Sonntag
7. November 1926
Aus der Film- Welt
Die Filme der Woche.
„ Ueberflüssige Menschen."
( Capitol.)
Ein russisches Kleinstadtbild oder beffer Episodisches aus einer Kleinstadt. Nichts Wichtiges geschieht, und doch geschieht wiederum viel, aber es ist so belanglos für die Welt. Wen geht es etwas an, daß der brutale Sargmacher an dem Grabe seines vor Jahren verstorbenen Rindes plöglich sein Damaskus erlebt, oder daß dem Schneider die Frau fortläuft und er darüber zum Säufer wird? Ber interessiert sich überhaupt für solche vergessene Kleinstadt? In ihr wohnen nur überflüssige Menschen, die in feiner Beziehung den Lauf der Welt ändern tönnen. Warum leben überhaupt diefe menschlichen Massenartikel? Sie sind kein Material für die große Tragödie, aber ihre fleinen Irrungen und Wirrungen fönnen den Stoff für eine Novelle hergeben, und der Dichter Tschech om be trachtet diese zappelnden Marionetten lächelnd und verstehend. Und find vielleicht die anderen, die der Welt ihren Stempel aufbrücken, nicht ebenso überflüffig wie die kleinen Wesen, die sofort grotest mirten, wenn ihnen irgendetwas passiert, das aus dem Rahmen der Alltäglichkeit fällt? Ein Novellenstoff, der Film jedoch mit seinem rafenden Tempo, mit seinem Magimum an Spanmugsmöglichkeiten verlangt andere Sujets als eine in Episoden zerflatternde Novelle, und troßdem ist hier ein Wert von seltener Einheitlichkeit entstanden, das nicht ermüdet, und das durchaus filmisch empfunden ist, dant der Regie und der vollendeten Darstellung.
Der Regisseur Alexander Rasumny beweist hier ein Geschick in der Verknüpfung der Handlung, in der Ausdeutung und Nüancierung der schauspielerischen Leistung und in dem Zusammenschluß des Ensembles, ein Geschick, das die besten Traditionen russischer Regiefunft zeigt. Rafumny gibt Milieuschilderung in der Art, daß er die Menschen in ganz bestimmten, einmaligen Situationen darstellt. Und diese Situationen zeigen das Kleinstädtische der handelnden Personen, ein Weltstädter würde sich anders verhalten. Rasumny begeht nicht den Fehler, daß er diese Anonymitäten der Kleinstadt künstlich erhöht. Der Schneider benimmt sich durchaus albern, als er von der Flucht seiner Frau erfährt, und der Sargmacher spielt feine heorische Tragödie am Grab seines Kindes. Aber alles, was diese Menschen tun, ist so echt empfunden, daß der Gedante fern liegt, hier vollzieht sich ein filmischer Borgang. Innerhalb dieses Rahmens jedoch entwickelt jeder Schauspieler feine Individualität. Klöpfer als Schneider wird dirett phantastisch, wild flackernd, aber die Phantastik bleibt die eines fleinen, gedrückten Mannes. Auch der unbedeutende Mensch spielt in tausend Lichtern. Dies ist das Ber dienst des Regiffeurs: er bleibt nicht im Typischen stecken, innerhalb des durch das Milieu Bebingten läßt er die Menschen sich als eigene, abgerundete Persönlichkeiten entfalten. Ueberragende Ge stalten wie löpfer, Steinrüd, George, Krauß und Hedwig Bangel ermöglichen dem Regiffeur diese Filigranarbeit, aber auch die Darsteller der Nebenrollen fallen nicht aus dem Rahmen. Neu im Film find Bruno Arno und Elsa Temary . die fich als begabte Darsteller beweisen. Allerdings zeigt dieser Film troh seiner hohen Kultur feinen Weg ins Neuland. Einmal ist der episodische Film gelungen dank dem Regisseur und den Darstellern, in anderer Besetzung würde er vielleicht faum zu ertragen sein.
Ballettmädels." ( Primus- Palaft.)
