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Vorf.: Herr Vertheidiger, Sie gehen zu weit! - Makedonisches. Aus Sofia wird dem Bureau faffung des Staatsanwalts von den Befugnissen der Polizei Bertheidiger: Ich wollte nur sagen, daß bei der Auf
Wieder eine Münter
Beleidigung.
Wir haben gestern ausführlich über den interessanten Prozeß berichtet, der gegen die Herner Zeitung" wegen Münter beleidigung eingeleitet wurde und mit Freisprechung endigte. Wir tragen noch die Plaidoyers des Staatsanwalts und des Vertheidigers nach.
Nach der Beweisaufnahme erhielt das Wort der Erste Staatsanwalt Ruckser:
Ich will aber noch weiter sein Vorgehen beleuchten. Er fagt, er wollte den Kartoffeldiebstahl ausforschen. Macht man das so, daß man die verdächtigen Leute auffordert, sich wegs zuscheeren? Er behauptet, er habe die Bahnstrecke von dem Meßgerwagen freimachen wollen. Macht man das so, daß man die Besitzer der Wagen davonjagt?
weniger geschickt herum. Wenn wir ausdrücklich schrieben, 1 daß alis Der Einkommensstatistik auf eine Kapitalaffumalation nicht geschlossen werden könne, wenn wir Herold" gemeldet: sagen, daß die Voraussetzung der bürgerlichen Gegner, aus Von zuverlässiger Seite wird mitgetheilt, daß das makedonische jedermann verloren ist, der mit derselben in Konflikt gerathen der fächsischen Einkommensstatistik die Grundlage der Mary Revolutionsfomitee nicht aufhört, aus den„ gefürchtetsten Ban- ft. Dieser lange Mensch, der Münter, schlägt mit dem blanken schen Kritik des Kapitalismus zu vernichten, falsch fei, und daß biten Bulgariens "(!!!) Banden zu bilden, welche die Aufgabe Säbel von hinten auf einen so kleinen Menschen ein, wie es der dieser Fehler in der Verwechselung von Kapital und Einkommen haben, die Bewohner der benachbarten türkischen Bilajets in Megger Bernicke ist, ohne den geringsten Grund zu haben. Und beruht, wenn dann sogar hervorgehoben, daß es möglich unter Aufregung und Schrecken zu verseßen. Der muselmännische Theil sur Rede gestellt, sagt er das charakteristische Wort: Da ich nun bestimmten Voraussetzungen fogar sicher sei, daß trot ungweifel- der bulgarischen Armee von Rasgrad ist nach Schumla und einmal gezogen hatte, wollte ich auch zuschlagen. Das ist so behafter Kapital Akkumulation das Durchschnittseinkommen der höchsten Einkommen klasse sinten muß, Varna dislozirt worden. Die muselmännische Bevölkerung, so- zeichnend für den Gendarm Münter, daß ich hoffe, diese Verfo zählt weit sie sich nicht etwa auf türkisches Gebiet geflüchtet hat, ist handlung wird zu einer Disziplinar- Untersuchung gegen den das natürlich nichts. Eine solche Stellungnahme ist unseren ben Insulten und Drohungen mehr denn je ausgesetzt. Es ist Menschen führen. Wenn hier ein Angeklagter wegen KörperGegnern unbequem und deshalb kneten sie sich, wie die denselben nur noch möglich, bei Nacht in der Moschee ihre Ge- verlegung vor Gericht stände, und er könnte nicht beffer als Berliner Zeitung ", aus unserem Neferat über die interessanten bete zu verrichten.Münter nachweisen, daß er in Nothwehr gehandelt, so könnte er Ergebnisse einen Pappe- maché- Drachen zurecht, den sie dann als sich auf ein Jahr gefaßt machen. Sozialdemokratie" leicht und sicher tödten. Nach dem Grade des Anstandes verfahren dabei natürlich die Gegner sehr verschieden; nur dem Kleinen Journal", dem berufensten Richter in solchen Dingen, war es vorbehalten geblieben, von bewußter Fälschung amtlicher Zahlen zu sprechen, durch die allein die Beweisführung zu unseren gunsten durchgeführt werden könne, woran er dann in seiner berüchtigten Manier seine Nachttübel Der Staatsanwalt flammert sich nun an einen nebensächlichen über die Sozialdemokratie, über Liebknecht, Mary und selbst den Punkt in dem Artikel fest und giebt denselben