zuzuführen. Unter diesen Gründen foll auch ber nicht vergeffen werden, daß die weltliche Schule auf die Gewaltpädagogit verzichtet Alle, die aus Schule und Haus das von Schulrat Stubbe verteidigte letzte Mittel" verbannt sehen wollen, mögen dafür eintreten, daß die weltlichen Schulen rasch weiter vermehrt werden. Wer in Schöneberg sein Kind zu Ostern in eine weltliche Schule zu bringen wünscht, wende sich schon jetzt on den Genossen Rieth, Wartburgstr. 37.
Ballade vom Sportpalast.
Rürzlich erschien zu später Stunde der frühere Kronprinz im Sportpalaft, um dem Sechstage. rennen beizuwohnen. Er blieb gänzlich unbeachtet, bis er, um feine Popularität feftaustellen, sich unliebsam bemerklich machte. Es erschien plöglich in großen Lettern auf dem Berständigungstransparent folgende Mittei lung: Ein alter Freund der Sechstagefahrer aus Dels ftiftet 500 m. dem Sieger in den nächsten 5 Runden". Raum war die Transparentschrift zu entziffern, als ein Söllenspettafel begann: Pfeifen und wenig freund liche Wünsche aller Art bekundeten dem hohen Serrn", daß Berlin buchstäblich auf ihn pfeift. Im Verhält nis zu dem Beifall, den die beiden dänischen Filmschau [ pieler Batt und Patachon an dem gleichen Abend ev hielten, mußten die vereinzelten Beifallsrufe für den Sportfreund aus Dels geradezu fläglich anmuten,
Achttausend Mann, das ist schon viel,
Dabei sind noch die meisten oben, Auch mal in Stellung, die gehoben,
Und die begleiten Sport und Spiel
Mitunter mit der Hölle Toben.
Und wissen es gar nicht gebührlich zu schätzen, Wenn Damen und Herren sich zum Schlemmen setzen. Zwischen eins und zwei
Der Pullen drei
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Und die armen Fahrer wie Hunde hetzen. Dann soll es geschehen,
Daß Leute, die oben in Engen stehen,
Ganz unvermittelt die Wahrheit sagen: Bon diesem auch und von jenem auch, Bom hohlen Geist und vom vollen Bauch,
Und daß unten die Fahrer sich Prämien halen Bei Leuten, die vorher das Bolt bestohlen, Ein leises Wort, ein lautes Wort,
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Und sehr viel Wahrheit dann fährt man fort. Jüngst fam ein Mann aus Junkerland, Der war sehr lang verreist gewesen, Doch wo er jetzt was Frohes fand Sei's Weiber, Sport und allerhand Ließ er sein deutsches Herz genesen.
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Und wollte es gern, daß man wissen sollte, Wer in den Logen die Augen rollte Und wie macht mans fein, Ein Prinz zu sein.
Und dennoch die republikanische Menge Nicht anzustacheln zu zürnender Strenge,
Denn es habens ja manche noch im Gebächtnis Und hütens treu als Monarchenvermächtnis, Daß man von Thron und von Bolt geflohen Und vor der Gerechtigkeit fühnendem Drohen Na, und so weiter das war einmal, Und neues Leben beginnt feudal.
Doch prinzliche Gnaden erschienen verwundert, Als es im Hause sogleich bekannt,
Daß der Herr aus Defs ganz ungenannt, Soeben stiftete Mart fünfhundert Und die das Fattum sofort begriffen, Das waren die Leute, die grausam pfiffen.. Erst uns bestehlen, erst Bolt betrügen, Dann fort mit Geldern in vollen Zügen. Bei Weibern , Sport und anderen Freuden, Da darf man Gelder der Völker vergeuden. Und einer von oben, ein reifer Mann, Fing gleich mit der Nuzanwendung an, Wir machten's mit einem Rennen nicht, Der Feind ist wahrlich nicht zu verkennen Härter der Kampf! Und reger die Pflicht! Da brauchen wir ein Sechstagerennen. Und wir wollen es fünden, wir wollen es zeigen, Wer fleißig wandernd am Ende siegt Noch ehe wir aus dem Sattel steigen Seht zu, wie der aus dem Sattel fliegt.
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Hockersteuer nach 1 Uhr nachts?
