führungen, ein Fristersalon und sechs Bäder. Im Erdgeschoß find u. a. vier große Komparsenräume für etwa 160 Personen, ferner Brausen und allerhand Nebenräume. Auf der Westseite liegen die Fundusräume, die alles nötige und mur erdenkbare Baumaterial für die Filme enthalten. Eine Niederdrucdampfheizung, teilweise mit Lufterhizern, heizt Hallen und Nebenräume. Für die Aufnahmebeleuchtung werden in neun Umformern und zwei Maschinenhäusern 22 000 Ampere Gleichstrom erzeugt. Auf dem Neubabelsberger Gelände steht somit die größte Filmaufnahmehalle Europas .
Weihnacht- Freudentag.
Eine proletarische Feierstunde.
Es liegt im Wesen des Menschen, das, was er verstandesgemäß erfaßt hat, auch innerlich, seelisch zu begründen. Die Feste der so zialistischen Arbeiterschaft entsprangen immer dem Bedürfnis, sei es bei Geselligkeit oder Kunstdarbietungen, sich zusammenzufinden und den Glauben an die gemeinsame Sache zu stärken, denn das wäre kein Künder des Menschheitsgedankens, der nicht auch an die innere Kraft und den Sieg, der in der wirtschaftlichen und gesellschaft lichen Entwicklung begründeten Lehre des Sozialismus glaubt. Die Formen dieser Feste bewegten sich aber fast immer in dem herkömmlichen Kulturkreise, obwohl die von der Partei hierfür eingesetzten Körperschaften schon lange bemüht waren, den Arbeiterfesten einen besonderen Charakter zu geben.
Es tam der Weltkrieg und nach ihm der Zusammenbruch die Revolution. Das war auch die Geburtsstunde der prole= tarischen Feierstunden. Zum ersten Male hörte man diese Bezeichnung für festliche Beranstaltungen des Proletariats und der Name entsprach dem Inhalt der neuen Festform. Im Großen Schauspielhaus fanden diese Feiern an Sonntagvormittagen statt. Tilla Durieux , Alexander Moissi , Chöre des Arbeiter- Sängerbundes, Schubert- Chor, Gemischter Chor Groß- Berlin, " Namenlos" und viele andere stellten ihre Kunst in den Dienst der gemeinsamen Sache. Dann kam der Proletarische Sprechchor unter Albert Floraths Leitung. Die Masse selbst steht auf der Bühne. Männer, Frauen, Jugendliche, Kinder, sie alle sprechen zur Masse der Zuschauer. Es ist wahre und echte Massenkunst. Und das ist das Neue. Was dort oben gesprochen wird, das ist das, was alle angeht, es ist das Lied von Kampf und Not und Hoffnung auf Sieg. Die proletarischen Feierstunden sind ein Kind der Revolution. Der revolutionäre Gedanke ist abgeflaut, es sind nicht alle Blütenträume erfüllt. Wenn in vergangenen Jahren oft buch stäblich Tausende wieder umkehren mußten, weil der Riesenraum des Großen Schauspielhauses die Menge nicht faffen konnte, so ist das heute anders geworden. Aber gerade jezt, wo das Proletariat feinen Kampf mit der größten geistigen Kraft führen muß, da ist es auch notwendig, auf unsere proletarischen Feierstunden hinzuweisen. Unser ganzes Leben ist Kampf. Bequemlichkeit darf kein Grund sein, diesen Feiern fernzubleiben. Alle, die mitwirken am gewaltigen Wert, müssen überzeugt sein im innersten Herzen, und müssen den Glauben haben an die gemeinsame Sache. Die proletarischen Feierstunden sind der glückliche Ausdruck unseres Wollens und Kämpfens. Sie sind unsere weltliche Andacht, unsere Hingabe an den großen Gedanken des Sozialismus.
