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Ist Lohnkürzung Vertragskündigung?

Ein Fehlurteil des Gewerbegerichts.

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Die Firma Siemens Bauunion führt in Limerit in Irland größere Bauaufträge aus, für die sie eine Anzahl Berliner 3immerer einstellte. Mit diesen schloß die Firma am 12. Oktober 1925 einen bis 1. November 1927 laufenden Arbeits­vertrag, der den Wochenlohn auf 100 Schilling festsetzt. Eine Klausel des Vertrages fagt, falls besondere Gründe vorliegen, kann die Firma das Arbeitsverhältnis mit einer Frist von vier Wochen zum Monatsende fündigen.

Zu den Bedingungen dieses Vertrages haben die Zimmerer bis September 1926 gearbeitet. Dann hat die Firma das Arbeits­verhältnis widerrechtlich gelöst und zwar aus folgenden Gründen: Durch Schreiben vom 28. August 1926 teilte die Firma den Zimmerern mit, daß sie den vertraglichen Lohn zum 30. September fündige und von da ab statt 100 nur 90 Schil= ling zahle. Wörtlich heißt es dann in dem Schreiben: Im übrigen sind wir bereit, Sie wie bisher zu be­fchäftigen." Die Lohnherabseßung wird begründet mit der andauernd schlechten Wirtschaftslage in Deutschland. (!) Die 3immerer waren mit der Lohnherabsetzung nicht einverstanden, sie beriefen sich auf ihren Vertrag und ver­langten den vertragsmäßigen Lohn. Aber die Firma war nicht zur Erfüllung des Bertrages zu bewegen. Sie erklärte die Zimmerer für entlassen und drohte, fie durch die Polizei abtransportieren zu lassen, falls fie nicht die ihnen von der Firma gestellten Wohnungen unverzüglich räumen würden. Den Zimmerern, die doch im Auslande ihr Recht nicht suchen konnten, blieb hiernach nichts übrig, als den irischen Arbeitsplay zu verlassen. Am 27. September traten sie die Rückfahrt nach Berlin an. Hier klagten sie beim Gewerbegericht gegen die Siemens- Bauunion auf Erfüllung des bis 1. November

1927 laufenden Arbeitsvertrages.

Die Kammer 5 wies die Klage ab mit der Begründung, die frijtgemäß erfolgte Kündigung des Lohnes, der ja die Hauptsache im Vertrage sei, sei gleichbedeutend mit der Kündigung des ganzen Vertrages.

Dies Urteil stellt einen unbegreiflichen Rechts: irrtum dar. In dem Schreiben der Firma vom 28. August wird doch ausdrücklich gesagt: Im übrigen sind wir bereit, Sie mie bisher zu beschäftigen." Dadurch wird doch klar zum Ausdruck gebracht, daß die Firma den Arbeitsvertrag gar nicht fündigen wollte, nur den Lohn wollte sie herabseßen, also den Vertrag ändern, was aber ohne Zustimmung des anderen Ver­tragspartners nicht möglich war.

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Die Firma war auch gar nicht berechtigt, den Ver­trag zu fündigen, denn das dürfte ja, wie es im Vertrage heißt, nur geschehen falls besondere Umstände vorliegen." Solche lagen aber nicht vor. Die Absicht des Unternehmers, den Lohn herabzusetzen, ist doch kein besonderer Umstand, sondern leider ein alltägliches Ereignis. Der wahre Grund, weshalb die Firma den Lehn herabsehen wollte, scheint der zu ſein: Die auf der Baustelle in Limerick beschäftigten irischen Arbeiter forderten unter Hinweis auf den höheren Lohn der Berliner Zimmerer eine Lohnaufbesserung. Anstatt diese jedenfalls berechtigte Forderung zu erfüllen, glaubte die Firma wohl durch Herabfegung der Löhne der Berliner den Iren den Grund für ihre Forderung nehmen zu können.

Es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß die Berufungs instanz, welche die Kläger anrufen werden, das unhaltbare Urteil des Gewerbegerichts korrigieren wird.

Die Gärtner fordern ihr Recht!

Der Verband macht Fortschritte.

