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Laufe ihres Werdens. Als die Armee geschaffen wurde, gab| fionen, innere Kriegslaften 175.6 Millionen, Reparationszahlungen es teine Grußpflicht, nannte der Soldat den Offizier Bruder", durften die Offiziere außer Dienst keine Waffe tragen. Das, was man die demokratischen Kinderkrankheiten der Armee nennen fönnte, ist längst ausgemerzt worden. Längst schon find die Offiziere zu einer besonderen Kaste in der Armee geworden, die nicht mehr die Brüder der Soldaten, sondern ihre gestrengen Borgefeßten find.
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Und doch: selbst wenn man sich ganz auf den militaristischen Standpunkt stellt, wenn man ihre Rolle in einem etwaigen Krieg überprüft, erscheint einem diese große, starte Armee als tostspieliger und doch unbrauchbarer Lurus. Wenn es zu einem Kriege fäme, wie wollte die Armee die ungemein langgezogenen Grenzen, diese unmöglich zu verteidigenden Grenzen halten? Es ist tein landesverräterischer Gedanke, der hier ausgesprochen wird( man tann in der Tschechoslowakei fa ft so leicht wie in Deutschland Landesverräter" werden), sondern der tschechische Sozialdemokrat Mobracet hat in einer Broschüre, in der er die Neutra litätserklärung der Tschechoslowatei fordert, auf diese Schwierigkeiten der Verteidigung aufmerksam gemacht. Auch Lloyd George hat einmal gefragt, ob denn die Tschechoslowakei im Kriegsfalle fich mit ein paar Armeeforps im Böhmerwalde feftrennen wolle. Aber der Minister für nationale Verteidigung hat im Parlamente seinem Erstaunen darüber Ausdrud gegeben, daß Modracet von der Neutralität zu reden magte.
Argumente der Politik und der Wirtschaft, der Stratégie und der Geographie, die alle gegen den tschechoslowakischen Militarismus sprechen und eindringlich genug sagen, daß die Tschechoslowakei auf unbedingte Friedenspolitit angewiesen ist, weil ihr jeder Krieg verderblich werden müßte, versagen. So wie die Bourgeoisie Deutschlands , wenn sie nur die Möglichkeit dazu hätte, aus der Reichswehr wieder ein großes Reichsheer zu machen, so will die tschechische Bourgeoisie ihre Armee immer größer, immer stärker, immer schwerer bewaffnet haben. Noch lange wird sich der Welt das schöne Schauspiel der Arbeitsteilung zwischen dem tschechoslowakischen Außen minifter und dem tschechischen Kriegsminister bieten, der eine wird mit rührungbebender Stimme von den Seg nungen der Abrüstung schwärmen, der andere vom
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aus
Der Herr von der Reichswehr ..."
und seine Arbeit beim Werwolf.
Im Zusammenhange mit den Erörterungen über die Verbindung der Reichswehr mit rechtsradikalen Verbänden veröffentlicht unser Halberstädter Parteiblatt einen sehr intereffanten Brief, der ihm im Original vorliegt. Hier der
Wortlaut:
Sr. Erellenz
Wasserleben, d. 17. 6. 25.
Herrn Generalleutnant Bohl!
