Es folgt das Zuchthaus in Wartenburg für fatho lische Gefangene und das Zuchthaus in Insterburg für evangelische. Es mutet fast wie eine Ironie an, daß man die Trennung der Gefangenen nach ihrem religiösen Bekenntnis so rücksichtsvoll vornimmt, während man sie im übrigen in zum Teil menschenunwürdige Anstaltsbedin gungen versetzt. Wartenburg ist ein Zuchthaus ohne Wasserleitung, ohne Kanalisation und elektrisches Licht, und zwar weil die Gefängnisverwaltung sich mit der städtischen Behörde nicht einigen kann. Das Wasser muß auf die pri mitivste Weise stundenlang heraufgepumpt werden; das Kübelsystem ist unhygienisch in übelstem Maße. Die Schlaffäle find nicht heizbar. Die Strafgefangenen find gezwungen, im Winter unter ungenügenden Decken zu frieren. Die Arbeitsgelegenheiten sind mehr als mangelhaft. Ein großer Teil der Strafgefangenen muß sich mit Tütenfleben begnügen. Die eintönigen Abendsuppen werden mit Unwillen hinabgewürgt. Der Lehrer wird seiner Aufgabe nicht gerecht. Die Bibliothek ist ungenügend.
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,, Bindungen haben nicht bestanden!"
Die Nationalliberale Korrespondenz", das offizielle Organ der Volkspartei, kommt noch einmal auf die Reden des Herrn Scholz und die Erklärung der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion zurück, indem sie erklärt:
daß durch die Rede des Herrn Abg. Dr. Scholz die Verein. Die sozialdemokratische Fraktion hat am Donnerstag festgestellt, barungen, die zwischen dem Reichskanzler und den Sozialdemotraten über die Fühlungnahme mit den Regierungsparteien getroffen waren, hinfällig geworden sind. Da sich, wie gesagt, die Deutsche Bolkspartei an solchen Vereinbarungen niemals beteiligt hat, schafft für fie der sozialdemokratische Beschluß keinen neuen Zustand. Wenn die Sozialdemokraten eine Entscheidung über die fünftige Gestaltung für fie der sozialdemokratische Beschluß keinen neuen Zustand. Wenn der Regierung für notwendig" halten, so wird die Deutsche Volks partei bereit sein, darüber zu diskutieren. Das hat Herr Dr. Scholz in Insterburg ganz deutlich zum Ausdruck gebracht. Auf keinen Fall partei bereit sein, darüber zu diskutieren. Das hat Herr Dr. Scholz aber bestand für die Fraktion der DVB. ein Anlaß, ihren von der Linken zu Unrecht angegriffenen Vorsitzenden zu desavouieren. Sie wird an der Grundlage ihrer bisherigen Bolitit festhalten und stellte fich in der Sigung am Donnerstag vollkommen hinter Herrn Abg. Dr. Scholz.
die ,, Deutsche Kirche der Wolansanbeter braucht es mit Ser Religions* gefchichte der Juden ja nicht so genau zu nehmen. Wenn nur die alten Bärenfelle wieder in die Kirche der Ganznationalen tommen und das Methorn dazu!
Die Flut der Erwerbslosigkeit schwillt.
