Um die Luchfühlung zur Volkspartei nicht zu verlieren, muß Westarp in den fauren Apfel beißen und, indem er seinen Geschäftsführer Lambach abschüttelt, demütig um Vergebung bitten.
angekauft, trotzdem das deutschnationale Fraktionssekretariat Uebrigens hat Dr. Stresemann das Bild noch nicht durch sein Rundschreiben einen starten Druck nach dieser Richtung auf ihn auszuüben suchte.
J
Frage der Befämpfung des britischen Imperialismus auf| trauliche Rundschreiben zu meiner Renntnis gelangt war, die Aufasiatischem Boden. Auch Persien und Afghanistan nahme der Empfehlungen scharf mißbilligt und zwar nicht nur, weil sind Nutznießer der sowjetrussischen Außenpolitit geworden. Rundschreiben dieser Art für diese Empfehlungen nicht bestimmt Diese gab ihnen die Möglichkeit- immer von demselben find, sondern vor allen Dingen wegen des Inhaltes und der Grundsatze des antibritischen Kampfes ausgehend, ihre Form der Empfehlung. Nachdem ich gestern durch die Bresse von nationale Unabhängigkeit zu wahren und zu sichern. Die dem Bilde, dessen Maler zu der Partei übrigens in feinerlei BeChina politit Sowjetrußlands unterscheidet sich einiger ziehung steht, Renntnis erhalten habe, fann ich die Aufnahme der maßen von derjenigen der Westmächte, wenn sie auch mit Empfehlung, obwohl sie an sich für die Deffentlichkeit nicht bestimmt der Politik des alten Rußland vieles gemeinsam hat. Sowjet- war, nur um so lebhafter mißbilligen und beum so lebhafter mißbilligen und berußland behält z. B. bis heute in seiner Hand die chinesische dauern. Gleichzeitig möchte ich nicht unterlassen, meine gestern Ostbahn und verwaltet sie gemeinsam mit Tschangfolin als mündlich gemachten Mitteilungen zu wiederholen, daß ich aus ein Kondominium". Die interventionistische Tätigkeit eigener Initiative die Unterredung erbeten hatte, weil mir daran Karachans in Pefing ist unvergessen. Weiter ist der Sowjet- tag, von unserer Seite jeden Anlaß zu derartigen Miß russe Borodin Generalstabschef der Kantoner Stimmungen persönlicher Art zu vermeiden. Ich habe Armee. Noch bezeichnender ist das Verhalten Moskaus nicht unterlassen, den Herrn Außenminister Dr. Stresemann von in der Mongolei , die eigentlich zu China gehört, aber diesem Schreiben Renntnis zu geben. schon heute zu einem russischen Vasallentum gemacht worden ist. Chiwa und Buchara , die zwar zur Vorkriegszeit Einflußsphären Rußlands und dessen Vasallenstaaten, aber immerhin formell unabhängige Staaten waren, sind dem Sowjetreiche einverleibt. Nicht einmal die alten Landesnamen sind mehr im Gebrauch. Sie sind nämlich, einschließ lich der alten zentralasiatischen Proving Turkestan , neuen administrativen Teilungen unterzogen worden und heißen heute Usbekistan und Turkmene stan. Sie sind die Speicher der Baumwollenkultur Rußlands ; als solche sind sie in Wirklichkeit dessen Kolonien in Zentralasien , und zwar die besten. Dasselbe Schicksal erwartet zweifellos auch die Mongoléi. Ebenso ging es vor sechs Jahren den nationalen Republifen Transfautasiens: Georgien , Armenien und Aserbeidschan . Man darf dabei nicht vergessen, daß sich in Transkautafien auch die weltbekannte Naphthastadt Baku und der beste Exporthafen am Schwarzen Meere Batum befinden. In der Handelspolitik Sowjetrußlands gegenüber den afiatischen Staaten hat das Außenhandelsmonopol in gewissem Grade dem freien Handel Plaz gemacht. Türkische, persische und andere Kaufleute exportieren nach Rußland ohne größere Einschränkungen. Was also die Westmächte vergebens in ihren Berhandlungen mit Rußland zu erreichen versucht haben, ist den Orientalen zuteil geworden. Das geschieht, um die asiatischen Völker zum Kampf gegen den europäischen Einfluß zu gewinnen. Aber auch rein wirtschaftliche Beweggründe spielen hier eine wichtige Rolle; die asiatischen Länder liefern ja, als vorwiegend agrarische Gebiete, der russischen Industrie Rohprodukte( Baumwolle, Wolle usw.), die Rußland sehr braucht. Andererseits stellen die Länder Afiens für die russische Industrie den Absahmarit dar, während das Verhältnis zu den Westmächten gerade entgegengesetzt ist.
