spricht, wenn einzelne ihren Streitfall mit roher Gewalt aus- trazen, so gilt das auch für die Konflikte zwischen Staat und Staat. Die Arbeit an der Versöhnung und Verständigung der Völker steht ja auch im Einklang mit dem sittlichen Gehalt des Sozialismus, der vom Menschen ausgeht und in den Menschen mündet. Während der Kapitalismus den Menschen nur als Anhängsel der Produktionsmaschine, der Militarismus nur als Anhängsel der Zerstörungsmaschine gelten läßt, betrachtet der Sozialismus den Menschen als Selb st zweck und stemmt sich mit aller Gewalt da- gegen, daß er als Kanonenfutter verbraucht werde: kein furchtbareres Wort als Napoleons Ausspruch:„3ch habe monatlich 40 000 Menschen auszugeben", und Lude'ndorff hatte noch mehr auszugeben. Wenn denn die Sozialdemokratie vor dem Kriege, wäh- rend des Krieges und nach dem Kriege für eine Neuordnung Europas auf pazifistischer Grundlage unermüdlich eintrat, blieb ihrem Mühen nicht ganz der Erfolg aus. Nicht ohne Befriedigung kann sie dieses Weihnachtsfest als das erste begehen, an dem Deutschland nicht mehr außerhalb der „Gesellschaft der Nationen" steht. Freilich istderBölker- b u n d noch weit von einem wahren Bund der Völker, einem wirklichen Bund des Friedens entfernt, aber Ansaß, Beginn, verheißungsvoller Keim ist er doch, und, wenn auch gedämpft durch allerhand schwarzes Gewölk, an dem Himmel von L o c a r n o, von Genf , von T h o i r y strahlt sichtbarlich der Stern von Bethlehem. Solch schwarzes Gewölk verfinstert auch bei un« den Horizont. Deutschland feiert Weihnacht mitten in einer Regie» nmgskrise, bei der alle Fäden unlösbar oerwirrt scheinen. Aber so seltsam es klingen mag, ein scharfes Auge erkennt, daß es sich bei diesem Durcheinander nicht so sehr um Koalittons- fragen als um die verschiedene Stellung zum Weihnachtsevangelium handelt. Auf der einen Seite jene, die auch das: Friede auf Erden! heute im Munde führen, aber die Politik der großen europäischen Derständi- gung nur halben Herzens mitmachen und den getauften Heiden gleichen, die heimlich im Dunkel des Urwaldes ihr« alten Götzen anbeten: auch diese Mußpazifisten werfen sich heimlich immer noch vor dem Götzen der Gewalt zu Boden. Auf der anderen Seite die aufrichtigen Bejaher einer auf- richtigen Verständiguig, die ihrer ganzen Weltanschauung entspricht: in der Erkenntnis, daß halbe Friedenspolittk schlim- mer ist als ganze Kriegspolitik, wollen sie nicht, daß das Bersöhnungswerk, der moralische Wiederaufbau Europas durch trübe Aufwallungen der ewig Gestrigen gestört wird. Unter diesen Gruppen steht die Sozialdemokratie vorn« an. Sie wird und muß den Fuß beim Male halten, gerade weil sie an einem Tag wie diesem den Blick vom Gewirr und Gewürge des Alltags zu ihren großen Zielen erhebt. Der Sozialismus denkt in Jahrhunderten. Er weiß, daß die Botschaft: FriedeaufErdenl, der durch fast zwei Jahr- tausend« keine Erfüllung ward, in seinem Zeichen Wirklich. kelt werden wird.
Späte Wieüergutmachung. DaS Zuchthausurteil gegen Fechcnbach aufgchobe«. Der 5. Strafsenat des Reichsgerichts hat aus formalen Gründen das bayerische Volksgerichtsurtetl aufgehoben, das den Genossen Felix Fechenbach wegen Auslieferung dezl sogenannten Rittertelegrammes zu lOJahrenZucht- Haus und 10 Jahren Ehrverlust verurteilt hatte. Die Kosten des Verfahrens fallen dem bayerischen Staate zur Last. Die Entscheidung des Reichsgerichts ist au» forma» len Gründen erfolgt. Eine neue Hauptverhandlung, die dem Genossen Fechenbach die Gelegenheit geben würde, die Ungeheuerlichkeit der Anschuldigung gegen ihn nachzu- weisen, ist dadurch unmöglich gemacht.
