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Der

Landsberger Prozeß.li

Die Rolle des Schulz.

3m weiteren Berlauf wird der Angeklagte Schulz vernommen. Er schilderte, daß er vom Hauptmann Lindig erst am 16. Juli 1923 von der Munitionsschiebung erfahren habe. Er jei bann zum Oberst Gudovius gegangen und habe diesem vorgeschlagen, die Leute fest zunehmen und dem Gericht zu übergeben. Er stimmte auch zu. Ich habe danach mit Erlaubnis des Beutnants Knippel im Zeug hof den Leuten eine Anfrpache gehalten, in der ich sagte, solche Laten feien verwerflich, aber sie follten sich hüten, etwa die Täter zu miß handeln. Ich habe dann von der ganzen Sache erst wieder vom Untersuchungsrichter gehört. Dort wurde mir die Aus fage Hanns entgegengehalten. Der Untersuchungsrichter fagte mir: Hann mußte die Wahrheit sagen, sonst hätte er sich selbst ans Meffer geliefert." Ich habe nie eine Besprechung mit Leutnant Hann im Café gehabt. Möglich ist nur, baß er mich im Café traf. Dienstliche Besprechungen aber habe ich bei Kaffee pder Schnaps nie geführt. Oberleutnant Schulz bestritt ferner, ben Leutnant Jante im juriftischen Sinne verhört zu haben. Er habe privat mit ihm gesprochen und ihm erflärt, er habe den Offiziersrod beschmugi und folle sofort 3ivil anziehen. Wenn ich damals nicht mit Oberst Gudovius gesprochen hätte, fönnte ich nicht nachweisen, daß

ich unschuldig bin.

R.-A. Dr. Löwenthal erklärt bei der Befragung des Angeflagten, er müsse dann auf den Fall Gröschte tommen. R.-A. Dr. Sad betonte, daß er für Schulz die Beantwortung der Frage a ble hit en müffe. Der Borsigende erwiderte, daß für das Gericht der Fall Gröschte erledigt fei. Der Borfißende brach bie Debatte ab und ließ die Mittagspause eintreten.

Zu Beginn der Nachmittagssigung teilte ber Borfigende mit, daß dem Antrage des Justizrats Mamroth, am Donnerstag die Verhandlungen auszufeßen, nicht stattgegeben werden könne, da das Gericht durchverhandeln müsse.

Es wurde dann der Angeklagte Schulz noch weiter vernommen. R.-A. Dr. Löwenthal bat erneut, daß der Fall Gröschte angeschnitten werden solle, soweit eine Beteiligung des Angeflagten Schulz in Frage tomme. Der Borsitzende ersuchte den Angeflagten, sich noch einmal über die Unterredung zu äußern, die er mit Schrent und Beder gehabt habe. Angefl. Schulz: Ich habe bereits betont, daß ich mit Schrent und Beder teine Unterredung gehabt habe. Ich lehne es ab, barüber zu fprechen. R.-A. Dr. Löwenthal: Dann bitte ich, den Angeklagten zu fragen,

ob er über die Beziehungen der Schwarzen Reichswehr zur Legalen Reichswehr und feine Beziehungen zu den höheren Kommandostellen aussagen will. Angell. Schulz( scharf): Nein. R.-A. Dr. Löwenthal: Daraus werden entsprechende Schlüffe gezogen werden müssen.

