Laufe der kommenden Woche eine neue Nachweisung des Finanzminifteriums zugehen werde, in der die sozialdemokratischen Wünsche in weitgehender Weise berücksichtigt seien. Daraufhin wurde beschlossen, die Einzelberatung des Antrages bis zum Vorliegen der neuen Nachweisung auszusehen.
eine ständige Barlamentsfommiffion für Heeresangelegen| Staatsregierung nicht geneigt war, dauernd ein Zeitungsunter| Bon der Regierung murde erklärt, daß dem Ausschuß noch im heiten zur Seite, die aus den Vertretern der drei stärksten Barteien des Nationalrates besteht. Alle Atten, die Aufnahmegesuche in das Bundesheer betreffen, werden dieser Kommission zugeleitet, die so in der Lage ist, den gesamten Heeresersatz zu fontrollieren und vor allen Dingen auch die Gründe für die Zurückweisung zu prüfen.
Nun reden wir durchaus nicht einer schematischen Nach ahmung dieses Systems das Wort, wohl aber einer grundfäglichen Aenderung der Form, in der heute die Aufnahme der Reichswehr vor sich geht. Warum soll nicht in jedem Wehrkreis eine Ersagtommission mit zivi len Beisigern gebildet werden können, die in bestimmten Zeiträumen des Jahres die Anmeldungen entgegen nimmt und prüft und die Entscheidung über die Aufnahme trifft? Warum soll nicht einem zivilen Staatskommiffar im Reichswehrministerium, der allerdings ein fester Republifaner sein muß, die Nachprüfung dieser Akten zur Pflicht gemacht und vor allen Dingen jede Beschwerde über eine Zurüdweisung zur Prüfung überwiesen werden können? Das wird der Disziplin, Ordnung und Pflichttreue in der Reichswehr feinen Abbruch tun, aber es wird ihre einseitige Zusammenfegung erschweren, Mißbräuche verhindern und der Republik ein Heer aufbauen helfen, das ihr ergeben ist.
nehmen, das sie doch nicht hinreichend in ihrem Sinne hätte beeinfluffen tönnen, zu finanzieren, hat sie die Deutsche Allgemeine Seitung" nur noch als Drudauftrag in der der Staatsregie Zeitung" nur noch als Drudauftrag in der der Staatsregierung gehörigen Preußischen Druckerei und Verlags- A.- G." her gestellt, wobei allerdings die Redaktion die Verpflichtung übernommen hat, sich jeden gehässigen Angriffes auf die preuBtsche Regierung und ihre Politit zu enthalten."
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Diese Erklärung bestätigt, daß die preußische Regierung mit der Redaktion der AD3." im Gegensatz zu gewissen Stellen des Reiches feine direkten Verbindungen unterhält. Die ,, D23." wurde in der Preußen gehörenden„ Preußischen Druckerei und Verlags- A.- G." lediglich als Druck auftrag hergestellt. Von der amtlichen Bemerkung, daß die Redaktion auf Grund dessen die Verpflichtung übernommen hat, sich jedes gehässigen Angriffs auf die preußische Regierung und ihre Politik zu enthalten, ist nach unseren Informationen der jetzigen Redaktion der„ DA3." felt famerweise nichts bekannt.
Die Kulturpolitik als Köder.
Das Zentrum beißt nicht an.
Die Deutschnationalen haben Bech mit ihrer Taftit. Sie glaubten listig und schlau zu sein, als sie Herrn Martin Zentrum erschüttern und und Reichsregierung und„ Deutsche Allgemeine" Spahn vorschichten, um das entren zu ermehr hervor gerufen. Nach Stegerwald die Germania ", der von parlamentarischer Seite geschrieben wird:
Eine halbe Bestätigung.
