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Soantag 14, November 1424

Äus öer

Die Zilme öer Woche. ,Mau spielt nicht mit öer Liebes (Tapilol.) Man spielt aber auch nicht mit dem Filmmanustript, Willi ch a a s. Man oernarrt sich nicht bald in das alte kaiserliche Wien und bald in das neue hochmodern« Paris . sVereinigt also glücklich die Mode von gestern mit der von heute.) Man begeht nicht solche psychologischen Unmöglichkeiten, wie sie hier den handelnden Per- sonen zugemutet werden. Man schweift nicht ab und vergißt darüber, daß der Film Tempo haben muß. Und dies alles und noch mehr tut man vor allem nicht, wenn man selbst ein hervorragender Film- kritiker ist. Also in Wien spukt noch der alte kaiserliche Hofstaat in Gestalt des Hosmobiliardirektors Nepallet, der in der Hofburg die kaiserlichen Möbel von ehemals verwaltet(bis sie eines Tages ab- gcholl und versteigert werden.) Ihm wäre bald dariiber das Herz gebrochen, wenn nicht der Fürst ihn getröstet hätte. Sie beide leben in der Welt des Alten, Vergangenen. Aber der Fürst, ein alter Lebemann, kann sich im Leben doch nicht bescheiden. Er möchte seinem Freunde Lewis, dem jungen Sohn eines Großindustriellen, die Braut wegnehmen, Calixta, eben die Tochter des antiquarischen Herrn. Da sie durch die Intrige einer Ballettänzerin gegen ihn ans- gebracht ist, nimmt sie die Werbung des Fürsten an. Lewis wird im Duell schwer verwundet. Und nun ruck: zweiter Schauplatz Paris . Hier kann der Regisseur G.W. Papst loslegen. Außerordentlich ist die Lichtoision des nächllichen Paris , vortrefflich der Ball, auf deni�die Pariser Charleston und die Wiener Walzer tanzen. Aber die Sensation ist der Fleischmarkt, den der Fürst allein besucht, ohne in die Netze der vielfachen Verführung zu geraten. Eine schwüle Hotelszene, die Calixta die Augen darüber öffnet, daß sie immer noch Lewis liebt. Mckkehr nach Wien , Wiedervereinigung. des jungen Paares: hoch oben auf einem Fabrikgerüst, zu dem Calixta hinaus- steigt, Lewis Krankenpflegerin, eine frühere Geliebte des Fürsten ,

hat das Ihre getan, daß die beiden sich wiederfinden. Sie wird dem Fürsten jetzt Trösterin sein. Der Regisseur hat es leider nicht ver- macht, die Handlung zu konzentrieren und ihre offenkundigen Mängel zu verdecken. Aber im rein optischen entschädigt er, ebenso wie der Hersteller der Bauten Werndorfs für Vieles. Das Erlebnis des Films ist Werner K r a u ß, der den alternden Fürsten grandios spielt, in jedem Zug ein Aristokrat, gepflegt und gezügelt. Er weiß der Figur einen Hauch des Tragischen zu geben. A. Ä e tz b ach ist der Mobiliardirektor, ein Mensch von gestern, von leiser Komik um- wittert. Lily D a n i t a versagt in der unmöglichen Calixta. Mit feiner Diskretion gestaltet Erna M o r« n a die ehemalige Geliebte des Fürsten . Egon von Jordan (Lewis) ist nichts als ein netter junger Mann. Warum man die Presse zwang, eine Nachtvorstellung dieses Films zu besuchen, ist nicht ersichtlich. Falls die Phoebusgesellschast mit dieser Gepflogenheit fortfahren sollte, muß sie ohne uns aus.

kommen. Für einen Menschen, der am Tage arbeitet, ist es keine .Wohltat", nachts Filme zu besuchen. D.

