lichen Richtern ein Urtheil erwarten, das unseren Rechts- 1 auschanungen entspricht?
Zeuge Münter: G3 war dunkel und herrschte Schnee- Zeugin Frau Wels hat nur den Schluß des Gesprächs treiben, ich hörte lautes Streiten und sah, daß die Fuhrwerte zwischen Münter und Kerkhoff gehört. Die Schlußworte lauteten: Nur eine Gesellschaftsordnung, die keine Klassengegen der elektrischen Bahn zu nahe standen. Ich hielt es zur Aufrecht- Na, da wissen Sie's ja, sagen Sie es so und nichts anders sätze kennt, kann unserem Volk ein einheitliches Rechts- erhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit für unbedingt und gehen Sie gleich zum Amt und geben Sie Ihr Zeugempfinden geben. Dafür womöglich noch eifriger zu wirken Wernicke blieb stehen. Ich glaubte, er machte eine aust erforderlich, daß die Leute weggingen. Alle gingen fort, nur niß ab. als zuvor, das wird der Entschluß sein, den jeder Sozial- in der Tasche und wähnte, er nehme eine drohende Haltung Münter zu Kerkhoff gesagt hat, ob er sagen fönne, daß er den Zeugin Frau Bergmann Woibliv hat nur gehört, wie demokrat mit tiefem Ernst aus dem Essener Urtheilsspruch ein, deshalb zog ich blank und hieb ihm auf den Schröder gestoßen habe. Dann hat er noch gesagt: Also schöpfen wird. Rücken. Landgraf und Wernicke sind wegen groben Unfugs Kerkhoff, machen Sie's gut! und Gefährdung eines Eisenbahntransports auch auf meine Anzeige hin bestraft worden.
Aber den sofortigen Protest des Augenblicks mit richtigem Instinkt gefunden zu haben, das Verdienst gebührt unseren Essener Genossen. Sie telegraphiren uns soeben: Ju der heutigen Kreiskonferenz des Wahlkreises Essen wurde Ludwig Schröder- Dortmund einstimmig als Reichstag3- Kandidat aufgestellt. Dies ist unsere Antwort auf den Spruch der Geschworenen.
Nicht würdiger kann die Sozialdemokratie Deutsch lands deren voller Zustimmung die Essener Genossen sicher find, ihrem Protest Ausdruck verleihen, als daß sie ein Reichstagsmandat, die höchste Ehrenstelle, deren Zuerkennung unfere heutige Staatsordnung dem Volfe ermöglicht, auf das Hauptopfer des Essener Urtheilsspruchs überträgt. Das ist das Urtheil des Volkes!
Die Meineids- Aktion gegen Schröder und Genollen. Essen, 15. August 1895.
Ten.
Bierter Verhandlungstag. Der Vorsitzende Landgerichtsrath 2oerbrots fett um 3/49 Uhr morgens die Beweisaufnahme fort. d
Der Bergmann Kaspar Röder, der im Krankenhaus zu Herne kommissarisch vernommen worden ist, bekundet, daß er die Hand Münters auf dem Rücken Schröder's gesehen habe. Von einem Stoß wolle er nicht reben. Den zweimaligen Fall Schröder's habe er gesehen, die Ursache des zweiten Falles tönne er nicht angeben.
Bergmann Wilh. Stückermann hat neben dem Vorfizenden Brust in der Versammlung gesessen, hat aber von dem ganzen Vorfall nichts gesehen.
Beuge Bergmann Breitenfeld ist erst nach dem Vorfall in die Versammlung gekommen. Es ist davon geredet worden, daß Schröder hinausgeschmissen worden sei.
Metzgermeister Landgraf erzählt einen Borsall, der zur Charakterisirung des Gendarmen Münter von Erheblichkeit ist. Beuge ist am 1. März von Bochum nach Herne mit zwei Wagen Kartoffeln gekommen, er unterhandelte in etwas lauter Weise mit dem Verkäufer der Kartoffeln, der für den Sack 3 M. mehr haben wollte, als der Gendarm Münter herankam und sagte: Ich fordere fie auf, den Platz zu verlassen, zum ersten, zweiten, dritten Male. Er habe sich zum Gehen gewandt, Münter habe aber sofort blant gezogen und dem Wernicke über den Rücken gehauen.
