Einzelbild herunterladen
 

"

-

Deutsches Reich .

=

Tommt die Nachricht aus Greifswald , der derzeitige prinzipiellen Fehler anfehe", will es aber nicht abschaffen, sondern besucht und erzählt darüber: das politische Gefängniß ist in Rektor der Universität Professor der Teologie D. Viktor durch Berbesserung beseitigen". Sein Ideal ist die Ausübung Ungarn baffelbe was es in allen andern zivilisirten Ländern Schulte habe die Genehmigung zu einem Vortrage versagt, des Wahlrechis durch das in Rorporationen organisirte Volt"( hört! hört!) ist, nämlich eine Art Swangsaufenthalt, wo man den Pastor Göhre in der dortigen sozialwissen wie er sich diese Organisation vorstellt, verschweigt er wohl außer der Freibet auszugehen und einiger anderer weniger ge schaftlichen Studentenvereinigung halten weislich, ist aber auch ganz gleichgiltig. nannten Einschränkungen, im allgemeinen thun kann, was einem beliebt." sollte, weil angeblich die gedeihliche Fortentwickelung der sozial- Sächsische Landtagswahlen. Die Ergänzungs Dr. Raziu z. B. empfängt seine Frau und seine beiden wissenschaftlichen Vereinigung durch das Auftreten von wahlen zur zweiten Ständekammer finden am 17. Ottober statt. Töchter, die sich, um in der Nähe ihres Familienoberhauptes au Agitatoren wie Naumann und Göhre gefährdet würde. Die Vereinigung hat zwar beschlossen, gegen den Bescheid Be-- Ginsensationeller Prozeß ist, wie der Franks. sein, in Szegedin niedergelassen haben, alle Tage in der Zeit rufung einzulegen, indeß erklärt die Kreuz- Zeitung ", die es 3tg." aus Düsseldorf geschrieben wird, soeben von der II. Strafvon 9 Uhr morgens bis 5 Uhr abends, so daß er gewisser­maßen ungezwungen das Familienleben im Gefängniß fort­fammer des hiesigen Landgerichts entschieden worden. E3 ja bei ihren trefflichen Beziehungen zu allen Wiinisterien handelt sich um die Besprechung einiger Stadtverordneten feßen kann. wiffen muß, jetzt schon: von Xanten , die bestraft worden waren, weil sie die Betreffende Paragraph des Bollzugsreglements für Staatsgefangene Als Beweis der Richtigkeit des Angeführten diene der bes Die Meldung ist unseres Wissens zutreffend. Wir dürfen sprechung nicht als Versammlung polizeilich angemeldet wohl annehmen, daß die Berufung" der sozialwissenschaftlichen hatten. in den ungarischen Gefängnissen": In anbetracht der Bedeutung des Prozesses für Vereinigung dahin beantwortet werden wird, daß das Kultus die Auslegung des Vereins- und Versammlungsrechtes in " Jeder politische Gefangene fann alle Tage von 9 Uhr ministerium es ablehnt, in die Selbständigkeit der Ent- Preußen refapituliren wir kurz die Sache: Am 9. Dezember 1894 morgens bis Mittag und von 2 bis 5 Uhr Nachmittag Besuche schließungen des berufenen Rektors der Universität ohne Grund hatte der Rentner und Stadtverordnete Franz Ohmen in Xanten empfangen. Die Besucher müssen sich eine Besuchserlaubniß beim störend einzugreifen." 10 andere Stadtverordnete, sowie den Rektor der Rektoratsschule, Personen auf einmal nicht überschreiten, ausgenommen von dieser Anstaltsdirektor verschaffen, und darf die Anzahl derselben drei Ob die Herren Naumann und Göhre nun sich wohl Herrn Dr. Edmund Laffalle, jetzt Gymnasial- Oberlehrer in Düssel - Borschrift sind jedoch Verwandte jeden Grades, die sich in un­darüber klar sind, was dabei herauskommt, wenn sie es dorf, zu sich eingeladen. Die Herren wollten sich über die Beibehal- beschränkter Anzahl bei dem Gefangenen aufhalten dürfen.( Ungar. versuchen, innerhalb der Pferche von Staat und Kirche tung der Obertertia an der Rektoratsschule in Xanten besprechen. Ministerialerlaß vom 20. März 1893.)" gegen den kapitalistischen Stachel löken zu wollen? Bald darauf erhielten Herr Dhmen als Veranstalter dieser Besprechung und Herr Dr. Lassalle als Redner polizeiliche Straf- Urtheils, in welchem die politischen Gefangenen Ungarns zu Dies ist nun der sagenumwobene schwere Kerker" des Weltpostverein. Die Republik Paraguay hat dem mandate, weil sie gegen die Bestimmungen des Gesetzes vom 11. März schmachten haben. Wie seltsam kontrastiren hiergegen die Be schweizerischen Bundesrath ihren Beitritt zum Weltpoftverein an 1850 fich vergangen haben sollten, da die Besprechung als Versamm handlungen der politischen Gefangenen in deutschen Gefängnissen, gezeigt. lung nicht angemeldet worden sei. Die Herren Ohmen und Dr. die sich von der den gemeinen Verbrechern zu theil werdenden Lassalle erhoben Einspruch, und das Schöffengericht in Xanten ver­urtheilte dann die beiden Herren zu je 15 M. Geldstrafe oder ent- Behandlung im günstigsten Falle" nicht unterscheidet. sprechender Haft. Hiergegen wurde Berufung eingelegt und die Zum Essener Meineidsprozeß schreibt die Strafkammer in Cleve hob dieses Urtheil auf und sprach die im Essener Meineidsprozeß habe der Erste Staatsanwalt einige unter anderem ausgeführt, daß zu einer Versammlung" eine " Rhein.