Sie verprügeln sich gegenseitig!
Links- und Rechtsradikale.
Schlägereien zwischen rechts- und linksradikal eingestellten Jugendlichen scheinen in der Gegend der Lychener Straße an der Tagesordnung zu sein. Wie eine Verhandlung vor dem Schöffen gericht Mitte ergab, hatte sich wegen gemeingefährlicher Körperverlegung der achtzehnjährige Arbeiter Karl E. zu verantworten.
Die Hilfszugstationen.
Besichtigung der neuen Rettungseinrichtungen der Reichsbahn.
Es
Die Reichsbahndirettion.Berlin wollte der Presse| 12.17 Uhr wurde durch die nächste Blodstation die Strede gesperrt, um 12.18 Uhr der Hilfszug vom Anhalter Bahnhof angefordert, zeigen, daß sie gerüstet ist, jedem Eisenbahnunfall, der sich vor den E. wurde beschuldigt, mit unbekannt gebliebenen Mittätern Toren Berlins ereignet, mit allen Hilfs- und Rettungsmaßnahmen um 12.24 Uhr die Freiwillige Feuerwehr alarmiert, die um 12.45 mehrere gleichaltrige junge Leute von hinten angefallen und ge- zu begegnen. Es ist auf jeden Fall eine mißliche Sache, Ein- lihr erschien, während der Hilfszug genau nach einer Stunde einschlagen zu haben. Die Opfer dieses lleberfalles waren ein acht richtungen zu besichtigen, die dem Zweck dienen, das Kind, das in traf. Es wurde versichert, daß solch ein Hilfszug im Ernstfalle in zehnjähriger Oberprimaner B. und ein achtzehnjähriger auf den Brunnen fiel, wieder herauszufischen. Immerhin wurde auch bedeutend fürzerer Frist zur Stelle sein könnte, da dann die mannslehrling Sch. Beide gehören einem rechtsgerichteten persichert, daß alle Maßnahmen getroffen seien, um den Sturz in Sperrung der großen Fernstrecken schneller und rücksichtsloser erden Brunnen zu verhindern. Eine Kontrolle aber nach dieser Hinsicht folgen fönne als im Falle des Probealarms. Bei der Besichtigung Die Bahren wurden auf Jugendbund an, während der Angeklagte Mitglied des Roten war unter den obwaltenden Umständen faum möglich. Aiso, die funktionierte natürlich alles vortrefflich. Frontkämpferbundes ist. Im Borbeilaufen wurde noch ein dritter junger Mann verprügelt, und auch von dessen Vater war Straf- Reichsbahndirektion Berlin unterhält in der Umgebung Berlins fünf freier Strede in fürzester Frist auf den Bahndamm gehoben, Aerzte antrag gestellt worden. Dieser Zeuge war jedoch nicht erschienen, hilfszugstationen: Lehrter Bahnhof , Stettiner Bahnhof, und Krankenpfleger waren zur Stelle. Die Hebewerkzeuge traten und er hatte auch im Vorverfahren nicht mit Bestimmtheit sagen Schlesischer Bahnhof , Anhalter Bahnhof und Berlin - Potsdam . Auf fofort in Aktion und die Schneidebrenner trennten die didsten Eisenfönnen,( ob es der Angeklagte gewesen war, der im Vorbeilaufen diesen Stationen findet sich je ein Hilfszug, bestehend aus Arztwagen, schienen im Nu. Wie alles das sich bewähren würde, falls ist nicht gut, diesen furchtbaren Fall ins Auge zu fassen. Aber der ihm den Schlag gegeben hatte. Die erschienenen zwei Zeugen Gerätewagen und Mannschaftswagen stets abfahrbereit vor. fannten sich feit langem als politische Gegner, und Außerdem gibt es an zehn verschiedenen Stellen Berlins Hilfs. Prozeß gegen die Attentäter von Leifer de beginnt heute bezeichnenderweise mußten die 3eugen auf Befragen zugeben, gerätewagen, die bei leichteren Unfällen abgesandt werden. Der in Hildesheim und aus diesem Grunde mag auch von diesen Dingen daß auch von ihrer Seite