Bors. Standen Sie mit Ihrem Fuhrwerk nicht auf der elektrischen Bahn?
Beuge: Nein.
Bors. Haben Sie den Vorfall angezeigt? Beuge: Nein, der Gendarm hat mich angezeigt.
taatsanwalt: Es hat in der Herner Zeitung" ein Artikel über die Affäre gestanden; es ist Beleidigungsklage erhoben und es steht in den nächsten Tagen Termin an.
"
Verth. Wallach: Ich möchte fonstatiren, daß die Herner Beitung" ein nationalliberales Blatt ist.
Verth. Grieving: Ich bitte den Zeugen zu fragen, ob es häufiger vorgekommen ist, daß Münter unter den Ausdrücken Bande" ohne Veranlassung an Leuten, die auf der Chaussee ihres Weges tamen, eine Körpervisitation vorgenommen hat. Der Beuge hat davon gehört, kann aber aus eigener Wissenschaft nichts sagen.
Bors.: Nun, Gendarm Münter , wie war die Sache. Seien Sie aber vorsichtig.
Kunst und Wissenschaft.
Bors. Haben Sie die hinzugekommene Schwester des Wernicke auch angeschrieen?
Münter : Ja, ich habe sie ins Haus geschickt. Beuge Landgraf giebt an, daß er im ganzen 15 M. Strafe bezahlt habe, er habe die Frist zur Berufung versäumt, Wernicke hat aber Berufung eingelegt, die noch schwebt. und sah, daß Münter ihren Bruder, gerade als dieser sich drehte, Beugin Wernice fam auf das Rufen aus dem Laden um ins Haus zu gehen, mit der Klinge über den Rücken hieb. Sie wollte den Münter beruhigen, dieser aber fuhr sie an, sie solle sich hineinscheeren. Sie ist ihrem Bruder ins Haus gefolgt, ohne ein Wort zu sagen. Troßdem folgte ihnen Münter bis an die Thür. Es wird vereinbart, noch die Zeugen zu vernehmen, welche dem Münter nicht blos Ausschreitungen, sondern auch Ableugnung derselben und Versuch der Verleitung zu falschem Zeugniß vorwerfen.
Zeugin Frau Kerkhoff weiß über die Vorgänge nichts zu sagen. Münter sei dreimal bei ihrem Sohne in der Wohnung gewesen.
Münter giebt auf Befragen des Vorsitzenden an, daß er am 1. Juli cr. von Baukau nach Weitmar versetzt worden ist, nachdem er 1 Jahr 1 Monat dort stationirt gewesen. Vorher war er in Münster auch nur 1 Jahr stationirt.
Die Beweisaufnahme wird hierauf geschlossen und der Vorauf wiffentlichen oder fahrlässigen Meineid. Bei Schröder, sigende legte den Geschworenen die Fragen vor. Diese lauten Meyer und Gräf sind beide Termine des 11. und 27. Juni in betracht gezogen worden, außerdem die Fragen, ob in der zweiten Verhandlung die Aussagen der Wahrheit für die drei Angeklagten eine Strafverfolgung hätte nach sich ziehen tönnen. Erster Staatsanwalt Peterson: Ich bitte die Herren Geschworenen, zu beachten, daß es fich nicht um eine politische Anklage, sondern um einen einfachen Meineid handelt. Troydem kann der politische Parteistandpunkt nicht Beuge Wirthschaftsgehilfe Bredenbröder bestätigt die ganz außer acht bleiben. Parteiinteresse und ParteiDarstellung der anderen Zeugen von dem Vorgange. Von der leidenschaft ist das Motiv der That. Im rheinisch- westfälischen Bahn habe der Wagen sechs Schritte abgestanden. Münter hat Industrierevier ist die Gelsenkirchener Bergarbeiterzeitung der auch kein Wort davon gesagt, daß sie die elektrische Bahn nicht Mund der Sozialdemokratie. Diese Zeitung und auch gefährden sollten. die Führer suchen die Kluft, welche zwischen den Klassen leider liegt, zu erweitern. Die Feindschaft gegen die besitzenden Klassen, die Ordnungsparteien, die staatlichen Beamten, führt zu solchen Verbrechen. Die Sozialdemokratie Dieses Schlages ich sage mit Bedacht nicht: die Sozialdemokratie überhaupt haßt den pflichteifrigsten Beamten am stärksten. Sie, meine Herren Geschworenen, haben man chen Streik hierselbst erlebt und Sie kennen daher die Verhältnisse hier ebenso gut wie ich. Auf der einen Seite stehen die Beugen aus dem christlichen Bergarbeiterverband, auf der andern die, die mehr oder weniger der sozialdemokratischen Partei angehören. Ersteren ist der Eid heilig, denn sie sind religiös, lekteren ist Religion Privatsache und sie lesen Beitungen, in denen oft genug der oder jener verurtheilte Sozialdemokrat mit Christus verglichen wird. Im Prozesse Margraf wurde trotz der sozialdemokratischen Zeugen das Schuldig gesprochen; trotzdem find 49 neue Beugen vorgeschlagen und vernommen worden. dall
Bäckermeister Horstkamp erzählt, die Betheiligten feien wohl etwas angetrunken gewefen. Sie feien deshalb laut gewesen und hätten über die Bezahlung eines Sackes Kartoffeln gestritten.