�Ver Pfarrer von Kirchfelü. (Primus-Palast.) Der Bearbeiter MMHt sich die Sache leicht. Was sich nicht filmisch ausdrücken läßt, wird als Text gegeben. Die Idee. An» zengrubers.Pfarrer von Kirchfeld" zu verfilmen, war nicht glück- lich, denn das Gedankliche des Stück» ist nicht ins Bildhafte zu über» tragen. Deshalb muß Pfarrer Hell eine Predigt halten über Tole- ranz, Humanität und Versöhnung, die Handlung rückt nicht fort, nian sieht nur Dieterle von der Kanzel predigen. Und gewissermaßen als Ausgleich wird die Liebe de» Pfarrer» zu Anna Birkmeier zu stark betont. Damit aber verschieben sich die Akzent« des� Stückes. Niemals zeigt Anzengruber diese Liebe so ofsen wie der Film, der Gegensatz des freigeistigen Pfarrers zu dem stockkonservat'.oen Grasen von Finsterberg wird dagegen anfangs nur angedeutet, und erst am Schluß erfährt man ziemlich unvorbereitet, was der Graf dem Pfarrer eingerührt hat. Man könnte nun darüber hinweg- sehen, daß eine sehr freie Uebertragung de, Drama, in- Filmisch« stattgesunden hat, wenn der Film sonst große Qualitäten ausweisen würde. Das ist aber leider nicht der Fall. Verglichen den anderen Dramen Anzengruber» istDer Pfarrer von Hirchfeld" reichlich sentimental. Warum überzuckern Regisseur und Darsteller noch die Rührseligkeiten? Im Drama sind Anna und auch Hell be, der Trauung ziemlich gefaßt, hier kann man sich in Großaufnahmen der verweinlen Gesichter nicht genug tun. Da» ist zu viel. Und man kann Anzengruber allerlei Vorwürfe machen, nur nicht den. daß seine Figuren verlogen sind, und daß es bei ihm.salontirolert. Auf diese Note aber ist der Film eingestellt. Die Regisseur« Luise und Julius Fleck tun ihr Bestes, um die Aelpler so gut frisiert wie nur möglich spazieren zu führen. Massenszenen wie etwa der Hochzeit-» zug geraten ständig ins Opernhafte. Aber der Dauer Michael Bern- dorfer und die Kätnerin Anna Birkmeier sind doch nicht Lohengrin und Elsa. Semmler, ein guter, blonder Frackschauspieler aus Hamburg , sieht aus wie ein Großkaufmann auf dem Maskenball, Margarete L a n n e r als Anna Birkmeier verleugnet niemals trotz de» allzu reichlichen Tränenkonsums. daß sie«ine elegante Frau der Großstadt ist. und D i e t e r l e als Pfarrer Hell...7 Rein. Dieterle hat am diesem Unglück weniger schuld als die Regie. Also Dieterle lächelt wirklich menschenfreundlich und ist ein sehr lieber Mensch, aber dazwischen wird er lyrischer Tenor mit großen, pathetischen Gesten und benimmt sich wie Stegmund oder Manrico. Nur um den Wurzelsepp Fritz K o m p e r s und um Hilde Mangel ist Bau- rische». Erdverbundene». Vorher zwei Chavlin. Grotesken älteren Datum». schwächer, als man sie sonst kennt. Chaplin selbst hervorragend, aber e» fehlt doch das Sprühend«, Witzige, manches wird gedehnt, nur der Schluß läuft in wildem Tempo ab. Trotzdem lacht man, denn Chaplin ist immer faszinierend. F. S.

,Ver tanzende Tor. (HI. Kurfürstendamm.) (Em Clownschicksal wird frei nach den Bajazzomotiven hier aufs neue gestaltet. Der schwedisch « Regisseur A. SB. Sandberg hat dasselbe Thema bereits früher mit Psylander behandelt. Ich kenne die früher« Fassung nicht und halte mich nur an die zweite. Wunder- bar setzt die Handlung ein. Auf schmutzigen Landstraßen bewegt sich die Karawane des kleinen Zirkus vorwärts. In der nächsten Klein» stadt macht er halt. Der groß« Tag der Premiere setzt ein. Der Direktor hat«in glänzendes Geschäft gemacht, indem er ein Auto vornehmer Reisenden ins Schlepptau nahm und den Insassen nun «ine.Fiönigsloge" aufhalst. Rührend das Idyll zwischen feiner Tochter und dem Clown, der in feiner Verliebtheit gar nicht weiß, welchen Wert er hat. Aber er wird entdeckt und siedelt mit den Schwiegereltern und ihrer Tochter nach Paris über, wo er in der Revue die große Nummer spielt:Der tanzende Tor". Hinter der Filmleinwand wird dazu die Ballade gesungen, die wehmütig Bajazzos Schicksal besingt. Wir sind nah« am Kitsch, wie denn der ganze Film von Sentimentalität strotzt, aber immer findet der Re-

