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Moderne Heiztechnik.

Das Fernheizwerk Charlottenburg .

Die Ersetzung des Stubenofens durch Zentral­heizung war ein Fortschritt, der zu den Kleinwohnungen der un­bemittelten Bevölkerung nur erst vereinzelt hat vordringen können. Inzwischen hat die Heiztechnik sich so weiterentwickelt, daß bereits an Erfezung der Hauszentralheizungen durch Fern heizwerfe gedacht wird.

Das Charlottenburger Fern heizwerk, das aus einer zunächst für die Rathausbeheizung geschaffenen Anlage zu einer allgemeinen Wärmelieferungsanlage erweitert wird, ist in Groß Berlin ein Anfang dauernder Wärmelieferung für Wohnhäuser. Die Berliner Elektrizitäts- Werke A.-G. liefert von ihrem Kraftwerkt Charlottenburg , dem das Fernheizwerk angegliedert ift, Dampf für die Beheizung öffentlicher und privater Gebäude. Nach Fertigstellung des ersten Bauabschnittes des von der BEWAG gebauten Fernheizwerks werden seit Anfang Oftober 32 Gebäude von dort aus beheizt, 23 städtische, 2 staatliche, 7 private, im einzelnen: 1 Rathaus, 1 Krankenhaus, 1 Stadtbad, 6 Schulen, 15 Ver­waltungsgebäude, Turnhallen usw. und 7 Wohnhäuser. Der Dampf wird aus den Hochdruckturbinen des Kraftwertes mit 2 Atmosphären Spannung entnommen und durch in Betonkanälen liegende Straßenleitungen von 300-400 millimeter Durchmesser, wovon seit Ende Juni bis jetzt 5000 Meter verlegt worden sind, zu den Verbrauchsstellen geleitet. Einstweilen reicht die Anlage aus zur Versorgung von noch weiteren 70 vierstöckigen Wohnhäusern. Nach dem vollen Ausbau dieses ersten Fernheizwerkteiles würde das Gebiet zwischen Spreestraße, Goethestraße, Har­denbergstraße, Wilmersdorfer Straße mit Wärme beliefert werden können, aber hiermit wäre die verfügbare Abwärme aus dem Kraftwerk noch nicht erschöpft. Die BEWAG denkt bereits an eine Fernbeheizung auch der Gegenden am Liegensee und am Kurfürstendamm und prüft zurzeit, wie weit sie möglich sein wird. Dem Fernheizwert sind Dampfheizungen und auch Warm­wasserheizungen und Warmwasserbereitungs­anlagen angeschlossen. Von Fernheizwerfen, die in anderen Städten bereits eingerichtet sind, unterscheidet sich das Charlotten burger Fernheizwerk dadurch, daß es wärme auch im Sommer

zur Warmwasserbereitung liefern wird. Der Bezug von Wärme aus dem Fernheizwerk bietet den Vorteil, daß die Wärmebeschaffung billiger wird als bei einer Hauszentralheizung oder gar bei Ofen­heizung und Herdfeuer. Die Ersparnis wird auf 10-15 Brozent geschäßt. Man fann die Wärmezufuhr je nach Bedarf einstellen oder abstellen, während Defen und Herde mit Brennstoff oft über Bedarf gefüttert werden. Das Fernheizwerk liefert Dampf bei Tage und bei Nachtt. Der Druck regelt sich automatisch, und der Verbrauch wird an dem sich bildenden Kondenswasser gemessen, das durch einen Messer geht.

Der Raubmord in Neukölln.

Der Angeklagte will nicht die Tat gestehen.

Die Vernehmung des Angeklagten wie auch die Beweisaufnahme ergaben eine Reihe äußerst belastender Momente gegen den An­geflagten Schuhmann; sie verdichteten sich gegen Ende der Sigung

Weil der Richter ein Jude war! DW10 Schwere Richterbeleidigung- Ein Justizrat als Austifter?