Der 15 jährige Zeuge Bär bekundet nichts Neues. Beuge Amitstechniker Schulte kann nichts befunden. Bergmann Hasenkämper beobachtete an einem Abende dieses Winters auf der Straße, wie Münter mehrere Personen auf der Straße körperlich durch Griff in die Tasche visitirte. Einer erwiderte: So'n Lumpenaas will mir revendiren( revidiren)?" Da prügelte Münter ihn mit dem Säbel. Vorf.: Münter, was wiffen Sie davon? Münter: Ich kann nichts wissen, da so etwas zu häufig vorkommt.
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Der Staatsanwalt meint, es sei an dem Abend vorher auf der Straße geschoffen worden. Zeuge Wannsa at weiß nichts Wesentliches. Beuge Bureaulehrling Rodego, noch nicht 16 Jahre alt, daher nicht vereidigt, kann nach den ersten Sägen abtreten, da schworen worden. Sie, meine Herren Geschworenen , beiderseitig auf ihn verzichtet wird.
Beuge Bechenbeamter F. Tarrent beantwortet alle Fragen: Wissen Sie it. f. w." mit nein.
Beuge Bechenbeamter Duvigneau: Ich kam an einem Märzabend mit meinem Freunde Larrent aus einem Hotel. Es war draußen Lärm. Münter schimpfte Leute aus mit Ausdrücken, wie verfluchtes Schweinepad." In ähnlichen Ausdrücken schimpfte er 10 Minuten lang. Rosa mad i Vors: Was sagten denn die Leute dazu? 3euge: Sie fagten, fie bätten ja nichts gethan und wollten auch nichts thun.
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Neue Meineide in unendlicher 3ahl sind ges haben der Gerechtigkeit zum Siege zu verhelfen und ich bitte Sie, das Schuldig des wissentlichen Meineids auszusprechen.
Staatsanwalt Mantell geht speziell auf die Beweis aufnahme ein. Zur Beweisführung für die Schuld der Angegeklagten führt er besonders das Zeugniß des Polizeikommissars Brockmeyer an, der an der ganzen Affäre völlig unbetheiligt sei. Die Aussagen des Münter und Brockmeyer seien unterstützt worden namentlich durch die Bergleute Kerkhoff und Keunoff. Er sei in der Verhandlung gegen Margraf zu der Ueberzeugung gekommen, daß Münter den Schröder nicht angefaßt hat und Münter muß vortreten, er behauptet, es habe sich um ein beantragte deshalb die Verurtheilung des Margraf. Das schlechtes Frauenzimmer gehandelt, das sich in jener Nacht auf Gericht habe den Margraf den Margraf ebenfalls für schuldig be= der Straße herumgetrieben habe. Die behaupteten Ausdrücke funden, sei also auch von der Unwahrheit der Beugnisse fönne er gebraucht haben. in sidder Angeklagten überzeugt gewesen. Der Hauptzeuge ist ja Münter. Der Beamte ist von Anfang an fest in seiner Aussage geblieben. Herr Rechtsanwalt Nie meyer hat zwar gesagt, Münter habe zu allererst ein Anfassen zugegeben, aber Herr Rechtsanwalt Niemeyer befand sich hier im Widerspruch mit den Herren Richtern und mag sich wohl, natürlich nach bestem Wissen und Gewissen, geirrt haben. Die Glaubwürdigkeit des Münter ist gar nicht anzu. 3 weifeln, mag er hier angefeindet werden wie er will. Daß Zeuge Bonetamp: Münter war einmal bei mir im Münter Zeugen zu beeinflussen versucht habe, sei selbst durch das Hause. Da hörte man schießen. Münter meinte, es würde wohl Beugniß des Schmielowski widerlegt. Das Zeugniß des Münter auf ihn geschossen. sgalsteht vollständig intatt da, troß der 17 Beugen, die gegen ihn Beuge Stuckateur Schnitta wird über den Vorfall an aufgeboten waren. Die Thatsachen, die heute gegen ihn vorWernicke's Hause gefragt. Er hat aus seiner Entfernung nichts gebracht sind, sprechen doch nicht dafür, daß Münter ein seine gesehen, sondern nur den Münter schreien gehört. Befugnisse überschreitender Mann ist. In Industriebezirken können
Zenge Gendarm Hammann wird vorgerufen. Borf.: Sind über Münter mißliebige Aeußerungen gemacht worden? Beuge: Ja, häufig.
