Einzelbild herunterladen
 

beren brüden sich in Mylen und anderen fifteren Höhlen herum. Jetzt ist die Saat des Unheiles reif geworden. Der Gedanke an irgendetwas, das geschehen muß und sei es noch so ungeheuerlich, rüdt in immer greifbarere Nähe, nimmt immer deutlichere Formen und Farben an.

-

Alle Hemmungen fallen, es geht zum letzten Kampf. Krankheit oder Verbrechen? Beides gräßlich vereint und untrennbar der. bunden. Aus dieser Atmosphäre heraus muß man verstehen, was in den letzten Wochen an furchtbaren Taten, Mensch gegen Mensch, sich ereignete.

Um das Berliner   Ausstellungsprojekt. Eine Konferenz im Rathaus.

Unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters Böß fand gestern im Berliner Rathaus   eine Konferenz statt, zu der die Reichstags. und Landtagsabgeordneten aus den Wahlkreisen der Reichshauptstadt geladen waren. Die Besprechung hatte das inter­nationale Ausstellungsprojekt für 1930 zum Gegenstand der Bes ratung und diente vor allem dem 3wed, angesichts der von der Reichsregierung gegenüber dem Plan geübten Zurückhaltung die Abgeordneten zu bitten, bei der Beratung der Angelegenheit in den Barlamenten ihre Stimmen für die Veranstaltung der internatio­nalen Ausstellung in der Reichshauptstadt abzugeben. Oberbürger­meister Böß legte den Abgeordneten die Borzüge Berlins   und des Berliner   Messegeländes für eine derartige Veranstaltung dar. Er betonte, daß man sich bei der Wahl zwischen Köln  , Düsseldorf   und Berlin   ohne Frage für die Reichshauptstadt entscheiden müffe, vor allem darum, weil der Ruf Berlins   als Metropole des Deutschen Reiches   für den wirtschaftlichen und ideellen Erfolg der Ausstellung von ausschlaggebender Bedeutung sein würde. Des weiteren verfüge Berlin   über ein großes zusammenhängendes und ausbaufähiges Messegelände und in seinem Messeamt über eine Institution, die in der Organisation derartiger Veranstaltungen bis­her eine sehr glückliche Hand und die besten Erfolge gehabt habe. Der Oberbürgermeister schloß mit der Bitte an die Abgeordneten, fich auch in dieser Angelegenheit der Interessen der Reichshauptstadt anzunehmen.

Um das Projekt der Verwirklichung näher zu bringen, haben in der letzten Zeit verschiedene Besprechungen zwischen dem Deutschen   Wertbund und den beteiligten Organisationen stattgefunden, die jedoch bisher noch zu leinen Beschlüssen geführt haben.

Teppichräuber.

Feuergefecht in der Kolonie Grunewald  .

Ein großer Einbruch wurde in der Nacht zum Freitag in der Rolonie Grunewald   verübt. Unbekannte Verbrecher ver­schafften sich Zugang zu einem Billengrundstück in der Erdenerstraße, indem sie den Drahtzaum des Gartens durchschnitten, an einem Fenster im Erdgeschoß eine Scheibe eindrückten und in den Räumen ungestört arbeiteten, während die Bewohner des Hauses im Obergeschoß so fest schliefen, daß sie nichts hörten.

Die Verbrecher mußten einen schweren Flügel beisette rollen, um einen großen Teppich, auf dem er stand, zusammenrollen zu fönnen. Außer diefem packten sie dann noch vier andere Teppiche zusammen und weiter verschiedenes Silberzeug. Zuguter legt ließen sie auch noch ein 30 × 50 Zentimeter großes Del. gemälde, eine Landschaft von Lejeun, mitgehen. Zum Weg schaffen der Beute diente ihnen wahrscheinlich ein Auto, das, wie be= obachtet worden war, in der Gegend längere Zeit umherfuhr und spät nachts in der Trabenerstraße stand. Die Einbrecher trauten sich aber mohl nicht, in der mondhellen Nacht alle Sachen auf einmal nach Berlin   hineinzufchaffen und legten deshalb an einer Stelle, die ihnen geeignet erſchien, einen Teil zurück, um ihn später zu holen. So fand ett Bahnbeamter in einem Akazienwäldchen im Gleis­dreieck der Ringbahn zwischen Eichlamp- Halensee und Charlottenburg   unter einem dichten Buschwert zwei große Batete, die vier Teppiche enthielten. Er benachrichtigte die Polizei, die die Teppiche abholte und bald feststellte, daß sie aus der erbrochenen Billa   stammten. In der Erwartung, daß die Verbrecher bald tommen würden, um den Rest der Beute abzuholen, legten sich gestern abend Schupo- und Kriminalbeamte in dem Wäldchen auf die Lauer. Um 8% Uhr tauchten aus dem Dunkel zwei Männer auf, ein großer und ein kleiner, die beide lange Mäntel trugen. Sobald fie aber die Be amten wahrnahmen, eröffneten sie, ohne erst ein Wort zu verlieren, aus einer Entfernung von 50 Metern ein Pistolenfeuer. Sämtliche Schüsse gingen aber zum Glück alle fehl. Die Beamten griffen ebenfalls zu ihren Pistolen und schossen ihre Magazine leer. Unter der Wirkung des Gegenfeuers wandien sich die Verbrecher zur Flucht und enttamen. Von dem gestohlenen Gut fehlen jetzt noch das Gemälde, das Silberzeug und ein Teppich, ein 3% X4% Meter großer Heris.

