arbeitern ins Gericht zu gehen. Worüber noch einiges nach dem Tempo und Ausmaß, gewesen ist. Die Arbeiterschaft ist davon abge­Kampfe zu sagen sein wird.

Lohnerhöhung bei Bolle. Durch Schiedsspruch.

Der Textilkampf in Sachsen und Thüringen eigenen Bartelanhängern unter den fächſiſch- thüringiſchen Tertil. ein stetiger Rationalisierungsprozeß, allerdings nicht in dem heutigen Die Arbeiter beautragen die Verbindlichkeitserklärung. Gera , 30. November. ( Eigener Drahtbericht.) Nachdem die Unternehmer den bereits mitgeteilten Beschluß gefaßt haben, den Schiedsspruch des Reichsarbeitsministeriums abzulehnen und ins gesamt 26 000 Arbeiter und Arbeiterinnen der sächsisch- thüringischen Textilindustrie auszusperren, hat nunmehr die Bezirksleitung des Deutschen Tertilarbeiterverbandes beschlossen, beim Reichsarbeits minifterium die Verbindlichkeitserklärung des Schieds­fpruchs zu beantragen. Die Arbeiterschaft hat den Beschluß der Unternehmer mit größter Ruhe aufgenommen. Sie ist entschlossen, gegebenenfalls den Kampf bis zum äußersten durchzufämpfen. Am Reichsarbeitsministerium wird es jetzt liegen, ob es zu diesem Sampfe fommt.

Wie immer, wenn eine Gewerkschaft im Kampfe steht, fällt die„ Rote Fahne" über den Deutschen Textilarbeiterverband her. Da der Beschluß, den Schiedsspruch des Reichsarbeitsministeriums anzunehmen, von den Funktionären der einzelnen Betriebe selbst gefaßt wurde, fällt die„ Rote Fahne" auch über die Funktionäre her, obwohl unter diesen sich auch zahlreiche Kommunisten befinden. Da das Bolschewiſtenblatt sachlich zu der Angelegenheit nichts zu fagen weiß, erzählt es feinen Lesern Räubergeschichten. Es be= hauptet, daß eine Lohnerhöhung von 25 bis 30 Proz. verlangt worden sei, gleichzeitig die restlose Durchführung des Achtstunden

tages.

Wie unseren Lesern bekannt ist, lautete die Forderung der Arbeiter der beiden Geraer Fabriken nicht auf 25 oder 30 Broz, fondern auf 15 Broz. Lohnerhöhung. Die Arbeitszeit konnte schon deshalb nicht in die Forderungen mit aufgenommen werden, weil der Tarifvertrag, der die Arbeitszeit regelt, gegenwärtig nicht zur Kündigung steht und die Kündigungsfrist für diesen Vertrag eine andere als für den Lohnvertrag ist.

Es kommt der„ Roten Fahne" aber gar nicht darauf an, über die Ereignisse in der Arbeiterbewegung wahrheitsgemäß zu be= richten, sondern im Gegenteil ,, die Gewerkschaften zu verleumden, der Arbeiterschaft in den Rücken zu fallen, besonders, wenn diese in einem schweren Kampf gegen die Unternehmer steht. Die Unter­nehmer sperren die Arbeiter aus; das ist der richtige Zeitpunkt für dieses elende Blatt, um den ausgesperrten Arbeitern in den Rücken zu fallen. Es hätte alle Ursache, ganz besonders mit seinen

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Bei

Nachdem vor einiger Zeit mit der Meierei Bolle zum ersten abgeschlossen war, murde gestern nach voraufgegangenen ergebnis Male in freier Verhandlung ein neuer Manteltarif lofen freien Verhandlungen über eine Lohnerhöhung vor dem Schlichtungsausschuß verhandelt. Dieser fällte nach etwa fünfftündigen Verhandlungen einen Schiedsspruch, der für Ar beiter eine Erhöhung der Löhne um 2 Pf. pro Stunde und für die Frauen um 1 Bf. vorsicht. Das neue Lohnabkommen soll mit der laufenden Lohnwoche in Kraft treten und bis 31. März 1927 gelten, von welchem Zeitpunkt an es mit 14tägiger Frist zum Ende eines jeden Monats gefündigt werden kann.

Die Vertreter der Firma Bolle ließen ihre Bereitwilligkeit zur Annahme des Schiedsspruchs erkennen. Die Belegschaft der Meierei wird voraussichtlich dem Schiedsspruch ebenfalls zustimmen.