831,2 Millionen, sonstige fortdauernde Ausgaben 3868,1 Millionen, einmalige Ausgaben 445,2 Millionen. Von den außerordentlichen Ausgaben in Höhe von 509,5 Millionen entfallen auf innere Kriegslaften 19,4 Millionen, auf Reparationszahlungen 67,5 Millionen und auf sonstige Ausgaben 422,6 Millionen. Diese Ausgaben sollen durch folgende Einnahmen gedeckt merden: Der ordentliche Haushalt rechnet mit Einnahmen Besitz- und Berkehrssteuern in Höhe von 5,025 Millionen, aus Zöllen und Verbrauchsabgaben von 2430 Millionen und mit Berwaltungseinnahmen von 510 Millionen. Im außerordent. lichen Haushalt ist lediglich eine Einnahme von 8,1 Millionen Ew. Exellenz haben an Herrn Henneberg einen Brief ge= vorgesehen. Während also im ordentlichen Haushalt Einnahmen und Ausgaben sich ausgleichen, verbleibt beim außerordentlichen Haus- schrieben, den mir H. Henneberg zur Kenntnisnahme vorgelegt hat. halt ein Betrag von 501,4 Millionen, dessen Deckung durch eine In diesem Brief bringen Em. Erellenz die Befürchtung zum Aus Anleihe vorgesehen ist. drud, daß bei uns im Wehr wolf ein Stillstand( zum) eingetreten Sieht man von den Steuerüberweisungen an Länder und Ge- fei. Hierzu fann ich Ew. Erellenz schreiben, daß das durchaus meinden, den inneren Kriegslaften und den Reparationszahlungen nicht der Fall ist. Wohl haben wir in letzter Zeit den Herrn von ab, fo verbleibt beim ordentlichen Haushalt eine Ausgabe des der Reichswehr nicht in Anspruch genommen, und zwar aus dem Reiches von 4313,3 millionen. Davon find 3868,1 Millionen fort Grunde der 3wedlosigkeit. Die jungen Leute sind fast alle in der dauernde Ausgaben, 445,2 Millionen einmalige Ausgaben. Von den Landwirtschaft beschäftigt und haben demzufolge erst spät Feierfortdauernden Ausgaben beanspruchen die persönlichen Bezüge der abend. Es würde sich also taum einrichten lassen, daß der Herr Beamten, Soldaten, Angestellten und Arbeiter des Reichs 659,7 Mil- noch in Tätigkeit tritt. Da habe ich denn diese Aufgabe kurzerhand lionen= 17,06 Broz, die Versorgungsgebührniffe der Reichsver selbst in Angriff genommen. Da ich als Unteroffizier und waltungen und der Wehrmacht einschließlich der Militärrenten für ehemaliger Unteroffizierschüler schon selbst Retruten aus. Kriegsbeschädigte 1467,6 millionen 37,94 Broz, die fachlichen Bergebildet habe, barf ich mir das schon zutrauen. Wir sparen auf waltungsausgaben 1740,8 Millionen= 45 Broz. diese Weise das Reise- und Zehrgeld für diesen Herrn. Nachher Der Ausgabebedarf des außerordentlichen Haushalts beträgt zum Winter dachte ich wieder den Herrn zu beanspru 509,5 millionen. Darin find für innere Kriegslaften und Repa- chen. Daß wir tatsächlich feinen Stillstand haben, beweist, daß rationszahlungen 86,8 Millionen enthalten, so daß die eigentlichen ich seit meiner Uebernahme des Wehrwolf 12 junge Leute neu aufAusgaben der allgemeinen Reichsverwaltung 422,7 Millionen be- genommen habe. Außerdem habe ich einen Jungwolf gegründet, in tragen. Davon entfallen auf den Haushalt des Reichsarbeitsdem ich bis jetzt zehn junge Burschen von 15 bis 17 Jahren habe. ministeriums 195 Millionen, 130 Millionen für produttive Wehrwolf und Jungwolf werden vorläufig getrennt beGewerbslosenfürsorge, 50 Millionen für Siedlungs- arbeitet. 3um lebungsschießen werde ich den Jungwolf wede, ben Haushalt des Reichswehrminifteriums erstmalig in vier Wochen heranziehen. Wir betreiben in Egerzieren 62 Millionen, den Haushalt des Reichsverkehrsministeriums 90,7 Mil alle notwendigen Sachen, dann Freiübungen und in Sport, Danerlionen. Der Rest ist für verschiedene Zwecke( Betriebsmittelfonds für laufen ufw. Zum Herbst, wenn die Felder frei sind, dente ich an die Branntweinmonopolverwaltung 25 Millionen, Darlehen zur Fort- die Feldbienstübungen heranzugehen. Vor allem aber wird führung begonnener Eisenbahnen 30 Millionen) vorgesehen. auch ganz fleißig gefchoffen. Hierbei sind schon teilweise recht gute zahlungen beträgt im Etatjahr 1927 1778,7 millionen, das find monate auf den Herrn der Reichswehr verzichten Die Gesamtbelastung des Reichs durch die Reparations. Resultate erzielt. Ich bitte deshalb Ew. Erellenz, für die Sommer. 468,5 Millionen mehr als 1926. Aus dem Reichshaushalt selbst sind 1926, also 348,5 Millionen mehr.