Milde Strafe für einen Rohling.

Ein überaus tragischer Unglücksfall, der den Tod eines vier­jährigen Knaben zur Folge hatte, fand vor dem erweiterten Schöffengericht Lichtenberg   fein gerichtliches Nachspiel. Dort hatte sich der 42 Jahre alte Händler Josef Slewinfti wegen fahrlässiger Tötung zu verantworten. Der Angeklagte ift Eigentümer des Hauses Heinersdorfer Straße 24 zu Weißenfee, und ein Mensch, der durch seine Gewalttätigteiten bei seinen Mietern überaus verhaßt ist. Am 3. Februar dieses Jahres geriet er auf dem Hofe seines Hauses mit mehreren Mietern in Streit. Ein Ehepaar Kohn befand sich in unmittelbarer Nähe des Hauswirtes. Ihr vierjähriges Kind stand spielend neben den Eltern. Im Ver­laufe des Streites, in dem Slewinski drohte, Kohn und seine Frau über den Haufen schießen zu wollen, ergriff der Rohling plötzlich einen halben Mauerstein, mit dem er nach den Eheleuten marf. Während sich diese in Sicherheit bringen konnten, wurde der pierjährige Knabe getroffen, so daß er blutüberströmt zusammen­brach. Er hatte eine flaffende Wunde an der linten Schläfe davongetragen. Trotzdem die Eltern mit dem Kinde sofort zum Arzt gingen und die Wunde verbinden ließen, war eine Rettung nicht mehr möglich. Das King starb bereits nach sechs Tagen an den Folgen der erlittenen Verlegung. Das Gericht verurteilte den An­geflagten, der bereits vorbestraft ist, nach eingehender Be­weisaufnahme an Stelle einer verwirften Gefängnisstrafe von drei Monaten unbegreiflicherweise nur zu 1320 Mart( 1) Geldstrafe. In Spandau   aber wurden einige Parteigen offen, die in eine Schlägerei mit Bölkischen verwickelt worden waren, zu monatelanger Gefängnisstrafe verurteilt. Und bei derartigen unbegreiflichen Urteilen wundert sich die Richterwelt, daß das Volk tein Vertrauen zu ihrer Rechtsprechung fassen will.

Das Urteil im Kutister- Prozeß.

In dem Prozeß gegen Iwan Kutister und die früheren Be­amten der Staatsbant, Finanzrat Rühe und Oberfinanzrat Dr. Hell mig, wegen Bergehens gegen das Depot- und Depofiten recht und die Devisengefeggebung wurde am Freitag nachmittag bereits das Urteil gefällt, das gegen den Hauptangeklagten Iman Rutister auf eine Geldstrafe von 5200 Mart lautete, während Finanzrat a. D. Rühe und Oberfinanzrat a. D. Dr. Hellwig frei. gesprochen wurden. In der Begründung des obigen Urteils betonte Amtsgerichtsrat Wartenberger, das Gericht stehe auf dem Standpunkt, daß der Hauptangeflagte Jwan Kutister für die Verstöße gegen das Depot- und Depositenrecht und die De Difengesetzgebung durch die Steinbant verantwortlich au machen sei. Die Berstöße wurden darin erblickt, daß die Steinbant, obwohl fie teine Erlaubnis zum Devisenhandel und fein Depotrecht gehabt habe, im Auftrage ihrer Kunden Devisengeschäfte gemacht und bie Depots ihrer Kunden nicht aufgelöst habe, als der Antrag auf Bulaffung zum Devisenhandel abschlägig beschieden worden sei. Das Bericht habe von der beantragten Gefängnisstrafe abgeſehen, weil es

fich nicht um eine Devtsenverschiebung im üblichen Gimme handle, sondern weil es sich um an sich ordnungsmäßige Geschäfte gehandelt habe, die aber strafbar feien, weil die gefeßlichen Boraussetzungen nicht erfüllt gewesen seien. Strafmildernd sei auch angesehen worden, daß Kutister der Staatsbant mehr Devisen zugeführt habe, als er selbst bezogen habe.