Der Graf befiehlt Kotau.
Westarps Entschuldigungsbrief. Deutschnationale Blätter veröffentlichen freudestrahlend den Brief Weſtarps an die volksparteiliche Reichstagsfraktion, in dem der Graf den Kotau befiehlt. Dieses denkwürdige Schreiben an den Erminister Scholz hat folgenden Wort
laut:
Sehr verehrter Herr Minister!
Wie ich bereits Ihnen und den Herren Abgeordneten 3apf und Remptes mündlich mitzuteilen mir erlaubte, war das Rund schreiben, in welchem die Empfehlung eines von dem Maler Frohne gefertigten Bildes zur Besichtigung empfohlen wurde, lediglich für den vertraulichen Gebrauch der Mitglieder der Reichstagsfraktion bestimmt. Rundschreiben dieser Art werden vom Fraktionsbureau zu rein geschäftlichen Mitteilungen gewissermaßen als Ersatz eines schwarzen Brettes erlaffen, und dienen nicht irgendwelchen politischen Zweden. Die Empfehlung der Besichtigung des Bildes ist ohne verantwortliche Durchficht des ungedruckten Tegtes aufgenommen worden, weil es von einer für den Maler interessierten Berson gewünscht worden war. Ich habe sofort, nachdem das ver
Quadrille à la cour.
Bon Jodat.
Gewiß läßt sich sagen, daß in Deutschland allerhand mit Attributen behafteten Scheingrößen noch viel zu viel Ehrfurcht entgegengebracht wird, daß demokratisches Selbstbewußtsein sich noch lange nicht genügend durchgesetzt hat gegenüber allem möglichen Titel- und liniformenplunder. Aber wenn man doch feststellen darf, daß hier und da die Fragwürdigkeit eines Wertes durchschaut worden ist, so ist in erster Linie das Adelsprädikat der Leidtragende gewesen. Rein Mensch trägt die Berantwortung für feinen Namen, und zweifellos gibt es fehr achtbare Menschen unter Adeligen, die auf diese Eigenschaft dann freilich meistens feinen Wert mehr legen, aber mir wenigstens geht es so, daß ich mich, bei der Nennung eines mir bis dahin unbekannten Adelsnamens, gegen mein instinktives Vorurteil wehren muß, es mit einem Hochstapler zu tun zu haben, wiewohl ich wissen müßte, daß die raffinierteren unter ihnen längst der Zeitstimmung Rechnung getragen haben und sich nicht mehr auf so plumpe Weise verpuppen
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Wenn wir unter diesen Umständen hören, daß es eine Deutsche Adelsgenossenschaft " gibt, so hat das etwas Rührendes an sich. Schon das Wort stimmt besinnlich. In Verbindung mit den Begriffen Kredit, Konsum, Erwerb, hat der der Genossenschaft einen ver= trauten Sinn, und es fallen einem die Namen Lassalle und SchulzeDelitzsch dabei ein. Adelsgenossenschaft aber flingt ein wenig nach Schlagsahne mit Hering. Burgruinenromantit vereint sich darin mit Bureauraumfachlichkeit, Raubritterherrlichkeit mit Kontoforrent
auszügen.