Die Verwaltung Berlin des Verbandes der Gärtner und Gärt nereiarbeiter hielt am 15November im Gewerkschaftshaus ihre Vierteljahres- Generalversammlung ab, zu welcher außer den Dele gierten auch die Funktionäre eingeladen waren. Der Geschäfts- und Kassenbericht wurde von den Angestellten Bernotat und Saar erstattet. Aus dem Bericht ging hervor, daß trotz der großen Ar­beitslosigkeit ein erfreulicher Fortschritt zu verzeichnen ist. Im 3. Vierteljahr sind fast 4000 Marken mehr als im vorigen Bierteljahr umgesetzt worden. lleber 100 Mitglieder wurden neu gewonnen. Ein Lohnabbau tonnte auf der ganzen Linie verhindert werden In einigen Branchen sind ohnerhöhungen von 1 bis 2 Pf. je Stunde erreicht worden.

Für die streikenden englischen Bergarbeiter sind fast 1000 M. gesammelt worden. Es wurde einstimmig gutgeheißen, den Arbeitslosen eine Weihnachtsunterstützung zu ge= währen, zu welchem Zwed Sammellift en herausgegeben wer­den. Eine Ausfprache über den Bericht fand nicht statt.

Dann hielt der Schriftleiter des Verbandes, Kollege Leh mann, einen längeren Vortrag über Die kommende Ar­beitszeitgefeßgebung( Arbeitslosenversicherung, das Ar­beitsgerichts, Arbeitsschuß- und Arbeitsvertragsgesez) und die Wahrung unserer Berufsinteressen". Redner wies auf die eigen­artigen Rechtsverhältnisse der Gärtner hin, die gestern der Gewerbe­ordnung unterstehen fonnten, heute dem Handelsgesetzbuch und morgen dem bürgerlichen Recht unterstehen, je nachdem sie in einer Landschaftsgärtnerei, in einem Handelsgeschäft, in einem Gemeinde­betrieb oder bei einer Privatherrschaft beschäftigt werden.

Jezt sei die vielleicht nie wiederkehrende Gelegenheit gegeben, dieses Durcheinander zu beseitigen und den jahrzehntelang dauern­den Kampf der Gärtner um die Rechtszugehörigkeit zu beenden.

Obwehl die Unternehmer in der Deffentlichkeit zu diesen Fragen teine Stellung nehmen, tann doch einwandfrei festgestellt werden, daß sie um jo eifriger hinter den Kulissen tätig sind. Ihr bekanntes Streben geht dahin, daß die gesamte Gärtnerei auch bei der kommenden Arbeitsgesetzgebung zur Land­wirtschaft gerechnet wird. Nachdem sie in Steuerfragen und auch bei der öffentlich- rechtlichen Berufsvertretung ein sehr weit­echendes Entgegenkommen bei den Staatsregierungen gefunden haben, halten sie die Zeit für gekommen, ihre Ziele zu verwirklichen. Aber während sie früher ihre Ansichten öffentlich vertraten und be­gründeten, scheuen sie heute die Deffentlichkeit. Die Vorgänge beim Arbeitsschuhgesetz zeigen mit aller Deutlichkeit, wie die öffent lich rechtliche Berufsvertretung Hand in Hand mit den Unternehmern arbeitet und mit ihnen durch Dick und Dünn geht.

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zur ordentlichen Ausschuß Sigung am Freitag, den 26. November 1926, 7 Uhr abends, im Gymnafium Berlin- Schöneberg, Grunewaldstraße 77. Tagesordnung: Nachbe Bericht über die Gelchäftslage willigung zum Haushaltsan, chlag für das Jahr 1926. Saushaltsanfchlag für das Jahr 1927. Bahl der Prüfer der Jahres rechnung 1926. Sagungsänderungen. Raffenangelegenheiten.

