Die Freie Turnerschaft Groß- Berlin ist in Bezirke eingeteilt, die auch eine gewisse finanzielle Selbständigkeit haben, so daß neu hin zutretenden Vereinen der Beitritt wesentlich erleichtert wird. Im übrigen ist die gesamte Leitung zentral geregelt. Ein gut aus gestattetes Mitteilungsblatt von 16 bis 20 Seiten, mit Illustrationen versehen, ferner ein besonderes Mitteilungsblatt für die Kinderabteilungen, sind gute Werbemittel. Zentrale Lehrkurse und Veranstaltungen mannigfacher Art sorgen für Erhöhung der Leistungsfähigkeit des Vereins. In sportlicher Beziehung wird das neu zeitliche Turnen nach Altersklassen in Altersriegen, Männer. und Jugendabteilungen gepflegt. Für Jungmädchen tommt noch das Musikturnen und die rhythmische Gymnastik hinzu. Für Frauen über 25 Jahre sind zurzeit zwei gesonderte Abteilungen vorhanden, die starken Besuch aufweisen. Für Kinder find 26 Turnabteilungen vorhanden. Leichtahtletik und Turnspiele( Handball usw.), Hoden, Fußball, Rudern und Wanderungen vervollständigen das sportliche Brogramm.
Vatermord im Dorfe.
Tragödie eines 84jährigen Altsizers.
Ein Rapitalverbrechen, das seit einiger Zeit die Einwohnerschaft des fleinen Dorfes Rott stod bei Brüd an der Nuthe in Atem hielt, wurde durch die Hilfe der Berliner Kriminal polizei aufgeklärt.
Am Sonnabend, den 6. November, wurde der 84 Jahre alte Altfizer Gustav Schmidt in seiner Wohnung in Rottstod tot aufgefunden. Im Dorfe wußte man nichts Näheres, aber man munfelte fofort, daß der Greis feines natürlichen Todes gestorben gehabt hätten. Die Oberstaatsanwaltschaft in Potsdam ließ die Leiche beschlagnahmen und forderte zur Aufklärung von der Landesfriminalpolizei in Berlin einen Kommiffar an, der die Angelegenheit schnell aufklärte. Der alte Schmidt hatte zu Beginn der Inflationszeit seine Büdnerwirtschaft an seinen Schwiegersohn Krane puhl abgetreten. Diefer, ein rechtschaffener, ruhiger und fleißiger Mann, stand mit dem Altfiger auf gutem Fuße, nicht dagegen seine Frau, die jetzt 46 Jahre alte Tochter Luise des alten Schmidt. Frau Kranepuhl, die Mutter von drei Kindern im Alter von 12 bis 16 Jahren, galt im Dorfe als ein„ Teufel". Es war bekannt, daß sie ihren greifen Vater öfter verprügelte, besonders, seitdem es wegen der Aufwertung für die Büdnerwirtschaft zu Streitigkeiten gekommen war. Der besonnene Schwiegersohn mahnte wiederholt, auch diesen Zwist beizulegen und sich in Güte zu einigen. Seine Frau aber ließ sich nicht beruhigen und setzte die Mißhandlungen fort, um auf diesem Wege ihr Ziel, eine möglichst geringe Aufmertung der Ansprüche ihres Vaters, zu erreichen. Zur Berantwortung gezogen, fonnte die Frau ihr Verschulden an dem Tode des Baters nicht ganz leugnen, denn die Obduktion hatte festgestellt, daß der Greis durch Schläge furchtbar auge richtet worden war. Unter anderem waren ihm drei Rippen gebrochen, deren Spizen waren in die Lunge eingedrungen und hatten sie durchbohrt. Diese Verlegungen waren als die Todesursache fest gestellt worden. Die Tochter gestand dann auch die Mihhandlung, behauptete aber, daß sie brei Wanderburschen von der Straße ins Haus hereingerufen und von ihnen ihren Bater habe verprügeln laffen. Nach dem Ergebnis der Ermittlungen aber hat sie ohne Zweifel von vornherein die Absicht gehabt, den Greis zu erschlagen und allein gehandelt. Während ihr Mann auf dem Felde war, schickte sie die Kinder weg, verschloß die Wohnung und fiel mit einem Knüppel er den greisen Bater her. Frau Kranepuhl wurde festgenommen. Auf dem Wege nach dem Amtsgerichtsgefängnis in Potsdam versuchte sie zu entfliehen, wurde aber von dem Landjäger gleich wieder eingeholt und festgenommen. Am Donnerstag er hängte sie sich im Gerichtsgefängnis.
sei, daß vielmehr andere bei seinem Ableben die Hand im Spiele
Das Geflügel im Funkhaus.
