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nifcht an. Aber nu habe ich das belriffen. Meine Nachbarn hat vier Kinder un ooch jenuch zu tun, aber sie hat mir doch meinen Kuchen mitjebacken, un ich habe fier de Kinder ne Kleinigkeit je- kaust, dann komm'n se am ersten Feiertag rieber zu mir. abends, wenn ich Feiertach mache, denn erst schlafe ich mich aus, da sreue ich mich schon vier Wochen draus!" Nun endlich komme ich da- zu, meine Pakete auszupacken, und das alte Fräulein freut sich wahrhaftig über die wollenen Handschuh und das kleine Büchlein mehr, als über dieWeihnachtsgratisikationen" all ihrer wohlhaben- den Arbeitgeber. Und als ich ihr noch ein bißchen ausräumen Heise, wird ihre Stimmung wesentlich besser, und Ihre Abschiedsgruh .Frohes Fest" klingt hell und aufrichtig. Schlafburschen. Noch steht großartigGlaserei' über dem Kellerhals mit den ausgetretenen Holzstufen. Aber in dem Vorraum, der längst nicht mehr als Laden dient, hängen nur noch einige verstaubte Rahmen- leisten an der Wand. Vor dem dicken Ofen steht ein zerwühltes Bett, in dem die.Schlummermutter' schläft. Alle anderen Möbel des früher kleinbürgerlichen Haushalts sind in dem großen Zimmer nebenan zusammengetragen. Das Zimmer ist vermietet an drei Schlafburschen, drei Leute, die nichts Gemeinsames haben, als diese vier Wände, die ihnen kein Heim, aber doch die Sicherheit vor der Obdachlosigkeit oder der.Palme' bieten. Wer sind die drei? Ein junger, arbeitsloser Maler. Heut ist er bei seinem Bruder zu Gast. hat. für diesen Tag wenigstens, die Illusion eine» Heims. Auch der zweite Schlafbursche ist nicht da Gott weiß, wo er sich herumdrückt: wahrscheinlich in irgendeiner dieser üblen Kneipen, in denen heute statt der sonst so grölenden, olkoholdurchtränkten .Stimmung' so oft das heulende Elend durchbricht. Der dritte aber sitzt altein im Kelter, sitzt vor der Kommode, auf der in einer Flasche «in paar Fichtenzweige stehen. Ein kräsliger Mann in den Fünf- zigern. An den Zweigen stecken die Endchen eines Wochsstockes. und unter diesem Weihnachlsbaumsurrogat liegt eine bückt«, leuch. tende Ansichtskarte, wie man sie so sorbenprächtig und geschmacklos nur noch in den Kolonialwarenläden der kleinen Dörfer aus dem "platten Lande kriegt. Uederroscht sieht er durch die Glastür aus den späten Besucher:.Ja, die Frau Schlavinck i» weg zu ihrer Tochter. Wenn Se wat zu bestellen haben.' Nein, ich habe nicht» zu bestellen. Mich hat ja mir das Bild eines Menschen, der heule einsam bei einem Kerzenstummel sitzt, in diesen dunklen Keller ge- zogen. Er scheint recht froh über die.Störung'..Ach Iott io. man ls ja so alleine, und ick bin beinah noch froh dadrieber. Denn wenn der olle Sofftopp erst nach Hause kommt, i» et au» mit die Ruhel Aber et is doch t ra u r i ch, s o allein«. Nu habe ick mir ja'n Baum jemacht, un mein Bruder hat wenichstens je- schrieben, mehr kann der och nich for mir duhn... aber denn denkt man so an allens. wat man sich frieher jewinscht hat, un man hat jeorbeet't und jearbeet't, un hat nischt vor sich jebracht, hat keene Frau und keen Kind und keen Kegel un man kennte ja lüch mal'ne Familje ernähren. Ach. wenn een doch mal eener an de Hand nehm' Wirde, in't Haus, det man sich nicht so elend allecne vorkäme I Ick will froh sind, wenn Weihnachten vorbei is un Ick't ieberstanden habe.. « Drei Besuche am Heiligabend drei Besuche bei einsamen Menschen. Und jeder ösfnete dem Zufallsbesucher gern Tür und Herz und war dankbar, auch nur auf eine Stund« seiner Einsam- kctt entrissen zu werden. Und, von Licht und Weihnachtsfreud« um- spült, sind so in vielen unserer menjchenübersüllten Häuser noch kleine, einsame Inseln der Dergesienheit, dunkel und lichtlos, und manch Einsamer steht sehnsüchtig am Fenster, und sein« dunkelste Stund« ist die. in der die Ehristbäum« der anderen aufleuchten. Wer den eigenen toten vier Wänden entfliehen kann, sitzt dann irgendwo unter einem geschästehalber aufgeputzten Weihnachtsbaum in irgendeiner Kneipe, und niemals rücken die einsamen Gäste enger zusammen als an diesem Tag. Die Armen, die Alten, die Kranken aber sind wehrlos gegen den Vampyr Vereinsamung, Kranken aber sind wehrlos gegen den Vampyr Bereinlamung, auf dessen Konto so mancher oorzeitige Lebensabschluß gesetzt werden kann. Und doch hätte ost ein Wort genügt, da» Gespenst zu bannen.