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Obwohl für das Arbeitsschutzgesetz erst ein vorläufiger Re­ferentenentwurf vorlag, welcher der Deffentlichkeit nicht zugänglich war, war der Reichsverband des Deutschen Garten­baues sofort davon unterrichtet und konnte seine Anträge an das Reichsarbeitsministerium sofort loslassen. In der Verbands­zeitung der Gärtner ist bereits im Juli d. J. dargelegt, daß die achammer für den Gartenbau im Freistaat Sachsen den Entwurf in lleberschreitung ihrer formalen amtlichen Befug­niffe dem Unternehmerverband zugeleitet hat. wohl diese Stelle sonst immer sehr schnell mit Berichtigungen zur Hand ist, hat sie diese Feststellung stillschweigend hingenommen. Der Vortragende behandelte vann eingehend die verschiedenen Gesetzentwürfe, soweit sie befannt geworden sind. Er zeigte die Ge­fahren auf, die sich für die gesamte Arbeiterschaft und, für die Berufs­angehörigen im befonderen ergeben, wenn es nicht gelingt, bei der Verabschiedung dieser Gesetze eine Reihe von rückständigen Bestim­mungen zu beseitigen. Es sei jetzt darum zu kämpfen, daß das gärtnerische Arbeitsrecht nicht um 50 Jahre zurück­geworfen wird.

An den Vortrag, der beifällig aufgenommen wurde, schloß sich eine lebhafte Aussprache. Der Redner der ,, Opposition" meinte, daß höchstens durch außenparlamentarische Mittel etwas zu erreichen sei. Die übrigen Redner waren mit dem Referenten einer Meinung, daß die größten Anstrengungen nötig sind und gegebenenfalls die gesamten arbeitenden Berufsangehörig en mobil gemacht werden müssen, um die Anschläge der Unter­nehmer zu vereiteln.

Delegiertenkonferenz der Mühlenarbeiter.

Die Lage im Mühlengewerbe.

Der Verband der Lebensmittel- und Getränkearbeiter hatte zu

Bußtag vormittag nach dem Gewerkschaftshaus eine Delegiertenton­ferenz der Mühlenarbeiter des Gaues Brandenburg- Berlin einbe­rufen, in der Genoffe Rösler vom Hauptvorstand über Die wirt­schaftliche Lage im Mühlengewerbe" sprach. Er wies in seinem mit leicht faßlichem Zahlenmaterial gegebenen Vortrag nach, daß auch die Krise im Mühlengewerbe, wenn von einer solchen über­haupt gesprochen werden kann, nur durch eine ebung der Rauffraft der Bevölkerung und einen dadurch gesteigerten Inlandsabjah behoben werden kann. In der ausgedehnten Aussprache wurden die Lohn- und Arbeitsverhältnisse in den Mühlen in der Provinz lebhaft fritisiert. Die Unternehmer kehren dert einen Herrn- im­Hause- Standpunkt heraus, der aller Beschreibung spottet. Ueber­schreitungen der achtstündigen Arbeitszeit bis zu 6 und 8 Stun= den sind keine Seltenheit troz größter Arbeitsintensität. In vielen Mühlen ist der 12 stündige Schichtwechsel zur Regel geworden. Alle diese Mißstände sind aber nur möglich gewor den, weil der notwendige gewerkschaftliche 3 usammenschluß der Mühlenarbeiter fehlt. Dieses lückenhafte Organisationsverhältnis hat auch dazu geführt, daß der Streit der Magdeburger Mühlenarbeiter erfolglos verlief. Bei besserer Organi­fation hätte sich der Streit nicht drei Wochen lang hinziehen können. Durch die lange Dauer des Streiks jedoch gelang es einigen a ten treuzlern, im Verein mit roten Fronttämpfern und anderen Streifbrechern die Front der Streifenden ins Banken zu bringen, so daß es schließlich zu der unerhörten Verbindlichkeits­erflärung eines Schiedsspruches fam, der die Arbeiter glatt ab­weift. Die Delegierten waren einmütig der Auffassung, daß durch eifrige Agitation die organisatorische Voraussetzung geschaffen wer­den fann zur Beseitigung dieser Mißstände.

Zum Schluß wurde noch mitgeteilt, daß der Hauptvorstand einen Entwurf ausgearbeitet hat zur Einführung einer laufenden Unter­stükung der invaliden Verbandsmitglieder je nach der Dauer der Mitaliedschaft. Alle arbeitslosen Mitglieder follen zu Weihnachten eine Ertraunterstützung von 20 m. erhalten. Die in den einzelnen Ortsverwaltungen eingeleiteten Sammlungen zugunsten der Erwerbslosen werdent davon nicht berührt. In einer einstimmig angenommenen Entschließung sprach die Konferenz dem Schlich ter von Magdeburg ihre Mißbilligung aus.