- Weſtf. Arbeiter Zeitung ":" Die Meldung des Vorwärts", Angeklagten frei. In der Begründung dieses Urtheils wurde Stunden vor der Urtheilsfällung zu dem Gefangenenauffeher nicht zu kleine Anzahl von Personen gehöre, zwölf Personen gefagt: Legen Sie die Kleider von Schröder und den reichten zu einer Versammlung nicht aus. Das Kammergericht, anderen zurecht, damit die Leute nach der Verhandlung das nun angerufen wurde, kassirte dieses freisprechende Erkenntniß, noch nicht alles erschöpft, was Juteressantes berichtet werden sofort nach Hause fahren können", was den Anschein erwecke, weil darin der Begriff einer Versammlung unzutreffend charakterisirt daß der öffentliche Anfläger selbst nicht an die Schuld der Ansei, und verwies die Sache zu erneuter Entscheidung an das die Journalisten sind, aus ihrer Belle eine vollständige Redaktion So haben zum Beispiel diejenigen rumänischen Gefangenen, geklagten geglaubt habe, hat die Wuth verschiedener ultra- Düsseldorfer Landgericht. Herr Rechtsanwalt Grieving von hier, machen können, in welcher sie ungestört und ungehindert ihrem montaner Blätter erweckt. Der Rheinisch- Westfälische Volts als Vertreter der Angeklagten, führte aus, das Urtheil des Berufe obliegen dürfen. Zu den festgesetzten Sprechstunden von freund" findet, daß die Mittheilung den Stempel der Erfindung Schöffengerichts Xanten lege die Frage nahe: Wo bleibt unsere 9 bis 12 und von 2 bis 5 Uhr erscheinen ihre Mitarbeiter, die und der Lüge an der Stirn trägt." Der Herr Erste Staatsbürgerliche Freiheit? Wenn die Angeklagten verurtheilt werden, sich zu diesem Zwecke in der Stadt niedergelassen haben und anwalt tönne eine solche Aeußerung schon um deswillen nicht dann darf in keiner Familie mehr eine öffentliche Angelgenheit bort eine Filiale ihrer Redaktion errichteten, mit welchen fie gemacht haben, weil Schröder und die anderen An besprochen werden. Die rheinische Städte- Ordnung bestimmt im geklagten, mit Ausnahme Beckmann's, welcher fich§ 37, daß auf Antrag von mindestens einem Viertel der Stadt arbeiten und mit denen sie dann die leidenschaftlichsten Artikel Burch Flucht Borbereitungen verdächtig während des ganzen Meineidsprozesses ihre eigenen fonn Die Ausübung dieses Rechts erheische eine vorherige Besprechung; den Redakteure mit dem Bewußtsein trösten, daß wir tros gemacht hatte, verordneten eine Stadtverordneten- Sitzung anberaumt werden müsse. gegen die Magyaren veröffentlichen. Mögen sich unsere Strümpfe flickenden und Rosetten drechseln­täglichen Kleider trugen. Wir hielten die Meldung in der sollte nun auf diese Besprechung das Versammlungsrecht Anwen alledem die ältere Kultur und die besten Unteroffiziere haben. Form, wie sie der Vorwärts" brachte, nicht für zutreffend und dung finden, dann werde das durch die Städte Ordnung gewähr haben sie daher bis jetzt nicht erwähnt. Aber gegen ihre Wahr leistete Recht illusorisch. Rechtsanwalt Grieving schloß seine Aus­heit spricht nicht, daß die Angeklagten meist eigene Sonntagsführungen mit der Mahnung: Es ist die höchste Zeit, daß im Belgien . kleidung trugen, da sie Wäsche und Werktagskleidung, sowie Geld, Interesse der bürgerlichen Freiheit unsere Rechtsprechung in 31 Stimmen, bei einer Stimmenthaltung, an. Der Senat nahm das Schulgesetz mit 56 gegen Papiere und andere Sachen noch im Gefängniß hatten. Da der andere Bahnen lenkt, daß sie zu freiheitlicheren Anschauungen Staatsanwalt weder auf die Notiz im Vorwärts", noch auf die gelangt. Der Staatsanwalt beantragte turz Wiederherstellung dringende Aufforderung der Köln . Volkszeitung" etwas erwidert des Urtheils des Schöffengerichts in Xanten . Der Gerichtshof hat, so scheint an der Sache doch etwas wahres zu sein. verurtheilte die Angeklagten zu je 15 M. Geldbuße oder 3 Tagen Haft, mit der Begründung, daß das Gericht nicht über den Werth des preußischen Versammlungsrechtes für die bürgerliche Fretheit zu befinden habe, fondern lediglich nach dem Wortlaut des Gesetzes urtheilen müsse; dieser Wortlaut rechtfertige die Ungarn .

