den Wirt- und Webmaschinen stehen, erhalten Löhne von 52 bis 71 Bf. die Stunde, die Arbeiterinnen folche von 39 bis 63% Pf. Dabei ist zu bemerken, daß die tatsächlich erzielten Löhne oft über diefe Akkordlöhne hinausgehen, die Unternehmer dagegen immer be strebt sind, die verdienten Löhne abzubauen.
Das haben sie insbesondere mit großem Erfolg im vergangenen Sommer getan, als eine stille Geschäftszeit herrschte; da wurden die Löhne bis zu 30 Prozent abgebaut. Wenn die Arbeiter damit nicht einverstanden waren, dann wurden die Betriebe einfach stillgelegt und erst wieder eröffnet, wenn die Arbeiter mürbe gemacht waren. Man müßte, um diese Löhne richtig einschätzen zu können, einmal selbst zugesehen haben, wie diese Arbeiter und Arbeiterinnen in angestrengtester Tätigkeit von morgens bis abends eingespannt find. Da ist zum Beispiel eine Strumpfwirfmaschine, die gleichzeitig 24 Strümpfe oder vielmehr 24 Strumpfbeine strict. Diese eine Maschine, die alle halbe Stunde ein Duzend Strümpfe fertigftellt, wird von einem einzigen Arbeiter bedient, der vom Morgen bis zum Abend von einem Ende bis zum anderen Ende der Maschine läuft und überall achtgeben muß, ob nicht ein Faden reißt, ob nicht ein Drähtchen hängt. Es ist ohne weiteres klar, daß bei einer solch angestrengten Arbeit die Arbeitskraft schnell verbraucht wird.
Die Spigen föhne, mit denen die Unternehmer gern prunten, werden nur verdient von Arbeitern zwischen 25 und 40 Jahren. Somie der Arbeiter das 40. Lebensjahr überschritten hat, beginnt seine Arbeitskraft langsam zu finden. Mit 50 Jahren ist der Arbeiter und erst recht die Arbeiterin schon jo gut wie eine halbe Arbeitstraft Und wie leben diese Arbeiter! Wenn man in das Erzgebirge fährt und zum Beispiel sich in einen Ort wie dem schon erwähnten Thalheim nähert, dann ist festzustellen, daß die Arbeiter schaft dort außerhalb der Arbeiten
verfümmert.
in einer völligen geistigen Dede
Besucht man die Heimarbeiter, dann findet man Stuben, die peinlich sauber gehalten find. In diesen Stuben wird gefocht, gegeffen und gearbeitet. Die Arbeit geschieht an Maschinen, die so fein find, daß fie die Augen außerordentlich anstrengen und die an die Aufmerksamkeit der Arbeiterinnen oder der Arbeiter die größten Anforderungen stellen. Es gibt daneben noch Schlafränne, aber es gibt keinen Heimarbeiter, der es sich leisten könnte, seine Werkstatt außerhalb seines Wohnraumes zu halten. Die Unternehmer haben es freilich nicht nötig, in diesen Industrieorten, die oft viele Bahnstunden von jeder größeren Stadt entfernt find, irgendwie für geistige Erholung der Arbeiterschaft zu sorgen. Die Unternehmer selbst haben ihre Autos zur Verfügung, mit denen sie jederzeit bis in die nächste Stadt fahren können, soweit sie das Bedürfnis nach geistiger Ent. spannung haben. Den Arbeitern bleibt allerdings außer zur Dedung ihrer Notdurft sehr wenig übrig
Die Unternehmer verstehen es, soweit es sich um Aktiengesellschaften handelt, ihre tatsächlich außerordentlich großen Gewinne zu verbergen. Das wird so gemacht: Wo vor dem Kriege ein Direktor und ein Prokurist und brei oder vier Aufsichtsrats. mitglieder waren, da sind heute drei bis vier Direttoren, etwa zwanzig Broturisten und eine nicht geringe Bahl von Aufsichtsräten. Diese beziehen natürlich an Gehältern und Tantiemen erfleckliche Summen, die auf Lohntonto ver rechnet werden und nicht als Gewinn erscheinen. Trotzdem haben die fächsischen Tertilfabriken in den letzten Jahren niemals weniger als fünf Prozent Dividende verteilen können, wobei es auch Fabriken gibt und zwar gerade die bedeutendsten, die im Durchschnitt 20 Broz. Dividende verteilen, abgesehen von den stillen Reserven, die gemacht werden.