Vor einigen Tagen hat die„, Deutsche Adelsgenossenschaft " einen großen Ball abgehalten. Exzellenz von. Berg, dessen Phantasie sich nicht nur bei den Geldforderungen, die er im Namen feines Königs stellte, sondern auch bei der Erfindung von Bezeichnungen frucht bringend erweist und der sich demgemäß Adelsmarschall nennen läßt, präsidierte, und die Logen bogen sich unter der Klangfülle der freiherrlichen, prinzlichen und prinzeßlichen Titulaturen. Nun ist aber ein Ball schlechthin eine etwas unaristokratische Angelegenheit, und daher galt es, diesem besonderen Ball alle plebejische Haft zu nehmen, die Adeligen nur bei der Beteuerung ihrer Loyalität gegenüber Revolutionären in gefahrvollen Augenbliden wohl ansteht. Der moderne und laute Charleston war deshalb verpönt, und die vornehme Quadrille à la cour mit ihren Knigen und ihren sich aufbauenden und sich lösenden Ketten beherrschte das Bartett und schuf Hofatmosphäre. Unter den Teilnehmern sollen viele Geschäftsreifende und Bureaufräuleins gewesen sein, die, weit davon entfernt, über ihrem naten, ehrenvollen Berufe den Zufall ihrer Herkunft von Staubrittern vergessen zu haben, an diesem Abend ihn wohl für ihr Wesentliches hielten und mit Schaudern an das Morgen dachten.
Ja, er lebt noch, der deutsche Adel, und er ist sich feiner Quali
Kommunistische Verlustliste.
Erschreckende Zunahme der Arbeiterverräter. Mitteilung in der Berliner ,, Prawda": Die Bezirksleitung Berlin- Brandenburg- Lausitz der Kommunistischen Partei hat beschlossen:
Paul
Die Genossen Theo Rögler( 14. Bezirt) Joto( 17. Be airt), Herbert Landsberger( 5. Bezirk) und Schmidt( 7. Bezirk) werden wegen parteischädlichen Verhaltens, beharrlicher Nichtachtung von Parteibeschlüssen, Bruches der Parteidisziplin, fortgesetzter Verbindung mit Parteifeinden und Propaganda völlig unkommunistischer Auffassungen aus der Partei ausgeschlossen.
Den Genossen Max effe( 7. Bezirt), Erwin Wittig ( 5. Bezirk), Schumacher( 5. Bezirf) wird wegen Nichtachtung von Parteibeschlüssen und Bruches der Parteidisziplin sowie wegen ihrer Weigerung, ihre fraftionelle Tätigkeit einzustellen, für ein Jahr die Fähigkeit zur Bekleidung verantwort, licher Parteifunttionen abertannt. Soweit sie solche verantwortlichen Posten befleiden, haben sie diese niederzulegen. Diese Maßnahme entbindet aber nicht von der Verpflichtung, die allgemeine Parteiarbeit zu leisten.
leber die Genossen Frizz Schimansti( 14. Bezirk) und Artur Deutschmann( 14. Bezirt) wird wegen ihrer frat. tionellen Tätigkeit, Berbindung mit Parteifeinden und Verbreitung von parteifeindlichem Fraktionsmaterial die Delegiertenkonferenz des 14. Berwaltungsbezirts entsprechende Beschlüsse faffen. Die Bezirksleitung ist der Meinung, daß auch diese beiden Genoffen sich in so schwerer Weise gegen die Parteieinheit vergangen haben, daß ein längere Entfernung von ihren verantwortlichen Parteifunktionen notwendig ist.
Außerdem wurden die Genossen Kart Porth, Erich Hinz, illy Ullrich und Greisner, sämtlich aus dem 17. Bezirk, auf Grund eines Schiedsgerichtsurteils wegen Disziplinbruches und parteischädigenden Verhaltens aus der Partei ausgeschlossen. Die Bezirksleitung stimmte einstimmig, bei zwei Enthaltungen, dem Spruche des Schiedsgerichtes zu."
Das ist aber nur ein Vorspiel zu dem, was kommen soll, Man liest weiter:
„ Der in furzer Zeit stattfindende Reichsparteitag wird für die Einheit und Disziplin der Partei bestimmte Sicherungen schaffen müssen."
