Das Leiferöe-Attentat vor Gericht.
K. hlldeshelm, 3. November. (Eigener Drahtbencht.) ai Sensationellste diese- Prozesses ist vielleicht das e r- fütternd Unsensationelle de r Zl»geklagten. Eben dieser Umstand läßt ihre Tat um so grauenhaster erscheinen. Eine kaum zu schildernde Schlichtheit und Naivität ströint von diesen beiden jungen Menschen aus Von diesem talentierten Musikersohn, dessen Musikstudium durch den Tod des Daters so jäh unterbrochen wurde und dessen zu früh begonnene Musikerkarriere in der grauenhaften Entgleisungskatastrophe von Leiferde ihren ebenso jähen Abschluß gefunden hat. Von dicsein Schankwirtssohn und Elektromonteur, der von seiner geradlinigen Arbeiterlausbahn durch den Fluch der Arbeitslosigkeit über Schneeschippen und das Asyl für Obdachlose, über Gefängnis und Wanderschaft zum„ersten Geiger" des Kapellmeisters Schlesinger wurde. In Hageborn hatte das Wohlfahrtsamt Schlesinger und Walter Weber die Hergabe von Essenmarken abgeschlagen. Nachts weinte Walter Weber vor Hunger, Kälte und Nässe. Da reifte in Schlesinger unter dem feuchten Stroh der Gedanke zu einem Eisenbahnattentat zum Entschluß. Seit diesem Tage war er von der fixen Idee wie besessen, mit dem Gclde aus eineni Postwagen das Musikstudium fortsetzen und seine Mutter unterstützen zu können. Mit nackten Händen, ohne jeglichen festen Plan, allein mit der vagen Vorstellung von Geldbeute aus dem Postwagen und den Brieftaschen der Reisenden stürzten sich die beiden jungen Menschen in ein Abenteuer, dessen Endergebnis in keiner Weiss von ihnen in Rechnung gezogen worden war. Und so wenig sie sich vielleicht die Entgleisung als etwas Ge- fährliches vorgestellt haben mögen, so wenig hatten sie sich Gedanken darüber gemacht, auf welche Weise«s ihnen gelingen sollte, in der allgemeinen Panik den Postwagen, der mit neun Beamten bemannt war, auszuplündern. Armselige Gesellen, die um einer fixen Lust- idee willen 21 Menschenleben vernichteten und über andere Menschen und sich unsägliches Elend gebracht haben. Verständlich wird aber das Verbrechen dieser Menschen allein aus der Psychologie der Landstraße und des Asyls für Obdachlose. Die Tragik der Arbeitslosigkeit und der Walze klagte in dem schwermütigen Erzählen der Angeklagten bewegt Gesellschaft und Staat an, die in dieser schweren Zeit der Volts- und Iugendnot die materiellen und seelischen Mittel nicht ausbringen, um die in Hunger, Kälte und Schmutz jeden moralischen Halt Verlierenden zu stützen. Diese Kleinigkeiten beleuchten blitzhell die Situation. Der Verhandlungsleiter ist ein Richter von größter Milde in dem Befragen der Angeklagten. Man wünscht, daß öfter solche Vorsitzenden die Verhandlungen leiteten. Ein Todesurteil scheint nicht gut vorstellbar. Und trotzdem ist es nicht undenkbar. Zur Tat selbst schilderte der Angeklagte Schlesinger folgenden Sachverhalt: Nachdem wir den Hemmschuh in Lehrte in der Nacht vom 7. zum 8. August entwendet hatten, marschierten wir zum Tatort. Einen bestimmten Zug hatten wir noch nicht ausgesucht. Willi Weber kam auf den Gedanken, mit dem Hemmschuh sei es nichts, wir müßten«inen Bremsklotz haben, der auch später auf dem Lahnhof Meinersen gestohlen wurde. Zch war geiflig so gleichgültig durch das ewige Elend auf der Landstraße. Vors.: Hatten Sie denn keine Nahnmgsmittel zu sich