vielfach mit den Sozialdemokraten zusammengehen, und selbst, die Unterstützung der Kommunisten erscheint nicht für alle Fälle ausgeschlossen. Tanner hat auf alle Fälle nur eine Brobezeit von sechs Monaten zu bestehen; denn im Junt n. J. finden die fälligen Neuwahlen statt. Bon den Ergebnissen diefer Probezeit wird es abhängen, ob die Mehrheit der Wähler seinem Kabinett und den ihm in praktischer Arbeit verbundenen Parteien weiteres Bertrauen schenken wird. In jedem Fall ist die politisch- parlamentarische Berfemung, der die bürgerlichen Parteien die Sozialdemokratie die letzten sieben Jahre ausgesetzt haben, endgültig gebrochen, und alle Aussichten deuten darauf, daß sie auch fünftig in der Bolitif eine ihrer Anhängerschaft entsprechende Bedeutung erhalten wird.
Regierungsparteien gegen Regierung.
Um die Erhöhung der Biersteuer.
Am 1. Januar 1927 soll die im August 1925 unter der Regierung Luther- Schlieben beschlossene Erhöhung der Biersteuer um ein Drittel der bisherigen Säge in Kraft treten. Ein Antrag der Bayerischen Volkspartei will diese Erhöhung um ein Bierteljahr hinausschieben. Böllische und Deutschnationale beantragen die Hinausschiebung bis zur Aufhebung der Gemeindegetränkesteuern, die Kommunisten sogar die völlige Aufhebung ber ganzen Biersteuer. Am Mittwoch und Donnerstag beschäftigte sich der Steuerausschuß des Reichstags mit diesen Anträgen. Für die Reichsregierung erklärte Staatssekretär Dr. Bopit. selbst die Durchführung der Hinausschiebung um ein Bierteljahr sei un möglich, da die Reichsfinanzen eine weitere Schmälerung der Einnahmen nicht gestatten. Bemerkenswert war die Feststellung des Abg. Dr. Horlacher von der Bayerischen Volkspartei , die Brauereiindustrie beabsichtige eine Breiser höhung von 6 f. für den Liter. während die Steuererhöhung Bf.
nur 1,65 Bf. für den Liter ausmache!
Troßdem der Reichsfinanzminister Dr. Reinhold im Plenum des Reichstages verlangt hatte, daß die Regierungsparteien die Hin ausschiebung der Biersteuererhöhung nicht unterstüßen dürften, stimmten sowohl Mitglieder der Deutschen Bolkspartei und der Bayerischen Boltspartei für diesen Antrag. Er fand eine Mehrheit, so daß eine endgültige Entscheidung über die Biersteuererhöhung erst im Plenum des Reichstags erfolgen wird.
Der Kampf um das Fürstensperrgeseh. Die Bürgerlichen helfen den Fürsten gegen die Länder! Der Rechtsausschus des Reichstags beschäftigte sich in seiner heutigen Sigung mit der Regierungsvorlage, die im Interesse der Länder die Ausfegung aller Fürstenprozesse um ein meiteres halbes Jahr vorsieht und für diese Zeit alle Veräußerungen von Gegenständen, über die ein Streit zwischen einem Lande und einem Fürstenhause besteht, verbietet. Die Regierungsparteien beantragten, dieses Verbot nicht unmittelbar von Reichswegen aus zusprechen, sondern lediglich den einzelnen Ländern das Recht zu geben, durch Landesgefes ein solches Berbot auszusprechen. Genosse Dr. Rosenfeld wandte sich gegen diese Berwässerung der Regierungsvorlage. Der Reichstag würde wieder einmal zu gunsten der Landesgefeßgebung abdanten, wenn der Antrag der Regierungsparteien angenommen würde. Damit würde auch der Streit nicht erledigt, sondern nur in die Länder verlegt. Die ein zelnen Regierungen würden auch faum in der furzen Zeit bis Meus jahr ein Gesez zustande bringen. Der Thüringer Landtag gehe jetzt auseinander, und ob die Regierung ein Notgesetz erlassen fönne und wolle, sei noch äußerst zweifelhaft. Genosse Rosenfeld Schloß mit der Frage an den Vertreter des Thüringer Landes, was tie Regierung Thüringen zu dem Antrag der Regierungsparteien zu sagen habe.