gisseur den Weg zur künstlerischen Linie zurück, und er weiß auch die Anspruchsvolleren durch schöne Züge aus der Welt des Kleinen und Nebensächlichen zu gewinnen. Der Pariser Glanz und der Ab-

stürz infolge der entdeckten Untreu« der Frau, die Trennung, der Alkohol, das beinahe Wiederfinden der beiden, der Selbstmord der vom Lietchaber oerlassenen Frau und das gut« Ende, da der Bajazzo nach Jahren statt der Frau das hinterlassen« Kind entdeckt--- sind die weiteren Etappen. Di« bloß« Inhaltsangabe sagt wenig über das Still«, Fein«, Besonder«, das der Film neben dem Herkömmlichen und Abgedroschenen enthält. Sandberg gehört in die erst« Klasse der nordischen Regisseure. Er weiß bei allen Längen und Breiten doch immer wieder rechtzeitig das Interesse anzuspannen und durch schön« Intermezzi zu entschädigen. Di« große Bedeutung des Clown, der sogar zum Offizier der Ehrenlegion ernannt wird, kommt natürllch im Film nicht zum Ausdruck. Sein« große Szene wirkt nur durch den Gesang. Ws Filmnummer ist sie belanglos. Gösta Ctman, der uns eben erst alsFaust" vorgestellt wurde, überrascht aufs ange­nehmst«. Er weiß der Bajazzofigur wirklich tiefere Bedeutung und Tragik zu geben. Ganz ausgezeichnet ist fein« Maske, die mit den verschiedenen Stufen seines Erlebens wechselt und zum Schluß die Verkommenheit im Suff widerspiegelt. Liebenswürdig und reizend ist seine Partnerin Karina Bell . Ein prachtvoll, naturechter ZirluSdirektor ist F e r a u d y._ D. ,vke teufthe Suzanne/ (Ufa-Palast am Zoo.) Ein echter Pariser Schwank mit all seinem Wirbel und Durch- «inander, dazu die Operettenmusik von Jean Gilbert , auf dem Höhe- punkte«in Ball im Moulln Rouge mit vielen schönen Beinen und Sektstimmung Herzchen, was willst du noch mehr? E i ch b e r g hat mit diesem feinem ersten Film, den er für die Ufa schuf, sein« Begabung für dieses Genre aufs best« bewährt. Wer«in« Film- »peretl« sehen will, der kommt hier auf sein« Kosten. Pari» scheint die nächst« große Mode de» Films zu sein und das nun nachgerade geworden« Wien abzulöfen. Man sieht im Flug« hervorragend« ijer Bauten, man macht mit dem Dampser einen Ausflug auf der Sein«, man erlebt die klein« französisch« Sladt, in der die keusch« Suzanne einen Tugendpreis bekommt. Aber in Paris zeigt sie sich von einer ganz anderen Seit«. Trotzdem schnappt ihr«in viel braveres Mädchen den Liebhaber weg, und sie revanchiert sich, indem sie das Verlobungsfest gründlich stört. Wer wer möchte die Hand- lung im Ernst erzählen, die Hauptsach« ist. daß alles gehörig durch- einanderquirlt, daß schließlich alles auf dem Ball im Moulin Rouge sich trifft und der gute Papa, der wie Sohn und Tochter auf Wenteuer ausgeht, durch feine Tochter, die ihre Famille mit ihrem Geliebte« auf gründllchst« bloßstellt, gezwungen wird, die Zustimmung zur Der- lobung zu geben. Was sonst an Verwicklungen und Uebervaschm,