Die 29. 211gemeine Geflügel Ausstellung des Bereins Berliner Geflügelzüchter Fortuna " wird heute in der großen Funthalle am Kaiserdamm zu Berlin ( Ringbahn hof Wizleben), die das Messeamt der Stadt Berlin zur Verfügung gestellt hatte, eröffnet, und zwar als 3. Berliner Jung geflügelsch a u. Diese Form wurde gewählt, weil sich das allgemeine Intereffe neuerdings den Junggeflügelschauen zuwendet, die berufen sind, den Züchtern und dem großen Bublifum zu beweisen, daß es durchaus möglich ist, im zeitigen Frühjahr erbrütete Tiere soweit zu bringen, daß sie mitte Oktober bis Anfang November vollkommen ausgewachsen und ausgemästet sind und gerade dann
mit dem Gierlegen beginnen, wenn die alten Hühner damit auf hören, wodurch sicher ein beachtenswerter wirtschaftlicher Ausgleich geschaffen wird. Zur Schau gestellt sind etwa 4000 Stüd erst. flaffigen Geflügels aller Art. Den Reigen eröffnen die Truten, Gänse und Enten mit 210 Tieren. Daran schließen sich die deutschen Hühnerrassen und dann folgen die schweren Fleischhühner wie Plymouth , Orpington, Mechelner usw. Besonders hervorzuheben sind hier die mit 340 Tieren vertretenen Rhode länder und die 375 Wyandotten in den verschiedensten Farben. schlägen. Dann geht es zu den Zierhühnern und den durch Eier. Tegen ausgezeichneten Minorkas, Italienern, Leghorn und anderen leichten Raffen. An Zuchtstämmen, Herden und landwirtschaftlichem Nuzgeflügel find über 100 Nummern ausgestellt, die aus je einem männlichen und 3 bis 6 weiblichen Tieren bestehen. Die 3 werg huhnarten sind infolge der Beteiligung des Reichsverbandes Deutscher Zwerghuhnzüchter- Vereine besonders zahlreich vertreten und bilden einen Glanzpunkt der Schau. Unter dem Wasser geflügel fallen die schweren Toulouser und Emdener Gänse, die massigen Befingenten und die schlanken indischen Laufenten besonders auf. Bei den Buten nehmen die Bronzeputen mit ihrem glänzen den Gefieder den ersten Platz ein. Das bunte Bolt der Tauben ift mit nahezu 700 Nummern in allen Rassen, Spielarten und Farbenschlägen vertreten. Auch hier beginnt es mit den schweren Rugtauben, unter denen Straffer, Coburger Lerchen und Luchs tauben erwähnt sein mögen. Dann folgen die Biertauben, wie Kröpfer, Bfautauben und Berüden. Diesen schließen sich die zahl reichen Berliner Lokalrassen an, die Tümmler aller Art, die zier lichen Mövchen, die Farben und Trommeltauben und endlich die Brieftauben mit 180 Tieren.
In einer Sonderabteilung tommt auch die geflügel züchterische Industrie mit Brut- und Aufzuchtapparaten, Ges flügelstallungen, Bolieren, Geräten aller Art, Literaturerzeugnissen, Futtermitteln, Medikamenten usw. zur Geltung. Die Ausstellung Pann seiner lebenden und an Freiheit gewöhnten Bevölkerung wegen nur bis Montag, den 15. November, abends 7 Uhr geöffnet gehalten
merden.