Unter diesen Umständen ist es nur zu begreifen, wenn die
Tegtilarbeiter verlangen, daß für die Arbeit, die heute un gleich intensiver und anstrengender als vor dem Kriege ist, eine ent. sprechende Lohnerhöhung erfolgt, die es dem Arbeiter ermöglicht, feine verbrauchten Kräfte wiederherzustellen. Die Unternehmer flagen über den Rückgang der Ausfuhr, aber sie selbst sorgen für eine sehr merkwürdige Ausfuhr. Wie mir der Kassierer der Filiale des Tertil arbeiter- Berbandes eines größeren Ortes des Erzgebirges erflärte, werden alle Neuaufnahmen für die Organisation so gut wie gänzlich aufgewogen durch die Verluste, die durch die Auswanderer nach Amerita entstehen.
Unsere Entlarvung.
Bolles Geständnis des„ Borwärts".
Die„ Rote Fahne" hat verdächtige Aehnlichkeiten zwischen den Genfer Beschlüssen und der Luxemburger Resolution entdeckt. und die Sozialdemokratie aufs neue entlarot": Bels und Breit scheid feien seinerzeit nicht als Beauftragte der Bartei, sondern der Reichsregierung nach Paris gefahren, auch die Luxemburger Refolution fei von der Reichsregierung verfaßt worden, die Veröffent lichungen des„ Manchester Guardian" seien in Luxemburg beschlossen worden usw. Jedes Leugnen ist zwedlos. Bir find endgültig entlarot. So ist es wohl das Klügfte, die ganze Wahrheit zu befennen. Sie ist. wie man sehen wird, noch viel schlimmer:
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drei Millio
Eines Tages erschien Stresemann Lindenstraße 3, I. Hof, 4 Treppen. Und sprach: Thoiry stockt, es muß einer von euch nach Paris fahren, ganz heimlich; einet, den fein Mensch tennt, eine ganz unauffällige Erscheinung, zum Beispiel Breitscheid. Hier sind drei Millionen aus dem Fonds des Reichswehrministeriums für Sowjetgranaten. Zur Bestechung Briands, Poincarés und der ganzen Internationale. Was übrig bleibt, ist für euch. Und Breitscheid fuhr. Aber da die Geldpakete nen! zu schwer für ihn allein waren, fuhr els mit. So entstand der Plan zur Luxemburger Konferenz. Danady begab sich Hilferding nach Doorn zu Hermine. Und sprach:" Majestät, ich lege Ihnen den Entwurf einer Resolution zu Füßen, die wir in Suremburg vorlegen werden." Hermine antwortete leutselig: 3u Füßen? Stehen Sie auf, Herr Doktor, ich fann mich nicht bücken. Und warten Sie draußen; ich werde jetzt das Dokument mit meinem faiserlichen Gemahl prüfen." Nach einigen Stunden fam ein Lakai und überreichte Hilferding den forrigierten Entwurf mit den Worten:„ Für diesmal verzichtet Majestät darauf, daß die Internationale die Wiederherstellung der Monarchie in Deutschland verlange. Das nächste mal aber, muß es unbedingt brin stehen. Dann friegt jches Parteivorstandsmitglied den Kronenorden III. Rlaffe." Jubelnd fehrte Hilferding heim. Eine Kabinettssigung unter Konrad Ludwig Hindenburg billigte einstimmig die Resolution. begab sich als Raffierer des Parteivorstandes zur Gefu" und wollte dort neue sechs Millionen zur weiteren Korrumpierung der sozialisti schen Internationale und zur Dedung der Reisespesen abheben. Die .Gefu" wollte zunächst nicht' ran. Der Oberstleutnant auf Privatdienst vertrag erflärte, er müffe heute noch an die Equitable Trust Co. in New York zwanzig Millionen telegraphisch anweisen, denn es seien neue russische Munitionsschiffe in Stettin eingelaufen. Dann einigte man sich auf drei Millionen.