häufig Ueberfälle auf die Arztwagen auf den großen Hilfszugstationen besteht aus dem hier die Rede sein. Der Prozeß gegen die Eisenbahnattentäter. andere Richtung stattgefunden hätten. Wer gerade in der Krantenraum mit acht bzw. zehn Betten und dem OperationsHildesheim, 2. November. Vor dem Schwurgericht Hildesheim raum, der ausgerüstet ist mit Operationsschrank und-tisch, SauerMehrheit war, schlug die anderen in die Flucht. Es scheint dort eben so eine Art ins Politische übersetzte Indianer- und Weiße stoffapparat, Wasserwärmvorrichtung, Sterilisator u. a. Der Ge beginnt heute früh um 9% Uhr der Prozeß gegen die Eisenbahnattentäter von Leiferde , deren ruchlose Tat in der Nacht vom 18. zum Kämpfe" gegeben zu haben. Diese Tatsachen bewogen das Schöffen- rätewagen enthält alle Geräte und Werkzeuge, die bei einem 19. August d. I. den Berlin - Kölner D- 3ug D 8 zwischen Meinersen gericht auch unter straffer Kennzeichnung des Unfuges unter der Eisenbahnunfall zur Befreiung Berunglückter, zur Aufgleifung von politischen Jugend dem Angeklagten im weitesten Sinne Fahrzeugen und Freimachen der Strecke erforderlich find.( Sauer- und Leiferde zum Entgleisen brachte und die 21 Menschen das Leben stoffschneideapparat, Flaschenzüge, Winden, Ketten, Aufgleisschuhe, fostete. Angeflagt sind der Musiker Otto Schlesinger aus mildernde Umstände zu bewilligen und ihn nur zu 50 m. Geldstrafe zu verurteilen. Mit dem Urteil war der Angeflagte otomotivheber, Sturmfackeln, Nordlichtlampen, Tragbahren und Stuttgart und der Elektriker Willi Weber aus Schötmar verschiedene Werkzeuge.) Die Gerätewagenzüge führen nur i. Westf., die sich wegen Mordes in Idealfonkurrenz mit Transzufrieden und nahm es sofort an, nachdem das Gericht ihm noch den Gerätewagen und den Mannschaftswagen. Außerdem stehen portgefährdung und des weiteren wegen versuchten Mordes und ver megen seiner gegenwärtigen Arbeitslosigkeit Ratenzahlung von besondere Spezialwagen, wie Hilfsdrehgeftellwagen und fuchter Transportgefährdung, wegen des in der Nacht zuvor ausmonatlich 5 M. eingeräumt hatte. Dieses Urteil wird der Binche Stranwagen, zur Verfügung, sie werden erforderlichenfalls den Hilfs geführten, aber mißglückten Anschlages auf den Hollandzug zu ver jener Jugendlichen gerecht, die aus allzu großem aus gemiffen Quellen sich speisenden Temperafnent fehr leicht zu Raufhändeleien zügen beigegeben. Die Half szüge werden in der Regel von zehn antworten haben. Des weiteren ist angetlagt der Bruder milli geneigt sind. Um so empörender und unerträglicher wirft dagegen Mannschaften und einem Werkstättenvorsteher begleitet. Von den Webers, der Musiker Walter Weber aus Schötmar i. Weſtf., jenes Schreden surteil von Spandau , in dem dreizehn Mannschaften ist die Hälfte als Samariter ausgebildet. Das bem nach der Anklage Begünstigung zu den genannten Verbrechen Begleitpersonal ist stets dienst bereit bei den Bahnbetriebs. porgeworfen wird. Der Prozeß wirft heute schon seine Schatten auch nur wegen einer in dem sonst so stillen Hildesheim voraus, denn es haben sich zahl werken, die sich in unmittelbarer Nähe des Hilfszugstandortes befinden. Die Abfahrt eines alarmierten Hilfszuges oder Hilfsgeräte reiche Bressevertreter aus dem ganzen Reiche angemeldet, so daß magenzuges soll nach erfolgtem Alarm in 15 Minuten erfolgen. Um die Gerichtsbehörde schon umfassende Maßnahmen getroffen hat, um die Plagfrage im Gerichtssaal zu lösen. Den Borsiz der Schwur. 