genommen? Angekl.: Ab und zu etwas trockenes Brot, einmal haben wir auch Kartoffeln ausgegraben, die wir in einem Aluminiunitopf kochten, den wir auf der Wanderschaft gekauft hatten. Wir Hakken nur einen Gedanken: Geld. Ich kann nochmals sagen, ich kann es mir nicht anders erklären, als daß ich damals ganz unter dem Eindruck des Elends und der Not gestanden habe. Es ist mir rätselhaft, Herr Vor- sitzender. Der Vorsitzende erläutert dann an Hand einer großen Karte den Totort, der zwischen Meinersen und Leiferde am Kilo- mete'.stein 200'075 liegt. In der Nähe vom Kilometerstein 208,4 befindet sich der Bahnwärterposten 168, dessen Wächter Kluß- inann den entgegenkommenden Zug ausgehalten hat. Nachdem die Täter cii'ige Tage iin Walde an dem Tatort genächtigt hatten, einige Schrauben und Schwellenschlüssel gefunden und im Walde versteckt hatten, waren sie inzwischen nach Braunschweig gegangen, wo sie gebettelt und etwas Brot erhalten hotten. Dann gingen sie wieder noch dem Tatort zurück. Ursprünglich wollte man die Tat schon in der Nacht vom 16. zum 17. ausführen, wurde aber durch einen Polen abgehalten, der Pilze suchte. Vors.: Wir kommen jetzt zur kritischen?tacht, zuin 17. und 18., wo Sie den ersten Versuch gemacht haben. Was hoben Sie da getan? Angekl.: Wik dem Hemmschuh. Schwellen und Schranbenschlüsicl wollten wir eine Barrikade errichten. Oberstaatsanwalt Stelling, der bei dem Lokal- termin anwesend war, demonstrierte an den Asservaten unter aligc- meiner Spannung, wie das Hindernis aufgebaut worden war. Vors.: Auf welchen Zug hatten Sie es denn abgesehen? Angekl. Schlesinger: Auf den Zug Berlin — Amsterdam . Vors.: Und was ge- schah? Glückte es? Angekl.: Rein, der Zug warf die Hindernisse beiseite und fuhr sunkeusprühend weiter. Den Bremsklotz fanden mir wieder, den Schraubenschlüssel dagegen nicht mehr. Vors.: Was baden Sie denn in der Nacht gemacht, geschlafen? Angekl.: Gc- schlafen eigentlich nicht. Vors.: Es war wohl eine Art Erschöpfungs- schlaf? Angekl.: Jawohl. Der Angeklagte Schlesinger erklärte dann weiter, daß man nach dem ersten vergeblichen Versuch aus dem Bahnwärterhaus 176, nachdem der Wärter fortgegangen war, Schwellenschlüssel geh»lt. um die Schienenlaschen zu lockern. Vors.:
Die Täter schildern das Verbrechen. ' Wer hat das gemacht? Angekl.: Wir zu zweien. Vors.: War das sehr schwer, mußten Sie sich sehr anstrengen? Angekl.: Rein. manch« saßen so locker, wir konnten einige, die ganz loje saßen, mit der Hand herausholen.(Bewegung.) Das Lockern der Schrauben hat 16 bis 26 Minuten gedauert. Vors.: Wie haben Sie sich denn das nun weiter vorgestellt, wenn der Zug darüberfahren würde? Angekl.: Ich hatte eine Vorstellung, die jetzt ganz sinnlos erscheinen muß. Ich dachte, daß der Zug stehenbleiben würde und die Reisen- den alle aussteigen würden. Diests versagte. Wir hatten es auf den Postwagen abgesehen. Vors.: Glaubten Sie denn, daß die Beamten den Postwogen verlassen würden, es sind doch sonst immer in Postwagen drei Beamte gewesen. Wollten Sie nicht auch die Reisenden berauben. Sic wollten wohl:„Hände hoch!" rufen und sie dann ausplündern. Angekl.: Rein, ich wollke in den Speisewagen. Vors.: Sie glauben doch nicht, daß alle Reisenden bei einer Eni- gleisung ruhig weiter essen würden Schlesinger erzählte dann weiter, wie der Zug Berlin — Amsterdam ungehindert über die Hindernisie gefahren sei. Ich habe dann die Pieke weggeworfen und wollte nicht niehr mitmachen und die Schiene wieder festschrauben. Willy Weber sagte aber: Dann muß es der nächste Zug sein. Dann habe ich aber doch noch mikgemacht und die Schiene auseinandergebogen. Vors.: Was geschah dann? Angekl.: Der Zug brauste heran. Wir Hakken uns im Walde versteckt. Wir hörten klirren von Scheiben und Schmerzensschrele. 