Geiste des heiligen Franz handeln." Der Bischof von Liverpool  , der den Borsiz bei der Bersammlung führte, stimmte dem Bor plag Jeromes zu.

Gegen die Hinrichtung eines 15jährigen Mörders. In den Ver einigten Staaten hat die Ankündigung, daß der fünfzehnjährige Adam Burreß, der wegen eines an einem neunjährigen Mädchen begangenen Lustmordes zum Tode verurteilt worden war, am 29. Oftober durch den Strang hingerichtet werden soll, eine lebhafte Protestbewegung ausgelöst. Man hat Tausende von Unterschriften der Prozeß verhandelt wurde, aufgefordert, eine Revision des Ur­gesammelt und den Gouverneur von West- Birginien, in dessen Bezirk teils gegen den Kindermörder einzuleiten. Bei der ersten Verhand lung hatte der Vorsitzende des Gerichts die Geschworenen ausdrück­lich ermahnt, auf die Jugend des Angeflagten feine Rüdficht zu nehmen, und der Erfolg dieses Appells war, daß nach einer B ratung von neun Minuten die Geschworenen mit dem Schuldig!" in den Gerichtssaal zurückkehrten.

Richard Strauß   beginnt seine Tätigkeit an der Staatsoper Donnerstag mit, Salome  ". In den Hauptrollen: Kemp, Branzell, Soot, Janssen, Jölen. 3m Leffing Museum findet Donnerstag, 8 1hr, eine Chobo wiedi. Feier statt. Dr. Wolfgang Bruhn   hält den Vortrag( mit Lichtbildern).

Eröffnung der Hygieneakademie. In Dresden   fand Montag in der ehemaligen Tierärztlichen Hochschule zugleich mit dem Beginn des ersten Lehrganges über Gesundheits- und Wohlfahrtspflege für Lehrer die Er.. öffnung ber Hygieneakademie Dresden statt.

Schönheitspflege und Boltswirtschaft Nürzlich hat das Handels­departement der Vereinigten Staaten   eine Aufstellung veröffentlicht, nach der im Jabre 1925 in den Unionftaaten über 30 Millionen Dollar für Buder, Lippenstifte und sonstige Schönheitsmittel ausgegeben worden find. Dividiert man diese Ziffer durch die Zahl der in den Vereinigten Staaten  die Erhaltung und Erhöhung ihrer Reize dreimal mehr ausgibt, als für lebenden Frauen, so ergibt sich, daß jede Amerikanerin im Durchschnitt für ihre Nahrung.