WINKEL
Ludwig Hardt , fraglos einer der markantesten Rezitatoren der Gegenwart, bestritt den ersten Teil der Sonnabenddarbietungen. Unter dem Goetheschen Motto„ Die Welt ist durchaus lieblich anzu
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schauen“ durchlebte man eine reiche Stunde von gut gewählter Poesie und Prosa. Der ausgezeichnete Sprecher und Gestalter, der uns vom Podium her so oft beschenkt, enttäuschte auch vor dem Mikrophon in feiner Weise. Im Anschluß an seinen Vortrag hörte man„ Stimmen verstorbener Künstler". Grammo phonplatten übermittelten den Gesang Girardis, dessen berühmtes" Fiakerlied" im Rundfunk erklang, die Stimmen Carusos, Marie Gözes und mancher anderer einstiger Größen. Rain 3 hörte man den großen Monolog aus„ Hamlet " noch einmal sprechen und Joseph Joachim , der gefeierte Geigentünstler, spielte uns den Ungarischen Tanz Nr. 2" von Brahms . Gewiß wurden manche technische Mängel bei diesen oft vor Jahrzehnten gemachten Aufnahmen fühlbar. Trogdem war diese halbe Stunde weit mehr als ein pietätvolles Gedenken derer, denen die Nachwelt im allgemeinen feine Kränze flicht wenn ihre Gegenwart fte auch noch so enthu siastisch feierte. Für diesen ausgezeichneten Wochenschluß sei der Rundfunk bedankt. Ministerialrat Dr. Alfred Bener fette im Rahmen der Hans- Bredow - Schule seine Vortragsreihe über Lebenstüchtigkeit und Lebenserfolg fort. Er verfuchte mit einer Definition des menschlichen Charakters Wege zur Charakterbildung und damit zum Glück, soweit es von subjektiven Einflüssen abhängt, zu weisen. Den Charakter, obwohl angeboren, hält Dr. Bener für entwicklungs- und umformungsfähig. Durch Ueberfompensationen ist der Mensch zu Leistungen imstande, die feiner Veranlagung zu widersprechen scheinen. Im allgemeinen warnte aber Dr. Bener vor einer Verkennung der Charafterrichtung, da sie bei einem plötzlich eintretenden Ereignis doch wieder durch bricht und dann häufig Unheil stiften wird. Dagegen glaubte der Bortragende an den Erfolg einer Charakterentwidlung. Er fieht hierin die Möglichkeit zur Heilung von Nervosität und anderen Nervenleiden, und darüber hinaus den Weg zum Glückerleben. Selbst wenn man nicht immer unbedingt mit den Ausführungen Dr. Beyers übereinstimmte, so bedeuteten sie doch für alle Hörer wesentliche Anregungen.
Das Rundfunkprogramm.
Sonntag, den 21. November.
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Berlin . 7.30 Uhr abends: Dr. Emil Leimdörfer: Das Mittelmeer , ein Brennpunkt der Weltpolitik( 2. Teil). 7.55 Uhr abends! HansBredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Philosophie. Theodor Kappstein: Die Weltanschauung der Völker( Weltanschauung der Aegypter und Babylonier). 8.30 Uhr abends: Gerhart Pohl : Jack Slawische Romantik. London ( Zu seinem 10. Todestag). 8.45 Uhr abends: Das Lied. VI. 1. Dvorák: Aus den biblischen Liedern:
9 Uhr vorm.: Morgenfeier. 11.30 Uhr vorm.: Konzert. 1. Joh. Seb. Bach: Air. 2. Händel : Laß mich mit Tränen. Arie aus „ Rinaldo ". 3. Max Eisenberg: Geistliches Lied ohne Worte. 4. Schubert : Litanei. 5. W. Fitzenhagen: Ave Maria . 6. Cyrilla) Höre Gott , mein Flehen, b) An den Wassern zu Babylon. Kistler: Vorspiel zu Kunihild". 7. George Bizet: Adagietto aus 2. Dvorák : a) Als die alte Mutter. b) Mein Lied ertönt. 3. TschaiI/ Arlésienne. 8. Mon Schjelderup: Tristesse. 9. Giordano: Caro miq kowski: a) Wiegenlied, b) Warum? c) Inmitten des Balles( Herben. 10. Händel : Largo( Konzertmeister Julius Berger. Cello; mann Schey, Bariton. Am Flügel: Bruno Seidler- Winkler ). und Ben Geysel, Orgel). 