Weihnacht Freudentag heißt die nächste proletarische Feierstunde, die am 26. Dezember( 2. Weihnachtsfeiertag), vormittags 11 Uhr, im Großen Schauspielhaus stattfindet. Das Chorwert von Franz Rothenfelder besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil überträgt den Gedanken des weihnachtlichen Erlöser festes auf den proletarischen Befreiungskampf. Der zweite Teil ist voll von Hoffnung und auf Freude gestimmt. Das Chorwerk ist eine Art proletarischer Revue. Es ziehen Bilder aus dem Leben und dem Gedankenkreise des Proletariats an unferem Auge und Ohr vorüber. Wir hören nicht nur das Wort, sondern lehen auch rhythmische Bewegung. Das Werk ist durchsetzt und unterstrichen von Musik, die Wolfgang Beller geschrieben hat( ausschließlich der Begleitung der Tänze). Der Sprechchor für proletarische Feierstunden unter Leitung von Albert Florath ist der Träger dieser Feierstunden. Elsa Wagner , Heinrich Witte , Wolf Truz und Walter Werner vom Staatstheater sind die So listen, aber sie sind hier nicht Schauspieler, sondern Führer der Massen im Chor. Die Tänze werden ausgeführt von Gudrun Hildebrandt und ihren Meisterschülerinnen, die musika lische Leitung hat der Komponist Wolfgang Zeller .
Rentenzahlungen für Januar 1927.
Die Bostanstalten werden die Militärversorgungsgebührnisse für Januar 1927 ausnahmsweise bereits vom 27. Dezember an und die Unfall- und Invalidenrenten für Januar 1927 am 30. eder 31. Dezember auszahlen. Zur ordnungsmäßigen Abwicklung des Rentenzahlungsverkehrs ist es notwendig, daß die Empfänger ihre Januarbezüge an den durch Aushang an den Postschaltern bekanntgegebenen Zahltagen abheben.
Weihnachten der kleinen. Die 150. Gemeindeschule, Tempelhofer Ufer 20, lud zu einer Weihnachtsfeier mit Ge fang, Spiel und Tanzvorführungen ein. Mit viel Liebe und Geschick hatte eine Lehrerin zwei kleine Weihnachtsspiele verfaßt, eine andere wieder entwarf die erforderlichen Kostüme, die die Klassenältesten unter ihrer Leitung anfertigen mußten. Der weihnachtliche Puppenladen mit Balletteuse, Leiermann, Negerjungen, Pierrot und der gleichen wurde von den ganz Kleinen dargestellt. Dann gab's ein Bild vom Weihnachtsmarkt mit Kuchenfrau, Weihnachtsbaum, Verfäuferin und der kleinen lustigen Käuferschar und schließlich in Anlehnung an Andersens Märchen„ Das Mädchen mit den Schwefelhölzchen" eine fleine Weihnachtslegende. Dazwischen Weihnachts chöre unter Leitung des Chormeisters Krügel. Es herrschte richtige Weihnachtsstimmung auf der Bühne und im dichtbesetzten Saal. Der Borsitzende des Elternbeirates dankte zum Schluß in bewegten Worten dem Rektor der Schule, Richard Hagedorn und allen Lehrfräften, die sich in so aufopfernder Weise in den Dienst der schönen Sache gestellt und Eltern und Kindern viel Freude bereitet haben.
Autounglück bei Eichwalde . Am Freitagabend verunglückte ein von Königswusterhausen nach Berlin fahrendes Privatauto in der Nähe von Waltersdorf bei Eichwalde . Der Wagen überschlug sich und flog in den Chausseegraben. Die beiden Insassen, der Chauffeur Richter und ein Mitfahrer, wurden schwer verleßt; sie wurden von einem gerade vorüberkommenden Auto der Firma Wertheim aufgenommen und ins Buckower Krankenhaus geschafft.
Eine folgenschwere Gasexplosion ereignete sich am Freitagnachmittag gegen 5 Uhr in der Solmsstraße 40. Im Quer gebäude des Hauses hat hier die Firma K. einen Lagerraum. Kurz vor 5 Uhr betrat der Arbeiter Erich Krüger aus der Gneisenau straße den Raum, um eine Gaslampe anzuzünden. Kaum flammte das Zündhölzchen auf, als unter lauter Detonation eine Gasexplosion erfolgte. Krüger murde zu Boden geschleudert und zog fich erhebliche Brandwunden zu. Sämtliche Fensterscheiben wurden durch den Luftdruck zertrümmert. Der Berlegte erhielt auf der nächsten Rettungsstelle die erste Hilfe. Die herbeigerufene Feuer wehr löschte das Feuer.
