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Sen Kommunisten, ihre Stimmenzahl zu verdoppeln, so mür­den sie noch immer eine ohnmächtige Minderheit sein.

Und welcher Narr fönnte auch ernstlich daran denken, die Geschicke des Volkes einer Partei anzuvertrauen, die ihre entsegliche unreife dadurch bekundet, daß sie alle paar Wochen ihre Methoden und ihre Führer wechselt? Ein Borgang, der sich regelmäßig mit demselben lächerlichen Ge­brüll vollzieht, mit dem sich die Kommunisten sonst auf ihren ,, äußeren Feind", auf die Sozialdemokratie zu stürzen pflegen. Heute erlesenes Werkzeug der Diktatur des Proletariats ", morgen Judas , Arbeiterverräter, Ronterrevolutionär" Brandler, Thalheimer, Maslow, Scholem , Kaz, Korsch, Ruth Fischer - wer fümmert sich noch darum? Die Sozialdemokratie ist ja genötigt, diese Zer­sehungserscheinungen aufmerksam zu verfolgen in der bürgerlichen Bresse mit ihrer großen Leserschar findet man taum noch ein Wort darüber. Die Massen, die am Rande der Arbeiterbewegung stehen, wenden sich von diesem Treiben angeefelt und gelangweilt ab.

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Sie

,, Heran an die Massen! rufen die Kommunisten. meinen damit die Massen der Sozialdemokratie, die ihnen als eine begehrenswerte Beute erscheinen.

,, Heran an die Massen!" rufen auch wir. Wir meinen damit nicht die kleine Minderheit der Arbeiter, die das fom­munistische Treiben noch immer nicht satt hat; die wird bald den Weg zu uns finden. Zerstört die Kommunistische Partei sich selbst und das tut sie mit großem Eifer, dann bleibt doch keine andere Zuflucht als die große Sozialdemokratische Partei .

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Heran an die Massen! Wenn wir diesen Ruf er­heben, meinen wir die breiten Massen von arbeitenden Männern und Frauen, deren Unwissenheit und Gleichgültig feit den Fortschritt der sozialistischen Arbeiterbewegung hemmt. Sie müssen gewonnen werden, und sie sind zu ge= minnen wären sie es nicht, dann wäre ja jeder Streit über die richtige Methode des Klassenfampfes überflüssig, denn gegen die Mehrheit des Volkes läßt sich nicht sozialistisch regieren, läßt sich nicht sozialistische Aufbaupolitit treiben.

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Es gibt nur eine richtige Antwort auf das Toben der Rommunisten: Verdoppelte, verzehnfachte Ar= beit für die Sozialdemokratie!

Das Armenrecht für den Fürsten .

Eine Ungeheuerlichkeit.

Unser Barteiblatt in Detmold hatte dieser Tage dar­auf aufmerksam gemacht, daß der Magistrat dieser Stadt dem ehemaligen Fürsten Leopold von Lippe das Armenrecht bewilligt habe, damit er einen Aufwertungsprozeß gegen den Käufer eines feiner Güter führen könne. Die Lippesche Landeszeitung" hat, offensichtlich als Sprachrohr des Magistrats, die Angaben bestätigt.

Man kann über die komische Lage lachen, daß der ehe­malige Bon Gottes Gnaden" jezt auf Armenrecht" Pro­zesse führt. Aber in Wirklichkeit ist gar nichts Heiferes da= bei. Bielmehr ist diese Gewährung des Armenrechts eine Verhöhnung der Erwerbslosen, Kleinrentner, der Kriegs­und Infiationsopfer. Unser Parteiorgan in Detmold , das ,, Boltsblatt", fommt auf die Sache zurück, indem es folgende Einzelheiten über die Vermögenslage der ehemaligen Fürstenfamilie bringt:

Der Fürft erhielt nach dem Domanialvertrage vom 31. Of. tober 1919 folgende im Paragraphen 3 des Vertrags festgelegten Werte:

1. Das ehemalige Fürstliche Residenzschloß in Det mold und Zubehörungen; 2. Das Jagdschloß Copshorn mit Nebengeländen, Gestüt und Meierei, sowie den eingegatterten Senneteil;

3. Die Oberförsterei Berlebed in der vereinbarten Abgrenzung; 4. Eine Million Mark in bar; 5. Die Fürst Woldemar- Stiftung und den Fürst Woldemar- Reservefonds;

Max Liebermann an Arno Holz .