Unter der Last teils des schlechten Gewissens, teils der Bank: notenpatete schwankend, fiel Breitfcheid beim Einsteigen in den Zug auf die Schienen. Gerechte Strafe des Himmels.
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In Thalheim allein find in diesem Jahre nicht weniger als| davongejagt, well er im Reichstag zu lagen gewagi haffe, daß der Krieg nicht durch das Schmert allein entschieden werden könnte. Ein paar Wochen später schrie die Oberste Heeresleitung nach Waffenstillstand.
300 Tegtilarbeiter nach Amerita ausgewandert, und es sind die deutschen Strumpffabrikanten, die die amerikanische Strumpfindustrie durch diese Abkehr der besten Arbeitskräfte gegründet und entwickelt haben. Die Amerikaner beziehen aus Chemniß die Maschinen und aus dem Erzgebirge die Arbeiter. Wenn die Unternehmer wirklich wollen, daß die zurüdgegangene Ausfuhr wieder auf den Stand der Borkriegszeit gebracht wird, dann müssen sie auch dafür sorgen, daß die Arbeiter nicht durch die Sorgen ob der triften Löhne und Arbeitsverhältniffe die Flucht ergreifen.
Der zur Beilegung der Lohnbewegung in der München . Gladbacher Tegtilindustrie gefällte Schiedsspruch des Schlichters wurde von den Arbeitgeberverbänden abgelehnt, während die Arbeiter ihn annahmen.
Kühlmanns Vernehmung.
Eine Anklage gegen das politische System Ses Kaiserreichs.
Die beiden öffentlichen Berhandlungstage des Unter fuchungsausschusses waren lehrreich: Der erste zeigte die Unmöglichkeit einer Person, der zweite die Unmöglichkeit eines Systems.
Herr Michaelis, der einmal deutscher Reichsfanzler war, ist ein braver fleiner Beamter, dessen Gestalt fofort mit einer leifen Romit behaftet erscheint, sobald sie den Boden der Politik betritt. Bon ganz anderem Format ist Kühlmann. Ein gelernter Diplomat mit viel natürlichem Berstand, der die Welt mit offenen Augen sieht und die Weltgeschichte nicht nur aus preußischen Schulbüchern fennt.
Selber unvermögend, sich zu verteidigen, hatte Michaelis seine ganze Hoffnung auf Kühlmann gesetzt. Immer wieder hatte er vorgestern jammernd verlangt, daß doch an seiner Stelle gleich Kühlmann selbst vernommen werden möge. Gestern faß er nun da und hing, wie ein armer Sünder im Gerichtssaal, mit weit aufgeriffenen Augen an den Lippen des Berteidigers.
Kühlmann sprach langsam, bedächtig, jedes Wort wägend und man fah, wie alles war und alles kommen mußte. Reine Ordnung im Staat, teine Ordnung in den Köpfen! Da eine wild annegionistische Heeres. leitung als maßgebender Faktor, dort eine halb und halb antiannegionistische Reichsleitung. Zwischen beiden thront Majestät als Schiedsrichter. Die Regierung mit dem einen sozusagen verantwortlichen Reichskanzler und den unverant wortlichen Staatssekretären steht wiederum in einem gänzlich ungeklärten Verhältnis zum Reichstag. Jeder dieser Faktoren hat seine eigene Borstellung von Sinn und Zwed des Krieges, alles wirtschaftet durcheinander und gegenein ander los.
Aus diesem Chaos entsteht dann die Mißgeburt des Siebenerausschusses, dieser Vertrauensmänner, denen man nichts anvertraut, die man eine diplomatische Note redigieren läßt, ohne sie zu unterrichten. Natürlich will jeder auf seine Art, das Beste", aber was dabei herauskommt, ist eine schmachvolle Behandlung des Ausschusses und damit des Reichstags, über die man heute noch erröten tönnte, und ein diplomatischer Mißerfolg.