Die Schuld der Kriegsverlängerer.
Kühlmann über den Kriegswillen der Entente.
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In der weiteren Vernehmung des Untersuchungsausschusses erflärte v. Kühlmann( zunächst zurückgreifend auf eine am Schluß der letzten Sizung vom Abg. Joos( 3.) gestellte Frage): Die Mittelmächte haben mit dem größten Entgegenkommen und in der denkbar höflichsten Form dem Heiligen Bater auf seine Anregung geant wortet. Sie haben in materiellen Dingen Abtretung des Trentino , Erklärung über Belgien - dem Wunsche der päpstlichen Diplomatie nicht sofort ganz nachgeben können. Der Vertreter Englands dagegen hat eine nicht besonders höfliche, vollkommen unbefriedigende Note geschrieben und dann dem Heiligen Vater auf den Ausdruck der Bereitwilligkeit zu weiterer Verhandlung mit einer Empfangsbestätigung, Form, geantwortet. nach diplomatischer Anschauung der schroffsten und unhöflichsten Die päpstliche Kurie hat feinen weiteren Friedensschritt unternommen, da fie von einer der beiden großen Kriegsparteien in verletzender Weise zurückgewiesen worden ist. Ich überlasse der Geschichte ein endgültiges Urteil.
Auf eine Frage des Abg. Dr. Moses erklärt v. Kühlmann, daß das Privatschreiben an den Nuntius fein absolutes Nein, sondern ein bedingtes Ja mit nur zeitweiliger Einschränkung bedeutete. Wir wollen doch nicht die Fiffion aufrechterhalten, als hätten die Ententemächte den Krieg weiter führen müffen,
meil Deutschland keine zu Friedensverhandlungen führende Er flärungen abgegeben habe. Ich habe den bestimmten Eindruck gewonnen, daß England während dieser Periode, jedenfalls bei Abschluß dieser Periode, in der elsa ß- lothringischen Frage gebunden war.
Zu der Frage, warum nicht mehr geschehen sei, um Elsaß- Loth ringen innerlich dem Reiche anzunähern, führt v. Kühlmann aus: Schon Bethmann Hollweg hat die Selbständigkeit Elsaß Lothringens durch parlamentarische Institutionen ins Auge gefaßt, und als ich mein Amt übernahm, war das der erste Punkt.
an.
Die Widerstände lagen in erster Linie bei der Obersten Heeresleitung. Ein weiteres Hindernis waren die Teilungspläne, wonach die Wittelsbacher das Elsaß, Preußen aber Lothringen bekommen sollte
Hausmachtpläne stets gefördert hatte, war die Autonomiehoffnung und als Graf Hertling Reichskanzler wurde, der die bayerischen Boincaré maßgebend die auswärtige Politit Frankreichs mit, Elsaß - Lothringens ziemlich begraben. Nun leitete aber Präsident Poincaré maßgebend die auswärtige Politik Frankreichs mit, und er strebte die völlige 3ertrümmerung Deutschlands Dieser Vernichtungswille, der in Poincaré außerordentlich lebendig war, der sich im Versailler Frieden ausgewirkt hat und noch in der heutigen Tagespolitik seine Schatten wirft, war das Element, mit dem wir rechnen mußten. Und da gleichzeitig von sehr maßgebender französischer Seite ausgesprengt wurde, die deutsche Regierung habe vertraulich zu verstehen gegeben, sie würde in der elsaß - lothringischen Frage weit entgegenkommen, mußten wir der Welt flar sagen:
"