Laöenüiebstähle und weihnachtsfest. Es wird noch gestohlen aber weniger alS sonst. Zu Weihnachten herrscht immer Hochkonjuirkwr in Laden- und Warenhausdiebstählen. In diesem Jahre ist, wie das Dezernat) für Ladendiebstäh!« im Polizeipräsidium in Uebereinstintmung mit den leitenden Persönlichkeiten der großen Warenhäuser versichert, erheblich weniger gestohlen worden als in früheren Jahren. Größer« Dieb- stähle sind gar nicht zu uerzeichnen, was nach Ansicht der betreffenden Stellen darauf zurückzuführen ist, daß vor einigen Wochen die ge- sährlichste Berliner Warenhausdiebsbande hinter Schloß und Riegel gebracht werden konnte. Gestohlen wurden zumeist Neiner« Gegen» stände, zum Teil auch ganz wertlos« Sachen und Pfennigartikel: es handelte sich also offenbar um Gelegenheitsdiebe. Man hatte sich aus umfangreichere Diebstähl« gefaßt gemacht, und hatte daher den Ueberwachungsdienst o e r s ch ä r s t. Er hatte wenig Arbeit. In einem großen Warenhaus ist während des Weihnochtsoerkaujs nur«in Diebstahl bemerkt worden. Natürlich wird nicht jeder Diebstahl entdeckt, und viele Sachen, die gestohlen worden sind, werden erst bei der Inventur ol» vermißt gemeldet. Von allen Warenhaus, und Ladendiebstählen kommt etwa«in Drittel zur An- zeige, in fast allen Füllen, wo es sich um klein« Artikel handelt, greifen die Warenhäuser und Inhaber der kleinen Geschöst« z-ur Eelbsthils«. Dem Dieb wird dann das Betreten des Geschäft» untersagt. Was gestohlen wird? Man stiehlt Uhren. Lössel, Seiden- strümpse, Handschuhe, Handtaschen, Bücher, Ring«, Kämm«. Parfüm». Jetzt zur Weihnachtszeit sind vorzugsweise Pelz«. Pelzjocken, Jumper und ander« Wollsochen gestohlen worden. Ein Dieb wurde beim Wegschaffen eines Anzuges erwischt,«in anderer oersucht«, ein« größere Schreibtisch» hr unter dem Mantel zu schieben, andere stahlen Krawatten, Broschen, Portemonnaies und Messer. In einigen Fällen handelt es sich um Diebstahl von Spltzendecken von hohem Werte und echiem Porzellan. Der überwiegende Teil der Diebe wird von den Frauen gekiellt. Ein kleiner Teil davon übt den Ladendiebstahl gewerbsmäßig aus, die Mehrzahl stiehlt ge- legentlich,«in geringer Prozentsatz kommt aus irgend einem psycho- logischen Grunde dazu. Hierfür sprechen folgende zwei Fäll«, die sich vor einigen Tagen ereigneten. Ein« ältere Frau kommt vom Lande zum erstenmal nach Berlin und betritt«in großes Warenhaus. Hier sieht fi« die Gegenstände aus den Tischen liegen, und sie nimmt, was sie gerade gebrauchen kann, und steckt es«in: Toschentücher, Kämme,«inen Schlupser und.zwei Handtaschen. Sie wird sestge- nommen und gibt an, sie habe die Sachen genommen, weil keiner dabei stand. Im anderen Fall« handelt«» sich um«In«Dame' aus den besten Berliner Gesellschaftskreisen. Di« Frau ist wohlhabend und hat es nicht nötig, zu stehlen, trotzdem stahl sie wie ein Rabe. Alles, was s>« erwischen konnte, mußte mit, selbst die werttosesten Sachen. Lei ihrer Festnahm« gab sie an, unter einemunwider- stehlichen Zwang' gehandelt zu haben. Am meisten ist in den kleinen Ladengeschäften gestohlen worden. Die Ansicht, daß in den Waren- Häusern viel mehr gestohlen wird, ist falsch: dies« Erfahrung ist nicht

berliner Weihnachtsfeiern.