der Abg. v. Richthofen( Dem.) trotzdem bei dem Antrag der, in ben mittleren und insbesondere in den unteren Gruppen an Regierungsparteien. Abg. E verling( Dnat.) hielt eine feiner gesehen werden kann. Der erweiterte Bundesvorstand muß daher üblichen Fürstenverteidigungsreden, er erzählte von der Not deutscher nach wie vor an der Forderung festhalten, die wirtschaftliche Fürsten, tadelte die Thüringer Regierung wegen ihres rigorosen Ver- Lage der unteren und mittleren Beamten endlich haltens gegenüber den Fürsten und sprach natürlich gegen jeden ge- durch eine angemessene Erhöhung des laufenden feßlichen Schutz des Boltes. Teurungszuschlages zu erleichtern. Diese Notwendigkeit wird auch durch die für den Sommer des nächsten Jahres in Aus ficht gestellte Revision des Besoldungsgefeßes nicht beseitigt.
Genoffe Dietrich Thüringen trat ihm entgegen, indem er barauf hinwies, daß vor allem das fonderbare Berhalten des Ber. treters der Fürstin von Schwarzburg ein fofortiges reichs. gefeßliches Eingreifen unbedingt notwendig mache. Angesichts des Verschwindens von Gegenständen erheblichen Wertes aus Schwarz burger Schlössern habe sogar die Thüringer Regierung, die doch Herrn v. Everling politisch sehr nahe stehe, an jene Fürsten natürlich nicht mehr die Rente zahlen fönnen, weil der Schadener fazanspruch des Landes wegen der Wegschaffung von Wertsachen viel größer als die Rente gewesen sei. Die bestätigte alsdann noch ausdrücklich der Vertreter der Thüringer Regierung.
Bei der Abstimmung ftimmten für die ursprüngliche Regierungsvorlage nur die Sozialdemokraten und Kommu. nisten. Alsdann wurde der Antrag der Regierungsparteien gegen bie Deutschnationalen und Bölkischen angenommen. Die Vorlage wird noch heute im Reichstage verabschiedet.
Hilfe für die Luxemburggänger. Annahme eines sozialdemokratischen Antrages. 3m Reichstagsausfchuß für die belegten Gebiete wurde folgender Antrag Kirschmann( Soz.) und Genossen einstimmig angenommen:
Der Reichstag wolle beschließen, den etwa 2000 im deutschen Reichsgebiet wohnenden Arbeitern und Angestellten, die im Bereich des Großherzogtums Luxemburg beschäftigt find ( fogenannte Luremburggänger), wird in Anbetracht der großen Notlage, in der fie fich infolge der Frentenlöhnung befinden, unbe Schadet um die von der Regierung nach Prüfung der Verhältnisse malige Unterstügung in dreifacher Höhe der für die unter in Aussicht gestellten Maßnahmen, noch vor Weihnachten eine ein gleichartigen Verhältnissen lebenden Saargänger" gültigen Monatsfagerund 80 000 Reichsmart gezahlt."
Beiter wurde ein bürgerlicher Antrag genehmigt, der verlangt, daß die Behrämter das beschte Gebiet und die neutrale 3one bei den Reichswehrlieferungen berücksichtigen sollen.
Die Umgemeindungen in Oberschlesien .
Fortsetzung der Etatsdebatte im Landtag.
In der heutigen Landtagssigung stimmte das Haus zu nächst über den Gefeßentwurf betr. die Ein- und Umgemeindungen in Oberschlesien ab. Der Gefeßentwurf der Regierung wurde samt den Abänderungsanträgen der Regierungsparteien mit großer Mehr heit angenommen.