Wenn Kühlmann fagt, man hätte auch dem Siebenerausschuß nicht alles erzählen fönnen, fo mag man das hinnehmen. Aber dann durfte eben der Siebenerausschuß nicht bazu be rufen werden, diplomatische Noten zu redigieren, und dann durfte man ihm gegenüber nicht so hun, als erzählte man ihm alles.
Kühlmann spricht plastisch. Man fieht, wie die Fäden sich possenhaft verwidein, um sich zum Schluß tragisch zu verfnoten.
Im Sommer 1918- bavon war gestern nicht bie Rede wurde Kühlmann auf Befehl der Obersten Heeresleitung
Das fommt davon, wenn man Gelder, die für die Förderung der Weltrevolution bestimmt sind, ihrem ursprünglichen Zwed entzieht. In Luxemburg erflärten Boncour, Blum und de Broudère, es feien sechs Millionen vereinbart gewesen und da die Deutschen nur drei Millionen mitgebracht hätten, müßte die Resolution entsprechend abgeändert werden. Nur 50 Proz. der ursprünglich aufgestellten Forderungen würden bewilligt werden. Es begann ein fürchterliches Ringen zwischen den Delegierten, das bis spät in die Nacht dauerte. Schließlich einigte man sich auf einen gemeinsamen Tegt und die Konferenz murde mit einem dreifachen Hoch!" auf Hermine geschlossen. Nur Crispien, der noch einen Reft von proletarischem Gefühl besitzt, hatte sich vor dieser Apotheose gebrüdt unter dem Borwand, den verlegten Breitscheid nach Berlin zu geleiten. Das ist die Borgeschichte der Genfer Beschlüffe. Jetzt wißt ihr alles, alles, alles!
Naviculus.
Heute vor 150 Jahren wurde zu Samig bei Hannau in Schlesien ein Mann geboren, der von seinen Zeitgenossen und vor allem auch pon Schiller und Goethe als Naturwissenschafter von hohem Range geschätzt wurde: Johann Wilhelm Ritter . Schiller nannte ihn in einem Briefe an Goethe„ eine Erscheinung zum Erstaunen, einen wahren Wissenshimmel auf Erden". Ritter ist vor allem ausgezeichnet durch seine Arbeiten über die galvanischen Elemente, in deren Berlauf er auch zum. Schöpfer des ersten Affumulators wurde. Sehr interessant ist die Tatsache, daß er die richtige Erklärung für die Wirkung der Batterie Boltas fand. Während Volta Ritters Anschauung nicht teilte, sie vielmehr hart bekämpfte, gab er später für Ritters Attumulator eine richtige Theorie an, mit der mun Ritter wieder nicht einverstanden war. Gerade dieser Kampf zweier ausgezeichneter Geister zeigt, wie schwer es in jener Zeit war, die Grundlagen der Elektrizität zu erkennen. Der Affumulator Ritters bestand aus einer Reihe von Kupfer: platten in Talergröße, die von einander durch Papp- Blatten getrennt waren, die er in eine Rochfalzlösung getaucht hatte. Wenn er nun die Pole dieses Sammlers mit denen einer galvanischen Batterie verband, so entstand nach vollendeter Ladung in ihm ein Strom. Ritter untersuchte seinen Affumulator sehr gründlich. Er beobachtete an ihm Erscheinungen, die später in Bergeffenheit gerieten, bis der Affumulator in anderer Form in unseren Tagen seine Auferstehung feierte und so Gelegenheit gab, die schon einmal gemachten Ent die Zusammenhänge zwischen Stromstärke, Spannung und Widerdeckungen zu wiederholen. 1805, 22 Jahre vor Ohm, sah er bereits stand, als er sich mit Bolarisationserscheinungen beschäftigte. Bet diesen Untersuchungen gelang es ihm auch, galvanoplastische Ueber züge auf Metall herzustellen. Ritter, der lange Zeit Medizin studiert hatte, stellte auch viele Beobachtungen über die Wirkung des elettri schen Stromes auf den menschlichen Körper und das Nervensystem an. Er machte einen großen Teil dieser Beobachtungen an seinem fezte. Als ärztlicher Forscher beschäftigte er sich auch damit, die eigenen Körper, den er dadurch oft erheblichen Schädigungen aus Wirkung der verschiedenartigsten Lichtftrahlen zu ergründen und ist mit allen diesen Arbeiten seinen Zeitgenoffen weit vorausgeeilt.