Der Sozialdemokratische Pressedienst" schreibt: Auf unsere klaren und eindeutigen Fragen über das Verhältnis der Reichsregierung zur„ ,, Deutschen Allgemeinen Zeitung" haben die zuständigen Reichsstellen am Freitag vor der Berliner Presse eine ebenso un flare wie zweideutige Antwort erteilt. Hier ist sie:
Es ist bekannt, daß zwischen dem gesamten Berlagsunternehmen der„ DA3." und der preußischen Regierung seinerzeit ge= wisse Vereinbarungen getroffen worden sind. Von diesen Vereinbarungen ist ein Teil von Reichsstellen übernommen worden. Aus diesen Beziehungen hat sich jedoch teinerlei Einflußnahme auf die Aenderungen der innerpolitischen Haitung ergeben. Die Richtigkeit dieser Mitteilung ersehe man auch aus verschiedenen Angriffen, wie sie heute auch im„ Sozialdemokratischen Breffedienst" erwähnt werden. Ueber die geschäftliche Frage der Angelegenheit müsse der Verlag sich äußern."
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" Die Rede des Zentrumsabgeordneten Dr. Schreiber, de den Abg. Dr. Spahn in so große Aufregung versetzt hat, galt nur der Abwehr einer immer sichtbarer hervortretenden Tendenz, die die Deutschnationalen, die zu Deutschnationalen einem großen Teile überhaupt fein inneres Verhältnis zur christlichen Kultur haben als beffere Bertreter einer chriftlichen Kulturpolitik hinzustellen wie das Zentrum. Dieser Versuch wird an seiner inneren unwahr haftigkeit scheitern, und es ist das Verdienst des Abg. Dr. Schreiber, der Kaze die Schelle umgehängt und die rein poli tischen Hintergedanfen enthüllt zu haben, die sich hinter dem ostentativen fulturpolitischen Eifer der Deutschnationalen verbergen. Schreiber und Stegerwald in seiner Osterfelder Rede haben ausgesprochen, was flar zutage liegt, daß die Kulturpolitit der Köder sein soll, mit dem das Zentrum für Also kein Wort darüber, ob und seit wann die eine Koalition mit den Deutsch nationalen ein DA3" monatlich) 75 000 bis 90 000 m. erhält und völligefangen werden soll. Stegerwald hat darauf in Osterfeld ges Stillschweigen über die Gründe dieser sonderbaren die treffende Antwort gegeben." Unterſtügung und ihre rechtliche Zulässigteit. So kann die Sache nicht aus der Welt geschafft werden. Entmeder erklären die zuständigen Reichsstellen was der Verlag der„ DA3." schließlich sagt, ist gleichgültig-
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Die Antworten sind deutlich. Statt Liebe haben die Deutschnationalen flammende Empörung im Zentrum her vorgerufen.
Die Beratungsstelle für Aufnahme von Auslands. krediten.
Der Ausschuß trat sodann in die Verhandlungen über den fozialdemokratischen Antrag ein, der die Aufhebung der sogenannten„ Beratungsstelle für die Aufnahme von Auslandskrediten durch Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände" forbert. Der Antrag wurde vom Genossen Heymann an Hand eines reichhaltigen, vom Deutschen Städtetag gesammelten Materials begründet. Wenn es verständlich fein konnte, daß Ende 1924 und im Jahre 1925 versucht wurde, zu reichlicher Hereinnahme ausländischen Geldes durch Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände einen Riegel vorzuschieben, so liegen die wirtschaftlichen und Geldverhältnisse heute erfreulicherweise ganz anders. Selbstverständlich dürften Anleihen und be. fenders ausländische Anleihen nur für werbende 3mede aufgenommen werden. Neben der örtlichen Kontrollinstanz im Bezirksausschuß bzw. dem Regierungspräsidenten besteht fast in allen Ländern auf Grund des Bürgerlichen Gesetzbuches ein landesgesetzliches Genehmigungsverfahren für Anleihen, das in