vor sich geht, bleibt der Neugierde des Besuchers vorbehalten. Lilian Harvey ist der Sekt in dieser Bowle, sie schäumt vor Uebermut. Sie entzückt durch Tanz und Spiel. Urb wenn der Film während der großen Ballszen« unterbrochen wird, und sie sich in Natura in derselben Szene zeigt, ist des Beifalls kein Ende.(Hierzu ein« kleine Anmerkung: Der sarblcf« Film wirkt viel künstlerischer, vornehmer. in sich abgestufter als die wirklich« Szene, die trotz ihrer Plastik und gerade wegen ihrer Farbigkeit viel kitschiger herauskommt.) Willy Fr i t f ch ist der Liebhaber. Er entfaltet auf der männlichen Seite alles das. was Lilian Harvey auf der weiblichen hat. Als alt- bewährt« Schwankfiguren sah man Hans Junkermann und Albert P a u l i g, der den Aushilfskellner spielt und alles falsch macht. Auch sonst war in den kleineren Parteien gutes Darsteller- Material verwendet. Die Musik war von Dr. Becc« auf» Wirkung»- vollst« zusammengestellt._* Vor Settler von paets. (Piccadilly.) Unmöglich, die Fäden der verwirrten Handlung aufzudecken. Kolportage mit schöner Aufrichtigkeit. Finstere Blusemnänner. Raub- Überfälle in schauriger Nacht, Karnevalsseste mit dem damit ver- knüpften mondänen Leben, Duelle unter Offizieren der königlichen Garde beleben anmutig den Ablauf der Handlung, bis am Schluß sich die arm«, kleine Näherin, die ein alter Pariser Bettler aufzog. mit ihrem Offizier in das definitiv gesicherte eheliche Schlafzimmer zurückzieht. Im Orchester beherrscht Puccini die Situation. Sonst ereignet sich noch viel Schlimmes. Da wird z. B. eine merkwürdig« Kindesoerschiebung vorgenommen. Da» Kind trägt außerehelichen Charakter und stammt von einer Komtesse, die sich mit dem Ossi- zier veiloben will, der nachher die klein« Näherin heiratet. Und dieses Kind wird ausgerechnet bei der Näherin ins Depot gegeben. woraus schaurig« Perwicklungen entstehen. Aber alles endet dann glücklich. Die Regie unterstreicht noch das Kolportagehaste. Merk-

