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ihre Bedeutung für die Gemeinwirtschaft entgegenzunehmen. In 1 recht verständlicher Weise wußte der Referent, dem zahlreiche Licht bilder zur Verfügung standen, die Arbeitsmethoden der Gehag", die sie in ihrer immer mehr der Vollendung entgegenjehenden Groß­siedlung Briz anwendet, zu schildern. Gen. Wagner verbreitete fich zunächst über den Aufbau der Gehag", um dann ihr Bauvorhaben näher zu erläutern. Von den bis jetzt fertiggestellten 2343 Woh­nungen entfallen allein auf die Siedlung Brig   1028, eine Zahl, die die Größe des Werfs scharf erfennen läßt. Das gemeinnügige Wesen der Gehag" wird zunächst dadurch zum Ausdrud gebracht, daß sie da baut, wo das Allgemeininteresse es verlangt. Ist doch in den Jahren 1923 und 1924 der Wohnungsbau in Neukölln derartig ver­nachlässigt worden, daß es höchstens notwendig erschien, hier einzu greifen. Die Stadt Berlin   faufte daher das Rittergut Briß und gab der Gehag" und der Dege wo" einen Bauauftrag über 2000 Wohnungen. Einen Bauauftrag über 1028 Woh nungen hat, wie schon erwähnt, die Gehag" erhalten und läßt diesen durch ihre Bauhütten Deutsche Bauhütte und Bauhütte Berlin   die 2000 Mann beschäftigen, ausführen. Der Volksgesundheit wird auf dem Brizer Gehag- Bau im weitesten Maße Rechnung getragen. Entfielen boch auf 1 Hektar Neuköllner   Bebauungsfläche, wenn privatfapitalistische Firmen den Bauauftrag hatten, 600 Köpfe, während es in Briz nur 228 sind. Aehnlich ist es bei den öffentlichen Freiplähen. Beim Gehag- Bau entfallen auf 1 Hektar 2560, beim privaten Bau jedoch 17 700 Köpfe. Zahlen, die für sich sprechen. Mit diesem Bauauftrag ist erst ein fleiner Teil des Gutes erschlossen. Aufgabe der Stadt müsse es daher sein, hier weitere Mittel zur Verfügung zu stellen, damit die rationelle Arbeitsweise, die die Gehag zum Wohle der Allgemeinheit in Briz anwendet, weiter beibehalten werden kann. Anschließend an die Ausführungen des Referenten fand eine Besichtigung dei Großfiedelung statt. Die Siedelung selbst gliedert fich in dreistöckigen Hochhäusern und in Einfamilienhäusern, für deren Architektur die Genossen Wagner und Taut verantwortlich zeichnen. Der untersten Standardwohnung steht hier 50 Quadratmeter Raum zur Verfügung und hat Stube, Kainmer( mit Ofen), Küche, Bad und Klosett. 64 Quadratmeter Raum sind bei der folgenden Woh nung auf zwei Stuben, Kammer( wieder mit Ofen), Küche, Bad und Klosett verteilt. Zu jeder Wohnung gehören Boden und Keller. Bei den Einfamilienhäusern zählt man 4 bzw. 5 Bimmer, Küche, Bad  , Klosett, zwei Keller, Waschküche und Boden. Hier ist der Hausgarten etwa 150 bis 200 Quadratmeter groß, im Gegensatz zu den Gärten der Hochhäuser, wo man natürlich nur fleinere bzw. Gemeinschafts­gärten anlegen tonnte. Eine Blanschwiese bleibt den Mietern, die in dem in Hufeisenform geschaffenen Hochbau demnächst ein ziehen werden, erhalten. Bei der Besichtigung wurden auch die Werkstätten, die das Rohmaterial zum Fertigmaterial bearbeiten, gezeigt. Eigene Tischlereien auf dem Gelände arbeiten in rationeller Weise. Mit Recht wies der Vorsitzende des Betriebsrates, Gen. Riaulehn, in feiner Begrüßungsansprache darauf hin, daß diese Arbeitsweise nur dann der Allgemeinheit Gewinn bringen tönne, wenn der Betrieb fortlaufend Arbeitsmöglichkeiten erhalte. Bum Schluß sah die Führung noch einen Bagger, dessen Leistung etwa die von 70 Arbeitern beträgt.