2m Verhältnis zu dem großen Unglück war es gar kein großer vadau. wir flüchteien dann tiefer in den Wald. Ich sagte dann zu Willi Weber: Ich weiß zwar nicht, ob meine Nerven das aushalten werden, ich muß aber wieder hin und nachsehen, was geschehen ist. Wir gingen 1566 Meter heran. Vors.: Wollten Sie die Reisenden berauben? Sie sollen das doch schon zu. gegeben haben. Angekl.: Das ist unmöglich, das muh ein Miß. Verständnis sein.(Fortfahrend:) Es herrschte vollkommene Stille. nur das Vseifcn der Lokomotive erschreckte uns. Dann sahen wir Feuer und Laternenscheln. Es kam auch ein Herr aus dem Zuge heraus. Vors.: Das ist wohl auch der Grund, weshalb Sie nicht die Rnubabsicht durchgeführt haben. Angekl.: Das ist nicht der Fall. Ich dachte, die Schienen würden wieder zusammengebogen, und der Zug könnte weiterfahren.(Widerspruch bei den Sachverständigen.) wir waren dann vollkommen erledigt und marschierten in nördlicher Richtung nach helmstädl. Es wurde dann der Briefwechsel zwischen den Attentätern verlesen, der einige verdächtige Stellen enthielt, so von einem Lotiericgcwinn, der durch drei geteilt werden müsse. Der Ton der Briefe war sehr vertraulich und liebevoller, als man ihn sonst unter Männern findet, was auch der Vorsitzende betonte. Sodann wurde Walter Weber, der auch sehr widersprechende An- gaben machte, vernommen. Er stellte es so dar, als ob er die Pläne Schlesingers, einen Zug zur Entgleisung zu bringen, nicht ernst genommen habe. Ich sagte zu ihm, so betonte er, laß doch diese Kindereien. Ich glaubte auch, daß Schlesinger es felbst nicht ernst genommen hat. Vors.: Das widerspricht aber den Aeußerungen, die Sie vor dem Sachverständigen gemacht haben, da sagten Sie, daß Schlesinger einen ganz festen Plan gehabt habe. Angekl.: Wir haben oft gefagt, Otto, laß doch den Unsinn, wo er auf das Attentat zu reden kam." Des weiteren bestritt der Angeklagte Walter Weber auf das entschiedenste, daß davon gesprochen sei, ihn an der Beut« zu beteiligen, um ihn für den Plan zu gewinnen. Dabei kam es zu einem Zusammen stoß mit dem Angeklagten Schlesinger, der bei den Aussagen Watter Webers ironisch lächelte. Walter Weber drehte sich zu Schlesinger um und schrie Ihn scharf an: Otto, du brauchst aar nickst so höhnisch zu lächeln. es ist so, wie Ich sage.(Mit erhobener Stimme zum Vorsitzenden). Herr Präsident, ich werde durch mein späteres Leben beweisen, daß ich zu einer solchen Tat nicht fähig bin. Nach einer Mittagpause erfolgte die Verlesung der Protokolle über den Lokallermin an der Unglücksstelle. Hierauf trat man in die Zeugenvernehmung ein, und als erster Zeug« wurde Eisenbahninspektor Brandt von der Eisenbahnüberwachungsstelle Hannooer vernommen, der nach oer Entgleisimg die Unfallstelle besuchte und zur Aufdeckung des Verbrechens und Verhaftung der Täter beigetragen hatte. Er be- tonte, daß ihn beim ersten Anblick der