Preußen durch die Minister des Innern und der Finanzen ausgeübt wird. Dazu noch eine dritte Kontrollinſtanz ſei heute unerträglich. Dies um so mehr, als die„ Beratungsstelle" nicht etwa nur Berater, sondern diktatorisch vorgehe und tommunalen Bedürfnissen fremd und unfreundlich gegenüberstehe, ganz abgesehen von der Verzögerung, die das Borhandenfein von drei Kontrollinstanzen für die Gemeinden bedeute. An der Hand von Einzelvorgängen tennte Genosse Heymann diese scharfen Urteile belegen. Heymann erbat eine Antwort, weshalb die Privatwirtschaft ganz frei fei, während die Kommunen durch drei kontrollinstanzen niedergehalten werden müßten. Ein Elektrizitätswerk zum Beispiel, dem eine Kommune die Form einer Aktiengesellschaft gegeben habe, sei frei. Ein gleiches Wert in fommunaler Regie unterliege allen möglichen Beschränkungen. Das Bekommen die der Hand von Beispielen gezeigt werden konnte. führe zu gerade absurden Konsequenzen, wie auch an Gemeinden keine Anleihen bewilligt, so müssen sie, um ihre Betriebe auf die Höhe zu bringen und auf der Höhe zu halten, mehr Steuern ausschreiben. Dadurch werde eine Belastung der Wirt schaft herbeigeführt, die der Reichsfinanzminister doch gerade verhindern wolle. Auch seien ausländische Anleihen für die Kommunen eine höchst erwünschte Kenkurrenz gegenüber den riesigen 3insforderungen der Banten . Schließlich brachte Heymann noch das seltsame Berhalten der Reichsbant zur Sprache, daß nur aus ihrer rein privatkapitalistischen Einstellung zu erflären ist. Die Reichsbant habe nämlich allen Banken ohne Ausnahme die Rediskontmöglichkeit zum Ultimo eingeräumt,
in aller Offenheit, mit welchem Recht fie monatelang eine ver- Die Beratungsstelle gegen die Gemeinden. während sie dies der zentralen Kreditorganisation der Gemeinden,
hältnismäßig ungewöhnliche, Gumme an die ,, DAZ." verausgabt haben und noch verausgaben, oder die Angelegenheit wird noch im Reichstag eine Rolle spielen. In der Feststellung der zuständigen Reichsstellen wird fchließlich u. a. auch darauf verwiesen, daß sich in deren Beziehungen zu der„ DA3." teine Einflußnahme auf die Aenderungen der innerpolitischen Haltung ergeben habe". Aus dieser Betonung hinsichtlich der innerpolitischen haltung ist zu schlußfolgern, daß die obige Feststellung in bezug gut- die außenpolitische Einstellung der ,, DA3." keine Anwendung finden fann. Im übrigen ist der ehemalige Reichskanzler Dr. Luther mit als Urheber der Subventionen für die„ DA3." zu betrachten.
Bon amilicher preußischer Seite wird zu den Festftellungen über das Verhältnis einzelner Stellen des Reiches zu der DA3." folgende Erklärung verbreitet:
„ Die preußische Regierung hat seinerzeit das das Stinnessche Druckereiunternehmen gekauft und damit auch die Deutsche Allgemeine Zeitung", die dazu gehörte, mit übernommen. Da die
Babywäsche.
Von F. A. Celtis.
Auf dem Stuhle vor dem Fenster sitzt ein Weib. Scharf hebt das einseitige Licht die Falten des Harms auf dem jugendlichen Gefichte hervor, nur wenig gemildert durch die Reflege, welche der fleine Berg winziger Wäschestücke vor ihr erzeugt. Mit fleißiger Hand nimmt sie die Liliputhemdchen und Kittelchen auf, hält sie prüfend gegen das Licht, wendet und dreht sie, und bessert, was zu bessern ist.
Hin und wieder fliegt ein scheues Lächeln um die festgeschlossenen Lippen und erhellt ihre Züge. Doch ebenso rasch, wie es gefommen, erlischt es wieder und die alte Starrheit ergreift Befiz von diesem Antlige, auf dessen Stirne eine steile Sorgenfalte von Leid und Weh und verklungenem Glüce zu erzählen weiß.
