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Gemeinde- und Staatsarbeiter.

Dreißig Jahre Berliner   Verbandsarbeit.

Die Ortsverwaltung Berlin   des Verbandes der Gemeinde- und Staatsarbeiter feiert heute in Versammlungen und morgen in fest licher Veranstaltung im Friedrichshain  " ihr dreißigjähriges Be­stehen. Die vorzüglich ausgestattete Festschrift aus der Vor­wärtsbuchdruckerei schildert zunächst Berlins   Entwicklung vom Fischerdorf zu Deutschlands   größtem Arbeitgeber und dann die Ent­stehung des Verbandes und seinen Aufstieg. Im Jahre 1896, als ein Teil der Gasarbeiter den Grundstein der freigewerkschaftlichen Organisation legte, waren in Berlin   und seinen Bororten bereits mehr als 12 000 Gemeindearbeiter beschäftigt. Die Gasmerte, die während des Sommers 1896 den zwölfftündigen Schichtwechsel durchgeführt hatten, suchten wieder

den achtzehnftündigen Schichtwechsel

herbeizuführen. Die Schichtarbeiter des Gaswerts Danziger Straße lehnten diese Barbarei ab, und etwa 60 bis 70 Feuer­hausarbeiter traten in einen Streit, der jeden organisatorischen Rückhalts entbehrte. Die Streifenden wußten sich wenigstens inso­weit Rat, als sie sich an die Berliner   Gewerkschaftskommission wandten, die ihren Hilfsarbeiter, den Sattler Bruno Pörsch, beorderte, die Sache der Streifenden zu führen. Das half zwar nichts, der Streit ging verloren. Aus dem verlorenen Streit aber ist

der Verband hervorgegangen.

Zunächst wurde ein Verband der in Gasanstalten, auf Holz und Kohlenplägen und sonstiger Arbeitsleute gegründet. Die Arbeiter der Holz- und Kohlenpläge gingen nach taum einem Jahre zum jezigen Verkehrsbund über, und die städtischen Arbeiter Berlins   suchten die Verbindung mit den übrigen städtischen Ar­beitern im Reiche. So entstand eine bis dahin unbekannte Form der Organisation, die bis heute die einzige Betriebsorgani sation geblieben ist. Abgesehen von den unausbleiblichen Grenz­streitigkeiten mit den verschiedensten Berufsorganisationen, war diese Organisationsform jahrelang heftig umstritten, fegte sich jedoch durch. Unter der rührigen Tätigkeit von Bruno Pörsch gelang es auch, die Arbeiter der übrigen städtischen Betriebe bald zur Organi­sation heranzuziehen, so daß auf dem zweiten Verbandstage im April 1900 die Gaswerte, Waffermerte, die Kanalarbeiter, Laternen­wärter, die Markthallen und die Viehhofarbeiter vertreten waren. Im Oktober 1900 erfolgte der

Anschluß an die Berliner   Gewerkschaftskommiffion.

Die Arbeit war nicht allzu leicht. Schließlich waren über zwanzig selbständige Filialen vorhanden, zu deren Zusammenhalt ein beson­derer Ausschuß gebildet wurde, der bis Ende 1901 bestand.

In den Mitgliedern der sozialdemokratischen Stadt­verordnetenfraktion hatte die Organisation die besten An­wälte zur Verfechtung ihrer Forderungen im Stadtparlament, die insbesondere auch auf dem Gebiete des sozialen Arbeits­vertrages lagen und allmählich zu bedeutsamen Erfolgen führten. Allein noch im Jahre 1903 lehnte die Deputation für die städtischen Wassermerke die Gewährung von Urlaub ab, da die Werke außerhalb Berlins   lägen und die Arbeiter sich in frischer Luft befänden.

bert. Am 1. Oftober 1903 schlossen sich die einzelnen Berliner  Filialen zu einer einzigen Filiale zusammen mit R. Fiebig als Filialleiter.

Neben der Einführung des Ruhelohns, der Hinterbliebenenver­sorgung, des Krankenlohns und Urlaubs gelang es der Organisation im Mai 1907

für die Schichtarbeiter der Gaswerke den Achtstundentag für alle übrigen Gaswertsarbeiter den Neunstundentag ein­zuführen. Im Jahre 1912 machte die Ortsverwaltung den Versuch, die Arbeitsverhältnisse der Gemeindearbeiter tariflich zu regeln. Ein eifriger Berfechter des von der Organisation entworfenen Entwurfs eines Tarifvertrages in der Stadtverordnetenversammlung war der Stadtverordnete Genoffe Theodor Glode. Durch den Widerstand in der Borfriegszeit nicht möglich, zu einem Tarifabschluß zu der bürgerlichen Stadtverordneten und des Magistrats selbst war es

tommen.