Hierauf wurde nach den Vorschlägen des Geschäftsordnungsausfájuffes der Antrag auf Strafverfolgung des Abg. Graf v. Hell. dorf( Bölf.) angenommen, dagegen die Anträge auf Strafverfolgung der Abgeordneten Bubert( Soz.) und Moeride( Komm.) abgelehnt. In der Fortsetzung der Debatte über den Gesamt etat spricht zuächst
anders zum preußischen Staat als früher, weil fie in ihm nicht mehr Abg. Falf( Dem): Die Deutschnationalen stellten sich heute ihre Domäne sehen. Locarno , Thoiry und Genf haben uns meiter gebracht. Die Sozialdemokratie möge aber jegt im Reiche den Bogen nicht überspannen. Der Redner spricht bei Rebattionsschluß weiter.
Die unzureichende Beamtenbesoldung. Stellungnahme des ADB.
Der am 15. Dezember versammelte erweiterte Borstand des Allgemeinen Deutschen Beamtenbundes nahm zu der nunmehr abgeschloffenen Besoldungsbewegung Stellung. Er Minister Münzel antwortete für die Thüringer Regierung, stellt fest, daß die von der Regierung vorgefchlagene und von der daß der Antrag der Regierungsparteien äußerst unerwünscht Mehrheit des Reichstags beschlossene einmalige Zulage für sei und daß er befürchte, dieser Antrag würde der Landesgefeß die Beamten der Gruppe I bis XII nicht als ausreichende gebung große Schwierigkeiten bereiten. Merkwürdigerweise blieb Maßnahme zur Behebung der wirtschaftlichen Notlage der Beamten
Das ist das moderne Amerika , das auch in der Hinrichtungsart, in der Art, den Verurteilten das Leben zu nehmen, der ganzen Welt Trumpf bietet. Die Einrichtung durch den elektrischen Stuhl foll abgeschafft werden und an deffen Stelle der gewaltsame Gang vom Diesseits ins Jenseits durch Blausäuregas befördert werden. In 50 Gefunden ist das hinzurichtende Individuum bewußtlos, und 100 Gefunden später hat es die Erdenqualen abgebüßt. Die erste Starichtung ist im Beisein von Gelehrten und Forschern vollzogen gelungen.
worden und
-
Dieses Ergebnis der modernen Wissenschaft, Bersuche, die Unsummen Geldes verschlingen, fonnte fich Amerika leicht leiften. Amerita hat ja den Vorzug des unermeßlichen Reichtums. Die größte Aufhäufung dieses Bermögens befindet sich im Bankenviertel von New York . Wohl die größte Menge von Schäßen an Gold und Juwelen, die die alten, wegen ihres Reichtums bekannten Herrscher Indiens oder die Vermögen der morgenländischen Fürsten weit in den Schatten stellen, liegen dort beisammen. Schäße, die mur die Phantasie in ihren ärgsten Ausschweifungen sich vorstellen tann. Das alles liegt unten in den mächtigen Gewölben. Stöße Don Goldbarren, Risten mit geschliffenen und ungeschliffenen Edelsteinen, das blinkt und reizt die menschliche Eitelkeit, das lockt die Habsucht, wenn man davon erfährt oder es gar sieht. Diamanten von wunderbarer Härte und zauberischem Glanz, Saphire, Smaragde, Türkise und Amethyste, Rubine von Ceylon und auf den Schnüren endlose Perlenreihen, alles funterbund aus aller Herren Länder. Amerika zahlt und Amerika besitzt.