12,40 Uhr erfolgte die Abfahrt des Hilfszuges vom Anhalter Bahn hof zur gedachten Unfallstelle in der Nähe des Bahnhofes 3offen. gerichtsverhandlung führt Landgerichtsdirektor Dr. Kämmerer. Die Ankunft an der Unfallstelle erfolgte etwa um 1.15 Uhr, und als Vertreter der Anflage fungiert Oberstaatsanwalt Belling, hier hatte sich inzwischen die Freiwillige Ortsfeuerwehr und die Berteidiger sind Rechtsanwalt Bleidorn für Schlesinger, K.-. Sanitätstolonne eingefunden. Den Gästen wurden praktische Bor- Hoffmann für Willi Weber und R.-A. Brunotte für Walter führungen geboten und gleichzeitig die Einrichtungen der Spezial Weber. Es sind mehr als 20 3eugen geladen, darunter drei Sach. wagen gezeigt. Nach etwa einhalbstündigem Aufenthalt fuhr der verständige, hohe Reichsbeamte und als psychiatrischer Gutachter Sonderhilfszug wieder zum Anhalter Bahnhof zurüd. Hier wurden Direktor Mönfemüller von der Provinzialheilanstalt in Hildesheim . die interessanten Einzelheiten des Probealarms bekanntgegeben. Um Für den Prozeß sind von dem Borsitzenden zwei Tage in Aussicht 12.16 hr sollte sich der vermeintliche Unfall zugetragen haben, um
Reichsbannerleute
Schlägerei zu fechs, sieben und sogar zehn Monaten Gefängnis verurteilt wurden. Urteile, die im Namen des Boltes" zmar gefällt sind, aber dem natürlichen Bolfsempfinden
geradezu ins Gesicht schlagen.
Mit der Hand in der Hosentasche.
Hakenkreuzler- Deutschtum.
Geschmückt mit dem Abzeichen des„ Stahlhelm erscheint der Fabritant Schuder vor dem Gericht in Brandenburg a. b. H., um fich megen Betruges zu verantworten.
Stolz trat er vor den Richtertisch, schlug feinen modernen
Baletot zur Seite, um dem hohen Gerichtshof das Stahlhelm abzeichen zu präsentieren, und stedte nach berühmtem Mufter die eine Hand in die Hosentasche, als wollte er fagen: Hier bin ich, Fabrikant Schuber, Mitglied des Stahlhelm. Mir fann feiner!" Der Borsitzende dachte aber anders und verlangte von dem Stahlhelmmann, er solle die Hand aus der Tasche nehmen. Wie?" fragte er.„ Das sagen Sie mir? Ich nehme die Hand nicht aus der Tasche, das habe ich nicht nötig, ich mache Ihnen, Herr Borsigender, ja auch keine Vorschriften, wie sie figen follen!" Sprachs, und behielt stolz seine Hand in der Hosen tafche. Auch die Androhung einer Ordnungsstrafe mußte nichts. Der Borsitzende schritt nun zur Verhandlung. Betrugsantlage zum Nachteil der Post. Nichtbezahlung von Telephon gebühren. Mahnverfahren. - Vollstreckungsverfahren. Pfän dung einer Nähmaschine. Umtausch gegen ein Klavier, bas längst bem Finanzamt verpfändet ist. Betrugsanzeige.Ende: 3 wet Wochen Gefängnis. Und so was nennt sich Fabrikant unb figt im Stahlhelm.
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Was für ein weicher und milder Richter muß das sein, dessen Energie es nicht einmal gelingt, den Helden vom Hafenfreuz gum Aufgeben seiner schnoddrigen Haltung zu veranlassen. Ob bei einem einfachen Arbeiter, der wirklich nur aus Berlegenheit die Hand in der Hosentasche behalten hätte, die Sache ebenso mild abgelaufen wäre? Wahrscheinlich wollte aber der Brandenburger Fabrikant Schuber, ebenso wie seinerzeit der bayerische General Epp, in seiner Haltung echtes wahres Deutschtum zum Ausdruck bringen.
Im Vertrauen auf den Bürgermeister.