obendrein noch unglücklichen Schröder ausgoß. Es tennzeichnet ganz die Kampfes ganz falsch wieder. Es steht kein Wort darin, daß das Fräulein weise journalistischer Buschtlepper, aus einem Nebenpunkt eine Bernicke geschlagen worden sei oder der Stuckateur. Es steht nur Haupt- und Staatsaktion zu machen. Während wir die Eindarin, daß das Fräulein mit Schlagen bedroht worden sei und das fommensstatistik für ungeeignet erklären, aus ihr Schluß- Die Beweisaufnahme habe zur genüge ergeben, daß die wird durch das durchaus glaubwürdige Beugniß des Bruders erwiesen. folgerungen über die Kapitalsaffumulation zu ziehen, fälscht Dinge sich nicht so zugetragen, wie der Angeklagte sie nicht erwiesen ist nun allerdings, daß der Stuckateur infolge der ganz bewußt das Kleine Journal" unsere Ansicht in das Gegen- geschildert hätte. sei nicht wahr, daß Münter direkten Drohung des Münter davongelaufen sei, aber jedenfalls theil um. Es fiel uns nicht ein, aus der Einkommensstatistik eine ohne Veranlassung gegen die Meßger eingeschritten sei. Es ist er davon gelaufen, weil er durch eine Drohung des Münter Berreibung des Mittelstandes beweisen zu wollen, nachdem steht fest, daß dieselben doch Lärm und groben Unfug verübt erschreckt worden ist, wenn sie auch nicht seiner Person gewir die Grundlage dazu für ungeeignet erklärt hatten. Um das hätten. Bredenböfer habe laut von einem schlechten Streich ge- golten hat. Vorhandensein der trasfesten Klaffengegenfäße an der Hand der sprochen und habe Bezahlung seines Sades Kartoffeln verlangt. Auf die Widersprüche zwischen den Aussagen Münter's und sächsischen Einkommensstatistik darzulegen, der einzige Zweck Man könne sich die Situation ja vorstellen, wenn man bedenke, denen der anderen Zeugen lasse ich mich nicht ein. Wenn das unseres Resumees der amtlichen Zahlen, brauchen wir zu keiner daß die fraglichen Personen in mehreren Wirthschaften gewesen Gericht dieselben als erheblich betrachtet, so halte ich meine Fälschung unsere Zuflucht zu nehmen. Ein an ständiger und, wie es bei solchen Personen Sitte sei, viel getrunken hätten. Beweisanträge aufrecht, welche die Unglaubwürdigkeit des Gegner schließt nicht aus einem Schreibfehler, der aus einer Münter sei verpflichtet gewesen, einzuschreiten und Ruhe zu Beugen Münter ergeben sollen. Der Herr Staatsanwalt sagt Tabelle in das Resumee übergegangen ist, auf eine bewußte schaffen. Es sei weiter erwiesen, daß die Megger allerdings, für ihn set der Zeuge Münter ein klassischer Zeuge Fälschung, er habe dann selbst hinter dem Busche gesteckt, und wagen auf dem Geleise der elektrischen Bahn gestanden hätten; und er glaubt ihm jedes Wort. Ich für meine Person halte ihn besonders dann spricht er nicht von Fälschung, wenn die Münter mußte dieser Gefahr abhelfen. Münter's Aussage, daß für absolut unglaubwürdig. Wer in so eklatanter Weise sich an gefälschten Bahlen" für die Echlußfolgerung ohne jeden Vorübergehende ihn schon vorher benachrichtigt hätten, es handele alle Vorkommnisse, welche ihm unbequem sind, sich nicht erinnern Belang sind. sich um gestohlene Kartoffeln, sei richtig. Er habe die be- tann, ist unglaubwürdig. Wer aber bewußt die grundlegenden Ausführungen eines treffende Person ausfindig gemacht, dieselbe Ich komme nun zu der Behauptung von den körper anderen fälscht, wie es das Kleine Journal" thut, den hält allerdings nicht als Beugen vorgeschlagen. lichen Bisitationen. Es ist ganz gleichgiltig, ob die Visitationen In dem Artikel steht das natürlich nicht ab, feinen gedankenlosen Lesern ein bischen Wenn der Gendarm Münter etwas fage, fo sei feitens des Münter berechtigt waren. Tugendkomödie vorzuspielen. Seine Leser wollen es ja nicht, für ihn( den Staatsanwalt) von vornherein unzweifel- nur, daß Münter habe, die Visitation