|
sorgten den Transport. Auch der Wagen Nr. 501 befand sich dar. unter. Er soll nach der. Ansicht des Erbauers gegen jeden Angriff gesichert sein. Mehr als hundert Fahrten waren notwendig, um an Gold und Silber allein 750 Tonnen zu befördern. Jede Ladung die in kleinen Stahlschränken untergebracht waren, zu befördern. hatte 15 bis 25 Millionen Dollars in bar und an Wertpapieren, Diese feenhaften Reichtümer, die auf die Autos zum Transport verladen wurden, hatten naturgemäß auch einen großen Teil der fogenannten Verbrechergilde an sich gelockt. Doch die größte, routi niertefte und waghalsigfte Phantasie mußte hier versagen. Ohne es nur überhaupt gewagt zu haben, etwas zu unternehmen, mußten die Kühnsten zurückkehren. Nicht die Furcht vor den Maschinen. gewehren und der Bewachung, sondern die Hilfsmittel und Kunst tniffe der modernsten Technik zwangen sie zum Rückzug. Alles ist mit Stahltüren versehen, die troß ihres Riefengewichtes mit einer Genauigkeit schließen, die im Zweifel laffen, ob fie Luft hindurchlassen. Der Boden, die Wände, alles Stahlplatten mit Bement verstärkt. Durch die dicken Bände wurden die Kabel eingebaut, und mit Eisen- und Stahlstangen wurde geradezu verSchwenderisch umgegangen. Schlösser voll funstvoller Rombination, jedes ein Meisterstück für sich, wurden angebracht, und diese Schlösser wurden wieder durch Borhängeschlösser, die versiegelt sind, gesperrt. Eine ewig fortlaufende Kette technischer Kunst. Ein stum mer aber furchtbarer Wächter ist Bürge dieses Riefenvermögens. An dem Ganzen nur zu rühren wäre Wahnsinn, hieße Tod durch den elektrischen Strom. Der ganze Bau liegt unter der so. genannten" Toten Linie". Das sind fünfzig Fuß unter dem Grundwafferspiegel und muß als eine der ersten Borsichtsmaßregeln be zeichnet werden, denn fein vorbestraftes Individuum darf sich in diesem Bereiche erwischen laffen. ohne sich in die Gefahr zu be. geben, sofort verhaftet zu werden. Die Tiefe ist auch deshalb ge
Als vor einiger Zeit die Staatsbant etwa über drei Milliarden Dollar in die Naffaustraße überführte, war das sicherlich fein gewählt. um eine Untertunnelung zu verhüten. wohnter Umzug. Ohne Zweifel war das der größte Gelbtransport, den die Welt jemals gesehen hat. In 37 gasficheren Banzer autos, durch die von Maschinengewehren und Revolvern strogenden Straßen, bewacht von etwa 30 Mann des Washingtoner Geheim dienstes, 60 New- Yorker Bolizisten, etwa 30 Mann von der Spreng abteilung und 120 bewaffneten Angestellten der Expreßgesellschaft, zog sich der Transport durch die vier Häufergevierte.
In der Stille eines Sonnabendmorgens, just an jenem Tage und zu jener Zeit, da der allgemeine Berfehr am schwächsten ist, wurde etwa über eine halbe Milliarde Dollar, bewacht von den eben genannten Beamten, transportiert. Am zweiten Tage er folgte der Hauptumzug. Bier mit schußbereiten Maschinengewehren ausgerüstete Panzerautos, auf jedem mit Revolvern ausgerüstete Wächter, standen in den zu passierenden Zwischenstraßen, und vor der Eingangshalle des alten Bankgebäudes stand wieder ein die Eingänge bestreichendes Maschinengewehr. Dasselbe Schauspiel beim Eingange des neuen Bankgebäudes. Sieben Panzerautos be
-
machen müssen, um derartige Riefenvermögen zu sichern. Wieder Menschengeist hat in der Not der Zeit diese Erfindungen machen müssen, um derartige Riefenvermögen zu sichern. Wieder. holt find große Bankplünderungen vorgefommen, so ist zum Bei Spiel der verwegene Üleberfall im Jahre 1880 auf die Manhattan. bant erwähnenswert, wo mit einem Schlage nicht weniger als drei Millionen Dollar geraubt wurden.
In den Kellern der Banken mehren sich immer mehr und mehr die Schäße, in den Herzen der Menschen mehrt sich mit den frem den Schäßen der Haß gegen fie. Grpreffungen, Totschlag, Mord find an der Tagesordnung, und die Folge ist die Hinrichtung durch den elektrischen Stuhl doch nein, durch- Blausäuregas.