Für die Obdachlosen Berlins fanden bereits am vorgestrigen Donnerstag die Weihnachtsfeiern statt, die getrennt für die Frauen, und Kinderabteilung, sowie für die männ- lichen Asyllsten veranstaltet wurden Die beiden Säle waren mit riesigen Tannenbäumen geschmückt, und der Lichterglanz ver- breitete auch hier eine weihnachtliche Stimmung. Die Festansprache hielt Pfarrer Wiese, der auf die Bedeutung des Weihnachtssestes hin wies. Im Anschluß an die Feier fand eine Bescherung statt, und alle Jnsasicn wurden mit nützlichen Kleidungsstücken und einem bunten Teller mit Aepfeln und Gebäck beschenkt. Für die Im Asyl mit untergebrachten Kinder batte man auch Spielzeug ausgewählt. um den Kleinen eine Festfreude zu bereiten. Frau Stadträtin Kauß- ler, die an der Feier teilnahm, sprach im Namen des Magistrats warme Worte. Den Abschluß bildeten Gesangsoorträge. Auch ln den städtischen Krankenhäusern Groh-Bersins fanden die Wcihnachlcseiern bereit» am Donnerxlag statt, hier Halle eben­falls jede Station ihren großen Weihnachtsbaum erhallen. Die Leichtkranken und Transportfähigen oersammelten sich in sämtlichen Anstalten zunächst zu einem Festgottesdienst, zu dem zum größten Teil neben Vertretern der Bezirksämter die Schwesternschaft er- schienen war. Für diejenigen Kranken, die infolge ihres Leidens ans Bett gefesielt waren, fanden dann in den einzelnen Sälen Weih- nachtsbescheeruntzen statt, an denen auch die Aerzte und die Direktion teilnahmen. Für jeden der Kranken hatte man«ine kleine Gabe gefunden, um auch in den Krankenhäusern Weihnachtsstlmmung und Freude zu verbreiten. Eine sehr stimmungsvolle Feier hatte auch das städtische Walsenhaus In der Allen Iakobstraße ver- onstaltet. Auch hier schmückte ein großer Lichterbaum den Saal, und der Glonz spiegelle sich auf unzähligen freudigen Kinder- gesichtern wieder. Im Unlersuchungsgesängnl» und den Strasabtestungen in Moabit wurde gleichfalls das Weihnachtsfest gefeiert, und alle großen Säle, die Kirche und da» Krankenhaus waren mit Tannen- bäumen geschmückt worden. Am Heiligabend wurde den Gefangenen zunächst besiere» Esten gereicht. Für die mittellosen Gefangenen waren außerdem von der Derwaltung Eßwaren zur Berteilung ge- langt und ebenso war der bedürftigen Angehörigen der Insasten ge- dacht worden, für die durch Spenden und Anweisungen der Bezirks. Wohlfahrtsämter Geldunterstützungen ausgezahlt wurden. In den Frouenabteilungen waren außerdem Kleider gesammelt worden, die ausgebessert und geändert an die Kinder der Gefangenen verteilt wurden. Bei den Weihnachtsfeiern wirkte ein aus den Insasten ge- bildeter Sängerchor mit, der Weihnachtslieder zum Vortrag brachte. Ein Unterschied zwischen Untersuchung»- und Sttafgesange- nen wurde nicht gemacht, und die ganzen Wcihnachtstage sollen dazu angetan sein. Weihnachten auch in dem Gefängnis als das Fest der Liebe zu empfinden. Im Bolizeiprästdlum fand für die Polizetgefangenen und die Angestellten ebenfalls unter brennendem LIchlerbaum eine Weih. nachisandacht mit anschließender Bescherung statt. Die Schutz- polizei Groß-Derlins feierte ihr Weihnachtsfest In den Jnspek- tionen Schöneberg und Berlin-Mitte , soweit die Beamten in Kasernen untergebracht sind, in einer gemeinsamen Feier. Eine gutgelungen« Weihnachtsfeier veranstaltet« der 2. Kreis (Tiergarten) im Ulap. 42ü Kinder wurden beschert. In drangvoll fürchterlicher Enge lauschten die Erschienenen den Darbietungen de» gemischten Chors Norden, der unter Leitung des Chormeisters R. G ü t t e mehrere stimmungsvolle Lieder zum Dortrag brachte. Das Berliner Ulktrio wür.-le mit humoristisch satirischen Spaßen das Fest. Die Moabiter Gruppe der Arbeiterjugend