7177 neue Arbeitsuchende in Berlin ! Arbeitsuchenden gebracht hat, haben sich in der letzten Woche an den Nachdem die vorige Woche bereits einen Zugang von 4000 neuen Berliner Arbeitsnachweisen 7177 neue Arbeitgefuche gehäuft. In den letzten vier Wochen hat ſomit die Zahl der Erwerbs= trägt hier insgesamt jetzt rund 249000. lojen allein in Berlin um 20 000 Personen zugenommen. Sie bea Zugänge an Arbeitsuchenden von Woche zu Woche wachsen. Das Besonders auffallend ist dabei der Umstand, daß neuerdings die hängt zu einem guten Teil mit der Einstellung der sogenannten Außenarbeiten zusammen. Es beweift troßdem, daß die bisher zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit getroffenen Maßnahmen nicht entfernt ausreichen, um auch nur die schon früher vorausgesehene Zunahme der Erwerbslosigkeit in den Winter
monaten aufzuhalten, geschweige denn auf lange Sicht hinaus die Krise zu mildern. fungsprogramm unter Mitwirkung aller beteiligten Organe, Man wird also fordern müssen, daß das Arbeitsbeschaf des Reiches, der Länder und der Gemeinden, erweitert und feine
an der Zeit, daß die Reichsregierung ihre Wirtschaftspolitit
Das Zuchthaus Insterburg ist im Jahre 1834(!) erbaut. Die Belegung besteht aus 364 Gefangenen; darunter find 27 lebenslänglich Verurteilte, 34 Proz. find rückfällige Diebe, 4 Proz. politische Gefangene. Auch hier ungenügende Arbeitsgelegenheit, unbefriedigendes Abendessen und in feiner Damit wird der Reichskanzler Marg in aller Form desWeise ausreichende ärztliche Behandlung. Der Arzt ist trozavouiert. Er hatte mit den Bertretern der Sozialdemokratie so großer Belegschaft nicht hauptamtlich angestellt, er besucht verabredet, daß in Zukunft über alle Regierungsvorlagen den schlecht behandeln. Dafür gibt es aber eine Unzahl von eine Einigung versucht werden solle. Selbstverständlich mußte Durchführung beschleunigt wird. Darüber hinaus wäre es endlich Banzen, deren man nicht Herrn werden kann und die für man einsehen, daß Herr Mary diese Abrede nicht als berjenigen Revision unterzieht, die eine Milderung der Wirtdie Gefangenen direkt eine Blage bedeuten. Wie in Warten- Bentrumsführer für seine Partei, sondern als Reichsschaftskrise und ihre Ueberwindung verspricht. Das neue Anwachsen burg so ist auch hier die Bücherei zu klein. fanzler für die Regierungsparteien getroffen des Arbeitslosenheeres ist ein Beweis dafür, daß die bisherige Schließlich die modernere Anstalt Stuh m. Wie modern habe. Nun stellt sich heraus, daß der Reichstanzler gar nicht Wirtschaftsführung, die der Börse und dem Monopolkapital, ebenja fie ist, geht daraus hervor, daß auch hier noch das unleidliche in der Lage ist, derartige Abreden zu treffen, weil er nicht wie den Agrariern, große Gewinne in den Schoß warf, den arKübelsystem besteht. Die Anstalt ist nur halb belegt, ob einmal die Regierungsparteien, die bekanntlich im Reichstag beitenden und arbeitswilligen Maffen gegenüber versagt, wie es gleich Ostpreußen eine zweite so moderne Anstalt nicht aufzu- nur eine Minderheit sind, hinter sich hat. Daß die Sozial von der Sozialdemokratie feit langem festgestellt wurde. meisen hat. Daß aber selbst moderne Anstalten in feiner demokratie angesichts einer solchen Lage auf Klärung Weise selbst den elementarsten Anforderungen, der Schaffung drängt, sollte eigentlich für alle Politiker eine Selbstverständneuer Werte im Menschen, unbedingt zu genügen brauchen, lichkeit sein. beweist neben dem Kübelsystem in Stuhm auch der Umstand, daß es selbst hier feinen Lehrerim Hauptamte gibt und daß die Gefangenen nur in geringem Umfange mit geeigneter Arbeit beschäftigt werden.
Die neue
Abraham und Pharao.
deutsche Kirche".- Ein völkischer Traum. schen Unsinn, finden wir einen reizenden Aufruf für eine neue In der Deutschen Zeitung", dem Organ für jeden nationalistideutsche Kirche". Wes Geistes sie sein soll, mag dieser Absatz
Man vergleiche diese Stichproben aus den ostpreußischen Anstalten mit den neuen Leitfäßen für den Bollzug von Freiheitsstrafen, und man frage sich, zu welchem 3wed fie geschrieben wurden! Das Reichsstrafvollzugsgesetz, das in Vorzeigen: bereitung ist, wird an der Sache auch nichts ändern. Die Strafanstalten stellen nach wie vor Infektionsherde des Berbrechens dar. Besserungszwecken dienen sie in feinem oder nur im geringsten Maße.