Milderung der Gewerbesteuer.

Die Stadtverordnetenversammlung in Berlin   hatte die von mehreren Parteien gestellten Anträge zur Milderung der Gewerbes fteuer für 1925 und 1926 zur Vorberatung an den Steuerausschuß verwiesen. Dieser Ausschuß hat in seiner Sigung am Freitag, den 19. November 1926, die vom Magistrat bereits vorher be schlossenen Richtlinien für eine Milderung der Gewerbesteuer für 1925 und 1926 einstimmig in ihren Grundsägen angenommen. Die Richtlinien haben folgenden Wortlaut:

1. In den Fällen, in denen die Veranlagung durch falsche Festlegung des Ertrages 1925 zu hoch erfolgt ist, muß es dem Steuerpflichtigen   überlassen bleiben, sein Recht im Rechtsmittel­verfahren zu suchen. 2. In den Fällen, in denen die Steuer deshalb als zu hoch empfunden wird, weil sie nach dem Ertrage von 1925 veranlagt ist, während in dem Gewerbebetriebe im Jahre 1926, in dem die Steuer gezahlt werden muß, der Geschäftsgang erheblich schlechter ist als 1925, soll eine Ermäßigung nicht erfolgen, weil der niedrige Ertrag des Jahres 1926 in der entsprechend niedrigeren Gewerbesteuer für das Jahr 1927 feinen Ausgleich finden wird. In diesen Fällen fann aber durch großzügige Stundung über die Grenze des Rechnungsjahres hin­aus dem Steuerpflichtigen Erleichterung gewährt werden. 3. In den Fällen, in denen die Miete in einem unangemessenen

FUNK

WINKEL

Hauptmanns, Weber im Rundfunk.

-

Der junge Dichter, von dem Leiden der schlesischen Weber im Innersten gepackt, schrieb das Werk im Jahre 1892. Auf der Bühne erschüttert es auch heute noch selbst die, die sonst vor dem Elend und der Not anderer fest die Augen zu schließen pflegen. Literaturgeschichten finden freilich manches an dem Drama aus zusehen, wahrscheinlich haben sie recht. Der Berfaffer war in erster Linie Mensch, dann erst Dichter. Doch der Mensch Haupt­ mann   schildert hier so voll hinreißender Wahrhaftigkeit, voll stärkstem Mitempfinden und Mitgefühl, daß das Werk padt und Bersuch, es auf die Sendebühne zu stellen. Ist es nicht feſt mit zum atemlofen Folgen zwingt. Trozdem war es es ein fühner dem Bühnenbilde verbunden, fann es verständlich und eindring­gewiesen bleibt? lich genug wirten, wenn es nur auf das gesprochene Wort an­Rundfunk hätte seinen Hörern und Gerhard Hauptmann   selber Alle die Besorgnisse maren überflüssig. Der feine beffere Gabe zum Geburtstag des Dichters darbringen fönnen erschütterndem Leben erfüllt, fo lebendig gestaltet, daß das Wort als die Aufführung der Weber". Das Wert ist so von heißem, werden läßt. Die Not der Beber? Die Not aller, die hungern, die Vision des Weberelends zum greifbaren naturalistischen Bild damit andere schwelgen fönnen. Hauptmann, der uns neulich mit die an Mangel leiden und sterben, die zugrunde gehen müssen, feinen wohlgerundeten literarisch einwandfreien Herametern fo bitter enttäuschte und so arm ließ, wurde hier in diesem 34jährigen alten Wert, an dem Literaturgeschichtsprofessoren nicht ohne Ün­recht zu tabeln haben, wieder unser Mitmensch. Unser Dichter. Der Not fühlen, der an Zukunft glauben kann. Dessen Herz für feine Zeit und in seiner Beit schlägt. Und der nicht fern von uns in seinem Olymp lebt. Die Weber aus dem Jahre 1844 find unfere Brüder. Es war ein Abend stärksten Erlebens. Hauptmann   soll bedankt sein, der Rundfunk und die Darsteller verdienen Lob.