Willkür landwirtschaftlicher Unternehmer. Der Wille der landwirtschaftlichen Unternehmer, die Land­arbeiter in die vorrevolutionären Arbeitsverhältnisse zurückzustoßen und der Haß dieser Kreise gegen jede fortschrittliche Einstellung der Landarbeiter nimmt immer grenzenlosere Formen an. So wird jetzt dem Verbandsvorstand des Deutschen Landarbeiterverbandes aus dem Kreise Stolp in Bommern berichtet, daß in den letzten Wochen auf fast allen Gütern Massen fündigungen mit dem Ziele erfolgt find, 1. die Landarbeiter zur Unterzeichnung von Einzelver= trägen zu bringen, 2. von den Einspännerfamilien los. zukommen, 3. das Hofgängerwesen auszubauen und 4. die Verbandsfunktionäre los zu werden. Einigen der Gekündigten wurde ein Schreiben folgenden Wortlauts zugestellt: Gr. Runow, den... Oktober 1926. Gutsverwaltung Br. Runow.

Herrn.

Ich kündige Ihnen hiermit den Dienst zum 1. April 1927 und auch die Wohnung Ich bin jedoch unter Umständen bereit, Sie weiterzubeschäftigen, wenn Sie mir in Zukunft teine Schwierigkeiten machen, sondern sich auf die Seite Ihres Arbeit­gebers stellen, sich als verständiger Mensch zeigen und nichts mehr auf Worte geben, die von arbeitsscheuen Menschen in die Welt hinauspofaunt werden. gez. zum Winkel.

Solcher Unverschämtheit können die Landarbeiter sich nur er­wehren durch festen Zusammenschluß im Deutschen Land­

arbeiterverband.

OND

Achtung, SPD. - Eisenbahner! Heute, abends 7 Uhr. findet in Schmidts Gesellschaftshaus, Fruchtstr. 36a, eine Sigung aller im Einheitsverband organisierten SPD . Genossen statt. Tagesordnung fehr wichtig. Beson ders die Delegierten zur Generalversammlung werden in Anbetracht ber Der Werbeausschuß. gegenwärtigen Situation gebeten, zu erscheinen.

Achtung, Werner- Marienfelde! Am Freitag, nachmittags 4% Uhr. im Cotal Wildgrube, Marienfelde , wichtige Bersammlung sämtlicher SPD - Genoffen. Alle Genoffen müffen bestimmt anwesend sein. Gym­pathisierende können eingeführt werden. Der Fraktionsvorstand.

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Wirtschaft

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Kohlenverflüssigung und Weltwirtschaft. Deutsche Erfinder auf dem amerikanischen Kohlenkongres. In Pittsburg fand dieser Tage eine internationale Konferenz für Weichtohle statt, die von den amerikani­ schen Kohlen- und Delinteressenten stark besucht war. Die Tagung erhielt dadurch ihr besonderes Gepräge, daß die deutschen Erfinder Prof. Bergius Heidelberg und Geheimrat Fischer Mühlheim die Ergebnisse ihrer Forschungen und Experimente zum ersten Male vor einem großen internationalen Forum von Fachmännern und Interessenten darlegten. Es handelt sich dabei, wie unseren Lesern bekannt ist, um die auf die Kohlen- und Delwirtschaft der Welt geradezu umwälzend wirkenden Verfahren, Kohle unmittelbar, also nicht auf dem Wege über die Berfofung, in Schwer- und Leichtöle zu verwandeln. Eine Reihe deutsche Unternehmungen, so der chemische Großtrust, neuerdings auch das Rheinisch- westfälische Kohlensyndikat sind dabei, das Verfahren zur Fabrikation im großen auszunüßen. Durch ihre Beteiligung an der deutschen Gasolin A.-G. find. auch die großen Petroleumkonzerne Amerikas und Englands bis zu einem gewissen Grade an dem Absatz der auf diese Weise herzustellenden Dele interessiert. Wir haben die Eigenart der Patente bereits früher geschildert. Gegenüber unseren damaligen Darlegungen brachten die Referate in Pittsburg nichts wesentlich Neues.