F. S.
Die Marte Wiener Film hat eine neue Variation bekommen: bas Wiener Ballettmädel. Im übrigen natürlich Bien mit seiner angeblich leichtlebigen Bevölkerung, ben unendlich redseligen Obstfrauen vom Naschmarkt, der gemütlichen Kneipe. Statt des alten Steffi taucht diesmal die Silhouette der Oper auf, statt zum Heurigen werden wir in den Wiener Wald geführt. Aber die Hauptsache ist das Ballett. Wenn wir dem Manuskriptverfasser Mag G1aß glauben sollen, ist das Ballett der Wiener Staatsoper immer noch eine Bergnügungsstätte für die österreichischen Grafen und Barone, die hier, so lange sie noch nicht standesgemäß verheiratet sind, ihre Gfpufis beziehen. Das Ballettmädel, dessen Schicksale dem Film zugrunde liegen, ist natürlich nur eine Abart des füßen Wiener Mädels überhaupt. Als die moderne Wiener Literatur den Typus entdedte, nahm sie ihn ernst und gab dem Berhältnis der Tochter aus dem Bolte mit dem Aristokraten womöglich einen tragischen Ausgang. In diesem Film denkt man lebemännisch. Der junge Aristokrat, der, getreu der Tradition seines gräflichen Hauses, die Süßigkeit einer Ballettratte ausgetoftet hat, befinnt sich gar nicht lange, sich mit der ihm zugedachten Komteß zu verloben, als es an der Zeit ist, und die Komtesse ist ebenso schnell bereit, den Seitensprung ihres Verlobten zu vergeffen. Die Balletteuse, die im ersten Schmerz über die Verlobung einen Sturz erlitten hat und zum Krantenlager verurteilt ist, besinnt sich ihrerseits auf den waderen Sohn des Hauses, der immer noch Herz und Hand für sie offen hält. und redet in stiller Resignation" ihrem Berehrer zu, sich ja mit der Komteß auszuföhnen. So ist halt das Leben der Wiener Ballett mädels( immer nach Herrn Glaß). Für den Regisseur Mag Steinhoff gab der Stoff reichliche Gelegenheiten, uns hinter die Kuliffen des Balletts blicken zu lassen, das Budoir der Primaballerina( und zugleich ihr Herzchen) zu öffnen und die früher von allen Malern weidlich ausgenuzten Herrlichkeiten der schlanken Beinchen und Gazeröckchen noch einmal in Szene zu setzen. Er macht das entschieden pikanter als etwa der große franzöfifche Maler Degas , dem diese Dinge nur Anlässe zu fünstlerischen Sensationen waren. Das jüße Mädel, das weder den Grafen bekommt, noch in die Donau geht( wohl aber zum Sacher), ist Anita Dorris . Sie hat nicht nur die Reize der Ballettratte, sondern interessiert auch durch ihr herziges Wesen. Sie ist ganz so, wie sich die Herren Aristofraten das hingebungsvolle Mädchen denken, voll Charme und Anmut. Sie macht teine Szene. Das Gegenbild die Gräfin wird non Colette Brettel mit der ganzen Steifheit einer Hochadligen dargestellt, die zum Schluß erst auftaut und zum Beibe wird. Die Liebhaberwelt ist vertreten durch Arnold Korff als Vater und Egon v. Jordan als Sohn der gräflichen Familie. Eine ausgezeichnete Type vom Naschmarkt bot Marie Griebel Bor aus gingen die Wunder der Alpenwelt". Herrliche Bilder aus den deutschen, italienischen und Schweizer Alpen , Glanzpunkte der Natur wechseln mit den schwierigsten Kletterfunststücken, Autofahrten mit hervorragenden Skitouren. Schaarschmidt, dem wir den Film verdanken, hat darin ebenbürtige Seitenstücke zu seinen früheren geschaffen.
Bei Nieren-, Blasen- und Frauenleiden
Harnsäure, Eiweiß, Zucker 1925 16 000 Besucher
D.
Alles für die Firma." ( Mozartfaal.)