Hierauf wurde der Nebenfläger Gädide als Zeuge über die Munitionsschiebung vernommen. Jeuge: Ich fam erit in die Sache, als Jante fie 6 Tage lang betrieben hatte. Ich gab Jante den Rat, bie Munition nicht an die Kommunisten zu vertaufen, da wir bann Gefahr liefen, mit unferer eigenen Munition totgeschoffen zu werden. Ich rief vielmehr, fie an 3id elbein zu verfaufen. Ich war ber Meinung, daß mir als Feldwebel dasselbe machen fonnten, was Leutnant Knüppel auch gefan hat. Borf.: So bezichtigen Sie ihn der Munitionsschiebung? Jeuge: Er hat Munitionsteile verhandelt. Gädide schilderte dann weiter, er sei mehrmals vernommen worden und habe dann den Eindruck gehabt, bie Sache sei erledigt. Borf.: Mußte Leutnant Dabkomstt, der Ihr birefter Borgelegter war, von der Schiebung? Jeuge: Jawohl, er fagte mir auch, ich hätte Unrecht getan. Borf.: Er hat das bisher bestritten. 3euge: Ich befam den Befehl, nach Fort Tschernom zu fahren, wo ich Quartier machen sollte. Beim Fortmächter warteten Da btomiti, klapp. roth, Hann und ich eine Stunde und tranten Rognat und rauchten Zigaretten. Dann gingen wir in die Kasematten und in der legten bekam ich einen Schlag über den Kopf, nachdem vorher bie Aeußerung gefallen war: hier nicht." Borf.: Wer fagte bas? Jeuge: Das weiß ich nicht. Von dem Schlag fiel ich zu Boben, Klapproth falete auf mir, und als er zum zweiten Male guschlug, fah ich einen Totschläger mit einer Bleifugel in der Hand. Als ich zu mir tam, war ich in einem großen Raum unb jemand, ber einen Revolver in der Hand hatte, sagte mir, ich solle die Wahrheit Jagen. Dann tam Leutnant Knüppel mit einem aftbefehl an. Der Zeuge schilderte dann, daß Klapproth ihm gesagt habe: Du Schwein, mit bir sollte etwas anderes paffieren. Dann habe Leutnant Knüppel einen Militärmantel gebracht und er set nach Rüstrin gefchafft worden. Seine Frau habe ihn befuchen wollen, doch habe Knüppel sie zu Oberleutnant Schulz nach Berlin geschickt. Dieser habe ihr dann erklärt, er werde nachforschen, wo ihr Mann stede, da er von nichts wisse. Der Beuge Gäbide befundefe weiter, er leide noch heute unter den Folgen des Ueberfalles, vor allem an Ropfschmerzen, und feine Augen feien schwächer geworden. Einem Erwrb fönne er nicht nachgehen.

Borf.: Klapproth, was fagen Sie dazu?

Klapproth: Mit bem habe ich teinen Rognat getrunken, und wenn ich einen Totschläger gehabt hätte, dann stände er nicht hier, R.-A. Dr. Löwenthal bittet, die Chefrau Gäbides über ihren Besuch bei Oberleutnant Schulz zu vernehmen. R... Dr. Faltenfeld: Hat der Angeklagte Alapproth einen Totschläger be­feifen? Klapproth: Nein, ich hatte boch mein Seitengewehr. R.-A. Dr. Sad: Herr Gädide, Sie haben sehr widersprechende An gaben über Ihre Mißhandlung gemacht. Was ist denn da richtig?

Zeuge: Alles. R.-U. Dr. Sad: Wann war ber Rebatteur ber

Frankfurter Boltsstimme" bei Ihnen, um Ihnen eine anständige Summe und freie Behandlung zuzufichern. Zeuge: Ich habe von ihm nichts befommen, wohl aber von der Liga für Menschenrechte. Ich habe von Herrn Mertens 800 mart erhalten. RA. Dr. Sad: Hat Herr Mertens Sie nicht zur Redaktion der elt am Montag gefchidt? Jeuge: Nein. Borf.: Wofür ist Ihnen das Gelb gegeben worden? 3euge: 3ur Unterstügung. Bots.: Haben Sie Herrn Mertens Mitteilungen vor oder nach Erhalt der Geldes gemacht? Sie find in einer unangenehmen Lage, aber ich fann Ihnen nicht helfen. Zeuge: Ich habe erst mitteilungen gemacht und dann das Gelb bekommen.

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Die Sachverständigen geben den Grab der Berlegungen Gäbides als nicht sehr erheblich an. In der dann beginnenden Zeugenvernehmung erscheint als erfter Zeuge Hauptmann seiner vom Wehrtreistommanbo III. Er schildert Schulz als eine flare, starfe Bersönlichkeit. Der Seuge hat niemals irgendetwas vernommen, das auf Ueberschreitung der Funktionen durch Schulz, gefchweige denn auf Tötung oder Be feitigung von Leuten der AKS. hindeutet. Als der Oberstaatsanwalt auf die Schulzelche Dentfchrift zu sprechen tommt, greift der Borsigende ein und betont, daß der Zeuge damit seine Aussage. genehmigung überschreiten würde.

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Knorr

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Zengenvernehmungen.