Bis jetzt nur Rausschmiß en detail. Der Engrosbetrieb wird auf dem Parteitag eröffnet.
täten bewußt. Früher vererbte er die hohen Aemter unter sich und heute nur noch die Sehnsucht nach ihnen, von der wir hoffen wollen, daß sie aus dem Bereich der Schritte und Tritte einer Quadrille nicht hinausgelange, da wir sonst jene gegen ihn einleiten und diese ihm verabfolgen müßten.
Künstlische Menschen.
wie der Direktor der Truppe, Dr. Bittorio Podrecca, mitIm Theater des Westens sind kleine Leute" eingezogen; teilte, fünfhundert an der Bahl, und dazu dreiundzwanzig große. Aber man hüte sich, so obenhin von fünfhundert Holzpuppen zu sprechen, denen dreiundzwanzig Menschen Leben geben. Diese kleinen Geschöpfe auf der Bühne führen ein höchst intensives Dasein, und es wäre gar nicht weiter verwunderlich, wenn sie sich an dem rächen würden, der sie verächtlich macht. Borläufig hat man fie allerdings nur von der allererfreulichsten Seite kennen gelernt: fie ergößten uns mit Barietékünften, mit Gefang und Tanz, und führten bezeichnender verdeutscht mit ,, Dornröschen", trog einiger Abweichunsogar eine ganze Oper auf. Die schlafende Prinzessin", gen von dem befannien Märchen, ist eigens für Podreccas Puppenbühne gedichtet und fomponiert worden. Es ist ein Zeichen dafür, welche Achtung sein Marionettentheater bereits in Italien genießt, das Ottorino Respighi die Musik zu diesem Werfe fchrieb. und selbst der nicht sehr musikalische Theaterbesucher muß spüren, daß diese Arbeit Respighi außerordentliches Bergnügen bereitete. irgendwelche Bühnensterne, und die Koloraturfängerinnen benehmen Die Puppen werden mit ihren Aufgaben so gut fertig wie nur sich genau so selbstbewußt und die Tenöre so dummeitel, wie manche ihrer Kollegen aus Fleisch und Blut.
Aus dem Mittelalter. R Eitel- Schieberich und sein Orden.
In der Kreuzzeitung ", dem Blatte des befehlenden Grafen", finden wir dies artige Dokument aus dem frühen Mittelalter:
,, Seine Königliche Hoheit der Prinz Eitel Friedrich von Preußen haben die Würde als Herrenmeister des Johannitergrdens niedergelegt. Am 9. November 1926 hat ein außerordentliches Rapitel getagt; den Entschluß Seiner Königlichen Hoheit ange nommen und sagungsgemäß für die Zeit der Sedisvacanz Seine Durchlaucht, den kommendator des Johanniterordens, Fürst zu Hohenlohe- Langenburg zum Statthalter gewählt. Das Kapitel beschloß danach folgenden Brief an Seine Rönigliche Hoheit den Prinzen Eitel Friedrich zu richten:
Eure Königliche Hoheit
bitten die heute zur außerordentlichen Sizung versammelten Mita glieder des Ordenstapitels ihr tiefstes Bedauern darüber zum Ausdruck bringen zu dürfen, daß Euere Königliche Hoheit Sich verund tatkräftiger Leitung hat der Orden sich in segensreichster Weise anlaßt gesehen haben, die Würde als Herrenmeister niederzulegen. Unter Euerer Königlichen Hoheit fast 20jähriger hingebender entfalten und die ihm obliegenden Aufgaben auf dem Gebiet christ
licher Nächstenliebe nicht nur erfüllen, sondern ihren Kreis auch erweitern fönnen. Euere Königliche Hoheit haben Sich in guten und bösen Tagen ohne Rücksicht auf die eigene Person für die Ehre und das Wohl des Ordens eingesetzt. Dem unauslöschlichen Dank, der alle Ordensrifter erfüllt, gibt das Ordenskapitel hiermit ehrfurchtsvollsten Ausdruck.