Das Urteil des Reichsgerichts ist eine späte, und nur unvollkommene Wiedergutmachung. Es bleibt, daß ein Gericht aus politischen Gründen ein furchtbares und Willkür- liches Zuchthausurteil ausgesprochen hat. Keine rechtliche Wiedergutmachung kann dem Genosien Fechenbach die Jahre wiedergeben, die er im Zuchthause verbringen mußte. Ein seltsames Zusammentreffen, daß diese Wiedergut» machung an demselben Zeitpunkt erfolgt, an dem die fran- zösische Regierung das Urteil des Kriegsgerichts von Landau durch die Begnadigung der verurteilten Deutschen wiedergutgemacht hat. Dies Zusammentreffen regt zu bitteren Vergleichen an zwischen der Haltung der deutschen Oeffentlichkeit gegenüber dem Urteil von Landau und der Hallung gegenüber dem Zuchthausurteil über Fechenbach. Das Zuchthausurteil gegen Fechenbach war ein Faust- schlag gegen das Recht, war ein brutaler politischer Gewalt- att. Wo war die Emvörung des beleidigten Rechtsgefühls auf der Rechten angesichts dieses Urteils? Jahrelang hat die Rechte diesen flagranten Rechtsbruch verteidigt, diesen Akt tendenziöser Vernichtungsjustiz gutgeheißen, und nur Schritt um Schritt konnte in zähem Ringen der deutschen Justiz die Wiedergutmachung entrissen werden.
Offener Kampf! Di« Antwort der deutschen Studentenschaft an de« Kultusminister. Der Vorstand der Gesamtorganisation der deutschen Studentenschaft wendet sich in einer längeren Veröffentlichung gegen das Schreiben des preußischen Kultusministers. Der Minister verlangt, daß das Selbstverwaltungsrecht von der deutschen Studentenschaft nicht in einem na t i o n a l i st i s ch» antisemitischen Sinne mißbraucht wird, da das mit dem preußischen Studentenrecht und staatsbürgerlichen Grund- Prinzipien nicht vereinbar sei. Dem setzt der Vorstand ein glattes Nein entgegen: Der vorstand der Deutschen Studentenschaft muß«» ab- lehnen, diese Bestrebungen des preußischen Kultusministeriums zu unterstützen. Er sieht die beste Gewähr für die Verwirklichung de» großdeutschen Gedankens in einem gesunden Föderalismus, der für die Deutsche Studentenschaft lebensnotwendig ist und wird von dem von ihm als richtig erkannten Grundsatz nicht abgehen. Selbst wirtschaftlich« Druckmittel, wie sie in dem Schreiben des Kultusministers In Aussicht gestellt werden, werden die Deutsch « Studentenschaft niemals zur Ausgab« ihrer leitenden Ideen und Ziel»- veranlassen können. Der Vorstand der Gesamtorganisatton der Deutschen Studentenschaft will sich sein Recht auf Antisemitismus und Rassenhaß nicht nehmen lassen. Er wird es sich dann auch gefallen lassen müssen, daß man in ihnen nicht die Stelle sieht, Zi« geeignet ist. unvoreingenommen die Geschäft« zu führen, die sich aus der Selbstverwaltung ergeben. Die Hochschulen sind nun einmal nicht für völkische Rassefanatiker reserviert. Wenn das über den Horizont des Vorstandes hinausgeht. werden die Konsequenzen aus diesem Mangel an Einsicht ge- zogen werden müssen. Der Kultusminister hat den ersten Schritt bereits getan, indem er sich in seinem Schreiben nicht an den Lorstand der Gesamtorganisation, sondern an die einzelnen Studenten- schasten gewandt hat. Die„Deutsche Zeitung", da» Leiborgan der Unentwegten, weiß, was das zu bedeuten hat. Während sie auf der einen Seite ihre Schützlinge zum Kampf bis aufs Messer gegen den Kultusminister aufputscht, schrell sie auf der anderen Seite Zeter und Mordio: .Dr. Lecker Ist sich über den Ausgang seiner Machtprobe voll- kommen klar. Er weiß schon jetzt, daß er über kurz oder lang dos der Deutschen Studentenschaft zugestandene Recht der Zwange- b e st e u e r u n g an den preußischen Universitäten und Hochschulen aufheben und damit dt« ihm durch ihre wahrhast großdeutsche Entwicklung unangenehm gewordene Organisation wentgstens in