In territorialer Beziehung können wir feine Konzeffionen machen. Daß das richtig war, dafür kann ich mich auf einen unverdächtigen Zeugen, den Vorwärts" vom 21. September 1917 beziehen, der damals sagte: Selbstverständlich ist der Standpunkt: Wir geben Belgien wieder heraus, denken aber gar nicht daran, Elsaß Lothringen oder sonstige Stücke des Reichsgebiets herauszugeben... würde heute beispielsweise Karl Liebknecht Reichskanzler, so würde er die französische Forderung ebenso zurückweisen müssen wie und Ebert hat sich vertraulich in noch viel schrofferer Form ge Michaelis. Die Stellungnahme war einmütig in Deutschland äußert. Die Regierung aber kann nur der Ausdruck der öffentlichen Meinung sein. Die
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enge Fühlung mit dem Parlament
war bei mir der leitende Gesichtspunkt, weil der innere Bestand Deutschlands nicht gesichert erschien. Aber ich befand mich in einem außerordentlich schwierigen Konflikt mit der diplomatischen Vorsicht. Nach dem Gutachten des Professors Bredt könnte man annehmen, daß zwischen Regierung und Barlament eine unüberbrückbare Kluft bestanden hätte. Die Herren, die damals dem Parlament angehörten, werden mir das Gegenteil bestätigen.( Abg. Dittmann( Soz.): Das Mißtrauen richtete sich nicht gegen Sie, sondern gegen Michaelis.)
Auf die Frage des Sachverständigen Oberst Schwerdtfeger: Sollte es jemals auch nur zu Friedensbesprechungen kommen, so war die Ausräumung der deutschen Ansprüche auf Belgien meines Erachtens der erste Schritt, erwidert v. Kühlmann: Bei der verantwortlichen politischen Leitung bestand nicht das leiseste Bedenken, diese Erklärung abzugeben.
Man konnte
aber nicht ins Dunkle hinein eine öffentliche Erklärung abgeben, die für uns unwiderruflich und bindend war und von der anderen Seite, die ja diplomatisch zweifellos sehr fähig war, als Vorweg= nahme eines Erfolges gebucht werden konnte. sekretär,
Sachverständiger Professor Dr. Delbrüd fragt den Staats
Henry Ford kommt nach Berlin . Der Automobilgroßindustrielle Henry Ford wird auf der Durchreise nach einem füdeuropäischen Kurort im Januar mit seiner Familie zwei Tage in Berlin weilen und diese Gelegenheit benutzen, um der Eröffnung der Ford- Ausstellung am Berliner Schloßplaz beizuwohnen. Die Bureaus und Kaffen der Reichshauptbank werden Freitag, den 24. d. M., von 12 Uhr mittags ab geschlossen sein.
Telegraphischer Giroüberweisungsverfehr. Die Reichsbant richtet am 20. Dez mber versuchsweise einen telegraphischen Giroüberweisungsverkehr ein. Näheres darüber im Inseratenteil der vorliegenden Ausgabe.
Ein Weihnachtskonzert der Schußpolizei. Unter Mitwirkung des Sinfonie orchesters und des Gemischten Chors veranstaltet das Kommando der Schukpolizei am Sonntag, den 19. Dezember 1926, von 11-1 1hr mittags im Großen Schauspielhaus in der Starlstraßr ein Weihnachtskonzert für seleinrentner, Kriegsbeschädigte und Striegerbinter bliebene bei freiem Eintritt. Die Leitung bat der langjährige Dirigent des Philharmonischen und Blüthner - Drchesters, Camillo& brand, übernommen. Als Soliftin hat sich Frau Gertrud Binder. nagel von der Staatsoper Berlin in den Dienst der Wohltätigkeit gestellt. Die Kartenausgabe erfolgt durch die Wohlfahrtsstellen. Urteil im Kölner Spritschieberprozeß.
weshalb man die Erklärung über Belgien nicht abgegeben habe, da man, wenn ein Frieden nicht zustande kam, an eine Erflärung doch nicht mehr gebunden gewesen wäre. Das war flar, wenn man erst am Friedenstisch saß, waren die Völker nicht mehr in den Krieg hineinzuhezzen, und dann war derjenige, der solches Entgegenkommen gezeigt hätte, ungeheuer überlegen.