' s ist teine von den Madonnen, die begnadete Künstlerhände auf die Kalkwände der Dome und die Leinwand der Altäre zauberten! Nichts von einem himmlischen Glücke, nichts von heißem, zärtlichem Mutterjehnen! Die da so emfig schafft, leidet unter dem aberwißigen Fluche, den vor alten Zeiten andere Zauberer dem Weibe anhingen: und deine Seele wird ein Schwert durch
dringen.!"
IP
Dieses Hemdchen!
Rann man es noch gebrauchen? So dünn, so fadenscheinig ist es geworden! Ber trug es doch bereits?
Ach richtig, es stammt noch aus der Zeit, da Mutter ihrem Aeltesten das Leben gab! Und lang, lang ist's her!
Wieviel Hoffnungen und fromme Wünsche mag die Alte in die schmalen Bänder gebunden haben? Nicht nur für den ersten Buben, auch für die beiden anderen und die drei Mädchen, die ihm folgten und groß und start einem geruhigen Leben entgegenwachsen sollten! Und dann kam die kleine Ausstattung in das Haus der ältesten Tochter, um zwei kleinen Menschenfindern als erste Kleidung zu dienen. Und wieder wurden herzliche Gebete ans blinde Schicksal
in Binden und Bindeln gewickelt.
Die zweite Schwester wurde fruchtbar und wieder wanderte die weiße Bare in andere Hände. Und auch dort blieben alle heißen Wünsche vergebens.
Schließlich kam sie in dieses Haus.
In dieses Zimmer,
Seit Jahren bildet es die ganze Wohnung! Nun braucht sie die Leinenstücke schon zum zweitenmal! Oft genug hat sie bei den Schwestern nach der schwersten Stunde geweilt und hat den fleinen Schreiern zu ihrem Rechte verholfen. „ Dieses Hemdchen darf mein Kindchen einmal nicht tragen! Ein ganz feines, aus weichem Batist muß es bekommen, und noch ehe es erscheint, will ich duftige Spigen um das Hälschen nähen wb mit jeibenen Bändchen will ich es bindent
Die Bevormundung der Kommunalwirtschaft.
In der Sitzung des Subpentionsausschusses vom Donnerstag wurde, wie wir berichteten, der sozialdemokratische Antrag, der für die Gewährung von Subventionen neue, scharf umrissene Linien in Vorschlag bringt, von allen Seiten als durchaus geeignete Grundlage bezeichnet und der Regierung aufgegeben, für die neue Formulierung des Etatsgefeßes, die sie dem Ausschuß in den nächsten Tagen vorlegen wolle, sich an die sezialdemokratischen Vorschläge zu halten. In gleicher Weise wurde in der Freitagsfibung des Ausschusses der weitere sozialdemokratische Antrag, in dem vorgeschrieben wird, in welcher Weise das Reichsfinanzministerium dem Haushaltsausschuß über die vom Reiche übernommenen Bürgschaften und die vom Reich eingeleiteten Stügungsaktionen laufend Auskunft zu erteilen habe, als richtig und notwendig anerfannt. Bedenken gegen den Antrag bestanden bei einigen Aus schußmitgliedern nur nach der Richtung, daß er zu weit gehe und nicht nur etatrechtliche, sondern auch rein volkswirtschaftliche Gefichtspunkte behandele, so daß eine eingehende Erörterung fich viel fach mit den Debatten im Enquete- Ausschuß widerstreiten würde.
Auf diesem groben Zeuge soll mein Bübchen sich nicht wälzen! Recht zart und weich soll es ruhen, wenn es sich in die Welt hineinschläft in seinem Bettchen, das ich schmücken will mit wallenden Borhängen und glänzender Seide...
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Wo ist das weiße Bettchen? Wo Seide und Batist?
In der Ecke steht ein kleiner Rorb und harrt seines Inhalts. Wie froh, wie dankbar ist sie, daß sie auch für das zweite Kind die verwaschenen Stücke zurüdbetam! Es ist so ganz anders geworden, als die Mädchenträume ihr vorgaufelten!
Nicht einmal Frieden und Liebe hat sie gefunden in ihrer Ehe, die sie vertrauensvoll einging, um Bergessen zu suchen für den großen Schmerz, den ein anderer ihr zufügte..