Jackie Coogan ist wieder da. Er hat sich nicht, wie es hieß, ins Privatleben der Schule zurückgezogen, er filmt meiter. Aber es ist nicht mehr das Kind, das mit seinen treuherzigen Augen und flugem Wesen die Herzen für sich gefangen nahm, jezt ist es der smarte Junge, der schon ein richtiger fleiner Amerifaner ist, sich auf den Dollar und auf die Geschäfte wie ein alter( ja bester) versteht. Glücklicherweise hat er ein gut Stüd seiner Liebens würdigkeit und Menschenfreundlichkeit bewahrt, wenn er auch nicht mehr den vollen Charme seines Gesichtsausdrucks besitzt. Er ist der frühreife kleine Mann, den die Not des Lebens zum pfiffigen Geschäftsmann gebildet hat, aber er ist dabei doch ein gut Teil Kind geblieben. Seine Manager haben ihn diesmal zu einem wahren Deus ex machina gemacht, der die ganze Handlung an ihren Wendepunkten bestimmen und seine Mitspieler wie Marionetten behandeln muß, die an seinen Fädchen laufen. Das wirkt einigermaßen gro test, und leider wirfen auch manche von Jackies Bewegungen start dressiert. Jackie ist in dem Film Teilhaber einer pleiten Firma, die aus dem früheren Reichtum wieder ins Lumpensammlerdasein zurückgerutscht ist. Sadie ist natürlich seinem Partner Ginsberg weit überlegen. Er versteht es, sowohl aus seiner Liebenswürdig feit wie aus seiner Gerissenheit Kapital zu schlagen und ihrem armfeligen Dasein, das sie gemeinsam mit ihrem Pferde Hannibal im Judenviertel an der Ostseite New Yorks führen, aufzuhelfen. Er weiß durch seine Anstelligkeit eine Mieterin zu werben, er versteht es, aus einem Unfall Nußen zu ziehen und einem Wohltäter die Hausgenoffin als Sekretärin zu vermitteln. Im geeigneten Moment ist er immer da, um bald den Liebesgott und bald den Retter in der Not zu machen. Am Schlusse fann er nicht nur die jungen Leute, sondern auch seinen alten Onkel zur Trauung geleiten. Bei soviel Talent darf die Belohnung nicht fehlen, der alte Reichtum des Hauses wird wieder hergestellt, da die bereits als Tapeten verwendeten Kupferattien wieder hochgekommen sind. Der Film ist in seiner Naivität wie Sentimentalität und Smartneß gleich amerikanisch, aber vor allem ist er Film.
Ein ausgezeichneter Tierfilm Kasimir und Hidigeia" ging voran und führte eine Reihe von Filmschauspielern ins Treffen, die man wohl sonst noch nicht gesehen hat, als da sind: Haus- und Angorafagen, Hunde, Krähen, Igel und andere. Diese zum Teil schwer dressierbaren Tiere machten ihre Sache vorzüglich, und man glaubte wirklich, daß die Tiere von gleichen Leidenschaften und Vorurteilen wie die Menschen beherrscht sind. Das aristokratische Getue der Angorafatzen, die Neugierde und Redseligkeit des Raben, und vor allem das Liebes- und Familienleben der Haustagen ist mit prächtigem Gelingen erfaßt. Den Namen des Regisseurs Kurt Bleines wird man sich merken müssen.
nur eine Tänzerin."
( U. 2. Kurfürstendamm.)
f.
Man tann natürlich jeden Reman und jedes Drama in einen Film verwandeln, man fann auch Filmmanuskripte schreiben, die ihren Stoff aus zwanzig vorhandenen Romanen oder Dramen tom binieren, aber man wird dann nie einen Film haben, der ben besonderen Filmgefeßen entspricht und nur durch seine Bildhaftigkeit wirft. Dr. Merzbach, der für die neue Deutsch - schwedische Filmgemeinschaft das Manuskript geliefert hat, glaubte eine möglichst fomplizierte Handlung mit starken Kontrasten und lebendigem 3u fammenprall schaffen zu müssen, aber dieser Roman, der bald an
Das große Lichtspieltheater des Westens
Emelka-Palast
am Kurfürstendamm 68
Täglich der große Erfolg
mit
Der Ritter von der traurigen Gestalt In den Hauptrollen:
Pat als Don Quichote, Patachon als Sancho Pansa
Pat.Patachon
und der Regisseur
erscheinen
persönlich zur Premiere!!!