Interessant ist das Echo der Darlegungen der deutschen Ge­lehrten. Ueber das Bergin- Verfahren äußerte sich Prof. Fly vom amerikanischen Carnegie- Institut vor einem Mitarbeiter des Berliner Tageblatts" folgendermaßen:

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Wenn Gold in der Kehle wäre, würden alle Anstrengungen gemacht werden, es vor der Verbrennung auszuscheiden, Del und andere Kohlenderivate haben Goldeswert. Daher sei auch Amerika an jedem ökonomischen Ausscheidungsverfahren in­teressiert. Das Bergin- Verfahren sei zweifellos geeignet, die Kohlenwirtschaft zu revolutionieren. Da in Amerika die Delfrage heute noch nicht brennend sei, jei gegen­wärtig vielleicht das praktische Interesse größer für ein Verfahren zur Gewinnung von Beiprodukten anderer Art, die in Amerika seltener sind als Del. Doch sei es nur eine Frage der Zeit, wann das Bergin- Verfahren auch in Amerika praktisch verwertet wird, zumal da die Ansichten über die amerikanische Delreserve sehr verschieden sind. Entscheidend wird dabei das Ber­hältns der Herstellungskosten des Bergin- Verfahrens zum Del= gestehungspreis in Amerita sein."

Die Frage der Gestehungskosten steht also für Amerita noch

offen. Für Deutschland , das fast gar nicht über natürliche Delquellent verfügt, liegen die Dinge von vornherein anders. Es ist trotzdem durchaus möglich, daß die ausländische Konkurrenz sehr bald auf­taucht. Meldet doch soeben die Londoner Daily News", daß eine englische Gruppe von Kohlen- und Delinteressenten die Lizenz zur Ausbeutung des Bergin- Verfahrens für Großbritannien erworben hat.

des

AEG.Konzerns.

Bor

Die Kohleveredlungsintereffen einigen Wochen teilten wir mit, daß auch der AEG.- Konzern sich aftiv, und zwar von der Braunkohle aus, an der Kohleveredlung beteiligen werde. Diese Absicht fand ihren Ausdruck in der Grün­dung der Kohleveredlungs A.-G.", die von der AEG. be­herrscht wird und als Dachgesellschaft die Patente und Aktien der eigentlichen Produktionsgesellschaften zu verwalten hat. Die erste dem Namen Produktionsgesellschaft ist jetzt unter " Schwelmerke Minna Anna A.- G". mit einem Kapital von 1,5 Millionen gegründet worden; die Errichtung der Schwel­anlage auf der Braunkohlengrube Minna Anna erfolgt sofort. Gleichzeitig erfolgt eine Kapitalerhöhung der Kohlever­edlungs A.-G., die sämtliche Aktien der neuen Werksgesellschaft be­fit, auf 2,5 millionen Mart. Die Zusammensetzung des Aufsichts­rats der beiden Gesellschaften läßt auf ein enges Zusammen arbeiten mit der Braunkohlen und der Krafter­zeugungsindstrie schließen. Neben der Besezung durch die AEG. selbst sind außer der Berliner Handelsgesellschaft, dem Bank­haus Speyer , und den vier D- Banken die Grube Leopold A.-G., die Elektrizitätslieferungsgesellschaft und die Bank elektrischer Werte vertreten.

Gesicherter Absatz, aber doch Verluste. Die Stadtberger Hütte 2.- G.- Niedermarsberg, die feit 1838 Kupfervor­fommen bei Niedermarsberg in drei kleinen Gruben und Hütten ausbeutet und nach neueren Verfahren Raffinad- und Elektrolyt fupfer erzeugt, hat mit der Firma Krupp einen bis 1940 laufenden Liefervertrag, der den Absatz der Produkte vollkommen sicherstellt. Die Förderung ist gegen das Vorjahr von 22 400 auf 23 900 Tonnen Erz gestiegen. Erzeugt wurden 135 Tonnen Raffinadekupfer und 213 Tonnen Elektrolytkupfer, gegen usammen 379 Tonnen im Vorjahr, blieb also gegen das Vorjahr etwas zurüd. Die Belegschaft des Zwergwerks beträgt außer den 6 Steigern, Beamten und Meistern 139 Mann gegen 113 im Durch­schnitt der Vorjahre. Trotz der absolut gesicherten Abnahme der Produktion arbeitete das Werk( zum Teil infolge der kostspieligen Einführung neuer Verfahren) mit Verlust. Gegen das Vorjahr, wo er rund 38 000 m. betrug, steigerte er sich für 1925/26 auf 54 600 M.

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