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Die Unternehmer auf Schleichwegen. Wie die Arbeiter eingefangen werden sollen. In der Plenarversammlung des Ortsausschusses Berlin des ADGB . am Donnerstag im Gewerkschastshaus referierte Genosse Fricke von der Berliner Gewerksckzaftsschule überDie neuesten Methoden des Unternehmertums im Kampf gegen die Gewerk- lchaften". Fricke behandelte dieses interessante Thema schon im leg' ten Vierteljahresheft der Gewerkschaftsschule unter dem TitelSie suchen die Seele*. Es war ihm im Rahmen eines Vortrages natürlich nicht möglich. die neuepsychologische* Arbeiterpolitik der Unternehmer eingehend zu beleuchten. Diese neue Arbeiterpolitik basiert auf dem Gedanken derW erksgemeinschaft*. Diese Werksgemeinschaften sind sind an sich zwar kein neues Mittel der Unternehmer zur Be- kämpfung der Gewerkschaften, in der Form, wie sie jetzt im großen Maßstabe über das gesamte Reichsgebiet aufgezogen werden sollen, find sie aber bestimmt neu. Neu ist jedenfalls die Methode der Unternehmer, sich einen in die Augen springenden sozialpolitik- freundlichen Anstrich zu geben, trotzdem aber in der So. zialpolitik reaktionärer als bisher zu werden. Die Unternehmer haben längst eingesehen, daß sie mit ihren Werksgemeinschaften bei den organisierten Arbeitern keinen Anklang finden. Sie verlegen sich jetzt darauf, dle Unorganisierten einzufangen. Die Sportvereine, Musikoereine, Kegel, und Schachtlubs u. dgl. allein ziehen nicht mehr, weil ihr Zweck von den Arbettern zu schnell er- kannt wird. Der Sozialsekretär der Preß, und Walzwerks-Aktten-Gesellschaft Reißholz, Joseph Winschuh, schrieb im Jahre 1921 ein Buch Praktische Werkspolitik*, das leider von den Gewerkschaften viel zu wenig, von den Unternehmern desto mehr beachtet wurde. Die tn diesem Buche vorgeschlagene planmäßige und bewußt» Politik der Wertsleitungen und seelische Einflußnahme auf die Arbeiter wird heute in vielen Betrieben in die Praxis umgesetzt. Die Unter. nehmer haben am 24. Mai 1925 in Düsseldorf ein großes Instttut eingerichtet, das sichDeutsches Institut für technische Arbeits- schulung*(Dinta) nennt, das Werks- und Arbeitspolitiker ausbildet und diese dann auf die Industrien verteilt. Diesen in die Industrien gesandtenSozialsekretSren*, die sich den Arbeitern und Angestellten gegenüber als die wohlwollendsten Menschen aufspielen, obliegt die planmäßige Propagierung der Werksgemeinschaftsidee und Organisierung der Werksgemeinschasten. Der Redner führte einig« Beispiele an. wie man nicht nur die Lehrlinge in besonderen Lehrlingswerkstätten, Werkschulen und Vereinen an das Werk fesseln und dem Einfluß der Gewerkschaften entziehen will, sondern auch die älteren Arbeiter durch Werkzeitunqen, Alters- und Invalidenheime. Kinderbewahranstalten usw. Daß nebenher noch die Heran. ziehung von Betriebsspitzeln läuft, versteht sich am Rand«. Diese ganzen Bestrebungen laufen auf eine völlig« Umerziehung der Arbeiterschaft besonders der den Gewerkschaften noch fernstehenden hinaus. Jeden- falls darf die Gefahr, die den Gewerkschaften von dieser Seite droht, nicht unterschätzt werden. Konnte doch das Dinta-Inftiwt nach«in- jährigem Bestehen berichten, 26 Ingenieure und 12 Meister ausge- bildet zu hoben und beretts 40 Werkzeitungen mit einer Auflage von 230 000 Exemplaren herauszugeben. ?Der Redner machte dann noch auf dieDeutsche Volks- l v ch s ch u l«* in Treptow aufmerksam, die allerding» weniger ge- ährlich als das Dinta-Inftitut ist, immerhin eher nicht unbeachtet bleiben darf. Er betonte, daß eine wirksame Abwehr gegen diese nicht ungefährlichen und noch verhältnismäßig wenig bekannten Bestrebungen der Unternehmer nur möglich sei, wenn man die Ge- werkschastsfunktionäre in den Betrieben mehr auf