-
Nachtvorstellungen. Eine wenig beabsichtigte Folge der ver längerten Bolizeiſtunde sind die nächtlichen Theater vorstellungen, die jetzt in Berlin ausbrechen. Für die Leute, die zu den üblichen Stunden noch nicht genug am Theater hatten, war auch schon gesorgt durch die Sonntagsmatineen, an denen unfagbare dilettan
|
Beamte und Arbeitsgerichte.
Zur Arbeitsgerichtsgesetz stellte der Vorstand des Allgemeinen Deutschen Beamtenbundes mit Bedauern fest, daß die Parteien des Reichstags bei der Beratung und Verabschiedung dieses Gefeßes in feiner Weise den vom Algemeinen Deutschen Beamtenbund vorgetragenen berechtigten Wünschen der Beamtenschaft Rechnung getragen haben. Die Forderungen des Allgemeinen Deutschen Beamtenbundes bezweden, gegenüber der gegenwärtigen unzulänglichen Regelung des Rechtsweges für Beamte die Vorteile des Verfahrens vor den Arbeitsgerichten Der erweiterte Bundesauch auf die Beamten auszudehnen. vorstand erwartet, daß wenigstens bei der fommenden Reform ber Beamtengesetzgebung diefem berechtigten Verlangen Folge gegeben wird.
Chamberlain über die Räumung.
Er spricht davon, aber befürwortet sie nicht ausdrücklich. Condon, 16. Dezember. ( Eigener Drahtbericht.) Der englische Außenminister wurde am Mittwoch im Unterhaus von mehreren Mitgliedern der Arbeiterpartei über die Zurückziehung der alliierten Truppen im Rheinland interpelliert. Chamberlain erwiderte: wenn sich die Anfragen auf eine zurückziehung der Truppen vor bem vertraglichen Endtermin beziehen, so fann ich nur sagen, daß für die Haltung der englischen Regierung auch weiterhin die im Artikel 431 des Versailler Bertrages niedergelegten Bedingungen in der die Regierung im Benehmen mit den Regierungen der maßgebend find. Abgesehen davon handelt es sich um eine Frage, anderen Besatzungsmächte vorgeht. Im übrigen hat die Zurüdziehung der alliierten Truppen den Gegenstand von Erörterungen zwischen Vertretern verschiedener Mächte gebildet, aber für Schritte diefer Art ist nicht nur Zeit erforderlich, sondern die tätige Mitarbeit sowohl der deutschen Regierung als auch der anderen Mächte, damit eine Lösung gefunden wird."
Um die Anerkennung von Kanton. Militärische Erfolge des Südens.- England wartet mit der Anerkennung. Tschetiang zu den Kantonesen wird von den englischen Blättern als London , 16. Dezember. ( EP.) Der Uebergang der Provinz Tatsache berichtet.
Die Verhandlungen zwischen dem englischen Gesandten, Lampson, und den Bertretern der Rantonesen in Hantau haben nach den legten Berichten eine etwas hoffnungsvollere Wendung genommen. Bon der„ Daily News" wird darauf hingewiesen, daß zwischen den hergestellt worden ist. Die Schwierigkeiten liegen jedech darin, daß beiden Verhandlungsleitern ein enger persönlicher Rontatt der fantonesische Vertreter auf die extremen Elemente in Kanton Rücksicht nehmen müsse, während von seiten des englischen Vertreters eine 2nertennung der Rantonregierung noch nicht erfolgen fönne. In England sei man der Auffassung, daß die Kantonregierung zunächst beweisen müsse, daß sie tatsächlich genügende Stabilität für die Zukunft befize. Man verlangt anscheinend auch, daß die Kantonesen die Rechte der Ausländer anerkennen. Der „ Daily Telegraph " berichtet, daß zwischen den einzelnen Bertragsmächten in China zurzeit Berhandlungen stattfinden, um zu einem gemeinsamen Programm für Konzessionen gegenüber den Chinesen zu kommen.
Seydour, Dirigent der politischen Abteilung im französischen Außenministerium, tritt in den Ruhestand. Er war bei den Re parationsverhandlungen international befannt geworden.
tische Machwerke von dreisten Nichtsfönnern aufgezäumt und vor. geführt werden.