Bom Bräsidenten der Afademie, Prof. Mar Liebermann, erhalten wir folgende Buschrift mit der Bitte um Ber­öffentlichung: Berlin , den 14. Oftober 1926.

Herrn Dr. Arno Holz.

Mit großer Freude, sehr verehrter Herr Kollege( denn als solchen darf ich Sie ja jetzt begrüßen), habe ich aus ihrer Denkschrift ersehen, daß Sie die Ihnen vom Herrn Minister übertragene Würde eines Mitgliedes der Akademie nicht nur angenommen, sondern sich bereits ernstlich und tiefschürfend mit der Akademie und ihren Aufgaben be­fchäftigt haben.

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6. Die bei Uebernahme der Regierung durch das Haus Biefter.| Maurice Garraut wird Herriots Nachfolger.

feld vorhanden gewesenen Mobilien und Stücke( mit geringen Einschränkungen);

7. Teile des Hausschmuckes;

8. Die Fürstengruft in der Kirche der reformierten Stadt­gemeinde Detmold . Außerdem auf Lebenszeit des letzten Fürsten das Jagdrecht in der Oberförsterei Lopshorn .

Der Lopshorner Besiz ist groß Oberförsterei Berlebed hat

Ueber die Größen des Sachbesites unterrichten fol­gende Ziffern: Der Besitz im Bereiche der Stadt Detmold umfaßt 4,7595 Heftar 428,3852 Heftar 3093,1466 Heftar Zusammen: 3526,2913 Heftar Der Woldemar- Reservefonds betrug 580 329,62 m., die Woldemar- Stiftung betrug 307 472,08 m. Aus dem Haus= schmuck zählt der Bertrag als dem Fürsten zu überantworten auf: zahlreiche Armbänder, Ringe, Broschen und anderes. Zweifellos durchweg Sachen von erheblichem Wert.

einigen angesichts des gewaltigen Umfanges dieses Besizes un­Belastet waren die dem Fürsten zugefallenen Sachwerte mit wesentlichen Berechtigungen und Renten.

der größte Grundbefizer des ganzen Landes. Scin Befiz umfaßt nicht weniger als 3526,29 Heftar. Nach diesen Feststellungen ist der ehemalige Fürst unzweifelhaft

Der ehemalige Fürst führt seinen Prozeß mit dem Käufer feines ehemaligen Gutes Göschendorf. Der Fürst scheint überhaupt eine Vorliebe für Güteranfäuse und-verkäufe zu haben. Es ist erst einige Monate her, da kaufte er sich in Brandenburg , nahe der pommerschen Grenze, ein herrlich ge­bäude, größeren Teichen und Seen und prachtvollen Waldbestand. legenes Befigtum, bestehend aus einem schloßartigen Ge­Die Armut" dieses Fürsten von ehedem scheint wirklich riesengroß zu sein. Wenn er nicht im Schlosse zu Detmold haust und gelegentlich große Hotelbefizer, bei denen er Bimmerfluchten in Anspruch nimmt, zu hoftraiteure" er­nennen konnte, müßte der Magistrat von Detmold ihm wo­möglich noch das Asyl für Obdachlose zur Verfügung stellen.

Der Völkerbund in Deutschland . Märztagung des Rates wahrscheinlich in Berlin . Der Völkerbundsrat hält viermal im Jahre eine ordentliche Tagung ab. Am Schluß jeder Tagung wird der Ort der nächsten feſtgeſetzt. So ist bei Beendigung der Septembertagung bestimmt tritt. Es ist nicht unmöglich, daß die Dezembertagung Berlin als worden, daß der Rat im Dezember wieder in Genf zusammen­nächsten Tagungsort wählen wird.

daß keine deutsche Einladung an den Bölkerbundsrat, nach früh, da erst im Dezember darüber beschlossen werden wird. Berlin zu kommen, gerichtet worden ist. Dazu wäre es auch zu