Bors: Ift auf ihn einmal geschoffen worden? Beuge: Davon weiß ich nichts. Zu dem vorstehend mit getheilten Worfall berichtet Zeuge, daß die Gesellschaft vom Tanz gekommen sei.
bande, habt Ihr einen Revolver bei Euch, und habe sie revidirt. Giner habe gesagt: So'n Lumpenaas will mich revidiren. Das hörte Münter, zog den Säbel und hieb ihn damit durch. i Bors.: Hatten Sie einen Revolver bei sich? euge: Nein.
Bors.: War geschossen worden? Beuge: Ich habe nichts gehört.
Das Schillertheater, das die neue Saison am 15. d. M. so vortheilhaft eingeleitet hatte, zeigte sich am Sonnabend von einer höchst unglücklichen Seite. Dieser Tag brachte brei Einafter: Ehrenschulden, ein Trauerspiel von Paul Heyse , Zeuge Schlosser Päufer erzählt folgenden Vorfall, der die Polizeibeamten nicht mit Salonausdrücken auskommen. Fast Das Schweigen, ein Scherz von einem Russen Viktor Bilibin, einige Tage vor Neujahr paffirt ist. Zeuge ist abends beim jeder Bergmann hat hier einen Dolch oder einen Revolver bei sich. und zum Schluß ein Lustspiel von Marie von Ebner- Eschenbach , Der Gendarm habe ihm„ Salt" zugerufen und ihn angeschrien: oder Knuff zuviel austheilt, so kann man ihm das nicht Gendarmen vorbeigekommen, hat ihm Guten Abend gewünscht. Wenn der Gendarm Münter selbst mal einen Buff Ohne Liebe. Interessant war einzig das von der Volksbühne her manchen Befern bekannte Heyse'sche Stück, das troß seiner Haben Sie einen Revolver bei sich?" und ihn visitirt. Er habe aur Last legen. Er darf ja seine Befugnisse nicht überMängel wirkungsvoll war und auch im Spiel am besten wegtam. Auf eine Waffe gehabt.d 196 mann schreiten. Hat er es mal gethan, so ist dies die Folge davon, einer ebenso harmlofen wie inhaltslosen Idee beruht der Scherz Bors.: War geschossen worden? adale daß er seit Monaten geelendet und gepeinigt, in den Zeitungen Das Schweigen". Die Schwiegermutter spielte in ihm die Zeuge: Nein, ich habe wenigstens keinen Schuß gehört. verdächtigt wird. Bei der Affäre mit dem Rechtsanwalt Nieftereotype Rolle; ferner wird die Kunst, die schmollende junge Winter einmal aus dem Zirkus in Herne gekommen. Beuge Bureaugehilfe Publmann erzählte, er sei im meyer hat Münter gewiß zu schwarz gefehen, aber alles Gattin durch Kopiren ihrer eigenen Unart gefügig zu machen, in Gendarm habe ihm Halt zugerufen, er sei aber mit zwei hat er doch gestern gesagt: Meine Sache steht glänzend, erscheint Der dies ist die Folge der Heßereien gegen ihn. tindlich- naiver Weise geübt. Das Stück wurde recht matt gespielt. Am unangenehmsten war aber das Opus der guten Freunden weiter gegangen. Münter habe gesagt, Ihr Lumpen Münter auch hier als Partei, so beweist das alles nichts gegen Eschenbach. Eine bramatisirte Gartenlauben- Novelle in ihrer seine Glaubwürdigkeit. Sein Zeugniß wird unterstützt durch ganzen Hohlheit und Unnatürlichkeit. Zum Unglück versagten hier Brockmeyer, einen gewiß ruhigen und überlegten Beamten. die schauspielerischen Kräfte auch am meisten; Herr Patry, der Schröder hat Gile gehabt und ist gestolpert, er ist auch wohl sich zwei Tage vorher als Wachtmeister in Lessings Luftpiel so nur einmal gefallen. Der eine sieht das als einen, der andere brav eingeführt hatte, gab einen Grafen, der durch verborgenes als einen