diese Gefahren aufmerksam mache und überhaupt mehr Wert auf einen geschulten Funktionärkörper lege. Die Funktionäre müssen die Gefahr im Be- triebe rechtzeittg erkennen können und in der Sage sein, ihr dadurch begegnen können, daß sie imstande sind, die Belegschaften von der Schädlichkeit solcher werksgemeinschastlichen Einrichtungen zu übeiv zeugen. Di« Gewerkschaften werden auch durch diese Maßnahmen der Unternehmer nicht zerschlagen werden, wenn sie»in wachsames Auge behalten. Die Ausführungen des Referenten fanden die vollste Zustim- mung der Versammellen. In der Aussprach« wurden diese Aussah- runqen noch durch Beispiele au, der Praxis erhärtet. Die üblich« kommunistische Resolution, die von einem Funktionär des Schuh- macherverbandes eingebracht würbe, verfiel gegen wenige Stimmen der Ablehnung.

Um den Schkeüsft>ruch km Sankgewerbe. Vor einem Eiuigungsoerfuch? Die Entscheidung über den Schiedsspruch im Bankgcwerbe wird erst End« der Woche fallen, da der Reichsarbeits- minister zurzeit in Rümberg weilt. Als Ausweg aus der durch die Hartnäckigkeit der Bankleitungcn komplizierten Situation gibt es drei Möglichkeiten: Berbindlichkeitserklärung, die von den Banken beantragt worden ist. neu« Verhandlung«« oder ein Einigungsversuch. Wahrscheinlich wird man einen Einigungsversuch machen. Eine Verbindlichkeitserklärung ist-in Ding der Unmöglich. k e l i; denn der Schiedsspruch ist für die Arbeitnehmer einfach u n- ertra glich. Auch würde da» Reichsarbeitsministerlum mit einer Berbindlichkeitserklärung. die da» U e b e r st u n d e n w« s« n bei den Banken neu stützen würde, sich selbst ins Gesicht schlagen: denn das Ministerium hat schließlich nicht für die Katze ein Arbeits- beschaffungsproogramm aufgestellt und die Einbringung des Arbeiter- lchutzgefetzes für dieallernächste Zeit* beantragt. Allerdings siehe Hamburg ....

vas Internationale Arbeitsamt. Und die Verfolgungen ln Italien . Genf . 15. Oktober. (Eigener Drahtbericht.) Der V e r- waltungsrat des Internationalen Arbeitsamt« beendete am Freitag in zwei Sitzungen feine Beratung des Tätig- keitsbcrichts des Direktors Albert Thomas . Eine längere Diskussion entstand über die Frage der Einberufung der paritätischen Marinekommission auf Anfang des nächsten Jahres, da der englische Regierungsvertreter sich alle Mühe gab, eine Hinaus- j ch i e b u n g des Termins zu erzielen. Der Bericht über die Veröffentlichungen des Amtes und die Vorlagen für die nächste Arbeitskonferenz bot dem Genosien I o u h a u x Anlaß, Albert Thomas aufzufordern, in dem Bericht über die Koalitionsfreiheit auch eine Darstellung der jüngsten Arbeiterdeportationen aus Molinella, dem Zentrum der landwirtschaftlichen Genossenschaften Italiens , zu geben. Jouhaux gab dabei eine eingehende Schilderung der rücksichtslosen Verfolgungen durch das faschistische Regime, denen die sozialistisch organisierte Arbeiterschaft Molinellas ausgesetzt ist. Natürlich ver-

suchte der italienische Regierungsvertreter die Darlegungen Jouhaux' als unrichtig darzustellen oder abzuschwächen. Das bewog den greisen italienischen Genossen d'Aragona , das Wort zu ergreisen, um die Darlegungen Jouhaux' als der Wahrheit ent- sprechend zu bestätigen und die Verfolgungen der Arbeiter Molinellas als unmenschlich zu bezeichnen. Aus den weiteren Beratungen sei noch erwähnt, daß die vor einem Jahre begonnene Untersuchung des Arbeitsamtes über den Stand der Kohlenindustrie nach den Wünschen verschiedener Arbeitersührer beschleunigt werden soll. Die Schuld für die Ver- zögerung soll bei einigen Regierungen liegen. Mit größter Genug- tuung wurde davon Kenntnis genommen, daß das Internationale Arbeitsamt während des letzten Sommers von nicht weniger als 6900 Nordamerikanern besucht worden ist.