Im Gegensatz zu Pressemeldungen wird halbamtlich mitgeteilt,

Vor einer französisch- italienischen Konferenz. Paris , 16. Ottober.( Eigener Drahtbericht.) Die Nachrichten der italienischen Preffe, wonach eine persönliche Zusammenarbeit zwischen Briand und Mussolini in Aussicht stehe, sind von Paris aus immer wieder bezweifelt und bestritten worden. Am Sonn abend morgen jedoch erklärt" Betit Parifien" in einem langen Artikel, daß zwar nicht eine persönliche Zusammenkunft der beiden Minister, aber vielleicht doch eine umfassende französisch italienische Konferenz stattfinden werde. Die Miß ftimmung, die die faschistische Bresse gegen Frankreich fünftlich ge­züchtet habe, sei lange wieder verschwunden, und die Atmosphäre für eine Aussprache günstiger geworden. Auf einer Konferenz fönnte man nicht allein das Tanger Problem und das der italienischen Einwanderung nach Tunis besprechen, sondern man fönnte ihren Rahmen von Anfang an wesentlich erweitern und zahlreiche allgemeine, zwischen den beiden Ländern schwebende Probleme zur Verhandlung stellen.

glaubt wenigstens eine zu sein, es ist schon schwer genug, die Indivi­dualitäten einer preußischen Akademie unter einen Hut zu bringen, geschweige denn Nord- und Süddeutsche zusammenzubringen, denn jeder Künstler ist seine eigene Akademie.

Doch wie dem auch sei, lassen Sie uns gemeinsam arbeiten! In alter Verehrung

Mar Liebermann.

katja, die Tänzerin" im Schloßpart- Theater. Das Schloß part- Theater scheint sich für die Wintersaison als Operetten­bühne behaupten zu wollen. Die walzertanzende Hoheit wurde jeßt abgelöst von der Tänzerin Katja, von der einige bedauernswerte Leute auf der Bühne beifallflatschend behaupten müssen, daß fie fabel­Einer besonders eingehenden Kritik unterziehen Sie in Ihrer angesichts der Leistungen Bertha Müllers in diefer Rolle in haft und mit erstaunlichem Temperament tanze. Man könnte daher Denkschrift die Statuten der Akademie, und zwar mit dem Resultat, der Tat auf den Durchschnitt überragende schauspielerische Begabungen daß wir ein Konfortium von an den Händen Gefeffelter wären. In schließen. Leider dukumentierten sie sich nur in diesem einzigen Fall. den bald 30 Jahren, in denen ich der Akademie als Mitglied angehöre, Gust! Beer follte sich flar machen, daß Lord Lallan Webster be­habe ich von diesen Fesseln nichts gemerkt, was vielleicht daher fommt, stimmt kein solcher Trottel wäre, wie seine Rolle es vorschreibt, wenn daß ich, wie Sie richtig vermuten, die Statuten taum gelesen habe. jüdisches Blut in seinen Adern flöfse- woran, nach seiner Darstellung In den sieben Jahren als Präsident der Akademie bin ich faum 3u urteilen, nicht zu zweifeln war. Ueber die Leistungen der übrigen jemals in die Versuchung gefommen, mich in sie dem Himmel sei Schauspieler feien die Worte gespart. Nur Paul harden als Dant zu vertiefen. Alle Statuten sind mehr oder weniger burau- Prinz Sascha bot Annehmbares und die anmutige und graziöfe kratisch, aber die Tatsache, daß ich im fiebenten Jahr die Präsident­Grete Lilien war bisweilen ein Lichtblick in tiefster Dunkelheit. schaft führe nach den Statuten ist nur eine dreimalige Wiederwahl zuläffig tann Sie davon überzeugen, wie liberal die Statuten gehandhabt werden. Nicht etwa, daß ich nicht Widerstände gehabt habe und noch habe: leider habe ich deren mehr als zuviel. Aber daran find nicht etwa die Statuten schuld.