Settage öes vorwärts

würdig, im französischen Durchschnfitsfilm bewegen sich die Dar» steller immer so forciert wie in einer Alexandrinertragödie. Man legt nur auf gut einstudierte und abgerundet« Gesten Wert pnd stellt sich in hübscher Pose auf. Rene M a u p r e als Gardeoffizier benimmt sich z. B. immer, als ob er eine Arie singen möchte, und die kleine Näherin bleibt auch in verzweifelten Situationen klassisch« Heroin« aus einem Drama Comeifles'. Selbst der russische Schau- spieler Nicolai Colin« in der Titelrolle weiß die ruhige Linie einzuhalten und fällt nicht aus dem artigen Rahmen heraus. Aber er verfügt kaum über ein« reiche Zlusdrucksskala, er begnügt sich mit ein paar typischen Stellungen. Sonst ist die Inszenierung ge- schmackvoll, zeigt hübsche Interieurs bei guter Photographie. _ F. S. , Harold Llopö, öer Sportsstuöent." (Gloria-Palast.) Unser Held ist bekannt, unser Held ist beliebt, unser Held wird die Sache schon machen, so dachten die vier Autoren, die das Manu- skript zum Sportsstudenten schrieben. Darum legten sie auf die Handlung keinerlei Wert. jSie rechten nur lustige Einfälle, und zwar durch die Regisseure Sam Taylor und Fred Rewmcyer sehr lustig unterstützte Einfäll« aneinander. Wenn man beispiels- weise Harald Lloyd vor seinem Ball, den er selbst gißt, beim Schneider hinterm Ofenschirm spazieren gehen sieht, weil sein An- zug nicht rechtzeitig fertig wurde, so ist man ohne weiteres auf allerlei Ueberraschungen gefaßt. Trotzdem erwartet man es wohl kaum, daß ihm der nur gehestete Anzug während der Festlichtelt stückenweise vom Körper fällt. Solche Vorkommnisse entfesseln Lach - stürme, das versteht sich fast won sechst Urkomisch ist auch Harald Lloyd beim Fußballspiel, das er. der gar nicht mitspielen sollte, für seine Mannschaft gewinnt. Hierbei waren textlich die sportlichen Ausdrücke wohl nicht einwandfrei übertragen. So lustig und gro- tesk Harold Lloyd auch ist, man möchte dennoch behaupten, am Kößten war er in den Szenen, wo er einen Tölpel spiell, der zu inem eigenen großen Erschrecken und tiefftem Kummer weiß, daß er ein Tölpel ist._ e. d. ,vie Ilucht in öen Zirkus." (Taueuhienpalast.) Das Manuskript ist Ramschware, es bringt ohne innere Be- gründung«in bißchen ruffische Revolution, die jetzt modern ist und «in bißchen Gerichtssaal, der«inst sehr beliebt war. Nicht einen Augenblick regt der Film zum Nachdenken an. SZera. die einstige Revolutionärin, ist die Geliebt« eines Offiziers,'von dem sie«m Kind hat. Weil der Geliebt««in Offizier ist, halten die Manuskript- Verfasser offenbar das Interesse weiter Kreise für gesichert. Vena wird unschuldig nach Sibiriea verbannt, sie entflieht, taucht in einem Wanderzirkus unter, wird, als sie sich nicht verkuppeln lassen will. verraten, soll erschossen werden erst im allerletzten Augenblick wird sie von dem Offizier gerettet. Das alles ist auf Knalleffekt zu- geschnitten, und die ganze Hintertreppenromantik, die Leichtgläubige schon für endgültig überwunden hielten, ist wieder aufgelebt. Der Regisseur Mario B o n n a r d bekundete eine zu große Lieb« zum eigenen Manuskript, das in ihm den Willen zur künstlerischen Leistung erschlug. Sonderbarerweis« hat man immer den falschen Ehrgeiz, Marcella Alb'ani in häcÄrmnatischen Rollen zu b«» schwingen, die dieser schönen, eleganten Frau so gar nicht liegen, denn Mündchen aufmachen ist schließlich nicht die optisch« Uebersetzung für den tiefsten Schmerz. Wladimir Saida row spielt« wie immer bei vornehmer Zurückhaltung emdrucksstark, doch konnte auch sein Talent den Film nicht zum Kunstwerk erheben. Di« Photographen Green» bäum und Sparkuhl holten sich Sondererfolge. Das dam Ufa-Magazin beigelegte Programm ließ mal wieder alle» zu wsrnschen übng._ e. bi ,ver �ager von Jall." (Emelkapalast.) Natürlich nach einem Roman von Ganghofer und natür- lich etwa» für» Gemüt. Hoffentlich ist das nicht der Anfang einer ganzen Ganghofer-Seri«. denn wie die Erfahrung mit dem herzigen Wiener Milieu lehrt, kann so etwas leicht zur Epidemie werden. Der Film zeigt die übliche Schworzweißzeichnung der Charaktere: es gibt eben nur gut und böse. Ein reicher Bauernsohn, als leiden- schasllicher Jäger, Wilddieb und Schmuggler bekannt, stellt hier den Unhold. Fritz Kampers spielt ihn in«inem unmöglichen Stil als Berliner Ganovan. Wilhelm Dieterle gibt den edlen Gegen- part, ein Musterexemplar von Jäger, das den Wilddieb endlich aus dem Felde schlägt. Buchstäblich aus dem Felde der Liebe schlägt und ihm das Wildern verleidet. Und dann geht der Edle natür- lich und führt die Modei(Grete Reinwalv) heim. Man gönnt Ihm schließlich dos Glück und freut sich, daß der Kapellmeister die richlioe Musik dazu macht: wenn die Modei nämlich auftritt, spiett die Zither und die Geigen schluchzen herzig. Die Photographie ist guter Durchschnitt, durch Außergewöhnliches wird man auch bei den dankbaren Hochgebirgsmotioen nicht überrascht. Die Regie(Fritz E e i tz) salgte ausgetretenen Bahnen, und niemand wird behaupten wollen, daß es eine sehr unterhaltsam« Angelegenhett war. SL

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