Das Rundfunkprogramm. Sonnabend, den 20. November.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

wie

Berhältnis zu bem Reinertrage bes Jahres 1925 fteht, folgt zu verfahren: Die Steuer ist insoweit zu ermäßigen, als sie auf den Teil der Miete entfällt, der über 50 Proz. des Rein ertrages( ohne Miete) hinausgeht. Die Steuerermäßigung für 1925 und 1926 findet ihre Grenze nach unten lediglich in dem Betrage, der als Vorauszahlung nach dem Umsatz im Jahre 1925 geleistet worden ist oder zu leisten gewesen wäre.

Der Ausschuß hat dazu folgende Entschließung gefaßt: Es soll der Magistrat ersucht werden, dabei aber in den Fällen unter Biffer 1 der vorstehenden Richtlinien durch Stundung der Steuer offenbaren Härten zu begegnen und die unter Ziffer 3 vorgesehene Regelung auf die Fälle zu beschränken, in denen die Miete 20 000 m. nicht übersteigt; bet höherer Miete soll Prüfung von Fall zu Fall erfolgen."

-

Tierarzt Dr. Gaul außer Verfolgung. Revision zurüdgezogen. Zweites Verfahren eingestellt. Durch eine Lücke des Reichsfleischbeschaugesetzes schlüpft der Tierarzt Dr. Mag Gaul, durch dessen Verschulden die Massen­vergiftungen in Herzfelde   und Kalkberge verursacht worden sind; er geht gänzlich straffrei aus.

Wie erinnerlich, schwebte schon vorher gegen Gaul ein Strafverfahren wegen Urfundenfälschung und Bergehens gegen das Fleischbeschaugefeg. Er wurde aber vom Schöffengericht Lichtenberg   und der Strafkammer des Landgerichts III   freigesprochen. Dieses Urteil ist nunmehr rechts­fräftig geworden, nachdem die Staatsanwaltschaft ihre beim Reichs­gericht eingelegte Revision zurückgezogen hat, da sie sich der von dem Verteidiger vertretenen Auffassung anzuschließen genötigt war, daß infolge einer Lücke im Fleischbeschaugesez ein Berstoß des Tier­arztes gegen die Bestimmungen nicht strafbar jei, wenn nie­mand durch den Genuß des Fleisches erkrankt, ist. Auch das zweite Strafverfahren gegen Dr. Gaul, das zunächst nicht nur wegen fahrlässiger Rörperverlegung, sondern auch wegen fahrlässiger Tötung auf Grund der Massenvergif­tung von 161 Personen eingeleitet worden war, ist nunmehr eingestellt worden. Ein Zusammenhang zwischen den Massen­erfrankungen und der Tätigkeit des Dr. Gaul ließ sich nicht fest­stellen. Eine fahrlässige Tötung fam überhaupt nicht in Frage, da jämtliche Personen, die nach dem Genuß des mit Paratyphusbazillen infizierten Fleisches ertranften, wiederhergestellt worden waren. Im Laufe des Ermittlungsverfahrens ergaben sich noch mancherlei An­haltspunkte dafür, daß der Tierarzt Dr. Gaul feine amtliche Lätigteit in recht eigenartiger Weise ausgeübt hat. Ein Abdecer hatte angegeben, daß er bei einem Landwirt ein frantes Pferd angetroffen habe, das einen blutigen und eitrigen Aus­fluß an der Nase hatte und ganz zusammengebrochen war. Auf den Einwand, daß das Fleisch von diesem Pferde doch nicht für die menschliche Nahrung geeignet sei, soll der Befizer geäußert haben: " Das lassen Sie meine Sorge sein, ich finde schon jemand, der das Tier abstempelt." Tatsächlich erfolgte dann auch durch Dr. Gaul, wie sich ergeben hat, die Freigabe des Fleisches. Auch in diesem Falle schüßte Dr. Gaul die Lücke im Fleischbeschaugesetz gegen eine Strafverfolgung, denn dieses Fleisch von einem franten Tiere ist hinterher doch nicht in den Verkehr gekommen, so daß niemand erfranken fonnte. Dr. Gaul ist im übrigen nunmehr die Berechti gung zur öffentlichen Fleischbeschauung endgültig entzogen worden. Deutsche Republik" am Potsdamer Plah.