S

-

Zur Eidfrage erhalten wir u. a. auch folgende Buschrift: Staatsanwalt Peterson nennt diejenigen religionslos, die feiner besonderen firchlichen Richtung angehören, die also Religion für Privatsache erklären, und will dies bestraft wiffen wegen Meineids. Demnach hält er die römischen Ratholiken also Berurtheilung. für glaubwürdiger. Steht nicht im Syllabus, daß Eide , die vor einem Rezer geleistet sind, nicht gehalten zu werden brauchen? Das wird von den maßgebenden Leitern dieser Religions: gesellschaft gelehrt und dürfte dies einem Staatsanwalt nicht unbekannt sein.

Angesichts der Behandlung, die politischen Ge­fangenen in deutschen Gefängnissen zutheil wird, dürfte es nicht uninteressant sein, über die Verhältnisse näheres zu erfahren, unter welchen die politischen Verbrecher" in einem Lande büßen, das in den Augen des verknöcherten Prussianismus nur zögernd zu Europa gerechnet wird.

Wenn nun ein anderer Staatsanwalt für alle römisch- katho­lischen Zeugen Buchthaus wegen Meineidsverdachtes beantragen wollte, so tönnte er es motiviren, was Peterson nicht gelingen In Ungarn tobt seit langem ein erbitterter Nationalitäten­tonnte. kampf zwischen den Magyaren und den Rumänen. Große Preß­-Zeitungskonfistation. Infolge eines Artikels und Hochverrathsprozeffe führten rumänische Politiker und Jour. gegen den Staatsanwalt Peterson in Essen und dessen Aeußenalisten in großer Zahl in die Gefängnisse des Landes. Die Ver­rungen im Plaidoyer des Meineidsprozesses gegen Schröder und urtheilungen lauteten zumeist auf schweren Kerker", was unserer Genossen wurde die" Deutsche Berg- und Hüttenarbeiterzeitung" polizeilich konfiszirt.