Dicke Tropfen fallen auf die müden Hände, die müßig im Schoße Eine stumme Klage um ein verpfuschtes Leben!
ruhen.
Ahnt sie, daß der Gatte und Vater in der heiligen Stunde, da ein Weib sein Leben einsetzt, um neues Leben zu gebären, ein Fußballspiel für wichtiger hält, als die Vollendung eines Schicksals?
Ahnt sie, daß sie ihn mit keinem Bande und mit feinem Worte binden kann, und daß er keine Ahnung hat, wie sehr sie nach einem guten Worte, nach einer Liebfosung lechzt?
deine Seele aber wird ein Schwert durchdringen...!"
Das Reichsmuseum für Gesellschafts- und Wirtschaftskunde. In Düsseldorf fand am Freitag in Gegenwart von Bertretern der Reichs- und Staatsregierung, hervorragender Persönlichkeiten der Wirtschaft, Kunst und Wissenschaft, sowie Bertretern der Arbeitnehmerorganisationen die Gründungsversammlung des Reichsmuseums für Gesellschafts- und Wirtschaftskunde statt. Der Zweck des Museums ist, das Wertvolle festzuhalten, was die Große Ausstellung Düsseldorf 1926 auf dem Gebiete der Gesundheitspflege, der sozialen Fürsorge und der Leibesübungen gebracht hat. Reichsregierung und Preußische Staatsregierung bringen dem Plane des Museums reges Intereffe entgegen. Dr. v. Miller gab in einem längeren Vortrage, in dem er sich für die Notwendigkeit des Museums ausfprach, wichtige Anregungen für die Ausgeſtaltung.
Das kommende Reichsbühnengefeh. Der Entwurf eines Reichsbühnengesetzes wird nunmehr, nachdem die Besprechungen mit den beteiligten Verbänden und den Länderministerien erledigt sind, vom Reichsinnenministerium dem Reichskabinett zugeleitet werden. Das Reichskabinett wird sich voraussichtlich in der nächsten Woche, jedenfalls noch im Laufe des November, mit dem Entwurf beschäftigen, der dann dem Reichsrat und dem Reichstag zugeht.
Eine anfite Herentüche? In dem französischen Ort Glozel find Ausgrabungen gemacht worden, über die der Vertreter der franzö sischen Geschichte und Archäologie am College de France , Camille Jullian , vor der„ Academie des Inscriptions " einen ausführlichen Bericht erstattete." Er erklärt die Funde für das Handwerkszeug einer antiken here", wie es in gleicher Bollständigkeit bisher noch nie zutage gekommen sei. Es handelt sich dabei nach seiner Meinung um Gefchier, wie es Heren gebraucht hätten, mit magischen
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der Deutschen Girozentrale, beharrlich verweigere. Der Leiter der Beratungsstelle", Geheimrat Norden, beschränkte fich in seiner Erwiderung in der Hauptsache auf die Ver. sicherung, daß die Beratungsstelle" die Gemeinden auch vielfach durch Rat und Hilfe fördere und daß sie alle Gesuche mit äußerster Schnelligkeit erledige. Der Regelfall sei die Erledigung innerhalb dreier Tage. Der Frage wegen der unterschiedlichen Behandlung der Privatwirtschaft und der Kommunen ging Herr Geheimrat Norden in weitem Bogen aus dem Wege. Nach seiner Erwiderung wurde die Beratung wegen der vorgerückten Zeit abgebrochen.
Pilsudski als Faschistenfreund.
Er schenkt Mussolini sein Bild.
Warschau , 19. November. ( Mtb.) Der Empfang des Faschistenführers Lanfranconi durch Pilsudski hat großes Aufsehen erregt. Lanfranconi wurde von Pilsudski , vor dem er in Faschistenuniform erschien, mit zwei Photographien Pilsudskis beschenkt, eine für fich selbst und eine für Mussolini .