v. Kühlmann: Professor Delbrück hat mir damals zur Zeit der Beantwortung der Bapstnote dieselben Gesichtspunkte auseinandergesetzt. Dem gegenüber habe ich schon damals versucht, ihm flar zu machen, welche Gesichtspunkte für die Reichsregierung maßgebend waren. Niemand bei uns lehnte die Erklärung ab. Aber, wenn eine Großmacht im Kriege eine Erklärung abgibt, wie die Restituierung Belgiens , fann sie sie weder für einen begrenzten Zeitraum oder sonstwie bedingt abgeben. Und was der Gegner öffentlich vorher breits fundgegeben hat, dafür zahle ich ihm bei der Verhandlung nichts mehr. Das ist ein ganz flarer Grundsatz der Diplomatie.
Delbrück : Durch die Bedingungen mar die Erklärung aber doch vollkommen wertlos. War nun das Motiv für die Bewahrung des Geheimnisses vor dem Siebenerausschuß: wir sprengen sonst die Reichstagsmehrheit, bekommen feine Kredite mehr bewilligt? Dann wäre es doch besser gewesen, die Regierung stürzen zu lassen. Wir hätten dann vielleicht eine andere bekommen, die zum Frieden geführt hätte. Dittatur war ja Wahnsinn und fam nicht in Frage.
v. Kühlmann: Unsere Ueberzeugung von der Schädlichkeit und Gefährlichkeit einer solchen Erflärung muß doch wohl sehr tief gewurzelt gewesen sein. Ganz abgesehen von den Kriegskrediten war Linken, insbesondere der Sozialdemokratie, eine unumgängliche meiner Ueberzeugung nach die freiwillige Mitarbeit der Notwendigkeit für die Fortführung des Krieges. Die Rolle der Regierung war außerordentlich fchwierig. Auf der einen Seite standen Heeresleitung, Marine und der annef= tionistisch gerichtete Teil der Bevölkerung, auf der anderen Seite die Parlaments majorität. Daß
wir nahe an der Difiatur vorbeigegangen sind, haben. Es würde außerordentlich leicht gewesen sein, bedingungsdafür wird Professor Delbrück als Historiker heute schon Belege los mit der Reichstagsmehrheit im Sinne der Friedensresolution zufammen zu arbeiten. Aber dann war der Konflikt Kanzler und Staatssekretär gegen Oberste Heeresleitung offen, und dann war die Diftatur nicht absurd, sondern sie war da. Diesen Konflikt haben wir in den Friedensschlüssen des Jahres 1918 überbrückt. Und das Vermeiden dieses Konfliktes war die große staatsrechtliche Aufgabe. Delbrück : Also doch Furcht vor der Obersten Heeresleitung! Abg. Joos( 3.): Furcht auch dem Siebenerausschuß gegen über?
Delbrück : Und Furcht vor der Diftatur! Daß wir scharf daran porbeigegangen sind, leugne ich. Hinter der Friedensresolution des Reichstags standen zehn Millionen Wähler, dagegen waren nur dreihunderttausend.
Gegen eine solche Majorität im Bolte läßt sich feine Diktatur machen.
( Große Bewegung im ganzen Saale . Rufe: Mussolini .)
v. Kühlmann: Rein stilistisch weise ich es zurück, daß Furcht bei mir bei irgendeiner meiner staatsrechtlich verantwortlichen Handlungen eine Rolle gespielt habe! Rüdsicht mußte ein ver. antwortlicher Staatsmann nehmen auf eine so ungeheure Macht der Deffentlichkeit stüßte. Wer das nicht getan hätte, würde ein wie die Oberste Heeresleitung, die sich auf einen so erheblichen Teil Ideologe gewesen sein, der in Wolfen spazieren ging. Die lleberlegung mit der Zahl der Wähler ist ganz abwegię. Damit hätten wir verflucht wenig Erfolg gehabt. Die Friedensresolution hat außenpolitisch eine nennenswerte Wirkung überhaupt nicht gehabt. Gehen Sie doch endlich einmal ab von der Fittien, daß auf der anderen Seite eine Friedensgeneigtheit vorhanden gewesen wäre. Sie hätten zu Fuß nach Kanoffa gehen können, und Poincaré hätte Ihnen doch genau so einen Frieden aufgebrummt, wie den von Versailles .