Noch einmal Rechtsanwalts- und Notariatsgebühren Bon anderer Seite wird uns zu diesem Thema geschrieben: In Nummer 533 gibt der„ Borwärts" die Zuſchrift eines Einfenders wieder, in welcher das Berlangen nach Herabfezung der Rechtsanwalts und Notariatsgebühren damit begründet wird, daß der Rechtsanwalt für eine Zahlimgsaufforderung bei einem Objekt von 8000 m. 400 m. verdiene, und daß ein Notar bei einer Unter fchriftsbeglaubigung 85 M. in Ansaz bringe. Diese Angaben sind unrichtig. Die gefeßliche Gebühr des Rechtsanwalts für eine 3ahlungsaufforderung beträgt bei einem Objekt von 8000 m. nicht 400 M., jondern 14 M., bei einem Objett von 1500 m.( größere
Objette tommen für Broletarier faum jemals in Frage) beträgt dieje Gebühr nur 2 M. Bei den Wertstufen, die für Broletarier in Frage kommen, ist diese Gebühr noch erheblich geringer; so beträgt sie bei einem Streitgegenstand von 200 m. nur 2 M., und bei einem Mert von 1500 m. 5 M. Bei einer Unterschriftsbeglaubigung beträgt die Gebühr selbst bei einem Objekt von 320 000 m. erft 84,80 m. Derartige Objekte tommen natürlich nur ganz ausnahms: weise und nur bei schwerreichen Leuten in Frage. Bei einem Objekt ron 1500 m. beträgt die Gebühr für die Unterschriftsbeglaubigung ganze M. Nach der deutschen Gesetzgebung sind die Anwalts gebühren in der Weise gestaffelt, daß der Anwalt bei fleinen Db. jekten Geld zujeßt, während die mittleren Objekte einen Ausgleich
Ein Tag der Bauunfälle.
Beim Untergrundbahnbau- Glück im Unglück.
Die Berliner Unfallchronit ist gestern nachmittag um einige| zeichnen, daß sich der sogenannte viele Zentner schwere Rammbär schmere Unfälle, die zum Glück feine Todesopfer gefordert gerade unten befand. Im anderen Falle hätte das Unglück einen haben, bereichert worden. In der Münzstraße stürzte eine Dampf- piel größeren Umfang annehmen können. Eine genaue Untersuchung ramme um, durchschlug das Dach eines gerade vorüberfahrenden über die Ursache des Unglücks ist bereits eingeleitet worden. Es wird aber vermutet, daß das Unglück durch unsachgemäße Straßenbahnanhängers und beschädigte das Oberdeck eines Auto: Bedienung herbeigeführt worden ist. busses. Glücklicherweise wurden nur drei Personen verlegt. Der Sachschaden dagegen ist sehr groß.
Das Unglück in der Münzstraße.
Ueber das Unglüd, bei dem wie durch ein Wunder nur drei Bersonen, zwei erheblich, doch nicht lebensgefährlich, verletzt wurden, erfahren wir noch folgende Einzelheiten: In der Münzstraße werden gegenwärtig Rammarbeiten für den Tunnel der im Bau befindlichen Untergrundbahn Gesundbrunnen- Neukölln ausgeführt. In einem Teil des Straßenzuges sind bereits zahlreiche schwere Eisenträger in das Erdreich versenkt worden. Gestern nachmittag gegen 3 Uhr war die Arbeitskolonne mit der Dor dem Hause Münzstraße 26 anDampframme gelangt. Die große Ramme, die auf eisernen Schienen steht, sollte einige Meter weitergeschoben werden. Kaum hatten die Arbeiter die Ramme ein Stück fortbewegt, als sie sich nach dem Straßendamm zu überneigte, und unter lautem Krachen umstürzte. Gerade in diesem Augenblick passierte ein Straßenbahnzug der Linie 49 und ein Autobus der Linie 24 die Unfallstelle. Mit voller Bucht schlug das Holzgerüft auf das Verdeck des Anhängewagens auf, das schwer beschädigt wurde; die Hinterplattform wurde total zertrümmert. Das Oberdeck des ebenfalls die Unfallstelle passierenden Autobusses, Linie 24, wurde abgerissen und auf die Straße geschleudert. Der Fahrgäste beider Fahrzeuge bemächtigte sich eine beispielloſe Panit, laute Schreckensrufe ertönten aus den Wageninnern. Alles glaubte zunächst an eine Katastrophe. Vorübergehende machten sich sofort an das Hilfswerk, andere alarmierten die Feuer wehr und das städtische Rettungsamt. Glücklicherweise bewahrheitete sich das Gerücht von Todesopfern und vielen Schwerverletzten nicht. Mur drei Personen hatten mehr oder minder er hebliche Verlegungen erlitten, die aber, wie sich später herausstellte, nicht lebensgefährlicher Natur find. Der 50jährige Straßenbahnschaffner Albert Tuchy aus der Floraſtr. 