Zeichen und Inschriften bedeckt, um Abbildungen phantastischer Tiere, Bauberpuppen und vieles andere, mie es die griechisch- römische Magie verwendete. Das Ganze glaubt Jullian, vor allem nach den Buchstabenformen, mit voller Sicherheit der Zeit zwischen 250 und 300 n. Chr. zuweisen zu können, und meint, daß die yere von Glozel" fich großer Beliebtheit erfreut zu haben scheine. Bei der Bestimmtheit, mit der Jullian seine These verficht und mit vielen Einzelheiten belegt, ist es um so auffallender, daß ihm Autoritäten wie Salomon Reinnach und der Keltist Loth entschieden entgegentreten. Sie schreiben die Fundstücke der prähistorischen Zeit zu; nichts sei mit Sicherheit als römisch anzusprechen, die Töpfereien feien zu plump und die Lesungen Jullians beruhten auf Selbsttäuschung.
Das Kino in der Weffenfafche. Ein Berner Architekt ist der Erfinder eines tinematographischen Projektionsapparates, der faum so groß ist, wie ein Zigarettenetui, und mit dem man zu jeder Zeit richtige lebende Bilder vorführen tann. Neben der verblüffenden Kleinheit des Micro- Cine" genannten Apparates, der jetzt von Instrumentenfirmen in Aarau und Biel in großen Mengen hergestellt wird, ist ein Hauptmerkmal des Projektors, daß er, unabhängig von der bisher notwendig geweſenen Lichtleitung, schon mit einer ganz gewöhnlichen Taschenlampenbatterie funktioniert. Der Clou der ganzen Erfindung aber ist, daß sie auch dann noch funktioniert, wenn die elektrische Taschenbatterie schon längst erschöpft oder die kleine Lampe zerbrochen ist. Der Micro- Cine macht es sum erstenmal möglich, lebende Bilder bei ganz gewöhnlichem Tageslicht chne jegliche fünftliche Lichtquelle zu betrachten. Man wird also in Zukunft lebende Bilder wie gewöhnliche Photos in der Tasche mitnehmen und jederzeit vorzeigen können.
Borträge. Der für Sonnabend im Reichstagsgebäude angesezte Bortragsabend des österreichischen Dichters Robert Hohlbaum ( Wien ) fällt aus.
Mufitchronit. Die beiden Schöneberger Arbeiterchōre iedertafel Berlin Best und Schöneberger Männerchor Freundschaft" geben am Sonntag, 7 Uhr, im Bürgerfaal des Neuen Schöneberger Rathauses ein gemeinsames Ronzert.
Dem Schmuh- und Schundgeseh widmet der Simplicissimus seine neueste Nummer mit Beiträgen bon Th. Th., Heine, Dlaf Gulbransson, Kuh, Joachim Ringglnaz, Walter Mehring und Peter Scher .
25., abends& Uhr, in den Spichernsälen, Spichernitr. 3, eine große öffent Der wirtschaftliche Verband bildender Künstler Berlins veranstaltet am liche Bersammlung. Zu dem Thema Ausstellungsreform" werden Bildhauer Prof. Bosselt und Maler Arthur Segal sprechen. Anschließend Diskussion.
hat Jos. Bourgeot, Bibliothekar der Dates- Kommission, als erster Franzose Erfte Promotion eines Franzosen in Deutschland . Wie berichtet wird, nach dem Krieg an einer deutschen Universität die Doktorwürde erworben. Er promovierte mit einer Arbeit über Pazifismns bei dem Philosophen Prof. Hans Cornelius in Frankfurt a. M.
13, Millionen Juden in New York . Die Juden bilden nach den neuesten statistischen Angaben fast ein Drittel der ganzen Bevölkerung New Yorts; 5924 000. ibre Babl beläuft sich auf 1%, Millionen bei einer Gesamtbevölkerung von Im letzten Jahrzehnt hat sich die Zahl der in New York wohnenden Juden um 250 000 vermehrt. Die Ziffer der jüdischen Schul. finder beträgt gegenwärtig 350000, d. 5. 38 Proz. der gesamten Schülerzahl bon Reto York,