Reichsbahnpolitik. Gegen erhöhte Mietszuschüsse. Neue Mietserhöhungen werden aus Regierungskreisen angekündigt�und zu gleicher Zeit bringen es die maßgebenden Stellen fertig, die Forderungen der Beamtenschaft auf Erhöhung der Wohnungsgeldzuschüsse einfach unter den Tisch fallen zu lasten. Wir haben heute in verschiedenen Ländern bereits eine Steigerung der Mieten über 199 Proz.; stellenweise geht diese Steuerung bis zu 119 und mehr Prozent. Der Reichssinanz. min'stex war nicht abgeneigt, für die Beamtenschaft dieser Steige- rung dürr, Erhöhung der Zuschüsse Rechnung zu tragen. Di« Ermächtigung dazu hat er. Auch der Staatssekretär Dr. Po- pitz ließ gegenüber sozialdemokratischen Beamtenvertretern deullich durchblicken, daß ab 1. Oktober eine Zuschlagerhöhung kommen werde. Aber das Reichsfinanzministerium denkt und die Reichsbahn- gefellschaft lenkt. Sie erlaubte nicht, daß der Reichsfin«nz- minister seinen Zusagen und Versprechungen nachkommt. Die Reichsbahnverwaltung malte den Teufel der Tariferhöhung an die Wand und erklärte, sie könne angesichts ihrer Finanzlage nicht mtttun. Dabei haben sich die Beschäftigungsziffern der Reichsbahnverwaltung in der letzten Zeit beträchtlich gehoben. Die Zubuße an die Beamten in Höhe von 3,59 M. soviel käme bei der in Aussicht gestellten Erhöhung im Durchschnitt auf die große Mast« der Beamtenschaft soll nach der Darstellung der Reichs- bahngesellschaft ungünstige Rückwirkungen auf die Entwicklung der Tarife haben. Ist das der neue Kurs, den Herr D o r p m ü l l e r in der Personal- und Besoldungspolittk einzuschlagen gedenkt? Der All- gemeine Deutsche Beamtenbund hat bereits die er- forderlichen Schritte zur Intervention beim Reichstag getan. Von der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion wird Abg. S t e i n k o p f diesen Versuch, die Beamten in der Wohnungsgeldfrage an der Nase herumzuführen, im Reichstag zur Sprache hingen. verbanSstag See Gastwirtsgehilfen. Dritter Berhandlungstag. In der Nachtsitzung vom Mittwoch wurden die Anträg« der HB., die das Ausschlußverfahren auf eine neue Grundlag« stellen, sowie der Antrag S, der für D o p p e l t b« s ch ä f t i g t« als Mindestbeitrag die zweit« Klaffe festfetzt, ange- nommen. Ebenfalls der Antrag 16 der Berliner , der eine neue Beitragsklasse für einen Wochenlohn von 39 bis 35 Mark schafft. Der nächste Verbondstag soll laut Antrag Berlin in der ersten Hälft« des Jahres 1929 stattfinden, und als Delogiert« sollen nur Mstglieder wählbar sein, die mindestens zwei Jahr« der Organifatton angehören. Bei Punkt Press« wird beschlossen,«in« Iugendbeilag« einzuführen, während«in« besonder« Frouenbeilog« abgelehnt wird, da die Gewerkschasts- beilage für die Frauen auf Wunsch den Zahlstellen zur Verfügung steht. In der Sitzung vom Donnerstag wurden die Anträge ver- handelt, die den vorstand und fein« Organ« betreffen. Unter Zurückziehung zahlreicher Anträge wird«in Kompromiß