Die städtische Finanzdeputation hatte sich in ihrer gestrigen Sigung mit einem Anträge des demnächst scheidenden Kämmerers Dr. Karding zu beschäftigen, wonach die Luftbarkeitssteuer dahin abzuändern sei, daß jeder, der nach 1 Uhr nachts in einem Lokal getroffen werde, hodersteuerpflichtig sei. Nach längerem Verhandeln slimmte die Finanzdeputation mit neun Stimmen der Sozialdemokraten und Kommunisten gegen fieben Stimmen der bürgerlichen Fraktionen dieser Vorlage zu, zu der munmehr der Magistrat Stellung nehmen wird.
Opfer der Straße.
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Ein folgenschwerer Straßenunfall ereignete sich gestern un mittelbar auf der Pots damer Brüde. Der 26jährige Gärtner Reinhold voll aus der Berliner Straße in Lichterfelde murde beim Ueberschreiten des Fahrdammes von einem& aft traft wagen erfaßt und überfahren. Die Räder des schweren Gefährtes gingen über den Berunglückten hinweg. Er wurde zur naheliegenden Rettungsstelle in der Eichhornstraße geschafft, wo er furz nach der Einlieferung starb. An der Ecke Boß- und FriedrichEbert- Straße geriet der 50jährige Kaufmann Adam Eichler aus der Jakobstr. 50 zu Magdeburg , der sich besuchsweise in Berlin aufhält, unter einen Straßenbahnwagen. Er erlitt einen Schädelbruch und schwer e innere Berlegungen und wurde durch einen Wagen des städtischen Rettungsamtes in das Elisabethfrankenhaus geschafft.- Ein weiterer schwerer Unfall er. eignete sich gegen 5 Uhr nachmittags an der Straßenfreuzung Gor. mann und Lothringer Straße. Hier wurde der etwa 50jährige Arbeiter Gufta v Böhme aus der Wolliner Str. 46 von einer Autodroschke zu Boden gerissen und überfahren. Mit schmeren inneren Berlegungen wurde B. in das Krankenhaus am Friedrichshain geschafft. Sein Zustand gibt zu Besorgnissen Anlaß. Beim Spielen auf der Straße wurde an der Ede Wiener und Glogauer Straße gegen 6 Uhr abends der siebenjährige Schüler Herbert Pietsch aus der Lohmühlenstr. 46 von einer Kraftbraschte überfahren. Das Kind wurde schwer verletzt zur Rettungs. stelle am Görlitzer Bahnhof nud von dort in das Krankenhaus geschafft. Fast um die gleiche Zeit wurde in der Residenz Ede Berner Straße zu Reinickendorf der zehnjährige Schüler Bau! Ronig aus der Residenzstraße von einem Personenkraftwagen überfahren. In bewußtlosem Zustande mit einem Oberschenkelbruch und schweren inneren Berlegungen wurde das Kind in das Reinidendorfer Krankenhaus übergeführt. Eine Alwin- Gerisch- Straße.
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Auch im Verwaltungsbezirt Treptom hat man bei der Be. nennung neuer Straßen nicht vergessen, das Andenten eines befann. ten Sozialdemokraten zu ehren. Unter den neuen Straßennamen für Treptow , die mit Zustimmung des preußischen Staats. ministeriums jetzt vom Berliner Polizeipräsidium bestätigt morden find, ist eine Alwin Gerisch Straße. Genosse Alwin Gerisch war lange in Treptow Gemeindevertreter und später Bezirks.
verordneter.
Albert Wachs' letzte Fahrt.