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Bor dem erweiterten Schöffengericht Berlin- Mitte hatte sich gestern der 71jährige frühere Gutsbefizer und spätere Opernsänger und Konzertmeister Ritter Robert Hans Voigtländer wegen Beleidigung des früheren Vorsitzenden der Ehescheidungskammer des Landgerichts III , Landgerichtsrat Dr. Rosenthal, zu verantworten, weil er denselben in mehreren Zuschriften und auch in Eingaben an den Landgerichtspräsidenten, Kammergerichtspräsidenten und den Justizminister der Rechtsbeugung beschuldigt hatte.

Der alte Herr hatte mit 68 Jahren nochmals gehei Die späte Ehe war aber unglücklich, und es wurde von ratet. beiden Seiten Chefcheidung beantragt. Die 3. 3ivilkammer hatte die Ehe geschieden und den Angeklagten als den schul­digen Teil bezeichnet. Das Kammergericht hatte jedoch das Urteil in mehreren Punkten abgeändert und beide Teile als schuldig erklärt. Der Angeklagte hatte nun nach Erledigung des Ehe­scheidungsprozesses an den Richter Briefe geschrieben, in denen er ihn der Parteilichkeit. Unfähigkeit und Oberfläch lichkeit beschuldigt. Als darauf nichts erfolgte, hatte er gegen sich selbst ein Strafperfahren beim Landgerichtspräfi­denten verlangt. Auf den Bescheid, daß kein Anlaß zum Einschreiten vorliege, fam er mit schwererem Geschütz und behauptete, daß

eine Rechtsbeugung gegen ihn verübl worden sei. Nunmehr erreichte er seinen Zweck und wurde ange­flagt. Er verteidigte sich damit, daß er im allgemeinen Interesse diesen Richter, unter den die Ehescheidungsfaminer in den Ruf dieser gefürchteten Kammer gekommen sei, anflagen wolle. Im übrigen seien alle drei Richter schuldig, die ein falsches Urteil bewußt gefällt hätten. Auf die Frage des Amts­gerichtsrats Roßner, was Landgerichtsrat Rosenthal für einen Grund gelagte: Das liegt in der Gegenfäßlichkeit zwischen zu einem pflichtwidrigen Verhalten gehabt haben soll, erwiderte der Demokrat und Aristokrat." Vors.: Woher wissen Sie, Angetl.: Ich nehme es an. Die Demo daß er Demokrat iſt? Bors.: Wenn fraten sind die schlimmsten Feinde der Aristokraten. Sie aber hören, daß Landgerichtsrat Dr Rosenthal lediglich zuletzt bei der mündlichen Verhandlung, in der der Verkündungstermin ein­gesetzt wurde, den Vorsitz geführt hat und daß die Beweis­

aufnahme und

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die Ausfertigung des Urteils von einem anderen Richter vor­genommen worden ist, der Mitglied der Deutschnationalen Volkspartei

ist, dann bricht doch Ihr ganzes Gebäude zusammen. Angefl.: Landgerichtsrat Dr. Rosenthal hat mich in der Berhandlung immer höhnisch angeblinzelt, und er hat dann auch seinen lokalen Macht­willen den anderen Richtern aufgezwungen.

derart, daß der Vorsitzende, auf Anregung der Verteidiger, den An- Deffentl.Werbeversammlungen

geflagten ermahnte, die Tat zu gestehen, falls er sie wirklich be­gangen haben sollte. Schuhmann erklärte jedoch mit aller Bestimmt­heit, mit der Tat nichts zu tun zu haben.