"

Zwischen dem Botsdamer Bahnhof und dem Ufahaus liegt vor sich ein halbes Dugend Zeitungshändler oder wohl noch einige mehr dem Eingang zum Untergrundbahnhof ein schöner freier Blaz, den zubieten. Auch steht bort meistens ein Mann, der sich seinen ertoren haben, um ihre meist nationalen und völtischen Blätter an Beitungsstand mit Hakenkreuzfähnchen nectisch dekoriert hat. Niemand nimmt baran Anstoß. Niemand empfindet die Zeitungsmänner als Bertehrshindernis. Republikaner und Sozialisten find liberal. Nun ist da plötzlich ein neuer Mann aufgetaucht. Er hat ein schönes geschmackvolles und sehr auffallendes Plakat in Schwarzrot gold und bietet die neue von Dr. Wirth, Löbe und Haas heraus­gegebene Zeitschrift Deutsche Republik" an. Dieser Mann wird als Verkehrshindernis empfunden. Zunächst von ein paar Hatenkreuzlern, die wie die Schuljungen zum Lehrer zum Herrn Schupo gehen und sich über Berkehrshemmung durch den Mann mit Schwarzrotgold bektlagen. Und der Schupo bedeutet tatsächlich den Mann, daß er mit seiner Deutschen Republit" und feinem Schwarzrotgold ein Verkehrshindernis sei. Also wieder ein­Es soll niemand geraten werden, sich an den Mann mit Schwarz­mal eine Melodie, die nicht neu ist. Um es aber furz zu machen: rotgold heranzumachen. Von der Polizei aber wird er wartet, daß sie ihn gegen Anrempelungen, Anpöbeleien und Denunziationen der Nationalen schützt.

Erwerbslose Jugend und Kriminalität.

In der Bereinigung der Jugendgerichtshelfer" die allmonatlich ihre Sigungen abhält, sprach fürzlich Genosse Paul erzählte, und was von den anwesenden Jugendhelfern zu dem Thema gejagt wurde, war ebenso lehrreich, wie beweisend für das noch erwerbslose Jugend getan worden ist. Man darf ruhig sagen, daß völlig unzulängliche, das bis jetzt von der Stadt Berlin   für die es ein Tropfen im Meere ist, daß man an die Lösung des Problems noch gar nicht richtig herangegangen ist und es in seiner ganzen Fülle noch gar nicht angefaßt hat. Das würde auch Mittel erfordern, Die vorläufig gar nicht zur Verfügung stehen. Paul Wegmann, Leiter der Hilfstätigkeit an der erwerbslosen Jugend in Schöneberg  , feiner Gruppe an. Der Bestand ist wechselnd. Es handele sich nach sprach von seinen Erfahrungen. Etwa 40 bis 50 erwerbslose Jugend­liche also ein ganz fleiner Teil der erwerbslosen gehören hier