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Die Akademie beruht nicht auf ihren Statuten, sondern auf dem Geist, der in ihr herrscht. Es gibt keine Institution, die in so liberaler Weise sich selbst wählt, wie die Alademie, und ist es mir in der langen Zeit, in der ich ihr angehöre, auch unter dem vorigen Regime nicht vorgekommen, daß eine unserer Wahlen nicht bestätigt worden wäre. Davon werden Sie sich selbst überzeugen tönnen, wenn Sie eine Zeitlang mit uns gearbeitet haben. Also, lieber Herr Doktor denn auch in dieser akademischen Würde sind wir Kollegen arbeiten Sie erst mal mit uns zufammen und beurteilen Sie uns nicht nach den papiernen Statuten. Was aber Ihre Idee, aus der preußischen Akademie eine deutsche zu machen, betrifft, so glaube ich, wird jeder von uns ihr begeistert zustimmen. Aber: leicht beieinander wohnen die Gedanken, doch hart im Raume stoßen sich die Sachen." Aus einer preußischen Akademie eine deutsche zu machen, ist eine Herkulesarbeit, und nur ein Bismard wäre ihr gewachsen. Wenn Sie, verehrter Herr Kollege, die Kraft in sich spüren wohlauf zum Kampf! Sie werden rich an Thier Seite finden.

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Ein Spatz in der Hand ist mehr wert als eine Taube auf dem Dache: erst einmal die Reorganisation der preußischen Akademie, was auch nicht so leicht ist. Jeder Künstler ist eine Individualität oder

Tes.

Unterstühung von Kunst und Wissenschaft durch den Landtag. Der Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger und deren Pensions­fasse sollen für je fünf Jahre je 50 000 m. überwiesen werden. Den Studierenden der Universitäten und der Technischen Hochschulen follen in möglichster Größe angemessene Beihilfen gewährt werden. Das Staatsministerium soll ersucht werden, in den Haushalt für 1927 our Förderung der Volkshochschulheimbewegung eine Summe ein zusetzen, die auf jede Heimschule mindestens 10 000 m. ergibt.

Ein unvorschriftsmäßiges Geschichtsbuch. Auf eine im Landtag gestellte fleine Anfrage wegen des Geschichtsbuches von Hoff mann und Korsch hat, wie der Amtliche Preußische Bressedienst erfährt, der preußische Kultusminister erwidert, eine Prüfung des Buches habe ergeben, daß die neue Bearbeitung in allen Teilen feineswegs den neuen amtlichen Bestimmungen entspreche. Wenn es sich auch nicht um ein Lehrbuch für Schüler, sondern um ein Vorbereitungsbuch für Lehrer handele, das keiner staatlichen Genehmigung bedürfe, so sei doch die Bemerkung auf dem Titelblatt nach den neuen amtlichen Bestimmungen be­Geschichtsunterricht und über die Fernhaltung der Politit arbeitet" geeignet, irrige Vorstellungen über die für den von der Schule erlassenen Richtlinien zu erwecken. Der Minister hat daher Berlag und Verfasser ersucht, die Titelbemerkung bei fünftigen Auflagen wegzulassen oder aber die künftigen Be­arbeitungen in allen Teilen den amtlichen Bestimmungen anzupassen.

Franklin Bouillon tritt aus.

Paris , 16. Oktober. ( Eigener Drahtbericht.) Die Wahl des neuen Vorsitzenden der Radikal- sozialen Partei kann nunmehr als gesichert gelten. Am Freitag traten nach der Vollfizung des Partei­tages die Parteiführer zu einer internen Besprechung zusammen und einigten sich einstimmig auf den Senator Maurice Sarraut . Auf einen neuen dringlichen Schritt hin gab Sarraut endlich seine Widerstände gegen die llebernahme dieses Postens auf und erklärte sich zur Annahme der Wahl bereit. Der Matin" glaubt in diesem Zusammenhang melden zu können, daß der radikale Parteitag, um die innere Einigkeit der Partei nach außen hin be­sonders zu betonen, Herriot und Caillaug zu Ehrenvorsitzenden ernennen werde.