vorgenommen wie belanglos der Irrthum ift. Das Einkommen in der Klasse baft, daß es wahr sei. Münter habe die Leute nun zu- ohne daß die Betroffenen Anlaß dazu gegeben hätten. Und 2200-4800 Mart betrug 1879: 18,52 pCt.; 1894: 13,80 pet. nächst gefragt: Was machen Sie hier? Vielleicht habe er auch das ist bewiesen. Ich wollte einmal sehen, wenn dem Herrn des gesammten Volfseinkommens( nicht 11,30 wie wir schrieben). das Wort Ihr" gebraucht. Dasselbe sei nicht beleidigend, Staatsanwalt, im Falle, daß er in Herne unbekannt wäre, ein Aber nicht die Zahl 18,80 oder 11,30 allein sind entscheidend, denn es sei in Westfalen gegen Leute solchen Standes gebräuch solches Visitirtwerden paffirte, was er dazu wohl sagen würde. sondern sie werden es erst dann, wenn man sie gleichzeitig mit lich. Bis jetzt sei Münter's Vorgehen durchaus korrekt gewesen. In dem Falle Haverkamp ist erwiesen, daß Münter sich gemeiner ber Thatsache zusammen hält, daß die Zahl der 8enfiten von Objektiv nicht zu billigen, und ein Verstoß gegen Schimpfworte bedient hat. Der Herr Staatsanwalt ist ja aller3,57 auf 4,63 pCt. zunahm, während deren Gesammteinkommen sich die Gendarmerie Vorschriften sei, daß er dings der Ansicht, daß dieselben deswegen, weil fie gegen Leute prozentual verminderte, ob um viel oder um wenig, ist absolut nun den Säbel gezogen und den Bernicke geniederen Standes gebraucht wären, keine Bedeutung hätten. habe. Es tomme aber aber darauf gleichgiltig; selbst wenn es gleich geblieben wäre, fönnten wir schlagen an, Diese Leute haben aber ebenso gut ihre Ehre, wie diejenigen der dabei er sich von unserer Schlußfolgerung, daß nur Leute vom Schlage des was gedacht habe und da stehe fest, höheren Stände und es ist kein Unterschied, ob sie gegen jene Julius Wolf daraus keine Decadence, feine Proletarisirung des daß er geglaubt habe, werde angegriffen. Diese Leute, oder gegen Richter und Staatsanwälte gebraucht sind. Mittelstandes folgern könne", tein Jota zurücknehmen. Für wie subjektive Vermuthung schaffe zwar die objektive Rechtswidrigkeit Wors .( den Redner unterbrechend): Sie reden fortwährend von dumm muß das Kleine Journal" seine Leser halten, daß es nicht aus der Welt, aber sei doch ein Milderungsgrund für das Richtern und Staatsanwälten. Das gehört doch wohl nicht hierher. ihnen weiß zu machen wagen darf, es sei aus dem auch Verhalten Münter's. Berth.( fortfahrend): Ich muß auf den Gegenfas hinvon ihm nicht beftrittenen Sinten des prozentualen weisen, weil der Herr Staatsanwalt ihn aufgestellt hat. Ich Einkommensantheiles in Verbindung mit der Steigerung glaube ja nicht, daß außer dem Herrn Staatsanwalt jemand der Zahl der Benfiten teine Verschlechterung der Lebenslage glauben tönnte, daß ein solcher Gegensatz existirt. zu folgern? Selbst wenn der prozentuale Antheil des Eintommens dieser Klasse gestiegen wäre, aber nicht so start, als die Zahl der Zenfiten anwuchs, so bliebe unsere Schlußfolgerung bestehen, denn dann ergäbe sich noch immer eine Verschlechterung der Lebenshaltung des Mittelstandes absolut und vor allem relativ gegenüber der Verbesserung der Verhältnisse der Reichen. Wer einen so gedankenträgen Leserkreis vor sich hat, wie das Kleine Journal", der fann freilich leicht mit gut gespielter fittlicher Ferner heiße es in dem Artikel: Münter habe ohne VerMünter hat auch kein Recht, Leute, selbst wenn sie im Zuchts Entrüftung die Fälschung des Vorwärts" an das Kreuz nageln. anlaffung Personen revidirt. Das Reichsgericht habe aber ausDie wahre Bedeutung der Daten der Einkommensstatistit will gesprochen, daß es das Recht der Polizeibeamten sei, Personen, haus gefeffen haben, oder Prostituirte sind, auf der Straße mit und darf ja das Kleine Journal" seinen Lesern nicht flar welche in dem Verdachte ständen, eine