In den Abendstunden des gestrigen Tages versammelte sich im Krematorium Gerichtstraße in Berlin eine zahlreiche Trauergemeinde um dem Genossen Albert Wachs die letzte Ehre zu erweisen. Der Buchdruckergesangverein Typographia" sang unter persönlicher Leitung seines Dirigenten Alexander Weinbaum einleitend sehr stimmungsvoll ,, Sei getreu bis in den Tod". Dann ergriff der zweite Gauvorsitzende der Berliner Buchdrucker, Genosse Albrecht, das Wort. Er zeichnete ein Lebensbild des Verstorbenen, der seiner Gewerkschaft und der Arbeiterbewegung von seiner frühesten Jugend bis zu seinem Lebensende treu gedient hat. Der unermüdlichen Arbeit des Genossen Wachs ist der Aufstieg des Buchdruckerverbandes in erster Linie mit zu danken. Wir danken dir für alles, was du für uns getan hast und geloben, in deinem Sinne weiter zu arbeiten". So rief der Redner Jeinem Amtsvorgänger im Verband der Buchdrucker nach. Er schloß mit den Worten:„ Ein Sohn des Boltes wolltest du sein und bleiben; nun ruhe sanft, du treuer Kamerad." Genoffe Matthes rühmte in Albert Wachs vor allem den Freund und Kollegen, der allezeit ein guter Sachwalter und Ratgeber gewesen ist. Im Namen der Geschäftsleitung und des Personals der Vorwärts- Buchdruckerei entbot der Redner dem Verschiedenen den letzten Scheidegruß. Für die Redaktion des„ Borwärts" sprach Genosse Etorn den Dank aus für die selbstlose Arbeit, die Albert Wachs der Redaktion in schwerster Zeit geleistet. Der Vertreter der 14. Abteilung gedachte in warmen Worten der Tätigkeit des Genoffen Wachs für die Sozialdemokratische Partei . Dann übertönte das Lied: ,, Ein Sohn des Bolles" die andachtsvolle Stille. Der Sarg war reich mit Kränzen geschmückt. Redaktion und Berlag des Vorwärts" hatten einen großen Kranz mit roter Schleife gewidmet mit der Inschrift: Dein Leben war die Pflicht, dein Streben war das Licht. Die Fahnen sentten sich und unter den Klängen der Mufit sant der Sarg in die Tiefe. Das Andenken des Berstorbenen wird allen, denen er im Leben nähergestanden, unvergessen bleiben.
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Genoffe Albert Zander, Naunynftr. 38, begebt heute feinen 7 5. Ge. burtstag. Seit 1895 politisch organisiert, war Genoffe' Zander in den neunziger Jahren besonders in der Schneiderbewegung tätig. Mit Jobannes Timm gehörte er zum Vorstand des Schneiderberbandes. Alle politischen Ereigniffe diefer bewegten Zeit hat der Jubilar an führender Stelle mit gemacht und bis in die letzten Jahre besonders in der GewerkschaftsBewegung immer seinen Mann gestanden.
Sprechchor für Proletarische Felerstunden. Die Itebungsstunde findet in dieser Woche am Sonnabend, den 13. November, abends 7, Uhr, im Ge fangsfaal der Sophienschule, Weinmeisterstr . 16-17, statt. Gäste, die mit sprechen wollen, find willkommen.
Ein gefährliches Feuer tam gestern abend gegen 10 Uhr in den Räumen der Bürstenhölzerfabrit von Eudmann in der Bernauer Str. 79 zum Ausbruch, das an Holz Dor= räten reiche Nahrung fand. Der Feuerwehr gelang es nach längerer Löschtätigkeit, ein Weitergreifen zu verhindern. Die Ent stehungsurfache ist noch unbekannt. Die Aufräumungsarbeiten zogen fich bis furz vor Mitternacht hin.
Der Nachschulungsfurfes für männliche Wohlfahrtspfleger des Hauptausschusses für Arbeiterwohlfahrt e. V. beginnt bestimmt am 15. November und schließt Ende März mit einer staatlichen Prüfung. Die zugelassenen Bewerber erhalten persönlich Nachricht. Bewerbungen fönnen noch zugelassen werden und sind zu richten an den Hauptausschuß für Arbeiterwohlfahrt e. V., Berlin SW 61, Belle Alliance Play 8. 3ugelassen werden männliche Wohlfahrtspfleger, die drei Jahre Berufspragis auf dem Gebiete der Wohlfahrtspflege haben.