Berlin- München-Hamburg-Frankfurt a. M. zur Beratung gestellt. Es ge- langt nach lebhafter Debatte zur Annahme und bestimmt im wesentstchen folgendes: Der Hauptvorstand wird nur noch aus be- soldeten Ange st eilten bestehen. Die bisherigen ehren- amtlichen Mitglieder fallen aus. Der Beirat wird zu einer Legislative ausgebildet und seine Mitglieder v o m B e r- bandstag gewählt. Der Ausschuß hat die Aufgab«, die Beschlüsse der Hv. zu überwachen, in bezug auf ihre statuta. rische Zuläffigkeit. Außerdem wird beschlosien,«ine großzügig« Agitation unter den weiblichen Berufskollegen zu veranstalten. In der Nachmittagssitzung spricht Riemann vom Haupwor- stand zu Punkt 4 der Tagesordnung: Tarif- und Lohnpolitik. * Nach einer sehr lebhasten Aussprache gelangt«in« Entschließung zur Annahme, in der es heißt: Der Verbandstag stellt fest, daß die gastwirtschaftlichen Unter. nehmer die derzeitige Wirtschaftskrise und die damit zusammen- hängende, zum erheblichen Teil aber auch selbstverschuldete, teilweis« ungünstige Geschäftslage benutzen, um die Lohn- und Arbeitsbedin- gungen ganz allgemein zu verschlechtern. Außerordentlich bedauerlich ist, daß die Schlichtung»- behörden, mit sehr wenigen Ausnahmen, den Arbeitgebern in ihrem Bestreben, die sozial« Lage der Arbeitnehmer zu verschlechtern, behilflich sind. Demgegenüber erklärt der Verbandstag aufs neu«, daß er die Durchführung der festen auskömmlichen Entlohnung für oll« Arbeitnehmer im Gastwirtsgewerb« als eine der Hauptauf- gaben des Verbandes betrachtet, und daß jede Gelegenheit benutzt werden muß, um dieses Ziel zu erreichen. Bis zur Erreichung dies«, gieles ist mit allen zu Gebote stehenden Mitteln zunächst jeder Der- ilechterung der Lohn- und Arbeitsbedingungen entgegen zu wirken. und sowett das Prozentsystem in Betracht kommt, jedwede Abzüge zu verhindern und für ausreichende Garantielöhn« einzutreten.*

Kundgebung See Post» unö Telegraphenbeamten. Im Rahmen seines 16. Verbandstages hielt Dienstag abend der Reichsverband Deutscher Post, und Telegraphenbeamten eine im- posante Kundgebung ab. Nach Eröffnung durch den 1. Vorsitzenden K u g l e r, der auf die Bedeutung der'Reichspost für die deutsch« Wirtschaft hinwies, und die trostlose Lage der unteren Gruppen der Reichspost streifte, sprach Ministerialdirektor Dr. Falk über Das Berussbeamtentum in Vergangenheit, Gegenwart und Zu- kunft*. Bis in die letzten Tage des Krieges war die Bindung des Beamten zum Obrigkeitsstaat fast unlösbar. Die Kennzeichnung des deutschen Benifsbeamten ist seine treue und aufopferungsvolle Hin- gäbe für den neuen Staat. Eine Reihe wichtiger Fragen wird der Reichstag zu lösen haben. Dazu kommen Interpellationen über die