Solange die Zeitungen, die wichtige technische Errungenschaften, ernste Bücher mit Stillschweigen belegen, über diesen Unfug be zwischen 11 und 1 Uhr nachts feine Bleibe hat und lieber als ganze richten, wird er von den Theaterfadiften fortgefeßt. Indes findige Theaterunternehmer fürchten, daß das vergnügungsfüchtige Berlin oder halbe Freischbärler in die frisch gelüfteten Nachttheater strömen, als 1,50 M. für ein Liter bayerisches Bier( ungerechnet das schlechte Einschenken!) zahlen wird. So rückte denn auch das aus Frankfurt am Main stammende Budapester Bossentheater zur nächtlichen Erelution ins Trianontheater". Bei näherem Zuschauen entpuppte es fich als das alte Herrnfeld- Theater, das in altgewohnter Weise mit jüdischen Wizzen und foscheren Derbheiten haufieren geht. Gojim naches! Neben Ignaz Herrnfeld tat fich Rudolf Bergl hervor, der wirklich ein Jargonspieler im Quadrat iſt.
―r.
Das Horoskop als Weihnachtsgeschent. Die Teilzahlungspraxis dehnt sich jetzt auch auf die Lebensspiegel aus, die man von einenz der vielen astrologischen Institute" beziehen fann. Die Konkurrenz unter den Sterndeutern macht sich eben auch schon reichlich bemerfbar. Ein Mar M., der sich Braktischer Astrologe" nennt, empfiehlt seine Prima Horoscope als Weihnachtsgeschenk, und zwar ein achtfeitiges Geburtstagshoroskop zu 18 m., 18jeitiges 45 m., 30jeitiges 90 m. und 60feitiges 180 m. Ein Jahreshoroskop fann man schon für 40 M. haben.
"
Um die Anschaffung dieses Zukunftsbildes zu erleichtern, gibt der " Braktische Astrologe" fein Horofstop gegen ein Biertel Anzahlung ab." Den Rest können Sie in monatlichen Teilzahlungen tilgen", fchreibt er entgegenkommend, so wie Ihnen das nach der Ihnen prophezeiten Sukunft möglich ist. Dabei wollen Sie meine eritPlassigen Horoſtope nicht mit den vielen minderwertigen Konkurrenzs Horoskopen vergleichen, die sich oft als plumper Schwindel erweisen. Meine Horoscope sind auf streng wissenschaftlicher Grundlage(!) aufgebaut, wofür schon mein Stab erfter Fadgelehrter bürgt.
-
Die Zukunft auf dem Weihnachtstisch und womöglich noch fann man in der Tat nicht verlangen! eine recht rosige Zukunft. Und auf Kredit mit langer Sicht. Mehr
Die Gesellschaft für Höhlenforschung und Höhlenfunde veranstaltet em Freitag, 7% Uhr, in der Geologischen Landesanstalt. Invalidenitrage 44. einen Vortragsabend, auf dem Herr Herrmann über„ Der gefchichtliche Hintergrund der Abenteuer des Ddolfeus bei der Höhle bes 3hflopen" referteren wird. Gäste find willkommen.
Gemeinsames Thea'er Gera- Altenburg. Da der Fürst zu Reus, ber bisber das Reußische Theater allein unterhalten hatte, dazu nicht mehr in der Lage ist, haben die Intendanten des Reußischen Theaters und des Altenburgischen Landestbeaters die Bereinigung beider Bühnen beschlossen. Es soll ein Zuschuß von 500 000 Mart gewährt werden und zwar die cine Hälfte vom Fürsten zu Reuß und die andere vom thüringischen Staat.
Ja der Infernationalen Mufit- Ausstellung, die im Mai 1927 in Genf
stattfindet, wird sich eine der bebeutenbften rüdblidenden und hiſtoriſchen Eeftionen befinden. Es werden die europäischen Museen und die wichtigten Brivatsammlungen an der Ausstellung teilnehmen, indem sie Instrumente von großer Seltenheit leihen.