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Güde, NO 18,
Für die Frühjahrsjugendweihen 1927 im Großen Schauspielhaus, Schiller- Theater Charlottenburg nnd Lhzeum, Bankow, werden Anmeldungen unter gleichzeitiger Zahlung von 50 Bf. in den nachstehenden Aufnahmeftellen entgegengenommen: Jugendsekretariat, SW 68, Linden ftrage 3, 2. Hof 2 Treppen, Zimmer 11, geöffnet von 9-5 Uhr, Mittwochs und Freitags von 9-7 Uhr. S. Jofeph, NW 21, Wilhelmshavener Str. 48 ( Vorwärts- Sped.), B. Kroll, N 65, treater Str. 21( Reſtaurant), A. Hōnisch. N 65, Müllers Ede Utrechter Str.( Vorwärts- Sped.), W. Hoffmann, N 58, Lhchener Str. 8( Restaurant), 6. Obft, N 54, Ader Str. 174( Bormärts- Sped.), V. Dobroblam, N 37, Swinemünder Str. 11( Restaurant), s. Andersson, N 31, Stralsunder Str. 19, E. Gerth, N 113. Greifenhagener Str. 22( Borwärts- Sped.), S. Fischer, N 20, Bastianitr. 7( Borwärts- Sved.), B. Doiz, NO 55, Immanuelfirchstr. 24( Borwärts- Sped.), Landsberger Allee 45 I, M. Wartmann, O 34, Königsberger Str. 37( Photogeschäft), K. Melle, O 34, Petersburger Plat 4( Borwärts- Sped), 2. Witts ichuß, O 34, Petersburger Str. 5( Reftaurant).. Arndt, O 27, Markus ftraße 36( Borwärts- Sped.), F. Bette, SO 36, Glogauer Str. 30 born IV, B. Böhm, SO 36, Laufizer Blas 14/15( Borwärts- Speb.), P. Lier, 80 26, Naunynstr. 9( Restaurant), B. Gallas, Baumschulen weg, Schrader ftraße 16 vorn III, E. Medelburg, Treptow , Graeßftr. 50( Borwärtss Sped.), Frau Klawilter, Schöneberg , Apostel- Paulus- Str. 7, R. Petrie, Schöneberg , Ebersstr. 70, Rathmann, Schöneberg , Belziger Str. 27( Bor wärts- Sped.), G. Schaubt, Friedenau , Badjestr. 9, Frau ungerer, ilmersdorf, Sanauer Str. 43( Siedlung), E. Biege, Lichter. felbe Dft, Rot enzitr. 15, R. Schönwetter, Lighterfelbe- est, Händelplay 5, F. Hamburg, Steglis, Schloßftr. 103, B. Stubig, Steglib, Ringstr. 7, Gartenb. III, G. Felgentreu, animit, Charlottenftr. 34, Charlottenburg :" Borwärts- Spedition". Charlottenburg . Sesenheimer Str. 1, ptr., Joachimie, Charlottenburg . Kaiferdamm 102( Vorwärts Sped.), Schulz, Charlottenburg , Drohsenftr. 12, 1. Gartenh. III, Buseniat, Charlottenburg , Augsburger Str. 47, ttr., F. Schmidt, Charlottenburg , Rosinenftr. 4( Laben), Bantow: Konfumverkaufsstellen in Bankow , 28ollantstr. 102 und Berliner Str. 47, Konsumberkaufsstellen in Nieder
Sangesfreunde, die neugegründete Bolts Ging Gemein.önhausen, Kaiser- Wilhelm- Str. 79 und Kaiserweg 60. Taft Soleberg d'Arguto übt jeden Donnerstag, abends 8 Uhr, in ber Schulaula Joachimsthaler Str. 31. Gangeswillige Frauen, Männer und Jugendliche werden gebeten, fich anzuschließen. Notentenntnisse sowie besondere Stimmittel find nicht erforderlich.