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Barlamente neue Riefenfummen für die Armee 1927 898,7 Millionen zu deden gegenüber 550,2 Millionen im Jahre 3u dürfen. Sein Hertommen würde uns wenig nüßen und dafür
fordern...
Reichsetat 1927.
Konflikt zwischen Reichsregierung und Reichsrat. Später als im Borjahr wird der neue Reichsetat für 1927 dem Reichstag zugehen. Erst am Mittwoch hat der Reichs. rat ihn verabschiedet, so daß der Reichstag ihn faum vor Anfang Januar erhalten wird. Diese Verzögerung ist sehr bedauerlich. Sie gefährdet die rechtzeitige Berabschiebung des Etats durch den Reichstag vor dem 1. April, die im Jahre 1926 zum erstenmal hat durchgesetzt werden können. Der wichtigste Grund für diese Berzögerung sind die Meinungsverschieden heiten zwischen der Reichsregierung und dem Reichsrat, die wahrscheinlich dazu führen, daß in wichtigen Punkten dem Reichs. tage Doppelvorlagen von der Reichsregierung und dem Reichsrat
unterbreitet werden.
Der Etatentwurf der Reichsregierung balanciert An Einnahme und Ausgabe mit 8474,5 millionen, gegenüber 8428,7 Millionen im Jahre 1926. Innerhalb des Gesamtbetrages aber ist eine größere Verschiebung eingetreten. Die Ausgaben und Einnahmen des ordentlichen Haushalts find gegenüber 1926 um 409,6 millionen geftiegen, die Ausgaben und Einnahmen des außerordentlichen Haushalts dagegen um 363,8 Millionen gefunten. Gegenüber dem Jahre 1926 ist infolgedessen nur eine Mehrbelastung von 45,8 Millionen eingetreten.
Bon der Gesamtbelastung des Reiches entfallen 7965 Millionen auf die ordentlichen Ausgaben, und zwar auf folgende 3mede: Steuerüberweisung an Länder und Gemeinden 2644,9 mil
Ein winziges Restaurant in einem Bariser Arrondissement- es zählt gerade fünf Tische hat anschließend einen fleinen Berfammlungsfaal von etwa gleicher Größe. In diesem Sälchen finden alle zwei Wochen die Zusammenfünfte einer Settion ber soziall stischen Partei statt. Baris zählt zwanzig Arrondissements, also zwanzig fozialistische Seftionen und etwa zwanzig Sälchen. Der letzte Mittwoch war besonders wichtig. Jedes der siebzig Sektionsmitglieder hatte eine besondere Einladung ins Haus ge schickt bekommen, während im allgemeinen nur ein Hinweis auf die Geftionsfigung im Bersammlungsanzeiger des wöchentlich erscheinenden Pariser Sozialistenorgans Le Combat Social" veröffentlicht wird.
Infolge der Wichtigkeit der Tagesordnung bitten wir alle Genoffen, zu dieser Versammlung zu kommen oder die Abstimmung für die Senatskandidaten innerhalb der nächsten vier Tage dem Sektionsfefretär zu bringen oder zu schicken. Tages. ordnung der Sektionsfigung: 1. Bericht über die letzte Tagung des Rates des Seinedepartements. 2, Die Senatswahlen.- 3. Der Fall Steeg im Seinedepartement. Beiliegend eine Abstimmungsliste."
Auf die Einladung hin waren dreißig Genossen gelommen. So eine Seftionsfigung bietet oft interessante Studien über die Zufammensetzung des Pariser Biertels. So umfaßt zum Beispiel die Eektion, die in der Schulgegend liegt, vor allem sozialistische Lehrer, in anderen Settionen wieder sind mehr andere Arbeitsarten vor herrschend. Unter den dreißig befinden sich zwei Soldaten und vier Frauen Die Organisterung der sozialistischen Frauen liegt in Frankreich noch sehr im Argen.