und die Kinder freunde erfreuten durch ihre Darbietungen. Genosse H e n n I g hielt eine an die Erwachsenen gerichtete Ansprache. während Genosse Jordan das Wort an die Kinder richtete. Darüber hinaus konnten noch 100 erwerbslose Parteigenossen und deren Familien mit Kleidungsstücken und Lebensmitteln ver- sehen werden. Natürlich war die Freude darüber groß. Die reichen Spenden, die zur Verfügung gestellt wurden, rühren zum Teil von Ungenannten her. Di« In der Städtischen Säuglings- und Kleinkinderfürsorgestell« Niederschöneweide ehrenamtlich tätigen Helferinnen hielten am 17. d. M. in der Aula der 1. Gemeindeschule Niederschöneweide ihre diesjährig« Weihnachtsbescherung ob, bei der außer den Cltern und Kindern der leitende Arzt und die Schwestern zugegen waren. Nach einer Ansprach« des Vorsitzenden des Hilfs- ausschusses fand die Dertellung der von privater Seite u. o. ln reich- lichem Maße von Frau Direktor Lehmann gespendeten Gaben statt. Es wurden etwa 90 Familien mit so st 200 Kindern beschenkt. Sie erhielten Kleidungsstücke, in der Hauptsache wollene Mäntelchen, Jäckchen, Röckchen und Mützchen. Der bunt« Teller mit Psefferkuchen fehlte nicht. Seit allers her ist es in der I d e a l p a s s o g e zu Neukölln eine schöne Sitte, wenige Tag« vor dem Weihnachtsfest eine Be- scherung der Kinder zu oeranstallen. Am letzten Sonntag hotten sich 62 Kinder tm Idealkasino unterm Weihnachtsbaum zusammen- gefunden, wo nach kleinen theatralischen Darbietungen jeder sein Geschenk in Empfang nahm. Mundharmonikas. Stabilbaukästen für die Jungen, Puppen und ähnliches für die Mädchen, keines ging unbefchenkt au». Das.Studentenwerk' Dersin veranstaltete auch in diesem Jahre für die jungen Studenten, die den Heiligen Abend nicht im Familienkreise verleben können, eine kleine Weihnachtsfeier mit anschließendem gemütlichen Beisammensein in den Räumen der wen»» zesäemiea, Friedrichstraße 107. Eine stattliche Anzahl junger Menschen hatte sich«ingefunden, die unter Altersgenossen das Fest begehen wollten. Zn 15 Weihnachtsfeiern brachte das Jugendamt Treptow allen Kindern der städtischen Kindergärten, Hort« und Lesestuben des Bezirks, sowie mehr als S00 Walsenpfleglingen und 180 jugendlichen Erwerbslosen Festtagsfreude und Hilf«. Mehr als 1800 Kinder betrachteten in all den stimmungsvollen Feiern leuchtenden Auges die guten Weihnacht»- stollcn, bunten Teller. Jugendbücher, Spiele und die vielen anderen nützlichen Sachen. Selbst die jugendlichen Erwerbslosen hatten in ihren Werkstätten(Nähstuben, Schuhmacherei, Tischlerei) es sich nicht nehmen lassen, den Waisenkindern, den Kindern der städtischen Kinder» gärten und Horte durch selbstgeschaffen« Ding« ein« Weihnachts- freude zu bereiten. Eine Weihnachtsdefcherung für die Kinder derZO. Ge- meindeschul«, Rüdersdorser Straß«, hat da» Lehrerkollegium gemeinsam mit dem Elternbeirat am Mittwoch, dem 22. Dezember, oeranstaltet. Durch Sammlung war es möglich, über ISO Kindern von Erwerbslosen, Witwen und Bedürftigen Wollsachen zu ver- abfolgen. Di« übrigen erhielten vor allem gut« Bücher. Auch Stollen kamen zur Verteilung. Daß diese» durchgesührt werden konnte, ist in der Hauprsache dem Genossen Zacharias, dem Rektor der Schul«, zu oerdanken. An den beiden vorhergehenden Tagen fand «ine Weihnachtsfeier mit den Eltern statt, bei der die Kinder rege mit- wirkten. Unter anderem wurden Märchenspiele in freier Gestaltung aufgeführt. Rezitationen und Gesang trugen gleichfalls zum Gelingen des Abend» bei.