-

-

12.30 Uhr nachm.: Die Viertelstunde für den Landwirt. 4.30 Uhr nachm.: Rezitationen. 1. Oskar Ludwig Brandt: a) Wo­her ich kam, b) Spät blühen die Linden, c) Der Dichter spricht, d) Ich weiß. 2. Hans Friedrich Blunck  : Das Eingangskapitel aus dem Roman, Hein Hoyer  ". 3. Oskar Ludwig Brandt: a) An einen Dichter dieser Zeit, b) Der Welt entfliehen, c) Aus den Mönchs­liedern( Gelesen von Oskar Ludwig Brandt). 5-6 Uhr abends: Nachmittagskonzert der Berliner   Funkkapelle. Leitung: Konzert­meister Franz v. Szpanowski. Anschließend: Ratschläge fürs Haus, Theater- und Filmdienst. 6.30 Uhr abends: R. Herdman Pender: Aspects of modern England( Education. Oxford   and Cam- Wegmann über die Hilfe für die erwerbslose Jugend. Was er bridge)( In englischer Sprache). 7.05 Uhr abends: Regierungsrat Scherek: Dalmatinische Reiseeindrücke( Ragusa  ). 7.30 Uhr abends: Dr. Weller: Die Anmeldung der Länder und Gemeindeanleihen. 8 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung erfolg( Charakter). 8.30 Uhr abends: Ludwig- Hardt  - Abend. 1. W. Philosophie. Dr. med. Alfr. Beyer: Lebenstüchtigkeit und Lebens­v. Goethe: Die Welt ist lieblich anzuschauen. 2. Gottfried Keller  : Der Narr des Grafen von Zimmern  . 3. Gustav Wied  : Stinktonne. 4. M. Claudius  : Schreiben eines parforcegejagten Hirschen. 5. Klaus Groth  : Matten Has. 6. Klaus Groth  : He much ni mehr. 7. G. de Maupassant  : Menuett. 8. G. A. Bürger: An 10. Th. Storm  : Der kleine Häwelmann. 11. Gebr. Grimm: Has und das Herz. 9. H. Chr. Andersen  : Die Prinzessin auf der Erbse. Swinegel. 9.30 Uhr abends: Stimmen verstorbener Künstler. Prof. Dr. Joseph Joachim  , Violine, geb. 1831, gest. 1907: Brahms  : Ungarischer Tanz. D- Moll Nr. 2. 2. Josef Kainz  , Hofschauspieler, Wien  , geb. 1858, gest. 1910: Shakespeare  : Monolog aus Hamlet  ". 3. Leopold Demuth  , k. k. Kammersänger, Wien  , geb. 1861, gest. 1910: Lortzing  : Nun ist's vollbracht, Arie aus der Oper Undine  ". 4. Marie Goetze  . Kammersängerin, geb. 1865, gest. 1922: Boieldieu  : Spinnlied aus Die weiße Dame". 5. Paul Knüpfer  , kgl. preuß. ich war ein Jüngling, aus Kammersänger, Berlin  , geb. 1866. gest. 1920: a) Lortzing  : Auch und Osiris   aus Zauberflöte  ". 6. Alexander Heinemann, Kammer­Waffenschmied". b) Mozart: 0 Isis sänger. Berlin  , geb. 1872, gest. 1918: Leise flehen meine Lieder, Ständchen von Schubert  ( Grammophonplatten). 7. Adolf Lieban  ( ge­nannt Adi), Berlin  , geb. 1867, gest, 1824: Müchler: Im tieten Keller ( Vox- Platte). 8. Alexander Girardi  , geb. 1850, gest. 1918: a) Pick: Fiakerlied, b) Kreutzer  : Hobellied aus Der Verschwender". 9. Francesco Tamagno  , geb. 1851, gest. 1905: Verdi: Tod des Othello aus Othello  "( Grammophonplatten). 10. Josef Mann  , Berlin  , geb. 1879. gest. 1921: Bizet  : Blumenarie aus, Carmen  "( Odeon- Platte). 11. Enrico Caruso  , geb. 1873, gest. 1921: a) Massenet  : Ich bin allein aus Manon  ", b) Cressenzo: Humoristischer  , neapolitanischer Ge­sang aus Tarantella  ", c) Mascagni  : Abschied von der Mutter aus Cavalleria Rusticana  "( Grammophonplatten), d) Meyerbeer  : Land ( Elektrola- Platten). Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten so wunderbar aus, Afrikanerin", c) Verdi: Holde Aida aus Aida" Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst. Sportnachrichten, Theater- und Filmdienst. Königswusterhausen, Sonnabend, den 20. November.

"

99

3-8.30 Uhr nachm.: Prof. Dr. Amsel, Oberschullehrer Wester­Esperanto. 4-4.30 Uhr nachm.: Frl Marg. Schmidt: Die Frauen­mann: Einheitskurzschrift. 3.30-4.00 Uhr nachm.: Postrat Behrend: arbeit in der Bekleidungsindustrie. 4.30-5 Uhr nachm.: Das Neueste aus der pädagogischen Zeitschriftenliteratur. 5-5.30 Uhr abends: Dr. A. Dietrich: Rudolf Eucken  . Der Mensch und sein Werk. 5.30-6 Uhr abends: Aug. Ellinger: Die Arbeitersiedlung. 6-6.30 Uhr abends: Prof. Dr.- Ing. Schlesinger: Die Gewinde und und Sport. ihre Normung. 6.30-7 Uhr abends: Dr. Michaelis: Zahnheilkunde 7-7.30 Uhr abends: Dr. Mersmann: Die deutsche Oper von Mozart   bis Schreker  . 7.30-8 Uhr abends: Geh. Reg.- Rat Prof. Dr. Waetzoldt: Das Wesen der deutschen   Kunst. Ab 8.15 Uhr abends: Uebertragung aus Breslau  

Glauben Sie ja nisht,

dass Sie nicht an diesem

Übel leiden

weil es Ihnen noch niemand gesagt hat, übler Seruch aus dem Munde ist eine der heikelsten Sachen die es gibt, über die selbst die Nachststehenden sich nicht getrauen, dem damit Behafteten

ein offenes Wort zu sagen. Eine Kräftige Mundspülung

mit

ODOL  

verbirgt frisch- duftenden Atem.