Der Bericht über die letzte Tagung des Rates des Geine departements wird sehr bequem gegeben: der Sefretär liest einfach vor, was Le Combat Social" darüber geschrieben hatte. Die Gruppe, in der ich mich gerade befinde, gehört zu ben rabitaleren. Einige Mitglieder sind sogar der" Roten Hilfe" angeschlossen, jenem tommunistischen Hilfswerk für die politischen Gefangenen, das noch nie einem der von der Moskauer Regierung gefnechteten russischen Sozialistenführer half. Manche Mitglieder verteidigen die ruffifche Wirtschaftsordnung so schön, daß man sie überhaupt nicht mehr von Rommunisten unterscheiden tann. Der Sekretär der Sektion ist. Mitarbeiter an der Zeitschrift der äußersten sozialistischen Linten .Etincelle"( Funke"), deren Herausgeber Maurin womöglich bald aus der Partei ausgefchloffen wird.
Der Etatentwurf des Reichsrats meicht von der Borlage der Reichsregierung ab. Bereits bei dem Gefeßentwurf über die Berlängerung des vorläufigen Finanzausgleichs hat der Reichsrat beschlossen, an der besonderen Garantie ber umfaßteuer in Höhe von 450 Millionen Mart festzuhalten. Das bedeutet eine Mehrüberweisung an Länder und Gemeinden von 112,5 Millionen. Um biese Mehrausgabe zu deden, hat der Reichsrat gleichzeitig neben unbeträchtlichen Ausgabefürzungen Erhöhungen ber Einnahmefäße von rund 100 Millionen vorgenommen. Demgegenüber vertritt die Reichsregierung den Stand. punkt, daß ihre Anfäße der Einnahmen bis an die äußerste Grenze des Bertretbaren gehen. Eine Reserve für den Fall einer Ber schlechterung der deutschen Wirtschaftslage sei in ihren 3ahlen nicht enthalten. Bielmehr sei damit gerechnet, daß die eingetretene Beffe. rung der deutschen Wirtschaft im Rechnungsjahr 1927 weiter fort schreitet. Sie hält es auch für fraglich, ob der Reichsrat ver fallungsrechtlich in der Lage sei, die Einnahmefchäßung ab. weichend von der Reichsregierung vorzunehmen und hält diese Handlung auch fachlich für falsch. Der Reichsfinanzminifter hat deshalb im Reichsrat angekündigt, daß die Reichsregierung an ihrer Borlage festhalten wird, so daß der Reichstag endgültig über den Streit zwischen Reichsregierung und Ländern zu entscheiden haben wird.
Zeuge gesucht. Bom Femeausschuß des Reichstags wird der am 1. April 1899 in Stammbad, Bezirksamt Münchberg ( Oberfranken ), geborene Reisenbe Hans( Johann) Dobner als 3euge gefucht. 3weddienliche Mitteilungen über den Aufenthalt des Gesuchten find an das Bureau des Reichstags zu richten.
letzten Tagung des Rats des Seinedepartements waren für den diesbezüglichen Antrag der Linken unter Führung von Byromsfi 900 Stimmen abgegeben worden, während der Gegenantrag Léon Blums 1700 Stimmen auf fich vereinigte. Die sozialistische Partei des Seinedepartements wird also für die Wahl von Steeg im zweiten Wahlgang stimmen.
Dann schreitet man zum Borschlag, der Senatskandidaten des Gelnebepartements. Jebes Mitglied hat eine Abstimmungsliste von vierzig Namen vor sich. Daraus sollen zehn erwählt werden, indem die Namen der nicht genehmen Kandidaten durchzuftreichen sind. Von den zehn gehören vier Parts an und sechs den Vororten. Auch in jedem Pariser Vorort befindet sich natürlich eine Settion der Partei. Die zwanzig Pariser Sektionen haben 6000 Mitglieder. Sie zusammen mit jenen der Vororte bilden die soziali. ftische Gruppe des Seinedepartements.