Der Vertreter des Justizministeriums ist im Ausschusse auf eine ganze Reihe von Fragen eingegangen, die sich aus der Besichtigung ergaben. Das Untersuchungsgefängnis in Königsberg soll völlig geändert, das Kübelsystem abgeschafft, Aerzte nach Möglichkeit im Hauptamte eingestellt werden, eine planmäßige Arbeitsbeschaffung erwogen werden ufm. Es ist jedoch ohne weiteres tlar, daß Reformen entsprechende finanzielle Mittel erfordern. Werden sich diese finden? Der Vertreter des Justizministeriums sprach von dem ,, traurigen Erbe", das es von dem Ministerium des Innern übernommen habe. Bon 24 preußischen Buchthäusern sind nur brei als einigermaßen annehmbar anzusehen. 21 davon befinden sich in demselben Zustande wie Wartenburg und Insterburg!
Zum Schluß darf ein Umstand nicht unerwähnt bleiben. Eine Reihe von Gefangenen hat sich darüber beklagt, daß sie, obgleich für politische Bergehen bestraft, doch nicht der entsprechenden Bergünstigungen teilhaftig sind. Die Anstaltsbehörden erklärten, daß aus dem Urteil nicht zu ersehen sei, daß es sich um politische Gefangene handele. Auch in dieser Beziehung müßte Abhilfe geschaffen werden, und zwar so schnell wie möglich!
Beim„ Erbfeind" zu Gast.
Bon Walter Engelser, stud. phil. Vielleicht ist die deutsch - französische Berständigung doch eine zu stabile Sache, als daß sie vom mehr oder minder großen Antlang, den diese oder jene Ministerrede beim Partner findet, abhängig ist. Denn interessanter als der offizielle Wärmemesser der Berständigung, den hüben wie drüben eine Unzahl meist Inoffizieller, je nach ihren eigenen Wünschen, anwärmt oder abkühlt, ist für den wahren Freund des Akkords das Erleben des benachbarten Bolkes in all seinen Gliedern.
Wir wollen, daß unsere Kirche wieder unsere Mutter werde, die in grenzenloser Liebe alle ihre Kinder umschließt. Die uns nährt und stärkt und tröstet, zu der wir unsere Zuflucht nehmen dürfen. Dazu ist es aber notwendig, daß sie selber ihr uns fremdes Wesen ablege, auf daß sie uns vertraut erscheine als Fleisch von unserm Fleisch und Geist von unserm Geist. Fort daher mit allem, was unserm deutschen Wesen fremd und anstößig erscheint. Fort mit den fremdvölkischen Helden aus der deutschen Religionsstunde! Nicht länger darf Abraham, der jeine Frau dem Pharao verkuppelt(!!) unfern Kindern als Vorbild hingestellt werden. Und Jakob, der Vater und Bruder betrügt und dennoch mit Reichtümern belohnt wird, oder ein David, der den Golath aus sicherer Entfernung niederstrect, statt ihn in ehrlichem Zweikampf zu stellen, find gleichfalls feine Helden nach ger manischer Auffassung.
Unsere Kirche muß dafür mit dem deutschen Gedanken durchdrungen werden, wenn wir sie wieder als unsere Mutter empfinden und lieben sollen. Deutsch sei ihr Gewand, deutsch ihre Sprache, mit ihren Kindern rebe fie in deutschen Mutterlauten. Deutsche Helden müssen unsern Kindern als Vorbild in der religiöfen Erziehung dienen.
Wahrscheinlich soll der grimme Hagen ", das Vorbild des ollen ehrlichen Soldaten Klapproth, der Jung- Siegfried heimtüdisch hinfuntte", an Davids Stelle treten, oder König Gunther, der seine Brunhilde an den getarnten" Siegfried verfuppelte, an die Stelle Abrahams treten! Wobei zu bemerken ist, daß zur Zeit Abrahams selbst nach der Bibel noch von feinem Pharao die Rede mar. Aber
sie tamen auch- aber mit bon jour und bon soir messieurs, mit| Fragen, ob wir zu essen brauchten, ob wir telephonieren wollten, und schließlich auch, wie es in Deutschland ginge. Als es Abend wurde, und wir jeder mit seinen Gefühlen und Betrachtungen zu dritt in unserer Rabine faßen und dem Sturm zuhörten, der über das alte Nässe und Schmuß derselbe Bürgermeister, dessen fleines Dorf unfere Schlachtfeld unserm Bogel in die lahmen Flügel fuhr, da tam durch Ranonenkugeln dem Erdboden gleichgemacht hatten, und brachte in einem fleinen Henfelförbchen vier Flaschen Champagner ,, für die brei Deutschen , die uns besucht haben". Und als später noch ein vier Flaschen Champagner für die brei Deutschen, die uns besucht haben". Und als später noch ein Beteran von 1871 fein Sohn fiel im Kriege für die Nacht tam und wir alle ein wenig warm aneinander geworden als unser Wächter waren, waren es diese zwei Männer, die mir, dem um zwei Generationen jüngeren, das Programm einer deutsch - franzöfifchen, ja jogar einer europäischen Einigung entwarfen. Es war ein hartes, bialettifches Altmännerfranzöfifch, nicht leicht zu verstehen, aber diese Sprache versteht jeder, der sie verstehen will.