Amtsgerichtsrat Ceihmann- Rüstrin wird von dem Berteidiger des Nebenflägers Gäbide über eine Tätigkeit als Unter fuchungsrichter befragt. Es tommt dabei zwischen dem Rechts­anwalt Dr. Löwenthal und dem Vorsitzenden zu den heftigsten 3ufammenstößen, als Dr. Löwenthal dem Amtsgerichtsrat Beigmann Borwürfe darüber macht, daß er den Mißhandlungen des Gäbide nicht nachgegangen ist. Der Borsigende schließt vorüber. gehend die Berhandlung. Erst nach einer Bermittlung des Justiz rats Mamroth wird die weitere Befragung des Zeugen wieder aufgenommen. Der Beuge hat sich aber als Untersuchungsrichter um diefe Dinge nicht gefümmert". Die Berhandlung wird auf Dienstag früh 9 Uhr vertagt.

Revolutions- Gedenkfeiern

Heute, Dienstag, den 9. november:

Mitte: 7% 1hr in den Sophiensälen, Sophienstr. 17/18. Ansprache: Genoffe Stelling. Tiergarten: 8 Uhr in den Arminiusfälen, Bremer Str. 73. Gesangs vorträge und Ansprache: Siegfried Aufhäufer, M. d. R.- 8. Abteilung: 8 Uhr im Nationalhof, Bülowstr. 37. Ansprache: Felig Fechenbach. Die Bezirksführer laben ein. Wedding : 7% Uhr in den Pharusfälen, Müllerstr. 142. Ansprache: Kurt Heinig . Mitwirkende: Meineckescher Männerchor. Re­sitationen: Theo Maret. Konzertorchester. Prenzlauer Berg : 8 Uhr in den Brachtfälen am Märchenbrunnen, Am Friedrichshain( früher Schweizergarten). Gesangsvorträge des Männergesangvereins Prenzlauer Berg ". Ansprache: Her mann Büdemann, M. d. L. Der Eintritt ist für Mitglieder und deren Angehörige frei.

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Kreuzberg : 7 Uhr in der Bodbrauerei, Fidicinftr. 2/3. Ansprache: Otto Meier , M. d. L. Charloffenburg und Wilmersdorf : Gemeinsame Revolutionsfeier 8 Uhr in den Spichernfälen, Spichernstr. 3, in Wilmersdorf . An­Sprache: Artur Crispien, M. d. R. Mufit und Gesangsvorträge, Rezitationen. Karten a 30 f. sind bei den Abteilungs- und Gruppenleitern zu haben. Schöneberg - Friedenau : 8 Uhr in der Schloßbrauerei Schöneberg . Hauptstr. 123. Mitwirkende: Der Junge Chor, Rezitationen: Erich Weinert , Sprechchor der S23. Groß- Berlin. Ansprache: Erich Kuttner , M. d. L. Unkostenbeitrag 25 Pf. Steglig: 8 Uhr im Lyzeum Steglig. Rothenburger Straße. Mit. wirkende: Gemischter Chor Groß- Berlin unter Leitung von Jascha Horenstein . Franz Fischer: Rezitationen. Ansprache: Clara Bohm Tempelhof- Marlendorf- Martenfelde- Cihtenrade: 7% Uhr im eft. faal des Symmafiums Tempelhof, Railerin Augufta- Straße. Mit wirtende: Ansprache: Abin Saenger- München, M. d. R., Re­aitationen: Albert Florath vom Staatstheater, Baul Friedrich und Helmuth Methner von der Hochschule für Kirchenmufit, Klavier Bioline, Bollschor Tempelhof- Marienfelbe, Sängerchor Tempel hof, Arbeitergefangverein Marienfelde. Eintrittspreis 80 Pf. Im Borverkauf 50 Bf. Arbeitslose Genoffen haben freien Eintritt. Neukölln: 7% Uhr im Städtischen Lichtspielhaus, Bergstr. 147. Ansprache: Paul Herz, M. d. R., Gefang der Neuköllner Lieder­tafel, Rezitationen: Wolfgang Heinz vom Staatstheater. Raulsdorf: 7% Uhr im Lotal von Efferich, Frankfurter Str. 55. Ansprache: Bezirtsverordneter Karl Litte.