Zufrieden stellt der Sektionssekretär fest, daß der Name von Brade( des Chefredakteurs vom„ Combat Social"), der noch auf der Abftimmungsliste gedruckt steht, ebenfalls ausgestrichen werben muß, da es Brade aus Aerger über die Ablehnung des Antrags 3promify abgelehnt hat, Senatskandidat zu werden. Steeg, mit dem er fonft auf die gleiche Lifte beim zweiten Wahlgang hätte tommen müffen, fei Minister im Kabinett Millerand gewesen, und ein früherer Parteibeschluß lautet ausdrücklich, daß mit niemanden aus einer anderen Bartei eine Wahltoalition eingegangen werden darf, der früher oder jetzt Verbindungen mit dem Nationalen Block hatte
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Dann werden andere Anträge von Mitgliedern beraten, und schließlich tommt der Wirt schließlich tommt der Birt auch ein Parteimitglied( im Anfang der sozialistischen Bewegung suchte die Polizei diese Wirte zu bestechen, damit sie Berschwörungen belaufchen follten) und erst furz vor Schluß der Versammlung, gegen 11% Uhr abends, nimmt der Wirt die Bestellungen auf die Getränke entgegen. In Frankreich geht immer alles mit der Gemütlichkeit. Und so war man die ganze Beratungszeit über trodengelegt.
Rurt Benz.
Der Urahn von Mensch und Affe. 3wei bekannte amerikanische Naturwissenschaftler vom Museum für Naturgeschichte in New York , Dr. William Gregory und Dr. Milo Hellman, rühmen sich, das Dr. William Gregory und Dr. Milo Hellman, rühmen sich, das legte Glieb der Beweistette gefunden zu haben, bie bie Abstammung des neuzeitlichen Menschen zugleich mit der ber neuzeitlichen Affen auf einen gemeinsamen Ahnen zurückführt. Dieser Ahn ist der schen geraume Zeit bekannte Dryopithecus Fontani, eine tertiäre Affen form, die in dunklen Wäldern auf Baumwipfeln gehauft haben muß. Die Hypothese stützt sich nach der Beröffentlichung der ameri So gehört diese Sektion auch zu jenen, die dagegen Stellung fanischen Gelehrten über die Ergebnisse ihrer Forschungen auf die vergleichende Untersuchung der Zähne von Menschen und Affen. nahmen, daß am 9. Januar bei den Senatswahlen die sozialistischen Danach zeigt der Vergleich der Zähne neuzeitlicher Affen und MenStimmen des Seinedepartements im Falle eines zweiten Wahlschen mit foffilen Menschen und Affenzähnen, daß die Form des gangs für den Senator Steeg abgegeben werden sollen. Auf der Bahnaufbaus vom Dryopithecus angefangen bis zu den heutigen
aber unnötig Roften verursachen. Sollten Ew. Erellenz aber trotzdem anderer Ansicht sein, so werde ich gern nach Maßgabe Ew. Erellenz verfahren. Mit treudeutschem Gruß
Ew. Epellenz fehr ergebener Hoppe.
Der Empfänger des Briefes ist der Generalmajor a. D. Bohl in Wernigerode , Bibensstraße 1, der sich als Vermittler von Reichswehroffizieren für monarchistische Verbände zu betätigen pflegt. Aus dem Brief ist zu ersehen, daß die Herren von der Reichswehr " gar nicht erst lange gebeten zu werden brauchen, sondern vielmehr gerade3u ausgeboten werden!
daz
Die Frage, was die Herren von der Reichswehr " bei den völkischen Verbänden zu tun haben, ist schon so oft gestellt, daß man auf ihre Beantwortung in diesem Falle verzichten tann. Der Unteroffizier und ehemalige Unteroffiziersschüler Hoppe hat in seinem Brief so deutlich alle Arten des„ Sports beschrieben vom Ererzieren bis zum Schießen und zur Felddienstübung ein nachträgliches Ableugnen faum 3wed haben dürfte. Es verbient nur daran erinnert zu werden, daß der Führer des Werwolf, der Studienrat Kloppe, fich in seiner Rorrespondenz, die in der Denkschrift des preußischen Innenminifteriums über Wiking und Olympia abgedruckt ist, ganz offen dazu bereit erflärt hatte, nationalfeindlichen Regierungsstellen die Fauft an die Gurgel zu fegen,... wenn wir in der Lage sind, auch durchzudrücken"!