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Der Abgeordnete Franklin Bouillon, der am Freitag eine scharfe Rede gegen die Sozialisten hielt, soll sich angesichts der entgegengeseßten Stellungnahme des Parteitages bereits entschlossen haben wenigstens meldet das Havas" aus der Partei aus= zutreten. Der sozialistische Abgeordnete Vincent Auriol hat in einem Telegramm an Herriot gegen die sozialistenfeindlichen Aus­führungen Franklin Bouillons Einspruch erhoben und gefordert, bringe, die Sozialisten hätten die Regierungstätigkeit Herriots er­daß Franklin Bouillon nähere Beweise für seine Behauptung er­schwert. Herriot antwortete umgehend, er persönlich habe immer wieder betont, daß er ständig bei den Sozialisten eine treue Unter­ftügung gefunden habe.

In den Betrachtungen zum Barteitag begrüßt die Linkspresse genommenen Entschließung, in der sich die Radikalen nach wie vor vor allem die innerpolitische Bedeutung der vom Parteitag an­für eine Zusammenarbeit mit den übrigen Links­Einigkeit geht vollkommener als je aus der Debatte hervor", schreibt parteien bereit erklären. Das Kartell besteht also fort, und die die Ere Nouvelle". Das Blatt betont dann, daß es unbedingt notwendig sei, den vier radikalen Ministern im Kabinett Poincaré eine ganz genaue Marschroute zu geben.

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Maurice Sarraut ist einer der einflußreichsten Politiker der französischen Linken. Sein Einfluß beruht hauptsächlich darauf, daß er das größte Provinzialblatt Frankreichs , die Depeche de Tou­louse" leitet, die über den größten Teil von Südfrankreich verbreitet ist. Sarrauts Bruder Albert ist Innenminister in der gegen­wärtigen Regierung und mit Poincaré befreundet. Maurice Sarraut gilt dagegen als Anhänger des Linkskartells. Er war im Jahre 1919 Mitglied der von Herriot gelei'eten französischen Bölkerbundsdelega tion.

Der Ausklang des Labourkongresses.

Für dauernde Arbeitslosenunterstützung. handlungstag des Kongresses der Arbeiterpartei in Margate er­London, 16. Oftober.( Eigener Drahtbericht.) Der letzte Ber­örterte sozialpolitische und organisatorische Fragen. Der Kongreß nahm eine Entschließung an, in der die dauernde Zahlung von Arbeitslosenunterstützung gefordert und die Fraktion der Arbeiterpartei im Unterhaus aufgefordert wird, die Einbeziehung der landwirtschaftlichen Arbeiter in die Arbeitslosenversiche­rung im Barlament zu vertreten. Eine intereffante Diskussion ent spann sich über eine Entschließung, durch die die Bergebung eines parlamentarischen Mandanten von einer dreijährigen Zuge hörigteit zur Arbeiterpartei abhängig gemacht werden sollte. Im Namen der Exekutive wandte sich Macdonald gegen diese Be­Stimmung mit der Begründung, daß eine zeitliche Zugehörig feit zur Partei teinerlei Garantien biete, daß aber eine solche Bestimmung die Partei unter allen Umständen der Dienste wertvollen jungen Nachwuchses auf Jahre berauben werde. Die Entschließung wurde daraufhin verworfen.

Die Neuwahl der Exekutive ergab im wesentlichen die Wieder­wahl der bisherigen Mitglieder, jedoch scheidet Genosse Robert Williams aus. Es ist dies der erste Fall in der Geschichte der Arbeiterpartei, daß ein Vorsitzender der Partei und Präsident des Kongresses nach Ablauf seiner Amtszeit nicht wieder in die Erekutive gewählt wird.

wenden. Gewöhnlich wirkt Tierblut in der menschlichen Blutbohn als Gift. Das neue Verfahren besteht darin, das aus dem Tier. förper entnommene Blut mit einem besonderen Serum zu behandeln, bevor es injiziert wird, und zwar mit dem Erfolg, daß nur die für den menschlichen Körper verwendbaren roten Blutkörperchen übrig bleiben.