Euere Königliche Hoheit haben den unwiderruflichent Billen fundgegeben, das hohe Amt des Herrenmeisters nieder. zulegen. Wir haben uns diesem Willen beugen müssen, obgleich uns die Trennung außerordentlich schwer wird und eine genaue Renntnis der Tatsachen uns die feste Ueberzeugung gegeben hat,
daß Euere Königliche Hoheit kein Schatten von Schuld an den beflagenswerten Ereignissen trifft, die Hochdieselben zu diesem letzten Schritt veranlaßt haben. Euerer Königlichen Hoheit Ehre ist unberührt. Nur ritterlicher Sinn hat die Entschießung Euerer Königlichen Hoheit geleitet, wie dies zu unserer Genugtuung aus drücklich von der anderen beteiligten Seite anerkannt worden ist. Um die unverändert bestehende innige, uns so sehr wertvolle Gemeinschaft auch für die Zukunft festzuhalten, bittet Euere Königliche Hoheit das Kapitel um gnädige Annahme der Ehrenmit gliedschaft des Ordens. In Ehrfurcht verharre ich
Euerer Königlichen Hoheit untertänigster gez. Fürst zu hohenlohe Ordensstatthalter im Namen des Ordenskapitels." Seine Königliche Hoheit hat in einem Danfschreiben die Ehrenmitgliedschaft angenommen.
Die beflagenswerten Ereignisse", von denen in diesem Schreiben ehrfurchtsvoll die Rede ist, bestehen darin, daß Eitel Friedrich Hohenzollern in ,, hochdesselben". Ehescheidungsprozeß vom Gericht als der allein schuldige Teil erklärt worden ist. Alles nähere weiß das Ordenstapitel, wie es selbst zugibt und deshalb wird Se. Kgl. Hoheit" hochselbst zum Ehrenmitglied der feudalen Gesellschaft ernannt. und hochfelbft haben Er diese Ehrung anzunehmen geruht! Es geht doch nichts über die wahre Sittlichkeit, wie fie sich in den hochfeudalen Kreisen in Reinfultur erhalten hat!
Lebhafte Börse.
Die heutige Börse eröffnete zunächst matt. Gehalten waren Rheinstahl und einige andere Spezialitäten, wie Hamburg- Süd und Farbwerte. Im weiteren Verlaufe wurde das Geschäft lebhafter und die Stimmung freundlicher, zumal der Geldmarkt außerordentlich leicht blieb und große Posten Geld überhaupt nicht unterzubringen waren. Von der Belebung profitierten am meisten Montan, chemische und Schiffahrtspapiere.
75 Jahre Augenspiegel. Eine der größten Erfindungen auf dem Gebiet der Erkennung von Krankheiten ist vor dreiviertel Jahrhundert gemacht worden: im Jahre 1851 fonstruierte Helmholt seinen Augenspiegel. Er ging von der Erkenntnis aus, daß sich das Auge wie ein dunkles Zimmer verhält, in das man durch ein Schlüsselloch aus einem hellen Raum hineinsieht. Das Licht, das durch die Pupille ins Auge fällt, gelangt nicht in das Auge des Beobachters, und wenn man das Innere des Auges erleuchten will, so und dann sein Auge in den Weg der Lichtstrahlen bringen, die aus muß man fonzentriertes Licht in das zu beobachtende Auge werfen dem beobachteten Auge zurückfehren. Helmholz ließ also das Licht einer Lampe auf einen Spiegel fallen, der die Strahlen in das zu untersuchende Auge wirft. Um selbst das aus dem Auge zurückfehrende Licht wahrzunehmen, durchbohrte er den Spiegel an einer Stelle. Die Lichtstrahlen, die durch die Deffnung treten, gelangen dann in das Auge des Beobachters, der nun das Innere des zu uniersuchenden Auges hell erleuchtet sieht. Mit diesem ebenso einfasten wie genialen Apparat hat der große Gelehrte die Augenkunde auf eine ganz neue Grundlage gestellt und unzähligen eine Wohltat
erwiesen.