Das Jest öes kinöes. von Paul Gutmana. Eine englische illustrierte Wochenschrist bringt folgenden Scherz: Ein Kn-ibe, der der Weihnachtsmarkt besucht, wird gefragt, was er sich wünsche, etwa einen Schlitten? Der Knabe antwortete:„Ich wünsche mir einen Hitzdrahtmilliamperemeter und einen Gleichrichter zur Anodenspeisung meines Senders." Warum Ist diese Antwort komisch und erschütternd zugleich? Weil sie an Stelle de» Beseelten, des Schöpferischen, da» jedem Kinde eigentümlich ist, da» Lebtose, das in der Form Erstarrt«, da» Maschinell« setzt. Wir Erwachsenen fühlen, wenn wir zur Besinnung kommen, daß diese Welt der Technik, der gebundenen Formen, de» vom Derstand Errechneten nicht da» eigentliche Leben ist. daß es jenseits dieser Welt, die un» in ihr atemrrnibendes Getriebe einschnürt, ein andere» Leben gibt, ein Reich der Liebe, der Phantasie, de» Gemeinschaftsdienste». Wenn aber da» Kind, das noch vor kurzem im Schoß der Natur ge- schlummert hat. sein Wesen verleugnet und in der Gehirnwelt der Erwachsenen scheinbar heimisch ist, so zeigt sich uns die Welt, in der wir leben, als ein Zerrbild von grotesker Komik, und mit dem Mit. leid packt uno dos Entsetzen. Wenn dieses Weihnachtsfest auch für denjenigen, der nicht an seine religiöse Bedeutung glaubt, einen Sinn haben soll, so kann es doch nur der sein, daß wir uns einmal im Jahr in bewußtem Gegensatz zur gewohnten Welt des rechnenden Verstandes, de» zivili- satorischen Getriebes setzen. An diesem Festtag triumphiert nicht wie sonst der in fe�.en Formen abgeschliffene Erwachsen«, sondern da» empfängliche Kind, das in jedem Augenblick die Welt erobert und sie neu gestaltet. Einmal im Jahr sind wir uns bewußt, daß nicht die Welt der rasselnden Maschinen, der Ehronometer und Tachymeter, der Straßenbahnen und Motorräder, der Lichtrettame, de» Kinos und Radios der Weisheit letzter Schluß tst, sondern daß sie hervor- ging aus der ewig sprudelnden Phantasie des Kindes und daß sie erstarren muß, wenn die Quellen des L«bens und der Phantasie verschüttet sind. Die Zivilisation rächt sich an den Eroberern, die sie für sich in Erbpacht zu haben glauben. Schon jammern sie, daß es am geeigneten Nachwuchs fehle und daß es keine Diplomaten und Politiker, keine Führer gebe. Sie fühlen trotz aller um sie zusammengerajsten Reichtümer, daß ihr Leben arm ist und sinnen infolgedessen aus immer neuen Nervenkitzel. Das Leben ist für sie versteinert, e« ist kein Sinn in ihrem Tun. Kein Glaube in ihrem Handeln. Täglich und stündlich speit die Maschine neue Waren aus, aber was hilft es, sie zu erwerben, wenn die Freude an ihrem Gebrauch fehlt. Auf der Jagd nach dem Genuß wird immer neuer Genuß oersucht, aber die aufkeimende Freude wird von der rasenden Begierde getötet. Alles wird uns gebrauchsfähig übergeben, wie es Eugen Diesel. der Sohn de» derühmten Erfinders, in seinem Buch:»Der Weg durch