"

Buchthausstrafe identisch ist. Der Wortlaut des Urtheils hat natürlich bei den Anhängern der Jubaftirten die fabelhaftesten Schilderungen über die grausame Behandlung der gefangenen Politiker und Journalisten verursacht. Das ungarische Gesetz hat aber für den Wortlaut des Urtheils genaue Auslegungen in einem Strafvollzug Gefeß, das uns übertünchten Europäern"

Aus Zwidau wird uns hierzu geschrieben: Die Nummer 35 der Deutschen Berg- und Hüttenarbeiter- Zeitung", welche uns gestern von Gelsenkirchen aus durch die Post zugestellt wurde, follte heute auf eingegangene Requisition der Post wieder zurück­gegeben werden. Der Leitartikel: Herr Erster Staatsanwalt noch vollkommen fremd ift. Peterson und die Bergarbeiterzeitung" scheint Herrn Peterson nicht schlafen zu lassen und hat er jedenfalls deshalb Beschlag­nahme angeordnet.

"

Um jenen haarsträubenden Gerüchten die Spizze abzubrechen, hat ein französischer Journalist die Verhältnisse der in ungarischen " Rertern schmachtenden" rumänischen Gefangenen ffudirt und giebt in der Revue diplomatique" interessante Auskünfte darüber, die Herr Stöcker veröffentlicht im" Bolt" einen sehr in ihrem unermeßlichen Gegensatz gerade für unsere deutschen Tangathmigen Aufruf an seine Parteigenossen und Freunde. Er Verhältnisse von größtem Interesse sein dürften. sagt dabei vom allgemeinen Wahlrecht, daß er das bestehende Der Berichterstatter hat die verurtheilten rumänischen Reichstags- Wahlsystem und seine Einseitigkeit nur für einen

-

Wie seltsam kontrastirt dagegen das Machtwort, das erst vor furzem ein hiesiger Staatsanwalt dem Genossen Pötsch zu theil einen Moment sprechen zu dürfen. werden ließ, der sich die Erlaubniß erbat, nach stattgehabter Ver­handlung seine seit Stunden auf dem Korridor wartende Gattin Mit der Erlaubniß des Besuches in so loyaler Weise ist aber

tönnte.

Italien .

Neue Maßregeln gegen Sizilien . Bureau Herold" wird aus Rom telegraphirt:

Dem

Die Mittheilung der Blätter, daß ein Ministerrath demnächst Maßregeln zur Wiederherstellung der Ruhe in Sizilien ergreifen werde, hat im Publikum Erregung hervorgerufen. Man steht diefen Maßregeln mit großem Mißtrauen entgegen, hofft jedoch, Crispi werde sich auf die Rathschläge des Generals Mirri nicht zu Gewaltthätigkeiten hinreißen lassen, sondern durch Verbesserung der Lage der Landarbeiter den Unruhen zu steuern suchen. Gewaltmaßregeln versteht Crispi besser als vernünftige Res formen, deshalb ist die Erregung und das Mißtrauen gegen die geplanten Maßregeln wohl verständlich.-

Nordamerika .

- Rapitalismus und Wissenschaft. Von der Lehrfreiheit an den amerikanischen Universitäten giebt folgende von der National- Zeitung" mitgetheilte Thatsache ein Beispiel: Professor Bemis von der Chicago . University, welcher Vor­lesungen über Nationalökonomie hielt, ist seines Amtes entbunden worden, weil er gegen die verderblichen Wirkungen des Trustes und der Monopole, sowie gegen die Anhäufung des Kapitals in einzelnen Händen gesprochen hatte. Dies hatte den Standard- Dil­Millionär Rockefeller, welcher die Universität gegründet hat, veran­laßt, dem Professor seine höchste Mißbilligung auszusprechen. Die Lehrfreiheit an den amerikanischen Universitäten, welche fast alle Privatinstitute find, ist überhaupt fehr beschränkt, weil sie einer feits darauf Rücksicht zu nehmen haben, daß zahlreiche Studirende herbeigelockt werden, anderseits die Wünsche ihrer Gründer und Ruratoren berücksichtigen müffen."

Man sieht hierin wieder eine Bestätigung des Sates des Kommunistischen Manifeftes:" Die Bourgeoisie hat alle bisher ehrwürdigen und mit frommer Scheu betrachteten Thätigkeiten ihres Heiligenscheins entkleidet. Sie hat den Arzt, den Juristen, den Pfaffen, den Poeten, den Mann der Wissenschaft in ihre bezahlten Lohnarbeiter verwandelt." Ist das nicht wahr, liebe National- Zeitung"?