58 zu Bantow zog sich eine schwere Gehirnerschütterung zu. 17jährige Kaufmann Nachy Gegner aus der Linienſtr. 44 erlitt Verlegungen an beiden Händen und an der Stirn. Die Ehefrau Marie Bieger, aus der Wallner- Theater- Straße fam mit einer geringfügigen Berstauchung und Hautabschürfungen davon. Während die Leztgenannten nach Anlegung von Notverbänden in ihre Wohnungen entlassen werden konnten, mußte der Schaffner von der Feuermehr in das Hedwigsfrankenhaus gebracht werden. Die 41jährige Ehefrau Gisela Kasper aus der Boyenstr. 14, die in dem beschädigten Autobus fuhr, erlitt einen Nervenfchock, konnte aber, ihrem eigenen Wunsch entsprechend, in ihre Wohnung gebracht werden. Die Unfallstelle wurde in weitem Umkreis durch ein starkes Schupoaufgebot abgesperrt. Der Polizeivizepräsident Dr. Friedensburg, Oberbranddirektor Gempp und der Leiter des städtischen Rettungsamtes, Dr. Paul Frant, leiteten persönlich die erforderlichen Absperrungs- und Hilfsmaßnahmen. Durch den Unglücksfall mußte der gesamte Fuhrwerfs- und Straßenverfehr umgeleitet werden. Die Aufräumungsarbeiten, die von der Feuerwehr und von Arbeitern der Untergrundbahn vorge nommen wurden, dauerten bis in die späten Abendstunden hinein. Es ist noch als ein besonderer Glüdszustand zu be
Der
Der Schachteinsturz in der Neanderstraße.
Zu dem Schachteinsturz in der Neanderstraße, wo eben falls Bauarbeiten für die Untergrundbahn vorgenommen werden, über den wir bereits in einem Teil unserer gestrigen Abendausgabe berichteten, erfahren wir noch folgendes: Gegen 1 Uhr nachmittags rutschten vor dem Hause Neanderstr. 33 etwa drei bis vier Kubikmeter Sandmassen, die durch einen Bohlenverschlag herausgedrückt wurden, in den fünf Meter tiefen Schacht. Mehrere Arbeiter, die dort beschäftigt waren, fonnten sich nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit bringen und wurden verschüttet. Die Feuerwehr wurde gerufen. Nach wenigen Minuten erschien sie an der Unfallstelle. In der Zwischenzeit hatten sich bereits Arbeitskollegen an die Bergung der Verschütteten gemacht. Zwei von ihnen, der 38jährige Arbeiter Wilhelm Schulz aus der Kopenhagener Str. 14, und aus der Müllerder 32jährige Arbeiter Alfred Kabelig straße 25 hatten innere Verlegungen erlitten und mußten in das Bethanienkrankenhaus übergeführt werden. Es besteht keine Lebensgefahr. Ein dritter Arbeiter, der 60jährige Ernst Ruben aus der Allenſteiner Str. 26 fonnte nach Behandlung auf der nächsten Rettungsstelle in feine Wohnung entlassen werden. Eine Untersuchung über die Ursachen des Schachteinsturzes ist eingeleitet worden.
Lichtstörung im Zentrum Berlins .
In der fünften Stunde wurde das Zentrum Berlins von einer etwa halbstündigen Lichtstörung heimgesucht, die sich in den Geschäften der City recht unangenehm bemerkbar machte. Die Stromstörung hatte ihre Ursache darin, daß in den Umformermerten Königin Augusta Straße und Mart= grafenstraße infolge Schwankungen in der Hochspannungsfeitung, sogenannter primärseitiger Störungen die Umformerautomaten überlastet wurden und heraussprangen. Die Beseitigung der Stromunterbrechung nahm in der Königin- Augusta- Straße nur etwa 5 Minuten in Anspruch, während es in der Markgrafenstraße, von wo aus hauptsächlich die City mit Elektrizität versorgt wird, die Umschaltung etwa eine halbe Stunde dauerte, da gleichzeitig die Automaten für Gleich- und Drehstrom betroffen waren. Die lintersuchung, worauf die Stromschwankungen im Leitungsnetz zurüd. zuführen sind, ist noch nicht abgeschlossen.