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Nochmals: Die Staatsoperninferate. Um die Mitte der vorigen Woche richteten wir eine fleine Anfrage an die Verwaltung der Staatstheater wegen der eigenartigen Formulierung der Anzeigen der Staatsoper am Platz der Republik in einigen rechtsgerichteten Blättern. Nun ist zwar hierin inzwischen insofern eine Wandlung eingetreten, als die Deutsche Zeitung" endgültig wie es scheint auch ihrerseits den Königsplay" in Plaz der Republit" umgetauft hat. Die Kreuzzeitung " aber beharrt, wohlgemerkt in den An= zeitung" fcheint Staatsoper" eine hinreichend prägnante Bezeich zeigen, schamhaft bei Kroll- Oper", und der Deutschen Tages­nung. Wir wiederholen unsere Frage: Wer ist dafür verantwort­lich?" Erhalten diese Blätter, was uns ganz unwahrscheinlich er­scheint, die bezahlten Anzeigen wirklich in dieser Form, die so hübsch und unauffällig auf ihre Weise von der Republik teine Kenntnis nimmt? Oder aber wird der Inseratenteil auch rechtsgerichtet redigiert? Dann sollte die Verwaltung der Staatstheater unbedingt Schadenersatzklage anstrengen, da diese irreführenden Anzeigen ficher bisweilen Opernluftige in ein falsches Theater geführt haben. Auf jeden Fall ist es Zeit, daß sich die Theaterverwaltung zu dieser -gelinde gesagt etwas feltsamen Anzeigenpolitik äußert. Erftaufführungen der Woche. Mittw.. beater in der lofter. straße: Anna- Life". ater in der Kommandantenit t.: Sn Ewigkeit Amen. Der Freit. Staatstheater:" Lulu". The. gemütliche Stommiffär". Heiratsantrag". Sonnab. Theater am Surfürstendamm:" In der Johannisnacht".

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Urania- Borträge. Mont.( 5, 9), Dienst.( 5), Mittw.( 5, 7), Donnerst., reit., Sonnab.( 5), Sonnt.( 5,9): Die Biene Maja". Mont. ( 5, 7, 9), Dienst., Mittw.( 5, 9), Donnerst.( 5, 7), Sonnt.( 7, 9): Das märchenhaft schöne Finnland ". Dienst.( 7): Griechische Trachten". Mittw.( 7): Die deutsche Natur". Freit.( 7): Der Dzean und sein Leben". Donnerst.( 9): Ver. ingung". Freit.( 5, 9), Sonnab., Sonnt.( 5, 7): Die nehe. lichen". Sonnab.( 9): Die Geschichte und Entwidlung des modernen Films".

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Im Trianon- Theater finden die Märchenvorstellungen Hänsel jeden Nachmittag 4 Uhr statt. Nach wie vor erhält jedes sind ein Geschenk und Gretel" und" Rottäppchen" mit dem Wolfsbund Hassan" von beute ab der Schokoladenfabrit Maugion".

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Die Galerie 3. Casper, Kurfürstendamm 233, zeigt in der 2. Herbst­ausstellung vom 20. Dit. bis 15. Novbr. zum ersten Male Stollettionen von Mar Doenigus, Charlottenburg , und Elli Heimann, Berlin . tober bis 3. November Handzeichnungen Hans Holbein d. J. in Die Buchhandlung Arthur Collignon, Wilhelmstr. 69, stellt vom 15. Di Wiedergaben des Verlages Hanfftaengl aus. Die Besichtigung ist zwanglos. Hans Friedrich Blund wird am 26., abends 8 Uhr, im Rahmen der Autoren- Abende der Buchhandlung J. M. Spaeth, Königstraße 52, leſen. in Warschau statt. Bei der Feier werden die brominentesten Persönlich Die feierliche Enthüllung des Chopin - Denkmals findet am 31. Oftober feiten der Musikwelt aller Länder teilnehmen. Seitens der polnischen Ne­gierung find bereits Einladungen an eine Reihe deutscher Musitrepräsentanten

Tierbluf zur Transfusion für Menschen? Nach einer Meldung aus Prag hat der dortige Professor Jurewitsch gemeinsam mit seiner Affistentin, Dr. Jelegina, ein Berfahren gefunden, durch das es mög­lich ist, Zierblut zur Transfusion im menschlichen Körper zu verergangen.