Einzelbild herunterladen
 

Nr. 490 43. Jahrgang­

4. Beilage des Vorwärts

Die Neuregelung des Beamtenrechts. Der ADB. beim Reichsminister des Innern. Im Reichsministerium des Innern fand am Sonnabend mittag eine Aussprache zwischen dem Minister Dr. Külz und Vertretern des Allgemeinen Deutschen Beamtenbundes über die bevorstehende Neuregelung des Beamtenrechts statt. Die Vertreter der ADB. informierten den Minister über die in der freigewerkschaftlichen Beamtenbewegung vertretene Meinung in der Frage des Beamtenrechts. Sie hoben dabei besonders hervor, daß die von dem Verwaltungsrat der Reichsbahn geschaffenen Rechts­verhältnisse des Personals unhaltbar seien.

Der Minister erklärte hierzu, daß er die jetzige Sonderstellung ber Reichsbahn nur als einen vorübergehenden Notzu= st and betrachte. Er würde sich dagegen wenden, daß durch eine veränderte Rechtsstellung der Reichsbahnbeamten ein neuer Beamten­typ geschaffen würde, der die Reichsbahnbeamten von den übrigen Beamten trenne. Im übrigen erklärte der Minister seine Bereit­willigkeit, jederzeit mit den Vertretern des Allgemeinen Deutschen Beamtenbundes Verhandlungen über alle Fragen des Beamten rechts fortzuführen.

Einigung im Bankgewerbe.

Der Tarifftreit im Bankgewerbe ist am Sonnabend beigelegt worden. Auf Empfehlung des vom Reichsarbeitsminister bestellten Berhandlungsleiters, Ministerialrat Dr. Mewes, einigte man sich auf folgende Lösung: Der Schiedsspruch vom 24. September 1926 wird zum Vertrag erhoben. Der Reichsverband der Bank­leitungen verpflichtet sich, seinen Mitgliedern zu empfehlen, zwischen den am 15. Dezember 1926 und 15. Januar 1927 fälligen Gehalts­zahlungen ein halbes Monatseintommen am 31. Dezem ber d. J. an sämtliche Angestellte zur Auszahlung zu bringen. Die Mehrzahl der Großbanten hat bereits erklärt, die Empfehlung durch zuführen.

Die Einigungsformel bringt zweifellos eine nicht un= wesentliche Verbesserung des Schiedsspruches Dom 24. Septemer: denn jetzt geth die Empfehlung auf Zahlung des halben Monatsgehaltes von den Bankleitungen selbst aus, und die rGoßbanten haben sich zur Zahlung verpflichtet. Das bedeutet, wenn auch die Mitteldeutsche Kreditbank einstweilen noch zögert, daß alle Banten sich wohl oder übel zu der Zahlung des halben Monats­gehaltes bequemen müssen.

Die Areitszeit bleibt einstweilen noch wie bisher. Hier erwarten die Bankangestellten in erster Linie Hilfe durch das von den Gemert­schaften geforderte Notgefeß zur Wiederherstellung des Achtstunden­tages und Beseitigung des Ueberstundenwesens.

Der Lohnkonflikt im Einzelhandel.

Ein ungenügendes Angebot.

Seit Ende Juli sind die Handelsarbeiter ohne Lohntarif. Die Kündigung des Mantelvertrages ist ebenfalls von den Unternehmern zum 30. September ausgesprochen worden. Trotz der Androhung einer Ronventionalstrafe haben aber 75 Broz. der Handelsarbeiter teinen Lohnabzug erhalten. Nur wenige Firmen haben den Lohnabbau mitgemacht. Die am 7. Oftober wieder aufgenommenen Verhandlungen scheiterten, da die Unternehmer über die im Schiedsspruch, feft.

gesezten Lohnfäße nicht hinausgehen wollten. Auf Veranlassung der Unternehmer fand am Freitag nochmals eine Berhandlung statt. Es wurde den Arbeitern ein neuer Vorschlag unterbreitet, die erhöhen, mit der Maßgabe, daß die Arbeiter, die bisher keinen Säße des Schiedsspruches um 50 Pf. bis 1,50 m. pro Woche zu Lohnabzug erhalten haben, durch die neue Lohnvereinbarung nicht geschädigt werden sollen. Der Abschluß des Mantelvertrages soll erst erfolgen, wenn eine Verſtändigung in der Lohnfrage erzielt ist. Strittig sind ebenfalls noch die Löhne für die Chauffeure.

Zu diesem neuen Vorschlag der Unternehmer werden die Funktionäre der Handelsarbeiter Stellung nehmen. Es ist jedoch damit zu rechnen, daß die Vorschläge von den Handelsarbeitern abgelehnt werden.

Ausbeutung ist Trumpf.

In der Schokoladenfabrik Trumpf".