erst jetzt, sondern auch in früheren Jahren gemacht worden. Der klein« Geschäftsmann ist höflicher zu seinen Kunden, und dies wird von den Dieben ausgenützt. Natürlich werden die tieinen Geschäft« von den Diebstählen hart betrojfen, wenn es sich um teuere Waren handelt: fortgesetzter Diebstahl kann den Inhaber zum geschäftlichen Zusammenbruch bringen. Di« gestohlenen Waren lassen sich jetzt schwer oerkaufen, was unter der Hand verkauft wird, muß schon ganz billig sein. So kann vom Lodendiebstahl heut«, wie etwa in der Inflationszeit, keiner mehr leben. Auch dieser Umstand hat zu dem Rückgang wesentlich beigelrogen.

Vereinheitlichung öerliner Sahnhofsbezekchnungen. Bon der Städtischen Derkehrsdeputation sind in Gemeinschaft mit dem Verkehrsamt Richtlinien ausgearbeitet worden, um in der Einheitsgemeinde Groß-Berlin eine Vereinheitlichung der Bohnhofsbezeichnungen zu erreichen. Diese Richtlinien, die noch der endgültigen Genehmigung der Reichsbahndireklion be- dürsen, gehen von dem Prinzip aus, im Berliner Stadt-, Ring- und Vorortverkehr die bisher angewandten Doppelnamen, wie beispiels- weise Riederschöneweide-Iohannisthal, Stralou-Rummelsburg, zu beseitigen und Namen wie Tegel bei Berlin , Grünau (Mark), die im Rahmen der Cinheitsgemeinde Groß-Berlin als nicht mehr angängig erachtet wurden, gleichfalls auszumerzen. Auf der anderen Seite §ing das Bestreben bei den Vorschlügen dahin, den Güter- und ernbahnhösen die Ortsbezeichnung Berlin voranzusetzen, um Ber- wechslungen zu vermeiden und den Güterverkehr zu erleichtern sowie dem Reisepubllkum eine bessere Orientierung zu ermöglichen. Die neuen Bezeichnungen für die Güterbahnhöfe sind auch in Borschlag gebracht worden, um eine Bereinheitlichung mit deil, postalischen Ortsnamen herbeizuführen, da im postalischen Verkehr bisher samt- liche Bezirke Berlins die Borbczeichnung Berlin benutzen, so etwa: Berlin -Schönebeerg, Berlin-Wilmersdorf. Berlin-Köpenick . Bei den einheitlichen Benennungen Ist soweit wie möglich den Wünschen der betreffenden Bezirke Rechnung getragen worden, und vor allem hat man auch aus die historische Entwicklung der Orte Rücksicht ge­nommen. Aus diesem Grunde ist beispielsweise die Doppelbezeich. nung Sldlershos-AItglienicke beibehalten worden, während im übrigen z. B. der Bahnhos Stralau-Rummelsburg in Zukunft nur Stralau und der Bahnhof Nicderschöneweide-Johannisthal nur Johannisthal benannt werden soll. Die Umbenennungen werden erst generell durchgeführt, wenn sich die Reichsbahndirektion mit diesen Bor - schlügen einverstanden erklärt hat.