das Wirrsak". I. G. Eotta, Verlag, so packend schildert, von der Sprache angefangen bis zu den optischen und akustischen Eindrücken, bis zu den Begriffen de» täglichen Lebensdosein»..Der Vierzehn« jährige lieft während der Weihnachtsserien einig« halbe Kapitel in der .Themie de» täglichen Lebens" und erfährt im wissenjchasUichen Plauderton, wie Kerzen fabriziert werden, wie und warum sie brennen, und daß in der Seifenfabrik Lauge und Fett verbraucht wird. Gesehen hat er aber nur den Parsümerteladen und das Plakat der Lilienmilchseise. Unzählig find die vollzogenen Tatsachen. zwischen denen der werdend« Mensch wie zwischen den Duden«mes ungeheuren Jahrmarktes spazieren geht." Lassen wir un» durch solche Stimmen nicht beirren. Dies« Welt ist nicht allein die in der Zivilifatton immer mehr verknöchernde Welt de» Bürgers, sie ist vor allem die Well de, werktätigen Volke», jener Jugend, die Immer wieder von unten herauf dem sozialen Or- ganismus neu» Säst« zuführt. Weder Spengler».Untergang de» Abendlandes", noch Diesels Klage über die technische Verödung der gegenwärtigen ZivUisation können uns vergessen lassen, was dabei untergeht: nicht die europäische Menschheit, sondern ein« herrschende Kaste. Die bewußte Aufgabe des Volkes muß es sein, über alle Technik hinaus den Geist wach zu erhalten, jenes ewige Feuer, aus dem alle großen Dinge der Menschheit hervorgegangen sind. Nicht darauf kommt es an. den raffiniertesten Apparat zu besitzen, womit man die entferntesten Stimmen jener Zivilisation hören kann, die in London oder New Aork ebenso die Seelen mordet wie bei uns, sondern jener Stimme zu lauschen, lener kindlichen Stimme, die immer wieder neues Leben gestallen heißt, der Stimme der Natur.
Vintersonnenwenöe. von Dr. Viktor Engelhardt. Sonnenwendfeier flammt im Juni empor— auf der Höh« de» Jobre»— in der kürzesten Rächt. Jugend, die sich, der Großstadt enlsliehend, aus» neue mit der Natur verband, lebt in der Johanne»- nacht, wie die Heiden der Vorzeit. Jubel und Freude haben ihr Recht. Denn noch steht der Sommer— die Zell der Ernte, die Zeit des Glücks und der Wärme, bevor. Doch leise mischt sich die Trauer, die Herbstahnung in den Glanz der rotglühenden Nacht. Der Tage Abstieg beginnt. Sonnenwende ist im Juni— ja— aber Sonnen- wende— zur Flucht. Die Sonne wendet sich von uns— zum Abstieg. Jetzt aber, zu Winter» Deginn, wendet fle, die geflohen war. sich zu uns zurück. Zwar— die folgen Ihrer Flucht stehen noch au». Winter und Kälte müssen noch kommen. Mit ihnen aber kehrt fle selber zurück— die leuchtende Kraft des Tagesgestirns, wie ein Versprechen, daß Käll« und Not nicht ewig währen. Ist Sonnen- «ende im Winter der heidnischen Feier nicht wen? Ist sie nicht wahre Sonnenwende für un»? Der christlich« Missionar hat es empfunden, wenn er Christi Geburt in den Winter oerlegte. Wen-
Preußen zerschmettern kann C» hat gewiß mehr als formalen Sinn, daß er sein Schreiben vorwiegend den preußischen Einzelstudentenschaftsn und nebenbei, gleichsam nur zur Ansicht auch dem Borstand der Deutschen Studentenschaft zuleitete. Dieses Vorgehen bedeutet ein Ausspielen der Glieder gegen das Haupt, bedeutet ein Aufputschen der nachgeordneten ort- lichen Gruppen gegen die einheitliche sinn- und sachgemäße Spitzen- lellung." Die.Deutsche Zeitung" ist ein schlechte? Rufer im Streit. Wer beim ersten Hieb schon darüber zetert, daß der Gegner ihm in die Parade gefahren und im Begriff ist, ihm den Gnadenstoß zu versetzen, ist noch niemals Sieger geblieben. der �unkers-vertrag unterzeichnet. Ausscheide« des Reichs als Aktionär der JunkerS Flugwerke A. G. Zwischen der Aktienmehrhell und der Akttenminderhett in der Junker» Flugwerke A.-G. haben sell einigen Monaten verhand- lungen stattgefunden, die. wie von zuständiger Seite mitgeteill wird. jetzt zu einem befriedigenden Ergebnis geführt haben. Infolge des getroffenen Uebereinkommens scheidet dos Reich als Aktionär aus der IFA. aus.