strafbare Handlung be- dem Namen Schweinebande zu belegen. machen, es müßte ja dann auch von den Steuerhinterziehungen gangen zu haben oder begehen zu wollen, zu revidiren. Ich komme nun auf die Thatsache daß Münter in dem in den oberen Klassen sprechen aber im Hause des Gehenkten Selbst wenn die Polizei sich hierbei irrt, ersten Hotel Herne' s einen anständigen Mann visitiren will und spricht man nicht gern vom Strick. So wird das„ Kl. Journal" ist nichts dagegen zu machen und wer sich dadaß er einen Lehrer beschimpft. Münter erinnert sich des VorDenn auch jetzt noch weiter den wahren Sachverhalt gefliffentlich gegen auflehnt, macht sich strafbar. Es sei eine falles allerdings nicht, wie er sich alles deffen auch nicht erinnert, was verschweigen, es wird weiter von Fälschern sprechen, es wird fegensreiche Einrichtung, daß die Herner Polizeiverwaltung die ihm unbequem ist. Ich komme dann auf den Fall mit den jungen wider besseres Wissen Schröder einen Meineidigen nennen und Polizeibeamten zum Revidiren anhalte. Wer die Verhältniffe in wird weiter die Sozialdemokratie begeifern. Wer hätte von dieser der Herner Gegend kenne, wisse, daß Münter in all den Fällen Gesellschaft auch je anderes erwartet!- wohl zu der Ueberzeugung tommen fonnte:" Das ist auch wieder so einer, der da nachts herumläuft, um seinen Mitmenschen gefährlich zu werden." Es sei nicht erwiesen, ja ganz unwahr scheinlich, daß Münter ohne Veranlassung revidirt habe.
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England.
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Meuterei in der Armee. Eine fleine Anzahl der Mannschaften des Lankashire Regiments, welches zu einer Waffenübung in Hampshire einberufen war, widersetzte sich der Schließung der Kantinen während gewisser Stunden und weigerte sich den anstrengenden Dienst zu thun. Die Rädelsführer wurden zu kurzen Arreststrafen verurtheilt und unter Bedeckung nach Aldershot abgeführt.-
- Ausländische Gefängnißarbeit. Bei der Berathung des Ausgaben- Etats im Unterhause wies Chamberlain den Vorwurf zurück, daß die Regierung nichts gethan habe, um die Einfuhr von in Gefängnissen verfertigten Waaren zu verhindern, und erklärte, die Höflichkeit erfordere es, bei den fremden Regierungen anzufragen, ob sie gewillt seien die Ausfuhr der artiger Waaren nach England zu verhindern. Falls diese Vorstellungen wirkungslos bleiben sollten, werde die Regierung Schritte thun, um die Einfuhr zu verhindern.-
3ur republikanischen Bewegung. Auf grund von Nachrichten aus Madrid vom 20. d. m. verlauten in Bayonne Gerüchte, daß nächstens Unruhen ausbrechen würden. In Valencia seien militärische Maßnahmen getroffen. Die tubanischen Freibeuter würden Emisjäre nach Spanien schicken, um eine Bewegung hervorzurufen, damit die Absendung von Verstärkungen nach Kuba verhindert werde. Die Regierung habe volles Vertrauen zur Armee(!) und treffe überall Maß regeln, um allen Eventualitäten gegenüberzutreten.-
Bulgarien.
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Ferner sei falsch in dem Artikel, daß Münter noch eine andere Person geschlagen habe. Der Stuckateur, von dem der Artikel sprach, habe zeugeneiblich erklärt, daß Münter ihn nicht angegriffen habe. Auch die Schwester des Bernicke habe er nicht mit dem Säbel bedroht. Das Mädchen selbst wisse nichts davon. Bernicke behaupte allerdings, diese Drohung gegen seine Schwester gehört zu haben. Aber ein Mann, der den ganzen Tag in der Kneipe gewesen sei und nachher einen über den Rücken bekommen habe, fei zu aufgeregt gewesen, um richtige Wahrnehmungen zu machen.
Ferner set behauptet, daß Münter bei solchen Gelegenheiten von Bande u. f. w. gesprochen habe. Es habe sich aber nur um Leute aus den niedrigsten Ständen gehandelt und da sei es entschuldbar.