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Es war mehr als eine freudige lleberraschung für mich, als ich bei meiner fürzlichen Teilnahme am 14. Congrès national des jeunesses laiques et republicaines in Reims feststellen mußte, daß ich, der Bertreter einer deutschen Hochschul gruppe, der einzige Fremde bei dieser Tagung mar. In fein Land außer Deutschland war eine Einladung ergangen. Meine Ansprache, die in der Hauptfache wohl die französisch- deutsche Annäherung als Figaros Hochzeit " im Schauspielhaus. Ohne Vorwurf fei es Borbedingung für die Einigung Europas zum Gegenstand hatte, umbaues ein Fafner, ber feinen uralten Goldschatz bewachte und mit gefagt: Die Staatsoper war seit dem Beginn des unglücklichen wurde mit wärmstem Beifall aufgenommen, und dies in einer Stadt, die heute noch allerorts die Wunden des Krieges zeigt. Ja man ging müder Stimme rief:" Ich lieg' und besig', laßt mich schlafen." Gestern jogar so weit, diefen viertägigen Nationalen Rongreß mit einer gab fie der: Schlaf auf, und das Erwachen war töftlich. Man machte Ansprache des deutschen Delegierten in voller Deffentlichkeit schließen in den delikaten Räumen des Schauspielhauses eine Hochzeit des zu lassen. Ich fand das Intereffe für und an Deutschland außer igaro mit, wie sie in Berlin seit langem nicht zu sehen war. Nicht, ordentlich lebhaft und war erstaunt über die Anteilnahme an internsten als ob nun die Mozart- Stimmen wie jelige Englein zur Weihnachtsdeutschen Fragen, selbst bei Leuten, die ihrer Stellung gemäß sich bei geit vom Himmel afkurat auf die Bühne am Gendarmenmarkt geuns in übler ablehnender Unintereffiertheit halten würden. Auf dem stiegen wären. Das wäre zuviel, zu schön gewesen. Nicht als ob Rongreß selbst, der in der Hauptsache innerfranzösische Fragen betertlich und szenisch nun Endgültiges, vom Herkommen Abweichendes handelte, nahm ich( und zwar nicht neidlos) wahr, wie ungleich gefchaffen wäre. Auch das verlangt Weile. Aber es war eine Auf stärker der Drang und die Möglichkeit der französischen Jugend zur hindurch zur Leichtheit, von Auslegungsversuchen fort zur Ebenheit. führung, die von Kleiber durch ein Stadium der Ueberarbeit Mitarbeit am politischen Leben des Staates ist als bei uns. Kolonial, Finanz-, ja fogar Berfassungsfragen wurden in stundenlangen leb: werks, von den fleinen Tricks der Spaßniacher zum Humor, von der Don Starrheit des Details zu höchft gelockerter Linie eines Gesamthaften Debatten behandelt und man hat das unbedingte Gefühl: Diese Einzelleistung zum Ensemble von Sängern und Musikern geführt Jugend wird gehört. Hatte sich doch eine große Anzahl Abgeordneter war. Die Aufführung war zart und leise. Dennoch verstand man verschiedener Parteien die Mühe genommen, diefen Gizungen beizu jebes Wort in diesem idealen Haus. Sie war gelaben mit der Vorwohnen. Und immer wieder die Frage: Was verspricht man sich in nehmheit des Ausdrucks, der den Juwelen solcher Arien zufommt. Deutschland von einer Stabilisierung bei uns, wie denkt man über Dennoch blieb sie luftig und beschwingt. Kleiber, am Bebatdie Kolonjen, ihren Nußen und Wert, usw. cembalo bie Rezitative begleitend, mufizierte endlich wieder einmal mit dem Herzen; er faßte Bühne und Orchester, Sänger und Publifum als eine Einheit, und alles, spielend oder hörend, ging mit. In den Barockbildern von Aravantinos bewegten sich die Figuren so lebendig oder still, lachend oder verlegen, wie es Buffoterte verlangen. Jeder mit der Freude am eigenen Lied, jeder mit der Beherrschtheit, die