Die Ermahnungen des Vorsitzenden werden allein schon aus der Bernehmung der Zeugin Böhle verständlich. Es war dieselbe Frau, die in den Keller trat, in dem sich die Geschäftsräume des ermordeten Burzel befanden, als der Mörder noch da war. Er fiel über die Frau Böhle her, packte sie am Hals, warf sie zu Boden und schlug auf sie mit einem Gegenstand ein. Als sie aus ihrer Bewußtlosigkeit zu sich fam, sagte sich zu ihm: Ich bin doch zu Wurzel gekommen, was wollen Sie von mir? Er erklärte ihr, er sei Wurzel, und sie solle sich ruhig verhalten, sonst würde er fie töten. Sie schloß die Augen, hörte ihn rascheln, dann mit einem Menschen sprechen, der an die Tür klopfte, und schaute ihm nach, als sie merkte, daß er davonzugehen beabsichtigte. Sie sah einen mageren jungen Menschen mit einem weichen, modernen Hut auf dem Kopfe und einen modernen anschließenden Mantel. Obgleich der Täter damals ohne Brille war, erkennt die Zeugin jezt in dem Angeklagten den­selben Mann, der sie gewürgt hat. Nebendem auf dem Boden liegenden Wurzel will sie ein Beil gesehen haben. Noch belastender gestaliete sich das gerichtlich- medizinische Gutachten des Dr. Sommerich Der Getötete wies drei schwere Kopf­verlegungen auf: an der Stirn, am rechten Scheitelbein und am Hinter­topf. Von besonderer Bedeutung ist der Umstand, daß oberhalb der Stirnwunde sich eine fleine bogenförmige Berletzung der oberen Hautschichten befand, die eine Spannweite von 1,5 3entimeter aufwies. Der Stiel des Schuhmanns Wirts­leuten gehörigen Beiles trug aber an seinem oberen Ende, das ein Stückchen über das Beil hinausragte, einen Metallbeschlag von gleicher Spannweite. Die fleine bogenförmige Hautverlegung soll nun von diesem Metallbeschlag herrühren. Als nun der Vorsitzende in Anbetracht der schwer belastenden Tatsache des Vorhandenseins dieser kleinen Stirnwunde den Angeklagten ermahnte, der Wahrheit die Ehre zu geben, erklärte, er daß es wohl nicht das einzige Beil dieser Art sei, und daß er dieses Beil nie in den Händen gehabt habe. Bon Bedeutung war noch der Teil der Aussage des Kriminalkommissars Werneburg, der die Herkunft der vom Angeklagten am 24. Dezember verausgabten 100 Mark be­handelte. Der Angeklagte hatte behauptet, er habe das Geld von seinem Onkel erhalten. Das erwies sich als falsch. Ein an seinem Onkel geschriebener Brief belastet den Angeklagten außerordentlich. Onkel geschriebener Brief belastet den Angeklagten außerordentlich. Die Verhandlung dauert heute fort.

Eröffnung einer internationalen Eisenbahnkonferenz.

Heute, Sonnabend, den 23. Oktober: Bohnsdorf : 7 Uhr im Lofal Sorge, Rahnsdorfer Mühle. Referent: Professor Dr. Reinhard Strecker. kaulsdorf - Süd: 7% Uhr im Restaurant Jägerheim". Referent: Franz von Buttfamer. Blankenburg : 7% Uhr im Lokal Klug, Dorfstr. 2. Referent: Erich Kuttner , M. d. L.

Männer und Frauen, erscheint in Massen!

Die Werbung geht weiter!

Abend für Abend finden unsere Werbeveranstaltungen statt, und sie stellen in denjenigen Stadtteilen den stärksten Magneten des Abends dar. In Massen erscheint die Bevölkerung. Zahlreiche Aufnahmeerklärungen und Abonnements auf den Vorwärts" sind das praktische Ergebnis.

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Der als Zeuge vernommene Landgerichtsrat Dr. Rosenthal erklärte, daß es ihm gleichgültig sei, ob ein Demokrat oder Aristokrat vor der Kammer erscheine. Auf die Frage des Angeklagten, warum er nicht auf seinen Brief gleich Strafantrag gestellt habe, erklärt der Beuge: Weil ich den Eindruck hatte, es mit einem franten Manne zu tun zu haben. Der Angeflagte stand mir genau so fern wie die Ehefrau." Der Angeklagte hat sich besonders auf Justizrat Schmielinsti aus Charlottenburg berufen, der mit ihm in ein und demselben Hause wohne und der in Briefen bestätigt hätte, daß Dr. Rosenthal eine Rechtsbeugung als Demokrat verübt habe. Er habe ihn auch veranlaßt, an den Landgerichtspräsidenten zu schreiben und