die übliche nationalistische Weihnachtshetze Gemeine Verleumdungen gegen Genossen Scheidemaun. Genosse Scheidemann schreibt uns: Seit etwa acht Tagen gehen mir Schimpf» und Drohbriefe täglich in großen Mengen zu. Die Hetze soll aber offenbar setzt durch.bessere" nationalistisch« Zeitungen verschärft werden. Der.F r i d« r i c u»" oeröffeittlicht heute unter der sensationellen Ueberschrist.Scheide- mann-Gehchäfte" einen spaltenlangen Arttkel, in dem neben allerlei törichtem Geschwätz auch folgendes behauptet wird: .Durch Herrn Iustizrat Werthauer wurde(für Parvus) mit einem Herrn Mülhausen «in Geschäft abgeschlossen. Dr. Werthaucr erhlell für seine Bemühungen 30 000 TO., Scheidemann erhielt SO 000 TO. Zahlreich« andere Abgeordnete de» Reichstage; erhiellen geringere Beträge bis zu 8000 M. hinunter.. Es wird dann in dem Artikel behauptet, daß das Geschäft eine WaffSnschlebung nach Lettland gewesen sei. Ich stelle fest, daß ich niemäls, weder mll Parvus noch mit irgendeinem anderen Menschen an irgendeinem Geschäft betelligt gewesen bin, also auch niemals einen Pfennig für solch« Geschäfte von irgend- einem Menschen bekommen Hab«. Ich bin überzeugt, daß auch kein anderer Reichstagsabgeordneter jemals an solchen Gejchästen beteiligt gewesen ist. Iustizrat Dr. Werthauer»M uns zu dem Artikel des „Frldericus" mit. daß an demselben nicht ein einziges Wort wahr ist. Es habe sich niemals irgend etwa» ereignet, was auch nur den geringsten Anlaß bieten könnte, eine derarttg vollständig erfundene Verleumdung auszustellen. Er habe den Artikel der Staats» anwaltfchaft zur Bestrafung des Verfasser» übergeben. Enttäuschung noch dem Frühstück. Bei seiner Rückfehr von Hamburg nach Berlin ist Reichsaußenminister Dr. Stresemann bei dem deutschnationalen Reichstogsabgeordneten Fürsten Bis- m o r ck zu einem Frühstück eingekehrt. An diesem Frühstück haben außerdem die deutschnationalen Reichstagsabgeordneten L i n d e i- ner-Wildou und Graf Westarp teilgenommen. Trotz an- geregter Unterhalwng sollen die deutschnationalen Herren noch dem Frühstück sehr enttäuscht gewesen sein. Wahlprüfung. In der Wahlprüfungssache, betreffend die Reichstagswahlen im Wahlkreisoerband VI II(N i ed e r s a ch s e n), ist Termin zur öffentlichen mündlichen Verhandlung auf Montag. den 17. Januar 1927. vormittags ll Uhr, im Saal 31 de» 1. Obergeschosse» de« Reichstagsgcbäudes sowie zur Prüfung de» Abstimmungsergebnisse« beim Voltsentscheid vom 20. Juni 192S, betreffend Enteignung der Fürstenvermögen aus Dienstag, den 18. Januar 1927, vormittags 11 Uhr.>m Saal 31 des 1. Obergeschosse» de» Reichstagsgebäudes anberaumt worden.