im Duett oder Serteft Unterordnung verlangt. Kleibers bester Tag. Solistisch dürfen die Gräfin der Frieda Leider und die Susanne der Tilly de Garmo an der Spize genannt werden, jene groß und aristokratisch, doch nicht ohne Anmut, diese reizend im nedischen Spiel, Höchstes versprechend mit tem Ebelgut einer frei gefoderten Stimme. Janssen als Graf fast zu streng, noch nicht ganz über der Rolle stehend, aber von besten Sangesmanieren, Schübendorf ein amüsanter und lebendiger Sprecher, Gitta Alpar ein fed - verlegener Cherubim. Aber, noch
Nun ja, mag hier einer einwenden, aber was ist mit der Masse des Boltes, draußen auf dem Lande, das seine Zeitung liest und noch immer glaubt, daß rechts des Rheines Hunnen wohnen? Da sei es mir benn gestattet, noch ein zweites fleines Erlebnis hinzuzufügen: Es war auf dem Rückfluge von Paris nach Berlin , als wir infolge eines Motordefekts plößlich zur Notlandung gezwungen waren, aus gerechnet im ehemaligen Kriegsgebiet bei einem fleinen Dorfe in der Nähe St. Quentins. Ueberall fah man noch die weißen Bidzadlinien zugeschütteter Schüßengräben, da und dort Haufen zufammen getragener Eifenteile und Stahlhelme. Mein Pilot und mein Monteur, beides gute Berliner , mußten fich darauf beschränken, ihren Mißmut über die heitle Situation und den abgründigen Dred bes Aders echt berlinisch auszudrücken und überließen mir das Berhandeln mit den ,, Bauernhaufen, die gewiß bereits mit Dresóflegein famen". Und
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Die Gewerbesteuer vor dem Landtag. Kommunistische Ablengnung. Das Aerztekammergefeh. Zu Beginn der heutigen Landtagssigung gab der Kommunist Pied die Erklärung ab, daß entgegen dem vom Abg. Kuttner gestern verlesenen Brief die ruffifche Staatsbant niemals von der Reichswehr oder Reichswehroffizieren Geld für Waffen oder Munition erhalten hätte. Ob der verlesene Brief echt oder gefälscht sei, werde in Moskau noch festgestellt werden. Jeden falls habe Rußland an die Reichswehr feine Waffen und feine Munition geliefert, denn die Sowjetrepublik würde niemals den Sozialdemokraten.) Klassenfeinden der deutschen Arbeiter helfen.( Lachen bei den
Auf der Tagesordnung stehen die dritte Lesung des Aerzte= tammergesezes und des Gesetzes über die ärztlichen Ehrengerichte. In der kurzen Debatte tritt Frau Abg. Kuhnert( Soz.) den Redensarten des deutschnationalen Abg. Qua a h- Faflem über die angeblich von den Sozialdemokraten beabsichtigte Sozialisierung der Aerzte" entgegen. Die Sozialdemo fratie wolle den unwürdigen ustand beseitigen, daß die Aerzte aus den Krankheiten ein Gewerbe machen müssen.( Bravo lints.)
Die Abstimmungen werden auf Mittwoch vertagt. Es folgt die erste Lesung der Novelle zur Gewerbesteuer.
Finanzminister Dr. Höpker- Aschoff: Das Ergebnis der diesjährigen Veranlagung zur Gewerbesteuer war für die Gemeinde eine höchst angenehme, für die Gewerbetreibenden eine höchst unangenehme Ueberraschung. Wir die Gemeinden dringend arma, bie Steuerläße zu lenten, und das ist nach bet Denkschrift des Städtetages in weitem Umfange geschehen. Eine gründliche Neuregelung der Gewerbesteuer tann erst nach dem endgültigen Finanzausgleich im Jahre 1928 erfolgen. Einst weilen bitten wir um Annahme diefer Novelle, die in der Hauptfache bestimmt, daß Miete und Bacht nicht mehr in den GewerbeGewerbefapitalsteuer nicht mit eingerechnet werde. ertrag eingerechnet werden und daß das Grundvermögen bei der
Die Vorlage wird nach unwesentlicher Debatte dem Hauptausschuß überwiesen.