von Zuständen beim Landgericht III zu sprechen, die in der Regerrepublik Liberia höchstens entschuldbar wären. Justizrat Schmielinski, der dann vernommen wurde, mußte zugeben, daß er dem Angeklagten einige Briefe geschrieben hat. Nach der Abänderung des Urteils durch das Kammergericht hatte er ge= Urteil hinter die Ohren und hoffentlich wird die Urteilsbegründung seinem Gehirnkasten näherkommen." In einem zweiten Brief von vier Seiten Länge schreibt er: Das Urteil der Ziviltammer ist nicht von einem deutschen Richter gemacht, sondern von einem jüdischen Demokraten. Die Entscheidung der I. Instanz ist nur zu er klären durch die Borniertheit der Kammer und die falsche Einstellung eines jüdischen Demokraten gegen einen deutschen Aristokraten." Justizrat Schmielinski gab zu, die Briefe zwar geschrieben zu haben, es fei aber nicht seine Idee gewesen, sondern er habe nur die Ideen des Angeklagten übermittelt. Der Vorsitzende drückte dagegen die Ansicht aus, daß diese Briefe die Gedankengänge eines Juristen, nicht aber eines Laien enthielten. Justizrat Schmielinjti erklärte daraufhin weiter, er sei bei dem zuständigen Landgerichts­präsidenten vorstellig geworden, Dr. Rosenthal nicht mehr mit ber Sache zu betrauen, da diefer nicht im stande fei, objektiv zu richten. Den Vorwurf bewußter Rechtsbeugung wolle er Dr. Rosenthal allerdings nicht machen. Auf Antrag des Staats­anwalts wurde dann Justizrat Schmielinitials Zeugenicht vereidigt, da gegen ihn der Verdacht zur Anstiftung der Tat bestehe. Staatsanwalt van Haut gab außerdem die Erklä­rung ab, daß der Anwalt sich wegen seines Vorgehens noch zu ver­antworten haben werde. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen Beleidigung zu einer Geldstrafe von 300 Mart. An sich wäre die Höchststrafe am Plaze gewesen, da von den Vorwürfen gegen Landgerichtsrat Dr. Rosenthal und seiner Kammer nicht der Schatten eines Beweises erbracht sei. Nur das hohe Alter des Angeklagten habe eine Strafmilderung bewirkt. Das Vorgehen des Angeklagten fei zudem auf Justizrat Schmielinski zurüdzuführen, der als alter Jurist leichtfertig gehandelt habe.

fang des Jahres 1928 beginnen und zum 1. Oftober 1928 zur vollen Auswirkung tommen. Das Abkommen wird, wie wir hören, im Laufe der nächsten Wochen endgültig unterzeichnet werden. Der Autobus richtet Nachtverkehr ein.

Nachdem die verlängerte Polizeistunde in Kraft getreten ist, wird von den Berliner Berkehrsunternehmungen die Aboag einen besonderen Nachtverkehr auf folgenden Linien einrichten: Potsdamer Play- Halensee( 4), Wedding- Hermannplay( 5), Stet­tiner Bahnhof- Steglitz ( 8), Weißensee , Antonplatz- Wilmersdorf Kaiserplay( 9), Pankow , Berliner Straße- Charlottenburg , Sophie­Charlotte- Play( 11), Turmstraße, Ede Gozkowskystraße- Neuföln, Hermannplay( 19), Stephenpiah( Moabit )-Bahnhof Lichtenberg­Friedrichsfelde( 20), Westend ( Krankenhaus) über 300 durch Frie­ denau mach Zehlendorf ( Bahnhof Mitte, Rathaus) und Bankow, Breite Straße Neutölin, Hermannplay( 29). Nach dem Fahrplan, der in der Nacht vom Sonnabend auf Sonntag, 23. auf 24. Otto­ber, in Kraft tritt, fahren auf den einzelnen Linien die ersten Wagen von den Endhaltestellen kurz nach 1 Uhr ab, die legten Wagen wischen 3 und 4 Uhr. Die Fahrtabstände betragen 10 bis 20 Di­nunen, auf der Linie Potsdamer Platz- Halensee 5 bis 10 Mi­nuten; auf der Linie 5, Stettiner Bahnhof- Stegliz, wird in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag ein durchgehender Be­Ein Farmfabrikant" vor Gericht.