Im zweiten Falle zieht Münter den Degen gegen einen Mann, der über die Visitation erbost war und ihn mit einem Schimpfnamen. belegte. Wegen des Schimpfens kann der Mann bestraft werden. Aber Münter hat kein Recht, den Mann mit der blanken Waffe zu schlagen. Er hat sich einer strafbaren Handlung schuldig gemacht: der Körperverlegung mit gefährlichem Wertzeuge, und ich hoffe, daß er deswegen zur Verantwortung gezogen werden wird.
Leuten, welche aus dem Zirkus tamen. Hat Münter überhaupt das Recht, hinter ruhigen Bürgern herzurufen: Bleiben Sie stehen!" Er sollte mir das mal nachrufen, ich wollte ihm ganz etwas anderes sagen.
Schließlich fomme ich auf den§ 198, ben Schuh der Wahrung berechtigter Intereffen. Derselbe steht dem Angeklagten in vollem Umfange zu. Er ist Herner Bürger und hat das Recht, Exzesse der Polizei zur Sprache zu bringen, welche auch ihm verderblich werden können. Er hat die Veröffentlichung durch die Zeitung gewählt, weil die Erfahrung Immerhin sei in zwei Fällen erwiesen, daß er von Bande iqu gelehrt hat, daß eine Beschwerde beim Gendarmeriegesprochen und daß er von seiner Waffe Gebrauch gemacht habe. Kommando oder bei der Staatsanwaltschaft keinen Anklang In allen andern Punkten seien die Behauptungen des Artikels nicht findet. Troß solcher Beschwerde ist dem Münter nichts geerwiesen. Zur Entschuldigung diene Münter die iße seines schehen. Hoffentlich wird es noch nachgeholt. Wenn die StaatsTemperaments und daß eine energische Polizei in jener anwaltschaft solche Zustände billigt, so ist das ein Beweis dafür, Gegend sehr nothwendig sei. Wenn ein Polizeibeamter daß eine Beschwerde über die Polizei bei der Staatsanwaltschaft nun über die Grenzen seiner Befugniß hinaus nutzlos ist. Ich beantrage fostenlose Freisprechung. gehe, so folle man das nicht sofort an die große lode hängen. Der Angeklagte kannte die Verhältniffe in Herne und mußte wissen, daß er nicht so scharf schreiben durfte. Er beantrage 50 M. Geldstrafe und Publikationsbefugniß für Münter.
Staatsanwalt Rudser: Es ist kein Nebenpunkt, daß die Behauptung des Artikels, der Stuckateur sei auch bedroht wor den, unwahr ist. Wäre diese völlig unbetheiligte Person von Münter geschlagen worden, dann hätte man daraus schließen können, daß derselbe nicht in der Grregung, sondern mit VorVertheidiger Rechtsanwalt Niemeyer: Die Rede des bedacht gehandelt hat. Der§ 193, Wahrung berechtigter InterHerrn Staatsanwalts hat mir eine neue, mir bisher fremde effen, steht dem Angeklagten nicht zur Seite. Seine all Welt von Anschauungen eröffnet. Wenn das wahr ist, daß die gemeine Eigenschaft als Herner Bürger genügt nicht, Polizei solche Machtbefugnisse hat, wie der Herr Staatsanwalt un jene besonderen Interessen an dem Falle zu haben, behauptet, dann leben wir nicht in einem Rechtsstaat, sondern in welche das Reichsgericht unter bent§ 193 versteht. einem Polizeistaate. Ich hatte nicht an eine Aufrechthaltung der Jedermann, der Herr Bertheidiger ausgenommen, wird, wenn er Anklage gedacht. Der Staatsanwalt muß in einem Irrthum ohne Erregung ist, einsehen, daß es ein Unterschied, ob befangen sein, sowohl über den Inhalt des inkriminirten Artikels man die Leute niedrigsten Standes mit Schimpfanbetrifft, als auch über das Ergebniß der Beweisaufnahme. In worten belegt, oder andere. In Herne ist die Jugend dem Artikel ist keine Rede davon, daß der Gendarm Münter, zu gefährlichen Graeffen geneigt, eine energische Polizei ist dort ohne Veranlassung an den fraglichen Abend eingegriffen am Plaße. Die unreifen Jünglinge haben ja auch unter den habe. Es steht nur darin, daß die betreffenden Per Beugen hier eine Rolle gefpielt. sonen keinen Anlaß zu dem Einschreiten gegeben hätten. Werth.: Jch bedauere, daß der Staatsanwalt von unreifen