Lichtenberg : 7% Uhr im Cäcilien- Bygeum, Rathausstraße. Mit. wirkende: bas Liebermann- Trio, Rezitationen: Theo Maret. An Sprache: Dr. Rudolf Breitscheid , M. b. R. Eintritt 50 Bf. Weißenfee: 7% Uhr in der Aula des Realgymnasiums, Boeld. promenade 37. Ansprache: Pfarrer Bleier. Pantow: 7% Uhr in der Aula des Lyzeums, Görschstraße. Mit. wirkende: Gesangverein Bantom und Niederschönhausen , Jung sozialisten. Rezitationen. Sprechchor Niederschönhausen . Eintritt 50 Pf., Arbeitslose frei. Ansprache: Bernhard Göring . Buch: 8 Uhr im Lofal Göpfert, am Bahnhof. Ansprache: Stadt­verordneter Hermann Lempert. Reinidendorf: 8 Uhr in den Hubertus Festfälen, Provinzstraße, am Bahnhof Schönholz. Ansprache: Rudolf Wissell , m. b. R.

Morgen, Mittwoch, den 10. November: Baumschulenweg : 7% Uhr bei Bormann, Ede ber Baumschulen und Kiefholzftr. Ansprache: Genoffe Schiller- Göttingen, M. d. R.

Aus der Partei.

Bittor Adler und Engelbert Bernerstorfer, ben beiben Unver. geßlichen, treuen Freunden und Gefährten im Befreiungskampf des österreichischen Proletariats, ist nun auch ein äußerliches Dentmat gelegt. Ihre nebeneinanderliegenden Graber auf dem Biener Ben ralfriedhof find von einer monumentalen Mauer umwölbt, deren Schilder nur diese beiden Namen zeigen; sie sind unzähligen teuer.

Vorträge, Vereine und Versammlungen

Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold". Gefäftstelle: Berlin 14. Sebaftanfte. 37/38, Sof 2 r. Berlin- Mitte: Dienstag, 9. Rovember, abends 7 Uhr, Saalfus, Sophien- Säle.

die ebungsstunde aus. Dafür Ditwirkung bei der Revolutionsfeier der SAJ. Der Junge Chor Berlin ( Mitgl. d. AGB.). Dienstag, 9. Rovember, fällt in der Schloßbrauerei Schöneberg , Sauptfit, 122. Treffpuntt 48 Uhr ebenba. Deffentliche Bersammlung aller Reingartner Donnerstag, 11. November, 8 Uhr, im Restaurant Bürgergarten, Reinidendorf- Oft, Souptstr. 51. Tages ordnung: Der Biberstand ber feaatlichen und städtischen Behörden gegen den Geift ber Aleingartenordnung. Referent Walter Steinhold, 1. Borf. bes Brovinatalverbandes bet kleingartenvereine Groß- Berlin,

Cine Bffentlige Bertzegree über Bumanismus als Religion", gehalten pabagsgifche Frauenarbett( November 1926 bis Januar 1927) setanfhaltet. son Frau Minifterialcat Dr. Bäumer, wird von der Atabemie file fosiale und Rarten für die Bortragsreihe sum veife von 12 M.( numeriert) und zum Breise von 6 m,( unnumeriert) find burch bie Geschäftsstelle der Atabemie file ostale und sädagogische Frauenarbeit, Berlin W. 30, Barbaroffaftr. 65, zu

besichen.

Gruppen freier Menfchen im Berbanb Bollsgefundheit. Dienstag, 9. Sto. pember, 8 Uhr, Schule Gipsstraße 23a, Bortrag über Seguelle Belastung der Frau". Gäfte willformen. Der Anatomieturfus mußte am vergangenen Freitag wegen Erkrankung bes Genoffen Dr. E. Baer ausfallen.

Nächster

bend Freitag, 13. November, in ber Wohnung des Genoffen De Baer, Röpenider Str. 29. Der für Sonnabend, 30. Oftober, angefegte Märchen- und Def: Sädel- Saal, Straße in ben gelten, Ede Beethovenstraße( an der Kroll­Mustlabenb muß auf Sonntag, 14. November, 8 Uhr, verschoben werben.

Oper). Gäfte mitommen.

Kleinarbeit im Landtag.

Kraftfahrzeugsteuer.- Elektrowirtschaft.

In der Montagsigung des Preußischen Landtages verlangten zunächst die Kommunisten Beratung der Denkschrift des Innen­ministers über Witing und Olympia , weil angeblich Teile aus dieser Denfschrift in einigen Montagsblättern veröffentlicht find. Der Antrag wurde abgelehnt.

Auf der Tagesordnung ftand zunächst die

Aenderung der Goldabgabenverordnung.