Die Parteigenossen der 8. Abteilung des Kreisvereins trieb eingerichtet. Tiergarten veranstalteten gestern abend einen Werbeumzug und anschließend eine Versammlung im Nationalhof, Bülowstraße. Schon als der Zug unter Vorantritt eines Tambourkorps und einer Musikkapelle durch die Straßen marschierte, sammelten sich in statt­licher Anzahl Bassanten, die den Zug begleiteten und auch an der Versammlung teilnahmen. Nach anderthalbstündigem ümmarsch 30gen die Genossen in den Versammlungsfaal ein, und dort sprach im gut befeßten Saal Genosse Lempert über den Kampf um die politische Macht. Nach einem kurzen geschichtlichen Rückblick legte Genosse Lempert Ziel und Aufgaben der Partei dar und verband damit eine Aufforderung, fich der Partei anzuschließen, denn eine Arbeiterpartei, die Erfolg haben will, muß eine Massenpartei sein. Sehr beachtet wurden die erläuternden Ausführungen des Genossen Lempert über den Fürstenvergleich und die Regierungs­tätigkeit der Sozialdemokratie. Eine Ablehnung des Ver­gleichs hätte das 3erbrechen der preußischen Koali­tion zur Folge gehabt. Damit wäre das starte Bollwert der zu verlässigen Schutztruppe verschwunden und bei Zeiten wie 1923 wäre die Sicherheit Preußens und des Reiches gefährtet.

Zu einer eindrucksvollen Kundgebung gestaltete sich gestern abend der Werbeumzug unserer Tegeler Genossen, unterſtüßt von den Genossen des Reichsbanners Reinickendorf . Der Zug nahm unter Vorantritt von zwei Musikkapellen seinen Weg vomi Bahnhofsplay durch die Straßen Tegels und endete am Kirchplay, wo Genosse Krüger in einer kurzen Ansprache auf die Bedeutung unserer Werbeveranstaltungen hinwies und die Notwendigkeit der Stärkung unserer Partei betonte. Unterwegs stießen zu dem Zuge, der zahlreiche Transparente und Fahnen mit sich führte, Hunderte hinzu, die unsere Flugblätter und Schriften freudig entgegennahmen. Ginige unentwegte Kommunisten konnten es nicht unterlassen, neben dem Zuge herzulaufen und dumme Redensarten zu führen. Sie fanden mit ihren Mäßchen keinen Anklang.

Die internationale Konferenz über den Personenverkehr Ferner Osten Europa ist am Freitag nachmittag in einem Festsaal des ehemaligen Herrenhauses in Gegenwart von rund 100 Delegierten aus 13 Staaten eröffnet worden. Die Konferenz ist von großer Bedeutung sowohl für Europa als auch für die asiatischen Länder, da sie den durch den Weltkrieg zerstörten durchgehenden Eisenbahnverkehr von den westeuro­päischen Ländern bis nach dem fernen Osten wieder herstellen und noch erweitern soll. Aus der Anwesenheitsliste ging hervor, daß folgende 13 Staaten vertreten sind: Deutschland , Desterreich, Frank­ reich , Belgien , Rußland , Polen , Japan , China , Tschechoslowakei , Italien , Estland , Lettland und Litauen . Nach einleitenden Worten des stellvertretenden Direktors des Volkskommissariats für das Ver­tehrswesen in Moskau Schoukhoff hielt der Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn Dr. Dorpmüller eine Begrüßungs­ansprache, in der er die Wichtigkeit der Völkerverbindung zwischen Die ,, Bewag" wird Stromlieferant für die Stadtbahn Europa und dem fernen Osten betonte. Das gemeinsame Bestreben, Am gestrigen Freitag fanden erneut Verhandlungen zwischen die durch den Krieg zerstörten internationalen Verbindungen wieder aufzubauen und in jeder Weise zu erleichtern, hat in den letzten Jahren die Bertreter der Eisenbahnen aller Länder immer wieder erfolgreich zusammengeführt. In normalen Zeiten benutzen in jedem Monat 10 000 Menschen den Weg zwischen Europa und dem fernen Often. Es gilt, eine 45tägige Geereise durch eine zwölftägige Eisen­bahnfahrt zu verkürzen. Man trat sodann in die Beratungen über das sehr umfangreiche Programm ein, die etwa 14 Tage in Anspruch nehmen dürften.