Umgestaltung des Reichsfinanzministeriums. Das Beamtenrecht be- dürfe eine verfassungsändernde Mehrheit. Di« Eingliederung der Dienststrafordnung bedeute eine einheitlich« Handhabung, die«in anerkennungswerter Fortschritt wäre. Vom Standunkt geschulter Verwattungspolitiker behandelt der Redner die verschiedensten, die Oeffentlichkeit und die Beamtenschaft interessierenden Fragen und zeigt, wie im Sinne eines modernen Rechtszustandes die umstrittenen Fragen gelöst werden können. Die Frage, ob ein Beamter weiter Beamter sein darf, muh Sache des Disziplinarrichters, nicht des ordentlichen Richters sein. Uebergehend zur Besoldung bemerkt Dr. Falk, daß eine Besoldung von 96 bis 129 M. in Gruppe IV als zu niedrig bezeichnet werden muß. Mit einem Rück- und Ausblick über Fragen der Fortbildung und des Aufstiegs schließt Redner unter lebhaftem Beifall seinen Vortrag. Sodann sprach das Mitglied des Verwalwngsrates der Reichs- post Dr. G r ü n f e l d überdie Bedeutung der Deutschen Reichs- post für die Wirtschaft*._ Generalversammlung der Sattler. Die Berliner Ortsverwaltung des Verbandes der Sattler, Tapezierer und Portefcuiller hatte am Donnerstag im Gewerkschafts- Haus ihre ordentliche Ouartalsgcneralversammlung. Den Geschäfts- und Kasienbericht für das dritte Quartal gab der Gcnosie Heinrich. In der Mitgliederbewegung zeigt sich ein geringer Rückgang von 4399 am Schluß des zweiten Quartals auf 4113 zu Ende des dritten Quartals, also um 196 Mitglieder, der auf die eingetretene Beitragserhöhung zurückzuführen ist. Ein geringer vor- übergehender Mitgliederrückgang ist bei jeder Beitrogserhöhung zu vWzeichnen. Zu Ansang des vierten Quartals sind schon eine An- zahl neue Mitglieder aufgenommen, was nicht zuletzt als ein Erfolg der Werbewache bezeichnet werden kann. Der Marken Umsatz wich nur unerheblich von dem des vorigen Quartals ab. Es wurden pro Mitglied im dritten Quartal 2% Geldmarken gegen 7% im zweiten Quartal entnommen. Trotz- dem im vorigen Quartal viele Arbeitslose ausgesteuert waren, wurden auch in diesem Quartal wieder 6328 M. Arbeitslosen- unter st ützung gezahlt, ein Beweis für die Fluktuation der Arbeitskräfte in den Betrieben. An Notfallunter st ützung wurden an 24 Mitglieder 579 M. gezahlt. Außerdem wurden an die Hauptkasse 13 699 M. abgeführt. Trotzdem auch noch für die Werbewoche 599 M. verausgabt wurden, hatte die Lokalkasie einen Ueberschuß von 3981 M. Nach der einstimmig erteillen Entlastung des Kasiierers hielt Genosse Rüben«inen längeren Vortrag über dieArbeits- g e r i ch t s b a r k e i t*. Nach einer kurzen Aussprache wurde eine im Sinne des Referats gehaltene Entschließung einstimmig an- genommen, in der der Gesetzentwurf entschieden abgelehnt, und die politischen Parteien und Spitzenorganisationen aufgefordert werden, einen eigenen Entwurf auszuarbeiten und dem Parlament vorzulegen, der dem proletarischen Empfinden mehr Rechnung trägt als der vorliegende. Nachdem sich die Versammlung etwa zur Hälfte geleert hatte, wurde der übliche kommunistische Antrag auf Entsendung von Delegierten zu demKongreß der Werktätigen' eingebracht. Die Versammlung lehnte den Antrag ab, gab aber eine pla- tonische Sympathieerklärung zu ab.