Das ist doch ganz etwas anderes. Es ist erwiesen, daß die Jünglingen spricht, die hier eine Rolle gespielt haben. Diese beiden Megger und der Wirthschaftsgehilfe Bredenbröcker nichts Jünglinge haben auf mich einen besseren Eindruck gemacht, als anderes gethan, als sich in etwas lautem Ton auf der Straße der Gendarm Münter. Der Schutz des§ 193 steht den Anges unterhalten haben. Der Herr Staatsanwalt hat in ironischem tlagten als Herner Bürger unter allen Umständen zu. Ich hoffe, Tone von den biederen Mezgern gesprochen. Ja, es sind biedere daß der Gerichtshof der Deffentlichkeit, die nun doch einmal ehrfame Megger und sie bleiben es, so lange ihnen nichts vorhanden ist, Rechnung trägt und das Vorgehen des Gendarmen ehrenrühriges nachgewiesen wird. Der Herr Staatsanwalt Münter nicht billigt. Die Nachricht, daß der Gendarmerie- Inspektor Morfow vor nimmt ohne Spur von Beweis an, die Leute hätten Die Freisprechung wurde folgendermaßen begründet: Gericht gestellt worden sei, ist unrichtig. Morsom ift beurlaubt fich den Tag über bekneipt, weil den Tag über bekneipt, weil das bei ihnen so Der Beweis der Wahrheit sei im großen und mit seiner frauten Gattin nach Konstantinopel gereift. Gitte fei. Ich behaupte, die Kneiperei ist bei den und ganzen erbracht. Münter hat den Bernicke nicht Der Polizeikommissar Jurnkow wurde während der Unter- Leuten im allgemeinen auch mehr Sitte mit als bei unrechtmäßigerweise der Klinge ge= suchung über die Ermordung Stambulow's wegen bewiefener Un- den Rechtsanwälten, Richtern und Staatsanwälten, menn schlagen, er hat Leute, die er visitirt, mit Bande und fähigkeit entlassen und wegen Nachlässigkeit im Dienste nicht sie ihre Tagesarbeit erledigt haben. Der Herr Staats- bergl. angeredet. Ob er seine Visitationen ohne jede Ver Daß er aber aber wegen Theilnahme an der Ermordung Stambulow's vor anwalt behauptet, die Metzger hätten auf der Straße groben anlaffung vorgenommen, sei dahingestellt. Gericht gestellt. Die Polizei hat gestern die Bernirung der Unfug verübt. Ich glaube, daß der Herr Staatsanwalt wiffen da bei geschlagen habe, fei weit ge= Seine Erregung möge Orte angeordnet, wo sich nach Angabe der" Swoboda" die muß, daß zum Wesen des groben Unfugs mehr gehört, als auf gangen. nach Lage gehalten werden. Mörder Stambulow's versteckt haben sollten. Ein Resultat der Straße laut zu sprechen. Es müssen dritte Personen durch der Sache zugute tomme hier ( Wahrscheinlich hat den Lärm belästigt werden. Die Leute hatten garnichts unrechtes aber auf ist bis jetzt nicht erzielt worden. den objektiven Thatbestand man die Herren Mörder vorher in Sicherheit gebracht. Red.) gethan und der Gendarm Münter hatte gar kein Recht, von er sich zu seinem Vorgehen berechtigt hielt. Die Swoboda" bezw. der leitende Redakteur ihnen zu verlangen, daß sie sich wegscheeren sollten. Sie Eine beleidigende Form des Artikels liege nicht vor. Der Schuh derselben ist wegen der Behauptung, Prinz brauchten garnicht fortzugehen. Freilich, wenn sie es nicht gethan des§ 193 stehe dem Angeklagten zur Seite. Wie aus dem Ferdinand wäre der moralische Urheber der hätten, so wären sie auf die Anklagebant gekommen. Und wehe Schlußsah des Artikels hervorgeht, hatte er die berechtigte Ermordung Stambulow's zu 2 Jahren Gefängden Angeklagten, beren Schicksal von dem Zeug Absicht, die Polizeiverwaltung auf das Vor= niß verurtheilt worden. niß des Gendarm Münter abhängt. gehen des Münter aufmerksam zu machen.
Die Mörder Stambulow'3 sollen nicht auf gefunden werden. Die Beschönigung dieser Thatsache, die Gebanken von einer moralischen Mitschuld der Regierung nahe legt, wird erfolglos durch die folgende offiziöse Depesche aus Sofia verfucht:
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ihm
ant,
nicht, ob