Unfallstelle auf Grund von Präzedenzfällen klar geworden sei, daß es sich um ein Attentat handele. Er habe an der Schiene ein« B r u ch st e l l t gesunden, aus der hervorgegangen sei, daß ein Hindernis auf den Schienen gelegen habe. Man habe auch später im Gebüsch Schwellen- s ch l ü s s e l gefunden, an denen man fehen konnte, daß frisch damit ocarbcitet worden sei. Kriminalkommissar Räeß Hannover bestätigte diese Darstellung, die noch von Eisenbahnbauinspcktor Sckzelbe.Mcinersen ergänzt wurde, der als erster an die Unfallstelle gekommen war. An Hand einer Photographie schilderte er die Lage der verunglückten Wagen. Aus Befragen des Oberstoats- anwotts äußerte sich der Zeuge über den Zustand der Strecke. Zuletzt sei dort am 2. und 3. August, also etwa 14 Tage vor dem Unglück gearbeitet worden. Dabei habe man festgestellt, daß die Strecke ebenso wie das Schwellenmaterial einwandfrei war. Aus Vorhalt des Vorsitzenden, daß nach Angaben eines Berliner Blattes eine Schwelle faul gewesen sein soll, sagte der �euge, daß er dos nicht für möglich halle . Die meisten der Schwellen seien, wie auch Durchschnitte gezeigt hätten, in Ordnung gewesen. Die Strecke fei zuletzt am 18. morgens durch den Streckenwärter begangen worden. Beisitzer: Wie weit ist die Streckenbegehung gegen früher
eingeschränkt worden? Zeuge: Gegen 1623 etwa um die Hälfte. Jetzt wird sie innerhalb 24 Stunden einmal begangen. früher in 12 Stunden. Der Bahnarzt Dr. Johannes Paulfen-Hannover, der an die Unglücksstelle gerufen wurde, sagte aus, daß die Verletzungen der verunglückten grauenhaft gewesen seien. Der Tod sei bei den meisten durch Quetschung ein- getreten. Die Leichen hätten alle Glieder gebrochen und waren blauschwarz und entsetzlich verstümmelt. Nach diesen Tatortszeugen wurde der 17jähritze �Geiger Adolf Echtrop aus Hamburg vernommen, der mit Schlesinger und Wattor Weber zusammengelroffen und gewandert war. Auf die Frage des Borsitzenden, ob er etwas Verdächtiges aus den Gesprächen der beiden gehört habe, sagte der Zeuae, daß Watter Weber zu Schlesinger ge>agt habe:„Laß das doch, sonst habe er nichts Verdächtiges gehört. Angekl. Wolter Weber: Habe ich»ich: drei Kampfspieilosc gehabt, Schirop, und dir gesagt, daß wir auf den Gewinn hofften? Daß wir sparen mühten, damit wir uns Garderobe verschaffen könnten, um gemeinsam ins Enga- aement zu gehen? Zeuge: Jawohl, das hast du gesagt. Der nächste Zeuge, der Dreher Karl Rothe , der ebenfalls mit Walter Weber zu- sammengeirofsen war, bekundete, daß dieser ihn im Wartesaal 3. Klasse in Helmstädt erzählt habe, er müsse am 23. in Berlin sein, um sich auf der Post etwa 36666 bis 46666 Mark abzu- holen,„wenn es klappt, um mich gesund zu machen" Ich fragte
Rothe zufammen aus Krimmitschau stammt, betonte auch, daß Walter Weber von 36666 bis 46666 Mark ge- sprechen habe, die er in Berlin erwarten und abheben müsse. Rechtsanwalt Dr. Brunolte: Wollten Sie nicht zusammen stielen und nach Berlin fahren? Zeuge: Ja, wir hielten zusammen und wollten auch zusammen bleiben. Vors.: Was haben Sie über den Plan gehört? Zeuge: Schlesinger sagte, daß bei e i n e m v- Z u g> attentat noch viel Geld zu verdienen wäre, besonders bei einem internationalen, da derselbe viel Geld und Wertsachen mit sich führe. Wir haben ihm noch gesagt, er sollte doch die Folgen bedenken. Dann wurde der Monteur Gustav Windmann aus Schötmar , dem Geburtsort der Gebrüder Weber, als Zeuge gehört, der mit Walter Weber und Schlesinger gewandert und ihn später angezeigt hat. Er hat dann gesagt, daß man in die Post von Schötmar einbrechen müßte. Unter Berufung auf seinen Eid betonte der Zeuge, daß an den Verdächtigungen Schlesingers nichts dran sei.