Zusammenstoß zwischen Straßenbahn und Autobus.
Zu einem folgenschweren 3usammenstoß zwischen einem Autobus der Linie 5 und einem Straßenbahnzug der Linie 69 tam es gestern nachmittag um 43 Uhr vor dem Hause Potsdamer Str. 122. Hierbei wurden zwei Fahrgäste schwer verletzt. Der 22jährige Deforationsmaler Karl Rosenkranz aus der Floraftr. 6 zu Stegliz, zog sich schwere Kopfwunden zu und der 28jährige Diplomingenieur Mar Leederer aus der Akazienstr. 26 zu Stegliz, trug einen Armund Schulterbruch davon. Die Verletzten wurden durch einen Wagen des städtischen Rettungsamtes in das Elifabeth- Krankenhaus ge schafft. Durch den Unfall entstand eine längere Berfehrsstörung. Die Schuldfrage ist noch nicht einwandfrei geflärt.
Geldstrafe für Bater und für Sohn
Kommunisten und Heilsarmee.
megen fortgefeßten a
zwischen Unkosten und Einnahmen gewähren, und nur die Ge-| bühren bei großen Objekten derartig bemessen sind, daß der Anwalt Betruges. bei diesen auch seinen Verlust an den kleinen Objekten hereinbringen fann. Ich verstehe wohl, wenn die Großfapitalisten gegen eine derartige soziale Staffelung der Anwaltsgebühren( die Be mühungen find bei kleinen Objekten natürlich die gleichen wie bei großen Objetten) Sturm laufen, habe aber 3weifel, ob es im Intereffe der werttätigen Bevölkerung liegt, auch ihrerseits eine derartige Regelung anzugreifen. Ich möchte nur erwähnen, daß bei der Bertſtufe für die Rlageſchrift, die Schriftfäße ſowie für die Stongegenwärtigen gefeklichen Regelung der Anwalt in der untersten ferenzen und Korrespondenzen ganze 2 M. erhält, und für die Wahrnehmung der Termine, die insbesondere in Berlin oft viele Stunden in Anspruch nehmen, gleichfalls 2 M. Wenn eine Beweis tretung in der Beweisaufnahme mit 1 M., und falls das Ergebnis aufnahme stattfindet, kommt hierzu noch eine Gebühr für die Verder Beweisaufnahme verhandelt wird, eine weitere Gebühr von nochmals 1 M. Die Gebühren dieser Wertstufe sind genau halb fo hoch, als sie vor dem Kriege waren. Ein„ Kulturwerk ersten Grades".