FUNK
WINKEL
Der Nachmittag galt der Serenade, diefer Liedform, die heute nur noch in Oper und Konzertsaal ein stilles Dasein führt. Sogar Toselli war nicht vergessen worden, dagegen vermißte man Schubert mit seinen Ständchen. Außer Tschaikowskys schwerblütiger ,, serenade mélancholique" und dem Ständchen von Brahms tann taum die Serenabe eines neueren Komponisten auf bedeutenden tünstlerischen Bert Anspruch erheben. Raff und Bopper haben hübsche Einfälle, tomponieren fauber und wizig, vermeiden auch das Betonen des Sentimentalen, in dem sich Loselli außerordentlich wohlfühlt, aber Diese melodischen Einfälle wiegen zu leicht. Vielleicht wäre es beffer gewesen, wenn sich das Programm allein auf die älteren Serenaden beschränkt, und wenn die Funtstunde einen anderen Sänger gewonnen hätte. Eduard Habich, noch heute ein vorbildlicher Alberich und Bedmeffer, eignet sich nicht zum Liedersänger, seine Stimme ist für den Bortrag von Serenaden zu schwer und zu derb. So blieb Habich den Liedern allen Schmelz schuldig, fang fie allein mit großem Stimmaufwand. Auch Franz von Szpanowsti enttäuschte, ließ talt, und mur Julius Bergers weicher Cellovortrag wurde dem Thema gerecht. Borher war wieder einmal eine Novelle fällig, die zweite bereits in dieser Woche. Die Funtstunde fönnte hier mehr Enthaltsamkeit üben. Am Abend Robert Schumann im Rahmen des 3ytius, 200 Jahre Orchestermusit" mit der Manfred- Ouvertüre, der B- Dur- Sinfonie und dem Klavierkonzert Op. 54 in der feinfühligen Ausdeutung durch Georg Schumann . Werner Mahrholz um riß das Lied des„ Naturalismus im 19. Jahrhundert. Sehr eingehend behandelte er die geisteswissenschaftlichen und fulturellen Grundlagen dieses revolutionierenden Stils. Das ganze war aus meiter Perspektive gesehen. Ministerpräsident Genoffe Braun sprach über die Bedeutung des 9. November. Der Rundfunk scheint endlich sein Damastus zu erleben.
Das Rundfunkprogramm.
Mittwoch, den 10. November.
Außer dem üblichen Tagesprogramm:
1.30-2 Uhr nachm.: Uebertragung des Glockenspiels von der Parochialkirche, Berlin . 3.30 Uhr nachm.: Frauenfragen und Frauensorgen( Margarete Weinberg:" Aus den Anfängen der modernen Krankenpflege"). 4 Uhr nach Jugendbühne Unter haltungsstunde). Die Funkprinzessin erzählt: 1. Otto Weddigen : Nebelmännchen. 2. Otto Weddigen : Die Waldgeister. Die Funkprinzessin: Lucie Mannheim . 4.30-6 Uhr abends: Nachmittagskonzert des Etté- Kammerorchesters. Anschließend: Ratschläge fürs Haus. Theater- und Filmdienst. 6.30 Uhr abends: Gartendirektor Ludwig Lesser : Rundschau für Blumen- und Gartenfreunde"( Der Blumentisch im Winter, ein Zwiegespräch). 7.05 Uhr abends: Geh. Justizrat Prof. Ed. Heilfron: Vortragsreihe. Rechtsfragen des Tages". 730 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Musikwissenschaft. Dr. Rich. H. Stein: .Altgermanische Musik "( Die Musik der deutschen Klöster). 8 Uhr abends: Dr. Franz Servaes : Einführung in das Sendespiel Maria Stuart " am 11. November. 8.30 Uhr abends: Lyrik unserer Zeit. IV. Abend: Rainer Maria Rilke . 1. Einleitende Worte: Dr. Manfred Georg. 2. a) Eingang. b) Kindheit, e) Die Liebende, d) Herbsttag, e) Aus einem April. f) Zum Einschlafen zu sagen ( Sybille Binder , Rezitation). 9 Uhr abends: Olk. Ja die Liebe. Menschenfresser. Dar Gassenhauer. O by Jingo. Die Liebe im Kuhstall. Eine fidele Gerichtssitzung u. a. m.( Vorgetragen von Irene Ambrus . Max Achner, Franz Baumann und Heinrich Blaß.
Am Flügel: Ben Geysel). 10-11 Uhr abends: Die letzte Stunde des Berliner Sechstage- Rennens"( Uebertragung aus dem Berliner Sportpalast). Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage. Wetterdienst. Sportnachrichten, Theater- und Filmdienst. Danach Tanzmusik( Tanzorchester Etté). Königswusterhausen, Mittwoch, den 10. November.