Der Gefeßentwurf sieht vor, an Stelle der bisherigen 18 Broz. Berzugszuschlag für nicht gezahlte Steuern Verzugszinsen in Höhe von 9 Broz. einzuführen. Bei Steueraufschub find Stundungszinfen in Höhe Don 5 bis 6 Broz. pro Jahr zu zahlen Finanzminiffer Höpfer- Aschhoff bittet bringend, feine feine Regelung zu treffen, die Don der des Reiches abweicht, ba dann die Reichssteuern gezahlt würden, die Staats: und Gemeindeſteuern aber nicht. Das Reich habe jetzt 12 Broz. Berzugszinsen, er habe sich aber mit dem Reichsfinanz­minister geeinigt, daß Preußen und das Reich einheitlich 10 Pro 3. Berzugszinsen nehmen sollten. Mit diesem Zinssaß wird die Borlage in zweiter und dritter Lesung angenommen. Es folgt die zweite und dritte Lesung der Kraftfahrzeugsteuer.

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Bon den Beträgen, die das Reich an Preußen überweist, sollen drei Biertel die Provinzen, ein Biertel die reife erhalten. Außerdem soll Berlin von der Gesamtsumme eine Borauszahlung von zwei Millionen Mart erhalten. Abg. Leinerf ( Soz.) wendet sich gegen einen deutschnationalen Antrag, zu der Berteilung der Gelder auf die Kreise den Provinzialausschuß hinzu­zuziehen. Es handele sich um eine Berteilung reiner Staatsgelder, bie mur der Staat selbst vornehmen fönnte, nicht irgendeine Rommunalbehörde. Im übrigen fei jebe Oberaufsicht der provinziellen Kommunalbehörben über die Streife abzulehnen. Der deutsch­nationale Antrag wird abgelehnt, ebenso ein Antrag der Kom­munisten und Demokraten, Berlin statt zwei Millionen drei Millionen zu geben. Im übrigen wird der Gesezentwurf angenommen. Es folgt ein vom Staatsrat vorgeschlagener Gefeßentwurf auf Aufhebung des§ 4 der

Gewerbesteuerordnung,

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der bestimmt, daß im Jahre 1925 bei der endgültigen Festsetzung der Gewerbesteuer fein Betrieb mehr als das Doppelte ber Borauszahlung zu zahlen braucht. Da es sich bei dieser Bestimmung lediglich um eine Sonderregelung für das Jahr 1925 handelt, wird der Gefeßesvorschlag gegen die Stimmen der Kommunisten ab. gelehnt.-Eine Regierungsvorlage sieht die Zulassung der Frauen zum Schiedsmannsamt

vor.

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Er

nur zuzulassen für Rechtsstreitigkeiten unter Frauen Abg. Körner( Bölt.) beantragt die Frauen zum Schiedsamt beantragt ferner, die Bezeichnung Schiedsfrau in das Gesez ein­zufügen. Die Anträge werden gegen die Stimmen der Bölkischen gesamten Rechten angenommen. abgelehnt, der Gesezentwurf selbst gegen die Stimmen der - Die Borlagen über erztetammern und ärztliche Ehrengerichte werben auf Antrag des Abg. Göbel( 3tr.) an den Rechtsausschuß zurück.

Es folgt die Beratung einer Regierungsdentfchrift über die preußischen Elektrizitätsintereffen. Berichterstatter Abg. Dr. Wänfig( Soz.) teilt mit, daß der Haupt­ausschuß vor allem zwei Richtlinien auf die staatliche Elektrizitäts. wirtschaft aufgezeigt habe: die bisherige Konkurrenz und eindschaft der Elettrounternehmungen des Reiches, der Länder und des Privatkapitals müffe abgelöst werden burch ein zusammenwirten und eine Berständigung. Dr. v. Waldhausen( Dnat.) fordert an Stelle der jetzt bestehenden 3000 Elettrounternehmungen durchgreifende Rationalisierung. Abg. Dr. Hermes( 3tr.) wendet sich gegen die Erwerbung des Staat. Die weitere Debatte wird auf Dienstag 12 Uhr vertagt. Braunkohlenwerts 3ufunft bei Aachen durch den Preußischen

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-Abg mis

Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin.