Winterfuren in Tageserholungsstätten für Frauen und Mädchen. Mit der vom Bezirksamt Treptow   im diesjährigen Sommer eröffneten Tageserholungsstätte in Berlin  - Oberschöneweide  , Köpenider Straße 26/29, find hinsichtlich der Erholung und Kräfti gung der Patienten die besten Erfahrungen gemacht worden. Bei der Entlassung wurde in den meisten Fällen volle Arbeitsfähigkeit erzielt. Um für die auch im Winter vorhandenen erholungsbedürf tigen Personen eine Stätte zu bieten, wird die Tageserholungs stätte auch im Winter geöffnet sein. Der Berpflegungsfat ist mit Rücksicht auf die während der falten Jahreszeit entstehenden Mehr fostent ab 1. Oftober 1926 auf täglich 2,30 festgelegt worden. Auf nahme finden Frauen sowie Mädchen über 14 Jahre, die an Blut­armut, Nervosität, Erschöpfung, Refonvaleszenz nach schwerer Krant­heit und ähnlichem leiben oder sonst einer Erholung bedürfen. Die

günstige Lage und leichte Erreichbarkeit bietet vielen Frauen einen guten Ersatz für Verschickung nach auswärts und schließt eine bei längerer Abwesenheit sich ergebende Störung des Familienlebens aus. Aufnahmeformulare fönnen jederzeit vom Gesundheitsamt Treptow  , Rathaus, Zimmer 66, Telephon Morigplay 12 480, 2n schluß 20, angefordert werden.

Aus den Bezirken.

1. Bezirk- Mitte.

frage der SPD  . wegen Zusammenfassung der gesamten Unter In der Sigung am 8. d. M. wurde die Beantwortung der An­ftüßung der Erwerbslosen bei der Erwerbslosenfürsorge zur Ent­laftung der Wohlfahrtskommission zurückgestellt. Die weiteren An­träge der SPD.   und KPD.  , die sich mit der Betreuung aller Unter­stüßungsbedürftigen befassen, gelangten zur Annahme. Die KPD. hatte außerdem ihre bekannten Anträge wegen Ueberlassung von Räumen für den Erwerbslosenausschuß sowie Entsendung zweier Vertreter zum Kongreß der Werktätigen gestellt. Genoffe Brendel legte die Meinung unserer Fraktion zu den Anträgen dar und er­flärte, daß nach unserer Meinung für die Regelung dieser Fragen nur die freien Gewerkschaften zuständig feien. Brompt sezte darauf­hin das übliche Geschimpfe der KPD. ein. Die Kommunisten zeigten wieder einmal, daß es ihnen nur durch flegelhaftes Benehmen dar­auf ankommt, die Arbeiterbewegung herunterzureißen. Ihr Be­tragen fennzeichnet die Partei der sie angehören und deren geistigen Inhalt. 11