12-12.30 Uhr nachm.: Lektor Grander. Walinsky: Französisch für Schüler. 12.30-12.40 Uhr nachm.: Mitteilungen des Reichs städtebundes. 3-3.30 Uhr nachm.: Stud.- Rat Friebel, Lektor Mann: Englisch für Anfänger. 3.30-4 Uhr nachm.: Stud.- Rat Friebel, Lektor Mann: Englisch für Fortgeschrittene. 4-4.30 Uhr nachm.: Dr. Erna Haßlacher- Friedensthal: Das geltende Jugendstrafrecht. 4.30--5 Uhr nachm.: Berichte aus dem Zentralinstitut 5.30-6 Uhr abends: Geh. Reg.- Rat Cleinow: Das heutige Rußland . 6-6.30 Uhr nachm.: Dir. Dr. ing. Litz: Aus dem Betrieb einer Maschinenfabrik. 6.30-7 Uhr abends: Wirkl. Geheimrat von Glasenapp: Aus der Geschichte der Reichsbank während des Krieges und nach dem Kriege. 7-7.30 Uhr abends: Dr. Birkenfeld: Bücherstunde: J. P. Rogge. 7.30-8 Uhr abends: Dr. von Kries: Deutschlands geldliche Interessen und Beteiligungen in China in alter und neuer Zeit. Ab 8 Uhr abends: Uebertragung aus Berlin
Sport.
Wambst- Laquehay weiter in Führung. Jagden und Ueberrundungen um Mitternacht.
Die Senfationsnacht bes Sechstagerennens hat noch ein flei nes Nachspiel gehabt: Bei einer Jagd vermochte Tie nicht recht sein Rad zu beherrschen und schwankte ein wenig auf der Bahn hin und her. Ein eifriger Pfleger der Spizenmannschaft amb ftLacquehan glaubte hierin eine Behinderung seines Fahrers bemerken zu müssen und ging auf den fahrenden Lieg mit einer Luftpumpe los! Er mußte aber auf Weifung des Renngenerals den Innenraum verlassen, und als Proteft blieb die französische Mannhaft der Bahn fern. Berhandlungen... Man einigt sich: Der Pfleger darf wieder arbeiten, die Mannschaft amb st. 2acque hay erhält eine Strafrunde( jede Mannschaft zeichnet für ihr Pflegepersonal verantwortlich) und 200 m. Geld. strafe. Durch die Berhängung der Strafrunde wird allen anderen Fahrern je eine Runde abgestrichen.
or.
Die Nachmittagswertungen tönnen, der Tageszeit entsprechend, guten Besuch aufweisen. Im ersten Spurt fiegt knappe vor Zonani, Horder und Koch, wäh rend im zweiten Rieger gegen Gottfried, Horan und Tiez als erster durchs Ziel geht. Der dritte bildet eine Angelegenheit ders. Die nächsten find Knappe, van Hevel und Lonani. Den vierten Spurt gewinnt Aerts gegen Horan, Tiek und Huschte, Nebe folgt im fünften vor Koch, Bambst und Junge, Den nächsten holt sich Husch te gegen Marcillac, Rieger und Tieß. Gottfried ist der Mann des siebenten Spurts, vor Knappe, Junge und Horder. Im achten siegt nebe, im neunten Gottfried, einmal gegen Zieh, Bambst und Horan, das andere Mal gegen Knappe, Horder und Tonani. Endlich der zehnte Spurt mit dem Sieg Riegers vor van Hevel, Tieg und Horan. Mambst Lacquehan 68
Stand des Rennens:
Punkte, 1 Runde zurüd Marcillac- Junge 145 Buntie 3 Runden zurüd Roch- Liez 125 Punkte, Aeris- van Hovel 95 Punkte, 4 Runden zurüd Huschte- Tonani 174 Buntte, 7 Run. den zurüd Knappe- Rieger 263 Punkte, 11 Runden zurüd Gottfried- Nebe 258 Puntte, Horder- Horan 121 Punkte. Das Resultat der 115. Stunde, 5 Uhr nachmittags, ift: 29 835 Kilometer. Gesamtresultat: 2952 330 Rilometer. Und wieder Jagden...
In der 9. Abendstunde segten wieder vor vollbeseztem Hause eine ganze Anzahl Jagden ein. Der unverwüstliche Tonani ist der erste, der losgeht. Während der Jagd stürzt van hevel Bacqueban vermag das Feld wieder aufzuschließen. Die zweite Jagd, die balb hinterher folgt, hat Horan zum Anstifter. Die Ameritaner fönnen neben ebe- Gottfried und RiegerRnappe je eine Runde aufholen. Raum ist diese Haß beendet, als
Der reichste Mensch
ist ein
unglückliches Geschopf wenn er seine Umgebung, und die gute Sesellschaft durch üblen Mundgeruch abschreckt.
Eine Kräftige Mundspuilung
mit