1.10 Uhr nachm.: Die Sonate. IV. Ein- 9.15 Uhr abends: Unterhaltungsmusik der Berliner Funkkapelle. leitende Worte: Prof. Adolf Weißmann . 1. Hans Pfitzner : Sonate Leitung: Konzertmeister Franz v. Szpanowski. Anschließend: für Violoncello und Klavier. Fis- Moll, op. 1. Sehr bewegt- Sehr Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagèsnachrichten, Zeitansage. So schnell als möglich, beinahe durchweg langsam und breit Wetterdienst. Sportnachrichten, Theater- und Filmdienst. 10.30 Nicht zu schnell, mit Humor. 2. Emil Bohnke : Sonate für bis 12.30 Uhr abends: Tanzmusik( Tanzorchester Etté). Violincello und Klavier, Es- Moll. Energisch und mit Leidenschaft Lebhaft bewegt( Max Baldner, Cello, und Georg Széll , Klavier). Königswusterhausen, Montag, den 22. November. 3 Uhr nachm.: Herbert Rosen: Die Herstellung der Briefmarke ( Gummierung, Zähnung und Farbe). Anschließend: Neuheiten meldungen. 3.30 Uhr nachm.: Funkheinzelmann. Als die Blumen schlafen gingen", von Hans Bodenstedt . Erzählt vom FunkRatschläge fürs Haus. Theater- und Filmdienst. 7.15 Uhr abends: heinzelmann. 4.30-6 Uhr abends: Kammermusik. Anschließend: Prof. Dr. Jumpertz: Die Kirchhöfe der großen Toten in Berlin ". 8 Uhr abends: Der Einsiedler". Kantate von Max Reger , op. 144. Gedicht von Joseph Freiherr von Eichendorff ( Bariton Cornelis Bronsgeest ). Fünfstimmiger Chor: Der Oratorienverein. Dirigent: Studienrat Johannes Stehmann. Berliner Funkorchester. deutsches Requiem " nach Worten der Heiligen Schrift von Joh. Brahms, op. 45( Magda Lüdtke- Schmidt, Sopran; Cornelis Brons geest , Bariton). Chor: Der Oratorienverein. Dirigent: Studienrat Johannes Stehmann. Berliner Funkorchester. Anschließend: Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten, Theater und Filmdienst. Königswusterhausen, Sonntag, den 21. November.
Ein
Montag, den 22. November.
Außer dem üblichen Tagesprogramm:
3.30 Uhr nachm.: Frauenfragen und Frauensorgen( Margarete Caemmerer: Der Segen der Ruhe. 4 Uhr nachm.: Stunde mit Büchern. Henry Barbusse: Kraft. Sophus Michaelis : Das Himmelsschiff. Jakob Paludan: Vögel ums Feuer. Johannes von Jensen: Norne- Gast. 4.30 Uhr nachm.: Novellen." Requiem". Eine MozartNovelle von Robert Hohlbaum . Gelesen vom Dichter. 5-6 Uhr abends: Nachmittagskonzert der Berliner Funkkapelle. Leitung: Konzertmeister Franz v. Szpanowski. Anschließend: Ratschläge fürs Haus, Theater- und Filmdienst. 6.30 Uhr abends: Dr. Georg Zehden: Die linke und die rechte Hand. 7.05 Uhr abends: Oberpostrat König: Die Einführung des Selbstanschlußbetriebes in
2.30-3 Uhr nachm.: Kreuzer- Lampe: Weihnachtsbäckereien auf dem Lande. 3-3.30 Uhr nachm.: Stud.- Rat Friebel, Lektor Mann: Englisch für Anfänger. 3.30-4 Uhr nachm.: Stud.- Rat Friebel, Lektor Mann: Englisch für Fortgeschrittene. 4-4.30 Uhr nachm. B. K. Graef : Die Kunst des Sprechens. 4.30-5 Uhr nachm.: Erziehungsberatung, 5-5.30 Uhr abends: Dr. phil. Wegner: Grundlagen der Wettervorhersage. 5.30-6 Uhr abends: Geh. Reg.- Rat Prof. Dr. Schuchhardt: Ursprung und Wanderungen der Germanen. 6-6.30 Uhr abends: Gartenbaudirektor Grobben: Förderung des heimischen Frühgemüsebaues. 6.30-7 Uhr abends: Dipl.- Handelslehrer Wieg und Katthain: Buchführungskursus II für Klein-, Mittel- und Großbetriebe. 7-7.30 Uhr abends: Prof. Dr. Schünemann: Grundlagen der Musikerziehung. 7.30-8 Uhr abends: Geh. Reg.- Rat Dr. Erich Marcks : Auf- und Niedergang im deutschen Schicksal. Ab 8 Uhr abends: Uebertragung aus Stuttgart .
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