zweiten Fall. Der Gendarm Müller, die Zeugen Kolt, Gemüth wirken soll, fast in den Manieren eines SchlächterMunka, Beer 2c. unterstüßen alle die Befundung Münter's, gefellen. Das Publikum, welches am Sonnabend übrigens das namentlich aber bie namentlich aber die Kassirer Kerkhoff und Keunoff, die ja dicht Haus nur gut zur Hälfte füllte, ging sehr lau von dannen. eines Abends spät von seiner Braut gekommen und auf dem zeugen an Zahl bedeutend. Benge Echloffer Prein erzählt folgenden Vorfall. Er sei dabei waren. Die Entlastungszeugen überwiegen ja die BelastungsMöge die Direktion bald mtt etwas Besseren aufwarten." Viele aber wußten tein Wort zu Wege von Münter ohne jeden Grund angefallen fagen, aber sie befinden sich untereinander in vielfachen Leffing- Theater. Sonnabend, den 17. Auguft, zum ersten worden. Münter habe ihn Lump, Spion, Bagabund geschimpft, Widersprüchen. Der Redner geht die Aussagen der EntlastungsMale: Cherchez la femme! Schwant in drei Akten von und mit Ginlochen gedroht. Er habe sich entschuldigen wollen. zeugen durch und sucht jedes einzelne Zeugniß als unglaub A. Hennequin und E. de Najac . Den höchsten Grad von Münter habe aber gebrüllt: Und wenn Sie Kommerzien- würdig hinzustellen. Die Leute bekunden nur die Stöße, nichts Unwahrscheinlichkeit, der auf der Bühne geboten werden darf, rath erreichten die französischen Schwantdichter mit ihrem in der habe den Gendarm wären, fönnte ich so gegen Sie vorgehen." Er aber über die weiteren Vorgänge. Der Staatsanwalt hält es für über seine Persönlichkeit aufklären außer Zweifel, daß das aufklären außer Zweifel, daß das, was Schröder und Genossen bekundet Zusammenfassung blos neuen, in seinen Gestalten, Situationen, wollen. Dieser aber habe geschrien: Wollen Sie ruhig sein haben, unwahr ist. Die Frage bleibt, ob wiffentlicher oder fahrVerwechslungen und Wizen zum theil recht alten Werke. Für Sie verdammter 2ümmel! Erst nach 3/4 Stunden habe lässiger Meineid vorliege. Er habe sich schon am 27. Juni die drei, zwei Stunden füllende Akte reichte die Variation des ihn der Gendarm gehen lassen. Er, Zeuge, habe sich beschwert Frage vorgelegt, ob Schröder nicht etwa einen fahrlässigen Cherchez la femme( Suchet die Frau) nicht aus. In den ersten und in der Beschwerde angegeben, er nehme an, daß Gen- Meineid geschworen habe. Er sei ja der, der zum Saale hinaus. zwei Atten müßte kräftig gekürzt werden, damit man nicht mit arm Münter betrunken gewesen sei, fet aber ab- gebracht worden sei. Er sei wohl zweifellos von Münter mit einer recht langweiligen Stunde eine beitere erfaufen muß. gewiesen worden. Der Zeuge ist seit 21 Jahren in feinem Orte der Brust gestoßen worden. Aber nachher sei er, der Staats. Der Inhalt des Stückes ist schnell skizzirt. Die Verwandten anwesend und dort sehr angesehen. Die drastische Art, wie er anwalt, doch zu der Ueberzeugung gekommen, daß Schröder haben beschlossen, den Maler Raoul Brière( Herr Schönfeld) das Benehmen Münter's schildert, erregt die Heiterkeit selbst des einen wissentlichen Meineid geschworen hat. Denn er mit der Nichte Jaques Rozerol( Herr Merten) zu verheirathen. Gerichtshofes. Raoul weigert sich entschieden, weil er Frau Suzanne Chauvelin ist jedenfalls von seinen Genossen darauf aufmerksam