Der Fehlschlag eines Jugendpflegeunternehmens des Bezirksamts Tiergarten hat einer alleinstehenden Frau, die mit hineingerissen wurde, schweren Schaden gebracht. Die Affäre liegt schon eine ziemlich lange Beit zurüd, sie harrt aber noch immer einer befriedigenden Lösung. Im Reich des deutschnationalen Herrn Doflein, des Bürgermeisters vom Bezirk Tiergarten, übernahm ein Fräulein 2. aus Warteberg im Harz die Stelle der Leiterin eines vom Bezirksamt eingerichteten Heims in Caputh . Die neue Leiterin bewerkstelligte, entsprechend dem Wunsch des Herrn Doflein, den Umzug von Warteberg nach Caputh mit dem Inventar, das sie aus einem bisher von ihr in Warteberg betriebenen Heim noch hatte. Dazu verwendete sie ihre legten Mittel. In Caputh angekommen, stieß sie auf die größten Schwierigkeiten. Der Einzug in die Räume des Heims mußte durch Magistratsbeamte erzwungen werden, da der Besitzer des Hauses sich weigerte, der neuen Heimleiterin den Zutritt und die Benußung der Räume zu gewähren. Nach einem Bierteljahr war die Herrlichkeit zu Ende, weil der Mietvertrag des Bezirksamts mit dem Eigentümer, ablief. und nicht erneuert wurde, und Fräulein 2. wurde mit ihren Möbeln und sonstigem Inventar an die Luft gesetzt. Alle an den Bürgermeister Doflein gerichteten Bitten und Eingaben der nun e gistenzlos gewordenen Dame blieben erfolglos. Einen Bertrag abzu schließen, hatte Fräulein 2. unterlassen. Sie hatte sich mit der Verficherung der Frau Stadtrat Kirschner- Tiergarten begnilgt, daß ein anständiger Mensch auch ohne Bertrag sein Wort halte. Was wird mun aus der in ihr en Hoffnungen getäuschten Heimleiterin, nachdem sie ihr bißchen Geld losgeworden ist?
,, Was die märkische Scholle bringt."
Breisend mit viel schönen Reben" wurde gestern die Ausstellung Was die märkische Scholle bringt" in den Sälen des Zoologischen Gartens eröffnet. Vertreter der verschiedenen staatlichen und provinziellen Behörden waren erschienen, um den Veranstaltern der Ausstellung, nämlich den Hausfrauenvereinen Berlins " und dem Märkischen Verband landwirtschaftlicher Hausfrauenvereine" Romplimente zu machen. Die Ausstellung bezweckt, die Gegenfäße zwischen Stadt und Land zu überbrüden, und zwar burch bertieftes Stennenlernen der gegenseitigen Lebensbedingungen. Sie gliedert sich also in Stadt und Land, dabei ist die Stadt aller dings zu furz gefommen. Außer der notwendigen Modeschau mit den dazu gehörigen Mannequins machen nur noch Firmen für hauswirtschaftliche Gegenstände Reflame. Das sollen die Lebens. bedingungen der Stabt sein; anders verhält es sich nun mit dem Band. Hier zeigt die Ausstellung tatsächlich Intereffantes und ist großzügig aufgebaut. Altes wird Neuem gegenübergestellt, z. B. neuzeitlich ein gerichtete Bandfüchen und die alten, malerischen aber unpraftifchen Rüchen oder veraltete und moderne Speise- und Räuchertammern. Bor allem aber ist der Hauptatzent auf die Erzeugnifie der märkischen Scholle gelegt. Obst, Gemüse, Kartoffeln und die verschiedenen Getreibearten behen an erster Stelle, Modelle und Photographien
zeigen die märkische Tierzucht, eingehend wird die Hühnerpflege behandelt. Aber hier stört eins: überall hängen Platate.„ Deutsche , fauft deutsche Eier!" Es sieht beinahe so aus, als ob die deutschen Produkte absichtlich von den Käufern den ausländischen nachgesetzt würden. Das ist nicht der Fall, aber die Preise müßten sinken. Sorgfältig werden die Eier gewogen, aussortiert und gestempelt, man hat die Gewähr, wirklich gute Ware getauft zu haben; aber die große Maffe des Bolles ist doch nicht in der Lage, die Preise zu zahlen. Schöne Worte und Redensarten vom Wiederaufbau Deutschlands , den jebe Bereinigung zu betreiben vorgibt, helfen hierüber nicht hinweg, fie verschleiern leider meist, was man nicht sehen will.