Vom Deutschen Nahrungs- und Genußmittelarbeiterverband wird uns geschrieben:

Die Schokoladen- und Zuckerwarenfabrik von Trumpf" Berlin- Weißensee, macht durch Reklametamtam viel von sich reden. Aber so viel wie Reklame gemacht wird, arbeitet auf der anderen Seite die Firma gegen ihre Arbeiterschaft un sozial. Bei der Firma, welche etwa 600 Arbeiter und Arbeiterinnen beschäftigt, waltet der alte Herr- im- Hause- Standpunkt. Ein Achtstunden­tag ist für die Geschäftsleitung der Firma eine Illusion.

Es wird ein typisches System angewendet, um die Arbeiter­schaft zu täglich 2-5 Ueberstunden zu veranlassen. Nach dem Ge fez dürfen nur an 30 Tagen im Jahre täglich 2 Ueberstunden nach vorheriger Genehmigung des Arbeiterrates und der Behörde ge leistet werden. Nach dem Ueberstunden- Trumpf- System sind im Laufe des Jahres schäzungsweise 25mal die Ueber­ftundenvorschriften überschritten worden.

Wild durcheinander gehen Beginn und Ende der Arbeitszeit. Trog der vielen, vielen Arbeitslosen, welche Berlin hat, die gern arbeiten möchten, sind hier 20-25 Ueberstunden pro Woche für eine Person feine Seltenheit. Die Firma denkt nur an sich und ihren Geschäftsvorteil. Ob die Nerven ihrer Arbeiterschaft zugrunde gehen und ob die Volksgesundheit und das Familienleben dadurch serrüttet wird und wie die konsumierende Bevölkerung über dieses Ueberstunden- Trumpf- System denkt, ist für sie ganz gleichgültig. Hier sollte endlich einmal die Behörde eingreifen, um diesem übermäßigen Arbeiter- Ausbeutungs- System durch Ueberstunden ein Ende zu machen und einen Teil der etwa 3000 Erwerbslosen von Weißensee einen Erwerb zu verschaffen.

=

Achtung, Zimmerer! Zur Sperrnotiz gegen die Firma In­dustriebau A. G., Berlin , Schiffbauerdamm 26, erhalten wir vom Geschäftsführer des Beton- und Tiefbau- Arbeitgeberverbandes, Gruppe- Berlin- Brandenburg, Lützow- Ufer 1a, die Mitteilung, daß obige Firma in Teltow feine Baustelle habe. Hierzu erklären wir nunmehr folgendes:

Wie bereits gestern berichtet, handelt es sich um die Baustelle Zehlendorf- Mitte, Straße 301/303, an der Alsenstr.( nicht Eisenbahnstr., wie irrtümlich angegeben), der Firma Industrie­A.-G., Berlin , Schiffbauerdamm 26. Die Zimmererarbeiten dagegen werden auf dem Holzplatz der Siedlungsgesellschaft Brandenburg, Berlin , Königin- Augustastr. 21, der sich in Teltom, Potsdamer Ede Kazbachstr. befindet, hergestellt. Als die Zimmerer die Arbeiten in Akkord auszuführen ablehnten, erhielten

Sonntag, 17. Oktober 1926

=

sie aber nicht von der Industriebau- A.- G., sondern von der Firma Großer u. Klein, Bau- A. G., Berlin , Schiffbauerdamm 26, ihre Entlassungspapiere. Es steht somit fest, daß beide Firmen in ist daher genannte Baustelle und Platz für beide Firmen ge einem Hause ihren Sitz und auch Geschäftsverbindungen haben. Es sperrt. Kameraden, übt Solidarität! Meidet die Baustelle und den Holzplatz. Zentralverband der Zimmerer Deutschlands . Zahlstelle Berlin u. Umg. Mitglieder des Verkehrsbundes! Die Bezirksverwaltung Groß­Berlin hat beschlossen, auch in diesem Jahre für ihre arbeitslosen Mitglieder wieder eine Sammlung für Weihnachtsunter­st üßung einzuleiten. Es werden zu diesem Zweck Marten im Werte von 1 M. für männliche und 50 Pf. für weibliche Mitglieder ausgegeben. Die Marken können in den nächsten Tagen von den Funktionären durch den Kassierer zum Vertrieb in Empfang ge­nommen werden. Sämtliche Mitglieder werden ersucht, für einen regen Absatz dieser Weinachtsunterstügungsmarken die allerſtärkste Propaganda zu betreiben, damit auch in diesem Jahre eine möglichst weitgehende Unterstützung den arbeitslosen Kollegen zuteil wer­den kann. Bezirksverwaltung

Deutscher Verkehrsbund.

Groß Berlin .

SPD. - Fraktion der Gemeinde- und Staatsarbeiter. Montag abend 7 Uhr im Großen Saal des Gewerkschaftshauses, Engel­ufer 22-23, Fraktionsversammlung. Tagesordnung: 1. Das Erwerbslosen problem in Politik und Weltwirtschaft. Referent Genosse Eggert, Borstands. mitglied im ADGB . 2. Unsere Aufgaben in der Werbewoche. 3. Berschie denes. Bollzähliges Erscheinen aller Parteifreunde in dieser Versammlung ist Pflicht. Mitgliedsbuch und Parteiausweis find vorzuzeigen. Der Fraktionsvorstand.