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Achtung, Abteilungsleiter, rechnet die verkauften Rarien zur Revolutions feier ab! Revolutionsfeiern heute, Dienstag, 7% Uhr: Arminius Ballen, Bremer Straße. Moabit II: Beteiligung an der Revolutionsfeier der Partei in ben Gesundbrunnen : Schule Gotenburger Straße 2. Abt. Schönhauser Borstadt: Revolutionsfeier, Driesenftz. 22. Senefelber- Biertel: Unsere Revolutionsfeier innerhalb der Abteilung fällt heute aus. Bir beteiligen uns an der Feier der Partei am Märchenbrunnen ( Friedrichshain ). Treffpunkt 8 Uhr am Jugendheim Danziger Str. 23. Ballan: Webbing- Norb: Beteiligung an der Revolutionsfeier der Bartel. 306, Gemeindeschule, Mandelstraße. Friebenau und Schöneberg I: Nevolu tionsfeier mit ber Partei in der Schloßbraueret. Charlottenburg : Jugend­heim Rofinenftr. 4. Charlottenburg - Norb: Jugendheim Rosinenfir. 4. Balenfee: Schule Joachim- Friedrich- Str. 55.- Lantwih: Gemeindeschule Schul Steglik I: Beteiligung an der Revolutionsfeier ber Partei, Rothen. bumalvaße. Wannsee : Gdule Charlottenstraße. Reuföln VI: Jugendheim Canner Straße.( Alle Genoffen, auch die anderer Gruppen, werden gebeten, Bermsbotfs urnhallengebäube, Roonftraße. Buchholz: Lobal von Roffad, Bauptite. 71. Rieberschönhaufen und Bentow: Beteiligung an der Revo Tutionsfeier ber Bartei, Epandan: Beteiligung an der Revolutionsfeier ber Partei. Sidhtenberg- Rorb: Beteiligung an der Revolutionsfeier der Partei, Rorboft I: Jugendheim Neue Rönigftrake, Borirag: Der 9. November". Bajenheide: Jugendheim Bärwaldstraße, Bortrag: Gefchichte der Arbeiter. jugend" Sübweft: Uebungsabend zur Revolutionsfeier im Jugendheim Belle- Alliance- Blag. Wilmersdorf : Sugendheim Hildegardstr. 4. Bortrag: Erichiehung Robert Blums 1848". Reukölln I: Jugendheim Sanderstraße, Reukölln II: Walter- Rathenau- Schule, Beddinfraße, Proletarische Dichtung. erite Rufammenkunft der Aelterengruppe. Reutöln III: Schule Weifeftr. 19. Bortrag: Die Revolution von 1918" Reukölln V: Jugendheim Nogatftr. 53, Bortrag: Revolution 1918" Werbebezirk Neukölln: Der Sprechchor trifft sich zur Hauptprobe um 17 Uhr Sermannulas( Apotheke).

erscheinen.)

Exfnet: Beteiligung an der Revolutionsfeier der Partei.

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Berbebesirt Müggelfee: Bildungsturfus für jüngere( 1. bend). Jugend­beim Röpenid, Grünauer Str. 5. Thema: Einführung in die fos. Gedanken. welt" Berbebezirk Webbing: Treffpunkt zur Hauptprobe 7 Uhr See, Ede Müllerstraße.

Geschäftliche Mitteilungen.

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Es liegt im 3ntereffe ber vielerplagten Sausfrau, fich davon zu ber zeugen, daß fie Reit, Geld und Arbeit spart und dabei den Mittagstisch ver beffern und abwechslungsreich geftalten tann, wenn sie sich der neuen Anort Suppenwurst bebient. Eine Anorr- Guppenwurit 7 Gorten: Blumenkohl, Grünfern, Arebs, Ochsenfchwena. Bila. Spargel, Tomaten ergibt nur mit Baffer aufgefocht 6 Teller fräftige, wolfmedende Suppe, wie man fie beffer im Baushalt nicht herstellen Lann. Reine Hausfrau follie verfäumen, ben Berfuch zu machen, bei dem sie nichts ristiert.

Wetterbericht der öffentlichen Welferdienststelle für Berlin und Umgebung. ( Nachbr. verb.) Ant Tage wieber mild, meist betwölft und Regen. Für Deutschland : Ueberall wechselnd bewölkt und zeitweise Neigung zu Nieder­schlägen. Zemperaturen unverändert.

Hahn- Maccaroni

aus reinem Hartgries hergestellt, sina deshalb so ausgiebig, weil sie, wenn sle in viel Wasser( man rechnet auf ½ Kilo 4 Liter) nicht allzu lange kochen, stark aufquellen. Dann kommt auch Ihr guter Geschmack richtig zur Geltung. Seit Jahrzehnten ein Mittagessen, wie es preiswerter und nahrhafter wohl. kaum gedacht werden kann!

Knorr