Münchener Katholikenfag.

Politiker in dem sogenannten politischen Gefängniß" zu Szegedin thümer Südamerikas zu heben, und so diesen großen Kon- Namen Geld die Zettel zu verstehen, schmutzig und zerrissen tinent würdig an die Seite der nördlichen Schwester und mit dem Bilde einer der Gaucho's der Regierung, die an die Europas zu stellen; anders sei heute aber auch die irgend eine Bank drucken ließ, und die man in die Taschen Stellung eines Mannes, wie German Winterfeld, der durch stopfte wie unnüßes zerknittertes Papier. Das sollte nun München , 28. Auguft. eigene Kraft eine Stellung errungen habe, die ihm gestatte, von grund aus sich ändern. Wer sich dafür interessirte, wie Die dritte öffentliche Generalversammlung unbekümmert um die Meinung anderer und nur seinem die Münzen ausschauen würden, der konnte bei unserem ift schwächer besucht wie die vorhergegangenen. Das Auditorium großen Ideengange folgend, zu thun, was ihm gut dünte. Bekannten Herrn Pedro Gonzalez, dem Escribano Mayor beſteht jetzt fast ausschließlich aus Geistlichen, unter denen der Paraguay könne es sich zur Ehre anrechnen, daß Herr del Gobierno , nachfragen und genaue Auskunft erhalten, aktlamirten Mäßigkeitsphilippita des Geistlichen Rathes Hauser Maßkrug fleißig umgeht; trotz einer donnernden lebhaft Winterfeld sich seiner erinnere, der große Amerikaner, auf in dessen Schreibstube der offizielle Kontrakt gemacht worden aus Augsburg in der geschlossenen Versammlung des Vormittags. den als Bürger eine benachbarte mächtige Republik war zwischen der Regierung und Herrn German Winter- Der Wille ist gut aber das Fleisch ist schwach. Fünf Redner mit recht stolz sei. Herr Winterfeld sei ja heute nicht mehr feld, nach welchem Herr German in kurzer Zeit sind für heute vorgemerkt. Zuerst spricht Domkapitular Deutscher , sondern Amerikaner. Er habe seinem Vaterlande brei Millionen Stück paraguayische Silberpesos einführen Danner aus Salzburg über Auktorität". Er verspricht, sich für immer entfagt, um sich ganz seinen großen Aufgaben sollte in stattlichen Münzen von neun Zehntel Feingehalt, genau furz zu fassen.( Lebhafter Beifall.) Ohne Gott, darin gipfeln zu widmen, der Beförderung des Fortschritts und der Ent- so beschaffen wie die Münzen in Argentinien . Dafür war wicklung der südamerikanischen Republiken.

Man gab ihm zu Ehren große Festessen, bei denen ein Redner den anderen ablöste, man erzählte Anekdoten aus seinem privaten und finanziellen Leben. Kurzum, Herr German Winterfeld war in aller Mund.

der Bank des Herrn Winterfeld gestattet, den dreifachen Betrag in Billetten auszugeben zur größeren Förderung des Handels, der Industrie und des Gewerbes. Goldene Zeiten für Paraguay . Welche Aussichten für das Land