Zur Frage einer öffentlichen Erklärung über Belgien bemerkte v. Kühlmann noch: Man stelle sich die Blamage vor: wir geben eine öffentliche Erklärung über die Freigabe Belgiens ab, und von der anderen Seite wäre eine schroffe Ablehnung gefommen! Da wäre die Stellung der Regierung doch unmöglich geworden.
Michaelis( auf Aeußerungen des Abg. Scheidemann eingehend): Auch von mir ist die Freigabe Belgiens vom ersten Tage an unbedingt in Aussicht genommen worden. Wir wollten gemeinsam alles zurückstellen, was geeignet war, unser einziges und höchstes Ziel, den Frieden, zu verhindern. Ich mußte da auch Unpopularität auf mich nehmen.
Der Ausschuß vertagt die weiteren Bernehmungen auf Donnerstag, den 20. Januar.
Raubüberfall auf einen Werkmeister.
Am Freitag vormittag wurde in Düsseldorf der Werkmeister Bereinigten Staatswerte in Liehrenfeld von drei maskierten Wilhelm Lückert in seiner Werkbude auf dem Gelände der Räubern überfallen und unter Borhaltung eines Revolvers gezwungen, eine in feinem Gewahrsam befindliche Kaffette mit etwa 10 000 Mart Lohngeldern herauszugeben. Trotzdem sich Lückert zur Wehr sehte, wurde er bald überwältigt. Die Täter flüchteten in ber Richtung der Eisenbahnstrecke Liehrenfeld- Wersten. Dabei gaben sie auf die sie verfolgenden Arbeiter mehrere Schüsse ab, die jedoch niemand verlegten.
Selbstmordversuch in einer Offiziersschule.
Dresden , 17. Dezember. ( BS.) In der Offiziersschule in Dresden ist, wie erst jetzt bekannt wird, vor einigen Tagen ein Offizier aus einem Fenster des dritten Stockes der Kaserne gestürzt und mit schweren Beinbrüchen und inneren Verletzungen in das Garnisonlazarett eingeliefert worden. Ob ein Unglücksfall oder Selbstmordversuch vorliegt, ist noch nicht geklärt. An zuständiger Stelle glaubte man jedoch, nach den bisherigen Feststellungen, plößlich auftretende geistige Umnachtung annehmen zu sollen. Gegenseitige Hilfe beim Rofen Kreuz. Zwischen dem nieder ländischen und dem belgischen Roten Kreuz" ist eine Bereinbarung zustandegekommen. Nach der neuen Bereinbarung follen bei der Bekämpfung der Folgen von Naturkatastrophen, von denen beide Länder betroffen werden, beide Organisationen eng zusammenarbeiten.
Düsseldorf , 17. Dezember. ( WTB.) Im großen Kölner Spritschieberprozeß, in dem zahlreiche Kölner und Düsseldorfer Kaufleute beschuldigt wurden, 186 Fässer ausländischen Sprit mit insgesamt 64 000 Litern aus dem Kölner Zollschuppen entfernt und durch die gleiche Anzahl Fässer mit zollfreiem gewöhnlichen Spiritus ersetzt zu haben, fünf Angeklagte mangels schlüssiger Beweise freigesprochen, die übrigen fünf Angeklagten erhielten Geldstrafen in Höhe von insgesamt 3 313 000 Berhaftung eines ruffifchen Massenmörders. Wie aus Rostom Mart oder im Nichtbeitreibungsfalle Haft. Die Haupttäter wurden am: Don gemeldet wird, ist dort der Fuhrmann Waldawoff verhaftet außerdem wegen Bandenschmuggels zu mehrmonatiger Geworden, da er im Verdacht steht, vierzig Personen auf seinen fängnisstrafe verurteilt. Fahrten übers Land beraubt und ermordet zu haben.
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