15. Bezirk Treptow  .

Die Kommunisten wollten in der Sigung der Bezirksversammlung in Treptow   am 6. Ottober einen Großfampftag machen. Neun Anträge und Anfragen waren allein von der KPD.   gestellt. Den Reigen der kommunistischen   Anträge eröffnete ein Antrag, zur Gejolei nach Düsseldorf   von jeder Bezirksverordneten fraktion auf Kosten des Bezirksamts einen Vertreter zu entsenden. Unser Genosse Lehmann erklärte, daß wir lieber die hierfür not­wendigen Gelder für unsere Wohlfahrtsempfänger und Erwerbs losen verwenden wollten. Genoffe Bürgermeister Grunow teilte mit, daß das Bezirksamt für diese Zwecke keine Mittel zur Verfügung ftellen werde. Der Antrag wurde gegen die Stimmen der Antrag fteller abgelehnt. In einem weiteren Antrag wünschte die KPD., daß den Rotstandsarbeitern in der ersten Woche der Arbeits­aufnahme ein Borschuß gezahlt werde. Bom Bezirksamt fonnte mit geteilt werden, daß die Bezirksverwaltung solchen Wünschen stets entsprochen habe. Den unvermeidlichen Antrag, Bildung eines Erwerbslosenausschusses", brachten die Kommunisten auch diesmal wieder ein. Genoffe te umann forderte zu diesem Antrag eine Auskunft des Dezernenten des Arbeitsamtes. Dezernent ist selbst Kommunist. Er hat nichts gegen die Bildung Der eines solchen Ausschusses unter Hinzuziehung des Obmannes des bereits bestehenden wilden Erwerbslosenausschusses" einzuwenden. Genosse Strieb er mußte dem fommunistischen Stadtrat einige Rechtsbelehrungen zuteil werden lassen. Die Versammlung nahm einen Antrag unferer Frattion an, eine aus neun Mitgliedern bestehende Erwerbslosenfürsorgekommission, die nur aus Bezirksver ordneten besteht, folle eingerichtet werden. Ein weiterer Antrag betreffend Einbeziehung der ausgesteuerten Erwerbslosenunter­ftüßungsempfänger in die Krantenfaffenversicherung wird von der PD. gestellt. Genosse Emil Lüdke wies darauf hin, daß uns dieser Antrag nicht ausreichend sei. Die Familienmitglieder der aus­gesteuerten Erwerbslosen müßten ebenfalls von der Krankenver­sicherung erfaßt werden. Nach Zurückziehung des Antrages durch bie KPD. wird ein Antrag mit den von uns gewünschten Zusätzen angenommen. Im letzten Antrag beantragten die Kommunisten, bei den Notstandsarbeiten keine Affordarbeit und leberstunden zuzu laffen. Genoffe Lempert mußte den Kommunisten alte gewerk schaftliche Grundsähe über die Akkordarbeit erläutern. Auf Grund

einer Abhandlung im Erwerbslosen  " brachten die Kommunisten eine Anfrage ein, nach der Genosse Stadtarzt Dr. Roeder in einem Fall einem Erwerbelosen nicht die verschriebenen Höhensonnenbäder bewilligt haben soll. Genosse Dr. Roeder berichtete der Versamm­lung furz, wie vom Gesundheitsamt des Bezirks die franten Erwerbs­lofen betreut werden. Beschwerden über seine Arbeiten und über das Gesundheitsamt seien ihm bisher nicht bekannt geworden. Int Gegenteil ist bisher von allen Fraktionen die vom Gesundheitsamt geleitete Arbeit, die gerade jetzt besonders schwierig ist, anerkannt worden. In einer weiteren Anfrage ersuchte die KPD. um Aufschluß, ob die Notstandsarbeiter in der Wuhlheide Staffee, Tee oder der­standsarbeiter schon seit Wochen Kaffee usw. erhalten und daß die gleichen erhalten. Genosse Stadtrat Bessen teilte mit, daß die Not­Vorarbeiten hierfür schon beendet waren als die KPD. noch nicht daran dachte. In ihrer lezten Anfrage hatten sich die Kommunisten einen Beamten des Wohlfahrtsamtes vorgenommen. Zwei Unter­ftügungsempfänger sollen von dem betreffenden Beamten nicht ge­bührend behandelt worden sein. Genosse Bürgermeister Grunow stellte die Angelegenheit richtig. Schließlich begründete Genosse Strieder noch einen Dringlichkeitsantrag unserer Fraktion betreffend Bau von 35 Wohnungen in der Kiefholzstraße in Treptow  . Die Versammlung nahm unseren Antrag einstimmig an.

Die Kommunisten sind trotz bestellter Tribünenbesucher nicht auf ihre Roſten gekommen. Bertreterin der Arbeiterschichten des Bezirks ist und bleibt die SPD  .

Ein städtisches Boltskonzert, ausgefährt vom Berliner  Sinfonieorchester, finbet heute abend 8 Uhr in den Hubertus­Festsälen in Reinickendorf  - Ost, Provinzstraße 64/65, am Bahnhof Schönholz, statt. Das Programm bringt u. a. die 5. Sinfonie Aus der neuen Welt  " von Doorat. Eintrittspreis 40 f.