— Es trat dann ein« kleine Pause ein, während der sich auf dem Korridor eine herzzereißende Szene abspiett. Dort befand sich eine ältere Frau, deren Sohn und dessen Braut bei dem Unglück in Leiferde ums Leben gekommen waren. Als sie den Angeklagten Willi Weber, der von der Polizei bewacht wurde, erblickte, erlitt sie Schrei- und Weinkrämpfe. Der nächste Zeuge war der Handlungsgehilse Schoder Fus Schötmar, der auch zur Zlufklärnng des Verbrechens beigetragen und wie Windmann vor einigen Tagen die von der Reichs- bahn ausgesetzte Belohnung erhalten hat. Vors.: Wie ist die Sache vom 3 6. und 31. August? Zeuge: Am 36. August wurde ich von einem Fremden aus der Wohnung gebeten. Da stand Walter Weber auf dem Marktplatz und sagte, er wolle mir etwas Wichtiges mitteilen. Er brachte mich auf das Attentat und fragte mich„ ob ich mich auf die Gespräche besinnen könne. Ich sagte, drs
hätte doch damit gar nichts zu tun. da antwortete er:„Wir haben™� es �etan." Und ich antwori/te:„Behalte es für dich, laß Nrichimo damit zufrieden." Er sagte darauf:„Ich gebe dir mein Ehrenwort, es ist gemacht worden." Wir gingen dann bis in die Nkihe des Friedhofes zusammen weiter, wo er das Grab seines Vaters be- suchen wollte. Vors.: Hat er auch etwas von seinem Alibi gesagt. Zeuge: Ja, er sagte, Schlesinger habe eine Braut, die ihm zuliebe schwören würde, Schlesinger sei bei ihr gewesen, falls etwas heraus- komme. Walter Weber habe dann bei Windmann übernachtet, und am nächsten Tage habe er, der Zeuge, ihm den 11 l t o r- B r i e f gezeigt, bei dessen Anblick-Walter Weber zusammengezuckt sei und ihn verdächtigerwcise sortgestcckt habe. Es kamen sodann die Zeugen über das Geständnis der Täter an die Reihe, als erster der Untersuchungsrichter, Amtsgerichtsrat Slernheim Berlin, der bekundet«, daß das Protokoll, das Schlesinger
angezweiselt habe, genau nach dessen Aussage aufgenommen sei. Auf seinen Vorhalt habe Schlesinger zugegeben, daß man mit dem Verluste von Menschenleben bei der Ausführung der Tat abrechnet habe. Eisenbahninspektor Brandl erklärte, nach seiner?i ficht sei Schlesinger sich bewußt gewesen, daß Menschen dabei todlich vcr- Unglücken würden. Der Angeklagte habe aber diese Gedanken von sich gewiesen. Der Eisenbahnüberwachungsbeamte Böker betonte, daß Schlesinger und Willi Weber in ihren Aussagen zugegeben hätten, den Postwagen und verletzte Reisende berauben zu wollen. Auch die anderen Kriminalbeamten bestätigten die Protokoll«. Die Vernehmung der Zeugen war damit beendet, und Reichs- bahnoberrat Kläoekorn-Hannooer erstattete dann sein Gutachten über den Umfang und den Hergang der Katastrophe. Er betonte, daß das Unglück gewiijermaßcn noch glimpflich verlaufen sei, insofern, als die Maschine sich niederlegte. Wäre das nicht der Fall gewesen, so wäre die Katastrophe noch schlimmer geworden. und noch mehr Wagen hätten sich zickzackmäßig ineinander geschoben. Daraus wurde die Verhandlung auf Donnerstag 9 Uhr früh vertagt.