Areuzberg. Bezirksversammlung. Mittwoch abend 6% Uhr in der Schulaula, Dieffenbachstr. 61.

Berband der Gemeinde- und Staatsarbeiter, Filiale Groß- Berlin, Bez. VI,

Der Bezirksführer. J. A.: Gierhard. Deutscher Baugewerksbund, Fachgruppe der Töpfer. Dienstag abend 7 Uhr Bezirksversammlung für Prenzlauer und Schönhauser Borstadt, Bankow , Weißensee im Lokal Danziger, Ede Weißenburger Straße. Tagesordnung: Vortrag, Bezirks- und Fachangelegenheiten. Regen Befuch erwartet Die Bezirksleitung.[

Achtung, Schuhmacher! Montag, 5% Uhr, bei Blawert, Weber­straße 24, Bersammlung aller SPD. - Kollegen. Sympathisierende tönnen eingeführt werden. Der Werbeausschuß. Achtung, Betriebsfunktionäre der SPD. ! Der Kämpfer" Nr. 10 fann sofort im Bureau Lindenstr. 3 in Empfang genommen werden. Besonders die Vertreter der Mittel- und Kleinbetriebe werden ersucht, das Material abzuholen. Das Betriebssekretariat. Achtung, AEG.- Aderstraße! Montag nachmittag 44 Uhr bei Leusch­ner, Ackerstr. 110, wichtige Versammlung aller Parteigenossen. Regen Besuch erwartet. Der Fraktionsvorstand.

Jugendgruppe des 8DA. Heute, Sonntag, vorm. 10 Uhr, findet eine Be­fichtigung des Museums für Völkerkunde statt. Treffpunkt 9% Uhr vor dem Museum, Röniggräger Str. 120. Morgen. Montag, abends 7% Uhr, findet folgende Bevanstaltung statt: Bezirk Norden: Jugendheim Schule Danziger Straße 23, Bub und Mädel". Angestellte der Arbeitsnachweise und der Erwerbslosenfürsorgestellen. Der Zentralverband der Angestellten beruft für Donnerstag abend 7 Uhr in den Musiker- Festsälen, Raiser- Wilhelm- Str. 31, eine Versammlung ein, in der der fürsorge" sprechen wird. Zutritt haben alle freigewerkschaftlich organisierten Genosse Spliedt vom ADGB über Arbeitsnachweis und Erwerbslosen angestellten.

Deutscher Werkmeisterverband. Allgemeine Werkmeisterversammlung der Berliner Metallindustrie Mittwoch, 20. Oktober, 7 Uhr, im Klubhaus, Ohm­straße 2. Tagesordnung: Die neuzeitliche Betriebsorganisation in der Metall­industrie, der VBMJ. und unsere Werkmeisterkollegen". Referent Rollege Rothe. Die Wichtigkeit der Tagesordnung verpflichtet jeden Werkmeister­follegen der Berliner Metallindustrie, an dieser Versammlung teilzunehmen. Das Mitgliedsbuch legitimiert. Unorganisierte Wertmeister können durch Mit­glieder eingeführt werden. Geschäftsstelle des 10. Bezirks: gez. P. Rothe.

Apoleg pabissau

,, Kamelhaar"-Schnallen­

mit Filz- und Ledersohle und

stiefel Fleck, Lederspitz­kappe, Grösse 43-46 4,50, 36-42 3,90, 31-35 3,25, 27-302,95, 25-262,75, 20-24

250

Wetterfeste doppelsohlige

Kinder- Stiefel schwarz, mitOesen u.Agraffen, Grösse 31-35 9,90, 28-30

90

89⁰

Seltene Gelegenheit!

Damen- Stiefel

schwarzu.braun, beste Erfurter, Rahmenarbeit

,, Kamel­

haar".

Kiagen­schuhe mit

890690

2

25

ilz- Ledersohle, ver­

deckic

190

Es Wird kalf

Jeder hat die Pflicht, seine Gesundheit zu schützen. Warten Sie nicht, das Wetter wird kälter; tragen Sie schon jetzt gutes, wetterfestes, warmes Schuhwerk. Unsere Aus­wahl ist riesengross! Unsere Preise sind doch so billig!

Damen- Unter­zieh- Strümpfe

m. elastischem Rand, nicht auftragend, od. extra lg, reine Wolle

165

Damen- Strümpfe

prima Seidenflor, kräftige Qualität...

145

Herren- Socken

schwarz u. farbig, fesche Muster...

95PL

50

16%

Prima Boxcalf, durchgehende Doppelsohle, feinste Rahmenarbeit

50

145

Lack mit

#FFFFLETTO

Beste Rahmenarbeit, echte Zwischensohle

entzückendem Durchbruch, amerikanischer Absatz oder imit. Louis XV.

650

Peiser

Das grösste Schuh- Spezialhaus mit der grössten Auswahl Berlins

93