Berliner Gewerkschaftsschule. Das Unterrichtsverzeichnis enthält einen irreführenden Druck- fehler. Unter der RubrikDie Arbeitsstätten der Berliner Gewerk- Ichaftsschule* steht dort:Kurs C 12 findet im Hygienischen Institut der Universität, Dorotheenstraße, statt.* Um Irrtümer zu vermeiden, machen wir darauf aufmerksam, daß der Kursus El 2 Arbeits- rcchtfür Anfängerim Sophien-Lyzeum, Weinmeisterstr . 16/17. am Dienstag, den 19. Oktober, weitergeführt wird. Im Hy­gienischen Institut der Universität, Dorocheenstr. 28, wird lediglich das Sozialpolitische Seminar, Leitung Dr. Marx, ab- gehalten._ der englische Sergarbeiterstreik. Reue Slreikmaßnahmen. London . 15. Oktober. (WTB.) Auf Grund der Abstimmung in den Bezirken zugunsten einer Verschärfung de» Kampfes hat die Exekutive des Bergarbeiteroerbandes die dem Parlament an- gehörenden Bergarbeitervertreter aufgefordert, in Mittelengland . wo die Wiederaufnahme der Arbeit in großem Umfange erfolgt ist, Versammlungen abzuhalten. Die Exekutiv « hat den Generalrat de» Gewerkschaftskongresses aufgefordert, eine besondere Sitzung abzuhalten, in der über eine Einfuhrsperre gegenüber aus- ländischer Kohle und über eine Abgabe zur finanziellen Unterstützung der Streikenden beraten werden soll. Die Exekutive beabsichtigt außerdem Vorstellungen bei der Organisa- tion der Sicherheitsmannschaften der Gruben zu erheben. Wie verlautet, haben mehrere Gewerkschaftsführer die Einfuhrsperre und die Abgabe bereits als unmöglich bezeichnet. Einschränkung der Kohlenausfuhr. Essen, 16. Oktober. (Eigener Drahtbericht.) Das Kohlensyndikat und das Kohlenkontor haben infolge der zunehmenden Kohlen- knappheit den Kohlenversand nach Rotterdam und Antwerpen ein- geschränkt. Von Mannheim aus werden nur noch Steinkohlen. briketts verladen. Kohlenmangel in Frankreich . Bordeaux , 15. Oktober. (EP.) Aehnlich wie in Lorient , macht sich nun auch in Larochelle der Kohlenmanael bei den Küstenfahr- zeugen bemerkbar. In Lorient sind die Schiffe von 79 Eigentümern infolge de« Kohlenmangel» voraussichtlich in den nächsten Tagen gezwungen, ihr« Fahrt einzustellen. Achtung, Zimmereri Die Baustelle in Zehlendorf-MItte, Straß« 191 bi» 193, an der Eisenbahnstraße, der Firma Industriebau A.�S., Berlin , Schifsbauer- dämm 26, der Dachoerband wird hergestellt auf dem Werk- platz in T e l t o w ist gesperrt. Die Firma verlangt von den dort beschäftigten Zimmerern, die Arbeiten in Akkord auszu. führen. DI« Kameraden haben di«s abgelehnt. Kameraden, übt Solidarität mit den Streikenden: meidet die Baustell«. Zentralverband der Zimmerer Deutschlands . Zahlstell« Berlin und Umgegend. SewerNchokt Dnittch» voltilehi» und-lehnrin»«», NerNn. Sitzun« Mon- ta», is. Oktober, s Uhr. im Berliner Rathaus, R immer 55. Tagesordnung: 1. Gewerkschaftliches. 2. Bericht« über Pari» und Wien . 3. Bericht von d«v Bundestaguns de» ADB.

Verantwortlich kür Politik: Dr. Snrt Geyer: Wirischofl: Art»« Sater»»»: Gewerkschakt-beweaun,: 3. Steiner: Feuilleton:*. t.«Ischer: Lokale» und Sonsligcs: ftrift Sarflädt: An, eigen: Zh. Glocke: sämtlich in Berlin . Bcrlag: Borwärts.Berlag G.m.b.H.. Berlin . Druck: Borwärts-Buchdruckerei und Berlagsanstalt Paul Singer u. Co. Berlin SB W Lindcnslrahe 3, Hierin 3 Beilagen und..Unterhalt» na und Wissen*.

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