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Das war der Schluß. Das System brach zusammen. Richtiger, das Chaos löfte sich endgültig in seine Bestandteile auf und der sogenannte Dolchstoß" öffnete den Weg zur Ordnung.
„ Olympia " trotz des Verbots!
Nachforschungen der Polizei bei Mitgliedern des aufgelösten ,, Sportvereins".
Bei den Angehörigen des aufgelösten Sportvereins ,, DIŋm pia" find am Mittwoch, wie der Berliner Polizeipräsident mitteilt, in Berlin auf Grund bestimmter Anhaltspunkte Erhebungen darüber durchgeführt worden, ob die Organisation, die nicht nur auf Grund des Republitschußgefeßes, sondern auch ruf Grund des Gesetzes vom 22. März 1921 endgültig aufgelöst ist, noch eine weitere Lätigteit ausübt. Die Ergebnisse der durchgeführten Erhebungen werden nach Abschluß der polizeilichen Ermittlungen an die zuständige Staatsanwaltschaft zur Strafperfolgung weitergeleitet werden. Für das Fortbestehen der„ Olympia " sprechen verfchiedene Tatsachen, insbesondere die, daß in der Frobenstraße in Berlin ein von der Olympia unterhaltenes Bureau besteht, das zeitweise auch von dem Deutschbanner Schwarzweißrot" benutzt worden ist, zurzeit aber nur von zwei Angehörigen der Olympia , einem Major und einem Hauptmann a. D., benutzt wird. Ferner wurde ein Schriftstüd gefunden, in dem ein früherer Führer der Olympia felbft die Tatsache erörtert, daß die aufgelöste Olympia in Form eines Breußenbundes" fortbesteht. Bei vier der in die Erhebungen einbezogenen Personen wurden Pistolen beschlagnahmt, für die ein Waffenschein nicht vorhanden war, bei zwei weiteren Personen sind eine Reihe von Militärtrommeln und Signalhörnern vorgefunden worden, die nach Angabe der Befizer aus Best än den der Reichswehr an die Olympia zu Propagandazwecken ausgegeben worden sein sollen. Weitere Feststellungen ergaben, daß ein Vorstandsmitglied der Olympia noch im Herbst 1924 im Befiz eines Lagers von Militärwaffen gewesen ist, und daß etwa um die gleiche Zeit von zwei Mitgliedern der Olympia ein Transport von Mili. tärmaffen außerhalb Berlins ausgeführt wurde.
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Bund Wiring hat sich wie vorher schon sein Führer dem Stahlhelm angeschlossen.
Das Befinden des Genossen Zubeil.
Im Befinden des Genossen Zubeil ist, wie uns auf Anfrage im Urbantrantenhaus mitgeteilt wird, teine Aenderung eingetreten. Der Erfrankte hat das Bewußtsein noch immer nicht wieder erlangt. Zwar ist der Krankheitsbefund nach wie vor sehr ernst, doch geben die Aerzte die Hoffnung nicht auf, den Kranten doch noch am Leben zu erhalten.
Berichtigung.
Der„ Enthüllungs".Artikel der Roten Fahne" über die Bor geschichte der Genfer Beschlüsse, ben wir unter dem Strich würdigen, hat wenigstens einen politischen Nutzen gehabt: Wir sind durch ihn nachträglich auf einen Fehler aufmertjam gemacht worden, ber in dem von uns veröffentlichten Tegt der Luxemburger Rejo. lution entstanden war. Im Abschnitt IV mußte es heißen um zu verhindern, daß durch schifanöfe Forderungen die notwendige Aufhebung der interalliierten Militärtontrotte hinausgezogen werde". Infolge eines telephonischen Hörfehlers bei der Uebermittlung aus Buremburg hatten wir gebrudt: notwendige Ausführung."
Stabiverordnetenfrattion bat fichwie uns von dort APD.- Spaltung in Hagen . In der Hagener tommunistischen gemeldet wird eine Spaltung vollzogen. Schon vor einiger Zeit wurden zwei Stadtverordnete wegen eines Verstoßes gegen Fraktionsbeschlüsse ausgeschlossen; jetzt hat ein weiterer Stadtverordneter fein Mandal der Partei zur Berfügung gestellt.