Beilage des Vorwärts
bie Bohème, balb an die Marlitt anflingt, und überdies stärkste Drüder aus dem Kolportagestic auffezt, bleibt troydem dünn, da er gerflattert, geht teilweise bis an den Kitsch und fesselt nur in einigen Partien, in denen die Tänzerin im Mittelpunkt steht. Die Geschichte der beiden bürgerlichen Familien, die bei all ihrer Honettheit doch auch ihren schwarzen Punkt haben, läßt uns falt. Die Tänzerin, die ihnen als Vertreterin einer anderen Gesellschaftsschicht gegenübergestellt wird, ist der überlegenere und schließlich auch der bessere Mensch. Wenn sie auch die Liebe des Sohnes aus gutem Hause nicht zu behaupten vermag, so ist das nicht ihre Schuld, sondern ein Sieg des bürgerlichen Milieus, das wieder auch in diesem sich scheinbar ver. ihm entfernenden Sproß zum Durchbruch tommt. Lil Da goder als Tänzerin ist der wahre Sinn und das Ziel der Handlung. Sie wird von ihrem Regisseur Olaf Morell Molander gut im Zügel gehalten. Diese Tänzerin plagt in den Gerichtssaal, mo ihre Schwester wegen Diebstahls verurteilt wird, wirklich als eine Erscheinung aus einer anderen Sphäre hinein. Sie ist geschmeidig und fagenhaft weich und behält ihr Besonderes auch in allen anderen Szenen, nicht nur im Ballett und Ballsaal, sondern auch im Zusammensein mit dem bürgerlichen jungen Manr., dem sie alle Zärt lichkeit widmet. Dieser wird von Walter Janssen mit einer gegewissen Bertiefung der Rolle dargestellt. aber leider ist sie farblos und unbestimmt. Für die beiden bürgerlichen Familien sind Jakob Liedtke, der etwas reichlich unruhig spielt, und Nils Ahren, Karen Swanström und Lucie Höflich aufgeboten. Deren Tochter Grete wird von Anna Lisa Ryding sympathisch verförpert. Hans Albers , Hermann Bicha, Harry Halm find in anderen Rollen beschäftigt. Hübsche Bilder aus dem Ballett und aus dem Zirkus fesseln zwischendurch, und in vielen Einzelheiten zeigt der Regisseur den Blick für das Detail. Aber im ganzen ist er dem Manuskript unterlegen und hat auch nicht immer die nötige Unterstügung durch die Photographie gefunden.
D.
Eine Spizenerscheinung der Filmkunst, ein Film von feinster standinavischer Kultur. Längen, die manchmal stören, liegen im Stoff. Der Roman des Cervantes ist im Grunde eine Aneinanderreihung von Abenteuern, die immer denselben Charakter tragen, Und selbst bei der strengsten Auswahl bleibt die Art der Szenen gleich. In der Erkenntnis dieser Tatsache hat der Bearbeiter der Liebe Cardenios zu Lucinda einen großen Plaz eingeräumt. Aber man vergißt diese Längen über die hervorragende Regie Lau Laurigens und über die Darstellung ẞat und Patachons. Wie jeder skandinavische Film, gibt auch dieser zuviel Tert. Aber das stört nicht weiter. Wie bei Stiller oder Sjöström fann man auch hier das Feingefühl bewundern, mit dem die Landschaft in den Ablauf der Handlung verwoben ist. Ein bildhaftes Empfinden offenbart der Regisseur wie wenige seiner Art. Herrlich die Weite der Ebene, die Berlaffenheit der Sierra Morena , die jedenfalls in Dänemart aufgenommen sein wird. Die Menschen verlieren sich darin, erscheinen beinahe symbolhaft als das, was sie sind, nämlich fleine, unbedeutende Wesen. Alles ist in diesem Film ab gestimmt, auch kein einziger Mißton stört. Der Regiffeur behält dem Menschen gegenüber dasselbe ironische Gefühl, das Cervantes seinen Geschöpfen gegenüber behielt. Wenn ein Roman überhaupt ins Filmische übersetzt werden fann, so ist es hier gelungen; denn der Film zeigt denselben Geist wie das epische Kunstwert. Ueberraschend Bat und Patachon, die sich hier als Menschengestalter größten Stils erweisen. J. G.