feine Erörterungen, teine Auftorität, ohne Gott fein Recht. ( Redner machte auch einige Bemerkungen über die Lage der Katholiken in Oesterreich , denen es schwer falle, einen allgemeinen Katholikentag zustande zu bringen, die Nationalitätenfrage habe die Dämme des Christenthums durchbrochen.) Die Auktorität in der Ehe beginne zu schwinden, weil man die Che Und die Kolonie. Ein wahres Muster mit einer Un- bereits verletzt habe. Gerade so fei es mit der Almälig krystallisirte sich aus der Menge ihm unter- menge fleißiger, europäischer Ackerbauer mit rührigen Hän- verweltlichten Schule. Die Auktorität des Staates habe geschobener Absichten in bezug auf Paraguay als bestimmt den, die aus einem Kamp und einem unberührten Walde in dieser felbft untergraben, da er die Bestrebung heraus die Gründung einer großen Bank mit wirklichem furzer Frist weite Tabakfelder, Kaffee- und Zuckerrohrplantagen zeigte, sich von der Kirche loszulösen. Und es bestehe sogar die paraguagischen Edelmetallgeld und die Errichtung einer und weite Triften mit europäischen Korn und Weizen Gefahr, daß dieser der Auktorität feindliche Geiſt in das Heilig­Ackerbaukolonie am Paraguayfluß, die ein Muster werden hervorzuzaubern im stande find. Ein gewaltiger neuer Hebel, es in Deutschland und erst recht in Desterreich wenige katholische thum der Kirche einzudringen suche. Auf der Universität gebe sollte für alle Kolonie- Unternehmungen Südamerikas. der Paraguay einen raschen Schritt weiter bringen müßte, Männer, und man wiffe nicht, wie viele davon gläubige Ratho­Eine Bank mit wirklichem Gelde, klingenden und das war kein Zweifel. lifen feien. Mit den gestrigen Ausführungen Orterer's und tönendem. Nicht allein mit schmutzigen Bankzetteln, wie Herr German Winterfeld war also gleich vom ersten seinen Vorschlägen gegen den Umstura in der Wissenschaft man sie in diesem Staate bis dahin allein gekannt hatte, Tage seines neuen Aufenthaltes in Paraguay der Gegen- fei er einverstanden. Er schlage die Selbsthilfe vor, denn sondern mit wahrhaftigen Silbermünzen mit dem paragua- stand großer Huldigungen und der allgemeinſten man dürfe nicht warten, bis die herrschenden Ge­Darum bitte er, daß gischen Wappen, dem Löwen, der die phrygische Müße be- Aufmerksamkeit geworden. Aber nicht minder die walten zur Einsicht gekommen seien. wacht. Bis dahin hatte kein Paraguayer Landesmünzen schöne Juanita Ramirez, die reizende Kokette aus gesehen, abgesehen von den elenden Bronzemünzen, die ber Buenos Aires , die mit ihrem Vater in seiner Be­Präsident Juan Bantista Gill seinerzeit ausgeprägt und gleitung war, und die durch ihre elegante Toilette und ihre unter der Bezeichnung Kupfermünzen in den Verkehr ge- auffallende Schönheit in der paraguayischen Gesellschaft bracht hatte. Nur minderwerthige kleine Silberstücke, Bo- Aufsehen und Bewunderung erregte. Man konnte die drei livianer und Chilenen gingen ab und zu um, die der Kauf- Personen meist noch mit einem Gefolge von Verehrern mann, wenn er sie wechseln sollte, einfach mit Stemmeisen jeden Nachmittag auf ihren prächtigen Pferden, die man und Hammer in vier, manchmal auch in fünf Viertel eigens aus Buenos Aires mitgebracht hatte, den Weg nach theilte. Dann liefen einige wenige Goldmünzen umber, die der Cancho nehmen sehen, einem Vergnügungsort außer zufällig durch Fremde ins Land tamen, die aber immer halb der Stadt, der das Stelldichein der feinen Gesellschaft bald wieder den Weg zurück antraten, den sie gekommen waren. von Asuncion iſt. ( Fortsetzung folgt.)

Man hatte sich allgemach schon daran gewöhnt, unter dem l

an die österreichischen Bestrebungen, eine freie katholische Universität in Salzburg zu gründen, unterstüße.- Domvikar Wenzel von Bamberg lädt darauf die Versamm­lung ein, morgen nach Schlus der Veranstaltung eine Wallfahrt nach Altötting zu unternehmen.

Es folgt Herr Dr. Schädler, Land- und Reichstags­Abgeordneter, mit einem Vortrag über: Arbeit im ichte des Christenthums. Er beginnt, eine erfreu liche Abwechslung nach all den Molltönen- in Dur und giebt Kapital. Eine Ausbeutung, gegen die sich bereits die Arbeiter eine recht gute Schilderung der Ausbeutung der Arbeit durch das das Herwegh'sche Lied aus dem sozialdemokratischen Liederbuch gemerkt haben: Mann der Arbeit aufgewacht" und Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will". Schuld an diesen

"