schen, die, wie die neue Generation, die Natur wieder lieben gelernt. die innerlichst sühlen, was uns die Sonne bedeutel. müßten ihr auch im Winter den Holzstoß entzünden— das Freudenfcuer über die Sonnenwende zu un». Des Kulturbundes Plan sei uns daher willkommen. Er will dl« Jahreswende, die mit der Sonnenwende ja fast zusammenfällt, in der Ihr einzig würdigen Weise begehen: Unterm Sternen- Himmel— am hoch auflodernden Feuer, da» d>« wieder- kehrende Sonne begrüßt. Reiße jeder, der über Jahre», und Sonnenwende hinaus— an eine Menschheitswend« glaubt, an ein kommendes Zeitalter des Lichts, sich in jener Nacht von allen Narr- heilen los— von Bierdunst und Tabaksqualm— und von den ödesten Scherzen. Trete er unter den ewigen Himmel— an den in der WiMernacht flammenden Holzstoß— mit dem fester Willen im Herzen, mll der Menschheitswende schon jetzt zu beginnen— im eigenen Ich._ Wilhelm It. und Schloß Freien walde. Die großzügige Schenkung von Schloß und Park Freienwalde durch die Erben von Waller Railienau an den preußischen Staat weckt die Erinnerung an eine Aeußeruna Wilhelm» II, au» der da» Kunstverstädms des letzten deutschen Kaisers recht eindrucksvoll deutlich wird. Wilhelm, der vas Rauschends und Glänzende liebte, hatte eine ausgesprochene Ab- neigung gegen den schlichten, bürgerlichen Kunststil aus dem Beginn des 19. Jahrhundert», und dos ehemalige Hofmarschallamt glaubte deshalb, Seiner Maiestät den Anblick von Schöpfungen jener Zeit möglichst fernhalten zu müssen. Es wurden sogar Schinkelsche Deko- rationen wiederholt verkleidet oder beseitigt, um Wilhelm nicht aui> zuregen. Als die» einmal bei einem Besuchs de» Allerhöchsten Kriegsherrn in einem Schloß in der Provinz vergessen worden war und der Hofmarschall vor dem Eintreffen Ssiner Majestät das Vestibül betrat und dort die Dekoration gewahrte, soll er mit dem Schreckensausruf zusammengebrochen sein:.Um Gotteswillen, Schinkel! Was wird da Majestät sagen! Als Rathenau 1911 mit dem Kaiser über da» Schloß Freienwald« sprach, das er vom Hof- morschallamt zu erwerben beabsichtige, fragt« der Kaiser Raihenau, in welchem Stile denn da» Ihm persönlich ganz unbekannte Schloß gebaut sei. Auf Rathenaus Entgegnung.im Stil de» Frühklassizis- mus, Majestät, in dem Stil, der kurz vor Schinkel herrscht-. tat Wilhelm den llassischen Ausspruch:.A so. Schinkel, also oben Box- köppe, unten Greifenklouen." Damit war für ihn der Fall erledigt. Heute aber können diese kunstoerständigm Hohenzollern gar nicht genug von den Kunstwerken aus den preußischen Schlössern de- kommen tum sie womöglich recht teuer zu verkaufen und von den Erträgnissen die monarchistische Reaktion zu finanzieren). Kein Weihnachtsbaum In Rußland . Der neuest« Utas der rufst- schen Sowjetregierung„Au Alle" verbietet für diese» Jahr den Christboum. Sie hat nach refflicher Erwägung herausgefunden, daß Naturschutz wichtiger sei. als das alt« Herkommen und die Freude darüber, wenn zu festlicher Stunde die Augen im Glanz« des strahlen- den Baumes aufleuchten.___ «rklaessühreaae» des»ach« Are«. T». l. d.«kasterltrahe: .Dl« leibliche gll-g-.- Ih. de» S-tzeu«:.Die Zauberslöie. che- heunnij der Mumie. -