„ Die Welt will belogen sein." ( Schauburg.)
Beter Paul Feiner wußte in seiner Komödie ,, Der Splitter" in unterhaltsamer Form allerlei über die Berlogenheit der Welt mit zuteilen. Und seine Hauptfigur, der Direktor, der nach einer Kopf verlegung andauernd die Wahrheit sagt, richtet wirklich viel Unheil an, so daß seine ganze Umgebung von Herzensgrund erleichtert auf atmet, als der Wahrheitsfanatifer nach operativem Eingriff und freundschaftlichen Einwirkungen mannigfacher Art sich endlich wieder zur Lüge bequemt. Diefer föstliche Komödienstoff wurde nun unter Peter Paul Felners Regie verfilmt. Das bedeutete eine völlige Befreiung von der Schablone, ein ernstes Wollen zur Leistung und zugleich einen Fehlgriff, denn ein Film, dessen Erfolg der Tert und nicht die Bildwirtung bedingt, ja, dessen Bilder ohne Text überhaupt nicht verständlich wären, hat mit der Entwicklung des Films von heute nicht Schritt gehalten. Was soll uns eine verfilmte Komödie bedeuten, wo wir berechtigt sind, die Filmfomödie zu verlangen? Bon den Leistungen der Schauspieler Harry Liedtke , Mady Christians , Georg Alerander, Henri de Bries, Walter Rilla , Paul Biensfeld, Imogene Robertsen, Eugen Reg, Paul Morgan und Karl Geppert muß man sagen, daß sie alle miteinander dem Film zum Vorteil gereichten. Das Publikum unterhielt sich aufs beste. e. b.
Der Haupttitel sowohl wie der Untertitel, ein Schauspiel aus dem modernen Industrieleben, sind irreführend. Um ihnen gerecht zu werden, hätte man den Film anders anlegen und nicht so sehr die Kleiderfrage in den Vordergrund schieben müssen. Einer ftrengen, falten Frau, die diktatorisch ein großes industrielles Unternehmen leitet, wird eine Frau, die selbst ihr Auto steuert, fich Schminkt und an Schönheitstonturrenzen teilnimmt, als moderne Frau gegenübergestellt. Das ist entschieden ein Irrtum, denn die ängstlich vom Mann behütete und nicht die selbständige Frau ist die Bertreterin der Bergangenheit. So werden auch hier im Film vor allen Dingen nur hoher Stehkragen und Rückenausschnitt gegeneinander ausgespielt. Das wird unter Sven Gades Regie sehr unterhaltsam gemacht. Besonders Familienratssitzungen usw. werden genau geschildert, was den Deutschen immer sehr gefällt, da sie sich auf jeden Fall für Familienangelegenheiten interessieren. Und in feiner famosen Typenzeichnung hat der Regisseur tatsächlich Brachtstücke aus Spießbürgers Rumpeltammer entdeckt. Doch ohne Sentimentalität und Sensation geht es in Amerika nun einmal eben nicht. Darum erschießt sich ein angeheirateter Berwandter, ein Stummer, aus Liebe zur jungen Frau, die durch sein Testament zur Hauptaftionärin wird, und sie selbst errettet die alte Frau, die in selbstmörderischer Absicht ihr Schimmelgespann zum Durch gehen bringt, vom sicheren Tode. So wird der gute Abschluß erzielt. Birginia Bally bleibt in der Hauptrolle trotz aller Halbweltgepflogenheiten Dame und ireue Ehefrau.
Wildunger Helenenquelle
a. b.