Der Schrecken von Grünau. Nach 30 Laubeneinbrüchen endlich gefaßt. Der Schreden der Laubenbefizer in Grünau war ein Einbrecher, der auf dem Gelände seit einem Monat sein Unwesen trieb, ohne daß es gelingen wollte, ihn zu faffen. Da stieß ein Schupobeamter bei einem Streifgang in einer Waldlichtung auf einen jungen Mann, der auf einigen Bündeln lag und trotz der Kälte eingeschlafen war. Als er sich plötzlich einem Bolizeibeamten gegenüber sah, ließ der Mann alles, was er bei sich hatte, im Stich und versuchte zu entkommen. Ein Schreckschuß aber brachte ihn zum Stehen. Die Bündel enthielten Diebesbeute.
Der Ertappte wurde im Polizeipräsidium als ein 21 Jahre alter Raufmann" Helmut Janned entlarot, der sich dem Schupobeamten gegenüber einen falschen Namen beigelegt hatte. I. wurde vor einiger Zeit bei einem Einbruch in der Görlizer Straße abgefaßt. Er war in die Gesellenstube eines Bäckermeisters eingedrungen und hatte sich, als er Entdeckung fürchtete, in dem falten Backofen versteckt. Statt sich durch die Gefängnisstrafe von 8 Tagen, die ihm diefer Einbruch einbrachte, warnen zu lassen, legte er sich nach Berbüßung der Strafe fofort auf den Laubeneinbruch. Wie er sagt, hatte er ,, in besseren Zeiten" öfter Ausflüge nach Grünau gemacht. Jegt erinnerte er sich, daß dort schöne Lauben stehen, und beschloß, sie auszuräumen. Jedesmal, wenn er Beute gemacht hatte, begab er sich auf Umwegen nach dem Bahnhof, um nach Berlin zurüd zufahren. Bei ihm fand man eine ganze Anzahl Pfandscheine und Gepädscheine vom Wriezener Bahnhof. Seine Beute hatte er zum Teil verfeßt, zum größeren Teil aber auf dem Bahnhof in Berwahrung gegeben. So oft er Geld brauchte, holte er Anzüge ufw. von der Berwahrungsstelle ab und verkaufte alles in der Münzstraße. 30 Lauben aufgebrochen und ausgeplündert zu haben. Den kleinen Der Verhaftete ist geständig, in einem Monat nicht weniger als Wriezener Bahnhof benutzte er als Depot, weil ihm der große Schlesische zu gefährlich erschien. Ein Teil des gestohlenen Gutes fonnte noch beschlagnahmt werden.
Heute streiken die Ladenbefizer!
steuer und gegen die Gebarung der Berliner Fi Heute nachmittag wird zum Protest gegen die Gewerbe nan zämter ein Streit der Berliner Gewerbetreibenden pon 2 bis 5 Uhr stattfinden. Das Berliner Kartell des selbständigen Mittelstandes, in dessen Vorstand die Reichspartei des deutschen Mittelstandes, die Edefa, der Verband der Kolonialwarenhändler Groß- Berlins und der Innungsausschuß vertreten sind, hat die Parole ausgegeben, daß zu der angegebenen Zeit fämtliche Geschäfte Berlins aller Branchen ihre Läden als Abwehrfundgebung geschlossen halten. Ausdrücklich wird festgestellt, daß sich der Streit nicht gegen das faufende Publikum richtet. Schließung der Geschäfte wird nachmittags 2 Uhr in den Räumen der Neuen Welt, Hasenheide, eine Protest fundgebung stattfinden, bei der Redner der verschiedenen Parteien und Organisationen das Bort nehmen werden und zu der auch der preußische Finanzminister, die Borfizenden der Finanzämter und Steuerdeputationen geladen find.
Autounglück bei Grünau.