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Herr Friedeberger und Sohn hatten eine sehr einfache Methode erfunden, um zu Geld zu kommen: Sie gründeten ein Verlags. unternehmen Deutsche Kultur" und beschlossen, ein deutsches ,, Kulturwert" ersten Grades zu schaffen. Zu diesem Zwecke suchten fie mehr oder weniger bekannte Künstler, Dichter und Wissen schaftler auf, ließen sich von ihnen den Lebenslauf erzählen, Photo graphien geben und eröffneten ihnen dann, daß es von ihnen sehr freundlich wäre, wenn sie sich auch das Kulturwert ersten Grades bestellen würden. Es dürfte nur die Kleinigkeit von 185 Mt. foſten- dafür würde es aber auch ein Prachtwert werden. Die Künstler und Wissenschaftler, waren auf diese Zumutung eigentlich nicht gefaßt. Wohl wünschten sie etwas für ihre Unsterblichkeit zu tun, auch hatten sie nichts dagegen, für sich einen Separatabzug ihres Lebenslaufes zu erhalten. Daß sie aber zu ihrer Unsterblichkeit auch durch die Abnahme des Kulturwerts beitragen sollten, wollte ihnen gar nicht einleuchten. Aber schließlich, was tut man nicht um der Unsterblichkeit willen! So bestellten die Künstler und Wissenschaftler das Kulturwert ersten Grades" und erhielten es auch. Groß war aber ihr Erstaunen, als es sich nun herausstellte, daß es mit einem Prachtwert nichts gemein hatte und auch gar tein„ Kulturwert" war. Der Einband war, wie der Sachverständige sich ausdrückte, einfach Dred, das Papier taugte auch sehr wenig und ein großer Teil des Buches diente allein Reklamezwecken, in dem Bäder und Kurorte beschrieben wurden. Ber schiedene Wissenschaftler und Künstler waren ohne ihr Wissen da Bebenslaufes zurück. Die Besteller des Werfes weigerten sich, aber hineingeraten, andere nahmen ihre Einwilligung zum Abdrud ihres den Rest des Substriptionspreises zu zahlen. So wurden sie ver flagt. Die Betrogenen machten aber ihrerseits den Staatsanwalt mobil. So standen Herr Friedeberger und Sohn gestern vor dem Schöffengericht Charlottenburg und die Wissenschaftler und Künstler traten einer nach dem anderen vor den Zeugentisch und erklärten, daß sie sich betrogen fühlten. Das waren fie offensichtlich auch. Das Urteil lautete auf 11 Monate Gefängnis und 2000 mart
Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin Jungsozialistische Vereinigung
Revolutions- Feier
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morgen, Sonntag, 14. nov., vorm. 11 Uhr, im Großen Schauspielhaus. Ginlaß 10 Uhr. Eintrittstarten à 50 Pj. find an der Kaffe erhältlich. vortragsfolge: 1. Gemeinsames Zied: Wir werben im Sterben 2. Prolog: Der neue Simon( Mar Barthel). 3. Borte zum Gedenken der Revolution: A Saenger, M. d. R. 4. Menschheitswille, Dramatisches Spiel für Bewegungs- Sprechchor von Herm. Claudius( Erstaufführung). 5. Gemeinsames Lied: Bann wir schreiten.
3u schweren fommunistischen Ausschreitungen fam es gestern 30 Personen, die der Heilsarmee angehörten, zog mit Musik vom Helmholzplatz durch die Dunder- und Stargarder Straße zur munist en begleitet, die sich in groben Beschimpfungen und Be Schönhauser Allee. Der kleine Zug wurde von etwa 500 Kom drohungen gegen die Leute der Heilsarmee ergingen. Zur Siche rung wurde der Zug von Polizeibeamten des 63. und 66. Reviers begleitet. An der Ede Schönhauser Allee und Milastraße stürmten die Kommunisten auf die Heilsarmeeanhänger ein. Die Beamten fette, um die Angreifer abzuhalten. Die Menge nahm hierauf gegen waren gezwungen einzugreifen und bildeten zunächst eine Sperrdie Polizeibeamten eine drohende Haltung ein. Der 27jährige Kutscher Willi Wolter, der wohnungslos ist, wurde fest. genommen und der Abteilung I a des Polizeipräsidiums zugeführt.
Ein Oberleutnant als Raubmörder hingerichtet. In der Frühe des Freitag fand im Hofe des Budapester Militärgefängnisses die Hinrichtung des wegen Raubmord zum Tode durch den Strang verurteilten Oberleutnants Gustav Lederer statt. Erst zwölf Minuten, nachdem der Scharfrichter den Vollzug des Todesurteils gemeldet hatte, fonnte der Arzt den eingetretenen Tod feststellen. Nach der Hinrichtung wandte sich eine große Menge in wüsten Beschimpfungen gegen den Scharfrichter und seine beiden Gehilfen, so daß ein starkes Polizeiaufgebot zum Schuß eingreifen mußte.
den 14. November, früh 9 Uhr, im Großen Schauspielhaus zur RevolutionsDie Ordner der Proletarischen Feierstunden treffen sich am Sonntag, feier der SAJ.
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des
sagt, dass es unter Umständen ein Scheidungsgrund sein kann, wenn einer der Ehegatten einen üblen Mundgeruch hat und dadurch das weitere eheliche Zusammen.
leben unertraglich macht. Eine Kraftige Mundspilung
mit
verbirgt frisch- duftenden Atem.