Das immer nod unzüchtige" Zillebild. In der Berufungsverhandlung gegen Professor Heinrich Bille fowie gegen Schriftleitung, Berlag und Druder des Simpliziffimus" vor der Großen Straj fammer des Stuttgarter Landgerichts wurde das Schöffengerichtsurteil vom 16. Juli aufgehoben und die damals Berurteilten freigesprochen. Gegen Professor Zille wird das Verfahren eingestellt. beauftandeten Bilder. Die Urteilsbegründung sieht zwar in den Dagegen bleibt es bei der ausgesprochenen Unbrauchbarmachung der beiden Bildern, die der Simplizissimus seinerzeit veröffentlicht hatte und die den Anlaß zu dem Strafverfahren gegeben hatten, eine objektive Unzüchtigkeit, doch fönne den Angeklagten das Bewußtsein diefer Unzüchtigkeit nicht nachgewiesen werden.
jigung der Pariser Akademie der Wissenschaften berichtete der durch Motorische Kraft aus dem Meereswasser? In der Montag bekannte Gelehrte George Claude über eine Aufsehen erregende seine Forschungen über flüssige Luft und synthetischen Ammoniak neuentdeckung. Er will in der Lage sein, aus dem Meereswafer durch Ausnutzung der Temperaturunterschiede zwischen dem von den Tropen kommenden warmen Oberflächenwasser und den aus den Polarmeeren fommenden falten Wassermengen motorische Kraft zu gewinnen. Aus 1000 Rubikmeter warmen und kalten Waffers pro Eefunde will er 400 000 Kilowatt erzielen.
Wie gesagt, man soll die Fünfhundert nicht lästern. Es sind zu viele und außerdem sind sie alle zu lebendig, gefährlich lebendig. Das empfindet man mit leisem Erschreden allerdings erst im Varietéstücke macht und sich zwischendurch mit wilden Schwüngen ins teil. Der kleine Negerakrobat, der da am Seil seine tollen KunstPublikum hereinschaukelt auf den nörgelnden Zuschauer losschnellen? Niemand fann befönnte er nicht plößlich loslassen und haupten, daß die Schnüre von der Decke her ihn zurückhalten. Die wenigen Fäden stehen in so gar feinem Verhältnis zu der unerhörten Beweglichkeit des Kleinen, daß sie ihn unmöglich hindern könnten, eine Handlung auszuführen, nach der es ihm gelüftet. Duldsam und freundlich unterhielt er uns auf höheren" Befehl, gewiß. Aber in eine Persönlichkeit sei, die sich ihres Wertes bewußt ist. Und jeder teiner Bewegung verleugnete er, daß er Charakter habe und daß er andere der zierlichen Darsteller ist ebenfalls eine Erscheinung für fich, mit typischen faft möchte man sagen unnachahmlichen Gesten und Bewegungen, die den Aufführungen etwas beinahe Sputhaftes geben. Das Theater der Kleinen" nennt sich die Truppe auf Stalienisch. Verdeuscht hat sie ihren Namen in Theater fünft- Quartett. licher Menschen". Dieser Titel gibt schon weit eher als der italienische eine Ahnung von seiner Bedeutung.. Aber man muß schon einen erschreckt zu begreifen, daß Bodrecca hier an Stelle von Marionetten Blick in die heitere und phantastische Spiegelwelt getan haben, um mirtliche Lebewesen tonstruiert hat, mie sie der Phantafie eines E. T. A. Hoffmann entsprungen sein tönnten, Tes.
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Die Chodowieci- Yusstellung in der Akademie der Künfte am Pariser Blaz wird auch am Bugtag von 10-5 Uhr geöffnet sein.
im Saalbau Friedrichshain ein Konzert unter Mitwirkung des van 2 a arDer Männer- Gefangverein Namenlos" gibt am Totensonntag 7 Ubr
Das Rundfunfmonopol in England. Der englische Bosiminister erstattete ausüben wird. Er führte u. a. aus, daß die neue Rundfunkgesellschaft mit im Unterhaus nochmals Bericht über die britische Rundfunkgesellschaft, die im Januar nächsten Jahres als einziger nationaler Konzern den Rundfunk außerordentlicher Machtbefugnis ausgestattet jet, Melbungen zu sammeln und zu verbreiten.