Von der Haltestelle bis zur Plattform. Man schreibt uns: Der Verkehr der Weltstadt Berlin macht dem Fußgänger immer mehr zu schaffen. Straßenbahn. Autobus und Krastwogen beherrschen das Feld. Unerträglich ist es an den Brenn. punkten des Verkehrs. Dort stauen sich an den Sttaßenbahnhalle- stellen die Menschen. Eine geschlossene Kette von Auto» versperrt den Zuoong zu Straßenbahn und Autobus. Rücksichtslos schieben sich die Autos vor und gefährden nicht sellen das Leben der Bassan- ten. die vergeblich versuchen, In die rettende Dahnoas« zu flüchten. Hier herrscht keine Regelung des Verkehrs, sondern das nackt« Ehao».. An drei verkehrsreichen Stellen Berlins konnte ich dies Schauspiel beobachten, eine Frau kam wie durch ein Wunder nicht unter die Räder eine« Autobus, der sich parallel der Straßenbahn aufstellt«

und mit einem Ruck anfuhr, al» Dutzende von Leuten einsteigen wollten. Rur zu ost fährt die Bahn ab, ohne daß die Gäste ein« steigen können. An einer Stelle mußten 10 Leute zurückbleiben, da sie keine Möglichkeit sahen, den noch halb leeren Wagen zu er- reichen. Ist da keine Abhilfe möglich? Hier müßte die Verkehrs- polizei eingreifen und ähnlich wie an einigen Stellen im Wetten einen neutralen Passiersteg für die Fahrgäste einrichten, den die Autobusse zu respektieren hätten. So wie e» zurzeit getrieben wird, gehi es nicht weiter. Der jetzige Zustand Ist unerträglich. Sowohl Passanten wie Chauffeur« müßten sich dagegen wehren. Wir haben, scheint es, noch immer zu wenig Straß enunfäll«. Hoffentlich genügt diese Mitteilung, um diesen, Zustand zu steuern. Der Dieb in der Kiste. Mit einem allen Diebestrick arbeitete ein Dlebespaar, der 28jährige Kaufmann Alfred Kaufmann und der Fuhrwerksbesitzer Waldemar o. Tucholski, mit Erfolg. Beide sind mehrfach oorbestrast, und Tucholski wird gegenwärtig steckbrieflich verfolgt. Der ziemlich kleine Kaufmann wurde in eine große Kiste gesteckt, die von innen zu öffnen war. Zusammen mit anderen, mit Sand gefüllten Kisten wurde Kaufmann in seinem versteck abends bei einem Speoi- teur abgeliefert. Nachts kletterte er aus seinem Bersteck heraus und füllte die Kiste mit anderen Frachtgütern des Lagerraumes. Am anderen Morgen erschien der Aujlieserer und holte die Kisten wieder ad. Da die«ache gut gegangen war, wurde der Trick bei einem anderen Spediteur wenige Tage später nochmals angewendet. Beim Absatz der Beute hatten die Dieb« aber Pech. Unter den ge- ttohlenen Waren befanden sich auch vier Kisten mit Glimmer Auf der Suche nach einem Abnehmer lernten die Diebe in einem Kino einen Mann kennen, der den Derkauf übernehmen wollte. Dieser wußte aber mit Glimmer nicht Bescheid und wandte sich an einen anderen Herrn, der aber auch von Glimmer nicht« verstand, aber schließlich einen Mann au» der Branche fand. Zufällig war das aber der Be stöhlen« selbst, der sofort Anzeige erstattete. Kauf- mann hatte noch andere Schwindeleien begangen, bei denen ihm ein gewisser Arthur Kleindienst Hilfe geleistet halte. Das Schöffen- gericht Schöneberg verurteilte Kaufmann zulIahrGesängni». Kleindienst zu7Monaten Gefängnis. Bon einer krafld'-oschke koigefahren. Ein schwerer Straßen- unfall mit tödlichem Ausgang ereignete sich vorgestern nachmittag vor dem Haufe Große Franksurter Sir. 20. Die 65jährige Witwe Sophie Kreutz aus der Rosendorfer Str. 2 zu Mahlsdorf wurde beim Ueberschreiten des Fahrdammes von einer Kraftdroschke erfaßt und Übersahren. Passanten bemühten sich sofort um die Schwerverletzte und sorgten für die Uebersührang zur nächsten Rettungestel! Frau St. hatte aber so schwere innere Der- l e tz u n g e n erlit.en, daß sie kurz nach der Einlieferung st a r b. Die Schuldfrage bedarf noch der Klärung. Eln Siebzigjähriger. Am 2. Feiertag vollendet Genosse Former Heinrich R o g o n. lttrechter Str. 10, sein 70. Lebensjahr. Schon früh wand.« er sich der sozialistischen Bewegung zu und blieb ihr trog aller Bedräntniss«, Maßregelungen und Aussperrungen bis auf den heutigen Tag treu. Noch bei den letzten Wahlen, als man ihm nah» legte, sich zu schonen, sagte er:Was wollt Ihr, ich bin Jung- sozialist und muß erst recht arbetter.'

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