einmal gesagt, die besten Einzelleistungen machen feine MozartOper. Geist von seinem Geiste schwebte durch den Raum. Man fühlte fich geborgen. Und möchte gar nichts anderes mehr hören. Mozart- Festspiele im Schauspielhaus das nächste Jahr muß fie bringen. Freuen wir uns. R. S.
schreibt jezt, nachdem der erste engere Wettbewerb für ein BeethovenDer neue Berliner Beethoven- Wettbewerb. Die Stadt Berlin Denfmal in Berlin nicht zu dem gewünschten Ergebnis geführt hat, einen allgemeinen Ideenwettbewerb für ganz Deutschland aus. Als Standort für das Werk wird wieder in erster Reihe der Bülow= nommen; doch steht es den Teilnehmern am Wettbewerb frei, ihrer Plaz vor dem Hause der Boltsbühne in Aussicht geArbeit einen anderen öffentlichen städtischen Platz zugrunde zu legen, mit Ausnahme des Kaiser- Franz- Joseph- Plages, neben der Staats. oper Unter den Linden, und mit Ausnahme bes Tiergartengeländes. Wettbewerbe, die einen anderen Platz als den Bülow- Play in Aus ficht nehmen, follen auch eine Planstizze beifügen. Die Wettbewerbsideen find plastisch in Gips im Maßstabe 1 zu 10 der vom Künstler in Aussicht genommenen Ausführungsgröße darzustellen. Die Ausführungstoften für die Beethoven- Ehrung dürfen den Betrag von deffen genaue Unterlagen die städtische Deputation für Kunst und 120 000 m. nicht überschreiten. Die Entwürfe für den Wettbewerb, Bildungswesen liefert, find bis zum 21. Februar einzuliefern. Das Preisgericht bilden Oberbürgermeister Böß, die Stadtverordneten Dr. Caspari und Heimann, Staatssekretär Schulz und Ministerialrat Prof. Dr. Waezoldt. Die Künstlervertreter im Preisgericht sind die Maler Hans Baluschet und Carl Langhammer, die Bildhauer Prof. Karl Albiker in Dresden, Hermann Hahn in München und Georges Morin in Berlin, der Architekt Geheimrat Ludwig Hoff= mann. Auch die Stellvertreter sind so bestimmt, daß eine Mehrheit von Breisrichtern aus der Künstlerschaft bestehen bleibt; als folche Berhard Janensch, Josef Limburg und August Vogel, der preußische sind in Aussicht genommen die Bildhauer Ernst Moriz Genger, dorff. An Preisen werden 5000, 3000 und 2000 m. ausgefeßt, für Landeskunstkonservator Hiede und der Magistratsoberbaurat MazAnfäufe von Entwürfen 10 000 M. Der Stadt Berlin bleibt es im Einvernehmen mit dem Reich und mit Preußen vorbehalten, zu be= ftimmen, ob die Beethoven- Ehrung nach einem der Entwürfe ausgeführt werden soll, nachdem diese im Maßstabe 1 zu 15 durchgearbeitet worden sind.
( norm. 4,12) Strönung Richards III." Erstaufführungen der Woche. Sonnf. Th. a. Schiffbatterdamm Dienst. Rammerspiele: Olla potrida. 2itiw. Schillerth.:„ Die drei Schwestern."
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Donnerst. Städtilge Dper: Luftige Weiber." Sonnab. Bolts. bbne: Bolpone. Doer a. Blad, Republit:„ Othello." eines Theater:„ Oh u. S. u." Th. i. d. Low str.: Here
Titan trägt Zinsen."
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Urania- Borträge. Mont., Dienst., Donnerst., Soumab., Sonnt.( 9); Mittw., Freit.( 5): Nordlandfahrer". Mont., Donnerst.( 5, 7), Dienst.( 7), Mittw., Freit..( 9): Der Beftein Stultur film; bom werden eines Flügels". Dienst.( 5): Das Musit. film". Dienst.( 9), Mittw.( 7, 9): Der neueste forb Stefengebirge. Freit., Sonnt.( 7): Auf berbotenen Wegen ing Glashaus. Sonnab.( 7): Spaziergänge durchs
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