Rechtsauskunftsstelle Lichtenberg. Die Sprechstunden sinden seit bem 15. September im Stadthaus, Türrschmidtstraße 25, stait, und zwar Montags, Mittwochs und Donnerstags nachmittags von 3 bis 7 Uhr, und Dienstags und Freitags vormittags von 10 bis 1 Uhr. Die Berwaltung Berlins   im Bericht. Vom ersten Berwaltungs. bericht der Stadtgemeinde Berlin   ist nunmehr ein weiteres Heft, enthaltend die Berichte über das Wohlfahrtswesen sowie über das Schul, Kunst- und Bildungswesen, er­schienen. Die Berichtszeit vom 1. Oftober 1920 bis zum 31. März 1924 umfaßt gerade die Zeit der schlimmsten Not, von der vor allem die Großstadtbevölkerung besonders betroffen wurde und die völlig neu aufgebaut werden mußte, hohe Anforderungen stellte. an die Wohlfahrtspflege im neuen Berlin  , die zudem ebenfalls Infolgedessen gewinnt der vorliegende Bericht der Wohlfahrtspflege besondere Bedeutung. Behandelt werden die Allgemeine Wohlfahrts pflege, die Kleinrentner und Sozialrentnerfürsorge, die Blinden­pflege, das Stiftungswesen u. a., weiter die Striegsbeschädigten- und Jugend wohlfahrt. Letztere insbesondere mußte nach dem Kriegshinterbliebenenfürsorge sowie das gesamte Gebiet der Kriege vielfach neue Wege beschreiten. Der zweite Teil der Ver­öffentlichung gibt einen Ueberblid über das Allgemeine Schul­wesen und behandelt zugleich auf diesem Gebiete die Alt- Berliner Schulverhältnisse. Da nach dem Gesetz in Berlin   in jedem Ber waltungsbezirk besondere Schulbehörden bestehen, werden hinsichtlich des Allgemeinen Schulwesens die Berichte der einzelnen Bezirke noch nähere Angaben bringen müssen. Ueber die Fach- und Berufs= fchulen wird dagegen für ganz Berlin   einheitlich berichtet. Den Abschluß bilden die Berichte über das Kunst- und Bildungswesen der Stadt Berlin  , Märkisches Museum  , Büchereien, Lesehallen usw. Das Heft ist, wie auch das bereits früher erschienene Einleitungsheft Politik und Wirtschaft, Berlin   SW 68). des Berwaltungsberichts, im Buchhandel zu beziehen( Berlag für

übler und zeitweise bewöllt mit Neigung zu Niederschlägen. Wefferbericht der öffentlichen Wetterdienststelle für Berlin.  ( Nachdr. verb.) Für Deutschland  : Unbeständig und strichweise Regenschauer bei sintenden Temperaturen.

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Köln Trier Hamburg  - Dresden  

JEDER 3.RAUCHER einer 5- Zigarette RAUCHT OVERSTOLZ

Der Gefamtverbrauch aller deutfchen 5fg Zigaretten beträgt nach den letzten amtlichen Ziffern monatlich 918 Millionen Stück. Davon entfallen über 300 Millionen auf unfere Marke

OVERSTOLZ

Daß unter hunderten von Sorten fich eine einzige Marke in fo über­ragendem Maße zum Standard- Typ ihrer Preislage entwickeln konnte, ift für deutsche Verhältniffe ungewöhn lich, wird aber verftändlich, wenn. man die Urfachen betrachtet. Diefe Entwicklung war möglich,

WEIL urfprünglich eine gute fach­liche Leiftung vorhanden war, auf der fich eine flarke Nachfrage aufbaute,

WEIL wir alsdann nicht nur un­fere fabriken vergrößerten, fondern auch unfere Betriebseinrichtungen verbefferten,

WEIL hierdurch die Güte der Arbeit gehoben und gleichzeitig die Unkoften gefenkt wurden,

WEIL wir den Baraus entfprin­genden Nutzen nicht für uns behielten, fondern ihn immer wie Der dazu verwendeten, noch höhere Preife für den Tabak anzulegen.