Gründung der Berliner Handscher- Vereinigung. Die Handsetzer als größter Teil der Buchdrucker glaubten bis vor kurzem auf besondere Bereinigung verzichten zu können; aber mehr und mehr hat sich hierin eine Wandlung vollzogen. Nachdem 32 deutsche Orte mit der Gründung von Handlezer- Bereinigungen vor­ausgegangen find, folgt nunmehr auch Berlin , als größte deutsche Druckstadt. Eine Bersammlung der Berliner Handjeher am Sonntag in der„ Neuen Welt" hob das Kind aus der Taufe. Nachdem Richter im Auftrage der vorbereitenden Kommiffion über die Vor­arbeiten berichtet hatte, wurden die gebrudt vorliegenden Sagungen angenommen. Zum 1. Borfizenden wurde Genosse Adalbert Biet ich mit 499 gegen 309 Stimmen, die auf Stichowski entfielen, als 2. Borsitzender Gustav Richter , als Raffierer Aler Eichholz, als Schriftführer Willi W uschnatomski und Adolf Schiebler, als Beisiger Mar Ehling, Joseph Grundei, Walter Hedel, Adolf 3ippler gewählt. Als Vertreter im Gauvorstand wurde Gustav Richter vorgeschlagen.

Kommunistische Gewerkschaftsarbeit.

fommen, sich dieser zwangsläufigen Entwicklung der Technik, wie etwa die Maschinenstürmer, entgegenzustemmen; sie beschäftigt sich auch weniger mit den Ursachen, als mit den Wirkungen dieser Ratio­nalifierung, die in der privatkapitalistischen Wirtschaft immer die Arbeiterschaft am tiefsten treffen. Aufgabe der Gewerkschaften ist es, mit der ihnen möglichen Kraftentfaltung die schädlichen Wirkungen der Rationalisierung abzuschwächen oder zu beseitigen. Ein solches zur Wiederherstellung des Achtstundentages, das seine wirkſamſte Mittel ist das von den Spizengewerkschaften geforderte Notgelez Unterstützung dadurch erfahren könnte, daß die Arbeiter in den Betrieben selbst mit dem Ueberstundenunwesen einhalten würden und eine einheitliche Auffassung über die Zweckmäßigkeit der Aktion der Spißengewerkschaften Platz greifen würde.

In der ausgedehnten, nur von den Kommunisten bestrittenen Diskussion wurde die schon aus der Roten Fahne" bekannte dema­gogische Heze gegen die Forderung der Spizengewerkschaften fort­gesetzt. Sonderbar mutete nur an, daß der kommunistische Branchen­leiter, als die Versammlung nach der Borführung sämtlicher kommu­nistischer Paradepferde vertagt wurde, das Organisationsverhältnis und die Interesselosigkeit auch in dieser kommunistisch geleiteten Branche beklagte und die Funktionäre zu regerer Agitation ermahnte." Bon etwa 4600 organisierten Branchenangehörigen waren zur Ber­sammlung etwa 250 erschienen, von denen ant Schluß der Versamm­lung noch höchstens 150 anwesend waren. Die Abstimmung über die üblichen„ oppositionellen Entschließungen". von denen sich eine gegen die Ortsverwaltung wendet, die einen thr nicht bekannten Kommu­nisten als Referenten für diese Versammlung nicht genehmigt hatte und sich das Recht der Bestimmung der Referenten selbst vorbehält, werden ebenfalls in der nächsten Versammlung vorgenommen.

Wiederaufnahme der Arbeit im englischen Bergbau.

London , 30. November. ( WTB.) Die Arbeit in den englischen Kohlengruben ist gestern allgemein wieder aufgenommen worden. Der Kohlenpreis ist um ungefähr 20 Schilling für die Tonne ce­fallen.

Die Berliner Beamtenschaft wird am fommenden Donnerstag, abends 7 Uhr, in den Berliner Kammerfälen zu dem Angebot des Reichsfinanzministers auf Gewährung einer einmaligen Beihilfe Stellung nehmen. Der Besoldungsreferent des ADB., Genosse Bölter, wird über„ Beamtennot und Besoldung" sprechen.

In der Branchenversammlung der Eisen- und Revolverdreher und dreherinnen am Sonntag vormittag in den Musikerfälen sprach Genoffe 3iska über die„ Rationalisierung in der Metallindustrie Gewerkschaftsbewegung: Friebe. Chlorn: Feuilleton: 9. S. Sicher; totales und der Kampf um den Achtstundentag". Er gab zunächst einen Rückblick auf die geschichtliche Entwicklung der Warenproduktion, die

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