gemacht Bei den ( Fräulein Waldegg) liebt. Die tomische Figur des Stückes, der fage Vorsigender: Münter, was sagen Sie zu diefer Aus- worden, daß Münter ihn nicht gestoßen hat. bornirte und eingebildete Gatte Frau Suzanne's, hat die Theorie, anderen Angeklagten ist Fahrlässigkeit von vornherein ausMünter: Ich verweigere mein 3eugniß. daß überall als geheime Ursache eine Frau wirken müsse. Diese geschloffen. Die Aussagen der letzten vier Angeklagten Berth. Wallach konstatirt, daß der Zeuge nur dann das müssen schon in Rücksicht auf den Widerruf für unwahr erklärt soll gesucht werden. Er opfert Geld, Zeit, Scharfsinn, entdeckt Recht der Zeugnißverweigerung hat, wenn er fürchten müsse, werben. Ein Mann, der die Wahrheit sagt, widerruft nicht, die nach der Reihe drei ganz unbetheiligte Frauen, die Raoul um sich durch sein Zeugniß eine Strafverfolgung zuzu Bernehmung der vier Angeklagten war schon völlig beendet, des garnt haben sollen, die eigentlich Schuldige, seine Frau, kann er ziehen. halb kann sie der Widerruf nicht straflos machen. Der Staatsnicht entdecken. gewiesen sei, daß er gegen den Zeugen Prein wegen des Vor- das Schuldig wegen wissentlichen Meineides münter erklärt noch, daß der Beschwerbeführer ab- anwalt bittet die Geschworenen, gegen alle 21 ngetragten wuris der Trunkenheit aber die Beleidigungsklage er auszusprechen. hoben habe.
Nur wer im stande ist, sich über unmögliche Situationen hinweg zusetzen, wer Logik im Theater entbehren kann, und nicht mehr verlangt, als sich zu amüsiren und sich einmal gehörig auslachen zu können, der wird bei Cherchez la femme seine Rechnung finden. Vertheidiger Rechtsanwalt Grieving: Der Erste Herr Die Darstellung war im Großen und Ganzen eine abge: noch nicht an Gerichtsstelle find. Es sind nur noch wenige Zeugen zu vernehmen, die aber Staatsanwalt hat es als eine Thatsache hingestellt, daß die rundete; freilich hätte ein etwas rascheres Spiel der Art des Solidarität unter den Sozialdemokraten schuld an den Meineiden Schwantes mehr entsprochen. Von den Darstellern ist Herr fie verursacht hat und möglicherweise noch verursachen wird, habe eine andere Ansicht darüber, hier haben Sozialdemokraten Bors: Um die Sache, wegen der großen Aufregung, die fei. Das ist eine unerwiesene Ansicht des Staatsanwalts. Jch Guthery( Chauvelin), von den Darstellerinnen Frl. Jaeger bei tage zu Ende zu führen, schlage ich eine möglichst furze nichts zu gunsten ausgefagt, und Nicht Sozialdemokraten zu ( Stubenmädchen) rühmend zu nennen. ―n Pause vor. gunsten der Angeklagten ausgesagt. Meine Herren, lassen Aus dem Zeutral- Theater wird uns berichtet: Die Die betheiligten Faktoren einigen sich auf eine Bertagung Sie sich dadurch dadurch nicht beirren. Ich bin fein SozialNovität von Wilh. Mannstädt und Julius Freund, mit welcher der Sitzung bis nachmittags 1/23 Uhr. das Zentral Theater am 1. September die diesjährige In der Nachmittags- Sigung wird zunächst die halte nach meiner beber ala Sozialdemokrat, aber ich Ueberzeugung die AnBoffen saison eröffnet, wird den Titel„ Eine tolle Nacht" Beweisaufnahme mit der Vernehmung der letzten Zeugen zu geklagten für unschuldig und werde sie mit warmem tragen. Ende geführt. Herzen vertheidigen. Meineide find ohne Zweifel ge