Neben der
Ein schweres Automobilunglüd ereignete fich bei Grünau, mebei ein Fahrgast getötet wurde, ein weiterer Insasse und der Führer der Kraftbroschte glücklicherweise nur leichte Berlegungen erlitten. Das Auto war auf der durch das regnerische Better schlüpfrig gewordenen Chauffee ins Schleudern geraten und fuhr mit voller Bucht gegen einen Chauifcebaum. Durch ben heftigen Anprall überschlug sich die Droschte ,. die Fahrgäste wurden in weitem Bogen aus dem Wagen geschleudert. Der 50jährige Schiffer Karl Möbus aus Langwahl bei Fürstenwalde zog fich einen doppelten Säbelbruch und schmere Schnitt
genommen worden.
wunden zu. M. murde in das Röpenider Kreistrantenhaus gebracht, wo er kurz nach der Einlieferung starb. Sein Begleiter, ein 23jähriger Werkzeugmacher Alfons 3. aus der Stallschreiberstr. 32 und der Chauffeur famen mit leichteren Kopf- und Handverletzungen davon. Beide fonnten nach Anlegung von Notverbänden in ihre Wohnungen entlassen werden.
Trotz der Not verschwenderisch.
Auf frischer Tat murde ein ungetreuer Boftbeamter ertappt. Auf der Strede Berlin - Dresden famen feit einiger Zeit Unregelmäßigkeiten vor. Bon hier aus tamen Einschreibebriefe in den Berkehr, deren Gelbinhalt ganz oder zum Teil ver schwunden war. Die Beobachtungen brachten jetzt die Aufklärung. Ein 27 Jahre alter, Boftfchaffner Franz G. aus der Goldaper Straße wurde dabei ertrappt, als er einen Einschreibebrief erbrochen, das Geld herausgenommen hatte und im Begriff war, ihn wieder zuzufleben. Er gab 18 Fälle zu und behauptete, daß die Not ihn zu den Beruntreuungen getrieben habe. Die Ermittlungen be stätigten auch die Not seiner Familie, offenbarten aber zugleich, daß fich G. für eine Hochzeit einen Frad auf Seide hatte machen lassen und Lackschuhe, seidene Strümpfe und dergleichen mehr für teures Geld gekauft hatte.
Weihnachten vor den Toren.
Weihnachten ist nicht mehr allzufern und unsere fleinen Staats bürger treffen schon Reiseorbereitungen zur Fahrt ins Land der Wünsche, die leider meist nur Wünsche bleiben. Ohne so und sovie! PS., ohne Eisenbahn oder Luftschiff viel ungefährlicher und billiger durcheilt der Flug ihrer Gedanken Welten von niegeschauter Pracht, belebt und geschmückt mit all ihren Wunschgebilden. Der eine reist ins Fabelreich. Im Nu stehen ein paar stattliche Riesen vor ihm, mit glühenden Augen, ftruppigem Haar, langen Armen und Beinen. In ihrer mächtigen Tage zappelt etwas winzig Menschliches, das im ohnmächtigen Freiheitsdrang die poffierlichsten Berrenkungen vollführt. Aber solch Riese ist lammfromm. Zu seinen Füßen stehen minzige Puppenhäuschen und da wimmelt es von unzähligen folch kleiner Lebewesen. Borsichtig stapft er umher, baß er ja feines zertritt. Der Tierfreund wiederum findet die voll, zählige Arche Noah und was seine Phantasie Bierfüßlern noch aus eigenem beisteuert. Die Mädelchen begegnen auf der Fahrt ins Buppenland allerlei luftig kostümierten Männlein und Beiblein. Da fchüttete Ware zufammenfucht, der Bäckermeister mit feinen Stumpeln ist der dickbäuchige Bachtmeister, die Obstfrau, die jammernd ihre verund noch viele andere, die man aus dem Leben und nicht nur aus Probewunschfahrt, wählt was ihm dabei am besten gefiel und macht den Märchen fennt. So macht schon jetzt ein jeder seine Weihnachts
Schön sein
ist nichts,
wenn übler Mundgeruch damit verbunden ist,
der alles Reizvolle und Entzückende der aufseren Erscheinung zes nichte macht.
Eine Kräftige Mundspuilung
mit