Affen und Menschen grundfäßlich gleichgeblieben ist. Dr. Gregorys Untersuchungen fnüpfen an den berüchtigten Affenprozeß an, der im porigen Jahr zu Danton ( Tenneffee) verhandelt wurde. Wie erinnerlich, richteten damals die Anhänger der Schöpfungsgeschichte an die Naturwissenschaftler die höhnische Aufforderung, endlich einmal schlüffige Beweise für die Darwinsche Entwicklungslehre zu erbringen. Die beiden genannten Gelehrten haben den Fehdehandschuh aufge nommen und den Bersuch gemacht, die Lücken, die in der Beweisfette vorhanden sind, auszufüllen. Ihre Untersuchungen erstreckten fich in der Hauptfache auf den ersten und zweiten Badzahn. Ber allem dieser zweite Badzahn erbrachte den Beweis, daß die Zahnform, wie man fie von den heute egiſtierenden primitiven Rassen und foffilen Affen viel näher steht als dem der zivilisierten Menschen. Don den fossilen Urmenschenschädeln fennt, dem Zahnaufbau des 23ährend die heute lebenden primitiven Rassen in der Gehirnertwicklung dem zivilisierten Menschen der Neuzeit viel ähnlicher find als ihren Ahnen aus der Affenwelt, stehen fie also in der Bahnbildung diefen ungleich näher als dem zivilisierten Menschen.
hat sich in England gebildet, die es sich zur Aufgabe macht, die immer Ein Bund der Nichtraucher. Eine Gesellschaft der Nichtraucher unerträglicher werdenden Uebergriffe der Raucher zu bekämpfen. Als Grund für diese Borherrschaft der Raucher wird angegeben, daß sie durch die Damen eine gewaltige Stärtung erfahren haben. Seit dem auch das schöne Geschlecht im Eisenbahnabteil und im Restaurant raucht, find denen, die dem Nikotin anhängen, immer mehr Borrechte eingeräumt worden. Die Zahl der Räume in den Lofalen und öffent lichen Gebäuden, in denen nicht mehr geraucht werden darf, nimmt immer mehr ab. Die Gesellschaft der Nichtraucher will dafür eintreten, baß in Theatern, Rinos, Straßenbahnen, Telephonzellen usw. das Rauchen verboten ist, daß auch in der Untergrundbahn den Nichtrauchern die genügende Anzahl Wagen zur Verfügung steht und daß die Nichtraucher nicht, wie es fich jetzt immer mehr durchsetzt, überhaupt für Luft" angesehen werden.
Die Herbffausstellung der Afademie der Künfte am Bariser Blak wird auch an den beiden Weihnachtsfeiertagen geöffnet fein, und zwar von 10 bis 3 Uhr. Am 24. Dezember wird sie bereits um 2 Ubr geschlossen. Die Besuchszeiten nach Beihnachten find alsdann wieder unverändert ban 10 bis 5 Uhr.
Das Berliner Sinfonie- Orchester beranffaltet unter Leitung von Emil Bobnie am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag, abends 8 Ubr, im Bluthner Saal gei Konzerte. Solift des 1. Feiertags ist B. Bernfeld( Biol.), am 2. Feiertag findet ein Bagner- Abend statt.
Aliniederländische Troubadourlieder. In der Berliner Universitäts.
bibliothel wurden Troubadourlieber aus dem 13. Babihundert auiaefunden, die in einer bisher unbekannten Ausdrudsweise der altniederländischen Sprache auf Bergament aufgezeichnet sind. Bisher waren nur franzöſiſche Troubadourlieber bekannt.
Ein Planetarium für London ? Der Londoner Graffchaftsrat beschäftigt
Verlegung der Harvard - Sternwarte. Die Harvard - astronomische Etation in Arequipa ( Peru ) wird mit Rüdsicht auf die günstigeren flimatischen Be bingungen in Sübairila in bie Umgebung von Bloemfontain berlegt werben. Ste ist im Jahre 1899 gegründet worden und eine der größten der füdlichen Dalblugel.
fich mit dem Blan, ein Beth'sches Planetarium für London errichten zu laffen.