Die Drisverwaltung zählte bei Ausbruch des Krieges etwa 10 000 Mitglieder, das waren über die Hälfte der in Berlin   und seinen Bororten beschäftigten Gemeindearbeiter. Der Krieg fonnte die innerlich start gefestigte Organisation nicht zerschlagen. Als durch den Zusammenbruch von 1918 auch für

die Arbeiter der Reichs- und Staatsbetriebe

der Weg zum gewerkschaftlichen Zusammenschluß frei wurde, schwollen die Mitgliederzahlen ganz gewaltig an. Bählte die Orts verwaltung Ende 1918 insgesamt 9472 Mitglieder, so stieg diefe Bahl bis Ende 1919 auf 33 132, bis Ende 1921 sogar auf 55 460. Der nach 1921 in allen Gewerkschaften erfolgte Mitgliederabfall machte sich im Gemeinde- und Staatsarbeiterverband weniger be­mertbar. Um so verheerender sezte der Personalabbau in den Jahren 1923 und 1924 ein. Durch die vorübergehende Still­legung der Straßenbahn im August 1923 verlor die Dr. ganisation allein 7000 Mitglieder. In den Gaswerten wurden etwa 3000 Arbeiter abgebaut. In den übrigen Werten fant die Zahl der Beschäftigten teilweise unter den Stand des Jahres 1914 herab. Insgesamt wurden im Berliner   Agitations­gebiet etwa

22 000 Reichs-, Staats- und Gemeindearbeiter abgebaut. Daraus erklärt sich die Mitgliederabnahme bis auf 22 576 Ende 1924. Bis zum 30. September 1926 hat es die Berliner   Ortsverwaltung schon wieder auf 26 320 Mitglieder gebracht.

All die Erfolge der Organisation in der Nachkriegszeit aufzu führen, würde in diesem Zusammenhang zu weit führen. Erinnert sei nur daran, daß am 4. März 1919 ein Tarifvertrag für die Ge meindearbeiter abgeschlossen wurde und heute 24 Manteltarife und 21 Lohntarifverträge bestehen. Wenn die Organi­sation infolge der ungünstigen Verhältnisse in der Inflation den Achtstundentag teilweise preisgeben mußte, so ist es doch ein an­sehnlicher Erfolg zäher und planmäßiger Gewertschaftsarbeit, daß am 1. Januar 1927 in Berlin  

für 95 Proz. der Mitglieder der Achtstundenfag

bzw. die 48stündige Arbeitswoche wieder eingeführt sein wird.

Die Mitgliederzahl war im ersten Jahre von 74 auf 1075 ge­stiegen, und bis zum Jahre 1902 auf über 2000. Da der Verbands­vorstand seine Tätigkeit nicht mehr auf Berlin   beschränken konnte, wurde mit dem 1. Januar 1902 ein Ortsbureau für Berlin  errichtet, unter Leitung des Buchdruckers Genoffen Hermann Schularbeiter mehr zu finden sein wird.

Die zielflare Führung der Berliner   Ortsverwaltung unter ihrem Bevollmächtigten Genossen Polenste bürgt dafür, daß der Verband weitere Fortschritte machen wird, so daß in ganz Berlin   bald fein unorganisierter Gemeinde, Staats. oder Reichs­

Achtung, Bauarbeiter! Die von der Steinmegfirma Gottfried Buhlmann ausgeführten Ausschachtarbeiten auf der Baustelle der Firma Sommerfeld in Zehlendorf- Mitte( ver­längerte Riemeister- und Spandauer Straße) sind für Bauarbeiter gesperrt, weil die Firma sich weigert, bei den Ausschachtarbeiten den Hochbaulohn zu zahlen. Wir fordern die Kollegen auf, die Bau­stelle zu meiden.

Baugewerksbund, Baugewerkschaft Berlin  . Der Vorstand. Achtung, Metallarbeiter! Nach Erfurt   werden Mechaniker, Schreibmaschinenjuftierer, Typen- und Schriftrichter gesucht. Jeder 3uzug nach dorthin hat für diese Berufe zu unterbleiben. Berantwortlich für Politik: Dr. Curt Geyer  ; Wirtschaft: Artur Gaternus; Gewerkschaftsbewegung: Friedr. Ekkorn: Feuilleton: R. S. Discher; Lokales und Sonstiges: Frig Karstädt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin  . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts- Buchdruckerei und Berlagsanstalt Baul Ginger u. Co. Berlin SW 68, Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage.

Deutscher   Verkehrsbund.

In Erfüllung einer traurigen Pflicht machen wir hiermit bekannt, daß am 10. Rovember, nachmittags, nach kurzer Krankheit unser alter treuer Rollege, das Mitglied des Bundesvorstandes

Friedrich Himpel

verstorben ist.

Der Kollege Friedrich Himpel hat nicht nur als Mitglied des Bundes vorstandes und Verbandsseiretär feit Gründung unserer Organisation, son­dern auch auf politischem Gebiete in im unermüdlicher Pflichterfüllung Interesse der Arbeiterbewegung ge wirtt und geftritten.

Die Arbeiterschaft wird seiner stets ehrend gedenten. Der Vorstand.

Am Mittwoch, den 10. November ver­schied nach langem, schwerem Leiden mein lieber Mann, unser guter Bater, Schwieger- und Großvater

Gustav Neuber  

Dies zeigen schmerzerült an mit der Bitte um stille Teilnahme

Auguste Neuber nebst Kinder. Einäscherung: Sonnabend, den 13. November, abends 62 Uhr, im Krematorium Baumschulenweg.

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