So war es nicht verwunderlich, wenn Goethe fich seiner bediente, um fich sein physikalisches Rabinett einzurichten. Auch Ritter hatte fich sehr eingehend mit der Farbenlehre befaßt und teilte Goethes Anschauungen auf diesem Gebiete.
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München ftarb, hat noch turz vor seinem Tode ein Wert vollendet, Ritter, der im Alter von 33 Jahren am 23. Januar 1810 in heit schildert. Es wurde nach seinem Tode unter dem Titel Frag das seine Kämpfe und sein Streben nach der Erforschung der Wahrmente aus dem Nachlaß eines jungen Phyfiters' herausgegeben. Ritter wurde Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften des In- und Auslandes. Er hat eine große Menge wissenschaftlich beachtenswerter Schriften verfaßt. Troß seines ungeheuren Fleißes und trok zahlreicher Ehrungen, die ihm für seine Arbeiten zuteil wurden, ist er in München arm und verlassen geftorben, betrauert von seiner Frau und vier unmündigen Kindern.
Erst vierzig Jahre nach seinem Tode wurde die Welt wieder auf das Schaffen dieses Mannes aufmerksam, als Professor Dubois Reymond auf seine Arbeiten hinwies und von ihnen sagte, daß fie der Ausgangspunft zu seinen eigenen Untersuchungen der tierischen Elektrizität seien. Mit Ritters Tode war ein Menschenleben ausgelöscht, das berufen schien, der Welt noch manche neue Erkenntnis zu vermitteln.
enthaltenden Weihnachtsausstellung der Deutschen KunstKunstwerte als Weihnachtsgeschenke. Da aus der 200 Arbeiten gemeinschaft im Schloß bereits jetzt 80 Werte verkauft wur ben, ist eine Neugestaltung der Ausstellung erforderlich geworden. Neben neuen Gemälden sind die Jahresgaben der Deutschen Kunstgemeinschaft ausgestellt, 10 handfignierte Originalgraphiten von Baluschet, Baftanier, D. H. Engel, Feininger , Hengstenberg, Kandinity, Rollwig, Richter, Waste und Zille, von benen bie Deutſche Runstgemeinschaft ihren Mitgliedern gänzlich fostenlos ein Blatt nach freier Wahl zum Weihnachtsgeschent macht. Die reiche Auswahl guter Gemälde, Aquarelle und Graphiten in jeder Preislage und gemeinschaft ermöglichen jedermann den Erwerb eines Driginaldie gemeinnüßigen Abonnementsbedingungen der Deutschen Kunsttunstwertes für sich selbst oder als will tommenes Weihnachtsgeschent für Angehörige und Freunde. Die Kunstausstellung im Schloß ist täglich( auch am„ Goldenen Sonntag") von 9 bis 7 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.
feiertag), vormittags 11 Uhr, findet im Großen aufpielbaus. Erste Proletarische Feierstunde. Am 26. Dezember( 2. Beihnachts Starlitraße, die erste Feierstunde in diesem Winter ftatt. Weibenachtgelbrochen. Die Tänze werden ausgeführt unter Leitung von Gudrun Freudentag", ein Gborwerk von Franz Rothenfelder, wird vom Sprechcor Hildebrandt. Die musikalische Leitung hat Stabellmeister Wolfgang Seller, der auch die Mufit eigens für dieses Werk geschrieben hat. Der Eintrittspreis beträgt 1 M.
Ueber den„ Krieg der Zukunft( mit Lichtbildern) spricht Ernst Friedrich am 17. abends 8 Uhr im Anti- Kriegsmufcum, Parochialstr. 29. Das Tanzfludio Wy Magito veranstaltet am 17., abends 81, Ubr, in der Galerie Neumann Nierendorf, Lüßowstraße 32, einen Millaub, Robaly, Grünberg, sowie von Maskentänzen mit japanischen NoAbend mit neuen Tänzen nach Musit von Strawinffy, Wiener, Prokofieff, Masten.