Ein Berliner Betrüger in der Schweiz verhaftet. Auf Grund eines Sted briefes der Berliner Kriminalpolizei fonnte am Donnerstag vormittag in Flums im Schweizer Kanton St. Gallen der 29jährige Berliner Bantbeamte Ernst Müller verhaftet werden. Müller hat als Kassierer des Bankhauses Marcus 30 000 Mart unterschlagen. Als er mit Entdeckung rech­nen mußte ging er flüchtig und trieb sich seitdem in verschiede nen Städten der Schweiz herum.

liner Elektrizitätswerte über die Stromversorgung der der Reichsbahngesellschaft und der Direktion der Städtischen Ber­Stadtbahn, deren Elektrifizierung nunmehr in Angriff ge­nommen worden ist, statt. Es handelte sich bekanntlich darum, ob es möglich sein würde, zwischen der Reichsbahn und der Bewag" zu einem annehmbaren Stromlieferungsvertrag für diese Zwecke zu kommen, oder ob die Reichsbahngesellschaft etwa durch die Er­richtung eines eigenen Kraftwertes zu einer günstigeren Strom­lieferung gelangen würde. Das Großkraftwerf Rummelsburg hatte auf die Versorgung der elektrifizierten Stadtbahn gerechnet. Die gestrigen Verhandlungen haben nun zu einer Berständigung dahin­gehend geführt, daß die Bewag" in Gemeinschaft mit den Elektro­werken in Bichornewig den für die Stadtbahn notwendigen Strom liefern foll. Die Verhandlungen stehen furz vor dem Abschluß, und es ist beabsichtigt, einen mehrjährigen Lieferungsvertrag ab­zuschließen, durch den 100 Millionen Kilowatt Strom geliefert wer­den, und zwar zur Hälfte von der Bewag" und zur anderen Hälfte von den Elektrowerken. Das Lieferungsablommen soll An­

Ein Rautionsschwindler stand gestern in dem 35jährigen Kauf­mann Hermann Mattern vor dem Erweiterten Schöffengericht Neukölln. Der Angeklagte hat ein wechselvolles Leben hinter sich. Bei Kriegsausbruch wurde er in Amerika interniert und fam erst im Jahre 1919 nach Deutschland zurück, nachdem er in Nordamerika angeblich Beziehungen zu großen Firmen angeknüpft hatte. Mit einem Geschäft, das er hier betrieb, geriet er in Konkurs und ver büßte in den Jahren 1922 bis 1926 eine Gefängnisstrafe von 5 Jahren wegen Konkursverbrechens. Erst am 16. Juni dieses Jahres wurde er aus der Haft entlassen. Sofort setzte er ein großangelegies arbeiter, die sich an der Gründung einer Deutschen Kolonie in Ve­chwindelmannöver in Szene. In Inseraten suchte er Mit­viele Bewerber. Mattern schilderte den Bewerbern die Aussichten, nezuela" beteiligen sollten. Auf das Inserat hin meldeten sich sehr die ihnen dort drüben blühen sollten, in den reizvollsten Farben. Die Kosten der Ueberfahrt wollte er übernehmen. Das Geld dazu sollten ihm seine bekannten nordamerikanischen Firmen liefern. 150 Kilometer südlich von Bolivia wollte Mattern große Plantagen und Farmen begründen. Zuerst sollten die Bewerber dorf auf einer Landwirtschaftsschule Ackerbau lernen, dann sollten sie mit

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Ein Hohn auf den Bubikopf

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